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Addicted

Fortsetzung zu A Virtual Reality
von

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Verwirrung

Atemu stand auf und ging hinunter in einen der

Gemeinschaftsräume. Hier stand ein Klavier.

Er setzte sich daran und klappte den Deckel auf. Die weißen und schwarzen

Tasten schenkten ihm ein mitleidiges Lächeln. Er schloss die Augen und

begann zu spielen. Versuchte so einen Weg zu finden, dieses Gefühl los

zu werden.

Er konnte es nicht länger leugnen.

Er ertrug den Gedanken nicht, dass er sie nicht für sich haben konnte.

Er ertrug den Gedanken nicht, dass seine angeblichen Freunde ihn so verändern

wollten, damit er zu ihr passen würde.

Er hatte sich erhofft, sie würde sich in ihn verlieben,

so wie er nun mal war. Die Erkenntnis, dass das wohl nicht der Fall sein

würde, weil sie wohl unterbewusst immernoch diesen Yami liebte

ertrug er nicht. Sie schien ihn so sehr zu lieben, dass sie nur bei dem

bloßen Gedanken an seinen Tod, anfing zu weinen.

Sie weinte um jemanden, der nicht mehr in diesem Leben existierte.

Was hatte er dagegen zu bieten?

Er konnte sich mit diesem Typen nicht messen und er wollte es auch nicht.

Wenn sie ihn nicht so lieben konnte, wie er war, war sie es auch nicht wert,

dass er dieses Gefühl zu ließ.

 

Wieder dieser Schmerz in seiner Brust und diese Wut.

 

"Fuck..."

//sie sollte doch mir gehören. Ich will, dass sie nur mir gehört.

Stattdessen ist sie an diesen verdammten Typen gebunden und auch noch

mit einem verdammten Spießer verlobt.

Und mal wieder zeigt mir das Leben den Stinkefinger.//

 

Er hörte auf zu spielen und legte die Arme auf dem Klavier ab.

Ermüdet legte er seinen Kopf darauf ab.

 

Versuchte sich endlich zu beruhigen.

 

Versuchte wieder er selbst zu werden.

 

 

Der Blonde Kopf lehnte schwer am Türrahmen, beobachtete jeden Wesenzug,

den sein Freund von sich gab. Es schmerzte Joey ihn so zu sehen.

So niedergeschlagen hatte er ihn nur ein einziges Mal gesehen und das war

als er Yugis Seele verspielt hatte. Augenblicklich schüttelte er den Kopf.

Das hier war nicht Yami, das musste er endlich begreifen, Atemu war eine

komplett eigenständige Person, mit ihrer eigenen Geschichte und einem eigenen

Leben. Es war egoistisch von ihm und von Yugi ihn zu etwas zu machen,

was er einfach nicht war. Er fühlte Reue und dennoch kam sie nicht an das

Gefühl der Hoffnung heran. Nach wie vor hoffte er auf ein gutes Ende.

Er stieß sich vom Türrahmen ab und ging auf die zusammen gekauerte Gestalt

zu, die dort am Klavier saß.

Vorsichtig näherte er sich ihm.

"Atemu?"

Atemu zeigte keine Reaktion, obwohl er Joey wohl längst bemerkt hatte.

"Hey Alter..." Er legte ihm eine Hand auf die Schulter.

Immer noch nichts.

//Er wird doch nicht etwa weinen?//

"Nein ich heule nicht"

"Manchmal bist du mir richtig unheimlich, wenn du auf meine Gedanken antwortest"

Atemu hob den Kopf, Joey wusste nicht, wie er diesen Blick deuten sollte.

Seine Augenbrauen waren zusammen gezogen, seine Augen wirkten müde und

gleichzeitig voller Zorn, seine Gesichtszüge waren angespannt und hart.

"Harter Abend nicht wahr?"

"Das ist er"

"Ich wollte dir noch etwas sagen..." Joey suchte nach den richtigen Worten.

Atemu sah ihn nicht an.

"Es tut mir leid, was heute Abend geschehen ist, es muss ein Schock für dich

gewesen sein, das alles so zu erfahren"

"Geschockt bin ich nicht"

"Dann vielleicht erschüttert, traurig oder enttäuscht?"

"Auch das definiert meinen Zustand nicht im näheren"

Atemu war für Joey ein Rätsel, aber er erkannte, was ihm Atemu sagen wollte.

"Ich höre schon auf zu bohren. Ich hoffe nur, dass du mir verzeihen kannst"

Atemu erhob sich udn stützte sich am Klavier ab, er seufzte.

"Da gibt es nichts zu verzeihen Joey, irgendwo, so verrückt es auch klingen mag,

kann ich dich und Yugi verstehen, man tut alles dafür um die glücklich zu sehen,

die wir lieben"

Joey sah ihn mit großen Augen an.

"Ehm....heißt das etwa...?"

"Mach dich nicht lächerlich, ich rede ausschließlich von dir und Yugi"

Joey brauchte nicht lange um zu begreifen, dass sich Atemus Herz in diesem Moment

wieder verschlossen hatte, er setzte wieder seine Maske auf.

Er wusste, dass es keinen Sinn machte, ihn noch weiter darauf anzusprechen,

er würde nicht die Wahrheit sagen...oder er würde es nicht erkennen.

 

Also wechselte er das Thema.

"Ich bin beeindruckt Atemu, ich habe selten jemanden gesehen, der so mit einem

Instrument verschmelzt wie du"

"Danke für das Kompliment"

"Hast du schonmal daran gedacht, das professionel zu machen?"

"Nicht wirklich, es nutzt mir auch so genug, wenn du verstehst, was ich meine" scherzte er.

"Das glaube ich dir auf´s Wort. Aber mal im Ernst..."

Joey klatsche in die Hände und fixierte ihn mit seinem Blick

"Du bist wirklich gut und ich suche immernoch Inspiration für mein neues Album

und ich muss sagen, dein Spiel inspiriert mich. Hättest du vielleicht Interesse mir

dabei ein wenig zu helfen?"

Atemu wollte schon antworten, als ihm Joey das Wort abschnitt.

"Du musst dich ja auch nicht jetzte entscheiden, ich glaube nur, dass du dein ganzen

Potential endlich einmal ausschöpfen könntest und die Verbindung von Rockmusik

mit Klavierspiel hat bestimmt einen Interessanten Klang"

Atemu wollte verneinen, das hörte sich wieder sehr nach Verpflichtungen an,

andererseits wäre es eine neue Erfahrung.

"Ich denke darüber nach"

"Ist das ein ja?" Joey grinste.

"Es ist ein vielleicht"

Das klacken einer Türklinke zog die Aufmerksamkeit der beiden Männer auf sich.

Sie hörten wie sich die Eingangstür öffnete und der Wind den Regen von draußen hineintrug.

Schnell wurde die Tür geschlossen und das tiefe seufzen einer Frauenstimme war zu erkennen.

Atemus Nackenhaare stellten sich auf, verstohlen blickte er auf die Uhr, sie zeigte

2:37 Uhr an. Sie war doch nicht wirklich bis jetzt da draußen gewesen.

Er wäre am liebsten in den Flur gestürmt, hätte sie am Arm gepackt und in sein Zimmer

gezogen. Dann hätte er sie angebrüllt, was sie sch erlauben würde, zu dieser Zeit

alleine draußen rum zu rennen, wo sie gewesen wäre und wie verantwortungslos

sie sei. Dann hätte er sich besinnt und versucht sich und sie zu beruhigen.

Er hätte sie in seine Arme gezogen, sie versucht aufzuwärmen, beschlossen, dass es

besser wäre, wenn sie sich aus den nassen Klamotten befreien würde und würde sie

mit in sein Bett nehmen.

So würde er es tun, wenn sie sie ihm gehören würde.

Sie betrat den Raum, er drehte sich nicht zu ihr um.

Joey sah zuerst Atemu an, dessen blick stur nach draußen ging und dann zu seiner

kleinen Freundin. Die Haare klebten ihr im Gesicht und ihre Kleidung war durchnässt.

Massayo hatte den gleichen Blick wie Atemu, vor ein paar Minuten.

Angespannt, unsicher, wütend und müde.

Joey machte einen Schritt auf sie zu, sie hob die Hand, was ihn sofort stehen bleiben lies.

"Brownie..." Joey suchte nach den richtigen Worten.

"Nicht Joey...nicht mehr heute Nacht"

Ihr Augen waren gerötet. Joeys Brust schmerzte. Er hatte ihr weh getan,

seiner besten Freundin.

"Okay..."

Sie zog die Nase hoch und wischte sich das herabtropfende Regenwasser von der Stirn.

Sie blickte kurz zu dem Mann auf, der ihr den Rücken zudrehte.

Sie wollte sich ihm in die Arme schmeißen, wollte ihn spüren, brauchte Sicherheit.

Sie hätte es getan, wenn sie ihm gehören würde und sich sicher sein konnte,

dass er sie nicht fallen lassen würde. Dieses vertrauen hatte sie nicht in ihn.

 

"Ich geh ins Bett..."

Ihre Stimme klang zerbrechlich.

Joey sah, wie sich Atemus Hände zu Fäusten ballten.

Massayo machte auf dem Absatz kehrt und stieg die Treppe hinauf, zu den Schlafräumen.

Joey gähnt herzaft und streckte sich.

"Ich werde es ihr gleich tun" Er legte erneut eine Hand auf Atemus Schulter, der sich, sobald

sie den Raum verlassen hatte, wieder entspannen konnte.

"Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus"

Joey verließ ebenfalls den Raum und kurz darauf, als Atemus sicher war, dass er alleine war,

begab auch er sich nach oben. Erst jetzt bemerkte er, wie müde er doch war.

Ein schallendes Geräusch riss ihn aus seinen dunklen Gedanken.

Er blickte auf und sah sich wieder einmal dem Geschöpf gegenüber, dass ihn in

letzter Zeit so sehr verwirrte. Sie hockte auf dem Boden und sammelte ihren Schlüssel

wieder auf, der hinunter gefallen war.

Sie wischte sich beim aufstehen über die Augen. Das Knarzen der Bodendielen lenkte

ihre Aufmerksamkeit auf ihn. Ihre Blicke trafen sich und es war bei beiden

der selbe Ausdruck - Verwirrung und Müdigkeit.

Er kam auf sie zu, ließ den Blickkontakt nicht abreißen, als er ihr den Schlüssel aus der Hand

abnahm, bedacht darauf sie nicht zu berühren.

Er hatte die Befürchtung, dass sie zerbrechen würde, wie gesprungenes Porzelan.

Es war für beide deine Achterbahnfahrt der Gefühle in den letzten 48h gewesen und nun war es 

einfach nur noch zu viel. Jede Berührung, jeder Blick, jedes Wort.
 

Er schloss die Tür für sie auf und legte den Schlüssel auf den Nachttisch.

Sie rührte sich nicht, wartete die Situation ab. Ein Kopfnicken wies sie an hinein zu gehen.

"Gute Nacht...Atemu..." ihre Stimme klang ungewohnt leer und sehr weit weg.

Nachdem er in den 5 Sekunden, die sie auf eine Antwort gewartet hatte, nicht antwortete,

ging Sie hinein und schloss die Tür hinter sich.

Atemu konnte ihr schluchzen durch die Tür hören.

Seine Hand legte sich automatisch auf die verschlossene Tür, strich zart über das Holz.

"Gute Nacht...Massayo..."

 

 

Zum Glück gab es am nächsten Tag kein Programm, die meisten der Schüler gingen

in die Stadt und die Lehrer sahen sich entweder die Sehenswürdigkeiten in der

umliegenden Gegend an oder genossen die Ruhe dieser Anlage mit einem Buch.

Yugi entschied sich für einen Spaziergang durch die Umliegenden Wälder.

Er genoss die Stille um ihn herum, das Rascheln der Baumkronen im Wind und das

gezwitscher der Vögel. Er konnte so am besten nachdenken.

Seitdem Atemu in sein Leben getreten war, war alles wieder so kompliziert.

Er riss sich buchstäblich den Hintern für ihn auf, genauso wie für Yami damals.

Auch wenn es ihn an seine eigenen Grenzen bringt.

//Was mache ich hier eigentlich? Ich habe doch eigentlich meinen Frieden gefunden,

ich habe meine Aufgabe erfüllt und nur bei dem kleinsten Hinweis, dass ich meinen

Freund wieder bei mir habe, drehe ich völlig durch und stelle meine gesamte Welt wieder

für ihn auf den Kopf.//

Yugi fuhr sich durch die Haare.

//Und jetzt mache ich gerade Yami dafür verantwortlich, was hier geschieht, aber

das ist auch nicht fair. Ich...Ich vermisse ihn einfach unfassbar.

Und Atemu...//

Er seufzte.

//Atemu ist einfach nicht Yami, das muss ich akzeptieren. Die gemeinsame Vergangenheit,

die Freundschaft, die Abenteuer die ich mit Yami erlebt habe, ich muss sie in guter

Erinnerung behalten und damit abschließen. Ich darf nicht jemand anderes dafür

zur Verantwortung ziehen und mir so einen neuen Bruder erschaffen//

Er blieb stehen und sah sich die Landschaft an. Er atmete tief durch und schloss die Augen.

//Ich muss mich nachher unbedingt bei Massayo entschuldigen. Sie ist verlobt,

wird bald heiraten. Auch wenn ich fest davon überzeugt bin, dass sie nicht so

glücklich ist, wie damals mit Yami. Aber könnte sie es mit Atemu werden?//

 

"Verdammt nochmal Yami, warum hast du ihr Gedächtnis gelöscht?" sagte er mehr

zu sich selbst.

//Es macht alles so kompliziert, wenn du nicht ihr Gedächtnis gelöscht hättest,

wäre alles viel einfacher. Sie könnte selbst entscheiden. Es tut mir leid, aber

in der Hinsicht hast du einfach Mist gebaut! Verdammt noch mal, komm gefälligst

hier her zurück und richte dieses Chaos!//

Yugi war wütend, er wünscht sich wirklich, dass er nicht alleine diese Last der Vergangenheit

tragen müsse. Er wünschte sich Ehrlichkeit. Er trat wütend gegen einen Baum, nur um es

direkt im Anschluss zu bereuen. Yugi rieb sich den schmerzenden Fuß.

Ein heftiger Wind bließ ihm entgegen, brachte ihn fast aus dem Gleichgewicht.

"Ich werde hier nicht weiter deine Drecksarbeit machen, sieh gefälligst zu, dass du es

selbst machst!" schrie er dem Wind entgegen, hatte aber das Gefühl, dass seine Worte

zu ihm zurück getragen wurden.

"Ich weiß einfach nicht mehr weiter."

"Mit wem sprichst du da?"

Yugi blickt auf und sah sich Massayo gegenüber, die wohl die gleiche Idee gehabt hatte

wie er. Sie hatte sich einen weiten Schal um die Schultern geworfen, um dem Wind

zu trotzen und in der kühlen Spätsommerluft nicht zu frieren.

"Manchmal ist der beste Gesprächspartner man selbst findest du nicht auch?"

Massayo lächelte und nickte ihm zu.

"Ja da ist schon was dran..."

Sie kamen aufeinander zu. Der Wind um sie legte sich.

Yugi strich sich durch die Haare und krazte sich am Hinterkopf.

"Massayo, ich..ich wollte sowieso mit dir sprechen..."

"Ich auch mit dir..."

"Es tut mir leid, was gestern passiert ist. Es war nicht fair dich diesem

Gefühlschaos auszusetzten. Ich weiß auch nicht, irgendwie ist es mit mir und

Joey durchgegangen. Wir..."

"Wer ist Yami?" sie unterbrach ihn.

"Bitte?" Yugi sah sie geschockt an.

"Wer ist dieser Yami? Ich...ich habe das Gefühl diesem Namen jemandem zuordnen

zu müssen, aber dieser Name bereitet mir buchstäblich Kopfschmerzen.

Ich weiß nicht wer er ist. Aber ich bekomme in letzter Zeit so seltsame Visionen,

es ist als wenn es da ein riesengroßes Loch in meinem Kopf gibt und ich...ich habe

mitbekommen, wie du und Joey über einen Yami geredet habt. Also hilf mir bitte.

Sollte ich diesen Namen kennen? Und woher?"

Yugi fuhr sich erneut durch die Haare und massierte seinen Nacken.

"Momentan habe ich das Gefühl, dass mir mein Leben entgleitet, ich habe für mich

schreckliche Dinge getan und ich weiß nicht woher das plötzlich kommt.

Ich tue und fühle Dinge, die...ach...."

Ihr Handy begann zu klingeln, bei einem Blick auf den Bildschirm ihres Smartphones

lächelte sie ein glückliches Päarchen an.

//So waren wir mal...vor ein paar Monaten, verliebt und unbeschwert.//

"Ist das Steven?"

"Ja..."

Sie überlegte ran zu gehen, ihr Kopf feuerte sie an, ihm alles zu gestehen.

Endlich reinen Tisch zu machen. Aber ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken.

Wie sollte sie all das Erklären? Wie sollte sie ihre Gefühe erklären, wenn sie

sie nicht einmal mehr definieren konnte?

Sie beschloss sich darüber im Klaren zu werden und ihn heute Abend anzurufen.

Sie steckte das Handy wieder in ihre Hosentasche.
 

Yugis Kopf würde beginnen zu rauchen, wenn er das könnte.

In milisekunden versuchte er eine Erklärung für ihre Frage zu finden, wie sollte er

das alles erklären? Würde Sie ihm glauben? Er musste ihr die ganze Geschichte

erzählen und nicht die ausgeschmückte für Atemu. Das würde sonst

keinen Sinn ergeben.

"Worüber hatten wir gerade gesprochen?"

"Ehm..."

"Ohje, manchmal habe ich echt ein Gedächtnis wie ein Sieb. Ich...ich habe

es völlig vergessen." Sie fasste sich an die Stirn.

//Dein Wort in Gottes Ohr Massayo//

Yugi fielen gerade zu die Steinbrocken vom Herzen, als er um dieses Gespräch

herum kam.

"Wir sollten langsam zurück gehen, es sind noch ein paar Vorbereitungen zu treffen

für den großen Abschlussabend morgen."

"Ja stimmt"

Der Rückweg verlief schweigend. Beide genossen die gemeinsame Stille.

 

 

"Noch ein Stückchen höher...nein zu hoch....etwas weiter nach links"

Resigniert ließ Rick die bunte Girlande hängen.

"Wieso machst du es nicht einfach selbst Amy"

"Nun stell dich nicht so an und mach endlich weiter"

Genervt rollte er mit den Augen und hing sie einfach hin wo es ihm gerade gefiel.

Erstieg von der Leiter ab.

"Ich trinke jetzt erstmal einen Kaffee"

Er ging zu dem kleinen Tisch hinüber wo ein Wärmebehälter mit

gebrühtem Kaffee stand.

"Auch einen Chef?"

"Gerne danke" Yugi nahm den Pappbecher dankend entgegen.

Er sah sich um. In jeder Ecke wurde fleißig gewerkelt um alles für die große

Party morgen vorzubereiten. Rick und Amy waren für die Girlanden zuständig

und sie machte Rick das Leben ziemlich schwer, da ihr nichts perfekt genug war.

Lynn und Massayo gingen die Liste durch, was alles an Getränken und Speisen

für den Abend benötigt wird. Hannah, Megumi, Aiden und James kümmerten sich um

die restliche Dekoration. Atemu saß derweil an seinem Fachgebiet, der Technik.

Konzentriert und fachmännisch schraubte er an den Soundboxen herum, verband

Kabel mit seinem Laptop. Eine Party ohne Musik wäre ein Kündigungsgrund für ihn.

"So, dann wollen wir mal sehen" verkündete er in die Runde.

Er wählte seine Mediathek an und suchte einen Song aus.

Laute House Musik drang aus den Lautsprechern. Und wie das nunmal mit Musik

ist, sie geht direkt in Mark und Bein. Die Horde an Lehrern und Betreuern, bekam

augenblicklich wieder gute Laune und ein paar von ihnen begannen sogar

ein wenig zu tänzeln.

"Hm da muss ich noch etwas am Bass rumschrauben" murmelte Atemu

konzentriert und gar nicht auf den vor seiner Nase wackelnden Hintern

von Megumi achtend.

Yugi sah auf seine Uhr und runzelte die Stirn.

"Merkwürdig, sie müssten längst hier sein."

"Yugi, das sind Musiker. Die kommen nie pünktlich und nach

allem, was ich über deinen Freund Joey weiß, kommen sie wahrscheinlich

frühestens morgen!" meinte Rick.

"Da kennst du meine Crew aber schlecht, Alter!"

Die Tür sprang auf und Joey stand mit 4 weiteren Männern in der Tür.

"Leute, das Unterhaltungsprogramm ist da!"

Die Band trat in den Raum.

Ein blonder Typ mit stacheligem Haar und einem Gitarrenkoffer auf dem

Rücken sah sich um.

"Das letzte Mal, als ich in so einer kleinen Halle gespielt habe, war als

ich zur Schule gegangen bin."

"Kann jemand mit anpacken? Wir haben noch einige Koffer im Van, die hier rein müssten." rief ein Typ mit dunklen Haaren.
 

Yugi sah hinüber zu den Männern in der Runde und diese nickten

ihm dankend zu. Atemu erhob sich ebenfalls von der Bühne und sprang

von ihr ab. Er beobachtete, wie sich die Typen aus der Band nun auf die Bühne

zu bewegten zu der kleinen Brünetten Dame mit dem Klemmbrett.

Er sah dabei zu, wie sie selbstverständlich zu ihr hingingen, sie zur

Begrüßung umarmten und wie sie Smalltalk mit ihnen hielt.

Sofort spürte er wieder, wie sich seine Magen zusammenzog und die

Wut in ihm aufkeimte. Nach dem gestrigen Abend jedoch entschied er

sich zu besinnen und es dabei zu belassen, es lag noch genug emotionale

Anspannung in der Luft. Also half er den anderen dabei die Instrumente

hinein zu tragen.

 

"Wie lange haben wir uns jetzt nicht mehr gesehen Mac?"

"Ich glaube es sind jetzt 1 Jahr und 4 Monate, wenn ich mich

recht entsinne. Als ihr auf Tour ward hab ich euch das letzte mal in New York

gesehen."

"Stimmt, da warst du zu Besuch bei deinen Eltern und wir druften den

letzten Abend bei euch verbringen. Dein Dad ist ein Meister im Grillen."

"Ja das war ein schöner Abend, Keith wir sollten das wiederholen!"

"Allerdings, hast du eigentlich noch Kontakt zu Joseph?"

"Nicht mehr wirklich, nur hier und da schickt er manchmal Rundmails, die du

ja genauso bekommst von Caroline und den Kindern."

"Natsuko hab ich letztens am Flughafen in Hong Kong getroffen, sie ist

ja voll in ihrem Element dort."

"Sie wird die nächste Nobelpreisträgerin, da kannst du dir sicher sein.

Unsere kleine wird langsam groß" scherzte Massayo.

"Ich soll dich lieb von ihr grüßen. Sie freut sich auf die Hochzeit."

Massayo versuchte den aufkeimenden Knoten in ihrem Magen zu ignorieren.

"Ja das ist das schöne an Hochzeiten, sie bringen alte Freunde wieder

zu einander"

Keith setzte sich neben sie.

"Es ist doch immer wieder eine bittere Erkentnnis, dass man in der Schule

immer sagt, wir machen es anders, wir werden uns nie trennen und sie

unsere Gruppe an, wir leben in verschiedenen Ländern, teilweise trennen

uns ganze Ozeane. Früher haben wir jedes Wochenende zusammen verbracht"

"Ja das waren noch Zeiten"

Keith grinste.

"Kannst du dich noch daran erinnern, wie wir, als Ich frisch den Führerschein

hatte, eine Camping Tour gemacht haben?"

"Was heißt hier Camping Tour? Du hast dich rettungslos verfahren

und wir mussten im Auto schlafen!"

"War doch gemütlich"

"Keith mein Bett ist gemütlich, ein Chevrolet Aveo ist alles andere als

gemütlich"

"Du bist doch bloß sauer, weil Joseph dir die ganze Zeit an die Wäsche

gehen wollte" grinste er.
 

Mit einem Schreck fuhren die beiden Freunde auseinander, weil eine Kiste

sehr unsanft hinter ihnen abgestellt wurde.

"Vorsichtig, in den Kisten ist meine Cindy!"

Atemu hob eine Augenbraue. "Deine was?"

Massaoy schmunzelte, als Atemu nicht recht verstand.

"Seine Cindy, so heißt sein Schlagzeug"

"Macht man das nicht eigentlich nur mit Autos?"

"Nun, da ich kein Auto habe und man auf einem Schlagzeug

bekannter weise nicht fahren kann, entfällt das."

"Keith hör auf Smalltalk zu halten und fang an zu arbeiten" meckerte Joey.

"Ist ja gut, ist ja gut. Wir sehen uns später Mac"

Keith erhob sich und begann die Koffer zu öffnen und sein Schlagzeug

aufzubauen. Die anderen Bandmitglieder taten es ihm gleich.

"Ah hier geblieben Atemu. Komm mal hier rauf"

Der Angesprochene blieb stehen und kam die Bühne hochgeklettert.

"Leute darf ich euch Atemu Rachjida vorstellen, ein absolutes Genie

am Klavier!"

"Ach das ist der Typ von dem du uns erzählt hast"

"Joey ich habe nie gesagt, dass ich für dich spielen werde"

"Du hast aber auch nicht nein gesagt" grinste er ihn an.

"Pass auf Atemu ein Vorschlag. Du spielst morgen Abend für

mich, kriegst eine Gage und wenn es dir gefallen hat, sagst du es

mir einfach. Man darf auch mehr Hobbies haben, als Frauen vögeln,

rauchen, spielen und trinken"

"Klingt fast nach meinem Alltag, nur dass ich Groupies habe, die mich

verfolgen" bemerkte der dunkelhaarige.

Atemu besah sich die Gruppe von Männern und dachte nach.

Vielleicht war das die perfekte Möglichkeit um sich abzulenken.

"Okay Joey, ein Gig und das wars!" Atemu reichte ihm die Hand.

"Perfekt!" Joey schlug ein.

"Dann mal auf an die Probe. Wir haben viel zu tun!"

 

 



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