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Espionage Diary

Bill beschattet Tom....
von

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Alkohol nicht unterbinden

Am nächsten Morgen unterrichtete ich Gustav über meine Beobachtungen, während Tom im Bad unter der Dusche stand.

Und Gustav war genauso empört wie ich gewesen.

Allerdings nicht darüber das Tom mir die gefühlte Hälfte seines Lebens verschwieg und mich auch noch dreist anlog, sondern eher darüber, das ich mit überhöhter Geschwindigkeit nach Hause gerast war, um vor Tom da zu sein.

Und da sagte nochmal einer, ich würde mich über jeden kleinen Pups aufregen.
 

„Und wie willst du jetzt weiter vorgehen?“ kam die Frage unseres Drummers und ich linste um die Ecke in den Flur, um sicher zu gehen das Tom auch noch brav weiter duschte und nichts mitbekam.

„Ich werd ihm das nicht durchgehen lassen“ informierte ich Gustav dann und schnaubte, bevor ich mir eine Zigarette ansteckte und deren Rauch tief inhalierte.

„Also, was willst du tun?“
 

Tun wollte ich bekanntlich viel. Urlaub machen, die Küche umbauen, meinen Kleiderschrank ausmisten, die kleine Schnepfe um die Ecke bringen, Tom foltern...

Ich wusste ja schon gar nicht mehr wo ich anfangen sollte.

„Ich werd ihn erst Mal weiter im Auge behalten. Und du kannst mir dabei helfen“ grinste ich in den Hörer.

Und siehe da, Gustav war interessiert daran mir zu helfen.

„Ich bin mir sicher Georg weiß irgendwas. Wenn ich was nicht weiß, dann weiß es Georg. Er und Tom sind doch so gut befreundet“
 

Gustav willigte ein und ich legte auf, als ich die Badtüre hörte, nur um mich unschuldig an die Arbeitsplatte zu lehnen und an meinem Kaffee zu nippen.

„Hat das Telefon geklingelt?“ wurde ich von Tom gefragt, und ich verzog leidend das Gesicht.

„Ja, war aber nur ein Immobilienmakler“ winkte ich ab und Tom nickte.
 

Ich würde ihm den Arsch aufreißen. Aber erst würde ich gucken was es da so zu verbergen gab, dass er die Tante noch nicht hier an geschleppt hatte.

Und wenn ich dann alles wusste, was ich wissen wollte, konnte ich ihm immer noch die Hölle heiß machen.

Mal abgesehen davon hatten wir uns zwei Jahre Pause gönnen wollen, also hatte ich auch nicht wirklich viel Anderes zu tun. Und einen Zeitvertreib braucht ja jeder.
 

Am Abend ging Tom wieder zum 'Sport', und ich nickte einfach nur, während ich auf dem Sofa vorm Fernseher lag und mir scheinbar interessiert eine Dokumentation über Singvögel ansah.

Interessierte mich einen feuchten Dreck.

Kaum das Tom aus der Haustüre raus war, sprang ich auf, schaltete den Fernseher aus, nur um ihm wie schon am Abend zuvor zu folgen.
 

Das Spiel war wieder dasselbe, und auch die Straße war dieselbe.

Diesmal blieb ich jedoch im Auto sitzen und beobachtete Tom genau wie er sich vor einem Hauseingang herum drückte.

Ich wettete meinen Arsch darauf, dass die Tussi da drin wohnte.

Ich ließ mein Fenster herunter um besser hören zu können und dann wurde die Tür aufgerissen, und sie sprang meinen Bruder schon fast an.

„Ich hab dich so vermisst“ säuselte sie, und ich hatte das Gefühl gleich meinen Salat, den ich zu Mittag gegessen hatte, raus zu kotzen.

„Ich dich auch Ria“ säuselte Tom zurück.
 

Mir schlich sich automatisch ein Grinsen ins Gesicht. Mein Zwilling war so nett zu mir.

Richtig lieb von ihm, dass er mir ihren Vornamen gleich verraten hatte.

Bei Gelegenheit sollte ich mich bei ihm bedanken. Natürlich erst, nachdem ich ihm den Arsch aufgerissen hatte.
 

Sie gingen weg und ich beschloss kurzerhand ihnen diesmal nicht zu folgen.

Stattdessen stieg ich aus und lief zu dem Hauseingang aus dem Ria gestürmt war, um dort die Klingelschilder zu studieren.

Und das dauerte bei der Anzahl eine ganze Weile, ehe ich erfreut grinste.

„Ria Sommerfeld“ sprach ich ihren Namen laut aus.

Und ich hasste diesen Namen jetzt schon.
 

Mein Weg führte mich wieder nach Hause, wo ich mich in meinem Zimmer verschanzte und den Laptop an schmiss, nur um nach 'Ria Sommerfeld' zu googeln.

Und Google spuckte eine Menge Treffer aus.

Nach ungefähr zwei Stunden war ich auch um einiges schlauer.
 

Ria war 27 Jahre alt. Was zur Hölle wollte Tom mit so einer alten Schachtel?

So nach dem Motto: Auf alten Gäulen lernt mans reiten oder wie?

Sie war als Model, Stylistin und Moderatorin tätig gewesen. Außerdem war sie „Miss Philippinen“ 2004.
 

Das was mich stutzig machte, war aber das sie aus Hamburg kommen sollte.

Tom und ich hatten, bevor wir hier her gezogen waren, auch in Hamburg gelebt.

Und ich hatte ein richtig mieses Gefühl dabei. Hatte er die Tussi etwa vorher schon gekannt, und sie dann hier her geholt oder wie?

Hatte er mich noch länger belogen?

Wenn ja, würde meine Rache fürchterlich sein.

Tom konnte ja anlügen wen er wollte, aber nicht MICH!

Ich war seine verdammte bessere Hälfte.
 

Um an Informationen zu kommen, musste ich wahrscheinlich Toms Papiere und Unterlagen durchsuchen.

Und dafür brauchte ich Zeit. Es war noch nie Toms Stärke gewesen Unterlagen vernünftig zu ordnen, also musste ich mir vermutlich alle durchsehen.

Das würde ich heute nicht mehr schaffen. Ich hatte keine Ahnung wann er nach Hause kommen würde.
 

Ich zuckte zusammen als mein Handy klingelte und stieß dann die Luft aus, ehe ich dran ging.

„Sag das ich gut bin“ kams mir von Gustav entgegen und ich hob eine Augenbraue.

„Warum sollte ich das sagen?“ fragte ich zurück und lehnte mich in meinem Schreibtischstuhl zurück.
 

„Weil ich heute mit Georg feiern war, und ihn nicht daran gehindert habe Alkohol in sich hinein zu kippen“ kams belustigt und ich wurde hellhörig.

Eigentlich war Gustav ja immer dagegen wenn sich einer von uns zulaufen ließ, oder am besten noch gleich alle.

Aber Georg wurde immer redselig wenn er getrunken hatte, und genau deswegen war es interessant.

„Er hat so ein bisschen dies und das erzählt und von seiner Freundin und seiner Mutter...keine Ahnung was noch. Der interessante Teil ist allerdings der, indem er verlauten ließ, dass Tom ihn öfter um ein Alibi gebeten hatte, als ihr noch hier in Hamburg gewohnt habt. Er weiß allerdings auch nicht warum, das hat Tom nicht gesagt“
 

Das bestätigte irgendwie den Verdacht, dass Tom das Flittchen auch schon vorher gekannt hatte.

Und das erzählte ich Gustav auch.

„Ria Sommerfeld?“ fragte Gustav nach und ich bestätigte.

„Dann hör ich mich die Tage mal ein bisschen um, ob jemand was zu der Dame weiß“
 

Man konnte sich nicht vorstellen wie überaus dankbar ich Gustav eigentlich war.

Alleine hätte ich wahrscheinlich die Krise gekriegt und wäre durch gedreht.

Nachdem wir aufgelegt hatten strecke ich mich und klappte meinen Laptop zu.
 

Mein Weg führte mich ins Wohnzimmer, wo ich mich wieder vor den Fernseher fallen ließ.

Nachdem ich den Fernseher einschaltete und ziemlich desinteressiert einem Thriller folgte, überlegte ich, wie zur Hölle ich an Lies Angeles heran kommen sollte.

Denn gerade jetzt, fand ich die Idee mich mit ihm zu verbünden wirklich gut.
 

Ich stieß einen Schrei aus, noch während ich zusammen zuckte und mich komplett versteifte, als sich von hinten zwei Arme um mich schlangen.

„Man oh man! Hast du mich nicht gehört?“ kams und ich drehte meinen Kopf, um über meine Schulter Tom ansehen zu können.

Nein, offensichtlich hatte ich ihn nicht gehört. Was war das für eine blöde Frage?
 

Meine Stirn runzelte sich und ich schnupperte etwas, als Tom mich auch schon los ließ und mich entschuldigend angrinste.

„Sorry, bin etwas verschwitzt. Ich geh schnell duschen“ kams und verschwand im Flur.

Von wegen 'etwas verschwitzt'. Der Typ stank nach Sex, als wäre er in einem Puff gewesen.

Und mir wurde gerade ganz dezent schlecht.
 

Während Tom duschen war, war ich sauer.

Und in mir wuchs ein Plan. Ein Plan an Lies Angeles heran zu kommen.

Und dieser Plan würde hundertprozentig funktionieren.

Denn was liebte der noch mehr als einen von uns abzulichten? Richtig...uns Beide abzulichten.

Also wurde es wohl mal wieder Zeit das Tom und ich etwas Zeit miteinander verbrachten.
 

Als Tom zurück kam und sich neben mir fallen ließ, schluckte ich meine Wut herunter und grinste ihn an.

„Ich hab ein Attentat auf dich vor“ kams dann lieb und unschuldig über meine Lippen.

Er musste ja nicht wissen das ich ihm gerade wirklich gern nach dem Leben getrachtet hätte.

„Lass uns morgen Abend feiern gehen“ schlug ich dann vor.
 

Mal sehen wie Tom reagierte.

Er sah nicht sonderlich begeistert aus.

„Natürlich erst nach deinem...Sport“ hängte ich hinten dran und Tom musterte mich kritisch.

„Diskriminiere meinen Sport nicht“ witzelte er dann und ich winkte nur ab.

„Ich mach mir nicht besonders viel aus Sport, weißt du doch“

Vor allem dann nicht wenn die Geräte klein, dürr, haarig und ziemliche Schlampen waren.

Aber das musste Tom ja nicht wissen.
 

Ich heftete meinen Blick wieder auf den Fernseher und ließ Tom einen Arm um mich legen.

Immer schön den Schein waren.

Und irgendwann würde der Tag kommen, an dem er sich wünschte mich nie angelogen zu haben.

Aber bis es so weit war, durfte er weiterhin in meiner Nähe bleiben und mich berühren.

Er konnte das als eine Art vorgezogene Abfindung sehen, wenn ich mit ihm fertig war.



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