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This is war

von

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Vergeltung


 

Ein Kampf gegen Windmühlen. Das war es. Wobei dieser Kampf vielleicht noch zu gewinnen gewesen wäre, wenn man die Kräfte geschickt bündeln würde. Doch auch wenn sie den selben Feind hatten, sie kämpften doch jeder für sich. Eigene Motivationen und Ziele vereinnahmten die Handlungen und am Ende kam nicht viel dabei heraus. Es war bereits vorgekommen, dass ihr dämonischer Doppelgänger von Piraten angegriffen worden war und das, obwohl sie offensichtlich versuchte die Schiffe zu versenken und den Angriff der Marine auszubremsen. Sie aufhalten? Das war bei dieser Übermacht ohnehin nicht wirklich möglich. Zumindest nicht alleine. Aber sie konnten sie schwächen, die Reihen ausdünnen und ihnen entsprechende Probleme bereiten. Robin hatte es bereits geschafft einige Schiffe zu versenken, doch nun brauchte sie eine Pause. Sie war geübt und konnte ihre Kräfte inzwischen durchaus über einen längeren Zeitraum in dieser Intensität einsetzen. Doch auch sie hatte ihre Grenzen und dieser Kampf setzte ihr ein anderes Limit. Zumal sie auch sehen musste, dass ihr Körper geschützt blieb. Robin hatte zwischen den Trümmern einen Hohlraum gefunden, den sie nutzte. Inzwischen schlugen die Kanonen nicht mehr am Hafen ein, sie zielten inzwischen auf die höher gelegenen Teile der Insel ab, um auch dort möglichst viel Schaden anzurichten. Etwas das Robin die Möglichkeit gab sich nahe am Hafen auszuhalten und sich keine Sorgen, um diese Art der Angriffe zu machen. Gleichzeitig war es aber nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Schiffe nah genug waren, um die Soldaten an Land zu lassen. Zwar hatte Robin sich ein Versteck gesucht, welches nicht sofort einsichtig und offensichtlich war, da sie ihren richtigen Körper ansonsten einer zu großen Gefahr aussetzen würde, doch war auch das keine völlige Garantie und einen wirklich sicheren Platz gab es auf dieser Insel einfach nicht.

Gerade hatte sie allerdings ein gänzlich anderes Problem. Ihre Kräfte über solche Distanz, übe einen solchen Zeitraum und dann auch noch innerhalb eines Kampfes einzusetzen zehrte eben an den eigenen Kräften. Sie brauchte eine Pause auch, wenn sie sich diese eigentlich nicht leisten konnte. Schwer atmend hockte sie auf dem Boden und hielt den Blick auf den Durchgang gerichtet, während sie versuchte ihren Atem zu regulieren. Wobei dieser durchaus ihr geringstes Problem war. Schlimmer war viel mehr, dass all ihre Doppelgänger und Angriffe einen wesentlichen Nachteil hatten; erlitten sie Schaden, dann übertrug sich dieser automatisch auf ihren richtigen Körper. Und Robin hatte inzwischen durchaus einiges abbekommen. Ein so großer Angriff bot leider auch eine große Angriffsfläche für ihre Gegner, das konnte sie nicht verhindern. Sie konnte sich nur immer wieder zurückziehen und dann erneut angreifen. Kurze, gezielte Angriffe, die sie aber nicht weniger Kraft kosteten. Hatte sie sich falsch entschieden? Hätte sie doch lieber einen sicheren Ort suchen und ihre Kräfte auf der ganzen Insel einsetzen sollen, um Nami zu finden? Ja, vielleicht wäre das die klügste Variante gewesen. Denn nun konnte sie nicht nur hoffen, dass Sanji Nami alleine finden und an einen sicheren Ort bringen würde, sie müsste sich zusätzlich auch mit dem Gedanken abfinden, dass sie die kleine Katze vielleicht nie wiedersehen würde. Ein Gedanke, der Robin’s Herz schwer werden ließ. Sie war nie ein Mensch gewesen, der sich auf engere Bindungen eingelassen hatte. Aus gutem Grund. Immer wieder hatte sie sich darum bemüht Distanz zu anderen Menschen zu wahren, um nie wieder den Schmerz aus ihrer Kindheit noch einmal durchleben zu müssen. Es war ein Schutz gewesen, ein Wall den sie um sich herum aufgebaut hatte. Und doch hatte diese diebische, kleine Katze es geschafft sich unbemerkt hinter diesen Wall zu schleichen. Etwas das Robin dazu gebracht hatte entgegen ihrer Natur eine falsche Entscheidung nach der anderen zu treffen und gegen ihre Vernunft zu arbeiten.

Ihr Kopf sackte nach vorn, für einen Moment schloss sie die Augen und lauschte einfach nur dem Dröhnen und dem Lärm, der von draußen an sie heran drang. Sie sehnte sich nach Stille. Und gleichzeitig wusste sie, dass wenn die Stille kommen würde, all das hier ein grausames Ende finden würden. Wenn die Stille kam, dann würde nichts mehr übrig sein, um das man noch kämpfen müsste.

Noch war es nicht vorbei. Und Robin musste zu der Entscheidung stehen, die sie getroffen hatte. Sie hatte sich dazu entschieden zu kämpfen. Um jemanden zu schützen, diese eine Frau, die nicht einmal von all dem wusste. Wenn es etwas zu bereuen gab, dann das. Das sie nie wirklich offen mit ihr umgegangen und sie wirklich an sich herangelassen hatte. Eine vertane Chance, doch wenn es schon so war, dann war es wohl das mindeste, dass sie nun alles daran setzen würde, um diesen Angriff zurückzudrängen. Um Nami und Sanji so viel Zeit wie nur möglich zu verschaffen in der Hoffnung, dass sie überhaupt noch am leben waren.

Sie würde tief durchatmen, die Arme heben und ihre Kraft walten lassen. Der Dämon würde sich wieder über den Hafen erheben und zu einem weiteren Schlag ausholen. Fischmenschen-Karte. Das war es was ihre Angriffe noch verstärkte und ihr dabei half in dieser Form die Schiffe in den Ozean sinken zu lassen. Ein weiteres würde auf dem Grund des Meeres versinken, doch es hatte seinen Preis.

Der Dämon verschwand wieder, Robin fluchte und blickte zu ihrer Schulter. Sie hatte hier keine Mittel, um die Blutung zu stoppen und das könnte durchaus noch zu einem weiteren Problem werden. Je mehr Blut sie verlieren würde, umso schneller würde sie in diesem Kampf unterliegen. Es würde sie schwächen und das wäre nur die milde Folge des ganzen. Das es unweigerlich zu ihrem Tod führen würde stand dabei auf einem ganz anderen Blatt.

Sie sah sich um, entschied sich aber schließlich dazu ihr Shirt über den Kopf zu ziehen. Mit Hilfe ihrer Kräfte würde sie sich einen notdürftigen Verband anlegen und hoffen, dass es die Blutung wenigstens ein wenig stillen könnte. Das sie für eine so simple Tätigkeit doch relativ lange brauchte sprach allerdings auch nur dafür, dass ihre Energie und Konzentration immer weiter abnahm. Sie verausgabte sich, hatte ihre Kräfte schon lange nicht mehr mit solcher Intensität einsetzen müssen. Wie lange würde sie dem wirklich noch standhalten können?

Spätestens jetzt wäre sicherlich der Moment gekommen in dem man einfach die Beine in die Hand nehmen und verschwinden sollte. Zumindest, wenn man überleben wollte. Denn ohne eine gemeinsame Strategie? Ohne einender den Rücken zu stärken? Sie würden keine Chance haben. So viel war sicher. Dennoch, sie hatte es angefangen und sie musste es auch zu Ende bringen. Es durfte einfach nicht umsonst gewesen sein.

Langsam ließ sich Robin auf den Boden sinken, die Erschütterungen veränderten sich. Man zielte wohl auf die höhergelegenen Punkte der Insel. Bald würden die ersten Schiffe anlegen und die Soldaten würden die Insel stürmen, um die letzten Verteidiger in einem direkten Kampf aus dem Weg zu räumen und all das zu überrennen. Ihre Kraft würde nicht für weitere Schiffe reichen, das müsste sie anderen überlassen. Doch Soldaten? Ja. Robin würde sie näher kommen lassen, abwarten. Es würde ihr Zeit geben sich einen Moment zu erholen und ihre Kräfte für einen erneuten Schlag zu sammeln, um die Reihen der Angreifer dann auf andere Weise auszudünnen und sie auf diese Weise weiter in die Knie zu zwingen. Vielleicht würde es kein Sieg werden und doch dürfte die Marine mit einem derartigen Widerstand und solchen Verlusten auf ihrer Seite nicht gerechnet haben. Normalerweise waren diese Angriffe eine sichere, todbringende Sache für die Menschen, die ihnen zum Opfer fielen. Zu viele waren unschuldig getötet worden von einer Organisation, die diese Welt eigentlich schützen sollte und gleichzeitig nur nach ihren eigenen Regeln und Vorstellungen agierte. Feinde waren jene, die anders dachten, andere Ziele verfolgten als sie. Es wurde Zeit ihnen endlich ihre Grenzen aufzuzeigen und ihnen einen Schlag zu versetzen den auch sie diesmal nicht so einfach wieder vergessen würden.

***

Sie verlagerten den Angriff. Der Moment auf den Zorro gewartet hatte. Auf die Distanz konnte er nichts ausrichten, nicht wenn er gleichzeitig mit diesem Kugelhagel beschäftigt war. Inzwischen waren die Schiffe allerdings bedenklich nah an die Insel heran gekommen. Die ersten stellen bereits das Feuer ein und würden nun auf einen direkteren Angriff übergehen. Soldaten, Kapitäne.. Vizeadmiräle, so war zumindest die normale Aufstellung für einen solchen Angriff. Sollten sie kommen. Zorro war bereit und er würde nicht davor zurückschrecken. Zumal es für ihn ohnehin nur ein einziges Ziel in diesem Kampf gab und alle anderen Aktöre ihm schlichtweg egal waren. Es war etwas persönliches das er endlich zu Ende bringen musste. Denn er war sich sicher, dass auch sie hier war. Ihre letzte Begegnung hatte ihn alles gekostet und noch mehr. Zorro hatte einen Fehler begangen, der nicht nur sein Leben drastisch verändert hatte. Einen Fehler, den es nun zu berichtigen galt.

Er hatte sich einen Platz auf einem der Häuser am Stadtrand gesucht. Von hier aus hatte er einen guten Blick auf das Geschehen. Sich einmischen? Nein. Daran hatte er kein Interesse. Das taten andere. Blackbeard, der da wohl jemand großen aus der Reserve gelockt hatte. Der Kampf der beiden Parteien hatte sich auf die Insel verlegt und neben der Finsternis von Blackbeard war es gleichendes Licht was immer wieder aufblitzte und zu sehen war. Kizaru. Sah zumindest verdächtig danach aus, dass er es war und das war durchaus ungewöhnlich. Das ein Admiral sich einmischte und dieser Angriff nicht den Vizeadmirälen vorbehalten war? Aus Zorro’s Sicht machte dieser Umstand deutlich wie sehr man diese Insel untergehen sehen wollte. Aber darum sollten sich andere kümmern. Neben Blackbeard gab es noch andere, die den Angreifern versuchten etwas entgegen zusetzen. Manche hatten es sogar geschafft sich auf ihre Schiffe zu begeben und mit diesen Kanonen in Richtung der Marineschiffe zu feuern. Und dann war da noch dieser Schatten, dieser Dämon - anders konnte Zorro es nicht beschreiben - der sich immer wieder über die Schiffe erhob und sie auf den Grund des Meeres schickte. Durchaus war da eine gewisse Ähnlichkeit zu erkennen auch, wenn es ihn ein wenig überraschte, dass sie sich in diesen Kampf einmischte. Bereits als er Nami alleine auf diesem Trümmerhaufen gefunden hatte, hatte er sich gefragt wo sie steckte und, warum sie nicht bei ihr war. War das nun ihr Versuch sie zu schützen? Sie sollte es doch besser wissen. Selbst Zorro bildete sich nicht ein, dass dieser Kampf gewonnen werden könnte. Beide Seiten würde als Verlierer aus dieser Sache hervorgehen und deswegen würde er sich auch nur auf sein persönliches Ziel konzentrieren.

Und so hockte er auf seinem Platz und ließ den Blick weiterhin wachsam über das Geschehen schweifen. Die ersten Schiffe näherten sich weiter, würde am zerstörten Hafen anlegen und die ersten Soldaten stürmten die Insel. Sie strömten durch die Straßen und waren in ihrer Zahl waren sie den Piraten sicherlich überlegen, zumal diese bereits verletzt und geschwächt von den bisherigen Angriffen waren. Dennoch war der Widerstand ungebrochen und es würde mehr brauchen als ein paar kleine Fußsoldaten, um diese Schlacht endgültig zu beenden. Aber auch das war es nicht worauf Zorro wartete. Unruhig schob er das Schwert mit dem Daumen heraus aus der Scheide, ließ es wieder zurück rutschen. Schob es wieder hinaus. Lies es wieder zurück rutschen. Wie ein Mantra wiederholte Zorro die Geste. Es hatte etwas beruhigendes an sich, half ihm innerlich ruhiger zu werden. Es gab nur ihn, seinen Atem und seine Schwerter. Dabei wanderte der Blick ruhig über die Umgebung, lauernd, wartend. Er würde nun keine übereilten Entscheidungen treffen. Zu lange hatte er hierauf gewartet.

Und dann konnte er es sehen. Rauch flutete die Gassen und strömte durch die Stadt. Er war hier. Und das bedeutete, das sie es auch war. Sie war sein Schatten, arbeitete seit ihren Anfängen bei der Marine unter ihm und war ihm loyal ergeben. Ein schräges Team aber das spielte keine Rolle. Wichtig war nur, dass sie nicht weit sein konnte und, dass er sich diesmal vorbereitet hatte.

Zorro richtete sich langsam auf, dann sprang er von seinem Platz hinunter und landete wieder unten auf der Straße. Kaum, dass seine Füße den Boden berührt hatten drückte er die Beine durch und rannte los. Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in ihm breit, ein Gefühl welches er einmal gekannt und dann verloren hatte. Ein Gefühl, welches er schrecklich vermisst hatte.

Seine Schritte trieben ihn weiter voran, dabei wich er den Soldaten aus, die ihm entgegen kamen. Nur wenn es nötig war umgriff er den Griff seines Schwertes fester und würde zu einem gezielten Schlag ausholen. Sie würden umfallen wie die Fliegen, waren keine Gegner und sicherlich nur Kanonenfutter, geschickt von ihren Befehlshabern um in ihren sicheren Tod zu laufen. Das Leben ihrer eigenen Leute bedeutete ihnen nichts. Widerlich. Und gleichzeitig interessierte es ihn nicht. Er würde sich davon nicht aufhalten lassen, heute nicht.

Dann hörte er es. Klingen die aufeinander schlugen. Das Geräusch von Schnitten, die fähig waren die Luft zu schneiden und tiefe Spuren in allem zu hinterlassen was sie trafen. Es war ihm vertraut, vertrauter als sonst etwas auf dieser Welt. Mit jedem Schritt kam er näher. Noch während er rannte hob er sein Schwer und nahm den Griff zwischen die Zähne, um seine Hände frei zu haben und nun die beiden verbleibenden Schwerter zu ziehen. Zorro holte aus, als er um die Ecke bog und dann trafen seine Klingen auf Widerstand. Für einen Moment konnte er Überraschung im Blick seines Gegenübers aufflackern sehen. Ein Moment der so schnell verschwand wie er gekommen war. Sie stieß sich ab, brachte sich auf Abstand, doch Zorro setzte ihr nach. Er hatte nicht vor ihr die Gelegenheit zu geben die Situation einzuschätzen oder zu verarbeiten. Eine faire Chance die sie ihm damals auch nicht gelassen hatte, als sie ihn und Nami ausgeliefert hatte.

Immer und immer wieder war er diesen Kampf durchgegangen. Jeden einzelnen Schritt, jeden Fehler den er gemacht hatte. Er hatte es immer wieder durchgespielt, darüber nachgedacht was er falsch gemacht hatte, was er hätte besser machen können. Jetzt hatte er eine Chance.

Er setzte zum nächsten Schlag an. Eine schnelle Abfolge von hieben in die er seine ganze Kraft legte. Deine Wut wird dich blind machen. Das hatte sein alter Meister ihm einmal gesagt. Damals, als er seine beste Freundin verloren hatte. Und, obwohl er es hätte besser wissen sollen, hatte er sich wieder blenden lassen. Jahre später, in einem Kampf in dem es nicht nur um sein eigenes Leben gegangen war, sondern auch um das seiner besten Freundin. Als er die Falle erkannt hatte in die sie gelaufen waren, die er nicht erkannt hatte, hatte Zorro sich von seiner Wut bestimmen lassen. Er hatte blind und ohne Verstand um sich geschlagen, hatte verloren. Das war sein größter Fehler gewesen. Ein Fehler, den er diesmal nicht wiederholen würde.

Körperlich war er ihr überlegen, er trieb sie in die defensive. Sie stolperte zurück, wehrte seine Angriffe ab. Ihre Reaktionen waren so gut wie eh und je, ihre Technik war exzellent. Mehr Schwerter machten einen Kämpfer nicht besser. Zorro hatte trotz seiner einmaligen Technik schon genug Kämpfe verloren, um das zu wissen. Niederlagen gehörte dazu, man lernte daraus und stand wieder auf. Doch dieses eine Mal war er nicht aufgestanden. Es lag nicht daran, dass sie eine Frau war, das sie seiner ehemals besten Freundin wie aus dem Gesicht geschnitten war und auch nicht, dass sie nur mit einem Schwert kämpfte. Nein, es lag daran, dass seine Niederlage diesmal nicht auf seinem Rücken ausgetragen worden war.

All das könnte ihn schrecklich wütend machen. Stattdessen erfüllte ihn eine unendliche Ruhe. Er war Fokussiert auf den Grund für den er diesen Kampf einfach gewinnen musste.

„Dieser Kampf führt zu nichts! Gib auf, ihr werdet nicht gewinnen können!“ Sie wich seinem Schlag aus, versuchte sich hinter ihn zu bringen, um seinen Rücken anzugreifen. Zorro ging in die Knie, fuhr herum und setzte mit einem Angriff gegen ihre Beine nach. Tashigi stieß sich wieder ab, sprang zurück und würde auf ein paar der Trümmern zum stehen kommen.

„Ich hab nicht erwartet dich hier zu sehen“, wandte sie ein. Etwas merkwürdiges lag in ihrem Blick, etwas das er nicht deuten konnte.

„Ich schon.“ Er hatte es erwartet. In dem Moment als sich die Gerüchte bestärkt hatten und lauter geworden waren. Da war er sich sicher gewesen, dass sie hier auftauchen würde, wenn dieser Angriff wirklich so groß werden würde, wie man sagte. Und zumindest diesmal schien das Glück auf seiner Seite zu sein und sie ihm wieder vor die Füße zu spülen.

„Zorro, was damals geschehen ist-“

„Interessiert mich nicht“, unterbrach er sie. „Ich hab mir zu lange den Scheiß angehört, den du von dir gibst. Diesmal wirst du nicht davonkommen.“ Nein, diesmal nicht. Und bevor sie etwas dazu sagen konnte würde er ihr nachsetzen und zu seinem nächsten Schlag ausholen. Wieder würde sie ihm ausweichen, während die Wucht seines Angriffes die Mauer hinter ihr zum Einsturz brachte. Sein Blick würde ihr folgen, während er umgriff, um sein Schwert anders zu fassen und einen besseren Schwung in das alles hineinbringen zu können. Wieder setzte er ihr nach, diesmal mit Erfolg. Tashigi konnte den ersten Schlag abwehren, der zweite traf sie und sie sackte gegen eine noch stehende Hauswand. An ihrer Schulter klaffte eine große Wunde, während sie versuchte wieder an ihr Schwer zu kommen. Zorro hatte ihren starken Arm erwischt, jenen mit dem sie kämpfte.

„Was bringt es dir mich zu schlagen..? Smoken wird dich aufhalten du hast- .. argh!“ Sie schrie schmerzlich auf als Zorro mit ganzer Kraft auf ihren Arm getreten war. Der Tod war das eine, doch das wäre schon fast zu einfach. 
„Ich hab keine Angst vor deinem Freund. Der ist als nächstes dran“, knurrte Zorro nur und würde sich dann abwenden. Sie würde so nicht mehr kämpfen können, der Kampf war geschlagen. Er hatte getan was er tun musste und jetzt musste er nur noch den anderen Kerl finden, der für das alles verantwortlich war. Gerade als er versuchte sich zu orientieren und den Blick gegen Himmel richtete. Vielleicht würde er dort etwas erkennen.

Doch bevor er da etwas ausmachen konnte spürte er einen brennenden Schmerz an seinem Rücken und sackte nach vorn. Fluchend warf er mit dem gesunden Auge einen Blick über die Schulter. Sie hatte noch nie gewusst wann es besser gewesen wäre aufzugeben.

***

Sie fielen um wie die Fliegen. Ahnten nicht in was sie hineinliefen und waren auch nicht vorbereitet worden. Manche wirkten so jung als hätten sie gerade erst die Ausbildung hinter sich gebracht und wären das erste Mal auf einem Marineschiff zu einem Einsatz gerufen worden. Es war schrecklich und bedauerlich. Doch in Situationen wie dieser durfte man kein Mitleid zeigen. Egal was es bedeutete, das waren nicht ihre Probleme und sie musste sich um sich selbst und ihre eigene Situation kümmern. Um ihr eigenes Leben.

Die Soldaten kamen nicht weit. Kaum das sie sich ihr weit genug näherten griff Robin sie an. Leblose Körper säumten inzwischen die Straßen der Stadt, die in Flammen stand. Diese Art von Angriffen ließen sich deutlich besser umsetzen und sie würde es länger durchhalten. Vielleicht bestand doch noch eine Chance diesen Angriff irgendwie in den Griff zu bekommen und sie vielleicht doch noch zur Aufgabe zu zwingen. Ja, es keimte so etwas wie Hoffnung in ihr auf. Möglicherweise etwas das allen geschah die dem Tode geweiht waren. Das unvermeidliche ignorieren und verdrängen und sich trügerischen Illusionen hingeben. Gut möglich das es das war, was Menschen in ihren letzten Momenten weiter antrieb und dazu brachte unbegreifliche Dinge zu tun.

All das täuschte jedoch nicht darüber hinweg, dass ihre Ausdauer das alles nicht mehr lange mitmachen würde. Ja, diese Art der Angriffe waren leichter zu bewältigen und dennoch machte der Blutverlust und ihre Verletzungen ihr schwer zu schaffen. Robin wusste, dass ihr die Zeit davonlief und sie dieses Spiel nicht lange aufrecht erhalten konnte.

Sie wollte sich gerade aufraffen, als etwas anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Robin zog die Brauen zusammen und weitete die Augen, als sie erkannte um was es sich dabei handelte. Der Versuch sich aufzuraffen und zu entkommen verlief ins leere. Sie war einfach nicht schnell genug und hatte keine Chance dem Rauch zu entkommen, der sich durch die Straßen der Stadt schob und in jede Ritze hinein drang. Egal wie sehr sie versuchte sich dagegen zu wehren, sie schaffte es nicht zu entkommen und sich davon zu lösen. Sie saß in der Falle.

Schlimmer wurde es, als sie durch den Rauch hinaus aus ihrem Versteck gezogen wurde. Hinaus auf die Straßen, wo sie den Boden unter den Füßen verlor. Sie war nicht die einzige, die ihm in die Fänge gegangen war. Als Robin sich umblickte sah sie andere Piraten, die versuchten sich zu wehren, ihre Kräfte einsetzten und dennoch keine Chance hatten. Man könnte nur entkommen, wenn man den Ursprung des ganzen aus dem Weg zog.

Robin blickte sich um, setzte ihre Kräfte ein und konnte das Ziel ausmachen. Ohne zu zögern setzte sie ihre Kräfte ein und griff prompt ins leere. Es wäre auch zu einfach gewesen. Logia-Früchte hatten einen entscheidenden Vorteil für ihren Benutzer und einen großen Nachteil für alle, die versuchten ihn zu besiegen. Haki könnte hier helfen. Eine Fähigkeit der sie leider nicht mächtig war und ohne die sie hier nicht herauskommen würde. Sie musste sich also etwas anderes einfallen lassen und seine Konzentration anders stören. Sie musste ihn dazu zwingen, dass er von seinem jetzigen Vorhaben ablassen würde. Fieberhaft blickte sie sich um und suchte nach einer Lösung. Dabei spürte sie, wie ihre Sicht immer wieder verschwamm. Ihre Kräfte ließen nach. Einen großen Angriff würde sie nicht mehr umsetzen können. Er würde in sich zusammenfallen noch ehe sie zu einem Schlag ausgeholt haben würde. Doch was blieb ihr dann noch?

„Hey Arschloch! Hier spielt die Musik!“ Wer war das? Robin versuchte den Blick neu auszurichten, doch bevor sie etwas erfassen konnte löste sich der Rauch plötzlich auf. Ungebremst schlug sie auf dem Boden auf, spürte den Schmerz der durch ihren Körper schoss. Für einen Moment sah sie nur schwarz, erschlagen von den Schmerzen, die einfach nicht mehr aufhören wollten.

Wie lange sie verloren in all dem war konnte sie nicht sagen und als sie wieder sehen konnte war es zu ihrer Überraschung jemand, mit dem sie nicht gerechnet hatte, dass er sich jemals in so einen Kampf einmischen würde. Glaubte er denn wirklich, dass er eine Chance gegen eine Vizeadmiral hatte?

Doch egal was er sich dachte, Robin sah nur noch, wie Zorro zu einem weitern Schlag ansetzte, bevor ihr wieder schwarz vor Augen wurde.


 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: robin-chan
2023-06-11T20:19:58+00:00 11.06.2023 22:19
Bisschen spät für solche Gedanken? Rational ist nicht immer klug und in Anbetracht der Situation hätte Robin eventuell schon früher schalten können ... ach nein, erst mal ab ins Gemetzel und dann mal darüber nachdenken, was klüger gewesen wäre. Nämlich die Frau in Sicherheit bringen, die sie ja ein bisschen lieben könnte? Warum auch früher, ist doch öde, oder? Lieber bis an die Grenzen gehen und die erste Quittung kassieren. Auf Dauer kann es eben nie gut gehen, vor allem wenn dann größere Kaliber kommen, gegen die man so kaum eine Chance hat ... btw. Plot-Amor! xD Ruffy bekommt den auch, warum also nicht Robin gegen Smoky? Wobei ich nichts gegen seinen Kampf mit Zorro habe. Der soll sich mal so ordentlich austoben und sich rächen. Wobei mir das Miststück fast zu gut davon kommt ... oder war da noch was? Wäre angemessen. Finde ich. Ab mit dem Kopf oder so ... Ich merke gerade, die Frau hat sich keine Sympathie abgeholt :D
Ich liebe diese Settings einfach. Ich bin ja wirklich gespannt, wie du das auflöst, was am Ende herauskommt. Eine spielt Dornröschen, einer ist verletzt im Nirgendwo und dann die beiden. Robin ist vorerst wohl außer Gefecht oder halt am Ende ihrer Kräfte für großartige Kämpfe und Zorro scheint sich wohl dem Blutrausch hinzugeben. Die Lage wird immer verzwickter und ich liebe es xD


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