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Digimon - Suche nach Bestimmung

Digimon Frontier Alternative [Jetzt auch mit Trailer!]
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Ärger mit Kabuterimon

Kapitel 6: Ärger mit Kabuterimon


 

Klirrend prallten die ungleichen Schwerter aufeinander. Die Wucht des Angriffs ließ Duskmon unwillkürlich in die Knie gehen. Hätte er diesen Hieb nicht pariert, wäre er sicher nicht mehr an einem Stück gewesen.

Sein Feind, ein Digimon, welches Impmon als Snimon identifiziert hatte und welches nach einer riesigen Gottesanbeterin mit gekrümmten Klingen an beiden Armen aussah, war soeben im Sturzflug auf ihn losgegangen. Zum Glück hatte er rechtzeitig die eigenen Schwerter hochgerissen.

Nun drückte er Snimon mit aller Kraft von sich und wich einige Meter zurück.

Über ihm flog ein zweites dieser Ungetüme.

Die beiden Snimon waren etwa zwei Meter groß und von stechendem Grün. Ihre Mäuler quollen vor gefährlich aussehenden Reißzähnen fast über. Sie waren nicht zu unterschätzende Gegner, das hatte Duskmon rasch lernen müssen.*

Sein Auge an der rechten Schulter schwang um einige Grad herum und beobachtete Agunimon.

Cat kämpfte in digitierter Form gegen ein weiteres Insektendigimon mit Namen Kabuterimon.

Es war von der Größe her den beiden Snimon ähnlich und auch sein Gebiss war enorm. Doch damit endeten die Gemeinsamkeiten. Sein Körper war größtenteils blau. An manchen Stellen sahen jedoch graue Muskelpakete hervor und auch sein Schädel, der an einen Samuraihelm angelehnt schien und ein gewaltiges Horn an der Stirn aufwies, war von dieser Farbe. Es besaß zwei paar Flügel und insgesamt vier Arme. Auch mit diesem Vieh war nicht zu spaßen.*

Mit Hilfe des anderen Schulterauges sah Duskmon das zweite Snimon hinter ihm zum Angriff übergehen. Rasch machte er einen Satz zur Seite, sodass der Hieb ins Leere ging.

Er war den beiden Insekten unterlegen, da sie durch ihre Flugfähigkeit viel mobiler waren. Seinen Angriffen waren sie bisher erfolgreich ausgewichen und durch ihre rasanten Sturzflüge hatten sie ihn schon einige Male in Bedrängnis gebracht. Er musste irgendeine Lösung finden.

Seine Augen nahmen die Umgebung genauestens ins Visier.

Einzig ein großer grauer Felsbrocken und einige Bäume boten Deckung. Ansonsten gab es hier nur Gras. Hier ergab sich kein Vorteil für ihn und Agunimon.

Während Duskmon nachgedacht hatte, schienen sich die beiden Snimon abgesprochen zu haben, denn nun nahmen sie ihn von zwei Seiten gleichzeitig in die Mangel.

"Zwillingsschere!" zischten die Insektendigimon, wobei sie aus ihren gekrümmten Klingen dünne und längliche Geschosse von violetter Färbung abfeuerten.

Mit aller Kraft stieß Duskmon sich vom Boden ab, sodass die Angriffe knapp unter seinen Füßen einschlugen.

Noch bevor Duskmon wieder auf dem Boden landete gingen die beiden Snimon zum Nahkampf über. Mit sirrenden Flügeln rasten sie auf ihn zu.

Zum Ausweichen war es zu spät und da die Insektendigimon von zwei Seiten angriffen, wäre ein solches Manöver sowieso nicht von Erfolg gekrönt worden.

Einer Eingebung folgend richtete er seine Hände auf je eines der Snimon und rief:

"Eroberung!"

Aus den Mäulern der Wolfsschädel schossen dutzende schwarze Schlingen, die aus dem Schatten selbst zu bestehen schienen. Sie umwickelten ihre Opfer gnadenlos, umschlangen Kehlen und Gelenke und pressten die Flügel der beiden Snimon ruckartig an ihre Rücken, sodass sie nicht weiter schlagen konnten.

Ein kräftiger Ruck Duskmons mit beiden Armen genügte, um das Werk zu vollenden.

Die beiden Snimon fielen wie Steine aus der Luft herab und schlugen unsanft im Gras auf.

Duskmon schossen dutzende Gedanken durch den Kopf. Ideen, Pläne.

Was konnte er als nächstes tun?

Noch waren die Snimon benommen und er hielt sie mit Hilfe der Eroberungs-Attacke vorerst in Schach, doch er machte sich keine Illusionen , dass er gleich zwei Digimon lange auf diese Weise würde aufhalten können. Dazu fehlte ihm schlicht die körperliche Kraft.

Es war wichtig, dass er die Snimon am Boden behielt. Und er musste sie einzeln bekämpfen, um überhaupt eine Chance zu haben.

Eines der Snimon war mit dem Gesicht voran zu Boden gegangen und seine sichelartigen Vorderbeine waren deshalb tief in der Erde stecken geblieben. Mit etwas Glück würde dieser Umstand ihm einige Sekunden Zeit verschaffen.

Duskmon setzte also alles auf diese Karte und löste die Schlingen um das Snimon, welches hoffentlich auch ohne sie vorerst handlungsunfähig bleiben würde.

Stattdessen wickelten sie sich um das andere Snimon, welches nun vollständig gefangen war.

Nun musste Duskmon all seine Kraft zusammennehmen. Er atmete einmal tief durch und riss dann ruckartig an der Verbindung zwischen seinen Händen und dem gefangenen Snimon.

Sämtliche Muskeln schienen vor Anstrengung zu protestieren, doch letztlich war er tatsächlich stark genug dieses riesige Insekt herrumzuwirbeln.

Nicht zum ersten Mal dachte Bill, dass seine Grenzen als Digimon völlig anders einzuschätzen waren. Ob er sich jemals daran gewöhnen würde?

Duskmon ließ das nun panisch kreischende Snimon einige Male um sich herum kreisen.

Dann löste er die Fesseln im richtigen Moment, sodass das Digimon schwungvoll in den Felsen geschleudert wurde, den Duskmon bei der Sondierung der Umgebung wahrgenommen hatte.

Die Wucht genügte, um das Insektendigimon zunächst regungslos am Boden liegen zu lassen.

Plötzlich nahm Duskmon durch seine Schulteraugen eine Bewegung hinter sich wahr.

Blitzschnell wandte er sich um und hörte eine bekannte Stimme "Torpedoflamme!" rufen.

Hinter ihm hatte sich das zweite Snimon mit erhobenen Sichelarmen aufgebaut, doch nun traf es ein Feuerball von der Größe eines Fussballs genau am Kiefer und ließ es überrascht und schmerzvoll zugleich aufschreien.

Schnell fuhr Duskmon seine Schwerter aus und schwang sie durch die Luft, wobei er "Untierschlag!" rief.

Den Hieben seiner Klingen folgten lange dünne Energiestreifen, die das Snimon aus nächster Nähe erwischten und von den Beinen rissen. Es wurde in einen der umstehenden Bäume katapultiert, entwurzelte diesen mit dem Aufprall und wurde sogleich unter der schweren Eiche begraben.

Duskmon wandte die Augen an seinen Knien in die Richtung aus der der Feuerball gekommen war.

An einen weiteren, etwas kleineren Baum gelehnt stand Impmon und grinste verschmitzt.

"Nichts zu danken, Meister!" kommentierte er seine Rettungstat aus dem Hinterhalt und verschränkte die Arme vor der Brust.

Unwillkürlich musste auch Bill in sich hinein lächeln.

Das hätte er diesem großmäuligen kleinen Feigling nicht zugetraut.

Seine Aufmerksamkeit wandte sich wieder den beiden Snimon zu, die zeitgleich wieder auf die Beine kamen. Sie machten einen reichlich ramponierten Eindruck und waren scheinbar nicht darauf erpicht den Kampf weiterzuführen.

Wie einer stummen Übereinkunft folgend schwangen sie sich wieder in die Luft und traten den Rückzug an.

"Hiergeblieben! Rotglühendes Salamanderfeuer!"

Agunimons Stimme ertönte von der Seite, gefolgt von Feuerbällen, die scheinbar an Kabuterimon adressiert gewesen waren, welches mit brummenden Flügeln ebenfalls floh.

"Die gehen uns durch die Lappen!" schrie sie verzweifelt in Duskmons Richtung. Mit wütendem Gesichtsausdruck beobachtete sie die davonfliegenden Digimon, wobei Kabuterimon deutlich schneller als die bereits verletzten Snimon war und sie rasch überholte.

Zu Duskmons Überraschung drehte das blaue Insektendigimon jedoch kurz drauf in der Luft um und blickte seine lädierten Kameraden direkt an.

"Stromschlag!" rief es, wobei es seine vier Arme zunächst zusammenführte, um sie dann ruckartig auseinander zu reißen. An seiner Brust bildete sich eine gewaltige Kugel aus zuckenden Blitzen, welche sogleich auf die überrumpelten Snimon abgeschossen wurde. Die beiden Digimon gingen schreiend in einer grellen Explosion unter. Als das Sichtfeld klarer wurde, waren von den grünen Digimon nur noch Datenfragmente übrig geblieben.

"Der hat seine eigenen Leute getötet" bemerkte Duskmon verwirrt.

Die drei Insektendigimon hatten sie doch gemeinsam attackiert? Offensichtlich einem eingeübten Muster folgend waren sie in Formation über sie hergefallen. Sie hatten eindeutig gemeinsame Sache gemacht.

Agunimon erkannte den Sinn dieses unerwarteten Angriffs zuerst. Sie deutete mit ausgestrecktem Finger auf die Daten, die von den Snimon übrig geblieben waren.

"Kabuterimon will sie laden! Weil sie ihm nicht mehr helfen können, sind sie nutzlos geworden."

Tatsächlich hatte das blaue Digimon bereits damit begonnen die Daten zu absorbieren.

Impmon trat an seine Weggefährten heran und kommentierte:

"Na, das nenn' ich ein Kameradenschwein!"

Als Kabuterimon sein Werk beendet hatte, stieß es einen triumphierenden Schrei aus und plötzlich begann es grell zu leuchten. Nur noch die weiße Silhouette seines Körpers war noch zu erkennen und dieser Umriss wurde von Datenpartikeln umschwirrt.

"Verdammt!" fluchte Impmon laut.

Kabuterimon wuchs schnell zu mindestens fünfzehn Metern Größe an und wurde deutlich breiter.

"Kabuterimon- digitiert zu - Megakabuterimon!"

Das Licht verschwand und gab die Sicht auf ein riesiges Digimon frei. Es war scheinbar einem Hirschkäfer nachempfunden. Allein sein Horn musste größer sein, als Duskmon insgesamt.

Der Chtitinpanzer war wie schon bei Kabuterimon komplett blau und auch das bedrohliche Gebiss war noch vorhanden, doch alles schien überdimensionierter. Dieses Insekt war ein Berg von einem Digimon.*

"Es ist digitiert!" erklärte Impmon erschrocken. "Megakabuterimon ist auf dem Ultra-Level, das könnt ihr vergessen!"

Wie zur Bestätigung dieser Worte stürzte das monströse Käferdigimon auf seine Feinde zu, wobei die Spitze seines Hornes zu leuchten begann.

"Hornschlag!"

Die drei Gefährten hechteten aus der Gefahrenzone, sodass Megakabuterimon mit seinem Horn in den Boden einschlug und einen Krater von mindestens fünf Metern Radius hinterließ, der nicht gerade flach zu sein schien.

"Rotglühendes Salamanderfeuer!" schrie Agunimon nun und feuerte die brennenden Geschosse von ihren Handgelenken auf das nun am Boden stehende Ungetüm.

Das große Digimon wischte den Angriff mit einem seiner vier Arme wie eine lästige Fliege weg. Die Flammen hatten nicht einen Kratzer hinterlassen.

"Sengende Augäpfel!" versuchte es daraufhin Duskmon mit den gebündelten Energiestrahlen aus all seinen Augen und den Wolfsschädeln, doch auch diese Attacke richtete nichts aus. Die Strahlen schlugen auf den mit blauem Chitin überzogenen Flügeln ein und verursachten keine erkennbaren Verletzungen.

Bill fluchte innerlich. Bis jetzt hatten sie es mit allen Digimon, die sie angegriffen hatten in digitierter Form aufnehmen können. Aber dieses Ungetüm war anders. Megakabuterimon war wesentlich stärker als all die Feinde, die sie in den letzten Tagen bekämpft hatten.

Seit dem Angriff auf Tyrannomon waren sie immer wieder attackiert worden. Laut Impmon war das für diese Gegend ganz normal. Natürlich konnte man in einer Region, in welcher es niemals Nacht wurde schlecht sagen, wie lange man schon unterwegs war, doch Bill war innerlich dazu übergegangen jede längere Ruhepause als Ersatznacht zu werten, sodass er das Gefühl hatte, das sie bereits seit etwas mehr als einer Woche auf der Suche nach Taomon waren.

"Achtung Duskmon!" riss ihn mit einem Mal Agunimon aus der Lethargie, denn Megakabuterimon

hatte mit seinen beiden rechten Armen ausgeholt und nach ihm geschlagen. Einer Klaue konnte er um Haaresbreite entwischen, doch die andere traf ihn an der Brust und presste ihm mit einem Schlagg sämtliche Luft aus der Lunge. Keuchend prallte er mit dem Rücken gegen den Felsbrocken, mit dem zuvor schon eines der Snimon unfreundliche Bekanntschaft hatte machen müssen.

Rasch wandte das Käferdigimon sich Agunimon zu.

"Megablaster!"

An der Spitze seines Hornes entstand ein Ball aus Elektrizität, welcher sich unverzüglich in einem Strahl entlud. Agunimon schrie vor Schmerz auf, als der Stromschlag sie traf und ging stöhnend in die Knie.

Ächzend erhob Duskmon sich, wobei er sich an dem Felsen abstüzte.

Sie hatten keine Chance gegen das größere Digimon. Es blieb bloß eine Option.

"Impmon, Cat, wir müssen abhauen!" rief er zu den anderen, während sich auch Agunimon wieder auf die Beine kämpfte.

"Meine Rede!" kommentierte Impmon sofort und rannte scheinbar ziellos davon. Doch Duskmon erkannte schnell, dass das kleine Digimon einen Waldrand am Horizont erspäht hatte und wohl dorthin fliehen wollte. Das offensichtliche Problem lag in der Entfernung. Bis zu dem Wald waren es mindestens noch drei Kilometer.

Andere Möglichkeiten gab es jedoch nicht.

Also nahm auch Duskmon die Beine in die Hand und machte, dass er wegkam, obwohl er sich ernsthaft Sorgen um ihre Überlebenschancen machte.

Megakabuterimon verfolgte den Fluchtversuch zunächst etwas überrascht. Auch Agunimon hatte mittlerweile murrend den Rückzug angetreten und so war das große Käferdigimon nun ohne erkennbaren Feind. Es gab einen seltsamen Laut von sich, den man vielleicht als triumphierend charakterisieren konnte.

Die gewaltigen Flügel des Ungetüms klappten auf und begannen mit hoher Frequenz zu schlagen, woraufhin sich Megakabuterimon unter dem dröhnenden Brummen seiner Schwingen in die Luft begab, um die Verfolgung seiner Opfer aufzunehmen.

Impmon rannte sehr zielgerichtet und ohne sich umzublicken auf den Wald zu, doch Bill war sich sicher, das dem kleineren Digimon so oder so die geringste Gefahr drohte. Wahrscheinlich hatte ein Digimon auf dem Ultralevel überhaupt keinen Bedarf an so geringen Datenmengen. Bei Duskmon und Agunimon sah das natürlich ganz anders aus.

Letztere verfolgte ihre beiden Gefährten ebenfalls sehr stur, sodass Duskmon als einziger Megakabuterimon im Auge behielt. Es erwies sich natürlich als äußerst praktisch, dass Duskmon über mehr als ein gewöhnliches Augenpaar verfügte. Während er also den Waldrand anvisierte, blickte er zeitgleich über die Schulteraugen zu dem Insektendigimon hinter der Gruppe.

Es flog vergleichsweise langsam.

Vielleicht war es mit seiner neuen Körpermasse noch nicht ausreichend vertraut und noch die Leichtigkeit seines vorigen Levels gewohnt. Oder aber Megakabuterimon konnte einfach nicht schneller fliegen.

Letztlich reichte die Geschwindigkeit dennoch aus, um den knappen Vorsprung, den sie durch die überraschende Flucht gewonnen hatten, rasch schrumpfen zu lassen.

Schon hatte Megakabuterimon Agunimon erreicht, die als letztes losgerannt war und daher das Schlusslicht gebildet hatte.

Mit einem seiner riesigen krallenbestückten Arme packte es das Feuerdigimon und riss sein Opfer mit in die Luft. Dort erdrückte Megakabuterimon Cat scheinbar mühelos, während es weiterhin Duskmon und Impmon hinterhersah.

Bill war sofort klar, dass Agunimon keine Chance hatte ohne Hilfe wieder frei zu kommen, doch er war nicht gewillt diese Hilfe zu geben. Er kannte Cat nun, sie kämpften schließlich nicht zum ersten Mal. Und eines hatte er rasch gelernt: Cat würde ihn und Impmon ohne mit der Wimper zu zucken verrecken lassen. Impmon war für sie nützlich, da er den Weg zu Taomon kannte, doch Bill war ihr völlig egal. Und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Wäre Bill nun in den Klauen Megakabuterimons gefangen worden, so hätte Cat sicher nicht angehalten, um ihm zu helfen.

Impmon hatte derweil an der Spitze der Fliehenden den Abstand auf den Waldrand auf weniger als einen Kilometer verkürzen können, Bill war ihm dich auf den Fersen. Da lenkte Megakabuterimon seine Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen in seinem Rücken. Das Insektendigimon holte aus und warf Agunimon gezielt auf Duskmon.

Rasch duckte sich dieser und Cat schlug knapp vor ihm auf dem Boden auf.

“Hornschlag!”

Megakabuterimon ließ keine Zeit zum Durchatmen. Wie schon kurz zuvor leuchtete sein Horn grell auf und es stieß mit der Spitze zu seinen Opfern hinab.

Duskmon fühlte sich, als würde ein tonnenschwerer Hammer ihn zerquetschen. Jeder Zentimer seines digitierten Körpers schmerzte unerträglich. Gequält schrien er und Agunimon vor ihm auf.

Bill spürte, dass seine Kraft schwand. Duskmon löste sich um ihn herum auf und unzählige Datenpartikel schwirrten auf einmal um ihn herum. Er konnte sich nicht rühren. Inmitten des Kraters, den Megakabuterimon wieder einmal gerissen hatte lag er ächzend auf dem Rücken und sah vor sich eine Wand aus Daten vor der plötzlich auch die Statue schwebte, die ihn damals zum ersten Mal zu Duskmon hatte digitierten lassen. Er war wieder ein Mensch und dieses mysteriöse Objekt hatte ihn verlassen.

“Nein ...” presste er matt hervor und wollte die Hand nach der Statue ausstrecken, doch sein Körper gehorchte ihm nicht.

Durch die schwirrenden Daten beobachtete er undeutlich, wie sich Megakabuterimon wieder in die Luft erhoben hatte. Vielleicht hatte das Digimon noch gar nicht erkannt, dass Duskmon besiegt worden war.

“Bill!” rief eine bekannte Stimme von der Seite.

Sie gehörte zu Cat, die auch wieder ihre menschliche Gestalt angenommen hatte, jedoch bereits wieder auf den Beinen war. In der linken Hand hielt sie das rote Gerät umklammert, das ihr zur Digitation verhalf.

“Du musst die Daten bei dir behalten! Und diese Statue!”

Er begriff was sie meinte. Wenn sie digitierten, kamen die Datenfragmente aus diesen Geräten und auch die Statuen waren von den Dingern aufgenommen worden. Irgendwie musste sie wieder dorthin zurück.

Mit ganzer Willenskraft schaffte er es, seine rechte Hand zu bewegen. Langsam, Stück für Stück, fuhr sie in seine Hosentasche und umfasste das schwarze Gerät. Es fühlte sich an, als würde er seine Hand im Wasser bewegen. Ein unsichtbarer Widerstand erschwerte alle Bewegungen. Dennoch schaffte er es das Gerät hervorzuziehen.

“Komm zurück ... mach schon!” flehte Bill die Statue an, obgleich er wusste, dass sie nicht lebendig war. Und doch schien es das richtige Gewesen zu sein, denn sowohl die Daten als auch die Statue flogen auf das Gerät zu und verschmolzen mit ihm.

Als würde die Gravitation von dem zehnfachen des normalen Wertes wieder auf den Ursprungszustand zurückfallen, fiel die bedrückende Last von Bill ab. Noch immer tat ihm alles weh, doch er konnte aufstehen und sich normal bewegen!

“Verdammt, was ist das passiert?” fragte er schwach, doch Cat schüttelte den Kopf und packte ihm an Handgelenk.

“Ist doch egal, Megakabuterimon kapiert's auch nicht!” kommentierte sie eilig und zog ihn mit sich aus dem Krater, den Megakabuterimons Angriff hinterlassen hatte.

Von Impmon war weit und breit nichts zu sehen, wahrscheinlich war er längst in den Wald entkommen.

Megakabuterimon zog über ihren Köpfen verwirrt seine Kreise. Es hatte scheinbar nicht verstanden, warum seine Gegner nicht wie gewöhnlich in Daten zerfallen waren, die es laden konnte.

Doch nun, da Cat und Bill sich stolpernd in den Wald zu retten versuchten und nur noch wenige Meter zu bewältigen hatten, erkannte es wohl ihre Bewegungen und stürzte sich wütend grollend auf sie, während es bedrohlich mit seinem Gebiss klapperte.

Bill verlangte seinem schmerzenden Körper alles ab und lief so schnell er konnte. Seine Gelenke schienen zu protestieren und ihm war, als würde er jeden Augenblick erschöpft zusammenbrechen.

Aber über ihnen wurde das Brummen der Käferflügel immer lauter und die reine Panik und der nackte Überlebenswille peitschten ihn vorwärts. Nur noch ein bischen ...

Da erreichte sie Megakabuterimon erneut. Vor ihnen landete es auf dem Boden und ließ die Erde erzittern. Fast wären die beiden Menschen ihn das Monstrum hineingelaufen, doch sie kamen rechtzeitig zum stehen, wobei sie das Gleichgewicht verloren und zu Boden fielen.

Das wars dann also. So knapp vor der rettenden Deckung würden sie sterben.

In Erwartung des letzten Streichs schloss Bill die Augen und senkte zitternd den Kopf.

Doch der Todesstoß blieb aus. Stattdessen brüllte Megakabuterimon überrascht auf.

Verwirrt blickte Bill hoch und sah, dass dutzende dicke Schlingpflanzen aus dem Boden geschossen kamen und das Insektendigimon von allen Seiten umschlangen. Sie packten nach den Armen, fesselten die Flügel und würgten an der Kehle Megakabuterimons.

Aus den Tiefen des Waldes, der wie üblich nahtlos aus der Wiese hervorging, glühten zwei große rote Augen auf.

Das musste ein anderes Digimon sein, das Megakabuterimon angriff!

Die Gunst der Stunde nutzend kämpfte sich Bill wieder auf die Beine und folgte Cat, die bereits losgerannt war, um das wehrlose Megakabuterimon zu umkurven.

Als Bill den Wald zwischen zwei dicken Baumstämmen betrat, war es als käme er in eine Höhle, so hoch und dicht war das Blätterdach. Das hier war kein gewöhnlicher Wald. Es war ein richtiger Dschungel!

Überall wucherten Pflanzen von kleineren Bäumen über Dornenbüsche bis hin zu allgegenwertigen Ranken und Wurzelstücken, die aus der Erde guckten.

Mehr stolpernd als laufend kämpften sich die beiden Menschen durch das Gestrüpp und hatten sich schnell einige Schnitte und Prellungen zugezogen, an denen nicht zuletzt die unübersichtliche Flora schuld war.

Hinter ihnen hörten sie das Grollen der beiden kämpfenden Digimon, wovon Bill nicht wissen wollte, welches das andere war, wenn es ein so großes Digimon wie Megakabuterimon aufhalten konnte.

“Hier her! Los los los!” rief auf einmal eine hektische Stimme, die irgendwie zwischen panisch und völligem wahnsinnig zu liegen schien.

Sie kam aus einem kleinen Loch im Boden, das von Moos halb überwuchert und deshalb kaum zu sehen war.

Aus Angst und Mangel an Alternativen zögerte Cat nicht lange und sprang ins Ungewisse hinab.

Bill, der sich lieber vorher informiert hätte, wer ihnen da ein Versteck anbot, zuckte verwirrt mit den Schultern und folgte ihr mit geschlossenen Augen hinab.
 

Anmerkungen und Sonstiges:
 

*Snimon

Level: Champion

Art: Insektendigimon

Gruppen: Unknown, Virus Busters

Typus: Serum

Attacke: Zwillingsschere

http://wikimon.net/Snimon
 

*Kabuterimon

Level: Champion

Art: Insektendigimon

Gruppen: Jungle Troopers, Wind Guardians, Nature Spirits

Typus: Serum

Attacke: Stromschlag

http://wikimon.net/Kabuterimon
 

*Megakabuterimon

Level: Ultra

Art: Insektendigimon

Gruppen: Nature Spirits

Typus: Serum

Attacke: Hornschlag, Megablaster

http://wikimon.net/Atlur_Kabuterimon_%28Blue%29



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