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Love Candy

von

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It's my fault

Als ich am nächsten Morgen aufwache, wandern meine Gedanken sofort zu den SMS die L und ich gestern geschrieben haben. Ich ertappe mich dabei wie ich lächeln muss. Was ist nur los? Ich stehe auf und gehe ins Bad. Ich sehe noch ziemlich verschlafen aus und gähne ausgiebig. Nachdem ich mich gewaschen habe, gehe ich in die Küche, wo Alice schon meine Müslischüssel auf den Tisch gestellt hat. Alice ist eine Frühaufsteherin. Auch am Wochenende oder in den Ferien ist sie um sieben Uhr morgen topfit, im Gegensatz zu mir, ich bin da noch nicht so richtig ansprechbar. „Morgen ^^. Na Cat gut geschlafen?“ „Joa geht. Wenigstens kein Albtraum.“ gähne ich und beginne mein Müsli zu essen. Alice setzt sich zu mir an den Tisch. „Ja ich habs gemerkt. Denkst du es wird besser?“ „Weiß nich... Kann sein. War vielleicht auch nur Zufall.“, murmle ich. Sie nickt. Nach dem Frühstück ziehe ich mich an und gehe gemeinsam mit Alice zur Bushaltestelle. „Sag mal, du bist ja gestern nicht gekommen. Was ist eigentlich deine Ausrede?“, frage ich, und grinse. „Ich musste einen Dinosaurier bekämpfen!“, sagt sie mit einem so ernsten Gesicht, das man es ihr glatt abkaufen könnte. Ich lache los und auch sie kichert. „Nein, keine Ahnung. Zahnarzttermin oder sowas... Interessiert doch eh keinen.“, sagt sie achselzuckend. Wir sind an der Haltestelle angekommen. Ich muss an gestern denken, als ich meine erste Begegnung mit L hatte. Was er wohl gerade macht? //Hör auf darüber nachzudenken!!// denke ich mir energisch. „Da kommt der Bus, los!“, Alice packt mich am Arm und zieht mich in den Bus. „Schon gut, chill wir kommen schon nicht zu spät.“ sage ich. Wir setzten uns hin und der Bus setzt sich in Bewegung. Die Fahrt über bin ich total abgelenkt, weil ich die ganze Zeit an L denken muss. Das kann ja lustig werden!
 

Nach Schulschluss gehe ich erschöpft mit Alice über den Schulhof. „Oh man war das anstregend!“, sage ich und strecke mich erstmal. „Du wärst ja auch fast zwei mal eingepennt, wenn ich dich nicht angestupst hätte! Ich dachte du wolltest mal früher ins Bett gehen?“, neckt sie mich. „Schon gut, schon gut.“, grinse ich.

Daheim angekommen essen wir Pommes und versuchen unsere Hausaufgaben zu machen. „Wann kommt eigentlich dein Dad?“, fragt Alice. „Keine Ahnung, so gegen fünf oder so...“, sage ich nur, also plötzlich das Telefon klingelt. Ich seufze und stehe auf. „Duchanne“ sage ich gelangweilt in den Hörer. „Catheryne? Bist du es?“, fragt eine mir durchaus nicht unbekannte Stimme. Es ist L! Vor Schreck lasse ich erstmal das Telefon fallen und es landet dumpf auf dem Boden. Schnell hebe ich es wieder auf. „Hallo? Noch da?“frage ich hecktisch, aus Angst, es ist beim Sturz kaputt gegangen. „Ähm ja noch da. Ist alles okay bei dir?“, dringt seine Stimme aus dem Hörer. Gott sei dank! „Jaja alles bestens! Mir ist nur das Telefon aus der Hand gerutscht.“ sage ich schnell. Dümmste Antwort überhaupt! Super! „Gut. Ist dein Vater da?“,fragt er und ich bin irgendwie traurig. „Oh, nein der ist arbeiten, er kommt so gegen fünf Uhr wieder.“ sage ich. „Bist du jetzt etwa alleine daheim?“ „Nein Alice ist noch da“. „Wer ist Alice??“, fragt er und ich antworte: „Meine Freundin.“ „Achso. Naja immerhin etwas. Na gut, dann melde ich mich später nochmal. Pass auf dich auf und melde dich, wenn es Probleme gibt okay?“ „Ja mach ich.“ sage ich leicht genervt und sofort tut es mir leid. „Okay dann bis später...“ sagt er und legt auf. Super! Wütend knalle ich den Hörer auf die Ladestation. Warum bin ich eigentlich so wütend? Und warum war ich so enttäuscht, dass er meinen Vater und nicht mich sprechen wollte? „Alles okay? Hallo? Erde an Cat?!“ höre ich Alice aus der Küche rufen. „Ja alles klar, ich komme.“. Ich verstehe mich manchmal selber nicht!
 

„Gibts was neues?“, frage ich meinen Dad als er um kurz vor fünf nach Hause kommt. „Nicht wirklich.“, sagt er erschöpft und lässt sich erstmal aufs Sofa fallen. „Ich geh dann mal, okay? Bin so gegen 8 zurück.“, sagt Alice, nimmt ihre Tasche und geht. Sie hat noch etwas zu erledigen. Solange sie weg ist, ist mein Dad hier, sozusagen als Aufpasser. Die beiden haben beschlossen, dass immer einer von ihnen im Haus sein muss, damit ich nicht alleine bin. Ja ich weiß, zwei 17jährige Mädchen hört sich nicht gerade sicher an, aber Alice kann Karate. Man sieht es ihr zwar nicht an, da sie eigentlich sehr zierlich ist, aber sie kann ganz schön zuschlagen. Während mein Dad den Fernseher anschaltet, verkrieche ich mich in meinem Zimmer. Ich lasse mich auf mein Bett fallen und atme den Geruch von frisch gewaschener Bettwäsche ein. Mir ist Langweilig! Eigentlich habe ich genug Sachen, die ich noch erledigen muss, aber sie alle haben mit Schule zu tun, und daruf habe ich erst recht keine Lust. //Ich wünschte L würde mir schreiben...//, denke ich und ich meine es ehrlich. Ich habe mich wahnsinnig gefreut, als wir gestern Abend geschrieben haben. Ich hab sie echt nicht mehr alle. Ich nehme mein Handy und meine Kopfhörer und drehe die Musik auf. Ich muss nachdenken!
 

Als ich wieder auf die Uhr sehe ist es 19.15 Uhr. Es ist bereits dunkel draußen. Ich mache die Musik aus und gehe ins Wohnzimmer. Mein Dad spricht aufgeregt in sein Diensthandy. „Ich kann nicht! Ja... Nein es geht wirklich nicht! Ja, aber...! Moment! Hey!“, schreit er ins Handy und seufzt. „Was ist los?“ frage ich und sehe ihn an. „Ach nicht so wichtig. Nur ein Einsatz und sie brauchen Unterstützung, aber ich kann nicht!“. Ich kann ihm ansehen, dass ihm das eigentlich wichtig ist und er helfen will. „Dann geh. Alice kommt sowieso bald und ich hab keine Angst. Mir geht’s gut. Außerdem hab ich noch die Nachbarn.“ Er sieht mich an. „Das geht nicht, Ich kann dich nicht alleine lassen!“. „Dad ich bin kein kleines Kinde mehr ich bin siebzehn! Ich kann auf mich selbst aufpassen!“, entgegne ich. Er sieht mich immer noch zweifelnd an. „Ich warte jetzt noch bis um halb und wenn Alice dann noch nicht da ist geh ich zu unseren Nachbarn, okay? Abgemacht?“ „Bist du dir auch wirklich sicher? Ich meine...“ Doch ich lasse ihn nicht ausreden. „Ja ganz sicher! Jetzt geh!“ Er nickt nur, beeilt sich und rennt los. Na also, geht doch! Es ist nicht so, als wollte ich meinen Dad loswerden, aber ich will zeigen, dass ich auch alleine klar kommen kann. Ich gehe in mein Zimmer und sehe aus dem Fenster. Draußen ist es schon dunkel und es sind nur noch wenige Leute auf den Straßen. Ich gehe zu meinem Bett und nehme mein Handy. Keine neuen Nachrichten. Ich stecke es in meine Hosentasche. Plötzlich klingelt es an der Tür. //Das muss Alice sein!//, denke ich mir und laufe nach vorne um sie zu öffnen. „Du bist ja schnell wieder da ich dachte du...“. Doch es ist nicht Alice die vor der Tür steht. Es ist der Mann, der mich umbringen wollte! Er ist schwarz vermummt und hat ein Messer in der Hand, mit dem er mich in die Wohnung drängt. Ich schreie und renne voller Panik in mein Zimmer. Ich verrigele die Tür und stelle noch einen Stuhl davor. Ich bin vollkommen überrumpelt, ich habe Angst. Große Angst. Ich höre ihn. Er drückt gegen die Tür und versucht sie aufzubrechen. Sie wird nicht lange standhalten! Verzweifelt suche ich ein Versteck, eine Fluchtmöglichkeit. Durch das Fenster kann ich nicht, wir wohnen im dritten Stock! Das Bad! So sitze ich zwar in der Falle aber ich gewinne Zeit. Ich renne ins Bad, verrigele die Tür und ziehe mein Handy aus der Tasche. Ich atme schnell und zittere. Wen soll ich anrufen? Dad? Alice? L? Er hat gesagt ich soll anrufen, wenn ich Hilfe brauche. Und ich brauche definitif welche! Schnell öffne ich das Menü und wähle seine Nummer. Ich höre wie meine Zimmertür knackst, offensichtlich gibt sie gleich nach. Dann trennt mich nur noch die Badezimmertür von dem Mann mit dem Messer und wer weiß wie lange die hält! //Komm schon, komm schon! Nimm endlich ab!// denke ich verzweifelt, während mir Tränen in die Augen steigen. „Ja?“, höre ich L's Stimme am anderen Ende der Leitung. „Hilf mir, hilf mir!“ wimmere ich, denn im ersten Moment bin ich einfach nur froh, dass er überhaupt an Telefon gegangen ist. Ich höre wie der Mann von außen gegen die Tür hämmert, und versucht sie aufzubrechen. „Catheryne? Was ist los? Was ist passiert?“ fragt er erschrocken. „Er ist hier! Er ist hier und will mich umbringen! Hilf mir!“ flüstere ich verzweifelt. „Hilf mir!“ „Hör zu wir sind gleich da! Halte durch!“ Ich schluchze. „Hilf mir!“. Plötzlich höre ich ein Krachen. Die Tür gibt gleich nach! Voller Angst weiche ich zurück. „Er ist gleich da!“, keuche ich ins Telefon. „Wir sind fast bei dir!“ höre ich L sagen, aber dann gibt die Tür mit einem fürchterlichen Krachen nach und er steht vor mir. Schwer atmend, das Messer in der Hand und ein fieses Grinsen im Gesicht. Und ich stehe da, in meinem Blick nichts als Angst, immer noch mit dem Handy am Ohr.

Er kommt auf mich zu und ich weiche an die Wand zurück. Ich sitze in der Falle! Das Handy fällt mir aus der Hand und landet klappernd auf dem Boden. „Catheryne? Catheryne?! Antworte!“, höre ich L's Stimme, aber ich kann nicht. Der Mann kommt auf mich zu und lacht. Ich schreie. Ich kauere am Boden, zittere und halte die Arme schützend über dem Kopf und mache mich bereit. Er wird gleich zustechen. Ich werde gleich tot sein. Ich wimmere und Tränen laufen mir über die Wangen. Ich höre das Sirren des Messers, zucke zusammen und wappne mich für den Schmerz, der gleich kommen wird. Doch es geschieht nichts. Vorsichtig öffne ich die Augen. Da steht L! Er hat den Arm des Verbrechers gepackt, welcher immer noch das Messer umklammert und verblüfft den Jungen anstarrt, der ihn festhält. „Du wirst ihr nichts antun“, sagt L mit fester Stimme. „Verfluchter Bastard!“, brüllt er, reißt sich los und ergreift die Flucht. L ignoriert ihn und kommt auf mich zu. „Catheryne bist du verletzt?“, fragt er besorgt. Voller Erleichterung werfe ich mich in seine Arme und fange bitterlich an zu weinen. „Ich hatte solche Angst L! Ich hatte solche Angst!“, schluchze ich. „Jetzt ist alles gut. Du bist in Sicherheit. Du musst keine Angst mehr haben.“, sagt er und nimmt mich in den Arm. Und obwohl ich das weiß, kann ich nicht aufhören zu weinen, und klammere mich an ihm fest, denn der Schock sitzt einfach zu tief. Er streicht mir übers Haar und versucht mich zu beruhigen. Mein Dad kommt vollkommen aufgelöst ins Zimmer gestürmt: „Cat! Cat, alles okay mein Schatz? Bist du verletzt?“, fragt er panisch. „N-Nein, schon okay.“, sage ich, mit noch zittriger Stimme und wische mir die Tränen aus dem Gesicht. „Mein Gott Cat, es tut mir so leidl. Ich hätte niemals gehen dürfen, es ist alles meine Schuld! Ich hätte...“, verzweifelt sieht er mich an. Die Schuldgefühle stehen ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. „Dad es war nicht deine Schuld. Ich habe dich davon überzeugt, es war mein Fehler.“sage ich und versuche ihn zu beschwichtigen. „Nein Cat! Es war ganz allein meine Schuld. Es tut mir leid!“. Er rauft sich die Haare. „Beruhige dich Dad.“ Na das sagt ja grad die Richtige! „Es... es ist alles okay.“, sage ich und versuche ein Lächeln aufzusetzten. Es ist nicht sehr überzeugend. Aber ich muss jetzt stark sein. Ich wische mir erneut die Tränen aus dem Gesicht und stehe auf. Ich bin noch etwas wacklig auf den Beinen. Ich sehe mich um. Die Türen zu meinem Zimmer und meinem Bad zuich zerstört. Mein Zimmer ist verwüstet und inmitten von all diesem Chaos stehe ich. Sämtliche Ermittler der Sonderkommission, sowie mein Vater stehen im Raum und sehen mich mit besorgten Blicken an. Auch L macht sich offensichtlich Sorgen. „Es geht mir gut. Es war nur der Schock.“ sage ich mit fester Stimme und gehe an dem verwirrten Matsuda vorbei in die Küche. Mein Blick fällt auf unsere Wohnungstür. Sie steht sperrangel weit offen und hat auch ein paar Kratzer. Eigentlich habe ich ziemliches Glück gehabt. Es hätte viel schlimmer kommen können. Und zum ersten Mal, bin ich froh, dass ich alleine war. Wer weiß was passiert wäre, wenn Alice oder mein Dad hiergewesen wären? Wären sie stärker gewesen als der Mann? Hätter er sie verletzt? Als Geiseln benutzt? Es war besser so. Ich hole mir ein Glas Wasser und stürze es hinunter. Mit leerem Blick starre ich an die Wand. Eigentlich ist es doch meine Schuld oder? Wenn ich nicht hier wäre, wäre der Mann gar nicht hierher gekommen. Ich habe sie alle, Dad, Alice und auch L, nur unnötig in Gefahr gebracht. Ja, es ist alles meine Schuld. Was soll ich tun? Ist es richtig so zu handeln? Oder ist es egoistisch? Ich weiß nicht mehr weiter. Ich höre die gedämpften Stimmen der Ermittler im Nebenzimmer, die aufgeregte Stimme meines Vaters, und L, der alles zusammenfasst und seine Schlussfolgerungen zieht. Habe ich wirklich das Recht, all diese Menschen in Gefahr zu bringen? Nein, das habe ich nicht. Das habe ich definitiv nicht. Ich werde etwas ändern. Mein Entschluss ist gefasst.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KataraKyoshi
2013-03-03T18:58:34+00:00 03.03.2013 19:58
omg ich hatte so angst,als der mann mit dem messer kam!:O das hast du wircklich super geschrieben:D


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