Zum Inhalt der Seite

Vorahnungen

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Um es gleich vorweg zu nehmen, diese famose Fic stammt nicht aus meiner Feder, aber der Autor Get_of_Fenris ist etwas schüchtern^^.

Aus diesem Grund hat er mich gebeten sie für ihn hochzuladen, ich habe auch nicht eingesehen weswegen man sie euch vorenthalten sollte. ^-^ und ich bin mir ziemlich sicher das er gegen Vorschläge jeglicher Art und Kommentare nichts einzuwenden hat.

^°^ amacie
 

~~*~~*~~
 

Da ich mir nicht ganz über die Verhältnisse innerhalb der Serie im klaren bin wird dies hier ein wilder Misch-Masch aus Anime und Buch.
 

Titel: Fanfic Version 1.0 (Vorahnungen)

von Get_of_Fenris
 

Abschnitt 1:
 

Als die frisch Vermählten aus der Kirche schritten konnte sie selbst in Athos sonst so beherrschtem Gesicht etwas Regung erkennen. D'Artagnan und Constance gaben ein reizendes Brautpaar ab, sie in ein wogendes, blütenweißes Kleid gehüllt, einen langen Schleier hinter sich, er, wie gut die Hälfte der Gäste, in einer prächtigen Paradeuniform des Regiments der königlichen Musketiere, sie beide in einem Regen aus Blüten. In diesem Augenblick, unter der jubelnden Masse von Freunden, Verwandten und Bekannten, bei diesem Anblick, war es ein Ding der Unmöglichkeit nicht von der Stimmung mitgerissen zu werden. Für Porthos bedurfte es nur eines kleinen Anstoßes und er war im Bruchteil eines Herzschlages einer der Stützpfeiler der Festtagsstimmung. Und ja, selbst Athos war in dem Moment als er seinen frisch verheirateten Freund aus dem Gotteshaus schreiten sah für einen Augenblick, einen kurzen Moment, für jeden sichtbar bewegt. Jedem anderen wäre es wahrscheinlich entgangen. Hätte sie ihn nicht wie so oft für einen kurzen Moment verstohlen angeblickt wäre auch ihr dieser so erfreulich emotionale Ausdruck verborgen geblieben. Doch nach einer viel zu kurzen Sekunde war er auch schon wieder verschwunden. Es war für sie fast eine Ewigkeit in der sie den lächelnden Athos angeblickt hatte, doch nun blieb nur der gewohnt beherrschte Haudegen der sich mitsamt der Masse, wenn auch etwas abseits des Pulks, Richtung Festmahl bewegte. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter und vernahm die ihr so vertraut gewordene gasconische Stimme:

"Aramis, was starrst du Löcher in die Luft. Ich wäre dir arg wenn du dich auf meiner Vermählungsfeier nicht richtig amüsieren würdest." Leise fügte er hinzu: "Oder hätte es eine Doppelhochzeit sein müssen um dein Gefallen zu finden..."

Nun gut, dachte sie, zurück in das richtige Leben. Es ist an der Zeit die Welt der Träume zu verlassen und sich in das Dasein zurückzubegeben in dem ein frisch verheirateter Gascogner soeben begonnen hatte intensiv am Ohrfeigenbaum zu rütteln. Und ernten soll er reichlich! Das hatte er sich soeben redlich verdient! Gerade als sie sich mit drohender Miene zu D'Artagnan wandte stürzte sich ein Rudel stark angeheiterter Musketiere auf den soeben verheirateten Jüngling. Ehe Aramis den gerechten Zorn Gottes unter Zuhilfenahme ihrer Rechten auf ihn niederprasseln lassen konnte war er schon längst auf den Schultern ihrer Waffenbrüder Richtung Bankett getragen worden. Der Großteil der Gäste hatte sich schon in den Garten eines nahegelegenen Gasthofes aufgemacht in welchem die weiteren Feierlichkeiten ausgerichtet werden sollten. Mitsamt der anderen Nachzügler begann auch Aramis den kurzen Marsch, dicht hinter der den Bräutigam schleppenden Horde. Sie betraten kurz darauf einen prächtig ausstaffierten Hinterhof. Girlanden und Laternen, Blumensträuße und Kränze, Fässer, Krüge, Spieße, zahllose Arten von Fleisch, Wein, Brot, Schlemmereien...

Bei dem Gedanken das Porthos sich hier vorkommen musste wie im Paradies konnte sie ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Es war aber auch ein Anblick: Ein recht üppiger, stark begrünter Hof, schon eher ein Garten, in dessen Zentrum einige schwere hölzerne Tische und Bänke ein überdimensionales "U" formten. Die äußeren Reihen hatten sich bereits zu beiden Seiten der Tische mit Gästen gefüllt, einzig die gewaltige Tafel die den Boden des Buchstaben bildete war nur von einer Seite mit Stühlen versehen so das man von diesem leicht erhöhten Platz aus die Gäste allesamt überblicken konnte. An dieser Ehrentafel begannen sich nun Athos und Porthos niederzulassen. Letzterer winkte bereits Aramis und deutete ihr endlich auch Platz zu nehmen. Während sie sich auf den Weg machte und derweil die Bänke der Gäste abschritt riskierte sie noch einen Blick auf Athos. Seine Stimmung hatte sich ins blanke Gegenteil verkehrt. Wo sie vor kurzem noch einen sanften Blick wahrzunehmen glaubte hatte sich nun eine eiserne Maske der höflichen Fröhlichkeit festgesetzt. Typisch für ihn nicht den anderen Gästen durch seine Laune das Fest verderben zu wollen, doch ebenso typisch für sie ihn nach all der Zeit zu durchschauen. Als sie sich auf ihrem schweren Eichensessel neben Athos niedergelassen hatte bemerkte sie das er sich von einem heraneilenden Diener seinen Becher füllen lies. Den stolzen Kommentar des Dieners über "den besten Wein den Paris zu bieten hat" tat er mit einem Blick auf die Flüssigkeit und einem gemurmelten "Hauptsache er ist stark!" ab. Nachdem er einen tiefen Zug genommen hatte und noch immer so in sich versunken schien ergriff sie die Gelegenheit ein Gespräch anzufangen. "Verzeihung, Athos, aber hast du mit mir geredet?" Er schrak aus seinen Gedanken und brauchte erst einmal einen Moment um rekapitulieren zu können was sie überhaupt meinte. "Oh, nein, ich murmelte nur so vor mich hin das es schon ziemlich stark ist was für eine Feier ein paar unbedeutende Musketiere wie wir zustande bekommen wenn die Königin und Monsieur Tréville ihre Hand über und ihre Weinkeller und Schatztruhen offen für uns halten." Kein gutes Zeichen, das wurde Aramis klar als sie bemerkte das ihr Freund nicht einmal auf seine eigenen Gedanken zu sprechen kommen wollte. Trotzdem antwortete sie ihm mit fröhlichem Lächeln: "Ein wahres Wort das du so beiläufig aussprichst Kamerad. Schau nur, der Junge und seine Dame geben uns nun endlich auch die Ehre!"

Während Aramis noch für einen Moment besorgt auf Athos schaute traten die nun schon seit einiger Zeit verschwundenen Brautleute wieder unter das feiernde Volk. Unter dem Jubel der Gäste, und mittlerweile wieder in bequemer Kleidung, begaben sie sich zu den drei Musketieren an die Ehrenplätze der Gesellschaft. Nachdem sich die Gäste einige Minuten in Hochrufen für das Brautpaar beständig zu übertreffen versucht hatten begann nun das eigentliche Mahl, was dank Porthos intensiver Fürsprache und den ansehnlichen Ressourcen Trévilles fast die Ausmaße eines antiken Gelages annahm. Nachdem die Diener Dutzende von Platten und Tellern überall verteilt hatten stoppte der kulinarische Aufmarsch nun genau vor der Tafel der Hauptpersonen. Aramis erschien es als wenn Porthos zwar um die Planung wusste, aber in diesem Moment trotzdem am liebsten einmal quer über die Tische der anderen Gäste gepflügt wäre, die Klingen gezogen, bereit jedes noch so unvorsichtige Brathähnchen im Namen seiner Majestät furchtlos anzugehen. Doch seine Engelsgeduld, die etwa drei geschlagene Minuten anhalten musste, die für einen Mann von solch beeindruckendem Appetit schon eine Ewigkeit sind, sollte belohnt werden. Unter dem Applaus der Menge trugen nun sechs Bedienstete des Küchenchefs auf einem separaten, eigens präparierten Tisch den mit Spannung erwarteten Höhepunkt zur Ehrentafel. Selbiger Tisch sah sich nun mit einem wahren Berg von edelstem Fleisch und Geflügel konfrontiert, wobei diese für Porthos wohl ein Sinnbild des ganze Universums darstellen musste, da er bei der Planung des Ganzen peinlichst genau darauf geachtet hatte alle Leckereien um seine persönliche Sonne in der Mitte zu platzieren: Ein gewaltiges Ferkel das ihn nun verführerisch anleuchtete. Aramis konnte bei dem Gedanken kaum an sich halten das der füllige Musketier im kulinarischen Bereich ein Generalfeldmarschall ohne gleichen sein musste. Ein Aufmarsch bestehend aus Divisionen von Brathähnchen, Schinken und Würsten deren Reihen er salutierend abnahm... Sie spielte bereits mit dem Gedanken diesen köstlichen Scherz zu verwenden um Athos aus seiner Lethargie zu reißen, doch als sie in sein Gesicht blickte erstickte dies jedes Lachen im Keim. Scheinbar hatte sich seine Laune derart verschlechtert das er kaum noch das gefällige Gesicht beibehalten konnte, in immer kürzer werdenden Abständen sah sie Schatten der finstersten Gemütslagen über sein Gesicht huschen. Auch wenn sich um sie herum jeder prächtig zu amüsieren schien war für sie nun nicht mehr an Feiern zu denken...

Da bekanntlich der Höhepunkt zum Ende erfolgen muss um dem Publikum einen angemessenen Abschluss zu gewähren wurde die edle Tafel bis zum Ende des Mahls aufbewahrt. Als nun der richtige Zeitpunkt gekommen schien war sich Aramis dessen nicht einmal wirklich bewusst. Sie war von den Depressionen ihres Freundes angesteckt worden und bekam kaum mit auf welcher Süßspeise sie seit einigen Minuten zurückhalten und lustlos herumkaute, den Blick aus Angst vor Athos möglicherweise noch finstererem Gesicht steif auf die Ritzen im Eichenholz der Tischplatte gerichtet. Bisher war das gesamte Gelage an ihr relativ spurlos vorübergezogen. Doch plötzlich schreckte sie ein allgemeines Applaudieren aus ihren Gedanken. Ihr wurde gewahr das mittlerweile ein Großteil des Kredenzten verzehrt war und Porthos sich nun endlich seinem Schwein widmen wollte. Zumindest hatte er sich bereits zu selbigem begeben um den ersten Schritt mit dem ersten Schnitt zu tun, als plötzlich das leichte Applaudieren in ein allgemeines Lachen überging. Etwas irritiert versuchten die Gäste in der Nähe der Ehrentafel den Grund für die allgemeine Heiterkeit auszumachen. Und siehe da, auf einer der hinteren Bänke hatte sich ein Vogel niedergelassen. Darauf erhob sich nun D'Artagnan um zu verkünden: "Am Tag meiner Hochzeit ist uns jeder willkommen. Auch der gefiederte Besucher der sich zu uns verirrte beabsichtigt mit Sicherheit uns allen Glück zu wünschen. Also, mein Freund, lass es dir schmecken." Und als hätte das Tier es verstanden hüpfte es, allgemeines Gelächter nach sich ziehend, zuerst über einige Teller, um sich dann von einigen kräftigen Flügelschlägen in Richtung der Musketiere tragen zu lassen. Dort landete es, zu weiterem Gelächter anregend, direkt auf Porthos Schwein. Aramis hatte all dies bisher nicht wirklich interessiert mitangesehen, doch als plötzlich dieses Wesen vor ihr landete holte es sie mit einem Male in die Wirklichkeit zurück. Vor ihr hatte sich ein gewaltiger Rabe niedergelassen der sie unentwegt anzustarren schien. Nicht einmal hatte er sich geregt seit er gelandet war, nicht einmal mit Flügel oder Kralle gezuckt. Majestätisch sah er sie von seinem Thron aus totem Fleisch an, und mit einem Male schien es ihr deutlich kälter geworden zu sein. Dann, urplötzlich, stieß das Tier ein fürchterliches Krächzen aus und hackte mit seinem spitzen Schnabel dem Ferkel ins Genick um dort kurz darauf ein Stück Fleisch herauszureißen. In diesem Moment hätte Aramis schwören können das tote Schwein hätte leicht sein Gesicht verzogen als der gefiederte Todesbote ihm die Krallen in den Rücken trieb um besser das Fleisch zerfetzen zu können. Spätestens jetzt war auch der trunkenste Gast verstummt, und voller Entsetzen sah man wie der schwarze Vogel seine Augen erneut auf Aramis richtete. Ihr war inzwischen der Schweiß auf die Stirn getreten. Dieses Wesen vor ihr betrachtete sie mit der Erhabenheit desjenigen der das Schicksal anderer kennt und genau um dessen Verlauf weiß, mit der stillen Würde eines alten Gottes. Dann schwang der Vogel sich plötzlich wieder in die Lüfte um kurz darauf vor der Sonne nur noch ein schwarzer Punkt zu sein und bald eine Erinnerung zu werden. Die Gäste hatten sich größtenteils wieder gefangen nachdem Porthos begonnen hatte sich über die Plünderung seines wohlweislich bis zum Schluss aufgehobenen Schatzes zu erregen, und sowieso war an einem Hochzeitstag keinem nach Omen und deren Deutung Interpretation zumute. Aramis jedoch war zutiefst beunruhigt über diese Begebenheit, und als sie danach in Athos Gesicht sah und erkannte das dieser schlagartig nüchtern und todernst geworden war, fröstelte es sie den ganzen Tag über...
 

Abschnitt 2:
 

Die Hochzeitsfeier des jungen Musketiers war mittlerweile vorbei, Aramis hatte sich als eine der Letzten verabschiedet und kurz zuvor dem Paar noch alles Gute gewünscht. Athos war irgendwann ganz gegen seine Gewohnheiten unbemerkt von der Bildfläche verschwunden, etwas auf das sie ihn am morgigen Tag noch einmal anzusprechen gedachte. Um Porthos brauchte sie sich keine Sorgen zu machen. Er war damit beschäftigt sicherzugehen das von seinem Gelage nicht allzu viel ungenutzt blieb. Nun marschierte sie frierend und allein die Rue Servandoni entlang. Die Nacht war mittlerweile gut und gern zur Geisterstunde hingerückt und Aramis zog ihren Mantel näher an sich. Seit dieser seltsame Vogel sie derart angestarrt hatte war ihr unwohl gewesen. Die finsteren Gassen trugen nicht wirklich dazu bei endlich wieder ruhig zu werden. "Unsinn", schollt sie sich, "von einem hungrigen Vögelchen das sich einen Bissen von Porthos Schwein stibitzt derart in Angst versetzt zu werden. Gegen Männer die bald doppelt so groß waren wie ich habe ich gekämpft, gesiegt und nicht einmal Schrecken empfunden. Und nun der kleine schwarze Piepmatz, das ist schon direkt lachhaft!"

Als sich gerade in diesem Moment einer dieser schwarzen Gesellen irgendwo von einem Hausdach aus bemerkbar machte war ihre Furcht verschwunden. Fröhlich drehte sie sich zu diesem späten Weggefährten und grüßte ihn: "Nun, mein Kleiner, ich danke für deine Gesellschaft zu dieser späten Stunde, aber sollte sich ein anständiger Vogel nicht..."

Als sie bei diesen Worten den Schreihals auf einem der Kamine erblickte wurde sie bleich. Dort hockte einer dieser schwarzen Teufel und knabberte an einem Stück Fleisch vor seinen Klauen. "Alles nur Zufall. Alles nur Einbildung. Nur ein Scherz des Schicksals, nichts das einen vernünftigen Menschen beunruhigen kann!"

Der Rabe hob seinen Kopf und begann sie anzustarren. Er starrte hinter ihr her als sie rannte wie jemand der dem Leibhaftigen begegnet war. Sie rannte die Rue Servandoni ihrer vollen Länge nach bis zur Einmündung der Rue Cassette wo sie sich mit schlotternden Händen daran machte in Windeseile ihre Haustür zu öffnen. Als ihr dies endlich nach zu vielen Versuchen gelungen war schlug sie die Tür hinter sich zu, verrammelte sie und prüfte drei geschlagene Male ob ihre Fenster alle dicht waren. Nach einer geschlagenen Stunde hatte sie sich endlich soweit beruhigt das es möglich war sich ihrer prächtigen Uniform zu entledigen ohne diese vor Nervosität in Stücke zu reißen. Als dies vollbracht war begann sie die letzten Vorbereitungen für ihre Nachtruhe zu treffen. Sie entledigte sich der Bandagen die ihre weiblichen Formen zumindest vor den meisten Blicken verbargen, zog sich ein weites Nachthemd über und begab sich zu ihrem Bett. Sie sah vor dem zu Bett gehen noch einmal in den Spiegel. Seltsam wie oft sie sich in letzter Zeit bei dem Gedanken ertappt hatte ob diese Erscheinung nicht zumindest ein wenig Athos Wohlgefallen finden könnte. Seit sie ihre Schlacht mit den Mördern ihres Verlobten ausgefochten und ihre Rache vollendet hatte blieben ihr deutlich mehr Mußestunden um über derartiges nachzusinnen. Athos, der arme Kerl hatte kurz bevor er verschwunden war ausgesehen wie ein Häuflein Elend. Was war bloß in ihn gefahren? Es musste einen Weg geben ihm zu helfen! Und mit diesen Gedanken kroch sie zwischen ihre Decken ohne noch einen Gedanken an schwarze Dämonenvögel zu verschwenden.
 

Oder die Augen die sie unbemerkt durch die feinen Risse in ihren Fensterläden aufmerksam begutachteten...
 

Abschnitt 3:
 

Der nächste Morgen begann gegen Mittag. Nachdem die Sonne auf ihre penetrante Art und Weise schlussendlich einen Weg in Aramis Schlafgemach gefunden hatte gedachte sie eigentlich nicht sich in absehbarer Zeit zu erheben. Sie hatte einen aufregenden Tag hinter sich und bezweifelte das sie als letzte in Monsieur Trévilles Palais auftauchen würde selbst wenn sie noch ein kleines Nickerchen zwischenschieben würde. Doch dann kam ihr wieder Athos in den Sinn. Sie musste ihn sehen. Also erhob sie sich und schlüpfte in ihre gewöhnliche Dienstkleidung. Nachdem sie ihre morgendliche Toilette abgeschlossen hatte machte sie sich auf den Weg, nicht ohne darüber zu schmunzeln das selbst eine als Mann verkleidete Frau sich nicht ganz von Eitelkeit freisprechen konnte. Die Straßen von Paris brummten vor Leben. Kein Vergleich zu diesen finsteren Gassen der letzten Nacht. Aber nun, im Schein der Sonne, umgeben von den Einwohnern der schönsten Stadt der Welt konnte ihr diese Gedanken nicht ferner sein. Sie machte sich also auf zur Rue du Vieux-Colombier in der Hoffnung ihren gestern so entrückt wirkenden Kameraden zu treffen. Doch als sie sich durch die dort versammelten Musketiere schob, wobei man Einigen noch deutlich die gestrige Hochzeitsfeier ansehen konnte, versuchte sie vergeblich Athos zu finden. Selbst Monsieur Tréville konnte ihr nur sagen das er sich für einige Tage hatte beurlauben lassen und während dieses Antrages zwar diszipliniert wie immer, jedoch auch recht bleich und kränklich gewirkt hatte. Als sie ihren Wunsch zum Ausdruck brachte nach Athos sehen zu wollen konnte Monsieur Tréville nicht anders als zustimmend zu nicken. Vielleicht würde Aramis den Unglücklichen aufheitern. Schaden konnte es sicher nicht. So schnell es ihr möglich war begab sie sich durch das geschäftige Treiben in den Straßen zur Rue Férou. Dort hoffte sie Athos in seiner Wohnung zu finden. Die hübsche Wirtin, welche Aramis aus ihr unerfindlichen Gründen in letzter Zeit als ein immer lästigerer Dorn im Auge erschien, stand gerade mit einem Korb voller Lebensmittel vor der Tür. Als sie Aramis sah nahm ihr Gesicht einen erleichterten Ausdruck an. Sie ging auf sie zu und sprach nach einem kurzen Knicks:

"Verzeiht meine Dreistigkeit, doch es ist ein Glück das ihr euch zu eurem Kameraden begebt, Herr Musketier. Monsieur Athos erschien gestern Nacht spät und mit schlechter Laune, und am heutigen Morgen war es noch schlimmer. Nie habe ich ihn so erlebt. Geht schnell hinauf bevor noch etwas schreckliches passiert." Ohne noch weiter auf die Wirtin zu achten stürzte Aramis zur Tür. Sie war nur einen Spalt offen. "Gütiger Gott, es wird doch nicht wirklich etwas passiert sein. Vielleicht der Kardinal? Oder hat er sich möglicherweise...?" Ohne den Gedanken zu beenden stürmte Aramis mit blanker Klinge in die Wohnung. Das erste Zimmer war leer. Alles war totenstill. Sie konnte nur ein regelmäßiges Knarzen aus dem zweiten Raum hören. Als wenn etwas hin und her schaukelt..."Nicht doch, bitte nicht" war ihr einziger Gedanke. Verzweifelt seinen Namen rufend hetzte Aramis in das nächste Zimmer. Dort fand sie Athos, langsam und gleichmäßig auf einem Stuhl wippend, ein Weinglas in der einen, ein prächtiges Rapier in der anderen Hand. Der sprichwörtliche Stein war ihr noch nie dermaßen erleichternd vom Herzen gefallen. Und mit dieser Erleichterung kam auch schon die Wut. "Himmel Athos, ich dachte dir wäre sonst etwas zugestoßen! Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt!" Langsam sah der Älteste der Musketiere zu ihr auf. Das einzige was er sagte war: "Bitte?" "Ich hatte schon befürchtet diese Laune die du seit gestern hast hätte dich dazu verleitet dir einen Strick zu nehmen! Tréville hat gesagt du hättest dich abgemeldet und dabei sehr schlecht ausgesehen! Als ich eintrat hörte ich nur ein Knarzen als wenn du hier unter dem nächstbesten Deckenbalken baumeln würdest! Was ist nur in dich gefahren?" "Aramis, was regst du dich so auf?" "Ich rege mich auf weil ich dachte einer meiner Freunde hätte sich von irgendwelchen Gespenstern welche ihm von einem schwarzen Vogel angehext worden sind in den Irrsinn treiben lassen! Was hat dich nur so erschreckt?"

Sie war mittlerweile so mit Athos beschäftig das ihr gar nicht in den Sinn kam wie furchterregend der Rabe auf sie gewirkt hatte. Doch die einzige Antwort war: "Meine Gespenster? Mit denen lebe ich Tag für Tag. Es braucht mehr als einen Raben um mir den Rest zu geben. Im Gegensatz zu dir. Ich werde schon allein damit fertig, glaub mir, durch ein Weinglas sieht die Welt viel rosiger aus. Und jetzt lass mich allein. Ich muss mich von dieser Welt auf meine Weise kurieren!" Die verbitterte Art mit der Athos sich ihrer entledigen wollte verfehlte ihre Wirkung nicht. Mit den Worten "Dann lauf doch weiter vor dir selbst weg!" machte sie auf dem Absatz kehrt und stürmte hinaus. Ihre Sorgen so zu vergelten! Die Wirtin die sie dabei fast zertrampelte war ihr in ihrer Wut dabei herzlich egal.
 

Abschnitt 4:
 

Einige Stunden später war sie mittlerweile wieder in ihrer Wohnung angekommen. Nachdem sie in Trévilles Palais Bericht erstattet und sich abgemeldet hatte war sie schnurstracks zurückgekehrt. Mit Porthos würde nicht viel anzufangen sein, der war nach dem gestrigen Gelage, das er sicher bis in den heutigen Tag fortgesetzt hatte, mit Gott und der Welt im Einklang, im seligen Schlummer der auf Tage gesättigten. D'Artagnan hatte als frisch gebackener Ehemann sicher alle Hände voll zu tun auch ohne das sie ihm jetzt noch wegen derartiger Nichtigkeiten zur Last fiel. Sie spielte gerade mit dem Gedanken sich einfach wieder ins Bett zu legen und darauf zu hoffen das der kommende Tag besser würde. Bis auf ihr Schuhwerk, Hose und Hemd hatte sie bereits Kleidung und Waffen abgelegt als es an der Tür klopfte. Missmutig öffnete sie. Ein junger Mann mit dümmlich-schüchternem Gesichtsausdruck hielt ihr einen Blumenstrauß hin. Er sah auf einen kleinen Zettel und sagte dann: "Dies soll ich hier bei euch abliefern. Die Sendung stammt von einem Herrn namens Athos. Mit seinen besten Empfehlungen und einer ernstgemeinten Bitte um Verzeihung."

Sie war verblüfft. Das erste mal seit Jahren das ihr jemand Blumen geschickt hatte! Sie drehte sich um und ging ein paar Schritte in ihre Wohnung. Auf die Frage des Boten wohin er die Blumen stellen solle deutete sie auf eine unbenutzte Vase nahe bei ihrem Bett. Als der Bote an ihr vorbeiging fragte sie sich wohin sie bloß ihren Geldbeutel bugsiert hatte. Der junge hatte sich ein Trinkgeld für die gute Nachricht verdient. Dieser verfluchte Streit mit Athos! Er kostete sie noch ihren letzten Nerv, sie war sich ihrer Umgebung nicht mehr angemessen bewusst! Und daher bemerkte sie das Klopfen der Stiefel des Boten hinter sich erst spät. Ein Klopfen von schweren Stiefeln die kein einfacher Laufbursche tragen würde. Als ihr dieser Fehler siedend heiß bewusst wurde traf der Holzknüppel aus der Mitte des Blumenstraußes schon sein Ziel. Mit einem gemurmelten Fluch ging Aramis zu boden, kurz darauf versank die Welt in Dunkelheit.
 

Abschnitt 5:
 

Als sie erwachte glaubte sie zuerst sich auf einem Schiff zu befinden. Doch das Schwanken ließ nach und sie erkannte das sie sich immer noch in ihrer Wohnung befand. Der Laufbursche! Der Schlag! Und dann holte sie die Wirklichkeit wieder ein. Ihr Hinterkopf schmerzte höllisch. Sie versuchte ihn zu befühlen aber die Hände waren ihr fest hinter den Rücken gebunden. Sie begann sich umzusehen. Alles war systematisch durchwühlt, selbst Wertsachen waren scheinbar begutachtet und achtlos weggeworfen worden. Kein Dieb. Dieser Kerl hatte sie auf einen Stuhl mitten in ihrer eigenen Wohnung festgebunden. Und eben dieser Kerl tauchte plötzlich vor ihr auf. Sie betrachtete ihn mit noch immer leicht verklärtem Blick. Nun sah er nicht mehr aus wie ein Laufbursche mit dummer Miene. Er schien eher jemand zu sein der sich äußerlich unauffällig gab, nichts an ihm wäre in einer Menschenmenge aufgefallen, einzig sein Gesicht strafte diese Erscheinung mittlerweile Lügen. Und das Küchenmesser in seiner Hand. Kalte Professionalität zeichnete seine Augen als er sie ansah und ruhig begann sie zu fragen: "Ihr seid die Person die sich Aramis nennt. In welchem Verhältnis steht ihr zu euren Kameraden? Genauer gesagt, welches Verhältnis pflegt ihr zu dem Mann namens Athos?" "Wer will das wissen?" "Derjenige der euch überwältigt hat und nun in der Position ist euch Fragen zu stellen. Antwortet." Diese Impertinenz! Einfach unerträglich sich von diesem Kerl ausfragen zu lassen!"Was werdet ihr machen wenn ich euch die Antworten nicht gebe?" "Dann nehme ich sie mir." Ohne eine Regung packte er sie am Kragen und setzte das Messer an. "Aus!" Das war ihr einziger Gedanke. "Es ist aus, gefesselt und erdolcht ohne zu wissen ob ich mit Athos je ins Reine gekommen wäre." Der Schnitt war schnell und sauber, an der Handhabung der Klinge zeigte sich die Erfahrung im Umgang mit diesem Werkzeug.

Als Aramis ihre Augen wieder öffnete war die Knopfleiste ihres Hemdes nur noch nutzloser Zier, der Fremde setzte das Messer nun an den Verband. Ihre Gedanken rasten. Woher wusste er das? Warum tat er es? Dies war kein Raub! Es erschien ihr wie eine der perfiden Intrigen des Kardinals. Als die Klinge nach hinten gerissen wurde erschauderte sie vor dem Blick ihres Peinigers. Sie hatte schon oft bei anderen Musketieren mitbekommen wie sie auf das Dekolletee einer wohlgeformten Dame reagiert hatten. Aber alles was dieser Hund von sich gab war ein: "Wie ich mir gedacht habe. Es passt alles zusammen." Sie hielt es nicht mehr aus. Die Wut über diese Demütigung brachte sie dazu ihm ihren Hass entgegenzuschreien:

"Was passt? Was zur Hölle soll das? Warum tut ihr mir das an?" "Ich musste sichergehen das ihr auch die seid die ich suche. Ich bin nur hier weil ich die Geliebte dessen suche der sich Athos nennt. Als ich seinen Freundeskreis beobachtet habe fiel mir am gestrigen Abend eure Bandage auf. Ich bin euch heute gefolgt. Ich denke die Situation ist klar: Dieser sogenannte Athos schaffte seine Geliebte nach Paris, er brachte sie bei den Musketieren unter um sich, wie bemerkenswert extravagant, ständig an ihr in einer Uniform zu erfreuen. Euer vertraulicher Umgang, die Sorge um ihn, der Streit heute morgen und die Reaktion auf die Blumen beweisen meine Vermutung. Der Befehlshaber hatte mit allem recht. Dieser Athos... Nun ja, seine Sache. Ein bisschen pervers der Gute, Frauen in Uniform, aber wenn er solche Spiele bevorzugt..." Die Gleichgültigkeit mit der dieser Irre seine unsinnigen Schlussfolgerungen und Beleidigungen über Athos und sie an den Tag brachte trieb sie endgültig zur Weisglut. Mit vor Hass und Verzweiflung tränenden Augen schrie sie ihm entgegen: "Pervers? Wer ist der Perverse? Jemand der sich heldenhaft um seine Freunde bemüht oder derjenige der eine wehrlose Frau niederschlägt und ihr die Kleider vom Leib reißt? Zur Hölle mit dir du Irrsinniger!" In diesem Moment flog krachend die Tür aus den Angeln. Durch einen Schleier aus Tränen sah sie Athos mit gezogener Klinge. Der Fremde betrachtete für einen Herzschlag die Situation: Er sah in Athos einen Gegner mit langer Waffe und für sich scheinbar keine Chance schnell genug an Aramis Rapier zu kommen. Also sprang er kurzentschlossen durch eines der Fenster.

Athos hetzte zu dem klaffenden Loch, doch es war zu spät. Der Kerl war nach dem Sprung mit dem trockenen Geräusch brechender Knochen der Länge nach gestürzt, doch hatte sich mit einem herabhängendem Arm zu einem in der Nähe postierten Pferd geflüchtet und war auf und davon. Athos schritt vom Fenster weg hinter den Stuhl auf dem Aramis nun mit gesenktem Kopf saß. Er durchtrennte die Fesseln doch sie erhob sich nicht. Was mochte er nun von ihr denken? Wie sie dort saß, so überwältigt, wehrlos, entblößt... Er musste sie für ihre Lügen hassen, für ihre Schwäche, für all das... Plötzlich fühlte sie eine Decke die um ihren Oberkörper geschlungen wurde. Ein Finger hob ihr Kinn bis sie ihm in die Augen sehen musste. Und da war er wieder, der sanfte Ausdruck den sie gestern so kurz gesehen doch so schrecklich vermisst hatte. "Lass uns schnell verschwinden. Wir müssen uns für eine Weile in irgendeinem Gasthof verstecken." Sie nickte nur und stand auf. Schnell das nächstbeste Hemd, ihr Rapier und das Geld das der Fremde achtlos auf den Boden geworfen hatte. Dann nichts wie weg.
 

Abschnitt 6:
 

Als sie kurz darauf hastig aufbrachen begann es langsam zu dämmern. Sie hatten die letzten schönen Herbsttage, doch Nachts wurde es mittlerweile schon kühl. Als sie durch Athos Führung eine knappe Stunde später an einem Gasthof etwas außerhalb angekommen waren hatten sie noch nicht wieder miteinander gesprochen. Sie ließen einen Knecht die Pferde in den Stall führen und begaben sich zum Wirt der ihnen ein großes Doppelzimmer zuwies. Athos verlangte ein Abendessen und einen Krug Wasser der ihnen auf ihr Zimmer bebracht werden sollte. Dann bezogen sie eilig ihren Raum. Nachdem sie sich vergewissert hatten das die Fenster fest verschlossen waren und der Wirt nachdem er das Essen gebracht hatte nicht an der Tür lauscht begannen sie es sich bequem zu machen. Das Zimmer war für ein Wirtshaus bemerkenswert geräumig, ein großes Bett, ein Schrank, ein Tisch und zwei Stühle, sogar ein Kamin waren hier vorhanden. Athos nahm das große Tablett und setzte sich damit auf das Bett. Er deutete Aramis an es ihm gleich zu tun. Tatsächlich machte sich bei ihr langsam der Hunger bemerkbar. Sie wollte gerade ein Gespräch mit ihm beginnen als er sagte: "Lass uns zuerst essen, mit vollem Magen können sich die Menschen leichter alles von der Seele reden." Die Entbehrungen und Athos gutmütiges Gesicht machten es ihr leicht nun endlich ihrem Hunger nachzugeben. Als sie ihr Mahl beendet hatten begann Athos plötzlich zu lachen. Auf ihre Frage weshalb antwortete er: "Schon seltsam. Die ganze Zeit hast du vorgegeben ein Mann zu sein und bist eine Frau. Ich habe die ganze Zeit vorgegeben ein Mann zu sein und bin ein Monster. Ironie des Schicksal, zuweilen kann sie wirklich belustigend sein. Was hältst du davon: Zuerst einmal entschuldige ich mich für mein Verhalten. Es war mein Fehler mich in meiner Trauer zu verlieren. Und jetzt erzählen wir uns gegenseitig weshalb wir beide uns seit Jahren kennen und doch noch nie als die Personen begegnet sind die wir einmal waren. Aramis war durch diese aufgelockerte Redeweise mehr als nur verdutzt. Die Gelegenheit derart mit Athos zu sprechen ergab sich vielleicht nie wieder. Vor allem in Hinblick auf die Problematik der unbekannten Feinde die sie allerdings umso besser zu kennen schienen war es wohl angebracht nun alle Karten auf den Tisch zu legen. Also begann sie zu erzählen. Sie erzählte von dem Leben als junge Frau, ihrem Verlobten, dem Mord und dem Schwur für ihn Rache zu nehmen. Der Ungewissheit wie sie nun weitermachen sollte nachdem alles erledigt war. Dann erklärte sie ihm was am heutigen Mittag vorgefallen war. Athos hatte all dem still gelauscht. Ein gelegentliches Nicken oder ein leichtes Kopfschütteln waren alle seine Reaktionen. Das erste was er tat nachdem sie geendet hatte war ihr sein Beileid auszusprechen. Der Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen ist der schwerste den man sich nur vorstellen kann. Für einen Augenblick schien er wieder in diesen schmerzvollen Zustand der letzten Tage zu verfallen, doch bevor Aramis den Gedanken über diese Furcht hätte beenden können war er auch schon wieder zurück. Nach einer kurzen Pause begann er dann seine Geschichte: Die Geschichte über einen jungen Grafen der sich in ein Mädchen von überirdischer Schönheit und lichtem Geiste verliebte das er innerhalb von kurzer Zeit zu seiner Frau machte. Von dem Moment in dem er Erfuhr das seine geliebte Frau eine Verbrecherin war und diese eigenhändig henkte indem er seine Hände um ihren Hals schloss bis ihre Augen endgültig zufielen. Das danach der Graf aufhörte zu existieren und Athos seine Stelle einnahm. Davon das er das Mädchen in der Frau erkannte die sich nur noch Mylady nannte. Das die Hochzeit ihn auf so qualvolle Weise an den Grafen erinnert hatte. Als seine Erzählung an ihrem Ende angelangt war verstand Aramis wie sehr sich ihre Situation glich. Sie hatten beide ein Leben aufgegeben weil ihnen das Schicksal einen üblen Streich gespielt hatte. Sie waren sich beide nun sicher das ihre Vergangenheit eigentlich ruhen sollte. Doch was war es das sie nicht zur Ruhe kommen lassen wollte? Athos ahnte was sie ihn fragen wollte. Seine Antwort war nicht wirklich ergiebig: "Irgendjemand war darauf aus meiner Geliebten habhaft zu werden. Da er nicht gestohlen oder dich sonst wie bedrängt hat können wir wohl soweit sicher sein das er dich wirklich nur entführen wollte falls du dich als das herausstellst was du wahrscheinlich bist." Aramis wurde leicht rot bei dem Gedanken das Athos sich gerade vorstellte wie der Fremde sie entkleidete und durchsuchte. "Und was bin ich?" "Die Frau die man am ehesten für meine Geliebte hält."

Ein leichtes Lächeln begleitete seine Antwort. Ihr Rot wurde einen Ton tiefer. Athos fuhr fort:

"Ich vermute das jemand versucht sich meiner Geliebten, also dir, zu bemächtigen um mir mit gleicher Münze heimzuzahlen was ich ihm angetan habe. Wenn man mich nur ermorden wollte wäre dieser Aufwand selbst für jemand wie den Kardinal übertrieben. Es ist also wahrscheinlich das sich jemand wegen meiner Verbindung zu Mylady und meiner Beteiligung an ihrem Ende zur Rechenschaft ziehen will, im biblischen Sinne, Auge um Auge. Das ist wiederum eine Gefahr für dich. Vor allem weil wir nicht wissen wer es ist." Sie blickte ihn aufgrund der doch recht ungewöhnlichen Situation fragend an: "Was machen wir nun? Zurück können wir nicht so einfach. Die wissen scheinbar alles über uns." "Das Beste wäre wenn wir uns von den Strapazen erholen die wir mitgemacht haben. Hier sind wir relativ sicher, es ist kein Ort den man mit uns in Verbindung bringt. Da sie dich kennen werden sie nach zwei Männern suchen, und für einen Mann kann man dich derzeit ohne diese seltsamen Bandagen beim besten Willen nicht halten. Aramis schaute auf ihr Hemd und bemerkte die unverwechselbar weiblichen Formen unter der Männerkleidung. "Das erklärt dann auch das große Bett." murmelte sie vor sich hin während sie diese ungewöhnliche Aussicht betrachtete. Athos hatte inzwischen begonnen sich die Stiefel auszuziehen und machte es sich auf dem Bett bequem. Aramis betrachtete ihn. Alles Schreckliche hatte in diesem Moment seine guten Seiten. Athos hatte sie als Frau gesehen. Er hatte sie nicht nur akzeptiert wie sie am letzten Abend gehofft hatte, er hatte sich ihr sogar geöffnet. Wer weiß, vielleicht könnte ja eines Tages mehr zwischen ihnen sein als... Sie begann sich ebenfalls ihre Stiefel auszuziehen und fühlte sich innerlich aufgewühlt als sie ihn schüchtern fragte: "Darf ich vielleicht... ich meine es ist ein sehr großes... und daher..." Auf dem Rücken liegend streckte Athos einen seiner Arme aus und lächelte sanft: "Da ich jetzt offiziell dein Geliebter bin wäre ich enttäuscht wenn ich die Nacht allein in einem kalten Bett verbringen müsste." Sie begann ebenfalls zu lächeln. Es hatte ihm gut getan. Nein, ihnen beiden. Sie hatten sich was zwischen ihnen stand von der Seele geredet und nun war scheinbar nichts mehr übrig was verhinderte das sich eine tiefe Freundschaft oder vielleicht sogar mehr entwickelte. Mit einem müden aber zufriedenen Lächeln legte sie sich auf den immer noch ausgestreckten Arm ihres mittlerweile sanft eingeschlummerten Kameraden. Sie Zog eine Decke über sich und Athos und lehnte sich an ihn bevor sie vielleicht zum ersten mal seit Jahren mit einem Gefühl von Wärme und Geborgenheit einschlief.

Und in diesem Moment hätten ihr alle Raben er Welt keine Angst machen können.
 

Ende Teil 1



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2003-07-23T21:30:33+00:00 23.07.2003 23:30
Man merkt sofort, dass hier nicht Amacie schreibt. Der Schreibstil ist ein ganz anderer. Obwohl die Geschicht spannend ist und die Idee sehr gut, ist der Schreibstil durch die langen verschachtelten Sätze (ohne Komma) schwer zu lesen. Nimm es mir nicht übel, aber versuche doch das nächste Mal etwas LESERGERECHTER zu schreiben. Im Grunde war deine Geschichte sehr spannend zu verfolgen, der einzige Nachteil ist, dass diese Geschichte nicht für Aramis und Athos gemacht sind. Die Personencharakteren sind total anders, als wie du sie schreibst.
Von: abgemeldet
2003-05-22T17:09:06+00:00 22.05.2003 19:09
Ich kann mich den anderen nur anschließen. *Blöder Satz ich weiss* Aber das mit dem Offiziellen Geliebten ist auch meine lieblingsstelle.
Ich finde diese Story einfach super Klasse und hoffe das ich bald eine Fortsetzung davon lesen kann. ^____^
Von: abgemeldet
2003-05-22T09:00:04+00:00 22.05.2003 11:00
Heeee,
sorry, dass mein Kommentar so spät hier eintrifft...Ich bin sonst eigentlich nicht so langsam :o) Tja, was soll man sagen? Vernichtende Worte sind hier ganz und gar fehl am Platz, denn diese Story überzeugt mich ganz und gar ;o) Die FF war fließend zu lesen und sehr sehr spannend... Ich bin ganz froh, dass dieser Teil erst 30% deiner Story beinhaltet, sodass ich regelrecht gespannt drauf sein kann, wie es weitergeht :o) Ich finde auch die Beziehung zwischen Athos und Aramis ist sehr gut getroffen... und wenn ich ganz ehrlich bin, Raben rufen in mir auch immer ein komisches Gefühl hervor, besonders wenn sie oben auf Bäumen sitzen und kreischen *erschauder* :o/ Also, bitte beglücke uns mit deinem nächsten Teil so schnell wie möglich, du befindest dich hier nämlich unter FF-Süchtigen *lol*
Tschü,
Krisi
Von: abgemeldet
2003-05-21T15:36:21+00:00 21.05.2003 17:36
wieso traust du dich denn nicht es hochzuladen? O.O das is doch genial... dein Schreibstil is echt super ^^ Die Stelle mit dem "offiziellen Geliebten" is wirklich die Beste XD aba auch sonst fand ich's einsame Spitze!
Ich hoffe du lädtst bald den zweiten Teil hoch ^-^
Von:  Tach
2003-05-21T15:11:21+00:00 21.05.2003 17:11
Du bist genial oO. Dein Schreibstil is so herrlich unbeschreiblich irgendwie...wie Anne schon sagte. Und besonders der letzte Abschnitt is lustig...wie gesagt, offizieller Geliebter *die Szene ständig lesen könnt*.
Auf jeden Fall weiterschreiben und dann unter deinem Namen veröffentlichen!
Von:  fastcaranbethrem
2003-05-21T08:35:00+00:00 21.05.2003 10:35
Heiho, da ich die Serie und das Buch gut finde, ist ein Mischmasch nicht schlecht. Sogar der Schreibstil erinnert an Alexandre Dumas :-)Schöne flüssige und aufregende Handlung. Klasse, weiter so
Von:  amacie
2003-05-21T08:04:22+00:00 21.05.2003 10:04
tja also was soll ich noch groß dazu sagen.
erst einmal bin ich froh das animexx es nun hochgeladen hat, auch wenn ich's schöner gefunden hätte, wenn du es unter deinem eigenen namen veröffentlich hättest.
aber gut, du weißt ja das ich sie genial finde und da lass ich mich auch nicht umstimmen. der schluß ist zwar ziemlich nahe am buch dran, aber das stört ja keinen^^
offizieller geliebter, hach seh bloß ich das so, oder ist das die beste stelle in der ganzen fic?

^°^


Zurück