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Misery Business

Some like to talk, but I'm into doin'!
von

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Dirty Little Secret!

Tage vergingen und in der Schule wurde es immer anstrengender.

Die Abschlussprüfungen standen kurz bevor und alle paukten, was das Zeug hielt.

Sogar Joey, Tristan und Yugi taten zumindest so, als ob sie lernen würden.

Sawa war vollkommen erledigt als sie an diesen Nachmittag aus der Schule kam, doch es gab noch so einiges zu tun.

Sie hatte Mister Hamilton, ihren Nachbarn versprochen sich dessen alten Mercedes anzusehen, der anscheinend nicht mehr richtig ansprang.

Und genau das würde sie nun tun.

Sie hatte sich gerade in eine blaue Latzhose gezwungen und stapfte die Treppe runter, da betrat ihr Onkel das Haus.

„Hey, wohin willst du denn schon wieder?“, erkundigte er sich und konnte nicht glauben, dass sie schon wieder auf dem Sprung war.

Dieses Mädchen war einfach unermüdlich.

„Ich wollte noch einmal zu Mister Hamilton rüber, bevor ich arbeiten gehe.“, verriet sie ihm und war auch schon aus der Tür.

Takeshi blickte ihr nach.

Er wusste warum sie das alles tat.

Sie brauchte nicht das Geld, davon hatten sie genug.

Nein, sie wollte vergessen und wenn es nur für einen Moment war.

Es schmerzte ihn zu wissen, dass sie immer noch unter den Geschehnissen litt und das wohl auch immer tun würde, und er ihr nicht helfen konnte.

Sawa, die von den Sorgen ihres Onkels genau wusste, den Grund dafür aber immer abstritt, stand bereits in der Garage ihres Nachbarn und hatte die Motorhaube geöffnet.

„Sieht so aus, als wären die Zündkerzen im Eimer, Mister Hamilton. Das kann ich erst übermorgen fertig machen, wenn ich neue besorgt habe.“, sprach sie den alten Mann, der wahrscheinlich schon siebzig war, an.

Der seufzte genervt.

„Immer dasselbe mit diesem Mistwagen. Aber gut, wenn es nicht schneller geht... Hier hast du schon mal das Geld.“, murrte er, wie die älteren Herrschaften halt waren.

Sie nahm das Geld und sah dann auf die Uhr.

„Ach, du Schreck! Ich muss schnell los, sonst komm ich zu spät zur Arbeit.“, verabschiedete sie sich, um zu sich rüberzuspurten, schleunigst unter die Dusche zu springen und sich dann auf den Weg zu machen.

Jeden Donnerstag- und Freitagabend arbeitete sie als Kellnerin in einem großen Restaurant in der Stadtmitte, in dem auch viele Promis ein- und ausgingen.

Den Job hatte sie durch einen ihrer Schulkameraden bekommen, der dort als Küchenjunge arbeitete.

Als sie in dem Hotel ankam und sich umzog wurde sie von diesem bereits in der Küche begrüßt.

„Hi, Sawa. Ich hab schon auf dich gewartet.“, flirtete er und zwinkerte ihr zu.

Sie erwiderte die Geste.

„Konntest du es nicht mehr aushalten?“, wollte sie wissen und lachte, als er die Hände ineinander verschränkte und sie sich theatralisch vor die Brust hielt.

„Natürlich! Ich wäre beinahe gestorben.“, scherzte er und sie musste lachen.

Sie flirtete gerne mit Jungs und Bryan sah wirklich gut aus mit seinem dunklen, kurzen Haar und den hellen blauen Augen.

Doch sie musste sich nun an die Arbeit machen und kümmerte sich um die Gäste.

Sie teilte Tische zu, nahm Reservierungen auf und brachte Speisen und Getränke an die Tische.

Eigentlich mochte sie diesen Job, wenn es nicht immer wieder einige männliche Gäste gab, die sich an sie ranmachten und ihr andauernd auf den Arsch starrten.
 

Sie arbeite gerade drei Stunden, von den vereinbarten fünf, da rief der Chef des Restaurants sie zu sich.

„Miss Ito, kommen Sie mal her?“, knurrte er in diesem ruppigen Ton, den sie nicht anders von ihm gewohnt war.

Der wollte ihr doch bestimmt nur wieder mehr Arbeit aufhalsen!

„Ja, Sir?“, wollte sie wissen, was er von ihr wollte.

Er räusperte sich.

„Nun, wir haben in einer der privaten Räume ganz besondere Gäste und da sie sich immer so gut präsentieren, dachte ich, dass ich Sie damit beauftrage, dafür zu sorgen, dass es den Herren an nichts mangelt.“, klang diese Beauftragung eher wie ein Befehl.

Sawa nickte.

„Gut. Ich bringe nur schnell diese Teller an Tisch Neun und dann kümmere ich mich darum. Sie können sich auf mich verlassen. Welcher Raum denn?“, erkundigte sie sich.

„Eins.“, moserte der Chef und war auch schon wieder verschwunden.

Sawa überlegte, wer wohl diese Gäste waren.

Raum Eins war der luxuriöseste Speiseraum im ganzen Laden.

Das mussten ja wirklich steinreiche Männer sein.

Schnell erledigte sie ihre Aufgaben und wollte gerade die Treppen hinauf zu den Privaträumen, da entdeckte sie einen kleinen Jungen, der ganz allein am, mitten ins Restaurant gebauten, Brunnen saß.

Er schien mit den, sich darin befindenden, Koikarpfen zu spielen.

„Entschuldigung, Kleiner. Kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte sie ihn und lächelte freundlich.

Der Junge war ungefähr zwölf Jahre alt und hatte pechschwarzes Haar, wie das von ihr selbst.

Seine Augen waren violett wie Amethysten.

Er war wirklich süß.

„Eh... Nein, danke, M’am. Ich bin mit meinem Bruder hier.“, erwiderte er und grinste breit.

Sie nickte verständlich.

„Dann ist ja alles gut. Willst du die Fische mal füttern? Sie nehmen dir die Flocken direkt aus der Hand.“, verriet sie ihm und reichte ihm einige Brocken von dem Fischfutter.

Der Junge schien sich zu freuen und begann sofort die Kois zu füttern.

„Danke, M’am!“, strahlte er und sie schüttelte den Kopf.

„Nicht M’am. Ich bin Sawa und wie heißt du?“, wollte sie dann von ihm wissen.

„Mokuba.“, entgegnete er.

Sie hätte den Jungen an sich drücken können.

Schon immer hatte sie Kinder geliebt.

„Freut mich, Mokuba! Vielleicht sehen wir uns nachher ja noch mal...“, meinte sie und machte sie wieder darin, die Treppen hinaufzusteigen und in die dortige Umkleide zu schlüpfen, um sich noch einmal frische Arbeitssachen, bestehend aus einem schwarzen Rock, einer weißen Bluse und einer schwarzen Weste, anzuziehen.

„Mokuba, kommst du nun endlich!“, rief ein junger Mann nach dem Kleinen, der auch sogleich die Treppe hinauf rannte.

„Ich hab grad mit einem sehr netten Mädchen gesprochen, großer Bruder.“, erzählte er ihm begeistert und sie betraten ihren Speiseraum.
 

Als Sawa sich fertig gemacht hatte, stand nun vor besagtem Raum und strich noch einmal ihren Rock zurecht, ehe sie anklopfte und eintrat.

„Guten Abend, die Herren. Heute Abend werde ich Ihnen zur Verfügung stehen. Mein Name ist Sawa Ito. Darf ich Ihnen...“, stellte sie sich gerade vor, als sie bemerkte, wer da vor ihr saß.

Es war der kleine Junge von eben, ein älterer Herr im schicken Anzug.

Und Seto Kaiba?

Wahrhaftig!

In teurer Seide und hochpolierten Leder gekleidet, saß er vor ihr auf einem Stuhl.

Selbst auch ziemlich überrascht blickte er sie aus starren Augen an.

Was machte sie denn hier?

„Du arbeitest hier?“, wollte er wissen und sie nickte, mit offenem Mund vor allen Anwesenden, auf ihn glotzend.

„Das ist das Mädchen, von dem ich dir erzählt habe, Seto. Kennst du sie etwa?“, kam es von Mokuba.

Er war Kaibas kleiner Bruder?

Sie traute ihren eigenen Ohren nicht mehr.

Kaiba nickte und strich ihm übers Haar.

„Ja, wir gehen zusammen zur Schule. Aber, das ist ja jetzt unwichtig. Ich habe noch wichtiges zu besprechen. Sawa, wärst du so freundlich und würdest uns einen Wein empfehlen?“, richtete er sich herrisch an sie und sie zuckte zusammen.

Richtig!

Sie musste ihm ja diesen Abend zu diensten stehen.

„Eh... Wie wäre es mit einem trockenen Barolo aus Piemont?“, fragte sie und schenkte etwas ein, damit Kaiba probieren konnte.

Er schien sehr geübt darin Wein zu verkosten, denn er erkannte sofort, dass dieser ein sehr teurer und feiner Wein war.

„Wir nehmen eine Flasche.“, verlangte er und sie schenkte ein.

„Und was möchtest du gerne haben?“, erkundigte sie sich bei Mokuba.

Der Junge strahlte über beide Ohren, dass sie ihn nicht vergessen hatte.

„Ich hätte gerne eine Cola.“, entgegnete er und sie brachte ihm ein Glas.

Kaiba gefiel gar nicht, dass sein kleiner Bruder so begeistert war von seiner Mitschülerin.

Er befand es für sehr nervig, dass sie dort war.

Doch je weiter der Abend fortschritt und je mehr Gläser Wein er zu sich nahm, desto lockerer dachte er über das Ganze.

Und eigentlich war sie gar nicht mal übel.

In diesem Outfit fand er sogar, dass sie sehr sexy wirkte.

Es betonte ihre tolle Figur.

Als sie sich bückte, um neue Gläser aus einem Schrank zu holen, begutachtete er ihr Achterdeck und biss sich dabei auf die Unterlippe.

Das hatte schon was.

Doch nichtsdestotrotz ging es ihm auf den Geist, dass sie scheinbar so viel erfolgt hatte mit ihren Jobs und auch die Tatsache, dass es ihr nichts auszumachen schien, brachte ihn innerlich in Rage.

„Würden Sie mir bitte noch etwas nachschenken.“, verlangte der ältere Herr, der anscheinend irgendein Partner von Kaiba war, wie Sawa aus den Gesprächen zwischen den Beiden erfahren hatte, und sie machte sich auf den Weg.

Doch als sie an Kaiba vorbeikam, schob er sein Bein etwas unter den Tisch hervor, sodass sie stolperte mit ihren hohen Pumps.

Sie versuchte das Gleichgewicht zu halten, doch fiel.

Der Wein verschüttete im ganzen Raum.

Auf dem Teppich, auf der Tischdecke und auch, zu Sawas Unglück, auf Kaibas schmucken Anzug.

„Herrgott, du trottelige Kuh! Sieh nur, was passiert ist! Der ist von Armani!“, beschwerte er sich lautstark und zog sie grob hoch.

Sie holte aus und verpasste ihm eine.

„Du hast mir ein Bein gestellt, du verdammter Mistkerl! Das hast du mit Absicht gemacht.“, konterte sie und erkannte sein typisches, süffisantes Grinsen.

„Hast du irgendwelche Beweise, Kätzchen?“, flüsterte er in ihr Ohr und sie machte einige Schritte rückwärts, gerade in diesem Moment kam der Chef des Restaurants, vom Lärm angelockt, in den Raum gestürmt und warf sie beinahe erneut zu Boden.

„Was geht hier vor sich?“, wollte er zornig wissen und entdeckte den Rotwein.

„Um Himmels Willen, Mister Kaiba! Wie konnte das passieren?“, brach es entsetzt aus ihm raus und er blickte von Kaiba auf Sawa.

„Nun, scheint, als ob Ihre Angestellte nicht besonders geschickt wäre.“, ließ Kaiba anmerken und versuchte seinen Anzug mit einem Tuch zu trocknen, was allerdings nichts nutzen würde, da dieser hinüber war.

„Miss Ito! Es tut mir leid, aber solche Fehler können wir uns nicht leisten. Ich muss sie leider nach Hause schicken.“, feuerte er sie.

Schockiert und tierisch wütend warf sie die Weste, die sie trug, zu Boden und stapfte davon.

Nachdem sie sich umgezogen hatte, lief sie nach Hause und ging, ohne eine Begrüßung für ihren Onkel übrig zu haben, auf ihr Zimmer, um sich schlafen zu legen.
 

Am nächsten Morgen war das Training der Cheerleader angesagt, die von Sawa angeführt wurden.

„Los, Mädels! Das kann doch nicht euer Ernst sein! Morgen ist ein wichtiges Spiel für die Jungs und ihr könnt noch nicht mal die einfachsten Figuren.“, scheuchte sie ihre Truppe, die dafür zuständig war, die Fußballmannschaft der Schule zu unterstützen.

„Sawa scheint ja heute ziemlich schlechte Laune zu haben. Hat die schlecht geschlafen oder was?“, erkundigte Yugi sich, der zu Joey und Tristan stieß.

Die drei sahen gerne beim Training der Mädchen zu, wenn sie gerade keinen Unterricht hatten.

Sie genossen gerne den Ausblick auf nackte Beine und Brüste, die auf und ab wippten.

„Hast du es noch nicht gehört, Alter? Kaiba war gestern in dem Restaurant, in dem sie immer zweimal die Woche gejobbt hat, und wegen ihm hat man sie gefeuert.“, wisperte Joey dem Kleineren zu.

Yugis Augen weiteten sich vor Entsetzen.

Schon wieder Kaiba?

„Was hat er denn gemacht?“, wollte Yugi wissen und strich sich seine dreifarbigen Haare zurecht.

„Er hat ihr ein Bein gestellt, sodass sie gefallen ist und eine Flasche Wein auf die neuen Klamotten dieses reichen Pinkels verschüttet hat.“, klärte Tristan ihn auf und seine braunen Augen blitzten erbost.

Auch Joey schien ein wenig aggressiv.

„Scheiße noch mal! Der kann sich zehn von diesen Anzügen leisten und macht so ein Theater, weil einer dreckig geworden ist? Das hat der mit voller Absicht gemacht.“, schnaubte Joey und die anderen Beiden stimmten ihm zu.

„Noch mal, die Wurffigur!“, hörten sie Sawa über den Ascheplatz krakeelen und zwei andere Mädchen packten sie, um sie hochzuwerfen.

Sie vollführte eine Drehung in der Luft und landete wieder sicher in den Armen der beiden anderen.

Sawa war schon immer sehr sportlich gewesen.

„Gut. Noch mal! Das muss morgen sitzen!“, brüllte sie und der Wurf wurde erneut ausgeführt.

Doch zu ihrem Pech, dass sie im Moment zu verfolgen schien, lief genau in diesem Moment Kaiba an der Gruppe vorbei.

Alle Mädchen, mit Ausnahme von Tea und ihr, waren sofort auf Empfang, als hätte er eine Art Peilsender in sich, der sie anlockte.

Sawa wäre beinahe gestürzt und hätte sich so einige Knochen gebrochen, wenn Joey und Tristan nicht zu ihr geeilt wären und sie aufgefangen hätten.

„Ist alles in Ordnung, Sawa?“, erkundigten sie sich und sie sprang mit beiden Beinen auf den Boden.

„Was fällt euch eigentlich ein?! Ich hatte draufgehen können!“, fauchte sie die Mädchen an.

Kaiba schien das Ganze zu amüsieren, denn er kicherte.

Sie schnaufte entrüstet.

Na, warte, der konnte was erleben!

Zielstrebig ging sie auf ihm zu und ehe er sich versah, wurde er von ihr mit dem Gesicht gegen den Metallzaun gepresst, der den Schulhof eingrenzte.

„Du hast sie wirklich nicht mehr alle, Kaiba! Erst verliere ich wegen dir meinen Job, dann breche ich mir bald alle Knochen... Und du findest das lustig?“, fauchte sie und drückte ihren Ellebogen in sein Rückgrad.

Er lachte immer noch, was sie verwunderte.

Stand der etwa darauf, wenn man ihm wehtat?

Sie schüttelte sich.

Gut, wenn er es unbedingt so wollte.

Sie drehte ihn um, damit er ihr genau ins Gesicht blicken konnte.

„Kannst du dir nicht jemand anderen suchen, denn du nervst? Was willst du von mir, du Mistkerl?“, forderte sie antworten und ein Grinsen huschte über seine Lippen.

Er beugte sich etwas zu ihrem Ohr vor.

„Das tut mir aber leid, dass du wegen mir arbeitslos bist...“, meinte er gekünstelt und lachte leise.

„Aber ich hätte da einen neuen Job für dich... Wie wäre es, wenn du mein persönliches Hausmädchen wirst? Natürlich gehört dann auch dazu, dass ich dich ficken darf, wenn ich es will...“, schlug er ihr vor und sie hätte sich fast übergeben, zeigte ihm jedoch nicht, wie unangenehm ihr das Ganze war.

„Reicht es nicht schon, wenn ich deine schmutzigen Unterhosen waschen muss?“, erwiderte sie und beide lächelten sich provozierend an.

Joey, Yugi, Tristan, Tea und alle anderen sahen gebannt auf die Szene, die sich vor ihnen abspielte.

Was würde nun passieren?

Und was tuschelten die da miteinander?

„Aber das macht doch nur halb so viel Spaß, Sawa. Ich könnte dich zum schreien bringen. So laut, wie du nur kannst.“, flüsterte er und sein Atem kitzelte ihr Ohr.

Schamröte stieg ihr ins Gesicht, als sie versuchte, die Bilder zu verdrängen, die in ihren Kopf für Chaos sorgten.

Er war so ein widerliches Scheusal!

„Gefällt dir diese Vorstellung, Süße? Ich weiß, dass du es willst.“, säuselte er weiter.

Schließlich ließ sie ihn los.

„Verpiss dich, bevor ich es mir anders überlege und dir eine verpasse!“, schrie sie und drehte sich um, doch er ließ es sich nicht nehmen ihr einen saftigen Klaps auf den Hintern zu geben, was sie verschreckt aufhüpfen ließ.

„Kaiba! Du verdammter...!“, fluchte sie sofort los und wollte ihm hinterher, doch wieder war es Joey, der sie festhielt.

„Lass ihn, Sawa. Er ist es nicht wert!“, knurrte der Blonde und wurde selbst wütend.

Kaiba dachte auch, er könnte jeden schikanieren!
 

„Das er es gewagt hat, mich anzufassen!“, regte sie sich in der Kantine auf und stopfte sich ein Stück Pizza in den Mund.

Sie war frisch geduscht und hätte eigentlich bei besserer Laune sein müssen.

Tea sah sie besorgt an.

Sie mochte es nicht, wenn ihre Freunde sich so aufregten.

„Die Mädels scheinen ja gar nicht mehr aus ihrem Getuschel herauszukommen... Schon die ganze Pause über lästern die.“, murrte Joey und verschlang gleich zwei Stücke Peperonipizza hintereinander.

Er war schon immer ein Vielfrass gewesen.

Sawa wandte sich in Richtung der Mädchengruppe, die sofort verstummte, als sie ihre Blicke spürte.

„Die blöden Ziegen sind doch nur sauer, weil Kaiba mich angefasst hat. Die träumen doch tagein, tagaus, davon, dass er sie nur einmal anlächelt.“, machte sie sich über die dummen Hühner lustig.

Sie hätte gerne auf Kaibas Hand an ihren Hinterteil verzichtet.

„Na ja, ich kann Kaiba verstehen. Du hast halt den knackigsten Hintern von allen Mädels hier! Wenn ich auch mal dürfte...“, murmelte Joey und sie warf ihn mit Käse ab.

„Jetzt fang nicht auch noch an, Joey!“, beschwerte sie sich.

Dann erhob sie sich.

„Ich geh dann mal in den Musikraum... Immerhin muss ich noch meinen Song üben, für unsere Abschlussfeier.“, verabschiedete Sawa sich und machte sich schleunigst aus dem Staub, bevor denen noch weiter einfiel, über Kaiba zu reden.

Als sie den Musikraum erreichte, war sie allein, zumindest schien es so.

Schnell stellte sie das Mikro ein und setzte sich dann an den großen, schönen schwarzen Flügel.

Sie hatte schon immer gerne Piano gespielt und dabei gesungen und genau das tat sie nun.

Für ihre Klasse hatte sie sich gedacht, sie würde ein Pianocover von dem Song Pictures Of You von The Last Goodnight besingen.

Sie musste nur noch ein wenig an dem Feinschliff üben.

Als sie begann zu singen, fühlte sie sich gleich besser.

Ihre Finger glitten geschmeidig über die Tasten, die leicht nachgaben und eine Melodie erklang, die so klar war, wie der Klang von Glocken.

Das noch jemand im Raum war, bemerkte sie nicht, so sehr war sie in ihrer eigenen Welt.

Es war Kaiba, der sich hinter dem Bühnenvorhang zurückgezogen hatte, um seine Ruhe vor allen anderen zu haben.

Er lauschte auf ihre Stimme.

Das sie so eine gute Gesangsstimme hatte, hatte er nicht gewusst.

Und das, obwohl sie schon so lange in eine Klasse gingen.

Er schloss die Augen und horchte.

Ihm gefiel, was sie sang und vor allem wie sie es sang.

Ihre hauchzarte Stimme, schien beinahe zerbrechlich und das Klavier unterstrich dies noch.

So saß er eine halbe Stunde da, bis der nächste Unterricht begann.

Zwischendurch hatte sie noch etwas anderes gespielt.

Sehr traurige Lieder, die meistens von Familie und Liebe handelten.

Er schluckte.

Eigentlich war Sawa Ito kein übles Mädchen.

Er mochte sie sogar etwas, manchmal zumindest.

Auf jeden Fall in diesem Moment, in dem sie sang und nicht meckerte.

Er wusste, dass sie es nicht verdient hatte, dass er sie immer so drangsalierte.

Doch er konnte einfach nicht anders.

Sein Gesichtsausdruck wurde wieder etwas ernster.

Sie war mit Yugi befreundet und da Yugi ihm seinen Titel streitig machen wollte, war sie ebenfalls eine Feindin.
 

„Willst du nicht noch ein bisschen mit an den See kommen, Sawa?“, fragte Tea, als es gongte und die Schule, auf jeden Fall für diesen Tag, zuende war.

Draußen schien die Sonne und es war ziemlich heiß, doch sie schüttelte zur Antwort mit dem Kopf, sodass ihr Haar, dass sie zu einem Pferdeschwanz geflochten hatte, hin und her schwang.

„Heute nicht, Tea. Die Abschlussprüfungen sind in zwei Tagen und ich will noch etwas in der Schulbibliothek lernen, bevor die Schule geschlossen wird.“, murmelte sie und verabschiedete sich auch von dem Rest ihrer Freunde, die sich auf zum Schwimmen machten.

Sawa hatte vor die Prüfungen mit superguten Noten zu bestehen und dafür musste sie sich unbedingt noch ein paar Unterlagen ansehen.

Also lümmelte sie sich mit einem Stapel Wälzern in einen Sessel in der Bibliothek und schlug das erste Buch auf.

Doch sie blieb nicht lange alleine.

Die Nachhilfestunden waren gerade beendet, da stürmten die ganzen Vollidioten und Faulpelze der Schule den Raum, sodass die Bibliothekarin ein Machtwort sprechen musste.

Sawa verdrehte die Augen.

Wie konnte man nur so sein?

Selbst Joey, der sich nicht viel aus Schule machte, hatte befriedigende Noten.

Sie wollte sich gerade wieder in den Stoff vertiefen, da tauchte ein Schatten vor ihr auf.

„Na, Sawa. Alles fit im Schritt?“, wurde sie gefragt, doch sie blickte lieber nicht auf.

Sie wusste, wer das war.

Es war Simon, eine Klasse tiefer als sie und ein ziemlicher Arschkriecher.

Er machte sich an alles ran, was zwei lange Beine und Brüste hatte.

Und vor allen nervte er sie.

Er war beinahe schon wie ein Stalker.

Und das Schlimmste war, dass er nie allein ankam.

Andauernd schleppte er seine Bodyguards hinter sich her, die ihm nur beschützten, weil er ihre Hausaufgaben machte.

„Zieh Leine, Simon. Ich will lernen.“, knurrte Sawa abwehrend, doch der Junge dachte nicht im Traum daran, ihr diesen Wunsch zu erfüllen.

„Komm schon, Baby. Ich will doch nur mal mit dir ausgehen! Mehr nicht!“, bettelte er förmlich und setzte sich neben sie, um ihre Hand zu nehmen, welche sie sofort wegzog.

„Ich sagte, du sollst mich in Ruhe lassen, sonst wird es für dich ungemütlich. Glaub nicht, dass ich Angst habe vor deinen Schutzhündchen da.“, entgegnete sie und deutete mit einem Kopfnicken auf die drei Muskelpakete.

Der dachte doch nicht, dass er sie mit so etwas beeindrucken konnte?

Aber er gab nicht auf.

„Kaiba hast du doch auch rangelassen!“, merkte er an und zuckte mit den Augenbrauen, die teils von seinem roten Haar bedeckt wurden.

Sie sah ihn verdutzt an und wäre beinahe vom Sessel gefallen.

Wie bitte?

Davon wusste sie ja mal gar nichts und das sollte sie immerhin.

„Das ist nicht wahr! Wer hat dir davon erzählt?“, harkte sie nach und packte ihn mit einer Hand am Kragen, was ihn schlucken ließ.

„Eh... Die Mädchen... Sie sagen, ihr zwei hättet es auf dem Jungenklo getrieben. Deswegen dachte ich, ich könnte es auch mal versuchen...“, erwiderte er und hätte sich dafür beinahe eine Ohrfeige eingefangen.

„Ich habe nicht mit Seto Kaiba rumgemacht, dass das klar ist! Und selbst wenn, würde ich eine kleine Kakerlake wie dich bestimmt nicht auch noch ranlassen.“, protestierte sie gegen diese Gerüchte.

Die Mädels würden ihren Zorn auch noch zu spüren bekommen!

Simon, der erkannte, dass er so ebenfalls nicht weiterkam, griff in ihre Schultasche und zog ihr Deck heraus.

„Wenn du nicht freiwillig mit mir vögeln willst, dann nehme ich das hier als Pfand!“, winkte er ihr mit den Karten entgegen.

Sofort sprang sie auf und rannte ihm nach.

Er flitzte über die Flure und die Treppen zur Dachterrasse hoch.

Für so eine kleine Made war er ganz schön schnell.

„Bleib gefälligst stehen und gib mir meine Karten wieder!“, forderte sie ihn auf, als sie oben angekommen waren.

Er lachte nur und schnipste einmal.

Und schon wurde sie von hinten gepackt und die Schlägertypen von Simon hatten sie umzingelt.

Er kam auf sie zu und fasste an ihr Kinn.

„Vielleicht überlegst du es dir ja jetzt noch mal...“, raunte er ihr zu und versuchte sie zu küssen, doch sie verpasste ihm eine Kopfnuss, die sich hatte sehen lassen können.

Joey wäre sicher stolz auf sie gewesen.

„Gib mir meine Karten wieder!“, schrie sie nun beinahe, denn er fasste ihr an die Brust und drückte zu.

Sie dachte schon, niemand würde sie schreien hören, doch da ertönte Schritte hinter ihnen und Simon erstarrte.
 

„Haben eure Eltern euch etwa beigebracht so mit einem Mädchen umzugehen?“, wollte eine dunkle Stimme wissen und Sawa wusste genau, wem sie gehörte.

Kaiba.

Na super, der hatte ihr gerade noch gefehlt.

„Was willst du, Kaiba? Wir sind gerade beschäftigt, also verschwinde.“, drohte Simon ihm und zeigte einem seiner Bodyguards an, sich um den reichen Schnösel zu kümmern.

Doch alle blickten erstaunt zu, wie Kaiba dem Kerl einen Schlag auf die Nase gab und dieser taumelnd zu Boden ging.

Die anderen Beiden ließen von Sawa ab und versuchte gemeinsam Kaiba eine Lektion zu erteilen, was ihnen allerdings auch nicht gelang.

„Du kommst mit mir!“, befahl Simon und wollte sie hinter sich herziehen, doch sie holte einmal kräftig aus und schlug im voll vors Kinn, um danach noch einmal in seine Weichteile zu treten.

Geschlagen suchten die vier Rüpel das Weite.

„Und legt euch bloß nicht mehr mit mir an!“, rief Sawa ihnen nach und lachte laut und siegreich auf.

Bis sie Kaibas Kichern hörte.

Sie drehte sich um und die Beiden sahen sich an.

Er übergab ihr das Kartendeck, das Simon hatte fallen lassen.

„Die gehören wohl dir.“, stellte er fest und sie nahm die Karten an sich.

Es waren zum Glück alle noch da, wie sie feststellen konnte.

Ein kurzes Schweigen entstand zwischen den Beiden und Sawa errötete als sie den abwartenden Blick von Kaiba sah.

„Was machst du überhaupt allein hier oben und das nach Schulschluss?“, fragte sie gespielt neugierig, denn eigentlich interessierte es sie kein bisschen.

Sie wollte im Prinzip so schnell wie möglich das Weite suchen.

Er zeigte ihr sein Buch.

„Ich habe gelesen.“, antwortete er und sie erkannte, das es ein Buch über Wirtschaftswesen war.

Schwere Kost.

„Ach so...“, brabbelte sie und lehnte sich gegen den Maschendrahtzaun, der die Dachterrasse einrahmte.

Er tat es ihr gleich.

„Sind die immer so hinter dir her?“, kam es dann von ihm und sie nickte.

Doofe Frage!

Schließlich bekam er es doch immer selbst mit.

„Ich kann es ihnen nicht wirklich verübeln... Du bist... Nun ja... Wie wäre es mit ein geiles Stück?“, versuchte er die Worte zu finden und zettelte somit wieder nur einen Streit an.

„Geiles Stück? Noch einmal so ein Spruch und ich hau dir jeden einzelnen deiner so perfekten Zähne aus!“, warnte sie ihn.

Doch ihn störte ihre Drohung nicht im Geringsten.

Stattdessen griff er nach ihrem Amulett.

„Das ist ein Medaillon, richtig? Darf ich fragen, was darin ist?“, löcherte er sie interessiert.

Sie wusste nicht, was sie von seinen Annäherungsversuchen halten sollte.

Sonst war er doch auch nicht so gesprächig.

Was sollte das also?

„Das ist mein Geheimnis.“, brachte sie hervor, während er sie durchdringend anschaute.

„Was hast du in deinem?“, wollte sie nun wissen und deutete auf das Medaillon, dass wie eine Duelmonsterskarte aussah, und die er ständig trug, genauso wie sie ihre.

Er grinste.

„Das ist mein Geheimnis!“, äffte er sie nach, was ihr gar nicht gefiel.

Sie biss sich auf die Unterlippe und spielte schließlich an seinem blauen Jackett, das typisch für diese Schule war.

Komischerweise wollte sie unbedingt wissen, was er in dem Anhänger verbarg.

„Du zeigst mir dein Geheimnis und ich zeige dir meins... Abgemacht?“, schlug sie ihm vor und griff dann nach seinem Medaillon, um es zu öffnen.

Darin befand sich eine Hälfte eines Fotos.

Mokuba war darauf abgebildet.

Ungefähr drei musste er dort sein.

„Das ist echt süß...“, gestand sie Kaiba und war gerührt von so viel Bruderliebe.

Auf der anderen Seite des Medaillons war ein kleines Bild einer selbstgezeichneten Duelmonsterskarte.

Sie stellte den weißen Drachen mit eiskaltem Blick dar.

Anscheinend hatte Kaibas kleiner Bruder diesen gezeichnet.

Sawa wusste, dass Kaiba drei dieser seltenen Karten besaß und zwar die Originalen.

Sie hatte es gesehen, als er sich bei einem der großen Turniere, die im Fernsehen übertragen wurden, duelliert hatte.

Es schien ihn zu amüsieren, dass er sie so emotional berühren konnte.

„Mokuba hat die andere Hälfte.“, murmelte er und griff nun nach dem grünen Smaragd ihrer Kette, um diesen zu öffnen.

Seine Augen weiteten sich, als er die Karte erblickte, die sich darin befand.

Sawas Lächeln zeigte, dass sie mit einer solchen Reaktion gerechnet hatte.

„Der schwarze Drache mit smaragdgrünem Blick?!“, stieß er fassungslos hervor und ließ das Amulett nicht mehr los.

„Woher hast du den?“, konnte er noch hinzufügen, während seine blauen Augen starr auf die Karte blickte.

Er hatte schon von dieser Karte gehört, die so stark war, wie die Fusion seiner drei weißen Drachen.

Doch er dachte, es wäre bloß eine Legende, da man sagte, die Karte sei verschollen.

Sie berührte seine Hand, damit er ihr Medaillon wieder schloss.

Dann seufzte sie.

Sollte sie ihm davon erzählen oder sollte sie lügen?

Sie entschied sich für die Wahrheit.

Er würde es sowieso wieder vergessen.

„Mein Vater hat mit Maximilian Pegasus zusammen Karten erstellt und fertigte diese für mich zu meiner Geburt.“, erzählte sie ihm und er kam aus dem Staunen nicht mehr raus.

Also kam sie auch aus einer reichen, berühmten Familie.

„Meine Eltern sind gestorben. Sie wurden ermordet in unserer Villa, seitdem wohne ich bei meinem Onkel. Deshalb bedeutet mir diese Karte alles. Sie erinnert mich an meine Kindheit... An die Zeit, in der ich noch glücklich war.“, fügte sie dann noch hinzu und er bemerkte, dass sich Tränen in ihren Augen bildeten.

Er holte seine Karten hervor und reichte ihr einen seiner weißen Drachen.

Sie betrachtete das Monster, das ihrem Drachen wirklich sehr ähnlich war.

„Die weißen Drachen erinnern mich an etwas... Meine Eltern sind nämlich auch gestorben. Bei einem Verkehrsunfall. Mokuba und ich kamen in ein Waisenhaus, nachdem unsere Verwandten sich den Besitz unserer Eltern unter den Nagel gerissen hatten. Dort fand uns Gozaburo Kaiba. Er suchte einen Erben für seine Firma, da sein eigener Sohn verstorben war. Ich wurde von ihm zu einem Schachspiel herausgefordert und gewann. Also wurden Mokuba und ich von ihm adoptiert.“, berichtete er ihr nun von seinem Leben.

Sie schluckte ihre Tränen runter.

Kaiba war überhaupt nicht von Anfang an reich und verwöhnt gewesen.

Das wunderte sie ein wenig.

„Was passierte dann?“, harkte sie dann nach, weil sie die ganze Geschichte hören wollte.

Er räusperte sich und trat noch einen Schritt an sie ran.

„Nun... Gozaburo trainierte mich darauf ein guter Firmenleiter zu werden. Ich musste Wirtschaftsmathematik und den ganzen Mist pauken, bis ich müde ins Bett fiel. Wäre Mokuba nicht bei mir gewesen, hätte ich das wohl nicht durchgehalten... Schließlich gelang es mir, mit Hilfe der Partner meines Adoptivvaters, dessen Firma um einundfünfzig Prozent aufzukaufen und erlangte so die Mehrheit. Er forderte mich erneut zu einem Schachspiel heraus und ich gewann erneut. Er verkraftete dies nicht und stürzte sich aus dem Fenster seines Büros...“, beendete er seine Geschichte.

Sawas eisigblaue Augen funkelten vor Verwunderung und Schreck.

„Das heißt, wegen dem Verlust seiner Waffenproduktion begann er Suizid?“, stocherte sie nach und Kaiba nickte nur, wobei sein braunes Haar mitschwang.

„Ich machte die Kaiba Corp. zu einer Firma, die Spielzeug produziert...“, entgegnete er.

Sie sah ihn eindringlich an und er erwiderte ihren tiefen Blick.

„Warum erzählst du mir das alles, Kaiba? Du kannst mich doch überhaupt nicht leiden.“, bemerkte sie mit einem Mal und er errötete so stark, wie sie es bei ihm noch nie gesehen hatte.

„Nun... Ich... Ich weiß nicht... Warum erzählst du mir deine Familiengeschichte? Eigentlich willst du mich doch immer umbringen.“, konterte er und zwinkerte ihr zu.

Nun war sie diejenige, die vor Scham errötete.

„Ich weiß auch nicht...“, nuschelte sie.

Er leckte sich über die Lippen und es schien so, als ob er reden wollte, doch es kam kein Wort aus seinem Mund.

Also riss sie sich zusammen.

„Übrigens... Danke, Kaiba... Dafür, dass du mir geholfen hast.“, zwang sie sich, doch er winkte ab.

Stattdessen lehnte er sich zu ihr vor.

Seine Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes.

„Du kannst dich gerne auf eine andere Weise bei deinem Retter bedanken...“, bot er ihr an und seine Hand spielte mit einer ihrer Locken.

Sein Blick wanderte über ihren Körper und sie spürte wie er sie förmlich mit seinen gefährlichen blauen Augen auszog.

Sie hielt ihn auf Abstand.

„Spinnst du, Kaiba?! So was mach ich nicht! Schon gar nicht mit dir!“, zeterte sie drauf los, doch er ließ nicht locker.

Er war es gewohnt, dass zu bekommen, was er wollte und er würde es auch bekommen.

„Ich sehe doch, dass du es willst, Kätzchen.“, raunte er ihr verführerisch zu und sie hätte ihn erschlagen können.

„Nenn mich nicht immer Kätzchen.“, fauchte sie und versuchte mit ihren Fäusten auf ihn einzutrommeln, doch er hielt diese fest und drückte sie gegen den Zaun, sodass der Draht klapperte.

„Aber das bist du doch... Ein kleines, verspieltes Kätzchen...“, neckte er sie und seine Lippen schmiegten sich an ihren schmalen Hals und glitten über samtige Haut.

Sie seufzte erregt auf und hätte sich in diesem Augenblick am liebsten selbst in den Hintern getreten.

Sie durfte nicht zulassen, dass er sie gefügig machte!

Doch es schien plötzlich so schwer ihm zu widerstehen, wenn seine tollen Ozeanaugen sie verlangend ansahen.

Sie spürte, wie ihre Knie weich wurden, als er ihren Lippen mit seinen immer näher kam.

„Du bist niedlich, Sawa.“, offenbarte er ihr und schon war es geschehen.

Seine Lippen drückten sich energisch gegen ihre, während sein maßiger, großer Körper sich gegen ihre kleine Gestalt presste und sie gegen den Zaun gedrängt wurde.

Sie versuchte sich mit ihren Händen zu wehren, doch sein Griff ließ es nicht zu.

Und schon gab sie sich seinem Kuss hin.

Sie schloss die Augen und genoss seine heißen Lippen.

Oh, Gott, war dieser Kuss perfekt!

So gut hatte sie noch nie jemand geküsst.

Sie spürte, wie Hitze in ihr aufstieg und sie verteidigte sich nicht mehr.

Sie hätte es nie geglaubt, dass sie einmal mit Kaiba auf dem Schuldach rumknutschen würde, wenn sie es nicht gerade tun würde.

Seine Zunge leckte über ihre Unterlippe und sie öffnete den Mund, um ihn in sich aufzunehmen und ihn zu kosten.

Da er bemerkt hatte, dass sie sich nicht mehr zierte, ließ er ihre Hände los, die sich sofort in seinem weichen Haar vergruben.

Als sie voneinander abließen, kam wieder sein arrogantes Lächeln zum Vorschein und sie lief so rot an, wie nie zuvor.

„Na, gefällt es dir?“, hörte sie ihn sagen und blickte zur Seite.

Sie versuchte verächtlich dreinzublicken, wusste allerdings nicht, ob es ihr gelang.

„Also mir gefällt es sehr...“, flüsterte er in ihr Ohr und biss dann in ihren, nach Parfum riechenden, Hals.

Sie stöhnte leise auf.

„Dir gefällt es, Kätzchen.“, stellte er für sie fest und saugte an der Haut, was sie beinahe wahnsinnig machte.

„Halt die Klappe, Kaiba!“, forderte sie ihn auf, während er ihren rosafarbenen Blazer von ihren Schultern zog und langsam ihre Bluse aufknöpfte.

Als er ihre Unterwäsche erblickte, spielte er mit der Spitze ihres BHs.

Sie war wirklich alles andere als übel.

Ihr Busen lud ihn förmlich ein, sein Gesicht darin zu vergraben und genau das tat er.

Sie duftete wunderbar nach Lilien und er fühlte, wie erregt er auf einmal war.

Sawa stand still.

Sie schloss einfach nur die Augen und genoss seine Berührungen.

Da waren seine Finger, die ihren Busen förmlich kneteten und seine Lippen, die an ihrem Schlüsselbein entlang strichen.

Doch urplötzlich ging er vor ihr auf die Knie und sie bemerkte, dass eine seiner Hände an der Innenseite ihres Oberschenkels langfuhren.

Und dann machte er sich an ihrem Slip zu schaffen.

Sie spürte wieder Lippen, seine Zunge und Zähne und ihr wurde schwindelig.

Er machte sie willig und das wusste er genau.

Doch nach einer Weile drehte sie den Spieß um und nun war er der untergeordnete Part in diesem Spiel.

„Zeig es mir, Kätzchen...“, forderte er sie auf, als sie ihn hypnotisierend ansah.

Sie verwöhnte seinen maskulinen Hals.

Sein Aftershave, es musste ein teures sein, roch so betörend gut, dass es sie dazu antrieb, so fest in seine Halsbeuge zu beißen, dass er aufschrie.

Doch das schien ihn gerade in Fahrt zu bringen.

„Mach weiter.“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, als sie an seinem Ohr rumspielte.

Er ging extra etwas in die Hocke, damit sie besser an ihn rankam.

„Du bist ein böser Junge...“, wisperte sie und er stöhnte laut auf, als sie einfach so die Knöpfe seines weißen Hemdes abriss.

Ihre Nägel kratzten über seine Brust und seinen trainierten Bauch und hinterließen tiefe, rote Striemen.

„Woher weißt du das?“, scherzte er und sie mussten kichern.

Sie ging mit einem Mal vor ihm auf die Knie und er konnte im ersten Moment nicht glauben, dass sie tat, was sie tat.

Aber es fühlte sich atemberaubend an.

Als sie ihn einen Höhepunkt entlockt hatte, schleuderte er sie gegen den Maschendraht und schob ihren Rock hoch, wobei er sie leidenschaftlich küsste.

Ihre Beine legten sich um seine Hüfte und er hob sie hoch, um in sie zu gleiten.

Sie liebten sich hemmungslos und vergaßen alles um sich herum.

Wahrscheinlich hätten sie es noch nicht mal bemerkt, wenn jemand hochgekommen wäre.

Ihre Finger gruben sich wie Schaufeln in sein Haar, zogen daran, und er gab ihr mehrmals einen kräftigen Klaps auf den Oberschenkel.

Nachdem er auch ihre lauten Schreie genossen hatte, ließ er sie wieder hinunter und nun drückte sie sich mit dem Rücken an ihn.

Er fasste in ihre schwarze Mähne und drückte ihren Kopf so hinunter, dass sie sich bücken musste.

„Du hast wohl immer noch nicht genug, du Miststück!“, knurrte er immer noch hocherregt und sie hatten ein zweites Mal Sex miteinander.
 

„Ich hoffe, du nimmst die Pille. Ich habe keine Lust jetzt schon Alimente zahlen zu müssen...“, richtete er sich an sie, während er seinen Gürtel zuschnallte.

Sie sah ihn aus wütenden, blauen Saphiraugen an.

Was für eine Frage!

„Natürlich nehme ich die Pille. Meinst du, ich hätte Bock auf ein Kind von dir Penner?!“, verfluchte sie ihn und knöpfte ihre Bluse zu, um sich dann ihren Blazer zuschnappen.

Er sah ihr zu und hatte eigentlich größte Lust sie noch einmal zu nehmen, konnte sich allerdings noch unter Kontrolle halten.

Das war ein Ausrutscher gewesen.

Eine einmalige Sache.

„Sawa...?“, rief er ihr nach, als sie sich gerade aus dem Staub machen wollte.

Sie drehte sich noch einmal um und blickte ihn fragend an.

Was wollte er denn jetzt noch von ihr?

Immerhin hatte er bereits alles bekommen.

„Dass das klar ist... Das, was gerade passiert ist, bleibt unser kleines, schmutziges Geheimnis. Verstanden? Ich will nicht, dass alle davon erfahren. Schon gar nicht deine dämlichen Freunde.“, vereinbarte er mit ihr.

Ihre schönen Augen formten sich zu Schlitzen.

Wie er wollte.

„Ach, rutsch mir doch den Buckel runter, du blödes Schwein! Für mich ist das hier nie passiert!“, grummelte sie und machte sich, ohne ein Auf Wiedersehen aus dem Staub.

Kaiba starrte ihr nach und schluckte.

Eigentlich hatte er nicht gewollt, dass sie sich nun verletzt fühlte.

Aber wahrscheinlich hätte sie es anders nicht kapiert.

Und ein Kaiba konnte sich einfach keine Schwächen eingestehen.

Er sollte das Alles als einen kleinen, dummen Fehler abharken und dort weitermachen, wo er aufgehört hatte.

Wenn das nur so einfach ging, wie er sich das vorstellte.
 

Sawa lag auf ihrem Bett und verfluchte Kaiba immer noch.

So ein verdammter Scheißkerl!

Erst machte er mit ihr rum und dann ließ er sie fallen, wie eine heiße Kartoffel.

Sie wollte zwar selbst nicht, dass sich das, was unglücklicherweise passiert war, wiederholte.

Aber so kaltschnäuzig hätte er trotzdem nicht sein müssen.

Immerhin war er es gewesen, der sie dazu gedrängt hatte und er war auch derjenige gewesen, der vor Lust und Verzückung so laut geschrieen hatte, dass es sicherlich ganz Domino City gehört haben musste.

Sie drehte sich betrübt seufzend auf den Bauch und drückte ihr Gesicht ins Kissen.

Dieser Idiot.

Wieso konnte sie denn nicht mehr aufhören an ihn zu denken?

Das war nicht fair!

Mit höchster Wahrscheinlichkeit saß Kaiba nun in seinem Büro, gab Anweisungen und hatte ihre Liaison schon längst verdrängt.

Und ihr hing immer noch sein Aftershave in der Nase.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  CreamCake
2012-07-04T12:23:41+00:00 04.07.2012 14:23
HEAY =D

>>Sie hatte Mister Hamilton<< :O Sie kennt den Rennfahrer in Person? :O

>>In diesem Outfit fand er sogar, dass sie sehr sexy wirkte.<< tse, tse, typisch xD Obwohl es ja eher untypisch für einen frozen Seto Kaiba ist :D

>>„Miss Ito! Es tut mir leid, aber solche Fehler können wir uns nicht leisten. Ich muss sie leider nach Hause schicken.“, feuerte er sie.<< Wuuut ? D: Wird man nicht vorerst verwarnt? :o

>>Die drei sahen gerne beim Training der Mädchen zu, wenn sie gerade keinen Unterricht hatten.<< War klar das die da gerne zu schauen :D^^

>>als hätte er eine Art Peilsender in sich, der sie anlockte.<< Vielleicht hat er das ja ? :D Zuzutrauen wäre es ihm ja irgendwie schon xD

>>Simon<< Gosejohan geht mit Sawa auf eine Schule ? D:

>>die teils von seinem roten Haar bedeckt wurden.<< und er hat sich die Haare gefärbt ? D:

>>doch da ertönte Schritte hinter ihnen und Simon erstarrte.<< Kaiba, der strahlende Held! <3 Bleibt nur die Frage; Wer hat ihn aufgetaut ? :o

>>„Der schwarze Drache mit smaragdgrünem Blick?!“, stieß er fassungslos hervor - „Woher hast du den?“<< Fredi und seine musikalischen Kakerlaken haben sie in der Gosse gefunden *uah*uah* Da hat zwar ein Hund drauf geschissen, aber sie sieht trotzdem aus, wie neu :D <3

>>Seine Zunge leckte über ihre Unterlippe und sie öffnete den Mund, um ihn in sich aufzunehmen und ihn zu kosten.<< er schmeckte nach süßer Himbeermarmelade .. Die er gerade, in diesem Augenblick, vor diesem Moment, gegessen hatte :D

>>Lilien<< for the win! :D

>>schleuderte er sie gegen den Maschendraht<< Schleudertrauma for the wiiiin! xD

>>Und ihr hing immer noch sein Aftershave in der Nase.<< Hugo Boss :D weil Kaiba ist -> like a Boss =D


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