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Love Candy

von

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Confrontation

Ich warte. Und warte. Doch egal, wie fest ich das Telefon an mein Ohr presse, es hebt niemand ab. Langsam lasse ich den Hörer sinken und lege auf. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie L den Zettel ließt und seine Augen weiten sich. Erschrocken sieht er mich an und ich starre einfach ins Nichts. Ich bin noch dabei, das zu verarbeiten. Ich bin noch in einer Art Schockstarre, unfähig etwas zu sagen, oder mich zu bewegen. Es ist als würde die Zeit stillstehen und die Welt wurde angehalten, doch dann ganz plötzlich, rast die Zeit los, die Welt dreht sich wieder und ich fange an zu zittern. Ich kann mich nicht mehr auf den Beinen halten und breche zusammen. L stürzt zu mir. „Cat! Cat!“ Er rüttelt mich an den Schultern. Ich nehme es gar nicht richtig war. Es ist als wäre er ganz weit weg, seine Stimme klingt so leise.

Ich weiß nicht, ob ich schreien, weinen oder um mich schlagen soll. In meinem Kopf ist nur ein einziger Gedanke. Dad. Ich darf ihn nicht verlieren. Auf keinen Fall! Ich habe doch schon Mum verloren, ich kann ihn nicht auch noch verlieren! Ich muss etwas tun! Ich kämpfe mich zurück in die Gegenwart. L hat mich noch an den Schultern gepackt und sieht mich besorgt und auch ein bisschen ängstlich an. „Cat?“, fragt er leise. Ich nicke langsam. „Cat? Mach dir keine Sorgen. Wir finden eine Lösung. Wir retten deinen Dad, aber du musst dich jetzt zusammenreißen, okay?“ Er spricht langsam, aber mit solch einer Überzeugung in der Stimme, dass es mir Hoffnung gibt. Immer noch mit zitternden Knien stehe ich auf und L bringt mich zum Sofa und legt mir eine Decke um die Schultern. Dann telefoniert er aufgeregt. Ich bekomme nicht viel mit und starre ins Leere.
 

Nur wenige Minuten später kommen die Ermittler mit Alice im Schlepptau herein. Sofort stürzt sie auf mich zu und umarmt mich. Ich erwiedere die Umarmung und bin unglaublich erleichtert, dass sie in Sicherheit ist. Alle versammeln sich um den Couchtisch und blicken erwartungsvoll zu L. Er ist angespannt und reicht Yagami den Brief. Der reicht ihn stumm an Mogi weiter, und so macht er einmal die Runde. Es herrscht schweigen und dann kommt Watari herein. „Die Dame von der Rezeption meinte, es wäre ein mittelgroßer Mann gewesen, mit einem schwarzen Hut, der sein Gesicht verborgen hat. Er war wohl recht dünn und hatte einen ebenfalls schwarzen Mantel an. Das fand sie sehr auffällig, da draußen die Sonne geschienen hat.“ berichtet Watari. L nickt. „Wir brauchen einen Plan. Das wichtigste ist, dass Mr. Duchanne in Sicherheit gebracht wird.“, beginnt L und alle stimmen ihm zu. Ich sitze nur da, ich bin das reinste Nervenbündel. „Und was ist mit Cat?“, wirft Matsuda ein. „Sie sollte hier bleiben, so ist es viel sicherer.“, meint Yagami und L will schon eine Antowrt geben doch ich unterbreche die beiden. „Nein!“, sage ich und bin froh, dass meine Stimme fest und sicher klingt und nicht mehr zittert. „Es geht um Dad! Ich darf die Forderungen nicht missachten. Dad's Leben steht auf dem Spiel!“ Ich schaue in die Runde. „Aber Cat...“, setzt L an. „Kein aber!!“, sage ich wütend.

„Cat hör doch wenigstens...“, versucht L zu sagen doch dann brülle ich los.

„NEIN ICH HÖRE NICHT ZU! MEIN DAD WURDE ENTFÜHRT! ER IST DA DRAUẞEN IN GEFAHR WÄHREND ICH HIER SITZE! ICH WILL MICH NICHT MEHR VERKRIECHEN!“ Ich bin selbst überrascht, dass ich so ausraste, aber ich bin einfach so erschöpft und habe Angst und bin verzweifelt.

„Cat, wir werden eine Plan ausarbeiten! Du musst Ruhe bewaren!“, sagt L.

„RUHE BEWAHREN?! IN SO EINER SITUATION?! WENN ICH MORGEN MITKOMME...“. Doch jetzt bin ich es die unterbrochen wird.

„WENN DU MORGEN MITKOMMST DANN IST ALLES WOFÜR WIR DIE LETZTEN WOCHEN GEARBEITET HABEN UMSONST!“ Ich habe noch nie erlebt, dass L geschrien hat. Ich habe ihn wirklich noch nie so wütend gesehen. Ich schweige. L sieht mich an. „Tut mir leid.“ murmelt er und widmet sich wieder dem Plan. Die Ermittler sehen etwas erschrocken aus, doch sie reißen sich schnell wieder zusammen. Und so entwerfen wir einen Plan um meinen Dad zu retten.
 

Bis wir noch die letzten Dinge geklärt haben, ist es schon 22 Uhr. Yagami, Mogi und Matsuda sind nach Hause, um noch einige Vorkehrungen zu treffen und Alice hat sich in meinem Zimmer auf einer Matraze einquartiert. L steht im Wohnzimmer am Fenster und starrt hinaus. Es tut mir leid, dass ich vorhin so geschrien habe, und ich möchte mich bei ihm entschuldigen. Langsam gehe ich zu ihm un stelle mich neben ihn. „L?“, frage ich leise. Er sieht mich an. „Tut mir leid das ich so geschrien habe.“, sage ich. „Ich war einfach so verzweifelt. Ich habe so große Angst Dad zu verlieren, und...“.

„Schon gut.“, sagt L, lächelt und zu meiner Überraschung nimmt er mich in den Arm. „Es tut mir auch leid. Ich mache mir nur Sorgen um dich.“, sagt er. Jetzt tut es mir noch mehr leid. L hat die letzten Wochen alles getan um mich zu schützen und als Dank dafür raste ich aus, und benehme mich wie ein kleines Kind. Eine Weile stehen wir einfach da. „Du solltest schlafen gehen. Morgen wird sehr anstrengend.“, sagt er und wünscht mir noch eine gute Nacht. Ich sehe hinaus in den Nachthimmel. Könnte ich doch nur die Zeit zurückdrehen. Ich habe das Gefühl, dass zwischen L und mir jetzt zwar alles wieder okay ist, doch etwas ist anders. Seit dem Abend und der Sache gerade eben, hat sich eine Distanz zwischen uns aufgebaut. Aber ich werde weder Dad noch L verlieren, dass lasse ich nicht zu. Auf keinen Fall! Ich werde die Menschen, die mir wichitg sind beschützen und mich nicht mehr verstecken.
 

Am nächsten Morgen stehen Alice und ich gemeinsam auf. Ich bin so erschöpft und nervös, dass ich nichtmal mein Müsli runterkriege und es kurzerhand in den Müll kippe. Den ganzen Morgen bin ich ein eniziges Nervenbündel und renne planlos in der Wohnungs rum. Weder L noch Alice können mich beruhigen und ich werde immer nervöser, je näher der Mittag kommt. Ich habe solche Angst, dass mir schon fast schlecht wird und ich atme schnell, denn ich fühle mich als würde ich ersticken. Vor meinen Augen spielen sich die grausamsten Szenen ab. Dad stirbt. L stirbt. Beide sterben. Das verstärkt meine Angst und meine Panik nur noch. L dagegen ist die Ruhe selbst, er sitzt schon seit dem Frühstück in dem großen, weißen Sessel im Wohnzimmer und sagt nichts. Er starrt in die Ferne, denkt über irgendetwas nach. Alice versuchte zunächst mich zu beruhigen, setzt sich aber schließlich aufs Sofa und hört mit ihrem MP3-Player zur Ablenkung Musik. Ich kann nicht eine Sekunde still sitzen und renne im Kreis. Ich will mich ablenken, doch egal was ich tue es klappt nicht. Meine Panik wächst von Minute zu Minute und ständig sehe ich Dad's Gesicht vor mir. Was er jetzt wohl durchmachen muss? Ob es ihm gut geht? Wurde er verletzt? Hat er Angst? Und je mehr ich darüber nachdenke, desto schlimmere Gedanken kommen mir in den Sinn. //Hör auf! Denk nicht darüber nach!//, sage ich mir immer wieder energisch. Doch auch das hilft nichts. Und so kann ich nichts weiter tun, als zu warten. Das regelmäßige Ticken kommt mir lauter vor als sonst und es dröhnt in meinen Ohren, als würde es mich auslachen. Als würde es mich verhöhnen. Ich wünsche mir fast, dass die Zeit stehen bleibt und gleichzeitig, dass sie schneller vergehen möge, denn ich halte dieses ewige Warten nicht mehr aus. Das macht mich verrückt!
 

Ich zittere so heftig, dass ich das Gefühl habe, als würde ich gleich auseinander brechen. Ich sitze auf dem Rücksitz eines Leihwagens neben L. Die Regentropfen trommeln gegen die Scheibe und ich sehe zu, wie sie einer nach dem anderen, langsam hinuntertropfen. Der Himmel ist von dunklen Wolken verhangen. //Na das passt ja zur Situation.//, schießt es mir durch den Kopf. Es ist beinahe 12 Uhr Mittags und wir sind auf dem Weg zur Fabrikhalle. Unser Plan wird gleich beginnen. L und Watari, der den Wagen fährt, werden mich etwa 1km vor dem Industriegebiet absetzten. Dann werde ich alleine zum Treffpunkt gehen, und erfahren wer „Jack the Ripper“ in Wirklichkeit ist. Ich werde Dad's Freilassung verlangen, und sobald mein Gegenüber die Bedingungen dafür gestellt hat, kommen L und die Ermittler aus ihren Verstecken und werden ihn festnehmen. Wie genau sie das anstellen wollen, weiß ich auch nicht. L meinte, darüber müsse ich mir nicht auch noch den Kopf zerbrechen. Der Wagen hält. Stocksteif sitze ich da. Ich bin wie gelähmt, doch irgendwo in meinem Kopf weiß ich, dass ich Dad retten muss. L sieht mich an. Und dann nimmt er mich ganz plötzlich in den Arm. Er hält mich fest und ich weiß nicht, ob ich mir das nur einbilde, aber ich glaube er zittert. „Pass auf dich auf Cat, okay? Versprich mir, dass du auf dich aufpasst okay?“ flüstert er und ich bringe keinen Ton heraus. Also nicke ich, löse mich aus seiner Umarmung und steige aus dem Auto. Ich werfe einen letzten Blick zurück und dann laufe ich los.

Der Regen hat sich beinahe verzogen, doch der Himmel ist so dunkel als stünde die Apokalypse bevor. Erst laufe ich nur, doch dann fange ich an zu rennen. Schneller, immer schneller bis ich schließlich vor der alten Fabrikhalle stehe. Das graue, zerfallene Gebäude war ursprünglich für die Fahrzeugproduktion gedacht, doch die Firma ging pleite und seitdem steht die leer. Da sich niemand mehr darum gekümmert hat, ist sie nun zerfallen und das nasse Moos klebt an den Wänden. Der Wind pfeift leise und unheimlich durch das Gelände und ich fröstele. „Hallo?“, rufe ich. „Ich bin hier. Zeig dich!“ Und dann höre ich Schritte. Hinter der Halle stand jemand und diese Gestalt kommt nun zu mir. Als sie aus dem Schatten tritt, stockt mir der Atem. Bis zu diesem Moment wollte ich es nicht wahrhaben, auch wenn ich es tief in mir vielleicht schon die ganze Zeit wusste. Ich wollte einfach nicht glauben, dass man sich so in einem Menschen täuschen kann. Ich hatte die Augen des Mannes, der nun vor mir stand immer als gütig und freundlich in Errinerung, doch jetzt glühten sie vor Gier und Hass. Und Wahnsinn. Ja ich konnte sehen, dass der Mensch den ich gekannt hatte, nicht mehr existierte. Vor mir stand ein Wahnsinniger, der keinen Funken Verstand mehr besaß.

Mit einem blitzenden Messer und noch triefenden Haaren und nassen Kleidern stand er vor mir und hatte ein irres Grinsen im Gesicht, als er das Messer hob und lachte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, erstmal sorry das ich so lange für das neue Kapitel gebraucht habe!
Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. Im nächsten Kapitel wird endgültig aufgelöst, wer der Täter ist, und auch Cat's Traum aus dem ersten Kapitel hat seinen Sinn.
Wie gesagt, ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen:) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KataraKyoshi
2013-05-20T16:49:19+00:00 20.05.2013 18:49
die arme cat tut mir so leid!:(( Das L gezittert hat ist ja so süß:) ich hoffe, dass sie ihren vater noch retten kann und freue mich schon auf das nächste kapitel, hoffentlich liege ich mit meinem verdacht, was den mörder angeht richtig;)


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