Zum Inhalt der Seite

World of Faerûn - 1. Staffel

Demon Bell-Saga
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Folge 18: Abenteuer im Gebirge

Folge 18: Abenteuer im Gebirge
 

Kühle Gebirgswinde durchzogen die Schluchten und Berge des amnischen Hochgebirges. Kahle und steinige Klippen prägten die Gegend, so dass es schier unmöglich schien in dieser trostlosen Landschaft zu überleben. Nur einige Raben umkreisten wie Geier die Türme einer Feste, die fast unwirklich, wie eine Bastion zwischen den Bergen emporragte. Allein der Anblick dieser Burg, ließ nicht erahnen welche Schrecken sich bisweilen darin abgespielt hatten.

Zielstrebig kroch eine Schlangenwache vor Shougun und verbeugte sich untertänigst. „Herr, die Elfe ist nun unterwegs. Es läuft alles nach Plan.“, berichtete sie und entlockte ihm somit ein zufriedenes Schmunzeln.

Selbstzufrieden lehnte er sich zurück, nahm ein Glas Rotwein zu sich und dachte einen Augenblick lang nach. „Sehr gut, doch zuvor will ich mir noch einen Spaß mit ihnen erlauben.“, meinte er und während er grinsend sein Weinglas schwang, in dem sich seine hässliche Fratze spiegelte.
 

Mühsam kletterten Kyren und ihre Gefährten einen steilen Gebirgshang herauf. Es war nicht der erste Hang den sie zu meistern hatten, obwohl es einfacher gewesen wäre den vorgefertigten Pfad zu nehmen. Dennoch mied man diese Route, nicht nur um Zeit zu sparen, sondern auch um nicht unnötig in die Hände diverser Räuber zu geraten, die auf diesen Pässen gelegentlich Reisenden auflauerten. Der Hang, den sie heraufkletterten, war nicht schwierig und bot genügend Stellen zum Halt oder um kurz zu pausieren.

Neidisch sah Larissa aufwärts zu Jason, der Zelda auf seinen Rücken nach oben trug. Sie fragte sich ob Shane ihr wohl den selben Gefallen tun würde, doch man befand sich bereits beim Aufstieg und so war es zu spät um zu fragen. Dennoch hätte sie gerne die Gelegenheit genutzt um sich einmal an seinen Körper zu schmiegen. Ganz in ihre Schwärmereien versunken verpasste sie fast den Anschluss und fiel etwas zurück.

Mit einem gewaltigen Satz erreichte Jason schließlich das Ende des Bergstückes. Ohne ein Anzeichen von Schwäche setzte er seine Begleiterin ab und überschaute seinen Standpunkt, der eine hervorragende Aussicht bot. Keuchend klammerte sich Kyren währenddessen an einen größeren Felsvorsprung, der ihr ein wenig Rast ermöglichte. „Ist das anstrengend. Hätten wir nicht lieber einen normalen Weg wählen können?“, japste sie erschöpft. Als sie nach unten blickte bemerkte sie erst wie viel Höhe sie bereits zurückgelegt hatte und obwohl es sie leicht schwindelig machte, trieb sie auch an, endlich am Ende des Hanges anzukommen.

„Komm schon Kyren, es ist nicht mehr weit. Nur noch ein paar Meter und es ist geschafft.“, feuerte sie Zelda von oben an. „Das sagst du so leicht. Dich hat man ja getragen. Ich kann einfach nicht mehr!“, jammerte sie und legte einen traurige Miene auf, in der Hoffnung das sich vielleicht Jason erbarmen konnte sie die restlichen Meter hoch zutragen. Der Blick der Waldläuferin schweifte auch zu Shane und Larissa die nacheinander nur leicht hinter dem Elfenmädchen lagen. Als sie ihre drei Gefährten so sah kam ihr eine Idee wie sie diese vielleicht doch noch etwas mehr motivieren konnte um diese Bergpassage zu überwinden. „Hey Shane! Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen du nutzt deine Position aus um Larissa in den Ausschnitt und Kyren unters Röckchen zu gucken.“, rief sie auf einmal breit grinsend hinunter, worauf alle drei verdutzt aufschraken. Verdutzt blickte er kurz nach oben und unten, um ihre Behauptung zu prüfen. Er musste feststellen das sie sogar recht hatte, auch wenn er sich bisher nur auf die Felswand konzentriert hatte. Von einer Sekunde zu anderen lief er knallrot an und wusste vor Schreck nicht wohin er nun schauen sollte. Verschreckt blickten Kyren und Larissa ihren Kameraden an. „Ahhhh, das darf doch nicht wahr sein! Sie hat recht!“, kreischten beiden gleichzeitig und sprinteten errötet in Windeseile den Berg hinauf.

„Seht ihr, und schon seit ihr oben.“, merkte Zelda breit grinsend mit erhobenen Zeigefinger an. „D-Das war nur ein Trick?!“, schnaufte Kyren empört. Shane, der sogar von Larissa überholt worden war, fand diese Aktion gar nicht so lustig. „Zelda!“, rief er erzürnt als er wenige Augenblicke später angekommen war. „(Mist) ... ähm ... ja?“, stotterte sie schwitzend und trat ein paar Schritte zurück. „Das ist ja wohl die Höhe! Ich habe überhaupt nichts dergleichen getan.“, schimpfte er wütend.

„Wer weiß. Vielleicht hatte ich ja sogar recht, denn du bist ja jetzt eben doch recht flott oben gewesen.“, konterte die Menschin frech und streckte ihm die Zunge raus. „Unsinn! Shane würde so etwas nie tun.“, mischte sich Kyren ein, die noch immer leicht errötet war, doch Jason wusste den Disput zu beenden. „Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss, nicht wahr, Shane?“, warf er belehrend ein und zog den Halbelfen grinsend zu sich heran.

In diesem Moment fiel Kyren erst auf dass er sie in letzter Zeit sowieso recht wenig beachtet hatte, ja sogar den Blickkontakt mit ihr mied. Seit dem Treffen mit Meister Fiyu verhielt er sich anders, so das sie sich fragte was wohl mit ihm los war. „Pah, denkt doch was ihr wollt!“, ärgerte sich ihr Gefährte und ging beleidigt weiter, während ihm Zelda kichernd hinterher sah. Die Aktion hatte in ihm die Erinnerung an Kyren unter dem Wasserfall geweckt, was sein Unwohlsein nur noch mehr verstärkte.

Als Zelda sich nach Larissa umdrehte merkte sie dass diese in ziemlich abwesender Haltung verharrte. „Was ist denn, Larissa? Es war doch nur ein Spaß.“, meinte sie, in der Annahme sie verstört zu haben. „Er hat mir in den Ausschnitt gesehen. Das heißt er findet mich attraktiv.“, brabbelte sie heimlich vor sich hin und begutachtete immer wieder ihre Oberweite. „Wah! Larissa! Ich wollte dich doch bloß den Berg hochbringen ...“, jammerte sie entnervt zurück, während es sie von den Füßen riss.
 

Nach einer Weile kamen sie an eine Wegkreuzung, die in zwei Richtungen wies. Nachdenklich sah Jason auf einen Wegweiser und versuchte die leicht veraltete Schrift zu entziffern. Es stellte sich heraus das beide Pfade zum gleichen Ort führten, auch wenn der rechte weit steiler und schwerer zu passieren war, während der linke durch eine Schlucht verlief. Nach kurzer Überlegung schlug man den rechten Weg ein, da dieser als kürzerer Weg gekennzeichnet war. Shane kam ein mulmiges Gefühl auf, denn auch wenn er den kürzeren gewählt hatte, gab es sicher noch einen anderen Grund warum es zwei Wege gab die aus dem Gebirge herausführten.

Sein Gefühl sollte ihn nicht täuschen, denn schon nach wenigen hundert Metern, spürte er etwas Merkwürdiges. „Wartet! Irgendetwas ... stimmt nicht!“, rief er nervös und ließ seine Augen um sich schweifen. Die Gruppe hielt einen Moment lang inne hielt und sah sich um. Auch die kleine Elfe zuckte kurz zusammen, als sie eine merkwürdige Energie spürte. „Da oben!“, schrie sie plötzlich und deutete auf eine riesige Energiekugel am Himmel, die direkt auf sie zuflog. „Was ist das!“, kreischte Larissa ängstlich.

Panisch versuchte sich jeder durch einen gewagten Sprung in Sicherheit zu bringen, doch sie hatten das fremde Objekt zu spät entdeckt. Mit einer gewaltigen Explosion schlug es direkt hinter ihnen ein und schleuderte sie weit davon. Alles was man noch sah war ein grelles Licht dass das Areal überdeckte.
 

Kyren glaubte ihr Körper würde zerfetzt werden, so stark war die Druckwelle der Explosion. Völlig hilflos wurde sie durch die Gegend geschleudert und stürzte in Richtung des anderen Pfades. Als sie merkte wie tief sie wohl fallen würde, fürchtete sie ihr Ende, doch zu ihrer Überraschung bremsten dicht bewachsenen Bäume ihren Sturz ab. Trotzdem war jeder Ast den sie durchschlug, jedes Blatt das sie mit sich riss, noch Schmerzhaft genug um sie beschadet am Boden aufprallen zu lassen. Kaum gelandet, fiel auch noch Larissa auf sie und hämmerte sie ein weiteres mal am Boden fest. Als auch Zelda auf die beiden jungen Mädchen stürzte war das Unglück der Elfe perfekt. „Welch Schmerz ...“, jammerte sie tränenreich.

„Argh. Was war das?“, fragte Zelda und fuhr sich vorsichtig über den Kopf, worauf sich die junge Helm-Priesterin zu Wort meldete. “Hör zu, ich mach dir einen Vorschlag. Wenn du von mir runtergehst und deinen Busen aus meinen Gesicht nimmst, erklär ich es dir.“, murmelte sie aus dem Mädchensandwich hervor.

„Oh, tut mir Leid.“, erwiderte sie verlegen und befreite sie aus ihrer misslichen Lage. Nach ihr konnte auch Kyren wieder aufstehen, die sich noch etwas den Rücken hielt. „Danke, ich versteh gar nicht was an euch Menschen so viel wiegt ...“, keuchte sie erleichtert.
 

Es dauerte eine Weile bis sich der Rauch der Explosion verzog. Verzweifelt sah sich Shane nach seinen Freunden um, wobei er sich mehrmals im Kreis drehte, doch alles was er sah war herabfallender Staub.

Der Wind des Gebirges trug auch den letzten Qualm hinfort und legte einen riesigen Einschlagskrater frei, den das Geschoss verursacht hatte. Dieser war so groß das er nicht nur den kompletten Pfad zerstört hatte, sondern auch teile des Berges, den sie zuvor hinaufgegangen waren. Am Rand des Loches entdeckte er schließlich Jason, der noch bewusstlos schien. Gerade als er ihm zu Hilfe eilen wollte, rappelte sich der junge Mensch jedoch auf. „Jason! Alles in Ordnung?“, fragte er sicherheitshalber nach, worauf er ihm kurz entgegennickte. „Ja, ist noch alles dran, denk’ ich.“, antwortete er und klopfte sich den Dreck von der Kleidung. Aber so sehr er sich auch freute seinen Kameraden zu sehen, umso mehr Sorgen machte er sich doch um Kyren und die anderen. Ängstlich schweiften seine Blicke um sich, aus Angst ihnen könnte etwas passiert sein.

Auch Jason teilte seine Sorge als er sich umsah. „Wo ist Zelda?! Wo sind die Mädchen?!“, schrie er panisch. „Ich weiß nicht. Sie sind weg.“, erwiderte er ihm nervös. „Sag mir nicht, dass sie tot sind ...“, stotterte Jason und sah den Abgrund hinab. Shane erinnerte sich das ihm sein Vater einst beigebracht hatte die Aura eines jeden Lebewesens über weite Entfernungen zu spüren und auch wenn er dies auf große Distanzen schon seit Jahren nicht mehr gemacht hatte, so war es seine einzige Hoffnung. Ungläubig starrte Jason seinen Freund an, der seine Augen schloss und sich zu konzentrieren begann. Es vergingen einige Momente bis er schließlich wieder etwas sagte und die Augen öffnete. Jedoch bildeten sich Falten auf seiner Stirn als er seine Suchphase beendete hatte.

„Nein, sie leben noch. Ich kann ihre Präsenz noch spüren. Es ist nur merkwürdig das ich ihre Präsents sowohl ganz in meiner Nähe spüre als auch dort unten auf dem anderen Pfad.“, sagte er und schweifte mit seinen Blick zur Schlucht. „Da ist doch was faul ...“, dachte sein Gefährte laut und rieb sich das Kinn. „Ja, eine äußerst merkwürdige Flugrichtung, selbst wenn sie bei der Explosion so weit davon geschleudert wurden.“, stimmte er ihm zu. Viel mehr interessierte ihn jedoch, was sie überhaupt getroffen hatte.
 

„Was sagst du? ZAUBEREI?“, kreischte Zelda laut auf, als Larissa ihr ihre These unterbreitete warum es sie in diese Gegend verschlagen hatte. Trotzdem schien es für sie die einzig logische Erklärung zu sein warum man trotz der immensen Höhe so verhältnismäßig sanft auf den Boden gelandet war, ohne dabei mehrere physikalische Gesetze zu brechen. „Ganz, klar. Das war kein gewöhnlicher Energieball der uns da versucht hatte zu treffen. Er war voll und ganz darauf aus uns von den tollen Shane zu trennen.“, verkündete sie noch einmal und erhob dabei selbstsicher ihren Zeigefinger. „... na wenn du meinst.“, tönte es zynisch von den ihren Begleiterinnen, die es bei diesen Worten nicht mehr auf den Beinen gehalten hatte.

Kyren fiel auf das die Gegend in der sie gelandet waren äußerst ungewöhnlich war. Es war zwar eigentlich helllichter Tag, aber nur wenig Licht drang durch die dichten Bäume, so dass die leichte Dunkelheit irgendwie unheimlich wirkte. „Wo sind wir hier nur?“, fragte sie sich. „Bäume, Pflanzen, Muttererde in dieser Höhe? Das kann doch gar nicht sein, oder?“, meinte Zelda skeptisch. Im selben Augenblick beschwörte die rothaarige Priesterin eine kleine Lichtkugel die die Gegend etwas erhellte. „So, Mädels. Das ist die Gelegenheit um zu beweisen dass wir auch gut ohne die Jungs auskommen können. Wenn wir zusammenhalten, sind wir bestimmt eher am Ziel als die anderen beiden.“, sagte sie und sprang auf einen kleinen Felsen um eine thronende Position einzunehmen. „Manchmal ist sie doch ein wenig merkwürdig, oder?“, flüsterten sich ihre Begleiterinnen darauf heimlich nickend zu.

Schließlich ließen sich die beiden überreden sich von ihr durch die Dunkelheit führen zu lassen, denn es war ja ihr Zauber der die Gegend erhellte. Kyren wunderte sich etwas, denn dieser Zauber wurde eigentlich nur von Magiern verwendet und nicht von Klerikerinnen. Immer mehr Ungereimtheiten fielen ihr auf, aber sie beließ es dabei sich keine weiteren Gedanken darüber zu machen.

Je weiter sie gingen, desto matschiger wurde auch der Boden, so dass sich ein leichtes Unbehagen unter ihnen breit machte. „Bist du sicher dass das der richtige Weg ist? Ich habe das Gefühl das wir auf Treibsand laufen. Außerdem denke ich das wir beobachtet werden.“, piepste die junge Elfe vorsichtig und schaute sich ängstlich um. „Ach nun hör auf, nur weil hinter jedem zweiten Baum glutrote Augen hervorleuchten, brauchst du doch keine Angst zu haben.“, meinte Larissa mürrisch und ging einfach weiter. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen sie ist von einen Dämonen besessen.“, fügte Zelda kopfschüttelnd bei und irgendwie machte sich in Kyren immer mehr das Gefühl breit das etwas nicht stimmte.
 

„Wer war doch gleich dafür diesen Pfad zu nehmen? Wir können nirgendwohin weiter!“, grummelte Shane vor sich hin. Nachdenklich spielte Jason mit seinen Fuß im Boden bevor er sich ebenfalls zu ihm gesellte. „Einfach hoffnungslos.“, seufzte auch er enttäuscht auf. Ihm fiel auf das Shane nachdenklich wirkte, so das er ihn vorsichtig anstupste. „Hey, ist irgendetwas? Du guckst so als ob du Gespenster siehst.“, sagte er in einen ruhigen Ton, als der junge Halbelf auf einmal aufschreckte. „Rakshasa!“, murmelte er ängstlich vor sich hin. „Ähm ... Gesundheit?“, erwiderte er ihm unsicher. „Blödsinn! Rakshasa - das sind Monster! Sie sind in der Lage solche Zauber zu erzeugen, die sogar ganze Landschaften verwüsten können! Aber vor allen sind sie in der Lage traumbedingte Illusionen zu erzeugen! Das würde auch einiges erklären.“, erwiderte er nervös. Erschrocken trat sein Gefährte ein paar Schritte zurück. „Das ist nicht möglich ...“, fauchte er in einen ungewöhnlichen Tonfall. „Das ist eine Illusion! Verdammt! Alles war von Anfang an eine Illusion! Das ist nichts weiter als ein Traum! Ich liege wahrscheinlich noch immer am Krater und träume das hier!“, schrie Shane erzürnt. „Was? Das ist doch Blödsinn, Junge. Du bist irre!“, erwiderte sein Freund erstaunt und trat weiter ängstlich zurück. „Ach ja? Dann könnte ich das hier nicht tun ...“, meinte er grinsend und zog sein Zweihänder aus der Fassung, wohlwissend das er das Schwert gar nicht führen konnte, da sich Carsomyr nur von einen Menschen oder einen Paladin mit extrem reinen Herzen halten ließ.

Plötzlich zerfiel die Gegend um ihn herum zu Staub und alles schien sich in bunten Farben aufzulösen. Völlig unbeeindruckt hielt er die Stellung und ließ sich ins Nichts fallen, als der Boden unter ihm verschwand.

Mit einem gewaltigen Wutschrei schreckte er schließlich auf und als er die Augen öffnete sah er wie ihn drei Rakshasa entgeistert anstarrten. Er hatte bisher nur von diesen Wesen gehört, doch nun sah er sie leibhaftig vor sich. Sie waren ziemlich lumpig gekleidet und trugen einen Krummsäbel auf den Rücken. Ein Turban bedeckte ihre raubtierartigen Kopf und doch wirkten sie fast human. Schnell merkte er dass er sich tatsächlich seit der Explosion nicht von Fleck gerührt hatte. Selbst Kyren und die anderen lagen träumend in seiner Nähe, was erklärte warum er ihre Auren in seiner Nähe fühlen konnte. „Wah! Der Halbelf ist clever!“, fluchte eines der Monster und zog sein Schwert. „Ihr Bastarde! Was habt ihr vor? Was soll das Ganze?“, fauchte er ihnen entgegen und sprang auf. „Pah, Shougun hat uns gewährt euch nach belieben zu quälen bevor wir euch ihm ausliefern sollen, doch du hast uns den Spaß verdorben, Halbelf!“, rechtfertige sich einer seiner Gegner. „Was? Shougun? Wer ist das?“, fragte er erneut in der Hoffnung in Erfahrung zu bringen wer sich eigentlich hinter diesen Namen verbarg. „Hah, er ist allmächtig. Niemand stellt sich im in den Weg. Er wurde zum mächtigsten Diener Bells auserwählt und du, Kind, wirst dich uns nicht länger in den Weg stellen.“, tönte eines der Monster, das darauf mit gezückten Krummsäbel auf den scheinbar wehrlosen Jungen zustürmte, doch der wich völlig unbeeindruckt mit einen Schritt aus und gab seinem Gegner einen kräftigen Tritt, der ihn in die tiefe Schlucht hinabstolpern ließ. Der Rakshasa schrie und verstummte als ein dumpfer Aufprall sein Ende andeutete. Erschrocken zuckten seine Artgenossen zurück, doch auch er selbst erschrak, wie leicht es war seinen ersten Angreifer auszuschalten.

„Bleib weg, Junge, oder deine Gefährten werden es bereuen. Bis jetzt träumen sie noch relativ harmlos. Es dauert zwar eine Weile bis sich ihre Träume zu wahren Alpträumen entwickeln, aber wenn wir nachhelfen können wir das auch beschleunigen.“, drohte einer von ihnen und deutete auf seine schlafenden Freunde. Zähneknirschend gehorchte er diesen Forderungen, denn er hatte einmal von seinem Vater gehört dass selbst Träume und Illusionen von Rakshasas tödlich enden könnten.

Plötzlich tippte eine Gestalt einen der Wesen auf die Schulter um auf sich aufmerksam zu machen. Verwirrt drehte sich die Kreatur um und erblickte Jason hinter sich, der ausholte und ihm seine rechte Faust mit voller Wucht in seinen Unterleib schlug, was ihn ächzend zu Boden brachte. „Wie ... wieso ...“, keuchte es, während es versuchte sich mit letzter Kraft an der Kleidung des Menschens zu halten. „Pah, ihr solltet aufpassen was ihr einen Berserker träumen lasst.“, erwiderte er schroff und auch ein wenig selbststolz. Leider merkte keiner der beiden Jungen, wie der letzte Rakshasa die Gelegenheit nutzte um die schlafende Kyren als Geisel zu benutzen. „Verdammt! Es ist alles schiefgegangen. Wir haben euch unterschätzt. Aber das ist jetzt egal.“, brüllte die Kreatur und hielt der Elfe ein Messer an die Kehle. „Eure Illusionen mögen gut sein, aber nicht perfekt. Wenn du uns gehen lässt, verschonen wir dich.“, erwiderte junge Mönch kühn, bevor er einen Schritt in dessen Richtung trat. „Keinen Schritt weiter oder das Kind wird sterben.“, wies ihn der Rakshasa zurück. „Kyren!“, schrie Shane besorgt auf, ohne zu wissen dass er damit nur ein weiteres Unheil einleitete. „Ahh, wie ich sehe sorgst du dich um die Göre, Halbelf. Wie würde es dir denn gefallen wenn ich ihr ein paar ’schöne’ Träume verabreiche?“, meinte es hämisch. „Nein! Lass sie los, oder du wirst ... wirst ...“, schrie er besorgt zurück, wohlwissend das er nichts tun konnte, ohne ihr Leben zu gefährden. „Na was, Junge? Da bin ich ja mal gespannt. Kostprobe gefällig?“, provozierte das Monster ihn weiter und legte seinen Zeigefinger auf die Stirn des Elfenmädchens. Der Fingerkuppe des Rakshasas leuchtete kurz grün auf, worauf sich ihr Gesicht ängstlich verzog. Innerlich schien sie zu schreien, und doch wachte sie nicht aus ihrem Alptraum auf. „Hör auf sie zu quälen!“, drohte er erneut, doch dies beeindruckte das Monster nicht im Geringsten. „Das werde ich auch. Aber zuerst werde ich mir ein Portal öffnen und die Elfe mitnehmen. Shougun wird sicher stolz auf mich sein.“, erwiderte die Kreatur lachend und baute sich in aller Seelenruhe mit seiner freien Hand ein Portal auf, während es mit der anderen das Messer an ihre Kehle hielt.

„Und tschüss, ihr Menschlein ...“, posaunte der Rakshasa arrogant und ging langsam rückwärts in Richtung des Portals, die Elfe fest im Griff. Plötzlich zuckte er jedoch leicht zusammen, worauf dessen Augen von einem Augenblick zum anderen ganz kalt und leer wurden. Es wurde so schwach das ihm das Messer aus der Hand fiel und er von Kyren ablassen musste. Fast gleichzeitig sackten sie zu Boden, nur mit dem Unterschied das sich ein Pfeil in den Rücken des Monsters gebohrt hatte. Als es zu Boden fiel kam Zelda direkt dahinter zum Vorschein, die noch immer in der Pose verharrte aus der sie den Pfeil abgeschossen hatte. „Zelda!“, riefen ihre Gefährten erleichtert. „Kleiner Fehler, Rakshasa. Du hast vergessen meinen Traum zu halten, indem du Kyren gequält hast.“, meinte sie leicht erzürnt und legte den Bogen wieder ab. Es dauerte nur Sekunden bis auch Larissa und Kyren erwachten. „Ein Traum?“, fragte die kleine Elfe leise und rieb sich den Kopf. „Ja, aber keine Sorge. Es ist vorbei.“, tröstete sie Zelda, die ihr half aufzustehen. „Haben ... haben wir alle dasselbe geträumt?“, fragte sie mit schwacher Stimme.

„Öhm ... keine Ahnung. Normalerweise vergisst man seinen Traum nach ein paar Minuten wieder.“, meinte Shane und kratzte sich nachdenklich am Kopf. Erleichtert atmete die kleine Elfe noch einmal durch und rappelte sich schließlich auf. Sie war froh dass sie diesen Albtraum schnell vergessen würde, denn die Qualen die sie darin erlitten hatte waren einfach zu schrecklich als das sie sie in Erinnerung behalten wollte.

Niemand merkte dass sich Jasons Opfer durch das Portal davonschlich um vor Shougun Bericht erstatten zu können. Erst als sich das Portal plötzlich schloss erkannten sie ihre kleine Unaufmerksamkeit, so dass man den Flüchtenden nur überrascht hinter her sehen konnte. „Verdammt! Einer ist entkommen!“, ärgerte sich Jason.

Shane hatte das Gefühl das die Entscheidung über den Ausgang dieses Konflikts schon bald bevorstand. Dennoch fragte er sich warum diese Kreaturen so schwach waren, denn die Rakshasa kannte er als sehr mächtige und fähige Wesen. Eine schreckliche Vermutung tat sich plötzlich vor ihm auf, die seine Miene in Sorge fallen ließ.
 

Währenddessen kam der entkommene Rakshasa bei seinem Herren an und erstattete eiligst Meldung. „Herr, es ist schief gegangen. Der eine Mensch und der Halbelf ... wir haben sie unterschätzt. Ihr müsst aufpassen ...“, keuchte er und hielt sich am Bauch, doch sein Meister unterbrach ihn und stand lachend auf. „So so. Aber weißt du mein kleiner Freund, eigentlich ist mir das egal. Ich habe nie damit gerechnet das ihr es schaffen würdet diese Gruppe zu besiegen. Ihr drei seid fast noch Kinder und kaum in der Lage eine solch wichtige Aufgabe zu erledigen. Das Ganze war lediglich zu meiner Belustigung gedacht. Ich habe euch die ganze Zeit durch beobachtet und ich muss sagen die Show war gut.“, erklärte er sein ausgelassenes Verhalten. „Was? Ich verstehe nicht ...“, stotterte der Rakshasa verwirrt, doch als er sah das sein Meister seine Hand gegen ihn erhob war ihm klar, das ihm ein Zauber zuteil werden sollte, der ihm das Leben nehmen würde. Kurz darauf glühte der Saal hell auf und das Geräusch eines leblosen Körpers der zu Boden fiel schallte durch die Hallen. Ignorant wendete sich Shougun schließlich vom Kadaver seines Opfers ab. „Diron, ihr könnt nun gehen ...“, sagte er noch bevor er sich wieder in seinen Thron bequemte. Aus seinen Augenwinkeln erkannte er noch wie der Schatten des Zauberers den Saal verließ ...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Moja
2003-06-12T11:26:12+00:00 12.06.2003 13:26
Fertig^^ Nun hab ich schon bis kapitel 18 alles gelesen^^.
Ich bin schon gespannt wie esw weiter geht^^.
Lad schnell den rest hoch^^.
*liebangugg*
Deine Moja^^.


Zurück