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Love Candy

von

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You've got a new Message!

„Und wie ist es gelaufen??“, ist Alice' erste Frage als ich die Wohnungtür aufstoße. „Scheiße!“, mumle ich und lasse mich erschöpft aufs Sofa fallen. Nachdem ich allen bestimmt fünf mal versichert hatte, dass es mir gut geht und ich alleine laufen kann, durfte ich gehen. Mein Dad wollte mich noch zum Arzt schleppen, aber diese Idee habe ich gleich im Keim erstickt. Ich bin einfach nur müde. „Wars so schlimm?“, fragt Alice besorgt und setzt sich neben mich. „Abgesehen davon, das ich geheult hab und umgekippt bin und das so ziemlich die peinlichste Situation meines Lebens war, wars ganz okay.“ sage ich sarkastisch. Sie prustet los und da ich weiß dass es nicht böse gemeint ist, lache ich mit. Es tut gut zu lachen. „Tja jetzt hast du wenigstens was zu erzählen, wenn du morgen in die Schule gehst.“, grinst sie. „Als ob ich das erzähle! Dann kann ich mir ja gleich ein Schild mit der Aufschrift „Idiotin“ umhängen!“.gebe ich zurück. „Na das passt doch zu dir!“, kichert sie. „Na warte!“ rufe ich und werfe spaßhalber ein Kissen nach ihr, was sie weit verfehlt. „Ich mach dir was zu Essen.“ sagt sie und ich werfe ein weiteres Kissen und schalte den Fernseher ein. Ich brauche jetzt Ablenkung.
 

Mittlerweile ist es 20.30 Uhr. Ich bin todmüde. Und muss Hausaufgaben machen. Ich seufze. Mathe ist echt nicht meine Stärke. Ich versuche mich zu konzentrieren, aber nachdem ich die Aufgabe dreimal falsch abgeschrieben habe, gebe ich auf und lehne mich erschöpft zurück. //Ich sollte jetzt ins Bett gehen//, denke ich, als ich sehe wie mein Handy aufleuchtet. Eine SMS! Aber wer sollte mir schreiben? Alice wohl kaum, die sitzt nebenan und mein Dad muss arbeiten, der kann es also auch nicht sein. Verwundert nehme ich mein Handy und lese: „Dein Vater hat mir deine Nummer gegeben. Falls dir noch etwas einfällt oder so. Meine Nummer wird nicht angezeigt und kann auch nichtzurückverfolgt werden, also keine Sorge. Hoffe das ist für dich okay. L. PS: Wie geht es dir?“ Völlig erstarrt glotze ich mein Handy an. Was zum...? Ich weiß nicht ob ich mich darüber freuen soll, oder ob ich sauer sein soll. Ich lese die SMS noch mindestens fünf mal durch, bevor ich mir sicher bin, dass das kein Scherz ist. Unschlüssig ob ich zurückschreiben soll, werfe ich es erst mal auf mein Bett und gehe duschen.
 

Noch mit nassen Haaren setzt ich mich aufs Bett. Ich trage meine bequeme Jogginghose und ein verwaschenes Top. Gedankenverloren sehe ich den Wassertropfen zu, wie sie von meiner Haarsträne langsam auf meine Hose tropfen. //Soll ich zurückschreiben oder lieber nicht? Ist es unhöflich wenn ich es nicht tue? Oder ist es aufdringlich wenn ich es tue? Aaach ich bin so verwirrt!//. Energisch schüttle ich den Kopf. //Mach dich nicht verrückt, Mädel!//, denke ich und gehe ins Bad um mir die Haare zu föhnen. Die SMS geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich bin eigentlich zu müde, um darüber nachzudenken. //Was soll ich denn jetzt machen?!//. Ich ziehe die Vorhänge zu und kuschle mich unter meine Bettdecke, das Handy fest umklammert. Warum mache ich mich eingentlich so verrückt? Ist doch egal was er von mir denkt oder? Zumindest war es mir egal. Nervös beiße ich auf meine Lippe und bin immer noch hin- und hergerissen, was ich tun soll. //Boa, es kommt doch aufs gleiche raus, oder?//. Ich nehme mein Handy und das Display leuchtet auf. Ich drücke „Neue Nachricht erstellen“. Aber was genau soll ich schreiben?? //Mein Gott, ist das schwierig!//, denke ich. Nach etwa zwanzig Minuten bin ich (mehr oder weniger) zufrieden. Ich habe geschrieben: „Ja, kein Problem. Ich werde mich melden, falls mir etwas einfällt. Es geht mir gut. Alles wieder in Ordnung, danke.“

Ich habe lange überlegt ob ich ein „Gute Nacht“ oder sowas ähnliches hinzufügen soll, aber das war mir dann doch zu peinlich. Es ist 23.00 Uhr. Ich sollte jetzt echt schlafen. //Hätte ich vielleicht bis morgen früh warten sollen? Es ist ja schon spät und.. aarrghh! Da hätte ich früher dran denken müssen!//. Ich könnte mich echt ohrfeigen! Manchmal bin ich an Dummheit nicht zu übertreffen. Deprimiert lege ich das Handy auf meinen Nachttisch und drehe mich um. Na toll, jetzt kann ich nicht schlafen, weil ich mich so sehr aufgeregt habe. Plötzlich sehe ich aus dem Augenwinkel ein Aufleuchten. Mein Handy! Ich springe auf und greife danach. Aufgeregt lese ich die Nachricht: „Gut. Sicher das es dir gut geht? Solltest du nicht eigentlich schon schlafen? Oder habe ich dich geweckt?“.

Oh mein Gott! Ich bin so aufgeregt. Warum eigentlich? //Ruhig, Mädel, ganz ruhig//, sage ich mir und atme zweimal ein und aus. Dann tippe ich die neue Nachricht: „Das hatten wir doch schon. Es ist echt wieder alles okay. Und nein du hast mich nicht geweckt, ich habe noch Hausaufgaben gemacht.“. Senden. Ich war noch nie so nervös beim Versenden einer SMS. Ich sitze aufrecht im Bett und starre auf mein Handy. //Soll ich noch warten, ob er schreibt? Oder doch nicht?// Ich beschließe zu warten. Nur zwei Minuten später kommt seine Antwort: „So spät noch Hausaufgaben? Hätt ich dir gar nicht zugetraut ;)“ Ein Smiley! Ein Smiley! Warum freue ich mich so über einen beknackten Smiley?! Ich bin echt nicht ich selbst! Trozdem kann ich es mir nicht verkneifen zurückzuschreiben: „Tja, so bin ich halt, voller Überraschungen ;)“. Bevor ich noch anfange darüber nachzudenken, ob das jetzt eingebildet klang, drücke ich auf Senden.

Jetzt sitze ich seit 10 Minuten auf meinem Bett, schreibe mit einem Typen, den ich vor knapp 8 Stunden kennengelernt habe, der zu allem überfluss auch noch ein Meisterdetektiv ist und bin hellwach. Mehr als das. Ich starre die ganze Zeit auf das Display, in der Hoffnung, dass er zurückschreibt. Als nach fünf Minuten immer noch keine Antwort gekommen ist, will ich mein Handy schon enttäuscht auf meinen Nachttisch legen, als es doch noch aufleuchtet. Voller Freude lese ich seine Nachricht: „Verstehe. Ich will dich nicht weiter aufhalten, du bist sonst morgen zu müde. Gute Nacht.“. Ich muss zugeben, dass ich doch ein bisschen enttäuscht bin. Ich hätte gerne noch länger mit ihm geschrieben. Aber jetzt ist nicht der richtig Zeitpunkt um Trübsal zu blasen. Also schreibe ich zurück: „ Okay, Nacht.“. Sehr kreativ, ich weiß. Ich lege mein Handy neben mich und kuschle mich wieder unter meine Decke. Um ehrlich zu sein, bin ich doch ganz schön müde. Außerdem hab ich kalte Füße, weil ich die ganze Zeit nur da saß. Was solls. Erschöpft schließe ich meine Augen. Es wird noch andere Gelegenheiten geben, bei denen wir schreiben können. Jetzt sollte ich schlafen. Mein letzter Gedanke, bevor mir die Augen zufallen ist, ob Alice wohl etwas davon mitbekommen hat.



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