Auf einmal war es da! (Überarbeitet)
Die Sonne schien, es war ein warmer Tag, ein Sonntag. Mit guter Laune lief ich durch die Gassen Konohas in Richtung des Hokageturms.
»Guten Morgen Tsunade!«, begrüßte ich den Hokage.
» Oh..., guten Morgen Sakura, so gut gelaunt. Gibt es einen besonderen Grund?«, antwortete Sie.
Natürlich dachte ich sofort an Kakashi, doch war Tsunade wohl der falsche Gesprächspartner für dieses Thema.
»Ach es ist so schönes Wetter!«, meinte ich schließlich.
Tsunade lachte.
»Okay Sakura, was ist dein Anliegen?«
Ich setzte mich ihr gegenüber. Ich griff zu meiner Tasche und kramte die Patientenakte 836 hervor.
» Das hier ist Kakashis Akte, er hat sich wirklich gut entwickelt. Ich wollte ihn nach hause schicken und mit der Reha beginnen lassen.«, erklärte.
Tsunade hörte aufmerksam zu, dann griff sie nach der Akte 836.
Sie blätterte immer hin und her, studierte jedes Blatt ausführlich.
»Ich denke das geht klar.«, meine sie schließlich nach einigen Minuten.
»Super!«, meinte ich.
Hastig stopft ich die Akte in meine Tasche, sprang auf und eilte nach draußen. Mein Ziel war klar.
Kaum 10 Minuten später war ich im Krankenhaus angekommen.
Ich öffnete die Tür.
»Kakashi?«
Er lag auf seinem Bett und schlief. Langsam näherte ich mich.
»Kakashi schläfst du?«
Vorsichtig berührte ich seine Schulter, im nächsten Moment ploppte es und eine Reisetasche landete
auf dem Bett.
» Hallo Sakura, bitte entschuldige ich teste gerade wie gut meine Fingerzeichen funktionieren.«, erklärte mir das offene Fenster.
Ich stürmte zum Fenster.
»Kakashi!«, schnaubte ich. Er schaute mich schockiert an.
»Du sollst so etwas doch nicht machen, es kann schnell wieder etwas passieren. Dann fangen wir wieder von vorne an mit deiner Hand und das wäre gerade jetzt beschissen.« schimpfte ich und konnte spürten wie ich zornig wurde.
»Moment, wieso jetzt?«, warf der Jonin ein.
Ich zögerte und mit einer fast weinerlichen Stimme sagte ich :»Du kannst nach hause, ich war bei Tsunade und bat dich zu entlassen.«
Plötzlich schien Kakashi zu begreifen.
»Entschuldige bitte.«, sagte er und tätschelte meine Schulter.
»Ach ist in Ordnung!«
» Wann beginnt meine Reha?«
Ich schaute zu ihm auf, dann drücke ich ihn eine Zettel in die Hand.
»Ab nächster Woche beginnt die ambulante Reha, die genauen Termine stehen auf dem Zettel.«
Kakashi nickte.
Danach gingen wir ein letztes Mal in die Cafeteria, sprachen über Gott und die Welt.
Langsam kamen wir weg von dem Lehrer-Schüler Verhältnis hin zu meinem freundschaftlichen Verhältnis, wir waren zwei gleichgestellte Personen. Es interessierte uns nicht mehr das er Jonin war oder ich ein Ironin. Wir kamen weg von dem Schubladendenken, dass in Konoha vorherrschte.
Im Nachhinein frage ich mich ob dies der Auslöser gewesen war.
Zwei Wochen später...
Endlich war ich wieder in Konoha. Der Sommer ging zu Ende, doch stand noch eine Sache aus. Ich freute mich wieder alle wiedersehen und hoffe natürlich auch Kakashi schnell wieder zusehen.
Das alljährliche Konohagakure Spätsommerfest stand an. In alle Gassen konnte man Speisen, Getränke und Handarbeitsware kaufen. Es war eines der beliebtesten Feste in Konoha. Oft reisten sogar Menschen aus anderen Dörfern extra dafür an.
Traditionell wurde es auch „Fest der Freundschaft“ genannt. Dieses Jahr kam sogar eine Delegation aus Sunagakure,um teilzunehmen. Leider war der Kazekage und seine Bodyguards verhindert. Gerne hätte ich Temari, Kankuro und Gaara getroffen, doch spätestens zu Jubiläumsfeier im nächsten Jahr würde es Gelegenheit geben.
Trotzdem freute ich mich mit meinen Freunden einen tollen Abend zu verbringen. Gegen 17 Uhr trudelten schließlich Hinata, Ino, Shikamaru und Naruto bei mir ein und wir tranken gemütlich ein Glas Wein. Es war schön endlich einen ungezwungen Abend ohne Sorgen zu verbringen. Besonders Naruto bewies sich hierbei als wahre Stimmungskanone.
Eine Stunde später liefen wir Richtung Festplatz, es war bereits ein riesiges Getümmel. In der Mitte des Platzes war eine kleine Bühne.
Ich sah mich um, dann nach einigen Minuten des Suchens fand ich ihn. Kakashi stand fast genau am anderen Ende des Platzes, bei ihm Iruka, Kurenai und Anko.
Tsunade trat auf die Bühne und ergriff das Wort.
Unsere Gruppe lauschte ihren Worten und nachdem die Eröffnungsansprache geendet hatte schlenderten wir durch die Gassen.
»Leute, sagt mal wo wollen wir hin gehen«, warf Naruto ein.
»In den „grünen Ninja“ natürlich!«, sagten Hinata und ich im Chor. Schallendes Gelächter.
»War ja klar.« , ergänzte Shikamaru.
Der grüne Ninja war eines der wohl ältesten Gasthäuser von Konoha, die Leute strömten in Massen dort hin. Auch wir pilgerten dort hin, wir standen im großen Garten.
»Sieht verdammt schlecht aus«, raunte Shikamaru.
»Nein da ist noch ein Tisch.«, wir schauten uns um. Naruto deutete auf eine Tisch, der sehr groß war und bereits vier Personen saßen.
» Sensei- Iruka! Können wir uns zu ihnen, Sensei- Kakashi, Sensei Kurenai und Anko setzten?«
Iruka nicke und so nahm Shikamaru neben Kurenai, Hinata und Ino neben Anko und Naruto neben Iruka platz. Kakashi blicke mich an, für einen Moment stockte ich. Wir hatten uns mehr als zwei Wochen nicht gesehen, kein Wort gewechselt. Natürlich freute ich mich ihn zu sehen, doch wie würde er reagieren?
Dann endlich, er lächelte.
»Komm setzt dich Sakura.«, sagte er schließlich.
»Gerne.«, stammelte ich.
Kakashi rückte ein Stück zur Seite und ich setzte mich neben ihn.
» Hallo Kakashi, wie läuft die Reha?«, fragte ich.
» Soweit ganz gut, meine Physiotherapeutin sagt ich mache große Fortschritte.«, erklärte er.
Ich nickte, dann meine ich: »Verstehe, ich habe diese Woche keine Mission, ich kann Tsunade fragen ob ich mit dir ein paar Reha Stunden abhalten.«
»Wenn du magst?«
»Klar Kakashi!« Und wie so oft schlug mein Herz heftig gegen meine Brust.
Natürlich interessierte mich seine Fortschritte, doch wollte ich ehrlich gesagt einfach nur Zeit mit ihm verbringen. Wie auch an diesem Abend verstanden wir uns blendend, lachten viel sprachen allerdings auch über ernstere Themen.
»Hey Sakura trinkst du auch noch etwas?«, unterbrach Kurenai das Gespräch zwischen Kakashi und mir.
»Gerne!«, antwortete ich.
Die Kellnerin kam und als ich bestellte ergriff Kakashi das Wort: »Bringen sie einfach ein Flasche und zwei Gläser.«
Dann wandte sich Kakashi zu mir und meinte er wollte mich zu einer Flasche Sake einladen. Sehr geschmeichelt stieß ich mir ihm an.
»Seit wann lädst du mal eine Frau zu etwas zu trinken ein. « kam es vom Tischende.
»Stimmt Kakashi, so kenne ich dich gar nicht.«, pflichtete Anko Iruka bei.
Ich spürte wie ich rot wurde, hoffentlich bemerkte es keiner. Ganz verlegen trank ich meine Glas und unterhielt mich mit Hinata, doch konnte ich nicht anders als Kakashi hin und wieder einen Blick zuzuwerfen.
Ich weiß nicht wie viele Stunden wir in diesem wunderschönen Garten saßen. Als erstes ging Kurenai, dann Ino und Iruka, zum Schluss Hinata, Naruto und Anko.
Als Shikamarus letzte Zigarette verraucht war machte auch er sich auf den Nachhauseweg.
Es war eine warme Sommernacht, mittlerweile hatten wir eine weitere Flasche getrunken und lachten über eine der verrückten Anekdoten von Kakashi.
»Oh man dir passieren echt verrückten Dinge.«
Kakashi grinste.
» Es ist alles so passiert! Wirklich!«, antwortete er.
Ich spürte den Alkohol, versuchte aber mein bestes mir nichts anmerken zu lassen.
Auch Kakashi schien etwas zu viel getrunken zu habe.
»Trinken wir noch etwas.«, fragte er mich.
Ich blickte mein leeres Glas an.
» Ich weiß nicht eigentlich hab ich ja genug.«, erklärte ich und bekam im nächsten Moment Schluckauf.
»Oh je Sakura.«, meinte Kakashi und tätschelte mir den Rücken.
Plötzlich wurde mir ganz warm, mein Herz schlug schneller.
Wir schwiegen einen Moment.
»Weißt du, ich finde es klasse wie wir uns verstehen. Ich hoffe dir geht’s genau so?«.
Kakashi lächelte, dann strich er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
»Ja, mir geht’s genau so, es ist immer schön mit dir Zeit zu verbringen.«, antwortete er.
Wir blicken uns an, plötzlich war es da dieses Gefühl.
Und dann war plötzlich alles anders.
Ich sah alles mit anderen Augen, ich spürte diese Spannung, ich spürte ich mein Herz immer schneller Schlug, mein Atem stillstand. War es der Alkohol, oder echte Gefühle.
Es geschah nichts, ich traute mich nicht.
Wir gingen schließlich nach hause.
Als ich auf meinem Bett lag und die Decke anstarrte, fragte ich mich, was meine Gefühle bedeuteten. Wieder und wieder sah ich sein Gesicht vor mir, diese wundervollen Augen. Es war weit nach 3 Uhr in der Nacht, dann hätte ich die Erkenntnis.
Ich hatte mich wirklich verknallt.