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Hanyou no Chi

von

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Kapitel 5

Sie hätten wirklich noch jemanden mitnehmen sollen, aber wer konnte sowas schon ahnen. Auf jeden Fall würde Kaede nun doppelt so viel auf ihre Umgebung achten, um Rin und auch Inu Yasha im Zweifelsfall schützen zu können.
 

Und mitten in ihren Gedanken bekam sie nicht mit, wie sich von hinten etwas an sie heranschlich. Geschmeidig floss der glatte Körper lautlos über den Erdboden und brachte sich näher an die Alte und das Kind heran. Die feine Nase witterte die dritte Person und auch das Pferd vor der Höhle, doch die interessierten den fremden Dämon nicht. Er hatte sein Abendbrot doch direkt vor seiner Nase. Und gefährlich konnte ihm hier nichts werden. Er war intelligent, er roch den großen Hundedämon an dem Mädchen. Doch war er viel zu schlau, um darauf hereinzufallen. Das war der älteste Trick. Der Dämon war sicher meilenweit entfernt. Und der Schein von dem Halbdämon, der ebenfalls an dem Mädchen haftete, war so schwach, dass er beinahe losgelacht hätte, ob des mickrigen Abwehrmechanismus.
 

>Erst das Kind betäuben, dann die Alte. Kinder schreien viel lauter.<
 

Der Dämon erhob seinen massigen Kopf und seinen breiten, langen Körper empor, bis er die sitzende Alte überragte. Vor Vorfreude hätte er beinahe mit dem Schwanz gewackelt, doch das durfte er nicht. Das wäre ein Geräusch, das seine Beute aufschrecken könnte. Pfeilschnell sauste der riesige Schlangenkopf hinab und biss Rin in die Seite. Das Gift injizierte er schnell, während sein massiger Körper die Alte umschlang und fest zusammenpresste. Es wirkte. Die Alte konnte nicht schreien, war vollkommen in seinem Körper verklemmt und bekam kaum mehr Luft. Das Mädchen zappelte zuerst noch, doch das Gift fing an zu wirken. Kein tödliches Gift. Es lähmte sie nur, sollte sie aussehen lassen wie tot. Es griff nicht die inneren, lebenswichtigen Organe an. Das würde auch gar nicht schmecken, wenn seine Beute voll mit seinem Gift wäre. Genüsslich betrachtete er erst Kaede und dann Rin.
 

„Ihr werdet mir gut schmecken und dann hol ich mir noch den anderen.“
 

Kaede riss entsetzt ihr Auge auf. Sie wurden von einem Schlangendämon überwältigt, ein verdammt großes Exemplar. Wie hatte sie den nur in der Höhle übersehen können? Oder war er erst durch einen anderen Eingang hier hereingekommen? Das war jetzt jedoch völlig nebensächlich. Sie konnte sich kaum noch bewegen, geschweige denn einen Pfeil abfeuern.
 

> Inu Yasha! <
 

Erschrocken ließ Inu Yasha die Schüssel, die er gerade erst gesäubert hatte, fallen und blickte sich um. Hatte ihn nicht jemand gerufen? Sein Blick ging sofort zur Höhle und tatsächlich konnte er Bewegungen darin erkennen, aber die versetzten ihn nicht in Alarmbereitschaft. Es war das Pferd, das sich aufbäumte und wild herum stampfte und versuchte die Zügel zu zerreißen, um von der Höhle wegzukommen.
 

„Scheiße!“ Eilig sprang der Schwarzhaarige auf und rannte so schnell er konnte zur Höhle. Im Laufen zog er Tessaiga und auch wenn es sich nicht verwandelte, hoffte er, dass es auch so gehen würde. Schon bald erkannte er, was sich da über die Frauen hermachen wollte. Er musste vorsichtig sein. Schlangen waren meistens so gut wie taub, allerdings sahen sie gut und spürten ihre Umgebung mehr mit der Zunge, als alles andere. Wenn er sich gegen den Wind näherte, hatte er vielleicht Glück.
 

Er ging also in die Hocke und schlich sich leise heran. Tessaiga hielt er bereit. Nur noch zwei kleine Schritte, nur noch einer. Erschrocken blieb Inu Yasha stehen. Sein Blick fiel auf Rin. Ihr stand Schaum vor dem Mund und ihre Augen waren weit aufgerissen, aber sie bewegte sich kein Stück.
 

>Oh nein. Rin!<
 

Er musste sofort etwas unternehmen. Bemüht den Blick von dem Mädchen abzuwenden, schaute er zurück auf die riesige Schlange. Scheiß Gefühle. Als Mensch fiel es ihm wesentlich schwerer, sich auf den Kampf zu konzentrieren, wenn ihn die Sorge um das Mädchen so ablenkte. Nun taxierte er den Abstand und packte Tessaiga feste vor sich, bereit zum Zustechen. Dann sprang er mit einem Schrei nach vorne und bohrte genau wie geplant das Schwert in den Schlangenkörper.
 

Die Schlange schrie gepeinigt und voller Schmerz auf und doch tat sie genau das, was Inu Yasha bezwecken wollte. Sie lockerte den Griff um Kaede. Kaede erkannte sofort, was Inu Yasha nun von ihr verlangte. Angestrengt windete sie sich aus dem aufgetürmten Schlangenkörper hinaus und beeilte sich, nach Rin zu greifen und mit ihr auf dem Arm aus der Höhle zu rennen.
 

Inu Yasha grinste zufrieden, als er Kaede mit Rin an sich vorbei rennen sah. Wer aber ganz und gar nicht grinste, war die Schlange. Er hatte den anderen Menschen unterschätzt. Er hätte gedacht, dass er flüchten würde und nicht seine Beute befreien.
 

Mit einer fließenden Bewegung zog der nun menschliche Halbdämon Tessaiga wieder aus dem massigen, glatten Körper. Blaues Blut spritzte aus der Einstichwunde hervor und besprenkelte Inu Yasha fast vollständig. Doch der beachtete das gar nicht. Er hielt Tessaiga immer vor sich und lauerte auf den Angriff der Schlange.
 

Wütend verzog die Schlange ihr Gesicht und blickte auf ihre Wunde. „Du Abschaum, wagst es mich zu verletzen!“ Blitzartig schnellte der Kopf der Schlange nach vorn, um Inu Yasha zu verschlingen oder zumindest zu betäuben. Doch Inu Yasha hatte genug Kampferfahrung. Er sah die Zeichen, die die Schlange aussendete, wenn sie kurz vor dem Angriff war und so sprang er ein ganzes Stück weit nach hinten und hinaus ins Freie. Die Schlange verfehlte Inu Yasha und zischte drohend, als ihr Kopf auf den Boden knallte. Der Bengel hatte ihn doch tatsächlich aufs Korn nehmen können. Das würde er kein zweites Mal schaffen. Leise schlängelte sich der riesige Schlangendämon ins hohe Gras, in dem auch Inu Yasha stand. Der massige Schlangenkörper verschwand komplett unter dem grünen Teppich, was sehr erstaunlich war, wenn man die Größe der Schlange bedachte.
 

„Los, komm raus. Ich habe keine Zeit für Versteckspielchen!“
 

Nahe Inu Yashas rechter Seite ertönte ein lautes Zischen in der Luft, was belustigt klang. Doch als er sich dorthin drehte, war da nichts. Dann hörte er ein weiteres Zischen genau hinter sich. Wieder drehte er sich um, um wieder nichts zu entdecken. Frustriert knurrte der Schwarzhaarige und fasste Tessaiga noch etwas fester. Erneut hörte er das belustigte Zischen, das fast so klang, als wolle die Schlange ihn auslachen. Doch der Ton kam von überall her, als wäre die Schlange der Wind persönlich. Immer wieder drehte sich Inu Yasha von einer Seite zur anderen und versuchte angestrengt Witterung aufzunehmen oder zumindest einen Teil des Körpers zu sehen. Doch sogar das Gras war still. Er musste sich beeilen, Rin musste versorgt werden. Und er selbst musste das Schlangenblut abkriegen. Es würde noch stärkere Dämonen anlocken.
 

Dann, auf einmal, tauchte der Schlangenkopf direkt vor Inu Yashas Gesicht auf, mit weit aufgerissenem Maul und gespitzten Zähnen, an denen schon Tropfen seines Giftes hingen. Wieder wollte Inu Yasha nach hinten springen, doch die Schlange hatte dazu gelernt und seinen Körper hinter Inu Yasha aufgetürmt, so dass der nun menschliche Halbdämon ihm direkt in die Arme sprang. Sofort wickelte er seinen Körper um den Menschenleib und setzte zur Sicherheit zum betäubenden Biss an.
 

Doch so in die Enge gedrängt, setzte bei Inu Yasha der Überlebenswille ein. Er entwickelte übermenschliche Stärke. Er schaffte es, Tessaiga aus dem Klammergriff zu zerren und stach genau in das Maul der Schlange hinein. Tessaiga wurde im Manöver ein wenig durch die Windungen der Schlange abgelenkt und traf nicht tödlich sondern zerbrach bloß einen Giftzahn. Der Schrecken war auf beiden Seiten. Wieder schrie die Schlange schmerzerfüllt auf und Inu Yasha sah entsetzt dem Fall seiner Klinge zu. Er hatte es loslassen müssen, um den Stoß zu vollziehen und nun hatte er nur einen Giftzahn eliminieren können.
 

Die Schlange hatte sich schnell wieder gefangen und biss erneut zu. Diesmal traf er, doch hatte er vergessen, dass er bloß einen Giftzahn zur Verfügung hatte und spritzte viel zu wenig Gift. Bis auf ein schmerzerfülltes Schreien und dass Inu Yashas Körper zu zucken begann, passierte nichts. Kein Schaum vor dem Mund oder erstarren. Die Schlange wollte gerade noch einmal zubeißen, um seinen törichten Fehler zu korrigieren, da spürte er an seinem Hinterkopf einen brennenden Schmerz. Ein Schmerz, der mit einem Brennen begann, dann schneidend wurde und sich zuletzt explosionsartig in seinem ganzen Körper verteilte.
 

Mit einem Ruck riss jemand von hinten den Schlangenkopf in zwei Teile und ließ ihn achtlos fallen. Der Kopf der Schlange fiel zu Boden und verteilte ein weiteres Mal blaues Blut auf Inu Yashas Körper, der nun ebenfalls zu Boden sank, weil auch der Schlangenkörper die Spannung verloren hatte und zu Boden ging. Angestrengt versuchte Inu Yasha die Augen offen zu halten und die verschwommene Sicht zu klären. Er wollte unbedingt wissen, wer ihm den Arsch gerettet hatte. Er tat einen tiefen Atemzug und sammelte seine Kräfte, er durfte bloß nicht umkippen. Er war ein Halbdämon! Seine Augen erbarmten sich seinem Willen und taten wieder ihren Dienst, Inu Yashas Sicht klärte sich. Er betrachtete die Silhouette seines Retters und hatte schon ein ganz mieses Gefühl dabei, als sich der Silhouette auch noch Farben beimischten. Jemand Großes stand vor ihm und die Farbe Weiß dominierte seine Erscheinung. Zu Boden gab es einen schwarzen Farbkleks - die Schuhe - dann ein helles Weiß - die Hose. Dazu mischten sich die Farben Gelb, Blau und Schwarz - Rüstung und Gürtel. Inu Yasha wusste längst, wer es war und von allen ihm Bekannten hatte er gehofft, dass es genau DER nicht war. Er wollte nicht, dass er ihn schwach sah, dass er sah, wie er versagte. Wie er Freunde verlor…
 

>RIN!
 

Inu Yasha erbrach sich fast, als er seinem Körper befahl, sich sofortig in Bewegung zu setzen. Doch er gehorchte, er wusste er wäre des Todes, wenn er sich nicht bewegte und so würde sein Retter sein Henker sein. Wackelig kam er auf die Beine und wankte fort von Sesshōmaru, denn kein anderer war es, der ihm das Leben gerettet hatte. Er schleppte sich zu Kaede und Rin, die sich zum Fluss hin verzogen hatten. Ja zu Rin, von der es abhing, ob er nun doch noch sterben musste. Langsam kam er vorwärts und während er zu der Alten und dem Kind torkelte, hörte er hinter sich jemanden aufgeregt rufen. Jaken war nun also auch angekommen. Doch das interessierte ihn im Moment herzlich wenig. Er erkannte immer deutlicher die zwei Gestalten am Wasser. Rin lag im Gras und Kaede kniete neben ihr und war wohl dabei ihre Stirn mit dem kalten Flusswasser zu kühlen. Bei den beiden angekommen knickten Inu Yasha einfach die Beine weg und er sackte neben Rin zu Boden. Besorgt betrachtete er das Kind. Noch immer hatte sie Schaum vor dem Mund und ihre Augen waren weit aufgerissen. Inu Yasha musste hart schlucken.
 

„Was ist mit ihr? Ist sie… tot?“ Inu Yasha sprach so leise wie es ging. Flehend blickte er zu Kaede, sie möge ihm bitte das sagen, was er hören wollte. Dass sie nicht tot war und nur sehr merkwürdig schlief.
 

„Sie ist betäubt. Es ist eine Art Scheintot. Stell es dir wie sehr unangenehmen Schlaf vor.“
 

„Kannst du sie heilen?“
 

„Ich…“
 

„Ist das das Blut des Schlangendämons?“ Sesshōmaru war herangetreten und hatte nicht nur Kaede unterbrochen, sondern auch beide tierisch erschreckt. Und er blickte auch noch auf Inu Yasha, der tatsächlich von oben bis unten mit dem Blut des Schlangendämons eingesaut war. Inu Yasha nickte nur, alles andere verbat er sich. Er wusste seinen Bruder jetzt zu reizen, würde tödlich enden.
 

„Füllt das Blut in eine Schale. Pur, ohne Wasser.“
 

Inu Yasha wollte schon entrüstet schnaufen und seinen Bruder ankeifen, wie er das nun machen sollte. Sollte er sich das Blut vom Körper kratzen? Aber der hatte sich schon abgewandt und war zurück zu Jaken und Ah-Uhn gekehrt.
 

Inu Yasha ging also zurück zu der Stelle, wo er das Geschirr gespült hatte. Es sollte dort noch liegen. Was es auch tat. Er nahm also eine Schüssel und begann tatsächlich mit den Händen das Blut von sich zu streifen und in die Schüssel fließen zu lassen. Er fragte sich zwar nach dem Sinn, da der Schlangenkörper ja wohl auch noch dort lag und in dem sicherlich noch viel mehr Blut war als an seinem Körper. Diese Tätigkeit erzeugte in ihm immer mehr einen Würgreiz und sein Bedürfnis, sich das Blut abzuwaschen, wurde fast übermächtig. Doch wusste er nicht, wie viel davon Sesshōmaru benötigte und so kratzte er so viel, wie möglich, von sich ab.
 

Als er beim besten Willen nichts mehr abstreifen konnte, musterte er die Menge an Blut. Er hatte die Schale fast randvoll bekommen. Nun könnte er sich waschen, aber Rin war weit wichtiger als sein Wohlbefinden. Also brachte er die Schale umgehend zu Sesshōmaru. Sein älterer Bruder saß bei Rin und das wohl schon eine ganze Weile. Tensaiga und Bakusaiga hatte er am Gürtel befestigt. Es war noch nicht lange her, dass Inu Yasha ihn zu Gesicht bekommen hatte. Naraku durfte nun knapp zwei bis drei Wochen tot sein. Und genau da hatte er Sesshōmaru zuletzt gesehen. Und irgendwie fand Inu Yasha, dass Sesshōmaru sich gar nicht verändert hatte.
 

Inu Yasha schreckte aus seiner Beobachtung, als er merkte, wie Sesshōmaru ihn erst eine Sekunde lang ansah, bis er die Schale erblickte und sie ihm abnehme ehe er sich Rin zuwand und die Bisswunde frei legte. Dann spreizte er die Finger seiner rechten Hand und hielt sie über die blutgefüllte Schale.
 

Nur zwei Sekunden später erkannte Inu Yasha, was Sesshōmaru da eigentlich tat. Grünes Licht entstand an Sesshōmarus Klauen, die veränderten sich dann in ihrer Konsistenz und wurden flüssig. Von allen fünf Klauen tropfte langsam das tödliche Gift. Inu Yasha bezweifelte, dass das Rin helfen konnte. Wenn das Schlangengift eines normalen Schlangendämons sie so stark betäuben konnte, dann müsste Sesshōmarus Gift sie doch sofort umbringen. Er stand schon halb, um Sesshōmaru daran zu hindern, da drückte ihn Kaede zurück auf den Boden.
 

„Die Vermischung des Blutes und seines Giftes bewirkt, dass sein Gift das des Schlangendämons überdeckt und schließlich auflöst. Das klappt nur, weil er ein viel mächtigerer und höherer Dämon als die Schlange ist. Aber auch eben darum muss er sein Gift wohl dosieren und mit viel Blut hinein befördern. Das wird nämlich mit zerstört, als Puffer. Wenn er es richtig macht, wird Rin nicht einen Tropfen Blut oder Gift von außen in sich behalten.“
 

Hektisch hatte Kaede auf ihn eingeredet um es ihm zu erklären. Natürlich wusste sie, was Sesshōmaru da tat. Sie hatte viel Erfahrung mit jeder Form von Heilung. Sicher würde sie das ebenso tun, wenn es sich um einen gewöhnlichen Schlangenbiss handeln würde.
 

„Also störe ihn nicht, Inu Yasha.“
 

Knurrend erhob sich der menschliche Halbdämon und blickte zurück zum toten Schlangendämon. Richtig, Tessaiga lag ja noch dort. Und dass der Gnom Jaken in dem Fleischberg herumsprang, gefiel ihm auch nicht. Also ließ er Sesshōmaru mit Blut und Gift rummatschen und ging zurück zur Schlange.
 

Und tatsächlich hatte Jaken es auf Tessaiga abgesehen. Auf die verschiedensten Arten versuchte er, Tessaiga in seinen Besitz zu bringen. Ob er es mit seinem Stab vor sich her schob oder versuchte irgendwie aufzuheben. Allerdings hatte Sesshōmaru seines Erachtens nach nicht versucht Tessaiga zu nehmen. Er hatte es noch nicht einmal beachtet. Hatte er wirklich nur seine Gedanken bei Inu Yasha gehabt? Er war auch nicht sofort zu Rin geeilt. Inu Yasha war sich aber sicher, dass er sich wegen ihr eingemischt hatte. Er hatte also recht gehabt, er war in der Nähe gewesen. Doch noch immer wusste er nicht, ob er das gut oder schlecht fand. Denn anscheinend traute er ihm nicht zu, Rin beschützen zu können. Und heute hatte er ihm dies sogar bestätigt. Kagome würde ihm den Kopf abreißen, wenn er zulassen würde, dass Sesshōmaru Rin wieder mitnahm. Das Neuzeitmädchen hatte einen Narren an Rin gefressen und verstand sich blendend mit ihr.
 

Inu Yasha griff in den Kimonokragen Jakens und hob ihn hoch. Sofort fing der Gnom an, wie am Spieß zu schreien und fuchtelte mit seinem Stab herum.
 

„Sei still.“ Und um Sesshōmarus Konzentration nicht zu gefährden, ließ er den Gnom doch lieber wieder herunter. Auch wenn er ihm gerne ein paar verpasst hätte. Der Gnom war tatsächlich noch hinter Tessaiga her, obwohl selbst Sesshōmaru den Kampf nach dem Schwert aufgegeben hatte. Inu Yasha verstand das alles nicht. Ja klar, Tessaiga war mächtig, aber Sesshōmaru war noch mächtiger, selbst wenn er gar keine Arme hätte. Außerdem hatte er Tensaiga und Bakusaiga und nicht zu vergessen einen neuen Arm. Er brauchte Tessaiga gar nicht, er war schon mächtiger als ihr Vater.
 

„Hah, Inu Yasha wie seht ihr denn aus?“ Warum war er nochmal her gekommen? Ach ja, Tessaiga.
 

„So wie ich nun mal aussehe.“ Die Augen verdrehend bückte sich Inu Yasha nach dem mit Blut besudelten Tessaiga und hob es auf. Flüchtig strich er das Blut am Stoff seines Suikans ab und steckte Tessaiga zurück in seine Scheide.
 

„Ihr riecht auch ganz anders.“
 

„Ich bin ein Mensch, könnte daran liegen“, betonte Inu Yasha sarkastisch und wendete sich von Jaken wieder ab, um zu Rin zurückzukehren. Er machte sich große Sorgen um sie. Doof nur, dass Jaken ihm sofort nachrannte.
 

„Aber das Juwel ist doch verschwunden, wie könnt ihr sonst ein Mensch werden?“
 

„Nur bis zum Morgen, der Neumond ist schuld daran. Keine Sorge, du bekommst deine Packung noch.“
 

„Mei... meine Packung?“
 

„Tessaiga? Erinner dich, du hast es eben versucht zu stehlen.“
 

„Waaaas? Nein, ich wollte es euch bringen.“ Sofort ließ sich Jaken auf die Knie fallen und verbeugte sich schnell und oft hintereinander. Inu Yasha blickte ihn skeptisch über die Schulter hinweg an. Irgendwie konnte er das nicht glauben, als ob.
 

„Ja klar.“
 

Jaken schluckte hart und folgte Inu Yasha still, bis sie bei der Gruppe ankamen. Sesshōmaru war wohl inzwischen fertig mit seiner Giftdosierung. Er hatte sich nämlich nun über Rin gebeugt und verrieb die Blut-Gift-Mixtur genau über der Bisswunde. Bei genauerer Betrachtung fiel Inu Yasha eine Wunde am Unterarm des Hundedämons auf, wie als hätte jemand hinein geschnitten. Das war aber eben noch nicht gewesen. Also gab es neben Schlangenblut und Hundegift noch eine weitere Zutat, gut zu wissen. Kaede war damit beschäftigt, Rin immer wieder den Schaum wegzuwischen und ihre Stirn zu kühlen. Auch wusch sie das Blut weg, das an ihrem kleinen Körper hinab lief. Beobachtend setzte sich Inu Yasha auf die andere Seite Rins. Auch Jaken war plötzlich ganz still und blieb neben Sesshōmaru stehen.
 

Inu Yasha streckte eine Hand nach dem Mädchen aus und befühlte ihr Bein, es war ganz weich und warm. Inu Yasha atmete erleichtert durch, auch wenn er nicht wusste was er denn erwartet hatte. Die Kleine war ja nicht tot.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  kikoxd
2020-11-15T21:10:57+00:00 15.11.2020 22:10
Da is ja unser großer Hundedämon !
Gute Frage: kam Sess nun wegen InuYasha oder doch wegen Rin?

PS: das Pair InuxSess ist klasse, lass dir das ja nicht ausreden XD
Antwort von:  Raimei
17.11.2020 19:20
Hallo danke für deinen lieben Kommentar!
Ja da isser! xD Hatte Inu ja vorher schon vermutet.
Von Sess sieht man nun in Zukunft mehr.^^

Ich bleibe bei dem Pair, alles gut.^^ Ist mein Favo bei Inu Yasha.

LG
KouyouTakashima
Von:  miladytira
2020-11-15T12:01:34+00:00 15.11.2020 13:01
Du scheinst eine lange Pause gemacht zu haben mit dieser FF, aber um so besser, weil ich sie nun gefunden habe :) Das Pairing finde ich höchstinteressant und eigentlich ist das einer der wenigen Animes/Mangas die ich in eine Boys Love Story sehe, aber Sesshomaru und Inuyasha sind sich so unterschiedlich und doch ähnlich, dass dieses Zusammenspiel doch wieder verlockend ist. Bin gespannt wie es weitergeht! lg miladytira
Antwort von:  Raimei
17.11.2020 19:18
Tatsächlich hab ich so lang pausiert, das ich nicht mehr wusste das ich nochmal doppelt so viel wie online ist, offline schon fertig habe. xDDD
Umso besser, dann kann ich in nächster Zeit ein wenig mehr hoch laden. Natürlich nicht zu viel, damit ich noch nach komme. xDD

LG
KouyouTakashima
Von:  Kagomeinuashalove
2020-11-15T11:10:49+00:00 15.11.2020 12:10
Hallo eine Frage warum eigentlich Sessinu? Warum nicht Inukago? In deiner Geschichte mein ich.
Ich habe die Frage im andern Kapi gestellt 😅 sry
Antwort von:  Raimei
17.11.2020 19:17
Hallo,
weil ich das Pair Inu und Sess lieber mag und generell lieber Shonen-ai schreibe. Darum^^ Ich bedanke mich dennoch für deinen Kommentar und vielleicht findest du an dieser Fanfic ja doch etwas das dir gefällt und liest noch weiter. Würde mich sehr freuen.^^

LG KouyouTakashima


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