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Es begann mit einer Süßigkeit.

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Yu-gi-oh ist nicht mein Eigentum, sondern gehört jemand anderem und das ist auch gut so. ^_^

Ich hoffe es gefällt dem Ein oder Anderen und ich wünsche viel Spaß beim lesen,

das Fussel Komplett anzeigen

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Bitter süß wie Mokka

Bittere Vorstellung.
 

Es war nicht so, dass er die Schule hasste, viel mehr war es der Ort, an dem er bestimmte Situationen nicht kalkulieren konnte.

Was auch immer Seto tat, hier in der Schule schien es immer zu einer nicht vorhersehbaren Reaktion zu kommen, die sich oft auf seine Umwelt, aber in trauriger Häufigkeit, auch auf ihn selbst bezog.

Begonnen hatte diese in seinen Augen fast schon surreale Situation mit Muto´s temporärer Wachstumsphase, die gleichzeitig einen ebenso temporären Stimmbruch mit sich brachte.

Wann immer der Gartenzwerg an Größe und Stimmvolumen dazu gewann, schien Seto in einen unwillkürlichen Sog miteinbezogen zu werden.

Anscheinend kreierte diese temporäre Phase des Zwerges, ein Loch im Raum-Zeit-Kontinuum in dem Seto sich in einer anderen surrealen Realität wieder fand, und egal, was er diesem Sog entgegen zu setzen versuchte, es wurde aufgesogen und machte die ganze Situation noch viel surrealer.
 

Jetzt aber zu der Frage, warum er grade wieder in der Schule stand und sich diese unsinnigen Gedanken machte.

Er hatte soeben etwas beobachtet, etwas, was ihn, zu seinem Bedauern, weniger kalt ließ, als es sollte. Eigentlich sollte er doch froh sein, dass er dieses Ereignis beobachten dürfte, seine Welt sollte sich dadurch doch nur wieder normalisieren, doch wie so häufig stellte er fest, dass allein die Erinnerung daran, ihn schmerzlich bewusst machte, dass er unter dem Einfluss der Schule und der temporären Wachstumsphase des Zwerges stand.
 

Rückblick:
 

Ihre Mathe-Lehrerin hatte leider am Wochenende den Kampf gegen eine Influenza verloren und

lag nun kränklich im Bett.

Dies kreierte, dank des ausgeklügelten Lehrermangels eine Freistunde, die die Schüler nach Belieben nutzen konnten, außer Wheeler natürlich.

Dieser hatte sich mal wieder Ärger gemacht und musste als Einziger in der Freistunde, zu seinem eigentlichen Glück, sonst hätte er Nachsitzen müssen, Matheaufgaben lösen.

Seto selbst hatte sich in der Zeit ein wenig auf den Hof gesetzt und gedöst.

Ja, auch er versank manchmal in unerklärlichen Tagträumen, dessen Ausmaß, sollten sie jemals eine Bedeutung bekommen, noch nicht ersichtlich war, da sie erstens eine Person beinhalteten, die dort nichts zu suchen hatte, und zweitens Aktivitäten beinhalteten, die vornehmlich im Bett und in der Nacht verübt wurden.

Etwa eine viertel Stunde, bevor die Freizeit sich ihrem Ende näherte, beschloss er, vielleicht doch mal etwas zu tun, schließlich war er ein vielbeschäftigter Mann, der eine Firma zu leiten hatte.

Faul herum zu liegen und seinen Tagträumen nachzuhängen, konnte er sich nicht erlauben, schließlich war er kein verranzter Teenager, der nichts mit sich anzufangen wusste, nachher bekam er noch Wheeler-Allüren, oder noch schlimmer, temporäre Wachstumsschübe mit wachsendem Lungenvolumen.

Hatte es bei Yugi nicht auch so angefangen? Allein der Gedanke konnte ihm fast Angstschweiß auf die Stirn zaubern. Was, wenn er auch um sich, so ein Vakuum erzeugte? Nicht auszudenken!

Es musste etwas gegen diese neue Marotte getan werden. So konnte das nicht weitergehen.

Besser, er ging wieder in die Klasse und tat, was er am besten konnte, arbeiten.

Er lief die Treppe hinauf und sah schon den Klassenraum, als er stehenblieb.

Muto´s unaufhaltsam in den Abgrund führende Phase der Realitätsverzerrung hatte wieder eingesetzt.

Seto hatte sich entschlossen, dem Szenario fern zu bleiben, wollte aber zumindest beobachten, wie sich die Situation entwickelte.
 

Dass dies ein Fehler war, wusste er jetzt, aber zu dem Zeitpunkt schien die Szenerie noch recht harmlos zu sein.
 

Sehen konnte er eigentlich nur einen Teil der beiden Oberkörper, was bei Wheeler wohl daran lag dass er saß und bei Muto, dass diese temporäre Wachstumsphase aus einem Gartenzwerg, eben doch keinen Riesen machen konnte. Sie redeten miteinander, so wie sie es immer taten, Wheeler´s Gesicht zeigte diesen speziellen Ausdruck des Leidens, welchen er nur zeigte, wenn es sich um Mathe handelte.

Wieso Seto das so genau wusste, war ihm nicht klar, jetzt noch nicht, aber es würde nicht mehr lange dauern, dann würde das alles einen Sinn ergeben. Keinen vorteilhaften und keinen, den er sich gewünscht hatte, aber, einen Sinn ergab das Ganze bestimmt.

Denn dann änderte sich die Situation schlagartig.

Muto bewegte sich etwas näher, zu nahe an Wheeler heran und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Seto´s Haut begann zu kribbeln, ein unangenehmer Funke der Eifersucht flammte auf und er war kurz davor, sich diesem unglaublichen Sog hinzugeben, wie ein Lichtstrahl gefangen, von einem schwarzen Loch, das ihn unaufhaltsam mit seiner Gravitation an sich binden wollte.

Doch noch ehe er sich entscheiden konnte einzugreifen, diesem Treiben ein Ende zu machen und sich unweigerlich in diesem Sog zu verlieren, stieß ihn das, was nun kam, ab.

Als hätte die kurze aber eindeutige Erwiderung des blonden Köters, ein Magnetfeld gebildet, das jeden ankommenden Lichtstrahl von sich abprallen ließ.

Es war die Antwort auf etwas, was er geahnt hatte, still befürchtet und nach außen hin gehofft.

„Ich liebe dich.“

Joey´s Lippen formten diese Worte aus einem unglaublich glücklichen Lächeln heraus.
 

Seto flüchtete, nicht aufbrausend erregt, viel mehr leise gebrochen.

Ich liebe dich.

Seto konnte nicht viele Worte von den Lippen lesen, im Grunde nur diese drei.

Es war die erste und die letzte Erinnerung, die sich in seinen Synapsen verewigt hatte.
 

Von den roten Lippen lief das Blut hinab, ein Aufkeuchen: „Ich liebe dich.“

Das letzte Geschenk und der letzte Fluch, den seine sterbende Mutter ihm auferlegt hatte.

Nichts war ihm so sehr im Gedächtnis geblieben, wie die erleichterten Worte seiner sterbenden Mutter, der klar wurde, das ihr Sohn gerettet war, sie aber sterben würde.
 

Rückblick Ende.
 

Und nun?

War es Segen oder Fluch, war Wheeler´s Erwiderung das, was er gehofft, oder gefürchtet hatte. Nun da Wheeler sie endlich offenbart hatte, seine Gefühle Yami gegenüber? War sein blonder Traum endlich weit genug entfernt? Würden diese Gefühle endlich aufhören, diese Tagträume? Das Verlangen? Die Sehnsucht?

Nein.

Es schien, als wäre der Blonde endlich weit genug, all das zu vergessen und doch waren diese Gefühle nie so ausgeprägt, wie in diesem Moment.

Schon immer hatte er geahnt, das Wheeler etwas für Yugi, oder vielmehr für sein temporäres Alter-Ego übrig hatte, es war ja auch kaum zu übersehen, doch bis jetzt hatte er immer gehofft, gedacht, dass das nicht möglich war.

Seto war eifersüchtig, eifersüchtig auf diesen Rivalen, den er nicht fassen konnte, den er nie übertreffen konnte. Egal, was er tat, oder eben nicht, es war ihm immer, an Yugi zu scheitern.
 

Erschöpft sank er gegen einen Baum und schloss die Augen.
 

Süße Wahrheit.
 

Warum war Joey das Pech immer näher, als das Glück? Anstatt mit den anderen draußen in der Sonne zu liegen und den Tag einfach zu genießen, saß er alleine im Klassenzimmer über unlösbarer Algebra.

Wer bitte brauchte Algebra? Waren Buchstaben nicht eher was für Japanisch? Seinetwegen auch für den Englischunterricht? Musste diese abartige Art der Mathematik auch noch Buchstaben benutzen?

Tiefseufzend sah er hinaus, wo all die anderen waren, ob Kaiba auch dort war? Der hatte bestimmt keine Probleme damit. Hatte Kaiba überhaupt Probleme?

Im Gegensatz zu ihm, hatte der doch schon alles Erreichbare erreicht? Oder konnte man noch mehr wollen, als das?

Immer, wenn Kaiba dasaß mit dem Laptop auf den Knien, versunken in einer so eigenen für Joey unbegreiflichen Welt, spürte er eine innere Ruhe und Ausgeglichenheit, die er selbst kaum greifen konnte. Als wäre diese Welt in der Kaiba war, so viel angenehmer, als seine Eigene. Was wünschte Joey sich, dass der Brünette jetzt hier wäre, ihn nicht ansprach oder ansah, das wiederum machte ihn wild, allein der Gedanke daran ließ sein Innerstes jetzt brodeln, nein, das wollte er gar nicht.

Nur einen dieser Momente, in denen sie auf unerklärliche Weise miteinander verbunden waren. Joey hatte dann das Gefühl auf einem Schiff zu treiben, auf einem See der klar und glatt war, doch dann, irgendwann, konnten sie es nicht mehr aushalten und einer von ihnen warf einen Stein, der die Wellen anschlug, bis sie zu reißenden Wogen wurden, die sie beide verschlangen.

Knurrend sah er wieder auf seine Aufgaben, doch, selbst das wäre ihm grade angenehmer.

Frustriert schrieb er auf ein Schmierblatt und versuchte die Lösungen zu greifen, doch sie schienen ihm immer zu entgleiten. Warum bitte, musste er so was wissen? Er würde eh nie studieren, glaubte er zumindest. Im Gegensatz zu vielen anderen, war Joey sich noch nicht sicher, was er eigentlich werden wollte. Er hatte mal überlegt, ob er Feuerwehrmann werden wollte, allerdings war er wohl ein bisschen zu faul dafür, aber andererseits war das sicher ein guter Job. Oder vielleicht Krankenpfleger, die mussten sich sicherlich auch nicht mit Algebra auseinandersetzen. Schließlich konnte man Menschen ja nicht berechnen.

Außer vielleicht Kaiba, der konnte Menschen bestimmt berechnen, ohne dabei selbst berechenbar zu sein. Immer, wenn Joey dachte, er wüsste was in dem Brünetten vorging, schien er doch wieder ganz anders zu reagieren. Joey hatte schon oft versucht herauszufinden, wieso Kaiba in bestimmten Situationen so merkwürdig reagierte, doch so wirklich konnte er sich keinen Reim daraus machen.

Das Einzige, was dabei auffiel war, dass fast immer Yami in der Nähe war, wenn Kaiba unvorhergesehen reagierte.

Ob Kaiba etwas für Yami übrig hatte? Na ja, wenn man mal überlegte, Yami war wirklich attraktiv und seine tiefe charismatische Stimme, hatte es Joey auch irgendwie angetan. Zumindest am Anfang, jetzt waren sie gute Freunde und mehr wollte er auch eigentlich gar nicht.

Ungeduldig kaute er an seinem Kugelschreiber herum und versuchte sich krampfhaft auf die Aufgaben zu konzentrieren, die sollten am Ende der Freistunde schließlich fertig sein.

Doch seine Gedanken waren immer woanders, sich zu konzentrieren fiel ihm in letzter Zeit ziemlich schwer.

Wieder hing er seinen Gedanken nach, als Yami den Raum betrat.

„Du lernst es auch einfach nicht, was?“, sagte er gutmütig und trat zu Joey.

Dieser sah auf und sein Gesicht erhellte sich leicht.

„Yami! Mein Retter!“

Yami lachte leise: „Freu dich nicht zu früh, Yugi hat mir verboten, dich zu lange abzulenken, aber...“

Er beugte sich etwas vor, um dem Blonden etwas ins Ohr zu flüstern.

„Ich hab dir was mitgebracht.“, sagte er verschwörerisch und zog etwas hinter seinem Rücken hervor. Joey´s Augen begannen zu leuchten.

„Ich liebe dich!“, strahlte er überschwänglich und nahm Yami die Schachtel ab.

„Wo hast du die denn her?“, fragte er überglücklich und öffnete das blaue Band bedächtig.

Pralinen. Echte belgische Pralinen! Das war für Joey das Größte. Nicht, dass er sich auch über andere Süßigkeiten freute, aber für Pralinen würde er sterben. Bedächtig hob er den Deckel ab und legte das Papier zur Seite. Mit leuchtenden Augen betrachtete er die kleinen Kunstwerke aus Schokolade. Fast zärtlich nahm er mit Zeigefinger und Daumen eine heraus und biss ganz zart hinein. Leise seufzend spürte er das zarte Schmelzen der süßen Schokolade und im Gegensatz dazu der leicht herbe Geschmack der cremigen Mokka-Füllung. Das war der Himmel, so mussten Kaiba´s Lippen schmecken.

Äh, was?

Joey wurde leicht rot und sah Yami vergnügt an.

Yami lachte leise und setzte sich auf Joey´s Pult, stibitzte sich auch eine davon und biss genüsslich hinein.

„Yugi´s Opa ist doch letzte Woche nach Europa gefahren und da hab ich ihn gebeten, mir eine Schachtel für dich zu kaufen, weil du die doch so liebst.“, sagte er sanft und ließ die zarte Schokolade auf der Zunge zergehen. Doch im Gegensatz zu Joey, der diesen herben Kaffee-Geschmack wohl wirklich genoss, fand Yami es schon fast verschwenderisch eine solche Schokolade mit einer bitteren Creme zu füllen. Er nahm also das Stück und schob es Joey in den Mund.

„Das ist nicht so meins.“, murmelte er erklärend.

Joey war durchaus nicht traurig darüber.

„Ich versteh dich, es gab Zeiten, da mochte ich den Kaffee-Geschmack auch nicht, aber ich hab ihn langsam zu schätzen gelernt, am liebsten schwarz und süß“, lachte er und leckte sich die süße Schokolade von den Fingern, legte dann wieder das Papier auf die Pralinen und den Deckel, zuletzt band er die blaue Schleife wieder darum und verstaute die Schachtel in seiner Tasche.

Hatte die Stunde doch mit der lästigen Algebra angefangen, so endete sie im süßen Schwelgen. Leise seufzend versuchte er auch noch die letzten Aufgaben zu lösen, an denen er gescheitert wäre, hätte Yugi sich nicht erbarmt und eingegriffen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Lunata79
2013-05-30T14:29:25+00:00 30.05.2013 16:29
Ich bin mal so frei und hinterlasse auch meinen Kommi.
Das Missverständnis finde ich recht witzig. Besonders aber, dass Joey bei dem Geschmack der Schokolade auf Kaiba kommt. Vielleicht gar, weil der so viel Kaffee trinkt? LOL

Lg
Lunata79
Von:  Shakti-san
2013-05-30T10:09:13+00:00 30.05.2013 12:09
*lach* jaja, diese missverstaendnisse. Das kommt davon, wenn man “spioniert“.
Sehr amuesant.
Gruesse shakti
Von:  sorakovar
2013-05-30T09:31:01+00:00 30.05.2013 11:31
Haha was für ein Missverständnis :D
Hat schon Mal gut angefangen, mach (schnell) weiter so *__*



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