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Espionage Diary

Bill beschattet Tom....
von

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Menschenopfer sind gerechtfertigt

Am nächsten Morgen hing ich fast an der Decke. Oder eher gesagt, ich saß senkrecht im Bett, während mein Herz heftig gegen meine Brust schlug.

Der Grund hierfür war einfach, dass ich wirklich jedem der meine Handynummer besaß, einen eigenen Klingelton zugeordnet hatte.

Umso grauenvoller war der Klingelton für alle unbekannten Nummern.

Und genau dieser Ton ging in voller Lautstärke los, und ich schwor mir, nie wieder in meinem Leben das Handy neben mein Kopfkissen zu legen.
 

Ein Blick auf den Wecker verriet mir das es 9 Uhr morgens war, und meine Laune sank in rasender Geschwindigkeit in den Keller.

Ich war nun wirklich kein Morgenmensch und würde es vermutlich auch nie sein. Genauso wenig wie Tom, der das Klingeln anscheinend bis in sein Zimmer hörte. Zumindest schloss ich das aus dem Geklopfe an der Wand.
 

Und welcher blöde Vollidiot mich auch immer um 9 Uhr morgens anrief, hatte nichts zu lachen.

Nicht mal unsere Mutter war so blöd und rief einen von uns um diese unhumane Uhrzeit an. Die wartete lieber bis 16 Uhr, und das war auch gut so.

Als das Klopfen von Tom lauter wurde und das Handy immer noch klingelte nahm ich es und betätigte den Annahmeknopf, bevor ich es mir ans Ohr hielt.

Manchmal konnten die Anrufer froh sein, dass sie mein Gesicht nicht sahen. Denn der Ausdruck darauf war alles andere als erfreut.
 

„Wer auch immer du bist...du wirst furchtbar leiden. Kannst du dir keine vernünftige Uhrzeit aussuchen?“ knurrte ich ins Handy, auch wenn ich nicht wusste wer dran war.

Das war mir momentan aber auch echt scheißegal.

Es hätte der Papst sein können. Von Vergebung hielt ich sowieso nicht gerade besonders viel.
 

„Bill Kaulitz ist also ein Morgenmuffel.“, kams aus dem Hörer und ich runzelte die Stirn.

Diese verfluchte Stimme kam mir verdammt nochmal bekannt vor.

Nur konnte ich in meinem jetzigen Zustand nicht einordnen, woher ich sie kannte. Und ja, das wurmte mich.

„Das würde sich sicher gut in einem Artikel machen....vorausgesetzt ich würde Artikel schreiben“, kams vom Anrufer und mir ging ein Licht auf.
 

Ich hatte in den letzten Stunden vollkommen vergessen, dass ich Lies Angeles meine Nummer zugesteckt hatte.

Natürlich rief der an. Welcher Paparazzi würde nicht anrufen?

Noch etwas, was ich an ihnen nervig fand. Sie schienen irgendwie nie zu schlafen und gurkten zu den seltsamsten Uhrzeiten durch die Weltgeschichte.
 

Ich schwieg erst Mal eine Weile, weil ich nicht wusste was ich sagen sollte.

Um richtig und logisch zu denken, war ich noch viel zu sehr in meiner Schlafphase. Und ohne Kaffee und Zigarette würde ich das vermutlich auch den Rest des Tages bleiben.

„Etwas ungewöhnlich, von einem Weltstar um Hilfe gebeten zu werden“, kams von Lies und ich murrte nur bestätigend.

Ja....auf die grandiose Idee war bestimmt noch keiner gekommen. Aber es war ja auch nicht meine Idee gewesen.

Zumindest nicht richtig.
 

„Ich frage mich nur was für mich dabei heraus springt“

Ja, das fragte ich mich allerdings auch. Theoretisch könnte ich ihn bezahlen. Praktisch gesehen würde ich dann 'dreckige Geschäfte' führen. Zumindest war das meine Auffassung.

„Ich hab nicht die geringste Ahnung“ gab ich dann zu und stand auf, wo ich mich streckte und aus dem Fenster sah.
 

Wie immer in L.A. schien die Sonne und es schien wieder ein warmer Tag zu werden. Einer der Gründe warum Tom und ich uns entschieden hatten hier zu leben.

Mal abgesehen davon, dass wir zwischen den ganzen anderen Stars untergingen und einigermaßen unsere Ruhe hatten.

Wenn man von dem netten Mann am Ende der Leitung mal absah.
 

„3 Monate ungestörte Fotos, ohne das du deine Hand dauernd im Gesicht hast“, kams aus dem Hörer und ich hob eine Augenbraue.

Was war das denn bitte für eine Forderung.

„Und du sagst mir wann ihr wo auf welcher Party seid!“

Na ja....okay, eine Forderung der Arbeitserleichterung. Irgendwie doch verständlich.

Musste echt anstrengend sein uns dauernd zu finden. Aber er schaffte es ja doch immer wieder.
 

Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare.

„Ich denk drüber nach.“, antwortete ich dann und legte auf.

An Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken, weswegen ich in die Küche schlurfte und mir einen Kaffee machte, nur um mir danach die erste Zigarette des Tages anzuzünden.

Wenn man so darüber nachdachte, war die Forderung eigentlich ziemlich lächerlich. Klar, die Arbeit wurde für unseren Lieblingspaparazzi um einiges leichter, aber trotzdem.
 

Der Tag schleppte sich mal wieder so dahin.

Tom war irgendwann gegen 12 Uhr aufgestanden und duschen gegangen, nur um sich dann fertig zu machen.

Ich rechnete einfach stark damit, dass er wieder zum 'Sport' gehen würde.

Zu meiner Überraschung blieb er jedoch da, nur um irgendwann dauernd auf die Uhr zu gucken, was mich stutzig machte.
 

Insgeheim fragte ich mich ja, ob die Beiden einen sehr durch strukturierten Zeitplan hatten.

Vermutlich. Zumindest ging ich davon aus.

Musste auch echt anstrengend sein, alles vor mir geheim zu halten. Also ich könnte das ja nicht.

Erstens, weil ich Tom nie belügen würde. Und zweitens, wäre mir das viel zu viel Arbeitsaufwand mir dauernd irgendwelche Alibis oder Geschichten auszudenken und das Ganze dann auch noch zeitlich zu planen.
 

Hätte ich gewusst was auf mich zu kam, wäre ich übrigens von der nächsten Klippe ins Meer gesprungen, mit der Hoffnung mir an einem Felsen den Schädel zu spalten und zu verrecken.

Toms Handy piepte und er stand auf, nur um dann im Flur zu verschwinden.

Ich dachte mir nichts dabei und ging einfach in die Küche um mir noch einen Kaffee zu machen.
 

Als Tom ebenfalls in die Küche kam und mich anlächelte, lächelte ich zurück.

„Bill...wir müssen reden“

Und mal ganz ehrlich, das gefiel mir nicht.
 

>Wir müssen reden< ist so ziemlich der verhassteste Satz der Welt. Direkt nach >Der Mann der dich mal heiratet ist echt zu beneiden<, >Räum dein Zimmer auf<, >Ich muss Überstunden machen< und dem Klassiker >Es liegt nicht an dir. Ich bin einfach noch nicht bereit für eine neue Beziehung<.

Ich glaube das nicht erfreute Reaktionen auf diese Sätze, evolutionär in unsere Gene eingebrannt sind. Ansonsten würde die Hälfte der Menschheit nur noch Dauerheulend durch die Straßen laufen.
 

Aber vielleicht wollte Tom mir auch mitteilen, dass er mich belogen hatte.

Oder er wollte beichten. Die Hoffnung starb ja bekanntlich zuletzt, und das war auch der Grund warum ich einfach nur nickte, und an meinem Kaffee nippte.
 

Tom streckte seinen Arm durch die Küchentür und ich dachte mir immer noch nichts dabei.

Immerhin war er mein Zwilling, und er würde mir kein Leid antun.

Oder zumindest nicht mehr als er das eh schon getan hatte, wovon er ja aber nichts wusste.

Und auch noch nichts wissen sollte.
 

Ich blieb auch immer noch ruhig und trank meinen Kaffee als er tatsächlich diese Schnepfe an der Hand in unsere Küche zog.

„Das ist Ria, meine Freundin“, stellte er sie dann vor, und meine Augenbraue wanderte in die Höhe.

Einfach so tun als wüsste ich von nichts.

„Und sie wird ab heute bei uns wohnen!“
 

Dieser Satz brachte mich dazu meinen Kaffee im hohen Bogen wieder auszuspucken, und direkt auf Toms Shirt, der angewidert das Gesicht verzog.

Tat mir nicht leid.

Diese blöde Schlampe sollte bei uns wohnen? Gings dem zu gut? Hatte man Tom irgendwann ins Gehirn geschissen, oder was dachte er sich dabei, dass so einfach ohne mich zu entscheiden?

„Was?“ hakte ich nach, stellte die Kaffeetasse auf der Arbeitsplatte ab und sah Tom fassungslos an.
 

„Ria wird ab heute hier wohnen. Wir denken wir sind weit genug, um zusammen zu leben“ erklärte Tom, während er versuchte sein Shirt mit einem Lappen von Kaffee zu befreien.

„Was ich dich aber eigentlich fragen wollte war....“ fing er an, doch ich schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab ehe ich ein „Hab das Badewasser noch laufen“ von mir gab, und förmlich aus der Küche flüchtete.
 

Heute morgen hatte ich mir ernsthaft noch überlegt, meine Rachepläne gegen Tom aufzugeben.

Er hätte ja bestimmt seine Gründe warum er mir nichts sagte.

Aber diese Aktion gerade eben schlug dem Fass wirklich den Boden aus. Sollte ich vielleicht auch noch ausziehen? Aus dem Haus das Tom UND mir gehörte?

Wenn er Krieg haben wollte, dann konnte er ihn kriegen. Oder zumindest so was in der Art.
 

In meinem Zimmer angekommen, ließ ich mich auf meinen Schreibtischstuhl fallen und tippte eine Email an Gustav, während ich die Nummer anrief, die mich heute morgen angerufen hatte.

Und während es klingelte, las ich nochmal über die paar Sätze drüber, die ich Gustav geschrieben hatte.
 

Ich werde jetzt Satanist. Als Satanist sind Menschenopfer gerechtfertigt. Das wird von einem erwartet. Und ich enttäusche Andere so ungern.
 

„Ja?“, kams aus meinem Handy und ich musste unweigerlich grinsen.

„Abgemacht. Von mir aus auch 6 Monate“, eröffnete ich und erntete erst einmal Schweigen, bevor ein leises Lachen an mein Ohr drang.

„Okay...dann scheint es ja wirklich wichtig zu sein“
 

Und ja, es war wichtig.

Entweder Tom würde leiden, oder diese Schnepfe würde sterben.

Vielleicht auch Beides, so wirklich konnte ich mich im Moment echt nicht entscheiden.



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