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A Puppet's Kiss

von

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Shout

Eine ganze Weile hatte Sasori versucht, dem Blonden zu erklären, wie er nach Sunagakure kam. Erst mit Worten, später auch mit kleinen Zeichnungen, aber er hatte schnell bemerkt, dass der Andere zwar sehr redselig, aber nicht besonders intelligent war. Glücklicherweise hatte Deidara aber irgendwann mit den Worten „Ach, ich werd's schon irgendwie finden!“ das Thema beendet, auch wenn der Rothaarige kaum glaubte, dass er irgendwie nach Sunagakure finden würde. Die Wüste war groß und grausam und der Junge sah nicht aus, als hätte er besonders viel Ahnung, wie man in ihr überlebte. Aber ehrlich gesagt war dem Puppenmeister das herzlich egal. Er würde ihn einfach möglichst schnell zu einer Puppe machen, damit er endlich die Klappe hielt.

Deidara allerdings merkte gar nicht, wie sehr er eigentlich an Sasoris Nerven zehrte. Er mochte den Kleineren, er war still, aber irgendwie süß. Und so viele dumme Fragen er auch stellte, der Andere blieb immer höflich. Da hatte er schon ganz andere Sachen erlebt.

„Und was machst du so, wenn du nicht gerade auf Reisen bist?“, fragte er, zu Sasoris Leidwesen, um ein neues Thema anzufangen, ließ ihn jedoch gar nicht erst antworten.

„Also ich mag ja Kunst, un. Am liebsten arbeite ich mit Lehm, den ich dann explodieren lasse. Bang! Das ist wahre Kunst, un!“

Okay, das war's. Sasori hielt keine Minute länger mit diesem BENGEL aus, der gerade tatsächlich und wahrhaftig Explosionen als Kunst bezeichnet hatte. Das war eine dreiste Beleidigung, die er so nicht hinnehmen konnte. Er musste hier weg, sonst würde er ihm demnächst den Hals umdrehen. Dann blieb er eben doch über Nacht und versuchte es morgen, wenn Deidara hoffentlich weg war, noch einmal.

„Äh...ich muss weg. Jetzt. Tut mir leid.“, murmelte er versucht höflich und stand einfach auf, um zu flüchten. Er war schon dabei sich durch die Menge zu drängend, als er die laute Stimme des Blonden noch einmal hörte.

„Okay~ Dann geh' ich jetzt auch, un!“ Sasori seufzte tief. Warum nur? Warum er? Hoffentlich konnte er ihn draussen einfach abschütteln. Er schob sich also, dicht gefolgt von dem Anderen, an den Leuten vorbei und zum Ausgang, atmete tief durch, als die frische Luft ihm draussen entgegen schlug. Erst jetzt fiel ihm auf, WIE stickig es da drin eigentlich gewesen war. Aber auch hier draussen wurde es ihm augenblicklich zu eng, als Deidara hinter ihm aus der Tür stolperte, sich im Fall an seinem Mantel festhielt und ihn beinahe mit zu Boden riss. Kichernd richtete der Blonde sich wieder auf und klopfte den Schmutz von seinen Knien ab, auf denen er gelandet war.

„Ups~ 'Tschuldigung, un!“

Sasori sagte nichts. Er würde Deidara jeden Moment zeigen, was für eine Kunst Explosionen waren, denn er war so kurz davor zu explodieren und dem Anderen mit bloßen Fingern die Stimmbänder aus der Kehle zu reissen. So hübsch er auch war, so dumm war er leider auch und der Puppenmeister bedauerte es zutiefst, dass er es nicht wenigstens auf den Alkohol schieben konnte, denn den hatte er kaum angerührt. Oder war es ihm nur nicht aufgefallen? Er hoffte es, denn das war der einzige Gedanke, der ihn gerade davon abhielt, den Anderen in die nächste dunkle Ecke zu zerren und dort übel zuzurichten. So viel brutale Dummheit war einfach nicht mehr tragbar, wenn sie nicht wenigstens auf Sake zurückzuführen war. Mit viel Mühe zwang der Rothaarige sich zu einem Lächeln.

„Ich muss da lang.“ Er deutete in eine Richtung und erntete ein begeistertes Nicken.

„Ich auch, ich auch, un! Gehen wir!“ Sasori grummelte leise, bevor er schnellen Schrittes die Gasse entlang ging, nicht daran interessiert, ob der Blonde mithalten konnte oder nicht. Langsam war seine Geduld am Ende und bevor dieser Punkt erreicht war, wollte er lieber nicht mehr in seiner Nähe sein. Er beschleunigte seinen Gang noch etwas, nachdem er um die Ecke gebogen war, stoppte allerdings einen Moment später, als er einen dumpfen schlag hinter sich hörte und wie etwas Schweres zu Boden fiel. Stirnrunzelnd drehte er sich um und sah Deidara regungslos am Boden liegen, getroffen von einem gerade geöffneten Fenster, aus dem eine besorgte Frau auf die Gestalt hinunterschielte.

Sasori griff sich fassungslos an die Stirn. Langsam wusste er nicht mehr, ob er lachen oder weinen sollte, entschied sich vorerst aber dafür, diesen Zustand von Mensch hier wegzubringen. Vielleicht sollte er die Gelegenheit nutzen und ihn erwürgen oder so. Eigentlich schade, dass seine kleine Werkstatt so weit weg war, denn dann hätte er ihn sofort zu einer Puppe umgebaut und seine Stimme somit nie wieder ertragen müssen. Als er die kleine Platzwunde entdeckte, die mitten auf seiner Stirn prangte, verwarf er diesen Gedanken jedoch wieder. Eine Puppe mit einer Narbe an dieser Stelle? Nein...bestimmt nicht. Vielleicht, wenn die Wunde schön verheilte, aber das konnte er jetzt noch nicht feststellen, also hob er den immernoch regungslosen Jungen hoch und machte sich auf den Weg zu dem Gasthaus, wo er das kleine Zimmer gemietet hatte. Dunkel war es schon seit einer ganzen Weile, also hoffte er, dass er am Eingang niemanden antreffen würde – und er wurde nicht enttäuscht. So still er konnte, trug er Deidara in den 1. Stock und legte ihn, im Zimmer angekommen, auf das Bett, nachdem er die Tür hinter sich verschlossen hatte. Seufzend betrachtete er die bewusstlose Gestalt, drehte sich zu seiner Puppe, die unverändert in der Ecke stand.

„Was soll ich jetzt mit ihm machen? Was meinst du, Hiruko?“, fragte er in die Stille, bekam aber, wie erwartet, keine Antwort. Quälen? Töten? Oder doch umbauen?

Er beugte sich über den Blonden und betrachtete die Wunde auf seiner Stirn, wischte mit dem Ärmel das Blut weg. Soweit er erkennen konnte, war die Wunde klein und würde wahrscheinlich verheilen, ohne eine großartige Narbe zu hinterlassen. Aber es würde dauern und er war nicht sicher, ob er den Jungen so lange ertragen konnte. Nachdenklich griff er unter seinen Mantel und nach seiner kleinen Tasche, holte zwei Fläschchen daraus hervor. Mit diesen Giften betäubte er seine Opfer normalerweise; das eine versetzte sie in einen rauschartigen Zustand, der nach einigen Minuten in Bewusstlosigkeit endete und das zweite verstärkte diese Wirkung lediglich, sodass die Person einen ganzen Tag bewegungsunfähig blieb. Alleine hatte es kaum eine Wirkung. Was sollte er also tun? Er könnte ihm das erste Gift, mit Wasser verdünnt, einflößen, allerdings würde dabei wohl mehr daneben gehen, als sein Ziel wirklich zu erreichen. Wenn er es ihm dagegen spritzte, würde Deidara davon bestimmt aufwachen und dann müsste er seine penetrante Stimme für mindestens 15 weitere Minuten ertragen. Beides keine Methoden, die viel Erfolg versprachen. Kopfschüttelnd steckte er die kleinen Flaschen also wieder weg, betrachtete den Jungen genauer. Mit einer schnellen Handbewegung schob er die störenden Haare aus seinem Gesicht. Es waren tatsächlich sehr schöne Haare – und auch sein Gesicht war überraschend hübsch, glatt und symmetrisch. Sein Blick wanderte langsam tiefer. Ein schmaler Hals und schmale Schultern, insgesamt ein schlankes und gut proportioniertes Erscheinungsbild. Ausziehen wollte er ihn jetzt nicht, da er keine Lust hatte, ihm das erklären zu müssen, falls er doch gleich aufwachte – aber er ließ es sich nicht nehmen, zumindest einen kurzen Blick unter sein Oberteil zu werfen. Zufrieden stellte er fest, dass auch hier keine Narben zu finden waren, lediglich eine Art Tattoo prangte auf seiner Brust, das er aber als akzeptabel abtat. So weit, so gut – dachte er, bis sein Blick auf die Hände Deidaras fielen, die beide dick in Verband eingewickelt waren. Wie hatte ihm das nicht auffallen können? Skeptisch nahm er eine Hand, fing an die Bandage abzuwickeln, als der Andere sich plötzlich regte. Etwas hektisch ließ er ihn los und sah sich nach etwas um, mit dem er ihn erneut bewusstlos schlagen konnte, benutzte dafür schlussendlich aber doch einfach seine Faust. Einen Moment lang wartete er ab, stellte erleichtert fest, dass er wieder tief und fest schlief. Zum Glück – denn Sasori hatte beschlossen, dass er den Blonden nun doch zu einem Teil seiner Sammlung machen wollte.

Mit unsichtbaren Fäden holte er Hiruko zu sich und entfernte die riesige Maske, die das Loch in dessen Rücken bedeckte, bevor er Deidara erneut hochhob und in den großen Hohlraum in der Puppe legte. Anschließend verschloss er sie wieder und verließ mit leisen Schritten das Zimmer. In den Gängen war noch immer alles dunkel und still, und nachdem er den Schlüssel auf der Theke abgelegt hatte, verließ er nun auch die Pension. Mit einem zufriedenen Lächeln ging er die Hauptstraße entlang und hatte wenig später die Tore erreicht. Ohne zurückzuschauen, schritt er hinaus in die dunkle Wüste und trat den Heimweg an. Er musste sich beeilen, wenn er nicht wollte, dass Deidara aufwachte und ihn erneut nervte.
 

~*~*~*~
 

Die ersten Sonnenstrahlen stahlen sich langsam über den Horizont, als Sasori und Hiruko die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten. Hin und wieder waren sie kurz stehen geblieben und der Rothaarige hatte kontrolliert, ob Deidara noch nicht erfroren war, aber so weit schien es ihm gut zu gehen. Langsam aber sicher wurde es ohnehin wärmer, also musste er sich darum keine Sorgen mehr machen. Ein anderer Grund zur Besorgnis trat einen Moment später jedoch auf, als er Geräusche aus dem Inneren Hirukos vernahm. Erst ein leises Klopfen, entwickelte es sich schnell in lautes Hämmern und gedämpfte, panische Schreie.

Genervt seufzend blieb der Rothaarige erneut stehen und öffnete den Rücken seiner Puppe, blickte in vor Schock weit aufgerissene, blaue Augen.

„Was schreist du so?“, fragte er den Blonden wenig begeistert, der ihm kurz wie versteinert entgegen starrte, bevor er sich hektisch aufrichtete und Anstalten machte, aus Hiruko herauszuklettern. Mit hochgezogener Augenbraue hielt Sasori ihn an der Schulter fest und drückte ihn zurück in eine sitzende Position.

„Wo willst du hin?“

„Raus hier, un!“

„Das glaub' ich kaum.“

Der Puppenmeister schüttelte leicht den Kopf und drückte seinen Gefangenen weiter zurück, wollte die Öffnung schon wieder schließen, als Deidara nach seiner Hand griff.

„Bitte nicht! Hier drin ist es so dunkel und eng, un...Ich hab' Angst!“, flehte er verzweifelt, erntete nur einen irritierten Blick. Angst? Ja, und? Was sollte er denn jetzt machen? Er konnte ihn schlecht rauslassen, denn er bezweifelte stark, dass der Blonde freiwillig mitkam. Selbst, wenn er behauptet hätte, er wollte ihn nach Sunagakure bringen, das hätte er ihm doch niemals abgekauft. Obwohl, so dumm wie er war – versuchen konnte er es ja. Weglaufen brachte dem Jungen ohnehin nichts.

„Ich lass' dich raus, wenn du dafür die Klappe hältst.“, bot er also an und ließ ihn aus der Puppe steigen, nachdem Deidara mit einem enthusiastischem Nicken geantwortet hatte. Ein wenig genervt schloss er Hirukos Rücken wieder. Immerhin etwas Gutes hatte das Ganze ja – er musste jetzt nicht mehr zu Fuß gehen. Elegant schwang er sich auf die große Maske und verschränkte die Arme, lenkte die nun leere Hülle so weiter.

Einen Moment lang war Sasori verwundert, dass der Blonde tatsächlich brav folgte und anscheinend sogar die Klappe hielt – aber eben doch nur für einen Moment.

„Und wo gehen wir jetzt hin, un?“

„Nach Sunagakure.“, erwiderte Sasori, der seinen Blick starr auf den Weg gerichtet hatte.

„Wirklich? Und warum wolltest du mich dann nicht aus diesem...Ding rauslassen, un?“

„Hab' ich nicht gesagt, du sollst die Klappe halten?“

Kurz herrschte Stille.

„Wo bringst du mich wirklich hin?“

Der Rothaarige seufzte leise. Anscheinend war Deidara doch gar nicht so dumm, wie er gedacht hatte – nicht immer zumindest. Aber vielleicht blieb er ja still, wenn er die Wahrheit wusste. Unwahrscheinlich, aber doch einen Versuch wert.

„Zu mir nach Hause.“

„Okay, un. Und was machen wir dort?“

„Sei endlich leise!“

„Aber-“

Noch bevor der Blonde weitersprechen konnte, heftete der Puppenmeister unsichtbare Fäden an dessen Hände, die er dann nutzte, um ihm den Mund zuzuhalten. Ein unverständliches, gedämpftes Murmeln war zwar jetzt noch zu hören, aber das konnte Sasori ausblenden. Und eigentlich war der Anblick ja ganz amüsant – Deidara, der sich selbst den Mund fest zuhielt, darüber aber unheimlich verwirrt aussah und versuchte, den Kopf wegzudrehen, um seinen eigenen Händen damit auszuweichen. Immerhin folgte er Sasori noch immer aus freien Stücken. Fragte er sich gar nicht, was sie bei ihm zu Hause wollten? Nun...offensichtlich nicht. Seltsamer Junge, aber er würde sich sicher nicht beschweren.

Ein paar Stunden waren sie noch unterwegs, in denen Deidara es irgendwann aufgegeben hatte, seinen Mund freizubekommen. Auch hatte er noch keine Anstalten gemacht, wegzulaufen, lediglich ein wenig geschwächelt hatte er. Gütig wie Sasori war, hatte er den Anderen also auf Hiruko weiterreisen lassen und ihm bei dieser Gelegenheit auch gleich die Kapuze über den Kopf gezogen, damit er sich keinen Sonnenstich holte. Lange dauerte es nun nicht mehr, bis sie an einem großen Felsen inmitten der Wüste ankamen. Der Rothaarige verlangsamte seinen Schritt, blieb dann endgültig stehen.

„Wir sind da.“, stellte er knapp fest, bevor er ein paar Handzeichen machte und sich direkt vor ihm der Boden auftat. Die Fäden, mit denen er Deidara festgehalten hatte, löste er nun, um ihm zu deuten, dass er hinunterspringen sollte.

„Geh' schon.“

„Waaaaas? Da rein, un?“, fragte dieser etwas empört nach, beugte sich vorsichtig ein Stück nach vorne, um zu sehen, wie tief dieses Loch war und ob es überhaupt einen Boden hatte – aber nur schwarz war zu erkennen. Sah ja nicht sehr einladend aus...allerdings hatte er gar keine Gelegenheit mehr, sich zu weigern, denn im nächsten Moment stieß Sasori ihn ohne Vorwarnung hinunter. Ein schriller Schrei entkam dem Blonden, bevor er ein paar Sekunden später mit einem dumpfen Geräusch relativ weich auf einem kleinen Sandhügel landete. Verwirrt richtete er sich auf, konnte kurz noch seine Umgebung erkennen, bevor erst Hiruko und anschließend auch Sasori folgten und sich das Loch, das nun über ihnen war, wieder schloss.

„So dunkel, un...“, jammerte er leise und versuchte sich auf allen Vieren voranzutasten, hörte entfernt noch die Schritte des Rothaarigen, bevor eine einzelne Kerze angezündet wurde. Kurz später packte er Deidara, der inzwischen aufgestanden war, am Arm und zerrte ihn den Gang entlang zu einem Stuhl, in den er ihn verfrachtete. Anschließend machte er sich an einem Schrank zu schaffen, der mit Unmengen an kleinen Flaschen gefüllt war.

Es fiel dem Blonden schwer, seinen Blick von Sasori loszureissen, denn irgendwie hatte er kein besonders gutes Gefühl. Trotzdem sah er sich langsam um, allerdings wurde es dadurch nicht besser. Er erkannte verwinkelte Gänge, zu viele um sie zu zählen, und unzählige Schatten an den Wänden, die vage die Form von Menschen hatten. Es war zu dunkel, um mehr zu erkennen, also ließ er seinen Blick zurück in den Raum schwenken, in dem sie sich gerade befanden. Es war ziemlich leer – alles, was er entdecken konnte, waren ein großer Schreibtisch, auf denen eine Menge Zeichnungen lagen, den Schrank, in dem der Rothaarige gerade herumwühlte und ein paar Felle und Decken, die wohl als Bett dienen sollten. Ausserdem war alles voll mit Werkzeugen, die er teilweise noch nie gesehen hatte...und auf einigen von ihnen klebte Blut.

Deidara schluckte. Sein Gefühl wurde von Sekunde zu Sekunde schlechter. Wo war er hier nur hineingeraten? Möglichst unauffällig schob er die Bandage auf einer seiner Hände zurück und griff in seine Tasche.

Sasori hatte inzwischen gefunden, wonach er gesucht hatte. Er hatte eindeutig zu viele Gifte – aber glücklicherweise war er klug genug gewesen, sie ordentlich zu beschriften. Vorsichtig öffnete er den Behälter, schnappte sich eine Spritze aus dem Schrank und füllte sie mit der rötlich-durchsichtigen Flüssigkeit. Anschließend drehte er sich zu dem Blonden.

„Zeit, dich endgültig zum Schweigen zu bringen.“

Deidara kam es vor, als würde er sich in Zeitlupe bewegen. Er hatte keine Ahnung, was sich in dieser Spritze befand und er hatte auch wenig Lust, es herauszufinden. Vorsichtig ließ er seine Hand aus der Tasche gleiten, öffnete sie einen Moment später, um die kleine Lehmspinne, die er geformt hatte, auf ihren Weg zu schicken, als der Rothaarige vor ihm stehenblieb. Angespannt starrte er auf die Hand, die nach seinem Hals griff und sich um ihn legte, bevor die Spritze erneut in sein Blickfeld kam. Schnell machte er ein paar Fingerzeichen und ließ die Spinne mit einem lauten „Katsu!“ explodieren, bevor er aufsprang und wahllos in einen der Gänge lief.

Sasori hatte in letzter Sekunde bemerkt, dass Deidara irgendetwas vorhatte und als er eine leichte Bewegung auf seinem Rücken wahrnahm, warf er seinen Mantel inklusive Spinne in die Luft und duckte sich, sodass die Lehmfigur knapp über seinem Rücken explodierte. Eigentlich hatte er sich ja schon beinahe gewundert, dass der Blonde noch gar nicht versucht hatte, sich zu wehren, aber damit hatte er nicht gerechnet. Wer hätte auch ahnen können, dass er Lehm dabei hatte und diesen auch noch explodieren lassen konnte? Sehr interessant...

Ohne sich zu hetzen, warf er den halb verbrannten Mantel in eine Ecke, bevor er dem Anderen folgte. Flüchten konnte er nicht – der einzige Ausgang den es gab, war der, den sie auch benutzt hatten, um die Höhle zu betreten. Um sich zu verstecken waren die Gänge nicht lang genug und selbst wenn – Deidara stolperte alle paar Schritte mit lautem Krachen und Fluchen über Holz, was es Sasori noch einfacher machte, ihm zu folgen.

Nach ein paar weiteren Metern, konnte er bereits die Wand sehen, an der nebeneinander Puppen hingen, doch dem Blonden ging es da wohl nicht so, denn der krachte erschrocken dagegen, taumelte ein paar Schritte zurück und landete direkt in den Armen des Rothaarigen. Dieser griff erneut nach seinem Hals und drückte zu, die Spritze einsatzbereit an seine Halsschlagader haltend.

„Siehst du sie?“, fragte er mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, betrachtete die Puppen, die im gedämpften Licht nur vage zu erkennen waren.

„Bald wirst du auch eine von ihnen sein.“ Fast schon zärtlich strich er über die weiche Haut des Jungen, bevor er die Nadel in seinen Körper rammte und ihm die Flüssigkeit injizierte. Deidara gab einen erstickten Schrei von sich, wurde jedoch unterbrochen, als um ihn herum alles schwarz wurde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2018-03-02T07:27:22+00:00 02.03.2018 08:27
Der arme Dei. D:
Ich hoffe, Sasori lässt sich erbarmen.
Von: abgemeldet
2014-06-16T19:19:22+00:00 16.06.2014 21:19
richtig spannendes kapi^^ super geschrieben xDD


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