Zum Inhalt der Seite

Espionage Diary

Bill beschattet Tom....
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ich würde ihn ja nicht von der Bettkante stoßen....

Entgegen meinen Erwartungen, fiel es mir ausgesprochen leicht, so zu tun als wäre nichts.

Meiner Ansicht nach zu leicht.

Vielleicht lag es aber auch daran, dass Tom sich zur Abwechslung mal benahm wie immer.

Er machte dieselben blöden Witze über irgendwelche Typen, die hässlich waren wie die Nacht finster, und zog auch mit demselben Witz über irgendwelche Frauen her, die angezogen waren als hätten sie verpasst das die 70er schon vorbei waren.
 

Und all das brachte mich zum lachen.

Darin war Tom allgemein schon immer gut gewesen. Mich zum lachen zu bringen, auch wenn ich gar nicht lachen wollte.

Kurz fragte ich mich auch wieder, was mich dazu getrieben hatte es ihm heim zahlen zu wollen.

Das fragte ich mich allerdings auch nur gute 30 Sekunden, ehe wieder diese Bilder in meinem Kopf auftauchten, und ich wusste warum.
 

Während ich Tom zuhörte, betrachtete ich ihn und studierte sein Gesicht.

Eigentlich kannte ich jedes Detail an Tom – mal abgesehen vom Teil unter der Gürtellinie – nur allzu genau.

Und trotzdem war es schon immer so gewesen, das ich ihn gerne angesehen hatte.

Um es kitschig auszudrücken, könnte man auch sagen, dass ich mich an Tom nicht satt sehen konnte.

Und irgendwie war das ja auch so.
 

Trotzdem befand ich diesen Abend als den besten Abend der letzten 7 – 9 Wochen.

Einfach, weil Tom nur für mich da war und sich für kein einziges weibliches Wesen interessierte.

Lag vermutlich daran das er jetzt eine Freundin hatte, auch wenn ich das etwas seltsam fand.

Tom der keinen Weibern hinterher glotzte, war einfach nicht Tom.

Ich hatte mich in den ganzen Jahren so daran gewöhnt, dass es schon wirklich ein befremdliches Gefühl war, wenn er das nicht tat.
 

„Ich hol uns noch ne Runde“ kams von Tom und ich nickte, während ich mir eine Zigarette ansteckte und mich zurück lehnte.

Mein Blick schweifte durch den Club, und blieb an einem Kerl hängen, der mich musterte.

Warum er das tat war mich nicht ganz klar, aber irgendwie empfand ich es auch nicht gerade als unangenehm.

Es konnte natürlich auch daran liegen, dass ich es einfach gewohnt war, wenn man mich aus der Ferne her anglotzte.

Immerhin machten unsere Fans und die Paparazzi das auch nicht anders.
 

Mein Blick auf den Typen wurde versperrt, als Tom zurück kam, und sich somit in mein Blickfeld schob.

Irgendwie war ich ihm auch dankbar dafür.

„Du musst dich entscheiden. Cola....oder Rum-Cola?“ fragte er dann und hielt grinsend beide Gläser hoch.

Das war meiner Ansicht nach eine wirklich schwere Entscheidung.

Nüchtern bleiben oder lieber betrinken?

Und mal ehrlich, ich wettete meinen Arsch drauf, dass es für jeden Menschen auf dieser Welt eine schwere Entscheidung gewesen wäre.
 

Ich entschied mich fürs Betrinken, was Tom mit einem Grinsen hinnahm, ehe er die Hand aufhielt und ich ihm seufzend die Autoschlüssel übergab.

In solchen Situationen empfand ich es als äußerst praktisch einen Zwilling zu haben.

Okay, ein guter Freund war dabei auch nützlich. Aber mal ehrlich...ich würde keinem Freund dieser Welt – nicht einmal Andi – so sehr vertrauen wie Tom.

Bei dem war ich mir sicher, dass er mich heil nach Hause brachte, ohne mich irgendwo zu vergessen.
 

Ich gebe auch zu, dass ich nicht gerade wenig trank.

Aber Tom hinderte mich auch nicht daran. Und ja, wir hatten Spaß.

In den letzten Wochen hatte ich irgendwie fast vergessen, welchen Spaß es machte mit Tom auf die Piste zu gehen. Und bei ihm war das anscheinend genauso.

Zumindest schloss ich das aus folgendem Satz:

„Wir müssen das echt mal wieder öfter machen.“

Und dem Grinsen, dass mein Zwilling hinten dran hängte.

Ich war übrigens genau seiner Meinung.
 

Irgendwann bekam ich Lust zu tanzen, und deutete einfach nur auf die Tanzfläche, was Tom nicken ließ.

Natürlich ging Tom nicht mit. Er vertrat seit ungefähr 13 Jahren die Meinung, dass er tanzen nicht ausstehen konnte.

Ich eigentlich auch, aber im angetrunkenen Zustand war ich der festen Überzeugung, dass etwas tanzen nicht schaden konnte.
 

Nachdem ich mich durch die Leute gequetscht hatte, begann ich zu tanzen und fühlte mich eigentlich ganz gut.

Bis zu dem Zeitpunkt an dem ich von dem Typen, der mich vorhin schon so gemustert hatte, angetanzt wurde.

Ich musterte ihn von oben bis unten, und grinste dann, als er mir näher kam.

Er sah ja ganz süß aus. Und auch ein bisschen heiß.
 

Er war ungefähr so groß wie ich, hatte kurze, schwarze Haare und einen leichten asiatischen Touch.

„Hey, ich bin Roy“ flüsterte er mir ins Ohr, nachdem er schon fast förmlich an mir dran klebte.

Allerdings tat ich auch nichts, um etwas Abstand zwischen uns zu bringen.

Wie gesagt, ich fand ihn schon heiß.

Und es war eigentlich auch kein so großes Geheimnis, dass ich auch Männer anziehend fand.

Zumindest wussten einige Leute davon. Die konnte ich allerdings an 10 Fingern abzählen.

Tom, Gustav, Georg, David, Andi, unsere Eltern, mein Assistent und unsere Putzfrau Angela.
 

„Bill“ stellte ich mich ebenfalls vor, während Roys Hände auf meinen unteren Rücken wanderten.

„Ich weiß“ kam es leise zurück.

Okay, Tom und ich waren auch in L.A. nicht gerade unbekannt. Aber trotzdem überraschte es mich das er mich kannte.

Roy sah nicht so aus, als ob er ein großer Fan unserer Musikrichtung war.

Aber gut, sollte mir recht sein, dann musste ich mich wenigstens nicht lange vorstellen und erklären was ich so machte.
 

Roy und ich tanzten ziemlich lange.

Zumindest für meine Verhältnisse. Ganze 5 Songs um genau zu sein.

Und normalerweise war ich nach spätestens 2 Songs immer runter von der Tanzfläche.

Wenn ich ganz ehrlich war, würde ich Roy auch nicht von der Bettkante stoßen, wenn ich die Gelegenheit hätte, mit ihm im Bett zu landen.
 

Manchmal fragte ich mich warum ich weder eine Beziehung noch ein Sexleben hatte.

Ich war ja schon vielen attraktiven Menschen begegnet, aber irgendwie kam es nie dazu das ich auch nur ansatzweise eine Bindung aufbaute.

Allerdings erinnerte ich mich immer ziemlich schnell daran, warum dem so war.
 

So wie gerade in diesem Moment, als Roys Hand von meinem unteren Rücken zu meinem Hintern wanderte und da liegen blieb, während er mich anzüglich angrinste.

Und eigentlich mochte ich dieses Grinsen bei Leuten nicht, vor allem dann nicht, wenn es mich betraf.

Aber erstens war ich angetrunken, und Zweitens betrog mich Tom. Und Ausnahmen bestätigten bekanntlich die Regeln.
 

Ich spürte eine Hand an meiner Hüfte, die mich näher zu sich zog, und mir über die Haut kurz über dem Hosenbund strich, weil bei dieser Aktion der Saum meines Shirts leicht verrutscht war.

In Roys Gesicht machte sich Überraschung breit, ehe seine Hand von meinem Hintern verschwand.

Der Grund hierfür war, das eine andere Hand sie am Handgelenk festhielt und von mir weg beförderte. Und diese Hand kannte ich nur zu gut.

Ich erkannte sie an der Uhr, die um das Handgelenk geschlungen war. Eine Uhr, die ich selbst ausgesucht und Tom zu Weihnachten vor ein oder zwei Jahren geschenkt hatte.
 

„Finger weg von ihm“ kams betont ruhig von meinem Zwilling und ich drehte meinen Kopf um ihn ansehen zu können.

Tom sah nach allem aus, aber er war definitiv nicht erfreut.

„Ah, du bist sein Bruder nicht wahr?“ kam es von Roy, und es wunderte mich irgendwie nicht im geringsten dass er das wusste.

Wenn er mich kannte, kannte er Tom logischerweise auch.
 

„Ja, bin ich. Also Finger weg!“ kams von Tom, ehe er Roy los ließ, und mich an der Hüfte näher zu sich zog.

Tom war eigentlich immer der Grund warum ich keine tieferen Beziehungen eingehen konnte.

Einfach, weil er mir immer in die Quere kam.

Warum genau er das tat wusste ich nicht so genau, und Tom antwortete mir auf diese Frage auch nie.

Ich ging einfach davon aus, dass er mich beschützen wollte. Warum hätte er das auch sonst tun sollen?
 

Noch ohne das ich etwas zu Roy sagen konnte, wurde ich auch schon von Tom weg geschliffen und wehrte mich, kaum das wir an unserem Tisch waren.

„Was zur Hölle sollte das jetzt wieder?“ fauchte ich und Tom ließ mich los, nur um mich danach am Handgelenk zu packen, als ich wieder umdrehen wollte.

„Ich verhindere lediglich das du dich unglücklich machst“ kams von Tom zurück und ich schnaubte.
 

Woher wollte er bitte wissen, dass ich mich unglücklich machte.

Mein Blick sprach anscheinend Bände, da Tom sich nervös im Nacken kratzte und im Club umsah, ohne mich jedoch los zu lassen.

Als er mich wieder ansah, musste ich schlucken.

Da war wieder dieser Blick, den er mir immer schenkte wenn er in irgendeiner Weise Angst um mich hatte.

„Ich kenne Roy flüchtig. Ich hab einiges über ihn gehört. Und deswegen will ich, dass du deine Finger von ihm lässt okay?“

Ich nickte verwirrt und Tom ließ mich wieder los, während er schwieg und wieder im Club umher guckte.
 

„Lass uns verschwinden“ kommentierte ich dann.

Ich konnte spüren, dass er sich unwohl fühlte. Und so sauer ich auch war, ich vertraute Tom immer noch. Zumindest ein bisschen. Und ich wollte nicht, dass er hier blieb und sich dabei unwohl fühlte, nur weil ich bleiben wollte.

Außerdem war mir gerade die Lust vergangen.
 

Kaum das wir den Club verlassen hatten, griff Tom nach meiner Hand und lenkte mich durch die Paparazzihorde zum Auto, wo ich auf der Beifahrerseite einstieg und Tom sofort los fuhr, kaum das er hinterm Steuer saß.

Auf der ganzen Fahrt nach Hause schwiegen wir.

Wir schwiegen auch noch, als wir das Haus betraten und uns im Bad fürs Bett fertig machten.
 

Kurz bevor ich mein Zimmer betrat, hielt mich Tom auf und ich sah ihn fragend an.

„Das mit vorhin tut mir leid, ich weiß du bist alt genug und....“ fing er an, doch ich winkte nur ab.

Da kam eben der typische große Bruder wieder bei Tom durch. Obwohl er das ja sonst relativ gut unter Kontrolle hatte, nachdem ich ihm gepredigt hatte, das diese 10 Minuten nun mal wirklich nicht die Welt waren.

„Ist in Ordnung“ kommentierte ich lediglich und blinzelte dann überrascht, als Tom mir einen leichten Kuss auf den Mundwinkel hauchte, ehe er in seinem Zimmer verschwand und die Tür hinter sich schloss.
 

Ich musste nicht erwähnen, dass mich das gerade etwas verwirrte.

Erstens hatte Tom sich diese Art des Gute-Nacht-Sagens schon vor ungefähr 5 Jahren abgewöhnt, und Zweitens wusste ich jetzt wirklich nicht was ich damit anfangen sollte.

Genau deswegen beschloss ich einfach ins Bett zu gehen, zu schlafen und mir morgen darüber Gedanken zu machen, während ich nebenher plante wie ich ihm sein Leben zur Hölle machen konnte.

Guter Plan!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück