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Das Echo des Hasses

All the good things and bad things that may be
von

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"Raus!" "Sonst was?"

Nojiko starrte den schwarzhaarigen Piraten mit den Sommersprossen an, der es sich auf ihrem Bett bequem machte. „Was?!“ „Bitte leck mich am Arsch, das waren deine Worte.“ Ace sah sie unschuldig an. Wie ein kleiner Junge, der einen Keks von seiner Mutter erbetteln wollte. Nojikos Wut wich der Überraschung. Sie stand noch immer an der geöffneten Tür. „Dir ist aber schon klar, dass ich das nicht wörtlich gemeint hatte, oder?“ Das durfte doch nicht wahr sein. So blöde konnte der Kerl doch gar nicht sein.

„Ah, weißt du, das hatte ich mir gedacht, aber…“ „Da gibt es kein aber.“ Unterbrach sie ihn. Ace schüttelte den Kopf. „Aber ich war der Meinung, dass ich mein Punktekonto ein wenig aufbessern könnte.“ Nojikos Griff um das Holz der Tür wurde stärker, bis schließlich ihre Fingerknöchel weiß wurden. „Raus!“ Ihre Stimme zitterte. Die gesamte Wut auf diesen unverschämten Kerl war zurückgekehrt und floss heiß durch ihren Körper.

„Prinzessin.“ Ace stand langsam von ihrem Bett auf. Seine Augen auf sie fixiert. Er konnte das gefährliche Schimmern in ihren Augen erkennen. Er hatte schon oft dieses Glitzern bei ihr gesehen. Es war ein untrügliches Zeichen dafür, dass sie nicht einfach nur wütend, sondern fast blind vor Wut war. Ace unterdrückte ein Grinsen.

Bedachten Schrittes näherte er sich ihr wieder. Er wollte, dass sie wütend war, aber er musste verhindern, dass sie unkontrolliert nach allen Seiten um sich schlug. Langsam, vorsichtig. „Prinzessin.“ Seine Stimme war fast nicht mehr zu hören. Als er vor ihr stand, beobachtete er sie einen Moment. Sein Mantra hatte er längst aufgegeben.

Nojiko starrte Ace noch immer wütend an. Wie konnte er es wagen. Er stand so dicht vor ihr, dass sie seine Sommersprossen hätte zählen können, doch weit genug, dass sich ihre Körper nicht zufällig berühren konnten. Er streckte einen Arm aus und löste sanft ihre Hand von der Tür. Mit einem Stoß seinerseits schloss sich der Durchgang.

„Ich wiederhole mich ungern. Raus!“ Und zum allerersten Mal sah sie keinen Hinweis auf ein Lächeln oder Grinsen in seinem Gesicht. Seine gesamte Haltung strahlte eine Ruhe und Kraft aus, die sie ihm niemals zugetraut hätte. „Ich glaube nicht. Nein.“ Seine Stimme, ebenso ruhig. Ihr lief es kalt den Rücken runter. Sie konnte sich vorstellen, wie diese dunklen Augen, entschlossen, wie sie jetzt schauten, Gegner in Angst und Schrecken versetzen konnten und das einzige, was sie davon abhielt zurückzutreten und nachzugeben, war die Tatsache, dass sie sich sicher war, nichts von ihm fürchten zu müssen.

So sehr sie sich auch bekämpften, ernsthaft würde er ihr nicht wehtun. Sie stand reglos vor ihm und starrte in das völlig ernste Gesicht. „Wenn du jetzt nicht gehst, werfe ich dich eigenhändig raus.“ Und schon während sie das sagte, wurde ihr bewusst, dass sie ihn nicht rausschmeißen konnte. Er war nicht nur entschlossen nicht zu gehen, aus welchem Grund auch immer, er war außerdem auch überlegen. Und es machte sie beinahe wahnsinnig, als sie erkannte, dass ihm das durchaus bewusst war. Sie sah ihm an, dass er die leere Drohung erkannt hatte.

Er wartete einfach. Reagierte nicht auf ihre Worte. Er konnte sehen, als die Erkenntnis sich in ihrem Gehirn festsetzte. Am liebsten hätte er siegessicher gelächelt. Er unterdrückte den Impuls und wartete noch einen Moment. Aus den unergründlichen blauen Augen sah sie ihn an, den Kopf leicht zurückgelegt, damit sie ihn ansehen konnte. Ace musterte die junge Frau, die ihn inzwischen fast nächtlich in seinen Träumen heimsuchte. Die gebräunte Haut schimmerte seidig in dem gelblichen Licht. Die kurzen Haare standen wild in alle Richtungen ab. Der Mund war wütend zusammengekniffen und ihr ganzer Körper war zum Zerreißen gespannt.

„Du solltest nicht immer alles so ernst nehmen, Prinzessin.“ Ihre Augen wurden etwas schmaler. „Du solltest nicht immer alles so leicht nehmen.“ Erwiderte sie bissig. „Fletschst du wieder die Zähne, Schäfchen?“ Er amüsierte sich über sie. Sie konnte es an seiner Stimme hören.

Langsam wurde sie sich der Wärme bewusst, die sein Körper ständig abzustrahlen schien. Sie wich einen Schritt zurück, doch er folgte ohne zu zögern. Doch anstatt stehen zu bleiben, trieb er sie einen weiteren Schritt zurück. Als Nojiko sich wieder etwas entfernen wollte stieß sie gegen die Tür. „Ein letztes Mal. Raus aus meinem Zimmer.“ „Sonst was?“ Sie hasste es, dass er sich seiner so sicher sein konnte, dass sie ihm nichts entgegen setzten konnte. Wo war Seishin, wenn sie ihn brauchte? Wo all die anderen, die ihr angeblich immer helfen wollten? Nojiko knirschte mit den Zähnen.

Ace beobachtete jede ihrer Bewegungen, jede Regung in ihrem Gesicht, jede Veränderung in ihren Augen. Er war schließlich nicht Kommandant der zweiten Flotte geworden, weil er ein lustiger Typ war. Er unterschätzte seine Gegner nicht und er verlor nicht gerne. Sein Ehrgeiz trieb ihn an und sein Instinkt hatte ihm unzählige Male das Leben gerettet.

Er sah ihr dabei zu, wie sie nach einer Fluchtmöglichkeit suchte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jakey-lynn
2013-03-21T20:42:02+00:00 21.03.2013 21:42
woah... dieses Kapi strahlt geradezu eine gigantische Energie aus..
ich merke richtig wie die Luft in dieser Szene immer dünner wird xD
das ist WAHNSINN!!!
ich kanns kaum noch erwarten zu lesen, was sich da entfacht XDDD

Piece (Y) Jakey ;D


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