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Treasure Eyes

*~ in thesaurum ~*
von

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Auf der Reise

Seid Jillian ihren Weg auf der Suche nach dem Schatz angetreten und auf Roll gestoßen war, waren fünf Tage vergangen und Rolls Ehrlichkeit, so wie seine Fähigkeit Kritik in den höchsten Maßen an Jillian zu üben, stellten Jillians Geduld wirklich auf eine harte Probe. Er setzte ihr nach so wie es nur möglich war und traf auch immer die direkten Stellen, an denen sie empfindlich war.

Meistens versuchte sie sich gar nicht so sehr über die spitzen Bemerkungen auszulassen, es forderte nur unnötige Energie und zeigten nur, dass Jillian wirklich nicht mit Kritik umgehen konnte. Mit Kritik konnte Jillian noch nie etwas anfangen. Sie wusste, dass sie nicht perfekt war und auch ihre Macken hatte, gab sich aber meist ohne jegliche Schwäche zu erkennen.

Als sie an einem der fünf vergangenden Tage durch ein kleines Dorf schritten, dass einige Kilometer der nächsten Stadt entfernt lag, sah Jillian, wie ein überaus übelaussehender Kerl ein junges Mädchen ins Gebüsch zog und ihr eine Klinge an den Hals hielt. Da sie wusste, worauf das hinauslief, stürmte sie im Eiltempo auf das Maisfeld zu und verpasste dem Kerl so dermaßen eine ins Gesicht, dass im Hören und Sehen vergang. Er schien sie durch die unglaubliche Schnelligkeit noch nicht mal gehört zu haben denn, wie Roll aufmerksam bemerkte, war Jillian schnell wie ein Blitz gewesen. Das musste er ihr lassen, sie war eine Zauberin von einer ganz besonderen Auslese und einer von der übelsten Sorte. Man(n) sollte sich wirklich nicht mit ihr anlegen wenn sie gereizt war.

Dem Kerl hatte sie daraufhin sofort die Klinge entwendet und mit ihrer Magie splittern lassen. Der Kerl war so voller Furcht und starr vor Schreck, dass er unter sich gemacht hatte und als Jillian aufstand und ihm sagte, dass sie ihm die Hölle auf Erden bescherren würde, sollte er sich noch einmal an einem Mädchen vergehen wollen, nahm er so schnell die Beine in die Hand das Roll grinsen musste. Das Mädchen widerrum war überglücklich und da sah Roll zum ersten Mal Jillians wahres Gesicht. Ihre Leidenschaft zu Kindern war nicht zu übersehen. Ihr Gesicht strahlte und sie redete so mit Engelszungen auf das Mädchen ein dass Roll es nicht fassen konnte.

Daraufhin vergangen die restlichen der fünf Tage und nun, wo sie fast am Ziel waren, Roll Jillian das aber noch nicht wissen lassen wollte, richtete er neugierig wie eh und je das Wort an sie.

"Habe ich das Gefühl oder kannst du wirklich sehr schlecht Kritik vertragen?" Jillian wandte sich erstaunt beim Gehen um. "Oh, der werte Herr spricht mit mir, was eine Überraschung. Aber um deine Frage zu beantworten, ja, ich habe ein Problem mit Kritik, denn außer dir gab es in meinem ganzen Leben noch nie jemanden, der jemals Kritik an mir geübt hat."

Roll grinste. "Ja, das merkt man wirklich sehr und es ist auch nicht zu übersehen. Aber so ehrlich wie ich bin, sag ich dir, dass ich das sehr dumm finde. Was nützt es dir dir selber einzureden, du wärst perfekt und makellos? Kein Mensch ist perfekt oder dergleichen, sonst würden die Menschen nicht weinen und ich kann mir vorstellen dass auch du, die sich für so stark hält und denkt, sie könnte es als Zauberin mit jedem aufnehmen, schon einmal geweint hast, wenn auch nur heimlich."

Erbost über diese Aussage blickte Jillian den jungen Roll auf aufgerissenen Augen an. Sie wollte widersprechen aber sie wusste, dass er recht hatte. Was dachte sie da? Natürlich hatte er recht. Aber er hatte keine Ahnung was sie überhaupt schon durchgemacht hatte und jetzt nahm er sich die Dreistigkeit und deutete ihr indirekt an, dass er sie ja in gewisser Weise kennen würde. Aber er wusste gar nichts. Nicht von dem, was sie als Kind durchmachen musste.

"Und ich bin der Meinung dass du dir sehr viel raussnimmst. Mal ganz ehrlich, du kennst mich doch gar nicht! Du kritisierst mich am laufenden Band, wirfst mir die schlimmsten Dinge an den Kopf. du hast überhaupt keine Ahnung, was ich durchmachen musste. Du weißt es einfach nicht! Ich sage dir nur so viel, ich muss es mir jedenfalls nicht gefallen lassen dass mich jemand wie du kritisierst und mich wegen meiner Art fertigmacht. Dafür bin ich als Kind zu sehr durch die Hölle gegangen und habe mir geschworen, nie wieder zu weinen und das werde ich ganz bestimmt nicht vor die jetzt anfangen. Du bist auch nicht gerade perfekt, warum läufst du denn die ganze Zeit ohne Schuhe oder Beinkleidern rum? Das wirkt so armseelig für deine Verhältnisse."

Roll breitete die Arme aus und sah lächelnd zum Himmel. "Siehst du, jetzt urteilst du auch sehr frühzeitig. Du machst dir gerade ein Urteil über mich, obwohl du meine Beweggründe gar nicht kennst aber ich habe kein Problem es dir zu sagen im Gegensatz zu dir. Ich liebe es mit nackten Füßen rumzulaufen. Ich liebe es einfach die Erde direkt unter meinen Füßen zu spüren, das Leben darin warzunehmen. Für mich gibt es nichts schöneres als mit der Natur verbunden zu sein. Die Natur ist das schönste, was Gott jemals geschaffen hat mit all ihren Vielfalten und Arten. Gerade da, wo die Kriege toben, werden die Ländereien zerstört, Kinder verlieren ihre Eltern, Menschen sterben jede Sekunde. Wenn Menschen dazu bestimmt worden wären gegeneinander zu kämpfen, hätte es Gott ihnen aufgetragen aber die Menschen sind dumm! Sie denken, sie kämpfen für die gute Sache, dabei hat es doch alles nur mit dem Streben nach Macht zu tun. Und deswegen...kann ich nicht zulassen dass irgendjemand den Schatz entwendet, selbst du nicht. Er ist viel zu kostbar um in den falschen Händen missbraucht zu werden."

Einen Moment blieb Jillian wie angewurzelt stehen und versuchte sich über seine Worte im Klaren zu werden. Dann warf sie ihr Haar in den Nacken und lächelte verschmitzt.

"Du redest so sehr von dem Schatz dass ich das Gefühl kriege, du wärst der Schatz." Roll sah sie plötzlich ernst an. "Wie kommst du darauf?" Die junge Zauberin streckte sich. "Nun ja, deine Augen glänzen immer wie Gold wenn du ernst bist. Kein Mensch hat solche Augen wie du, die aus Gold bestehen zu scheinen."

Darauf sah Roll zu Boden. "Aber du siehst, dass es anscheinend doch so ist. Ich bin ein Mensch, so wie du, nur habe auch ich diverse Fähigkeiten. Aber denk bloß nichts falsches, ich habe sicher nicht die Absicht dich durch mein Äußeres zu irritieren und auf eine falsche Fährte zu locken. Du bist einfach nur gerade blind vor lauter Gier auf den Schatz. Und ich warne dich, versuch bloß nicht mich noch einmal mit dem Schatz gleichzustellen."

Jillian grinste Roll an, wieder mal versuchte sie sich nicht anzumerken dass dieser Mann ihr Angst machte aber er hatte es sicher längst gespürt. Er machte ihr nicht viel Angst, er meinte es so gesehen nur gut aber doch schon zu mystisch um ein gewöhnlicher Mensch zu sein. Ohne ein weiteres Wort gingen sie weiter durch die tiefen Wälder und Roll spürte nur, wie sich sein Herzschlag vor Aufregung wieder entspannte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TheJenno92
2012-07-18T23:15:57+00:00 19.07.2012 01:15
Wieder ein gelungenes Kapitel :D
Ich mag daran sehr, dass Jill ihrer Fehler nahe geführt wird^^
Wa sich nciht so gut finde, dass Roll von Gott redet. Du der zeit haben menschen zwar an Gott geglaubt, aber Roll weiß durch seine Naturgebundenheit wie die Erde wirklich entstanden ist =)
Was hier auch wieder positiv raus zu heben ist, dass du wieder schöne Wortübergänge genommen hast. Kein Satz wirkt abgehabkt, sondern schwungvoll geschrieben :D



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