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Love Candy

von

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Feels

Am folgenden Morgen habe ich mir fest vorgenommen, L erst mal aus dem Weg zu gehen, aber das ist nicht nötig, denn als ich aufstehe ist L schon am Arbeiten. Um halb 11 Uhr morgens fährt Watari mich in die Stadt und ich treffe mich mit Alice. Ich bin so verdammt froh sie zu sehen und wir bummeln zunächst ein bisschen durch die Stadt. Doch sie merkt, dass ich irgendwie hibbelig bin und spricht mich schließlich darauf an.

Wir gehen ins Music's Life, da können wir ungestört reden. Wir setzten uns aufs Sofa und Tony bringt uns Kaffee. Erwartungsvoll sieht Alice mich an. „Uuund? Was ist los? Irgendwas ist passiert, das sehe ich dir an! Also raus mit der Sprache!“ Ich druckse noch etwas herum, doch schließlich erzähle ich ihr vom gestrigen Abend. Als ich geendet habe, schägt Alice die Hände vor den Mund. „Oh mein Gott! Und, und habt ihr euch geküsst?“ Sie hüpft vor Aufregung auf dem Sofa. „Nein haben wir nicht!“, fauche ich zurück und sofort tut es mir leid, dass ich sie so angefahren habe. „Ich meine... nein. Nein, haben wir nicht.“, sage ich nochmal, aber in einem normalen Tonfall. „Wolltest du?“, fragt sie. „Nein! Ähm... ja... aach ich weiß doch auch nicht.“ Ich seufze. „Ich weiß nicht was mit mir los ist! Warum bin ich immer so komisch? Ich kann mich in L's Gegenwart kaum noch konzentrieren!“ Ich raufe mir die Haare. „Süße, liegt das nicht auf der Hand?“ Alice sieht mich an. „Du bist eindeutig und zu 100% in ihn verliebt! Ha!“ Sie klatscht in die Hände. Entsetzt schaue ich sie an. „W-was?!! ICH? Niemals!! Ich doch n-nicht!“ Und noch während ich das sage, spüre ich tief in meinem Inneren, das es stimmt. „Das sieht doch sogar ein Blinder! Ich hatte schon seit längerem den Verdacht, aber seit gestern Abend, ist es ja nun wohl offiziell!“ Sie grinst. Ich weiß nicht, was ich darüber denken soll. Ich kenne solche Gefühle nicht gut. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie ich mich L gegenüber verhalten soll. „Warum sagst du es ihm nicht einfach?“, schlägt Alice vor. „W-was?! Bist du bekloppt? Das geht nicht! Niemals! Auf gar keinen Fall!!“, sage ich hastig. „Warum denn nicht? Hast du Angst, dass er dir einen Korb gibt? Und wenn schon, du wohnst ja nicht ewig bei ihm oder?“. Sie zuckt die Achseln. „Ja aber im Gegensatz zu dir, hab ich kein so riesiges Selbstvertrauen!“,entgegne ich. „Ach komm schon! Wer spielt denn in der Schule immer die Harte?? Und lässt niemanden an sich ran? Weißt du noch, erst vor einem Monat, als Josh dich die ganze Zeit angebaggert hat, da hast du ihm eine reingehauen.“ sagt Alice grinsend. „Das war was anderes!“, sage ich, doch muss bei der Errinerung auch schmunzeln. Dann werde ich wieder ernst. „Bei L ist das was anderes. I-ich will ihn nicht verlieren, verstehst du? Er ist mir wichtig! Ich habe Angst alles kaputt zu machen.“ Ich senke den Kopf, und Alice nimmt mich in den Arm. „Kopf hoch! Ich bin sicher du schaffst das! Ich helf dir doch. Dafür sind Freunde da! Und jetzt lächel, die Trauer steht dir nicht! Und L will dich bestimmt auch lieber lachen sehen!“ Ich grinse. Alice versteht es einfach mich aufzubauen. Ich fange an zu lachen. Alice lächelt zufrieden. „Na also! Und jetzt lass uns zocken, sonst bläßt du noch den ganzen Tag Trübsal.“, sagt sie grinsend und drückt mir einen Controller in die Hand.
 

« L's Sicht »
 

L sitzt fluchend in seinem Arbeitszimmer vor dem PC. Schon zum dritten Mal hat er das falsche angeklickt. //Das passt überhaupt nicht zu mir...//, denkt er, seufzt und leht sich zurück. Normalerweise ist L die Ruhe selbst und kann schnell arbeiten, doch jetzt ist er unkonzentriert. Er kann keinen klaren Gedanken fassen und ständig wird er abgelenkt. //Was ist nur los mit mir?//, fragt er sich. Besonders Cat geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Ständig sieht er ihr Gesicht vor sich. Und seit gestern Abend, wird er regelrecht nervös, wenn er nur an sie denkt. Deshalb hat er sich auch schon früh morgens in seinem Arbeitszimmer eingeschlossen. Was gestern Abend passiert ist, löst ein vollkommen neues Gefühl in ihm aus, er kann es sich einfach nicht erklären. Cat ist so anders, als die anderen Mädchen die er kennengelert hat. Diese Bekanntschaften entstanden zwar nur durch die Fälle, die er gelöst hat, doch niemand hat ihn je so beeindruckt wie Cat. Er kann es nicht wirklich beschreiben, aber sie hat einfach irgendwas an sich, was ihn faszinierd. Und wenn sie lacht, dann wird ihm ganz warm ums Herz. Sie ist ihm unglaublich wichtig geworden, und er errinnert sich noch genau an die Angst, die er um sie hatte, und an die Panik als er ihre zitternde Stimme hörte. Er hatte sich schrecklich gefühlt, weil er kaum etwas für sie hatte tun können. Und er war unglaublich erleichtert gewesen, als sie dann in Sicherheit war.

Sein Ehrgeiz, den Täter zu fangen wurde dadurch nur so verstärkt. Es war das erste Mal, dass so viele persönliche Gefühle in seine Arbeit miteinflossen. Er hatte sich angewöhnt, alles immer sachlich zu betrachten. Gefühle trüben nur das Urteilsvermögen. Doch seit Cat in sein Leben getreten war, geriet diese Behauptung ins wanken. Er konnte ja nichtmal seine eigenen Gefühle unterdrücken, geschweige denn verstehen. Aber seit gestern Abend waren seine Gedanken vollkommen durcheinander, er wusste weder ein noch aus, hatte keine Ahnung wie er Cat gegenübertreten sollte. Am meisten Angst hatte er davor, dass er sich alles was passiert ist, nur eingebildet hat. Denn in Wahrheit war er von Cat's Augen fasziniert gewesen und hatte in dem Moment nichts lieber tun wollen, als sie zu küssen. Doch Watari hatte den Moment unterbrochen. Er fragte sich, ob das möglicherweise auch gut war, denn sich auf Gefühle einzulassen kannte er nicht, das war ihm fremd. Und doch wünschte er sich nichts sehnlicher, als das Watari doch nur ein paar Sekunden später hätte reinplatzen können. Doch was sollte er jetzt tun? Wie dachte Cat über die Sache? Ja, das wollte er unbedingt wissen. Er wollte wissen, ob sie das gleiche empfunden hatte wie er. Doch soetwas würde er sie niemals fragen, dazu fehlte ihm der Mut. Ja, so lächerlich es auch klang, allein schon bei dem Gedanken Cat soetwas zu fragen, verschwand sein komplettes Selbstvertrauen.

Doch was sollte er tun? Cat würde in zwei Stunden zum Mittagessen zurückkommen, bis dahin würde er schon eine Lösung finden.
 

« Cat's Sicht »
 

Nachdem Alice mich zum siebten Mal vernichtend geschlagen hatte und das Endergebnis 7:3 stand, schmiss ich den Controller weg und stöhnte. „Ich habe echt keine Chance gegen dich.“ Alice grinst. „Tja ich bin einfach unbesiegbar.“ Sie lacht. Ich werfe einen Blick auf die Uhr, schon 13.15 Uhr. „Sorry ich muss los.“ sage ich, nehme meine Tasche und verlasse mit Alice das Hinterzimmer.

Joey hat gesagt, dass er mich nach Hause fahren wird, und er wartet schon draußen beim Auto. „Okay Mädel, halt die Ohren steif! Und hau rein, verlier nicht den Mut! Schreib mir okay?“ sagt Alice und umarmt mich. Ich lächle und steige ins Auto.
 

„So Kleine wir sind da.“, sagt Joey und der Wagen hält. „Danke fürs Fahren.“, sage ich und steige aus. „Kein Problem. Man sieht sich.“ Joey grinst und fährt davon. Ich drehe mich um und betrete das Teito-Hotel. Im Foyer ist nicht viel los und die Frau an der Rezeption winkt mir kurz zu, immerhin bin ich ja schon länger hier und sie hat mir ein paar Mal geholfen, als ich mich mal wieder verlaufen hatte. Ich gehe auf die Treppen zu, seit dem Vorfall weigere ich mich Aufzüge zu benutzen. Doch dann sehe ich aus dem Augenwinkel, wie jemand die Eingangshalle betritt. Es ist Fujima-sensei!

Ich werde panisch. Die Errinerung an den Sturz in den Fluss habe ich nicht vergessen. Und auch wenn er mein Lehrer ist, habe ich begriffen, dass er einer unserer Verdächtigen ist, und er eine Gefahr darstellt. In meinem Kopf springen sämtliche Alarmglocken an. //Er darf mich nicht sehen!//, schießt es mir durch den Kopf. Und sofort sprinte ich los. Mehrere Stufen aufeinmal nehmend rase ich die Treppen hoch, ignoriere alle Leute die mir entgegenkommen, und hoffe das er mich nicht gesehen hat. Doch dann höre ich ein Rufen. In meiner Panik, bin ich mir nicht sicher, ob es seine Stimme war, und ob er überhaupt meinen Namen gerufen hat, doch das veranlasst mich nur dazu noch schneller zu rennen. Ich renne so schnell ich kann, sprinte die Treppen hoch und als ich endlich die Tür erreiche kann ich kaum noch atmen, so außer Puste bin ich. Ich habe keinen Schlüssel, denn wir haben uns geenigt, dass es zu riskant ist, er könnte gestohlen werden. Also hämmere ich gegen die Tür. Nach wenigen Sekunden geht sie auf und Watari steht verdutzt vor mir. Ich drücke ihn zur Seite, schließe die Tür hinter mir und sinke keuchend auf den Boden. Ich höre, wie sich die Tür zu L's Arbeitszimmer öffnet und er kommt erschrocken angerannt. „Um Himmels willen Cat, was ist passiert?“ In diesem Moment ist es mir egal, was gestern passiert ist. Immer noch schwer atmend sage ich: „Er ist hier. Fujima-sensei. Im Foyer. Ich hab ihn gesehen, ich war in Panik, ich bin losgerannt...“ sage ich hastig. L macht ein ernstes Gesicht. „Watari, die Kameras.“ sagt er und richtet dann das Wort an mich. „Du hast richtig gehandelt.“, sagt er er und legt mir kurz die Hand auf die Schulter. Dann geht er zurück in sein Arbeitszimmer. L hat eine Möglichkeit gefunden, die Überwachungskameras des Hotels anzuzapfen und kann sich in das System hacken. Ich stehe auf und gehe zu ihm.

Hochkonzentriert beobachtet L jeden Zentimeter der Eingangshalle und ich deute mit dem Finger auf die Tür. „Dort kam er. Ich hab ihn gesehen und bin hier die Treppen hochgerannt.“, erkläre ich. L nickt, wendet allerdings nicht eine Sekunde seinen Blick vom Monitor.

Nach einigen Minuten wird klar, dass Fujima-sensei nicht mehr da ist. L ist enttäuscht, doch ich bin ehrlich gesagt erleichtert. Ich ziehe mich in mein Zimmer zurück. Denn ich will erstmal in Ruhe nachdenken und ich kann wieder normal denken und die Szene von gestern hat mal wieder meine Gedanken erobert und blockiert meinen Verstand. Ich bin so fertig, dass ich mich auf den Teppich lege und einfach liegen bleibe.
 

Vier Stunden später sitze ich mit L und Watari am Küchentisch und esse zu Abend. Es herrscht Schweigen und ich hefte meinen Blick fest auf meine Suppe und vermeide es, einen von beiden anzusehen. L tut es mir gleich und Watari wundert sich, denn sonst streiten L und ich uns immer um die letzte Portion. Da klingelt es plötzlich. Wer kann das sein? Watari steht auf und geht zur Tür. Es ist die Frau von der Rezeption, offensichtlich wurde ein Brief abgegeben. Watari kommt zurück und reicht mir den Brief. Es steht mein Name drauf, aber der Absender fehlt. Vorsichtig öffne ich ihn und darin liegt ein einziger Zettel. Ich nehme ihn heraus und falte ihn auseinander. Langsam lese ich die Zeilen und vor Schreck lasse ich ihn beinahe in die Suppe fallen.

Auf das Papier wurden mit Ausschnitten aus Zeitungen Buchstaben aufgeklebt, die folgende Sätze bilden:
 

Komm morgen Mittag zur verlassenen Fabrikhalle im alten Industriegebiet. Wir werden die Sache ein für alle Mal klären. Komm allein, bring niemanden mit, schalte nicht die Polizei ein. Wenn du diese Forderungen missachtest stirbt dein geliebter Vater.
 

- Jack the Ripper
 

Vollkommen entsetzt starre ich das Blatt an. Ich muss den Text dreimal lesen, bis ich den Inhalt wirklich verstanden habe. Doch mein Blick bleibt jedes Mal nur an dem einen Wort hängen. Dad. Er hat Dad. Er wird ihn umbringen, er will mich umbringen. Ich spüre wie L mich ansieht. Doch es gibt wichtigeres. Ich lasse den Zettel fallen, springe auf und renne zum Telefon. Tief in mir ist da die Hoffnung, dass alles nur ein Bluff war, dass Dad gerade daheim vor dem Fernseher ist, und die Welt noch in Ordnung ist. Ich wähle die Nummer und warte. Doch alles was ich höre, ist das gleichmäßige Tuten des Telefons.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KataraKyoshi
2013-05-07T15:24:28+00:00 07.05.2013 17:24
oh super kapitel!:D das ende war mal wieder richtig spannend und ich kann es kaum erwarten, ednlich zu erfahren, wer der mörder ist:)
Antwort von:  _Haruka-chan_
07.05.2013 17:45
vielen dank:) hihi also entweder wird es im nächsten oder übernächsten kapitel aufgelöst;)


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