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Messed up kid that I was...
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End


 

"I've learn to lose

I've learn to win

Turn my face against the wind

I will move fast

I will move slow

Take me where I have to go"

- Lisa Miskovsky, Still Alive

 

Sie hatten vieles verloren in all den Jahren.

Freunde und Kameraden, wie Richard Jenkins, Ashley Williams, Mordin Solus, Thane Krios, Legion, viele aus der Besatzung der ersten Normandy, der SR-1... Sie hatten sich verloren und wieder gefunden. Und fast hätte er John wieder verloren, nachdem er ihn endlich wieder hatte in die Arme schließen können.

Wäre all das so gekommen, wenn er sich damals dagegen entschieden hätte, nach Jump Zero zu gehen? Wenn er dort nicht Vyrnnus zum Ausbilder gehabt hätte? Wenn er an Roberts Stelle gewesen wäre? Wenn jemand anderes an seiner statt aufgestanden wäre, als Vyrnnus ein Exempel hatte statuieren wollen? Wenn er ihn nicht umgebracht hätte? Wenn Rahna danach nicht voller Furcht vor ihm gewesen wäre?

Wäre er dann auch ziellos und zerbrochen auf die Erde zurückgekehrt? Vielleicht, aber wahrscheinlich nicht in demselben Ausmaß, wie es schlussendlich der Fall gewesen war. Wahrscheinlich hätte er niemals Roberts Brief erhalten und hätte sich nie dazu entschieden, wieder zur Allianz zurückzukehren. Dann wäre er John und Ashley niemals begegnet. Vielleicht waren seine Entscheidungen nicht in jedem Fall die richtigen gewesen, aber er wusste, dass er jetzt nicht hier wäre, wenn er einige davon nicht oder anders gefällt hätte.

Und er wusste nur allzu gut, dass selbst von dort aus noch viel hätte passieren können.

Auf Eden Prime hätte er an Richards Stelle sein können. Er hätte an Ashleys Stelle sein können, als John die Entscheidung auf Vimire hatte fällen müssen. Ebenso gut hätte er mit der ersten Normandy untergehen können, wenn ihm nicht befohlen worden wäre zu gehen. Oder er hätte von den Kollektoren verschleppt werden können, wenn nicht gerade zu diesem Zeitpunkt John gekommen wäre, um die schier aussichtslose Lage auf Horizon zu retten.

Er hätte auf dem Mars sterben können, bei der ersten gemeinsamen Mission seit über zweieinhalb Jahren, bei der der Commander und er selbst gelernt hatten, sich wieder gegenseitig zu vertrauen. Und er erinnerte sich noch gut daran, dass John jedes Mal ins Krankenhaus gekommen war, um ihn zu besuchen, um ihm zu sagen, dass zwischen ihnen alles wieder in Ordnung war. Und ihm anzubieten, wieder auf die Normandy zu kommen.

Selbst dann noch, als sie sich wenig später mit gezogenen Waffen gegenüber gestanden hatten, und er sich fast sicher war, dass John ihn erschossen hätte, wenn er nicht nachgegeben und weiter Udinas Lügen geglaubt hätte.

So vieles hätte anders verlaufen können, in so vielen Momenten hätte sein Leben enden können, ohne, dass er John jemals hätte sagen können, was er für ihn fühlte. Doch das Leben hatte manchmal andere Pläne. Wahrscheinlich hatte Kaidan deswegen die Chance bekommen, John irgendwann in seiner sozial inkompetenten Art zu sagen, wie viel er ihm bedeutete, nur, um im selben Atemzug zu erfahren, dass der Spectre genauso von ihm gedacht hatte.

Die Zeit danach war - allen Umständen zum Trotz - die schönste seines ganzen Lebens gewesen. Und er wollte, dass sie anhielt, jetzt, wo er keine Angst mehr haben musste, John zu verlieren.

Er war nicht gerade dankbar für alles, was ihm in seinem Leben zugestoßen war, aber Jump Zero und Vyrnnus und einfach alles, was geschehen war, hatte ihn direkt dahin gebracht, wo er sein sollte und wollte - zu John Shepard, nicht zu dem Commander, dem ersten menschlichen Spectre, dem Retter der Citadel oder dem Bezwinger von Kollektoren und Reapern. Einfach zu John. Genau dahin, wo er hingehörte.

Er mochte ein Freak sein, wahrscheinlich in vielerlei Hinsicht. Aber entweder lebte er mit diesem Umstand, oder er tat es eben nicht.

Er selbst... er hatte nach all der Zeit endlich jemanden gefunden, der dafür Sorge trug, dass er sich menschlich fühlen konnte.

Und wenn er spürte, wie John neben ihm lag, den Arm im Schlaf fest um ihn geschlungen, die Nase in Kaidans Haar vergraben, und die Beine um Kaidans gelegt, dann wusste er, dass er als Junge niemals erwartet hätte, jemals so etwas erfahren und fühlen zu dürfen.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  -miruku-
2015-08-12T20:43:37+00:00 12.08.2015 22:43
Gefällt mir.....mehr fällt mir einfach nicht ein. ^^:
Antwort von: Kathey
13.08.2015 10:58
Danke dir x3 ♥
Von:  Rooro
2013-07-18T19:39:23+00:00 18.07.2013 21:39
Vermutlich ist das jetzt der Zeitpunkt, an dem Kaidan akzeptiert, was auf Jump Zero geschehen ist. Er hat es wohl immer irgendwie bedauert, aber jetzt hat er es akzeptiert und vermutlich kann er jetzt erst die Sache hinter sich lassen. Jetzt, wo er gemerkt hat, dass es ihn hierher und jetzt her gebracht hat.
Und ja, er hätte oft sterben können, deine genannten Beispiele ebenso wie im Grunde in jedem Kampf. Eine einfache Kugel, ein Querschläger, eine Unachtsamkeit. Aber er hat es geschafft. Nicht allein, aber ohne ihn hätten es die anderen vielleicht auch nicht geschafft.
Und das, was er am meisten wollte, hat er bekommen. John. Und John ihn.

So, das war es nun, deine FF ist zu Ende!
Du weißt bereits, wie sehr ich sie liebe, wie ich jedes Kapitel direkt mit Spannung seit dem Epilog erwartet und verfolgt hab!
Du hast eine wunderbare Story um die Geschehnisse gemacht, sehr lebendig, sehr mitfühlend! Ich hab ein paar Mal eine Schleppe gezogen und hier und da hatte ich feuchte Augen!
Ich liebe deine Darstellung von Kaidans Mutter! Den Stolz seines Vaters. Ich mochte Robert und David sehr gern (wo ich doch OCs in der Regel eigentlich weniger abgewinnen kann), ich hab Rahna mit deiner Beschreibung am Ende ehrlich gehasst, wie sie ihn abweisend forteschickt hat.
Ich mag diese Geschichte, ich mag sie sogar sehr!
Vielen Dank, dass du dich dennoch nicht entmutigen hast lassen und das ganze qualitativ gleichbleibend hoch zu einem Ende gebracht hast. Danke, Liebes! ♥


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