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Folge deinem Herzen

Liebe, Betrug, Nervenkitzel, Leidenschaft, Abenteuer, Verrückte und neue Freunde
von

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Befreiender Gefühlsausbruch

Crow legte Yusei eine Hand auf die Schulter. "Alles in Ordnung?" er klang besorgt und Yusei drehte sich zu ihm um. "Was? ... Äh ja, sicher." gab er zurück, auch wenn er die Frage gar nicht verstanden hat, weil er mit seinen Gedanken ganz woanders war. Er seufzte laut und stand auf. "Wo willst du hin?" fragte ihn Lenia "Ich geh die D-Wheels checken und Crow's Blackbird wieder ausbeulen." Er schaute dabei Kalin an, der sich verlegen am Hinterkopf kratzte. Dann ging er zur Tür. "Warte Yusei." rief Crow und stand schon hinter ihm. "Sicher, dass bei dir alles in Ordnung ist?" Crow betrachtete seinen Freund von oben bis unten. Yusei wirkte niedergeschlagen und abwesend. "Ja, es ist alles klar." er legte Crow seine Hand auf die Schulter "Mach dir keine unnötigen Sorgen. Die D-Wheels sollten einwandfrei funktionieren, bevor wir aufbrechen." er zwang sich zu einem Lächeln. "Ist gut, aber überarbeite dich nicht." grinste Crow "Oder soll ich mitkommen?" "Das schaff ich gerade noch so allein." grinste Yusei, doch Crow schaute ihn ernst an. "Du weisst, dass du immer mit mir reden kannst, friss nicht alles in dich hinein." "Weiss ich doch. Aber es ist wirklich alles in Ordnung." beschwichtigte er ihn und lies ihn los, dann drehte er sich zur Tür um und verlies die Wohnung.

Crow seufzte und ging zurück zum Sofa, dann lies er sich wieder neben Lenia nieder.

"Es ist nicht leicht für ihn." flüsterte Crow zu Lenia, als er ihren fragenden Blick sah. "Ja, kann ich verstehen." sie atmete tief durch und Crow legte seinen Arm um sie. "Mach dir keine Sorgen, er brauch nur etwas Zeit für sich, dann wird er schon wieder." "Wahrscheinlich hast du recht." sie lehnte sich an Crow und genoss seine Nähe.

Plötzlich erhob sich Kalin und schritt langsam Richtung Tür, Crow beäugte ihn scharf. "Wo willst du hin?" Kalin blieb stehen, drehte sich aber nicht um. "Ich will mit Yusei reden, schließlich ist es meine Schuld." Crow überlegte kurz, denn eigentlich hielt er es für keine gute Idee, dass gerade Kalin mit Yusei reden wollte, aber andererseits, hatte er recht, es war seine Schuld. "Okay." sagte er schließlich "Aber wenn du zu lange brauchst komm ich runter nachsehen, ich will kein Schiedsrichter oder Streitschlichter spielen." Kalin nickte nur und verlies die Wohnung.

Lenia setzte sich jetzt auf. "Vielleicht sollte mal jemand mit Akiza sprechen, sie ist immer noch im Schlafzimmer." "Gute Idee, mach du das." ermunterte Crow sie "Naja, ich weiß nicht recht, ich hab irgendwie das Gefühl, dass sie mich nicht besonders mag." In dem Moment ging die Wohnungstür auf und Leo, Luna und Aziz kamen herein. "Wir sind wieder da." rief Leo fröhlich. "Wurde aber auch Zeit, es wird ja schon dunkel." beschwerte sich Crow und stand auf. Leo machte ein langes Gesicht doch Crow grinste. "Ich bin froh, dass euch nichts passiert ist." "Ja, wir haben die Zeit vergessen." entschuldigte sich Luna. Aziz begrüßte Crow und ging dann zu seiner Schwester auf die Couch.

"Ihr solltet mal duschen gehen." sagte Crow zu den Zwillingen, als er sie näher betrachtete. "Ja, du hast recht Crow." gab Leo zurück und war schon im Bad. "Wo sind Yusei und Akiza?" wollte Luna plötzlich wissen und Crow blickte zu ihr runter. "Yusei checkt die D-Wheels und wollte meins noch reparieren und Akiza ist im Schlafzimmer." "Was macht sie denn da?" hakte Luna nach. "Vielleicht fragst du sie das selbst." gab Crow als Antwort und ging zurück zum Sofa, dann setzte er sich wieder neben Lenia.

Luna stand eine Weile da wie bestellt und nicht abgeholt, fasste dann aber einen Entschluss und ging zur Schlafzimmertür. Sie klopfte leise und öffnete die Tür dann. "Akiza" rief sie und schloss schnell die Tür hinter sich. Akiza saß immer noch auf dem Boden und Tränen tropften auf diesen. Luna schritt zu ihr und ging vor runter in die Hocke, dann legte sie eine Hand auf Akiza's Schulter. "Akiza?" fragte sie behutsam. Sie hob den Kopf und ihre Augen schwammen in Tränen. "Was ist los?" wollte Luna wissen. "Ich hab alles kaputt gemacht." schluchzte sie los "Was ist denn passiert? Hast du dich mit Yusei gestritten?" "Irgendwie." antwortete sie knapp und schaute Luna immer noch an, dann wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht. "Danke, dass du fragst Luna, aber ich möchte nicht darüber reden. Du bist noch zu jung dafür." Luna wollte Akiza zwar helfen, aber sie wollte sie auch nicht bedrängen, denn im Moment schien sie ziemlich fertig zu sein. "Okay." sagte sie schließlich "Soll ich dich allein lassen?" Akiza nickte und Luna stand wieder auf. Sie öffnete die Tür und ging hinaus, danach schloss sie die Tür wieder. Sie setzte sich zu den anderen auf die Couch. "Und was ist mit Akiza?" wollte Crow wissen und schaute Luna an. "Sie ist traurig, sie hat sich wohl mit Yusei gestritten, aber sie wollte mir nicht sagen worüber." Crow nickte nur und seufzte. "Wir sollten sie für eine Weile alleine lassen." sagte er und dem widersprach niemand.
 

Yusei schraubte an Crow's D-Wheel rum. "Verflixt. Völlig verbogen." fluchte er, weil er mit dem Schraubenschlüssel abgerutscht war und sich seinen Finger eingeklemmt hatte. "Kalin gehört der Hals umgedreht, was er mit dem armen Blackbird gemacht hat." Er legte sich jetzt unter das D-Wheel und versuchte die verbogene Mutter von der Schraube zu lösen. Nach einem kleinen Kampf, schaffte er es endlich, dann kroch unter dem Blackbird hervor und wischte sich mit dem Ärmel seiner Jacke den Schweiss von der Stirn. Der Flügel des D-Wheels war jetzt vollkommen lose und wär beinahe zu Boden gekracht, wenn Yusei ihn nicht noch rechtzeitig abgefangen hätte. "Uff, das war knapp." er legte den Flügel sachte auf den Boden. Zum Glück war nur die Verankerung gebrochen, der Flügel selbst war aber noch ganz. Yusei ging zu seinem Werkzeugkoffer, nahm sich ein paar dicke Schrauben und die dazugehörigen Muttern raus, dann schlüpfte er wieder unter das D-Wheel.

Kalin betrat leise die Garage und beobachtete Yusei, wie er unter Crow's D-Wheel lag und fluchend versuchte den Flügel wieder festzuschrauben. "Ich könnte mehr Hände gebrauchen." hörte er ihn meckern, weil der Flügel schon wieder abgerutscht war. Kalin ging zu dem Blackbird und nahm den Flügel. "Brauchst du eine helfende Hand?" fragte er vorsichtig. Yusei hielt inne und versuchte unter dem D-Wheel hervorzuschauen, doch es versperrte ihm vollkommen die Sicht. "Kalin?" fragte er. "Ja" gab Kalin mit einem seufzen zurück. Yusei überlegte kurz, denn eigentlich wollte er nicht mit Kalin reden, aber wenn er schon mal da war, konnte er ihm helfen den Flügel wieder zu montieren, alleine würde er es ohnehin nicht schaffen. "Okay." sagte er schließlich "Du kannst mir helfen. Allein bekomm ich den Flügel eh nicht dran. Du hälst ihn bitte einfach so, am besten ohne zu wackeln und ich schraub ihn wieder fest an dem Gelenk an, so dass er auch ausklappbar bleibt." Kalin nickte, dann fiel ihm auf, dass Yusei ihn ja nicht sehen konnte. "Ist gut, ich halte den Flügel."

Während Yusei am rumschrauben war, überlegte Kalin, wie er ihn am besten ansprechen konnte, er hat zwar gesagt, dass sie Freunde bleiben würden, aber es würde nie mehr so sein wie früher zwischen ihnen. Er atmete laut seufzend aus. "Ist was?" hörte er Yusei "Halt bloß den Flügel fest." "Ja, ich halte ihn doch fest." gab Kalin genervt zurück und Yusei schien seinen Unterton bemerkt zu haben, denn als er den Flügel endlich festgeschraubt hatte, kam er unter dem Blackbird hervor, stand auf und schaute Kalin argwöhnisch an. "Wieso bist du hergekommen?" "Ich ... wollte ..." stammelte er mühevoll, doch Yusei unterbrach ihn. "Kalin, ich finde es gut, wenn du dich wieder mit Akiza vertragen hast, ich möchte keinen Streit unter meinen Freunden." "Yusei, ich ... du glaubst gar nicht ... es ist so verdammt schwer ..." er brachte einfach keinen vernünftigen Satz zusammen. Yusei seufzte, er hatte wirklich keine Lust darüber zu reden, er wollte die Sache einfach nur vergessen. Aber zuerst Akiza und jetzt auch noch Kalin. "Warum können sie mich nicht in Ruhe lassen?" dachte er und spürte, wie Wut in ihm aufloderte. Kalin wollte gerade schon wieder was sagen, doch Yusei hob die Hand und gebot ihm so zu schweigen. "Kalin, nicht, bitte." mehr sagte er nicht, doch Kalin verstand, was er meinte und nickte. Yusei hatte die Hände zu Fäusten geballt, am liebsten würde er Kalin eine runter hauen. Er hatte ihm zwar gesagt, dass er ihm verziehen hätte und dass sie Freunde bleiben würden, aber er würde es wohl nie vergessen können. Er drehte sich von Kalin weg, er wollte nicht, dass die Situation eskalierte, dann atmete er tief durch, aber seine Hände blieben zu Fäuste geballt. "Ich liebe sie, doch sie war mit einem meiner besten Freunde im Bett. Was soll ich machen? Beide hassen? Das kann ich nicht, aber warum macht mich Kalin's Anwesenheit dann so wütend?" diese Gedanken quälten ihn gerade, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Er wusste, dass es Kalin's Hand war, denn sonst war ja niemand da. Er kochte jetzt vor Wut. Sein Denkvermögen setzte aus, er war jetzt nur noch Instinkt gesteuert, fern ab von guten Vorsätzen und vernünftigem Denken. Blitzartig drehte er sich um, packte Kalin's Arm und warf ihn über seine Schulter zu Boden. Dann warf er sich auf ihn und schlug ihn mit geballter Faust ins Gesicht. Er packte ihn am Kragen und brüllte ihn an. Yusei war wie von Sinnen, er hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Er saß auf Kalin und hielt seinen Kragen mit beiden Händen fest, dabei schüttelte er ihn immer wieder und schrie ihn an. "Warum?" mehr konnte er nicht sagen, er wollte es einfach wissen, auch wenn er sich eigentlich sicher sein konnte, dass er auf diese Frage keine zufriedenstellenden und vernünftige Antwort bekommen würde. Tränen schossen ihm in die Augen, er kniff sie zusammen und schüttelte den Kopf, weil er sie verbergen wollte. "Y ... Yu ... Yusei ... bitte ... hör auf." Kalin klang verzweifelt und er versuchte sich seine Arme vors Gesicht zu halten. Doch Yusei lies seinen Kragen mit Schwung los und stützte sich mit beiden Armen auf seinen Schultern ab. Er schaute Kalin an, Tränen tropften auf dessen Gesicht. "Warum nur? Warum hast du das gemacht? Ich liebe sie und du ..." er hob eine Hand, ballte sie zur Faust und schlug Kalin erneut mitten ins Gesicht. Kalin schrie auf vor Schmerz, Yusei hatte ihm das Nasenbein gebrochen. "Lass mich ... bitte ... Yusei!" flehte Kalin ihn an und jetzt bekam er auch Tränen in die Augen. Doch nicht wegen den Schmerzen, sondern vor Verzweiflung. Es tat ihm wirklich leid und er wollte seinen Freund nicht so leiden sehen, weshalb er auch nicht versuchte sich zu befreien.

Yusei's Denken hatte vollkommen ausgesetzt, er brüllte Kalin immer wieder an und schlug ihm ins Gesicht. Plötzlich spürte er, wie er von hinten gepackt und von Kalin runter gezogen wurde. Er fuhr herum und wollte dem Störenfried auch eine abräumen, doch eine zweite Person hielt seinen Arm fest. Sie zogen ihn gemeinsam ein Stück von Kalin weg. Yusei wehrte sich mit aller Kraft und brüllte sie an. "Lasst mich los!" "Yusei beruhig dich." drang eine vertraute Stimme in seinen Kopf und erst jetzt erkannte er, wer ihn eigentlich festhielt. Crow klammerte sich mit aller Kraft an ihn, um ihn zurückzuhalten und Lenia hielt mit zwei Armen seinen rechten Arm fest, um zu verhindern, dass er Crow auch noch schlug. Dann blickte er zu Kalin, der am Boden lag und aus der Nase blutete, sein Auge schien anzuschwellen und seine Lippe war aufgeplatzt. Er bekam ein schlechtes Gewissen und erkannte erst jetzt, was er getan hatte, sofort hörte er auf sich gegen Crow und Lenia zu wehren und entspannte sich. Lenia lies ihn los und Crow lockerte seinen Griff, aber ganz loslassen wollte er ihn nicht, jedenfalls nicht ehe er sich sicher war, dass er nicht wieder auf Kalin losgehen würde. "Yusei? Was war denn los? Wieso ...? Ich mein, was hat er gemacht?" Yusei starrte mit ausdruckslosem Blick ins Leere und antwortete stumpf: "Nichts! Er hat nichts gemacht." seine Stimme klang, als würde sie von weit weg kommen. "Er hat mir geholfen, den Flügel an deinem Blackbird wieder anzuschrauben." er starrte immer noch ins Leere, seine Stimme war monoton und hohl. Crow sah verwirrt aus, lies Yusei dann aber los, er war sich jetzt sicher, dass er nicht nochmal auf Kalin losgehen würde, dann wandte er sich an Lenia. "Schaff ihn nach oben, ich rede mit Kalin." sie nickte und ohne zu zögern schob sie Yusei langsam Richtung Ausgang. Dieser wehrte sich nicht, er war immer noch abwesend. Er wusste selbst nicht, warum er auf einmal so die Beherrschung verloren hatte. Er wollte das nicht und es tat ihm leid. Es war Kalin's bloße Anwesenheit, die ihn so in Rage versetzt hatte. Das konnte doch nicht sein, Kalin war doch sein Freund. Er schüttelte den Kopf und blinzelte, dann sah er sich um und stellte fest, dass er in seiner Wohnung war. Lenia schaute ihn etwas besorgt an. "Alles in Ordnung?" Yusei betrachtete sie nun genau. "Ja, jetzt schon." sagte er und seine Stimme klang nun fast wieder normal. "Was ist denn passiert?" wollte Lenia wissen. Yusei lies sich auf einem Stuhl nieder und betrachtete seine Hände von allen Seiten, dann schaute er wieder zu Lenia. "Ich weiß es nicht." seine Gesichtszüge sagten aus, dass er bereute, was er getan hatte. "Es war ... wir haben ..." er holte tief Luft und versuchte sich zu sammeln, dann schloss er für einen Moment die Augen und als er sie wieder öffnete pustete er die Luft laut aus. "Wir haben das Blackbird repariert und er wollte dann reden. Aber es war doch alles geklärt. Ich ... ich weiß auch nicht. Als er dann vor mir stand ... seine bloße Anwesenheit ... ich war einfach nur wütend ... ich wollte ihm Schmerzen bereiten ... er sollte fühlen was ich fühle." Yusei vergrub sein Gesicht in seinen Händen und Lenia sah wie Tränen zwischen seinen Fingern auf den Boden tropften. Sie legte eine Hand auf seine Schulter. "Yusei." sprach sie ihn leise an "Ich verstehe dich." er nahm die Hände vorm Gesicht weg und wischte sich die Tränen von den Wangen, dann schaute er sie an. "Ich hab überreagiert, ich hätte das nicht tun sollen." er schüttelte entschieden den Kopf und kniff die Augen zusammen, um zu verhindern, dass er wieder weinte. "Wie fühlst du dich jetzt?" fragte Lenia plötzlich, er hielt inne und starrte sie an. Wie er sich fühlte? Darüber hatte er sich noch keine Gedanken gemacht. Er überlegte eine Weile und sprach dann sehr langsam: "Ich – glaube, ich – fühle – mich ... besser." Aus unerfindlichen Gründen, fühlte er sich gut, trotz des schlechten Gewissens, dass er Kalin wahrscheinlich einen Besuch in der Notaufnahme beschert hatte. "Ich fühle mich gut." sagte er nun bestimmt. Lenia schaute ihn an und musste dann lächeln. "Was wirst du jetzt machen?" er wiegte seinen Kopf hin und her und überlegte, weil ihn diese Frage erneut überrumpelt hatte. "Ich denke, ich werde mich bei Kalin entschuldigen." in seinem Inneren, verspürte eine tiefe Zufriedenheit über seine Tat, es war ein befreiendes Gefühl und er war erleichtert, doch Kalin war sein Freund und deshalb wollte er sich bei ihm entschuldigen. Lenia lächelte ihn nun breit an. "Ich kenne dich zwar noch nicht so lange, aber irgendwie wusste ich, dass du das sagen würdest. Du bist eben ein herzensguter Mensch, aber auch du hast Gefühle und wenn sie sich zu sehr an stauen, dann platzen sie irgendwann heraus." Sie strahlte Zuversicht und Verständnis aus und Yusei lächelte nun zurück. "Danke." sagte er und stand auf.
 

Crow kniete neben Kalin und betrachtete sich den Schaden in seinem Gesicht. "Da hat er dich ja ganz schön zugerichtet." sagte er "Was war denn los? Ich hab dir doch vorher gesagt, dass ich genau diese Situation nicht sehen will." Kalin blinzelte durch sein geschwollenes Auge zu Crow. "Ich weiß auch nicht, ich hab ihm nur den Flügel von deinem D-Wheel gehalten, während er diesen festschraubte." er nuschelte ein bisschen, da seine Lippe geschwollen und taub war. "Dann wollte ich mit ihm über das Thema reden, aber er wollte nicht. Er drehte sich weg und ich legte ihm meine Hand, als Zeichen des Verständnisses auf die Schulter. Dann packte er plötzlich meinen Arm und warf mich über sich. Ehrlich ich wusste gar nicht, dass er so viel Kraft hat." er versuchte ein gequältes Grinsen "Einen Augenblick später, war er auf mich gesprungen und hat mir ins Gesicht geschlagen, er brüllte mich an und schlug immer wieder zu. Mehr war nicht." Crow hatte seine Hand unter seinem Kinn und blickte Kalin nachdenklich an. "Es musste ja irgendwann so kommen." murmelte er mehr zu sich als zu Kalin "Wie gehts dir jetzt eigentlich? Brauchst du nen Krankenwagen, oder gehst du so zum Arzt?" Kalin schien die Frage zu verwirren, denn er schaute Crow etwas perplex an. "Ich? Was? Krankenwagen?" stammelte er "Ja, sieh dich doch mal an, das solltest du echt checken lassen." Crow verschränkte die Arme und tadelte Kalin mit seinem Blick. "Ja, äh ... ich glaube ... ich schaffs allein." er setzte sich nun auf "Weisst du Crow, irgendwie hab ichs ja geahnt, dass so was noch passiert. Yusei war einfach zu friedfertig, das konnte nicht gut gehen." jetzt musste er sogar lachen "Wenn ich mir Vorstelle, dass es umgekehrt gewesen wär, ich glaube ich hätte ihm sämtliche Knochen gebrochen." Crow betrachtete Kalin mit einer Mischung aus Mitleid und Belustigung, dann stand er auf und streckte Kalin seine Hand entgegen, um ihm auf zu helfen. Dieser ergriff sie sogleich und lies sich hochziehen. "Ich denke, dass ihr jetzt miteinander reden könnt." sagte Crow und klatschte in die Hände "Aber zuvor lässt du dich von einem Arzt untersuchen." Kalin nickte und in diesem Moment sprang die Tür zum Treppenhaus auf und Yusei kam herein. Er wirkte zufrieden und selbstsicher, Crow stürmte auf ihn los und wollte ihn schon zurückhalten, doch Yusei hob die Hand und grinste ihn an. "Lass gut sein, alles ok." Er lies Crow stehen, der ihm verwirrt hinterher schaute. Kurz vor Kalin blieb er stehen und betrachtete sich sein "Werk", was wieder ein leichtes Grinsen über seine Lippen huschen lies. Kalin beobachtete Yusei genau, er wusste jetzt nicht, was er vorhatte und irgendwie hatte er Angst, dass er ihn nochmal schlagen würde. Stattdessen legte Yusei seine Hand auf Kalin's Schulter. "Es tut mir leid." sagte er und hatte jetzt sichtlich Mitleid mit ihm, weil er sah schon ziemlich übel aus. "Ich habe überreagiert, du hast mir nur geholfen, das Blackbird zu reparieren." Kalin schaute ihn fragend an. "Aber Yusei, ich verstehe dich ja, ich hätte ..." doch weiter kam er nicht, denn Yusei hob seine Hand. "Es ist in Ordnung, du brauchst nichts mehr zu sagen." dann lies er ihn los und wandte sich ab, doch bevor losging fügte er noch hinzu. "Du solltest dich von einem Arzt untersuchen lassen." dann machte er sich langsam auf den Weg, wieder nach oben in die Wohnung.

Crow stand immer noch wie angewurzelt da und starrte auf die Stelle, wo Yusei eben gerade noch gestanden hatte und sich bei Kalin entschuldigt hatte. "Das habe ich nicht erwartet." brach Kalin das Schweigen und riss Crow aus seinen Gedanken "Ich schon ..." gab er langsam zurück dann plötzlich breitete sich ein Grinsen in seinem Gesicht aus "Ich glaube er hat das gebraucht." murmelte er so leise, dass Kalin ihn nicht hören konnte. Dieser schritt gerade auf sein D-Wheel zu. "Warte." rief Crow. "Willst du so etwa fahren? Du kannst ja nicht mal richtig die Augen aufmachen, da ist ein Unfall ja vorprogrammiert." er ging auf Kalin zu. "Ich fahr dich ins Krankenhaus, dass die dich verarzten können." Er hatte zwar keine Lust, bei Crow hintendrauf mit zu fahren, aber eine andere Wahl hatte er auch nicht, denn er gestand sich ein, dass Crow recht hatte, mit dem was er sagte. Also schwang er sich auf Crow's Blackbird und dieser setzte sich vorne dran, dann öffnete er via Fernbedienung das Garagentor, startete den Motor und fuhr davon.
 

Yusei kam wieder oben an und betrat erneut die Wohnung, doch diesmal war es ihm bewusst. Er wurde bereits erwartet. "Yusei? Was war los?" Leo stürmte auf ihn zu und hielt kurz vor ihm, bevor er in ihn krachte. "Nichts war los." sagte Yusei gelassen "Aber hier war doch voll der Lärm, ich hab dich bis hier hoch schreien gehört." widersprach Leo entschieden und machte ein beleidigtes Gesicht. Yusei legte ihm eine Hand auf den Kopf und wuschelte durch seine Haare. *Wuschel* *Wuschel* "Nur eine Meinungsverschiedenheit, aber jetzt ist wieder alles gut." sein Blick sagte, dass er keine weiteren Fragen zu diesem Thema beantworten würde. Leo war das zwar gar nicht recht, aber er musste sich wohl oder übel damit zufrieden geben. Enttäuscht begab er sich wieder Richtung Sofa und lies sich neben seiner Schwester nieder. "Du bist einfach viel zu neugierig." schimpfe Luna mit ihm "Yusei's private Probleme gehen uns doch nichts an." Leo erwiderte nichts, er wusste, dass sie recht hatte, aber er konnte auch nichts dafür, dass er immer alles wissen wollte, es war einfach zu spannend, was hier in letzter Zeit los gewesen ist. Beleidigt griff er nach der Fernbedienung und knipste den Fernseher an, dann starrte er auf den Bildschirm.

Yusei setzte sich neben Lenia auf einen Stuhl am Esstisch, sie schien auf ihn gewartet zu haben. Erwartungsvoll schaute sie ihn an, sagte aber nichts. "Ich denke, jetzt kann ich damit klarkommen. Ich werde natürlich noch mit Akiza reden müssen, aber mit Kalin ist die Sache geklärt." erklärte er ihr und schaute sie an. Seine Hände lagen auf dem Tisch und seine Finger waren ineinander verschränkt. Lenia legte eine Hand auf seine. "Du machst das schon." ermutigte sie ihn und lächelte "Vielleicht." sagte er knapp "Doch heute nicht mehr, diese gefühlsmäßige Achterbahnfahrt hat mir gereicht. Ist sie immer noch im Schlafzimmer?" Lenia nickte und Yusei seufzte. "Ich werde es ihr ausrichten, dass du mit ihr reden wirst, aber nicht mehr heute." Er blickte sie dankbar an. "Ich wusste, dass eine kleine Schwester zu irgendwas gut sein muss." sagte er lachend. Lenia musste auch lachen, dann umarmte sie ihn kurz und stand auf. "Sag ihr bitte noch, dass sie in meinem Schlafzimmer bleiben kann heute Nacht, ich werde auf dem Sofa schlafen." Sie nickte und ging zur Tür, Yusei erhob sich auch und setzte sich zu den Zwillingen auf die Couch.

Lenia klopfte vorsichtig an der Schlafzimmertür. "Herein!" konnte sie Akiza rufen hören, dann öffnete sie die Tür und schlüpfte hinein. Sie schloss diese direkt hinter sich wieder und schaute Akiza an, die auf dem Bett saß und etwas argwöhnisch zu ihr schaute. "Was machst du hier?" fragte sie mit schärferer Stimme, als sie eigentlich beabsichtigt hatte. Lenia hatte die Arme hinter dem Rücken und lehnte sich gegen die Tür. "Yusei schickt mich." Akiza's Augen wurden groß und fingen an zu glänzen. "Was? ... " doch ihre Stimme versagte, sie hatte einen Kloß im Hals, den sie nicht runter schlucken konnte. Sie fühlte sich, als ob ihr jemand die Luft abschnürte, sie war sich nicht sicher, ob sie hören wollte was Lenia zu sagen hatte. "Er sagt, er redet morgen mit dir und du kannst heute Nacht hier bleiben, er wird auf dem Sofa schlafen." Sie drehte sich um und griff nach der Türklinke. "Warte ..." rief Akiza, Lenia hielt inne und schaute nochmal zurück. Akiza's Augen schwammen in Tränen, sie hatte Angst, dass nun alles kaputt war. "Ist das ... schlecht?" brachte sie Mühevoll hervor. Lenia hatte Mitleid mit ihr, auch wenn sie zu Anfang selbst eine gewisse Anziehungskraft an Yusei verspürt hatte, so fand sie, dass Akiza und er ein schönes Paar wären. Sie wusste ausserdem, dass ihr Bruder, diese Frau, die gerade vor ihr auf dem Bett saß und weinte, liebte und zwar sehr. Sie lies die Klinke los und ging zu Akiza ans Bett, dann setzte sie sich neben sie. "Ich weiß es nicht, ich kann keine Gedanken lesen, aber ich denke nicht, dass es so schlimm ist, wie du jetzt glaubst." Akiza schaute sie an und Tränen flossen ihr über die Wangen. Sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte, aber sie war froh, jetzt nicht alleine zu sein. Ohne weiter darüber nachzudenken warf sie sich Lenia um den Hals und schluchzte herzhaft auf ihre Schulter. Lenia wirkte etwas überrumpelt, denn damit hatte sie nicht gerechnet, fasste sich jedoch schnell wieder und tätschelte Akiza sanft den Rücken. "Es ... tut mir ... so leid ... ich ... liebe ihn ... doch so." schluchzte Akiza. Lenia war irgendwie überfordert, mit einem solchen Gefühlsausbruch hatte sie nicht gerechnet.

Sie tätschelte ihr weiter den Rücken und wartete eine Weile, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Akiza lies sie los, wischte sich die Tränen mit dem Ärmel ab und schaute sie an. "Danke ..." hauchte sie "Danke, dass du hier bist." sie lächelte leicht und schniefte noch etwas. Lenia schien erleichtert, dass Akiza sich wieder gefangen hatte, lächelte dann aber zurück. "Gern geschehen." sagte sie und stand auf. "Ich werde dich jetzt wieder allein lassen, ich bin müde und würde gern langsam schlafen gehen." Akiza nickte und bedankte sich nochmals bei ihr, als sie das Zimmer verlies.
 

Yusei schaute auf und Lenia traf seinen Blick, sie nickte und lächelte. Yusei lies sich wieder zufrieden in die Kissen auf dem Sofa sinken. Leo und Luna, waren mittlerweile zu Bett gegangen und Aziz schlief schon fast im sitzen auf der Couch. Lenia ging zu ihm und nahm ihn bei der Hand. Sie wünschte Yusei noch eine gute Nacht, dann stieg sie die Wendeltreppe, gefolgt von ihrem kleinen Bruder hinab.

Yusei gähnte herzhaft und fragte sich, wo Crow und Kalin so lange bleiben. Dann fiel ihm ein, dass er Jack den ganzen Tag noch nicht gesehen hatte. "Der ist bestimmt bei Carly." dachte er und rollte sich in seine Decke ein. Es dauerte auch nicht lange, dann war er eingeschlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Onlyknow3
2013-05-12T20:53:28+00:00 12.05.2013 22:53
Ja manch mal ist es besser seiner Wut Luft zu machen,aber das es dann so ausartet,sollte man dann doch verhindern.Aber wenn man so wie Yusei einfach nur noch dem Instinkt folgt,kommt das dabei raus was er mit Kalin gemacht hat.Zum glück hat er sich bei diesem Entschuldigt und Crow bringt ihn ins Krankenhaus.Sehr gutes Kapitel,das kann jedem mal passieren das er so die Kontrolle verliert.Weiter so,freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  fannarusasuhina
2013-04-01T13:47:11+00:00 01.04.2013 15:47
ich finde deine Story richtig toll. Hoffe du bringst Sie wieder zusammen Yusei und Akiza
Antwort von:  Sora-nee
01.04.2013 16:13
Tehehe xD ich will eigentlich nichts verraten ... Aber ja, da ich schon 51 Kapitel dieser geschichte geschrieben habe ... aber sie ist noch nicht fertig ^^
Von:  fahnm
2013-03-23T01:34:53+00:00 23.03.2013 02:34
KLasse Kapi^^


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