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Geboren um zu leben

Bill zieht um....
von

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Bilder

Nachdem Tom und ich bei mir zu Hause angelangt waren, stellte ich voller Erleichterung fest, dass meine Mutter nicht zu Hause war.

Das letzte was ich brauchte waren Unterstellungen und Fragen warum Tom aussah, als hätte er sich mit einer Straßengang angelegt. Meiner Einschätzung nach kam es Tom auch ziemlich recht, dass sie nicht da war.
 

Wohin sie jetzt genau verschwunden war wusste ich zwar nicht, aber sie würde irgendwann wieder auftauchen. In der Hinsicht war meine Mutter wie ein Bumerang. Zumal sie heute frei hatte und sich vielleicht die Stadt ansah, oder mit einer neu gewonnenen Freundin etwas unternahm. In jedem Fall würde sie uns ein paar Stunden erspart bleiben.
 

Ich schickte Tom in mein Zimmer, während ich in die Küche abbog um uns etwas zu trinken zu besorgen. Eine Weile blieb ich unschlüssig stehen, ehe ich mich dazu entschloss, uns noch ein paar Schnittchen zu machen. Zumindest ich stand kurz vor dem Hungertod. Wie das mit Tom aussah wusste ich zwar nicht genau, aber ich konnte mir gut vorstellen, dass er ebenfalls Hunger hatte.
 

Während ich die Schnittchen zubereitete dachte ich darüber nach, warum Tom wohl so aussah. Seine Aussage er hätte Ärger mit ein paar Leuten gehabt, klang zwar einleuchtend, aber trotzdem stellte sich noch die Frage mit wem genau. Und vor allem warum.

Aus irgendeinem Grund kam mir das ziemlich spanisch vor. Und die Antwort war nun wirklich vage gewesen. Erst jetzt fiel mir auf, dass er sofort das Thema gewechselt hatte und auf ein unverfängliches Terrain gewechselt hatte.
 

Man konnte sagen was man wollte, aber mein Instinkt war ziemlich gut. Ich benutzte ihn nur einfach zu selten, oder ignorierte ihn.

Aber im Moment sagte er mir, das Tom mir etwas verschwieg. Nicht so eine Kleinigkeit wie das er zum Beispiel heimlich in Frauenklamotten durch seine Wohnung lief, sondern etwas schwerwiegendes. Meiner Meinung nach auch sehr gefährliches.
 

Und als würden mir meine Überlegungen nicht schon genug zusetzen, musste ich wieder an die Worte von Ryan denken. Skyleston!

Ich wusste immer noch nicht was oder wer das war, aber fest stand, das man mit diesem Wort ziemlich viel Ärger verband. Die beiden Frauen in der Buchhandlung hatten auch darüber geredet.

Und als wäre mein Leben im Moment nicht schon anstrengend genug, fasste ich in diesem Moment den Entschluss heraus zu finden, was zur Hölle Skyleston war. Und vor allem, was Tom damit zu tun hatte.
 

Mit den Schnittchen und einer Flasche Cola sowie zwei Gläsern bewaffnet, trat ich den Weg zu meinem Zimmer an, und schloss hinter mir die Tür, ehe ich Tom musterte.

Dieser hatte sein Shirt auf den Boden geworfen und sich auf meinem Bett ausgestreckt. Die Arme lagen über den Augen und ich war mir nicht sicher ob er eingeschlafen war oder sich einfach nur tot stellte.
 

Mein Blick galt seinem Oberkörper, und dieses Mal nicht um ihn an zu schmachten, sondern weil sich darauf blaue Flecken im Übermaß abgezeichnet hatten, sowie unzählige Schürfwunden.

Mit wem er auch immer Ärger gehabt hatte, derjenige hatte wohl ganze Arbeit geleistet. Wenigstens hatte mir mein Nachbar nicht die Ausrede aufgetischt, er sei die Treppe herunter gefallen oder hätte sich an der Tür gestoßen.
 

Ich stellte alles auf meinem Nachttisch ab und setzte mich auf die Bettkante, bevor ich mir eine Zigarette anzündete und einfach schwieg. Vielleicht war Tom ja wirklich eingeschlafen.

Keine 30 Sekunden später wusste ich, dass das nicht der Fall war. Denn Tom schlang seine Arme um meinen Bauch und rollte sich auf die Seite um das hin zu bekommen, was ihm ein leidendes Geräusch entlockte.
 

Es verging einige Zeit, in der wir die Schnittchen aßen, Cola tranken und gelegentlich eine rauchten. Und während Tom mit mir über alltägliches Zeug plänkelte, überlegte ich mir wie ich geschickt an die Informationen kam, die ich haben wollte. Ich konnte Tom nicht direkt fragen, aber auf Umwegen die er hoffentlich nicht bemerken würde.
 

„Erzähl mir was über dich.“, forderte ich ihn dann auf.

Die Frage an sich war unverfänglich und würde schon ihren Zweck erfüllen. Zumindest hoffte ich das.

Auf Toms fragenden Blick grinste ich nur schief und zuckte mit den Schultern.

„Irgendwas das Georg mir noch nicht erzählt hat.“
 

Eine Weile herrschte Stille und ich fragte mich kurz, ob Tom wohl doch etwas roch. Aber als ich zu ihm blickte, sah er lediglich so aus als würde er überlegen.

Ob er überlegte wie er das alles umschreiben sollte oder wichtige Informationen heraus filterte, die ich nicht zu wissen hatte? Vielleicht war ich inzwischen auch schon paranoid.
 

„Als ich klein war hatte ich nicht gerade viele Freunde, um genau zu sein gar keine.“, fing Tom an und ich hob überrascht eine Augenbraue.

Das Tom mal eine Zeit hatte in der er keine Freunde hatte erstaunte mich wirklich. Denn Tom machte nicht gerade den Anschein als wäre er schüchtern. Er schien meinen Blick bemerkt zu haben und grinste schief.
 

„Damals war ich das geborene Mobbingopfer. Ich hab ständig irgendwas einstecken müssen und auf meine Eltern war in der Hinsicht wirklich kein Verlass. Das ging ungefähr bis zur 7. Klasse so, und dann hab ich Mack kennen gelernt. Durch ihn hab ich es geschafft mich zur Wehr zu setzen.“
 

Ich hörte Tom zu und notierte mir in Gedanken 'Mack'. Wer auch immer das war schien Tom auf irgendeine Art und Weise selbstbewusst und stark gemacht zu haben.

Tom erzählte mir noch so einiges, was mich natürlich auch interessierte.

„Und durch einen ziemlich blöden Zufall hab ich dann Georg und Gustav kennen gelernt. Mich wundert es ehrlich gesagt, dass die Beiden tatsächlich was mit mir zu tun haben wollen.“, endete seine Erzählung.
 

Warum sollten die Beiden nichts mit ihm zu tun haben wollen? Was war denn an dem Zufall so schlimm gewesen? War es ein Zufall, der nicht jedem passieren konnte?

War ich vielleicht doch paranoid?

Fest stand, das ich Georg und Gustav mal so nebenbei fragen würde, wie sie Tom kennen gelernt hatten. Und nach diesem Mack wollte ich mich auch mal erkundigen. Nur wusste ich nicht, ob er in derselben Klasse wie Tom gewesen war oder nicht. Oder vielleicht sogar in einer anderen Schule.

Vielleicht sollte ich auch nochmal in diesem Club vorbei schauen in der Hoffnung Ryan zu finden, und den ein bisschen aus zu quetschen.
 

„Du siehst aus als würdest du einen Mord planen.“, kams von der Seite und ich zuckte zusammen, ehe ich grinste.

„Ach was, ich hab mich nur gefragt wo meine Mutter so lange bleibt. Ist untypisch für sie, wenn sie nicht arbeitet. Normalerweise gammelt sie dann den ganzen Tag auf dem Sofa oder im Bett.“, grinste ich ihn schief an und Tom nickte verstehend.
 

„Musst du morgen arbeiten?“, wurde ich gefragt und nickte.

„Da ich Montag ja nicht direkt angefangen habe, muss ich das mit Samstag ausgleichen. Musst du auch?“

Tom schüttelte grinsend den Kopf und zuckte dann mehr schlecht als Recht mit den Schultern.

„Dass ist vermutlich das Positive wenn du aussiehst wie von Bus überfahren.“, witzelte er und ich musste unweigerlich grinsen.
 

Tom konnte ja noch so viele Witze reißen, aber ich war zu meinem Leidwesen neugierig geworden. Ich wollte wissen was er trieb, dass er so aussah. Und so wie er sich verhielt war das anscheinend nicht das erste Mal. Er benahm sich so, als wäre er es gewohnt, und genau das machte mir wirklich Sorgen.
 

Der Nachmittag verging ziemlich schnell, während Tom und ich über dies und das redeten. Zudem ließ er sich mit großem Elan über seine Arbeitskollegin Elena aus, die ihn in den Wahnsinn trieb. Auf meine Frage warum sie das denn tat, eröffnete mir Tom, dass er seit einem geschlagenen halben Jahr ihren Flirtversuchen oder Liebeserklärungen auswich. Oder anders ausgedrückt: Er verzog sich einfach irgendwo hin. Und wenn er freiwillig das Lager sortierte, dann war dem eben so. Denn er würde alles lieber tun, als von Elena belagert werden.
 

Ich legte meinen Kopf schief und überlegte mir kurz, ob Tom vielleicht etwas schwul angehaucht war, wenn er vor einer hübschen Frau die Flucht ergriff. Allerdings verwarf ich den Gedanken genauso schnell wieder, wie er gekommen war. Das Tom schwul sein könnte, wenn auch nur ein kleines bisschen, passte ungefähr so gut ins Bild, wie das ich die Kräfte von Herkules hatte. Gar nicht!
 

„Was hältst du davon, wenn ich dich morgen in die Arbeit fahre und wieder abhole?“, kams von Tom und ich sah ihn eine Weile verstört an, bevor ich lächeln musste und nickte.

Am Samstag mit den Öffentlichen zu fahren, stellte ich mir sowieso etwas schwer vor. Da waren bestimmt noch mehr Leute unterwegs als sonst.
 

Wir hatten beschlossen, dass Tom bei mir übernachten sollte. Laut eigenen Angaben hatte er einen so gesunden Schlaf, dass er vermutlich nicht aufwachen würde, wenn ich Sturm klingelte. Also war das seiner Ansicht nach die beste Lösung.
 

Während Tom zu sich in die Wohnung ging um zu duschen und sich andere Klamotten mit zu nehmen, stellte ich mich in die Küche und begnügte mich damit noch eine Kleinigkeit zu kochen. Meine Wahl fiel auf Tomatensuppe aus der Tüte. Erstens brauchte ich was zum Abendessen und Tom wahrscheinlich auch. Und außerdem wusste ich nicht ob meine Mutter schon gegessen hatte. Würde sich heraus stellen, wenn sie irgendwann wieder hier auftauchte.
 

Zu meinem Leidwesen tauchte sie gleichzeitig mit Tom auf, und ich wollte gar nicht wissen, was sie ihm schon wieder peinliches über mich erzählt hatte. Denn das sie etwas erzählt hatte, konnte ich an dem überaus breiten Grinsen in Toms Gesicht erkennen. Aus reiner Gewohnheit wusste ich, dass es mir nicht gefallen würde, was auch immer es war.
 

„Habt ihr schon gehört? Skyleston hat sich wieder was geleistet. Aber angeblich gibt es Bilder von der Überwachungskamera.“, plapperte sie drauf los und ich bemerkte, wie Tom blass wurde und sich versteifte.

Ich hatte doch recht oder?

Tom war mit Skyleston ziemlich eng verbunden, und nun ging ihm der Arsch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2013-10-23T17:44:08+00:00 23.10.2013 19:44
Duuuu~ magst du weiter schreiben?
=^.^=


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