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World of Faerûn - 1. Staffel

Demon Bell-Saga
von

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Folge 5: Neu-Saradush

Folge 5: Neu-Saradush
 

Nachdem der Mirwald hinten ihnen lag, reisten Kyren und ihre Gefährten weiter nach Neu-Saradush. Fröhlich trillernd marschierte das Elfenmädchen vorneweg, dicht gefolgt von Shane, während sich die beiden Menschen etwas zurückfallen ließen. Jasons Komplimente an Zelda und Versuche das ein oder andere Gespräch aufzubauen scheiterten bisher. Zu enttäuscht gab sich die schöne Waldläuferin, nach seinen Auftritt gegenüber der Wertigerfrau.

„Zeldaaaaaaaaa!“, flehte er. „Nun sei doch nicht so grimmig. Wenn du ein bisschen mehr Haut zeigen würdest fänden die meisten Leute dich bestimmt auch ein bisschen interessanter als dieser Wertigerfrau.“, ergänzte er und massierte dabei zärtlich ihren Nacken, doch diese Worte verschlugen ihr erst recht die Sprache, so das ihre Augen weit aufsprangen. „Ein bisschen mehr Haut zeigen? So läuft das also. Du machst mir also nur Komplimente um mich möglichst schnell ins Bett zu kriegen?“, erwiderte sie eingeschnappt.

„Genau.“, murmelte er freudig lächelnd, ohne dass er sich der Konsequenz dieses Wortes bewusst war. „Was war das eben?“, fragte sie erbost zurück. „Äh .... nichts, nichts.“, wank er hektisch ab, während der Angstschweiß in ihm aufstieg. „Ich warne dich, treib’s nicht auf die Spitze!“, fauchte sie ihn an und gab somit zu erkennen das sie sein Gemurmel durchaus verstanden hatte
 

Vergnügt schaute Kyren sich das Schauspiel der beiden an, bevor sie sich etwas zu Shane zurückfallen ließ.

„Die beiden haben sich aber viel zu sagen.“, meinte sie und deute mit ihren Augen in ihre Richtung, doch den Halbelfen schien das nicht sonderlich zu interessieren. Nur abwegig blickte er hinter sich.

„Du könntest ruhig auch ein bisschen gesprächiger sein.“, meinte die kleine Elfe leicht verärgert, aber er erwiderte auch weiterhin keinen Mucks.

„Mh ... hast du eigentlich schon eine Freundin, Shane?“, fragte sie breit grinsend nach, aber selbst damit konnte sie ihn nicht aus seiner schweigenden Haltung herauslocken. „Also, nein, hm? Dann ... fandest du die Wertigerfrau nicht schön?“, fuhr sie fort, jedoch ohne eine Reaktion ihres Mitstreiters zu erhalten. Langsam wurde ihr diese Schweigsamkeit zu viel, so dass sie nur noch einen letzten Versuch startete. „Hm ... was stimmt mit dir nicht? Hat man dich etwa aus der Hölle geholt oder fällt dir unsere Sprache schwer?“, drängte sie ihn. Endlich hatten ihre Sticheleien Erfolg und er antwortete. „Hm? Tut mir Leid. Ich hatte gerade nicht zugehört.“, sagte er verlegen und rieb sich schwitzend den Hinterkopf. Solch eine Antwort hatte das Elfenkind nun wirklich nicht erwartet, worauf es sie glatt von den Füßen riss. Dennoch fragte sie sich was ihn so tief in Gedanken versinken ließ. Nun wo sie seine Aufmerksamkeit hatte, konnte sie vielleicht erfahren, wieso er sich der Wertigerfrau gegenüber so verhalten hatte. „Du scheinst dich nicht für Mädchen zu interessieren, hm?“, fragte sie vorsichtig. Verträumt verschränkte er daraufhin seine Arme hinter dem Kopf. „Blödsinn.“, erwiderte er trocken.

„Sah aber so aus als sich diese halbnackte Wertigerfrau so an dich schmiegte.“, konterte sie schmunzelnd, worauf Shane stirnrunzelnd auf die neugierige Elfe herabsah. „Na wer hat uns denn getrennt?“, erwiderte er mit frechem Blick. „Äh ... du bist doof.“, entgegnete sie ihm eingeschnappt und verschränkte trotzig ihre Arme.

Gedanklich ging ihr dieses Thema aber nicht so schnell aus dem Kopf. In ihren bisherigen Leben hatte die junge Elfe noch nicht so viel mit Jungen zu schaffen gehabt, doch er verhielt sich anders als die anderen, fast so als hätte er keine Gefühle.

Und je genauer sie darüber nachdachte, desto mehr fiel ihr auf das er sich erst seit Mitchs Tod so verhielt. Sie erinnerte sich, dass, als sie auf ihn getroffen war, er noch viel fröhlicher, ja ausgelassener war, aber seit Jason seinen besten Freund verloren hatte, hatte sich Shane verändert. Sie fragte sich was wohl in ihm vorginge und ob ihn vielleicht Schuldgefühle plagten.

Je mehr sie darüber nachdachte desto trauriger wurde sie schließlich, denn innerhalb weniger Tage wurde sie aus ihrer harmonischen Kindheit gerissen und lebte nun das Leben eines Abenteuers - ein Leben das ihr eigentlich gar nicht zusagte.
 

Als sie am Horizont die Türme von Neu-Saradush sah, verflüchtigten sich ihre Gedanken, denn wie es für Elfenkinder in ihrem Alter üblich war, vergas sie schnell. Bald, so hoffte sie würde sie ein paar Antworten erhalten. Antworten über Bell, ihr Schicksal und über das ihrer entführten Mutter.

Sie war ganz aufgeregt, denn seit ihrer frühen Kindheit war sie noch nie in eine so großen Stadt gewesen, doch es wurde spät und man entschloss, sich noch vor Neu-Saradush an einen kleinen See niederzulassen.

In dieser Nacht waren die Sterne besonders gut zu sehen. Die kleine Elfe war so aufgeregt dass sie kaum Schlaf fand. Immer wieder sah sie in den schier unendlich schönen Sternenhimmel und träumte gedanklich vor sich hin. Wie schon die Nacht zuvor saß Shane am Lagerfeuer, doch diesmal hatte ihn der Schlaf besiegt.

Sie bemerkte dass er wohl eingenickt war. Vorsichtig stand sie auf, um die anderen nicht zu wecken und schlich sich an ihn heran. Ganz sanft legte sie den Halbelfen auf die Erde, da er wohl sonst den nächsten Tag mit gewaltigen Rückenschmerzen beginnen würde, so krumm wie er da saß. Behutsam deckte sie den schlafenden Jungen zu. Es war ihr vorher nie aufgefallen, aber als sie ihn da so liegen sah, fiel ihr auf was für ein friedlicher Junge er doch eigentlich war, ganz im Gegensatz zu seinen Verhalten was er seit Mitchs Tod an den Tag legte.

Noch eine ganze Weile beobachtete sie ihm beim Schlafen, wie eine Mutter ihr Kind, bis sie schließlich neben ihn eindöste. Ein kurzes Stöhnen von ihm erweckte sie allerdings bald darauf wieder.

Auf seiner Stirn hatten sich Schweißtropfen gebildet und er schien sehr unruhig zu schlafen. Es sah so aus als ob er einen Alptraum hatte. „Mmm ... Alexandra ... nein ... lauf … Alexandra!“, redete er im Schlaf vor sich hin und streckte seine Hand so aus als ob er nach etwas greifen wollte. Fürsorglich nahm die kleine Elfe seine ausgestreckte Hand und streichelte ihm beruhigend über seinen Handrücken.

„Scht ... Shane ... ist ja gut. Ich bin ja da. Es ist alles in Ordnung.“, flüsterte sie und lächelte freundlich auf ihn herab. Überraschenderweise zeigten ihre Worte sogar Wirkung. Er griff fester nach ihrer Hand und schlief wieder etwas ruhiger weiter. „Alexandra ...“, sagte er immer wieder, doch diesmal klang sein Tonfall etwas erleichterter. Ihr war klar dass den Jungen irgendetwas emotional ziemlich mitnahm. Sie fragte sich wer wohl diese Alexandra sei und dachte an seine vermisste Schwester, von der er erzählt hatte. Vielleicht war sie der Grund für sein kaltes Verhalten. Ihr fiel auf das sie eigentlich relativ wenig über ihn und seine Vergangenheit wusste, aber das störte sie zunächst nicht. Sie wusste zwar nicht warum, aber seit sie seine Hand hielt schlief er deutlich besser. „Ich wusste gar nicht wie weit meine heilenden Kräfte gehen können.“, lobte sie sich selbst und schmunzelte heimlich in sich hinein. Vorsichtig ließ sie von seiner Hand ab und legte sich wieder schlafen.
 

Am nächsten Morgen stand die Gruppe vor den Toren von Neu-Saradush. Als sie eintrat bot sich ihnen ein großartiges Spektakel. Ein riesiger Marktplatz erstreckte sich in der Mitte der Stadt. Hunderte von Menschen, Elfen, Gnomen und Zwergen liefen von Stand zu Stand und kauften Waren ein. Andere nutzten die Gelegenheit um ein kleines Schwätzchen zu halten.

„Wo sollen wir in diesen Getümmel nur einen Weisen finden?“, fragte Kyren beeindruckt von der Fülle der Menschen vor ihr. Plötzlich merkte sie wie sie jemand an die Schulter fasste, so dass sie sich erschrocken umdrehte. Ein Mann in Robe und Kapuze hatte sich unbemerkte hinter sie geschlichen und erstaunte mit seinem plötzlichen Auftreten nicht nur die junge Elfe. Sein Gesicht war nicht zu erkennen, da seine große Kapuze die Sicht darauf versperrte. „Ihr sucht einen Weisen? Ein Propheten? Ich denke damit kann ich dienen.“, meinte der Fremde freundlich. Keiner wusste zunächst was man davon halten sollte. Shane kam es fast so vor als ob er ihnen aufgelauert hätte, doch es war nur ein flüchtiges Gefühl. Kurz darauf wies der Mann sie mit einer einladenden Bewegung an ihm zu folgen und deutete eine Richtung an in die man gehen müsste.

„Folgt mir.“, meinte er und schritt langsam voraus. Unsicher schauten sich die vier an. Mehr als ein Schulterzucken konnte selbst Jason nicht dazu äußern.

So folgte man der mysteriösen Gestalt, die sie etwas abseits des Marktes zu einem kleinen Haus führte. Statt einer Tür wehte dort nur ein roter Umhang, der mit interessanten Verzierungen gespickt war. Darauf war auch ein allsehendes Auge abgebildet, was wohl symbolisch für einen Seher stand. Der Mann drehte sich ein wenig zu der Gruppe um. „Also, wer von euch braucht meine Hilfe?“, fragte er höflich.

„Hier ich, wenn’s recht ist.“, rief Kyren und meldete sich, bevor sie in Richtung des Eingangs eilte. „Dann folge mir, Kind.“, wank der Mann sie heran, doch Shane schien seine freundliche Art nicht zu gefallen. „Stopp! Wir kommen mit ihr rein.“, forderte er und deutete flüchtig auf Jason und Zelda. „Nein! Das geht nicht! Es darf immer nur eine Person bei meiner Zeremonie dabei sein.“, entgegnete der Fremde überrascht von dieser Reaktion. „Dann machen Sie halt diesmal eine Ausnahme!“, fauchte Zelda misstrauisch. „Nein! Es gibt keine Ausnahmen!“, schrie der Mann erzürnt zurück.

Noch bevor er sich versah hatte, hatte Jason ihm am Kragen gepackt und presste ihn gegen die Wand. „Hör zu, alter Mann, wir sind nicht ganz so dumm wie wir vielleicht aussehen. Wir lassen das Mädchen nicht alleine mit Ihnen da rein.“, gab er erzürnt von sich, während Zelda sich im Hintergrund gestikulierend über die Bemerkung ihres Aussehens beschwerte.

„Und warum?“, würgte sein Gegenüber und richtete sein Blick auf den jungen Halbelfen. „... weil ... weil ... weil ich ... äh ... ihr Beschützer bin. Ich passe immer auf sie auf.“, stotterte Shane leicht verdutzt, da er von der Frage etwas überrascht war. Natürlich konnte er nicht sagen dass er dem Propheten nicht vertraute. Ihnen war bewusst dass hinter jeder Ecke Leath oder sein Gesindel lauern könnte und so war es besser wenn zumindest einer von ihnen bei Kyren blieb. „Och, können Sie ihn wirklich nicht mit hineinlassen?“, meinte diese lieblich und legte einen herzzerreißenden Blick auf. Schließlich gab der Fremde nach und nahm auch Shane mit in seine Behausung, auch wenn ihm das sichtlich nicht zusagte.

Sein kleines Haus war von innen mit Teppichen und Vorhängen nur so übersäht. In der Mitte stand ein Tisch mit einer Kristallkugel und einige Kerzen erleuchteten das fensterlose Haus. Die junge Elfe und der Mann setzten sich auf die zwei Stuhle die beim Tisch bereit standen. Shane dagegen musste stehen und verschränkte skeptisch die Arme. „Also, großer Weiser. Ich habe eine Frage. Ich möchte gerne alles über einen Dämon Namens Bell in Erfahrung bringen.“, sagte sie und kam schnell zur Sache. Spielend führte der Mann seine Hände über die Kristallkugel, die kurz darauf auch zu leuchten begann. „Nun gut. Ich kenne die Sage vom Dämon Belluzcius. Sie ist mir sehr wohl vertraut.“, meinte der Mann. „Belluzcius?“, fragte sie erstaunt nach.

„Ja, Kind. Bell ist nur ein gebräuchlicher Kürzel. Aber das ist nicht so wichtig. Lass mich dir die Geschichte des Dämons erzählen.“, fuhr er fort und begann schließlich mit seiner Erzählung.

„Vor vielen vielen Jahren als noch große Kriege zwischen den Drow und den Hochelfen tobten, beschlossen die Drow die Hilfe eines Dämons in Anspruch zu nehmen um die ihnen verhassten Hochelfen endgültig zu vernichten. Ein mächtiger Drow-Magier namens Luzcius führte die Zeremonie aus. Doch den Dämon den er herauf beschwörte, entriss sich seiner Kontrolle. Der Dämon war zu mächtig und verwüstete die Stadt der Drow. Luzcius und einige der mächtigsten Priesterinnen gelang es schließlich das Monster zu stoppen, doch ihnen gelang nur ein Teilerfolg. Sie zerstörten zwar den Körper des Dämons, aber nicht seinen Geist. Dieser nahm nach seiner Niederlage besitzt von Luzcius Körper, wodurch er noch mächtiger wurde. Luzcius flüchtete dann an die Oberfläche. Von dort aus wollte er erneut seinen Zerstörungswahn ausleben lassen. Schnell schlossen sich ihm einige finstere Armeen an. Er streifte allerdings nur wenige Wochen durch das Land, bevor sich ihm eine sehr mächtige Magierin in den Weg stellte. Ihr Name war Bell. Obwohl ihr Gegner schier unbesiegbar war schaffte sie es Luzcius niederzustrecken. Doch sie wusste nichts von dem Dämon in dessen Körper und so ereilte sie das gleiche Schicksal wie dem Drow schon zuvor. Nun war Bell die neue Hülle für den Dämon, der weiter durch das Land zog und nur Zerstörung und Chaos zurück ließ. Schnell merkten einige Weisen die wahre Natur der Frau. Sie fassten einen Plan, doch dazu brauchten sie die Hilfe eines Drow, denn nur ein Drow konnte den Dämon auch wieder bannen. Der legendäre Dunkelelf und Waldläufer Drizzt Do’Urden stellte sich Bell damals entgegen. Und es gelang ihm den Dämon in eine andere Ebene zu verbannen. Bells seelenloser Körper wurde daraufhin vermummt, in einen Sarkophag eingeschlossen und tief unter der Erde begraben, auf das ihn nie wieder jemand finden würde.“, erzählte der Mann. Gebannt saß die kleine Elfe am Tisch und lauschte seinen Worten, auf dass er ihr ihre nächste Frage beantworten könnte.

„Aber ... aber Bell lebt. Ich hab es mit eigenen Augen gesehen. Sie ... er ... es ist hinter mir her.“, gab sie verzweifelt von sich, worauf der Seher nickte und die Kristallkugel noch etwas heller zum glühen brachte.

„Hm ... auch ich sehe das der Geist des Dämons wieder versucht in diese Welt zu gelangen, doch das dürfte schwer sein. Der seelenlose Körper Bells ist mit einen Siegel versehen, das selbst mächtigsten Zaubern standhält. Ich erinnere mich das Drizzt ihr Grab damals verfluchte, für den Fall das Bell zurückkehren würde. Nur mit Hilfe des Blutes einer elfischen Jungfrau und eines Opferrituals könnte das Siegel gesprengt und der Fluch gebrochen werden. Bell könnte sogar ihren alten angeschlagenen Körper verlassen und in dem des Opfers übersteigen.“, erzählte er weiter, worauf Kyren verschreckt zurückzuckte.

Sie und Shane staunten nicht schlecht als sie das hörten, denn langsam begriffen sie um was es der Dämonin wirklich ging. „... sie will mein Blut und mich opfern um sich wieder in dieser Welt zu manifestieren? Wie schrecklich.“, stotterte sie ängstlich. Shane ging daraufhin auf den Seher zu und legte ihm eine angemessene Bezahlung auf den Tisch. „Vielen Dank, wir haben gehört was wir hören wollten.“, meinte er hektisch und verließ zügig mit der Elfe die Behausung. Ohne ein Widerwort ließ der Mann am Tisch die beiden laufen, denn kaum das sie weg waren trat eine Gestalt hinter ihm aus einem Hinterzimmer hervor. „Warum habt Ihr sie laufen lassen, Nekromant?“, fragte die Gestalt erzürnt. „Ich hatte nur etwas Pech das dieser Halbelf bei ihr war. Er hätte mir vielleicht Schwierigkeiten gemacht. Aber keine Sorge, Leath, sie werden die Stadt nicht gemeinsam verlassen.“, antwortete er gelassen. Nachdenklich verschränkte der Dunkelelf die Arme und starrte auf die Kristallkugel. Seine Gedanken schweiften über die letzte Niederlage. Dieses mal wollte er nicht versagen.
 

Jason und Zelda hatten währenddessen schon ungeduldig gewartet und durchlöcherten die Elfin mit einem erwartungsvollen Blick. „Und?“, fragten sie gleichzeitig, aber da sie noch etwas über ihr drohendes Schicksal geschockt war, übernahm ihr selbsternannter Aufpasser die Berichterstattung.

„Es sieht nicht gut aus. Scheinbar hat sie einen Dämon zum Feind der ihr Blut und vielleicht sogar ihren Körper will um sich wieder in dieser Welt zu manifestieren.“, erklärte er und blickte zunächst in zwei verschiedene Gesichter. Jenes von Jason, mit Hass erfüllt, und das von Zelda, welches eher einen besorgten Eindruck hinterließ. Beide konnten nicht fassen was ihnen da erzählt wurde. Zu schrecklich schien die Realität in diesen Moment.

„Grrr. Nun gut. Ich denke wir sollten zu einer Gaststätte gehen und erst einmal etwas essen und trinken.“, schlug Jason vor, der noch immer etwas erzürnt war. „Au ja, prima Idee. Ich hab einen Bärenhunger.“, meinte Kyren freudig und sprang ein paar mal in die Luft. Der Gedanke ans Essen ließ ihre Laune schlagartig in die Höhe schießen. Lächelnd lud die Waldläuferin alle in das nächstbeste Gasthaus ein. Es dauerte auch nicht lange und man fand eine Schänke in der man sich niederlassen konnte.
 

Die Atmosphäre war überraschend angenehm. Egal wo man hinsah. Nirgends war Pöbel, Banditen oder ähnliches zu sehen. Schnell war ein Tisch gefunden, wo man ungeduldig auf die Bedienung wartete. Speziell Jason sehnte sich förmlich nach ihr und ließ seine Blicke nach ihr streifen.

„Ich wette die Bedienungen hier sind hübsche junge Frauen ...“, lechzte er, worauf er sofort einen mürrischen Blick seiner heimlichen Angebeteten erntete. „... so wie du Zelda.“, ergänzte er hastig und nahm beruhigend ihre Hand. „Hmpf, bedenke mal was für ein Vorbild du für Kyren bist. Wenn sie mal erwachsen ist glaubt sie das alle Männer so wie du sind.“, belehrte sie ihn. „Ach was, die hat doch ihren Shane ...“, wank er grinsend ab, worauf dieser ruckartig aufsprang.

„Hey! Wie darf ich das jetzt verstehen?“, fauchte er verärgert und ließ sich nur mühevoll von Zelda wieder beruhigen, doch auch Kyren mischte sich nun ein.

„Der? Pah, da würd’ ich ja lieber Würmer essen. Ich kann ihn nicht mal richtig leiden. Er ist rechthaberisch, eingebildet und stur.“, gab sie hochnäsig zurück. „Vielen Dank, du kleine ...“, fauchte der junge Halbelf zurück, verkniff sich aber sie zu beleidigen, obwohl ihre kümmerliche Oberweite das ideale Angriffsziel gewesen wäre. Eine Weile war ihm noch recht mürrisch zu Mute, bevor ihn die Elfe erneut ansprach. „Aber sag mal, Shane. Hast du das vorhin ernst gemeint, mit dem Beschützer und so?“, fragte sie neugierig.

„Na ja, du hast doch mal zu mir gesagt das du meine Hilfe brauchst. Warum soll ich dann nicht dein Beschützer sein?“, erwiderte er schulterzuckend, worauf ihre Augen zu glänzen begannen. Sie konnte kaum glauben dass sie tatsächlich einen eigenen Beschützer hatte und schien überglücklich. „Eigentlich bist du ja manchmal doch ganz nett.“, merkte sie leise an.

„Na ja ... mein Vater war Paladin. Er hat sich immer für die Armen und Schwachen eingesetzt. Und es ist auch mein Traum einmal ein Paladin zu werden, auch wenn ich ... ein Halbelf bin.“, tönte er beinah heroisch. Es fiel auf das seine Stimme etwas trauriger Klang als er von seinen Vater sprach. Man fragte sich was wohl der Grund dafür war, doch da in diesen Moment eine Kellnerin kam, verflog dieser Gedanke schnell wieder.
 

Schmatzend und mampfend genossen die Vier schließlich ihre warme Mahlzeit, die aus gebratener Ente bestand. Die Rechnung war schnell bezahlt und die Gruppe war eigentlich bereit weiter zu ziehen, doch kaum war das letzte Bäuerchen gemacht, sackten die Vier schlafend in ihren Sitzen zusammen.
 

Wenig später betrat ein Drow die Schänke. Es war Leath und er brachte gleich einige Cyric-Priester mit, die ebenfalls zu Bells Dienerschaft zählten. Hastig ging er auf den Wirt zu und packte ihm am Kragen.

„Habt ihr das Essen der Vier mit einen Schlafmittel versehen, so wie es Euch der Nekromant befohlen hat?“, fragte er mit drohender Stimme. Schlotternd nickte ihm der Wirt zu und deutete ihm den Weg zum Tisch, an dem die gesuchten Gäste saßen. „Sie schlafen garantiert, Herr. Die Dosis war sehr hoch. Meine Leute haben Sie auf Zimmer 12 gebracht.“, gab er ängstlich zur Antwort.

Wütend stampfte Leath mit seinen Gefolgsleuten die Treppe zur Unterkunft herauf. Es dauerte nicht lange und sie hatten Zimmer 12 gefunden. „Eintreten!“, befahl der Drow seinen Priestern und deutete auf die Tür.

Nach einem lauten Rums war die Tür nur noch Sperrmüll und einige Cyrics kamen eilig in das Zimmer gestürmt. Erwartungsgemäß lagen Zelda und Jason schlafend auf dem Bett, doch als Leath die Decke von der Couch riss, auf der er Kyren vermutete, entdeckte er darunter nur ein paar Kissen die den Schein wahren sollten.

„Wo ist die Elfe!?“, schrie er erzürnt. „Herr, der Halbelf ist auch nicht da.“, rief ein Cyric, worauf er wütend eines der Kissen in der Luft zeriss. „Arrr. Verflucht noch mal! Dann findet sie!“, befahl er außer sich vor Wut.

„Und nehmt die beiden mit.“, ergänzte er und deutete auf Jason und Zelda, die immer noch schliefen. „Wenn ich dieses Gör in die Finger kriege ...“, murmelte er zornig weiter und verließ nicht gerade unlaut das Zimmer.
 

In der Zwischenzeit trottete Shane in Richtung Süden. Auf seinen Rücken trug er das kleine Elfenmädchen mit sich. Sein Zweihänder hatte er sich dank der Halterung um den Arm gehängt. Es wirkte unwirklich, den Trotz drückender Hitze war es nicht das Gewicht seiner Waffe oder des Mädchens was ihn zu schaffen machte, sondern viel mehr das Schlafmittel. Obwohl es bei ihm nicht die volle Wirkung zeigte, merkte man dass es ihm von Minute zu Minute schlechter ging. Trotzdem lief er weiter, weiter in Richtung Wüste ...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Moja
2003-05-05T10:49:44+00:00 05.05.2003 12:49
*Waiiiiii* Tollr Storry^^ werde gleich ma zu Kapitel 6 weiter hüppeln^^.

Deine Moja^^ *knuddel*^^


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