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Footsteps In The Rain

HP/LV, DM/HG, Grindeldore
von

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Narben auf der Haut

Special thanks to sandy325 und neomoon für ihre großartige Beta-Arbeit! Ohne euch wäre diese Fanfiction einfach nicht dasselbe. Und an Saku-nee-chan, die mich darauf hingewiesen hat, dass etwas ganz bestimmtes fehlte. Du hattest Recht und ich verspreche dir, dass du es in diesem Kapitel finden wirst. :)

Außerdem möchte ich mich bei allen Lesern und vor allem den Reviewern bedanken! Es tut mir Leid, dass ich nicht jedem Einzelnen von euch antworten konnte (manchmal ist das Reallife unpraktisch), aber ich freue mich wirklich über jedes Wort, dass ihr mir zuteil werden lasst. Ihr seid großartig! *Kekse verteil*

Doch genug der langen Vorreden, ich wünsche euch viel Zerstreuung mit:

______________________________________________
 


 

Narben auf der Haut
 

Wann immer Barty Malfoy Manor besuchte, hatte er das Gefühl, eine andere Welt zu betreten. Alles in diesem Gebäude sprach von einer alten, einflussreichen Familie, die bereits seit Generationen an der Seite der Mächtigen und Reichen zu finden war. Dementsprechend war alles mit teuren Gegenständen – Wandteppichen, Gemälden, Statuen, normalen Teppichen, Kronleuchtern – dekoriert.

Nicht, dass es dazu beitragen würde, die Räume wärmer wirken zu lassen, im Gegenteil. Da das Landhaus viele ungenutzte Zimmer hatte, waren selbst jene Räume, die bewohnt waren, von einer gewissen Kälte beseelt, was vielleicht auch an dem Familienklima liegen konnte.
 

Barty stand ihnen nicht sonderlich nahe, aber selbst er hatte bemerkt, dass Lucius und Narcissa Malfoy eine eher lieblose Ehe führten. Selbst die Geburt ihres einzigen Sohnes hatte nichts daran ändern können. Die Beiden waren definitiv ein Paradebeispiel dafür, dass arrangierte Ehen bereits seit Jahren abgeschafft gehörten. Dummerweise dachte der Dunkle Lord nicht einmal daran, etwas an dieser Regelung zu ändern.
 

Der Hauself der Familie begrüßte ihn, als Barty die Eingangshalle betrat, doch bevor er ihm sein Anliegen vortragen konnte, öffnete sich eine Tür und die Herrin des Hauses schritt mit einem charmanten Lächeln auf ihn zu. „Mr. Crouch, was für eine erfreuliche Überraschung. Sie sind lange nicht mehr hier gewesen.“
 

Sie reichte ihm ihre Hand, die er lächelnd ergriff, um einen Kuss auf ihren Handrücken zu drücken. „Mrs. Malfoy, es ist immer wieder eine Freude, Sie zu sehen. Wie geht es Ihnen?“
 

„Ausgezeichnet, vielen Dank“, entgegnete sie und betrachtete ihn lächelnd.
 

Wann immer er Narcissa sah, konnte er nicht verstehen, wie irgendein Mann auf dieser Welt sie nicht lieben konnte. Sie war wunderschön, elegant und intelligent. Außerdem war sie eine gebürtige Black und stammte damit aus einer der besten Familien Englands. Lucius sollte sich glücklich schätzen, sie zur Frau zu haben. Andererseits wusste er, dass sie genau wie ihre Schwester Bellatrix dazu neigte, junge, attraktive Männer etwas zu freundlich zu behandeln.
 

Deshalb war er auf der Hut, als sie ihn weiter anlächelte. „Gibt es einen bestimmten Grund, warum Sie hier sind?“ Bildete er es sich nur ein oder war ihre Stimme etwas tiefer geworden?
 

„Den gibt es tatsächlich“, antworte er leichthin. „Ich würde gerne mit Ihrem Mann sprechen.“
 

„Da sind Sie heute nicht der Einzige“, verkündete sie, während sie theatralisch ihre Augen verdrehte. „Meine Schwester und Mr. Riddle sind ebenfalls hier und unterhalten sich gerade mit ihm. Kommen Sie, ich zeige Ihnen den Weg.“
 

Er nickte und folgte ihr zur Tür, aus der sie gekommen war. Dahinter lag ein großer, geräumiger Saal voller komfortabler Sitzgelegenheiten. Im Kamin brannte ein Feuer und auf einem kleinen Tisch standen mehrere Gläser bereit, die höchstwahrscheinlich mit alkoholischen Getränken gefüllt waren. Eines ließ Bellatrix zwischen ihren Fingern kreisen, während sie entspannt in einem Sessel saß und gelangweilt die beiden Männer beobachtete, die ihr Gesellschaft leisteten.
 

Lucius saß mit dem Profil zu ihm. Obwohl er sich in seinem eigenen Sessel zurückgelehnt hatte, wirkte er angespannt und Barty meinte frische Druckstellen an seinem Hals zu erkennen, so als wäre er noch Augenblicke zuvor gewürgt worden. Dass er ihm zur Begrüßung nur zunickte und es unterließ, ihn verbal willkommen zu heißen, bestätigte diese Vermutung nur noch.

Interessant. Lucius war eigentlich ein Mann, der alles tat, um sich nicht in Schwierigkeiten zu bringen oder jemanden zu provozieren, der ihm auf irgendeine Art und Weise verletzen könnte. Barty würde wirklich zu gerne wissen, was passiert war.
 

Dummerweise wusste er, wie taktlos es wäre, nachzufragen und deshalb wandte er sich Tom zu, der aufgestanden war und lächelnd auf ihn zukam. „Barty! Wie lange ist es her, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben?“
 

Seit dem Tag, an dem Harry mir mein Leben gerettet hat, dachte er bei sich, ließ sich aber von dem Mann in eine herzliche Umarmung ziehen.

„Es ist definitiv zu lange her, wenn du gar nicht mehr deine Finger von mir lassen kannst“, neckte er ihn, nachdem er sich wieder von ihm gelöst hatte und grinste zufrieden, als Tom leise gluckste.

„So muss es wohl sein. Komm, setz dich zu uns. Hier ist mehr als genug Platz.“
 

Barty kam der Aufforderung nur zu gerne nach und ignorierte Lucius' säuerliche Miene. Normalerweise wäre es seine Aufgabe gewesen, einen Gast zu begrüßen und ihm seinen Platz zuzuweisen, doch sobald der Dunkle Lord oder seine Rechte Hand anwesend waren, änderte sich die Hierarchie automatisch. Allerdings war Tom normalerweise viel zu umsichtig, um von dieser Regel Gebrauch zu machen und überließ es trotzdem dem jeweiligen Hausherren, sich um alles zu kümmern.

„Es zeigt ihnen, dass ich sie respektiere“, hatte er ihm einmal erklärt. „Und manchmal ist es besser, wenn man respektiert als gefürchtet wird.“
 

Dass er heute von seinem normalen Verhalten abwich, bedeutete, dass er äußerst verstimmt mit Lucius sein musste. Armer Kerl. Barty hätte ihn bemitleidet, würde es ihm nicht eine gewisse Genugtuung bereiten, dass der edle, perfekte Malfoy sich offenbar einen Fehler erlaubt hatte.

Es war nicht so, dass er etwas gegen den Mann hatte, in der Regel verstand er sich sogar recht gut mit ihm. Das änderte nichts daran, dass er ein elender Arschkriecher war, dem es jeder Todesser gönnen würde, wenn er einmal auf seiner Schleimspur ausrutschte.

Wobei er sich wirklich einen großen Ausrutscher geleistet haben musste, dass Tom wütend auf ihn war.
 

Lucius Malfoy und Bellatrix Lestrange waren seine engsten Vertrauten und auch der Dunkle Lord hielt große Stücke auf sie. Barty war sich nicht sicher, ob man sie als Freunde bezeichnen könnte, aber sie waren auf jeden Fall die einzigen Menschen, die Toms private Adresse kannten. Na ja, von ihm selbst einmal abgesehen.
 

Er war achtzehn gewesen, als seine Mutter gestorben war. Sein Vater hatte dies zum Anlass genommen, ihn erstens aus dem Haus zu werfen und zweitens zu enterben. Vermutlich wäre das sein gesellschaftliches Aus gewesen, hätte er seine UTZ nicht mit außergewöhnlich guten Leistungen bestanden und damit die Aufmerksamkeit der Rechten Hand auf sich gezogen. Tom hatte ihn in einer heruntergekommenen Absteige gefunden. Dort hatte er ihm eine Wohnung, finanzielle Unterstützung und Zukunftsperspektiven angeboten.

Ohne lange zu überlegen, hatte Barty angenommen.

Er hatte es nicht bereut.
 

Narcissa war ihm hinein gefolgt und ließ sich nun mit einer fließenden Bewegung neben ihrer Schwester nieder. Für einen kurzen Augenblick bewunderte er ihre schlanken Beine, ehe er sich Tom zuwandte, der ihn wohlwollend musterte. „Was führt dich her?“, fragte dieser. „Oder ist es etwas, das du mit Lucius unter vier Augen besprechen sollst?“

Obwohl sein Tonfall höflich war, schien die Raumtemperatur um einiges abzunehmen.
 

„Nun...“, erwiderte Barty langsam, „eigentlich bin ich nur hier, um etwas im Auftrag des Dunklen Lords abzuholen.
 

„Er schickt dich immer noch auf Botengänge?“
 

„Ich erledige sie stets zu seiner vollsten Zufriedenheit.“
 

Tom runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts mehr.

Barty wartete genau dreißig Sekunden, ehe er es nicht mehr aushielt: „Ich weiß, dass ich wahrscheinlich meine Grenzen übertrete, aber was ist hier los?“
 

Kurz glaubte er, dass ihm niemand antworten würde, als Bellatrix plötzlich in schallendes Gelächter ausbrach. „Was hier los ist?“, kicherte sie. „Mein lieber Schwager hat uns allen gezeigt, wo seine Loyalität liegt. Wobei selbst ich über seine Entscheidung erstaunt bin.“
 

Lucius funkelte sie an. „Meine Loyalität liegt bei unserem Land. Unserer Regierung. Und vor allem bei unserem Lord. Ich habe...“
 

„...nur Befehle ausgeführt“, unterbrach sie ihn abwinkend. „Ich kann deinen Text inzwischen mitsprechen. Allerdings verstehe ich nicht, warum ihr euch alle so aufregt. So besonders ist Potter nun auch wieder nicht.“
 

Das ließ Barty aufhorchen. „Potter?“

Bevor Bellatrix darauf reagieren konnte, meldete sich Tom zu Wort: „Harry ist ein talentierter, junger Zauberer, der eine große Bereicherung für uns darstellen würde. Ich werde nicht zulassen, dass seine Zukunft durch Vorurteile und Ereignisse, die weit in der Vergangenheit liegen, negativ beeinflusst wird.“
 

„Aber unser Lord hat ausdrücklichst betont, dass er ihn nicht in deiner Nähe sehen will“, konterte Lucius. „Er scheint deine Meinung also nicht zu teilen.“
 

„Das kommt daher, weil er in ihm das sieht, was jeder in ihm sehen will: einen rebellischen, mittelmäßigen Gryffindor, der voll und ganz nach seinem Vater kommt. Aber ich konnte einen Blick auf sein wahres Ich werfen und deshalb kann ich dir eines versichern: Er ist viel mehr als das. Um ehrlich zu sein ist es mir schleierhaft, wie der Sprechende Hut ihn nach Gryffindor schicken konnte.“
 

Lucius sah ihn verständnislos an, doch Barty spürte Aufregung in sich aufsteigen. Tom hatte es also auch bemerkt und er würde dementsprechend handeln. Er würde Harry unterstützen, so wie er es bei ihnen allen getan hatte und unter seiner Führung stand dem Jungen eine große Zukunft bevor.

Allerdings wird auch Toms Zuspruch nicht viel bringen, wenn der Dunkle Lord etwas gegen ihn auszusetzen hat.
 

„Warum will er eigentlich nicht, dass du dich seiner annimmst?“, äußerte er seine Frage und richtete damit sofort alle Augen auf sich. „Gut, Harry stammt aus einer Gryffindorfamilie, aber das sollte bei seinem Talent keine Rolle spielen.“
 

„Talent?“, wiederholte Lucius. „Was für ein Talent? Woher kennst du eigentlich Harry Potter?“
 

„Ich habe eine Lebensschuld bei ihm“, verkündete er und richtete sich etwas mehr auf. „Er hat mich im Alleingang vor einer Horde Dementoren gerettet.“
 

„Harry Potter hat dich gerettet“, wiederholte er ungläubig. „Vor Dementoren. Ein Siebzehnjähriger.“
 

„Er besitzt einen äußerst starken Patronus“, bestätigte Barty. „Vor allem für einen Siebzehnjährigen.“
 

„Bist du dir sicher, dass es wirklich sein Patronus gewesen ist?“, fragte er zweifelnd. „Vielleicht war jemand anderes in der Nähe... überhaupt, was hat Potter an jenem Ort zu suchen gehabt?“
 

„Seine Mutter meinte, dass er öfters in diesen Wäldern ist, um spazieren zu gehen. Offenbar hat sein Vater ihn immer dorthin gebracht“, gab Tom überraschenderweise Auskunft. „Ich denke nicht, dass er auch nur im geringsten ahnt, was dort verborgen ist.“
 

Lucius sprang auf. „Deine Zuneigung zu diesem Jungen blendet dich, Tom. Er ist der Sohn von Rebellen. Es würde mich nicht wundern, wenn der Orden ihn dorthin geschickt hat, um den Eingang zu finden. Wahrscheinlich hoffen sie, dass ein Kind von uns verschont bleiben würde.“

Ein Kind? Bartys Ansicht nach war Harry vieles, doch sicherlich kein Kind. Wie es aussah, war es jemand ganz anderes, der sich von seinen persönlichen Gefühlen blenden ließ.
 

Tom schien es ebenso zu sehen: „Du solltest dir kein Urteil über einen Menschen erlauben, für den du nie mehr als einen verachtenden Blick übrig hattest. Selbst dein eigener Sohn hat bereits erkannt, wer Harry Potter wirklich ist.“
 

„Mein Sohn...“, Lucius schnaubte. „Er ist nichts weiter als ein naiver Träumer, der von seiner Mutter zu sehr verwöhnt worden ist.“ Bei diesen Worten warf er seiner Ehefrau einen finsteren Blick zu, die ihn gleichgültig erwiderte. „Würde mich nicht wundern, wenn er mich in ein paar Jahren darum bittet, ein Schlammblut heiraten zu dürfen, das ihm den Kopf verdreht hat. Nein, ich denke nicht, dass ausgerechnet die Meinung meines Sohnes dafür ausschlaggebend sein sollte, dass mein Bild von Harry Potter ungerechtfertigt ist.“
 

Das hätte er besser nicht sagen sollen. Bellatrix, die das Gespräch bisher amüsiert verfolgt hatte, ließ ihr Lächeln von einer Sekunde zu nächsten verschwinden. Stattdessen verdüsterte sich ihre Miene, bis ein Ausdruck auf ihrem Gesicht erschien, den Barty nur zu gut kannte. So sah sie aus, bevor sie einen Mord beging.
 

„Lucius“, sagte sie sanft. „Lieber, lieber Lucius. Was sagst du da über meinen Neffen? Ich glaube, ich habe dich nicht richtig verstanden.“
 

Der Malfoy zögerte, wobei er sich Zeit nahm, seine Schwägerin eingehend zu mustern. Wahrscheinlich wägte er seine Chancen ab, doch da auch Narcissas Augen ein gefährliches Funkeln angenommen hatten, schien er es für das Beste zu halten, das Thema zu wechseln: „Es geht hier nicht um Draco, sondern um Potter.“ Er drehte sich wieder zu Tom um. „Von mir aus kannst du mit ihm anstellen, was immer du willst, aber du darfst nicht von mir erwarten, dass ich einen direkten Befehl des Dunklen Lord ignoriere, nur damit du dich mit einem Gryffindor amüsieren kannst.“
 

Diese Wortwahl brachte Barty zum Stirnrunzeln. Mit einem Gryffindor amüsieren? Meinte Lucius es so, wie er glaubte, dass er es meinte?

Nein. Nie und nimmer. Nicht Tom.

Tom hatte kein Interesse an zwischenmenschlichen Beziehungen. Er lebte einzig und allein für die Arbeit und wenn er jemals eine Affäre gehabt haben sollte, dann wusste Barty nichts davon.
 

Somit überraschte es ihn nicht, dass der Mann die Anspielung überging: „Ich verlange von niemandem, einen direkten Befehl zu missachten, Lucius“, sagte er leise. „Aber ich hätte mir gewünscht, du wärst zu mir gekommen... um unserer Freundschaft willen.“
 

Niemand wagte etwas darauf zu sagen und nach einiger Zeit setzte sich Lucius wieder auf seinen Platz. „Vergib mir. Ich sehe jetzt, dass ich einen Fehler begangen habe.“
 

Barty schnaubte. Natürlich entschuldigte er sich. Es wäre ziemlich dumm von ihm, es sich mit Tom zu verscherzen. Die Rechte Hand wusste, wie man Anderen das Leben schwer machen konnte.

Lucius hatte Glück, dass er ein ebenso vergebendes Wesen besaß: „Du hast getan, was du für das Beste gehalten hast. Darum tun wir so, als ob das alles nie geschehen wäre.“ Er schlug seine Beine übereinander und lächelte wohlwollend in die Runde. „Immerhin sind wir alle gute Freunde und als solche vergeben und unterstützen wir einander, nicht wahr?“
 

„Du hast also vor, dich in dieser Sache dem Dunklen Lord zu widersetzen“, flüsterte Bellatrix und sprach damit aus, was sie alle dachten.
 

Seine Antwort klang entschlossen: „Ja.“
 

„Oh, Tom“, gluckste sie, „damit wirst du uns alle umbringen.“
 

Sein Lächeln wurde zu einem verschwörerischen Grinsen: „Bedeutet das, ich habe deinen Zuspruch?“
 

„Den hast du immer.“ Das stimmte. Bellatrix war stets die Erste, die sich auf seine Seite stellte. „Trotzdem habe ich eine Frage: Ist Harry Potter das wirklich wert?“
 

Aus irgendeinem Grund suchte Tom dieses Mal Bartys Blick. „Harry Potter“, sagte er sanft, „ist alles wert.“

Da konnte er ihm nicht widersprechen.
 

>>> Footsteps In The Rain <<<
 

Die Bibliothek war um diese Uhrzeit verlassen und das war Harry gerade recht. Zwar hasste er sich bereits dafür, so früh auf den Beinen zu sein – um sechs war definitiv zu zeitig – aber dafür hatte er nun die Möglichkeit, ungestört seinen ganz eigenen Recherchen nachzugehen. Bei genauerem Überlegen war sein Verhalten eigentlich irrsinnig.

Dieses Thema ist nicht verboten. Ich habe ein gutes Recht darauf, mich darüber zu informieren.
 

Allerdings würden unweigerlich Fragen aufkommen, sollte jemand einen Blick auf die Titel seiner ausgewählten Bücher werfen und er war sich nicht sicher, ob er sie beantworten wollte.

Zumindest nicht, bis ich selbst die Antwort darauf kenne.
 

Mit einem dumpfen Gefühl im Magen ließ er sich am nächsten Tisch nieder und schlug das am wenigsten unakademisch wirkende Buch auf. Eilig überflog er das Inhaltsverzeichnis, bis er auf das Stichwort stieß, das er suchte.

„Seelenverwandtschaft.“
 

Es waren mehrere Wochen vergangen, seitdem er mit Tom über dieses Thema gesprochen hatte.

In der Gryffindorumkleide. Wo er mir meine Krawatte gebunden hat.

Manchmal kam ihm dieses Ereignis wie ein Traum vor, nicht zuletzt, da sie seitdem kein Wort mehr miteinander gewechselt hatten. Tom verbrachte immer weniger Zeit in Hogwarts und wenn er da war, kümmerte er sich um die Schüler, mit denen er noch nicht gesprochen hatte. Ein Teil von ihm fühlte sich ignoriert, doch im Großen und Ganzen war er froh über den Abstand. Noch war er sich nicht sicher, was er von alldem halten sollte, geschweige denn, ob er wirklich wissen wollte, was Sache war.

Deshalb hatte er es bisher auch immer vor sich hergeschoben, ein Buch über Seelenverwandtschaften in die Hand zu nehmen. Er hatte Angst vor dem, was er zwischen den Seiten finden würde.
 

Behutsam schlug er den Artikel auf, den er gesucht hatte und begann zu lesen:
 

Seelenverwandtschaft(en), Seelenzauber, Seelenrituale
 

Eines der wohl umstrittensten Themengebieten der heutigen Wissenschaft stellt das Konzept der Seelenverwandtschaft dar. Viele Menschen verstehen darunter die romantische Auffassung verträumter Idealisten, dass jeder ein perfektes Gegenstück besitzt, dessen Liebe einem vorherbestimmt ist. Dabei gerät die wahre Bedeutung dieses Begriffes immer mehr in Vergessenheit.

Unklar ist, wie Seelenverwandtschaften entstehen, doch ein Forschungsteam amerikanischer Unsäglicher hat vor einigen Jahren ihre Existenz beweisen können.
 

An dieser Stelle stand ein Verweis zu dem entsprechenden Bericht, den Harry jedoch vorerst ignorierte.
 

Fakt ist: Jedes soziale Wesen besitzt einen oder mehrere Seelenverwandte. Dies können Familienmitglieder, Freunde, der Lebenspartner oder auch ein Fremder, dem man nur einmal in seinem Leben begegnet, sein. Seelenverwandte zeichnen sich dadurch aus, dass sie ein natürliches Verständnis und eine tiefe Zuneigung zueinander besitzen.
 

Nun, das traf schon einmal zu. Harry fand es immer noch unglaublich, wie schnell Tom ihn durchschaut hatte.
 

Bereits Rowena Ravenclaw, eine der Gründer von Hogwarts, hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt und gilt damit als eine der Ersten, die sich jemals an dieses Gebiet herangewagt haben.

Ihrer Ansicht nach ist der Zweck einer Seelenverwandtschaft die spirituelle Weiterentwicklung der eigenen Seele. Sie geht davon aus, dass jede Seele mehrere Leben durchläuft, bis sie einen Zustand der Transzendenz erreicht hat. Diesen beschreibt sie als eine „Losgelöstheit vom eigenen Körper, die dem Subjekt den Wandel zwischen der irdischen und der überirdischen Sphäre ermöglicht“.
 

Verblüfft hielt Harry mit dem Lesen inne. Das klang ziemlich weit hergeholt. Mehrere Leben? Transzendenz? Der Wandel zwischen der irdischen und der überirdischen Welt? An so etwas glaubten vielleicht Muggel mit ihren zahllosen Religionen, aber kein vernünftiges, magisches Wesen würde einen solchen Irrsinn in Betracht ziehen. Andererseits galt Rowena Ravenclaw als eine der intelligentesten Hexen überhaupt. Sie würde kaum auf diese Idee gekommen sein, wenn sie keinen Beweis gehabt hätte.

Stirnrunzelnd überflog er die folgenden Absätze, bis eine Stelle seine Aufmerksamkeit erregte:
 

In seinem Buch Seelenwanderung unterscheidet Albus Dumbledore mehrere Formen von Seelenverwandtschaft.
 

Albus Dumbledore? Es überraschte Harry, dass es tatsächlich Bücher in der Bibliothek gab, die ihn zitierten. Soweit er wusste, hatte der Dunkle Lord damals dafür gesorgt, dass alles, was mit dem Mann zu tun hatte, vernichtet worden war.

Dennoch beruhigte es ihn auf eine verquere Art und Weise. Dumbledore war eine Quelle, der er vertrauen konnte. Wenn dieser Mann an die Existenz von Seelenverwandtschaften geglaubt hatte, gab es sie vermutlich wirklich. Interessiert las er sich durch, was der Mann zu dieser Thematik beizutragen hatte.
 

Stufe Eins umfasst alle Beziehungen, die im gegenwärtigen Leben aufgebaut werden. Zumeist handelt es sich hierbei um oberflächliche, flüchtige Bekanntschaften, die nur in seltenen Fällen tiefer gehen können. (Beispiele hierfür sind u. A. Klassenkameraden, Arbeitskollegen, Nachbarn oder auch der Barkeeper um die Ecke: Menschen, die man kennt und denen man regelmäßig begegnet, doch zu denen man keine tiefere Bindung aufbaut.)
 

Stufe Zwei beschreibt alle wesentlichen Beziehungen, die auf eine „natürliche“ Art und Weise entstanden sind. (Hierunter fallen Familienmitglieder, Freunde, Ehepartner, aber auch Feinde. Zusammengefasst die Schlüsselfiguren unseres Lebens.)
 

Alle weitere Seelenverwandtschaften entstehen durch Magie.
 

Stufe Drei wird durch sogenannte „Seelenzauber“ hervorgerufen. Diese können sowohl bewusst als auch unbewusst vollzogen werden. Seelen, die durch solche Zauber verbunden werden, begleiten einander durch alle Leben und treffen immer wieder aufeinander.

(Diese Seelen können in allen Formen aufeinander treffen: Sie können Freunde sein, Lehrer und Schüler, Liebende, Feinde oder auch flüchtige Bekannte. Bisher ist unklar, wieso diese Verbindungen in einer solch gefächerten Form vorkommen, doch es ist zu vermuten, dass Seelenverwandte immer in der Rolle auftreten, die für die eigene, spirituelle Weiterentwicklung von Nöten ist.)
 

Die vierte und letzte Stufe beschreibt jene Art von Seelenverwandtschaft, welche der romantischen Vorstellung am nächsten kommt. Sie wird durch das sogenannte „Seelenritual“ geschlossen. Dabei handelt es sich um einen alten, komplizierten Ritus, der nur im beidseitigen Einverständnis vollzogen werden kann und zwei Seelen bis in alle Ewigkeit miteinander verbindet. Dumbledore beschreibt diese Seelenverwandtschaft als „die engste Beziehung, die man mit einem anderen Lebewesen eingehen kann“.
 

Das Seelenritual kann nur ein einziges Mal durchgeführt werden, wobei sein Ablauf heute als vergessen gilt. Da es mehrere Blutzauber beinhaltet, wurde es im 18. Jahrhundert als Schwarze Magie eingestuft und seine Ausübung unter Todesstrafe gestellt.
 

Hiermit war Harry am Ende des Artikels angekommen, weshalb er sich auf seinem Stuhl zurücklehnte und seinen Blick durch die verlassene Bibliothek gleiten ließ.

„Gehen wir davon aus, dass Seelenverwandtschaften real sind“, sagte er zu sich selbst. „Und nehmen wir einfach mal an, dass Tom und ich eine solche Verbindung haben... was für eine ist es dann?“
 

Höchstwahrscheinlich eine magische, aber das würde bedeuten, dass sie erstens schon einmal gelebt hatten und zweitens sich in einem früheren Leben begegnet waren – wenn nicht sogar in mehreren. Was bedeutete das für ihre... Beziehung?

Laut Dumbledores Theorie, dass wir genau das sind, was der jeweils andere braucht, um sich spirituell weiterzuentwickeln.

Dieser spirituelle Quatsch gefiel ihm ganz und gar nicht. Es klang zu sehr nach diesem Unsinn, den Wahrsager und Traumdeuter erzählten und davon hatte er nie viel gehalten.

Aber wenn Rowena Ravenclaw und Albus Dumbledore daran geglaubt haben...

Tom schien auch davon überzeugt zu sein, dass da etwas dran war.
 

Unwillkürlich glitt sein Blick zu dem Abschnitt über das „Seelenritual“. Er wusste nicht warum, aber irgendetwas schien bei diesem Wort an ihm zu rütteln. Ein Gefühl... wie eine Erinnerung an etwas, das er lange vergessen hatte.

Ein Messer. Ein Stich. Blut. Schmerz. Rote Augen. Ein Lächeln.

Frieden.
 

Er schüttelte seinen Kopf, um diese Eindrücke zu verscheuchen. Was war das? Seine Vergangenheit? Ein früheres Leben?

Sollte er tatsächlich so dumm gewesen sein, ein „Seelenritual“ durchgeführt zu haben?

Es würde eine Sache erklären.
 

Zögernd drehte er seine rechte Hand, bis er seine Handfläche sehen konnte. Dort verlief quer über seine ganze Haut eine blasse, dünne Narbe, so als hätte er sich dort mit einem Messer geschnitten. Normalerweise verschwendete er keinen zweiten Gedanken an sie, da sie seit er denken konnte, ein Teil von ihm gewesen war. Doch er musste zugeben, dass er nicht wusste, wann er sie sich zugezogen hatte.

Bisher hatte er immer angenommen, dass er als Kleinkind in seiner Abenteuerlust einfach mit den Küchenmessern gespielt haben musste. Jetzt... war er sich nicht mehr so sicher.
 

Irgendwo in der Ferne wurde die Bibliothekstür geöffnet und kurz darauf drang ein nur allzu bekanntes Lachen an seine Ohren.

Hermione.

Verdammt!

Eilig machte er sich daran, die Bücher wegzupacken. Alles, nur nicht Hermione darauf aufmerksam machen, worüber er Nachforschungen anstellte. Sie würde ihn dann solange ausquetschen bis sie alles über ihn und Tom Riddle wusste und das wollte er vermeiden. Nicht, dass er seiner Freundin nicht vertrauen würde, aber...
 

Ihr Lachen kam näher. Harry stellte gerade das letzte Buch weg, als sie um die Ecke kam, den Blick hinter sich gerichtet und offenbar... Händchen haltend?

In diesem Moment trat jemand hinter ihr hervor und zuckte überrascht zusammen. „Potter! Verdammt, hast du mich erschreckt.“
 

Harry hob eine Augenbraue. „Man sollte damit rechnen, dass man nicht alleine in einer Bibliothek ist, Zabini.“
 

Bevor der Slytherin ihm eine höchstwahrscheinlich unhöfliche Antwort entgegenschleudern konnte, meldete sich Hermione zu Wort. „Harry!“, begrüßte sie ihn und ging auf ihn zu. Dabei ließ sie Blaise los, dessen Miene sich daraufhin leicht verdüsterte. Interessant. „Seit wann bist du bereits vor dem Frühstück in der Bibliothek? Noch dazu an einem Sonntag?“
 

Er hielt kurz inne, um sich zu überlegen, wie er reagieren sollte. Unauffällig, riet ihm seine innere Stimme. Dummerweise war die ganze Situation bereits auffällig genug, immerhin war er nicht als Frühaufsteher bekannt.

„Ich habe die Nacht schlecht geschlafen“, sagte er schließlich mit einem, was er hoffte, resignierten Lächeln. Hermione kannte ihn glücklicherweise gut genug, um zu wissen, wofür diese Aussage normalerweise stehen würde: Albträume.
 

„Oh... Harry“, sagte sie, während sie seinen Arm in einer mitfühlenden Geste berührte. „Willst du darüber...?“
 

„Es war das Übliche, Hermione“, unterbrach er sie sanft und schüttelte ihre Hand ab. Dabei beglückwünschte er sich insgeheim, dass es ihm gelungen war, sie auf die falsche Fährte zu locken. Ron beispielsweise hätte das nie geschafft. „Mach dir keine Sorgen. Mir geht's gut.“
 

„Bist du dir sicher?“, fragte sie zögernd. „Du hattest doch so lange keine mehr...“ Zumindest keine, von denen sie etwas mitbekommen hätte. Seitdem Ron nicht mehr mit ihr sprach, trug er es immerhin nicht mehr an sie weiter, wenn er etwas davon mitbekam. „Wird es wieder schlimmer?“, fuhr sie fort. „Du solltest zu Madam Pomfrey gehen, ich bin sicher, sie gibt dir einen Schlaftrank.“
 

Sein erster Impuls war, genervt die Augen zu verdrehen, doch da das kontraproduktiv wäre, beschränkte er sich darauf, sein Lächeln gequält werden zu lassen. „Weißt du was, du hast Recht. Am besten mache ich mich sofort auf den Weg.“
 

„Ich begleite dich“, bot sie sofort an, woraufhin er mit dem Kopf schüttelte.

„Ich schaff' das schon allein“, sagte er sanft. „Außerdem scheinst du schon andere Pläne zu haben.“ Er nickte zu Blaise hinüber, der die Arme verschränkt hatte und sie mit Adleraugen beobachtete.
 

Harry schlug sich innerlich dafür, dass er nicht schon früher mitbekommen hatte, dass da etwas zwischen den Beiden am Laufen war. Besonders da es erklärte, warum Hermione alle hatte glauben lassen wollen, dass sie etwas von Harry wollte. Mrs. Zabini würde eine Beziehung zwischen ihrem Sohn und ihrem Mündel niemals gutheißen. Allen vorzuspielen, dass sie jemand anderen umwerben würde, war ein Schutz für das, was wirklich vor sich ging. Kluges Mädchen. Es wäre ihm nur lieber gewesen, sie hätte jemand anderen für ihre Scharade benutzt.
 

Etwas in seinem Gesicht schien zu verraten, was in ihm vor sich ging, denn Hermiones Miene wurde schuldbewusst. „Harry...“, begann sie, wurde jedoch von ihm unterbrochen.

„Es ist okay“, sagte er liebevoll, während er sich die Freiheit erlaubte, ihr eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen. Die Zweideutigkeit dieser Geste war ihm mehr als bewusst und so überraschte es ihn auch nicht, dass seine Freundin blass wurde. „Ich bin glücklich, wenn du glücklich bist.“ Kurz ließ er seine Hand auf ihrer Wange ruhen, ehe er sich von ihr zurückzog und sich seine Schultasche, die er wohlweislich mitgenommen hatte, über die Schulter warf. „Wir sehen uns.“
 

War das nicht etwas hart?, fragte ihn seine Vernunft fünf Minuten später, als er verstimmt durch die verlassenen Korridore eilte. Hermione wird nun sicherlich denken, dass ich etwas von ihr wollte und wird sich vor Schuldgefühlen nicht retten können.

Richtig so. Sie konnte ruhig Schuldgefühle habe. Wegen ihrer kleinen Affäre mit ihrem Ziehbruder war seine Freundschaft zu Ron zerbrochen. Nicht, dass das so dramatisch wäre. Er brauchte ihn nicht. Er hatte ihn nie gebraucht.

Trotzdem durfte sie ruhig etwas leiden. Zumindest bis heute Abend, wenn er sie über die ganze Sache aufziehen und Details verlangen würde, sobald sie wie immer die letzten Beiden im Gemeinschaftsraum waren.
 

Er mochte nicht die besten Freunde haben, aber das würde ihn nicht davon abhalten, der beste Freund zu sein.
 

Wenigstens hatte er sie so davon ablenken können, was er zu dieser unchristlichen Uhrzeit in der Bibliothek zu suchen gehabt hatte. Seine Albtraumgeschichte hätte sie ihn niemals durchgehen lassen, wäre sie nicht von Blaise abgelenkt gewesen. Es stimmte zwar, dass er regelmäßig unter ihnen litt – und dabei anfangs den gesamten Gryffindorturm geweckt hatte, bis Professor McGonagall ihm nach einem Monat im ersten Schuljahr einen Schweigezauber beigebracht hatte – allerdings ging er danach meistens fliegen oder joggen oder schwimmen. Nie und nimmer hätte er sich in die Bibliothek gesetzt, wo er stillsitzen und denken musste.
 

Er würde sich vor heute Abend noch eine gute Geschichte ausdenken müssen. Vielleicht ein geheimer Liebhaber? Es würde zumindest ihre Schuldgefühle in Nichts auflösen, einige Begeisterung hervorrufen und ihm in Zukunft stets eine gute Ausrede liefern, wenn er alleine sein wollte. Andererseits war das die Art von Lüge, die zu schnell außer Kontrolle geraten konnte, besonders sobald jemand anderes davon Wind bekam.

Außer sie beruht auf einer Wahrheit.
 

Und schon war er wieder indirekt bei Tom gelandet. Seinem sogenannten Seelenverwandten.

Könnte es am Ende nicht vielleicht doch so sein, dass der Mann sich einen großen Spaß aus ihm machte? Dass er ihm solche Ideen in den Kopf pflanzte, ihn dazu kriegen wollte, sich emotional an ihn zu binden und ihn dann, in jenem Augenblick des absoluten Vertrauens mit einem einzigen Wort in Stücke reißen würde?

Möglich, wenn auch unwahrscheinlich. Denn diese Verbindung zwischen ihnen existierte. Punkt.
 

Vielleicht sind wir wirklich Seelenverwandte.

Was bedeutete das für ihre Beziehung? Laut diesem Buch konnte selbst der schlimmste Feind ein Seelenverwandter sein und wenn er eines nicht wollte, dann Toms Feind sein. Eher das genaue Gegenteil.

Ach, das war doch alles zum Haareraufen! Hätten sie nicht einfach einen netten, kleinen One-Night-Stand haben und sich danach nie wiedersehen können? Nein, sie mussten stattdessen dieses Ich-will-dich-aber-du-bist-zu-wichtig-um-mit-dir-zu-spielen-Spiel spielen.
 

„Verdammter, egoistischer, eingebildeter Mistkerl“, fluchte er lautstark, während er in den nächsten Gang einbog – und erstarrte.

Das war mal wieder typisch. Alle Gänge, die er bisher durchquert hatte, waren verlassen gewesen. Bis auf diesen einen, in dem er beschloss, seinen Unmut verbal zu äußern. Und natürlich konnten hier nicht irgendwelche kleinen Erstklässler stehen, die er mit einem bösen Blick davonjagen konnte, nein, das wäre ja viel zu einfach! Stattdessen standen dort der Lover seiner Mutter, der nur allzu gerne Vaterersatz spielte, sowie der Grund für seinen kleinen Ausbruch und starrten ihn an.
 

Es könnte schlimmer sein. Schulleiter Pyrites und der Dunkle Lord könnten dort stehen.

Stimmt. Tröstend war dieser Gedanke trotzdem nicht.

Am besten wäre es, wenn er nun seine Beine in die Hand nahm und die Flucht ergriff. Es wäre extrem unhöflich und würde ihm bei der nächsten Gelegenheit wahrscheinlich eine Woche nachsitzen einhandeln, aber wenigstens würde er dann nicht erklären müssen, über wen er gerade geflucht hatte.

Dummerweise dachten die Männer gar nicht daran, ihn einfach so davonkommen zu lassen.
 

„Ich hoffe sehr, dass dieser Fluch keinem von uns galt, Mr. Potter“, knurrte Severus. Jeder Andere – allen voran Neville – wären spätestens jetzt wirklich weggerannt. Harry jedoch kannte ihn gut genug, um die unterschwellige Besorgnis in seiner Stimme zu bemerken. Der Mann wusste ebenfalls, wie untypisch es für ihn war, an einem Sonntag so früh unterwegs zu sein. Er konnte seine Alles-in-Ordnung-du-kannst-mir-vertrauen-ich-will-dir-helfen-Rede bereits hören.
 

Und da wunderten sich alle, dass er einen psychischen Schaden hatte.
 

Vorsichtig spähte er zu Tom hinüber, der sich als Einziger über die Gesamtsituation zu amüsieren schien. Als er Harrys Blick bemerkte, gluckste er leicht. „Da er bereits geflucht hat, bevor er uns gesehen hat, bezweifle ich sehr, dass wir der Grund für seinen kleinen Ausbruch waren. Es ist kein Wunder, dass die meisten Schüler vor dir zittern, wenn du ihnen nicht einmal die Zeit gibst, sich zu erklären, Severus.“
 

„Willst du mir damit irgendetwas sagen, Tom?“, fragte der Tränkemeister kühl.
 

Der Mann ließ sich davon nicht im Geringsten beeindrucken: „Nur, dass du wahrscheinlich niemals zum beliebtesten Lehrer des Jahres gewählt wirst.“ Damit schien das Thema für ihn abgeschlossen zu sein, denn er richtete plötzlich seine komplette Aufmerksamkeit auf den Jüngsten in der Runde. „Du bist still heute Morgen, Harry. Ist alles in Ordnung?“
 

Harry? Waren sie bei ihrem letzten Gespräch in Severus' Gegenwart nicht noch bei Mr. Potter gewesen?

„Es ist zu früh, für große Reden, Mr. Riddle“, sagte er schlicht. „Wenn Sie mich nun entschuldigen...“
 

„Wo willst du eigentlich so früh am Morgen hin?“, mischte sich Severus mit offensichtlichen Misstrauen in der Stimme ein. „Oder bist du am Ende die ganze Nacht unterwegs gewesen? Sag mir nicht, du hattest...“

„Eine leidenschaftliche Nacht mit einem meiner Mitschüler?“, beendete Harry seinen Satz und sah ihn ruhig an. „Selbst wenn es so wäre, wüsste ich nicht, was es Sie anginge, Sir.“
 

Toms Miene wurde ausdruckslos, während Severus ihn mit offenem Mund anstarrte. Schade, dass er keine Kamera dabei hatte. Es kam sicher nicht alle Tage vor, dass jemand diese beiden Männer so sehr aus der Fassung bringen konnte. Da er allerdings wusste, dass Severus dieses Ereignis an seine Mutter weiterleiten würde, beschloss er, die Situation zu entschärfen.
 

„Entschuldigung“, sagte er deshalb und fuhr sich seufzend durchs Haar. „Ich... das war unhöflich. Ich habe natürlich nichts dergleichen getan. Ich habe einfach... nicht gut geschlafen und irgendwann wurde es mir einfach zu dumm, den Anderen beim Schnarchen zuzuhören...“
 

Es war beinahe lustig, dass zwei so verschiedene Menschen wie Severus und Hermione absolut identisch auf seine kleine Ausrede reagierten: „Oh Harry... wie lange?“
 

Übersetzt: Seit wann hast du wieder Schlafstörungen?
 

Er verzog das Gesicht. „Muss das sein? Ausgerechnet jetzt?“
 

Severus warf Tom, der das Gespräch stirnrunzelnd verfolgte, einen Seitenblick zu. „Ich glaube, ich müsste noch einen Trank in meinem Vorratsschrank haben. Komm nachher in meinem Büro vorbei.“
 

Das muss nun wirklich nicht sein, würde er darauf erwidern, wüsste er nicht, dass es in einer längeren Diskussion enden würde, die er sicher nicht vor Tom führen wollte. Deshalb neigte er nur zustimmend den Kopf. Selbstverständlich half das absolut nicht dabei, den Tränkemeister zu beruhigen.
 

„Am besten kommst du sofort mit“, meinte er in seinem Ich-werde-deiner-Mutter-davon-berichten-Tonfall.

Verdammt. Er konnte sich besseres vorstellen, als seinen Sonntag damit zu verbringen, seiner Mutter unnötige Sorgen zu bereiten und sich von Severus umsorgen zu lassen.
 

„Ich glaube, das wird nicht nötig sein“, sagte er deshalb eilig und schaffte es sogar, den Mann anzulächeln. „Ich war schon bei Madam Pomfrey.“

Eine Lüge, die hundertprozentig früher oder später auffliegen würde. Aus den Augenwinkeln konnte er erkennen, wie sich Toms Stirnrunzeln vertiefte, doch Severus schien ihm die Geschichte für den Moment abzukaufen: „Und was hat sie gesagt?“
 

Merlin, musste er ausgerechnet jetzt überbesorgt sein? Langsam ging es ihm auf die Nerven.

Überraschenderweise war es die Rechte Hand, die als nächstes sprach: „Da Poppy ihn bereits wieder durch die Schule laufen lässt, kann es sich um nichts Ernstes handeln. Lass den Jungen in Frieden, Severus.“
 

Zunächst sah es so aus, als wolle der Tränkemeister ihm widersprechen, doch als er schließlich seinen Mund öffnete, verließ nur ein einziges, wütendes Wort seine Lippen: „Schön.“

Mit einer dramatischen Bewegung und wehendem Umhang wirbelte er herum und stürmte davon, einen leicht verdutzten Harry und einen überaus selbstzufriedenen Tom zurücklassend. Irgendwie... hatte er das Gefühl, etwas verpasst zu haben.
 

„Mach dir wegen Severus keine Gedanken“, riet der Ältere ihm freundlich. „Er ist momentan nicht sehr glücklich mit mir.“
 

„Ich glaube, es gibt nur sehr wenige Menschen, mit denen er glücklich ist“, stellte Harry fest. Warum waren sie jetzt schon wieder alleine? Er hatte das Gefühl, dass ihre Mitmenschen das mit Absicht machten. „Du solltest es also nicht persönlich nehmen.“
 

Seine Mundwinkel zuckten. „Das beruhigt mich außerordentlich. Ich bin sicher, dass dieser Gedanke mir heute Nacht den Schlaf geraubt hätte.“
 

„Es freut mich sehr, dass ich das nun verhindern konnte.“
 

„Poppy war eine Ausrede, nicht wahr?“
 

„Natürlich war sie das.“
 

„Wirst du mir sagen, warum du bereits wach bist? Du bist kein Frühaufsteher.“
 

„Stand das auch in meiner Akte?“
 

Tom wirkte alles andere als amüsiert. „Harry.“
 

Er verdrehte die Augen. „Ich wüsste nicht, warum ich dir das erzählen sollte. Es ist nicht so, als ob es dich etwas angehen würde, was ich morgens tue. Es sei denn“, fügte er hinzu und beugte sich dabei etwas vor, „du bist eifersüchtig.“
 

Tom schnaubte, was an sich Antwort genug war.

Harry unterdrückte ein Grinsen. „Sag, würde es dich ärgern, Tom?“, flüsterte er und trat einen Schritt näher. „Würde es dir wirklich den Schlaf rauben, wenn ich die letzte Nacht bei jemand anderem verbracht hätte?“
 

Harry hätte sich nun viele Reaktionen ausmalen können. Eine schnippische Antwort, ein weiteres Schnauben, ein dramatischer Abgang oder aber ein leidenschaftlicher Kuss, der ihm seine Sinne rauben und zu einer äußerst interessanten Aktivität...

Jedenfalls geschah nichts von alldem. Stattdessen begann Tom zu lachen. „Harry, Harry, Harry.“ Er schüttelte amüsiert mit dem Kopf. „Wer hätte gedacht, dass du solch manipulative Verhaltensweisen an den Tag legen kannst?“
 

„Du bringst eben das Schlimmste in mir hervor“, erwiderte er, sobald er sich von seiner Überraschung erholt hatte und beschloss, dass er ihn vorerst genug geärgert hatte. „Ich war heute Morgen in der Bibliothek.“
 

Damit hatte er offenbar nicht gerechnet. „In der Bibliothek? Übertreibst du es nicht etwas mit deinem Lerneifer?“
 

„Ich habe mich über Seelenverwandtschaften belesen“, eröffnete er ihm mit verschränkten Armen und betrachtete ihn durch schmale Augen. „Ich dachte, es wäre besser, wenn niemand etwas davon mitbekommt. Was dagegen?“
 

„Natürlich nicht“, versicherte ihm Tom auf einmal um einiges freundlicher. „Ich hatte bereits befürchtet, dass du mich seit unserem letzten Gespräch für verrückt hältst.“
 

„Oh, Tom, ich halte dich bereits seit unserer allerersten Begegnung für verrückt. Unglaublicherweise denke ich trotzdem, dass du in dieser Sache Recht haben könntest. Falls Seelenverwandtschaften wirklich existieren.“
 

„Du zweifelst daran?“
 

„Du nicht?“
 

„Anfangs“, gab er nach einer kurzen Pause zu. „Aber dann habe ich dich kennengelernt.“
 

Dieser Satz wäre außerordentlich romantisch, hätte er nicht in einer Sammlung für Anmachsprüche, die man niemals beim ersten Date bringen sollte, stehen können. Trotzdem brachte Harry es nicht über sich, ihn damit aufzuziehen. Erst recht nicht, als er Toms ernstes Gesicht sah.

Den Kloß in seinem Hals ignorierend, fragte er: „Kannst du mir deine Hände zeigen?“
 

Tom starrte ihn an. Dann, ganz langsam, hob er seine Hände. Harry beobachtete die Bewegung mit angehaltenem Atem. Ein Teil von ihm hoffte, dass dort nichts sein würde. Nur unbefleckte, weiße, glatte Haut, gespannt über eine wohlgeformte Handfläche und langen, geschmeidigen Fingern.

Seine rechte Hand war unversehrt. Erleichtert atmete er aus. Also doch kein Seelenritual.

Er wollte ihm gerade sagen, dass er genug gesehen hatte, als ihm auffiel, dass Tom ihm gegenüber stand. Sprich: Toms rechts war momentan Harrys links.

Du bist heute selten dämlich Mr. Potter.
 

Er zählte innerlich bis drei, bevor er seinen Blick auf die andere Hand gleiten ließ. Er sah sie sofort: schmal, in dieser Entfernung kaum sichtbar, aber dennoch präsent. Eine Narbe. Dieselbe Narbe wie auf seiner eigenen Hand.
 

Großartig. Erst ein Schlangentattoo und jetzt noch eine Narbe. Fehlt nur noch ein Ring, inklusive Candle Light Dinner und einem großen Strauß Rosen.

Ihm wurde schwindlig. Da es jedoch äußerst peinlich wäre, gerade jetzt vor Tom umzukippen, zwang er sich, tief durchzuatmen. Ein... und aus. Ein und wieder aus. Genauso.
 

Sobald er das Gefühl hatte, sich wieder einigermaßen unter Kontrolle zu haben, ließ er seine Augen auf Toms Gesicht wandern. Wenn der Mann wusste, was soeben geschehen war, ließ er es sich nicht anmerken. Stattdessen hatte er wieder einmal eine Augenbraue gehoben und wartete offenkundig auf eine Erklärung.
 

Harry atmete ein letztes Mal tief durch, dann sprach er aus, was er eigentlich von Anfang an gewusst hatte.

„Ich möchte, dass du mir dabei hilfst, ein Todesser zu werden.“
 

>>> Footsteps In The Rain <<<
 

Askaban, einige Jahre später
 

Es war kalt in Harrys Zelle.

Wahrscheinlich war es hier immer kalt, ein netter Nebeneffekt der Dementoren, inklusive zusätzliche Folter für die Gefangenen. Als ich Harry danach fragte, meinte er, dass tatsächlich schon einige an einer Lungenentzündung gestorben waren, seitdem er hier festsaß. „Die Wachmänner binden das einem sehr gerne auf die Nase.“
 

Es kam mir immer unwirklicher vor, was hier passierte. Harry eröffnete mir mit seiner Geschichte eine völlig neue Realität. Nie und nimmer wäre ich während meines letzten Schuljahres auf die Idee gekommen, dass er und Tom Riddle sich bereits damals so nahe gestanden hatten. Wie alle anderen hatte auch ich geglaubt, dass sie nichts als höfliches Desinteresse füreinander übrig gehabt hätten. Und deshalb war ich auch wie alle anderen überrascht gewesen, als ausgerechnet er plötzlich zu den Todesseranwärtern gehört hatte.
 

„Ich habe es nie ganz verstanden“, sagte ich zu ihm. „Warum du einer von ihnen werden wolltest. Ich verstehe es eigentlich immer noch nicht ganz.“
 

„Es gibt da nichts zu verstehen, Neville“, erklärte er mir sanft. „Ich hätte es dir damals selbst nicht erklären können.“
 

„Kannst du es jetzt?“
 

„Ich bin mir nicht sicher“, meinte er stirnrunzelnd. „Ich glaube, es war meine Verbindung zu Tom, die mich dazu getrieben hat. Wir wissen nicht viel über unsere vorherigen Leben, aber es scheint so, als seien wir kurz nach dem Ritual, das unsere Seelen auf ewig aneinander binden sollte, für sehr lange Zeit getrennt worden.“
 

„Für lange Zeit?“
 

„Für mehrere Leben. Zumindest ist das seine Vermutung. Wie gesagt, wir wissen nicht viel darüber. Um ehrlich zu sein, hat diese ganze Seelenverwandtschaftsache danach keine große Rolle mehr für uns gespielt.“
 

„Das hört sich bisher anders an.“
 

„Ich weiß“, sagte er beinahe entschuldigend. „Aber das kommt daher, weil es am Anfang wichtig gewesen ist. Wir brauchten eine logische Erklärung für unsere Beziehung, um sie unbeschwert vertiefen zu können. Weißt du, wir beide hassen Dinge, die wir nicht verstehen und diese gegenseitige Anziehung war so ein Ding. Durch das Konzept der Seelenverwandtschaft wurde sie jedoch... wirklicher. Greifbarer. Und somit wurde alles zwischen uns einfacher. Wir konnten uns einreden, dass wir uns bereits seit Ewigkeiten kennen und dass wir einander vertrauen können.“
 

Ich konnte ein Schnauben nicht unterdrücken. „Ja, so sieht das auch aus.“
 

Er schenkte mir ein nachsichtiges Lächeln. „Es gab eine Zeit, da hat er es wirklich getan. Damals habe ich alles über ihn gewusst und er wusste alles über mich.“
 

„Du hast ihn geliebt.“
 

„Ich habe es immer getan.“
 

„Auch jetzt?“
 

„Besonders jetzt.“
 

Ich schüttelte mit dem Kopf. „Warum bist du dann hier?“ Ich machte eine ausschweifende Bewegung durch seine kleine Zelle. „Warum hast du all diese schrecklichen Dinge getan?“
 

Er schwieg für längere Zeit, solange, dass ich bereits befürchtete, dass er in einer eigenen, für mich unerreichbaren Welt verschwunden war. Als er schließlich doch antwortete, war seine Stimme auffallend beherrscht: „Er hat sich verändert und ich mich mit ihm.“
 

„Nicht unbedingt zum besseren, würde ich sagen.“
 

Das brachte ihn zum Lachen. „Nein. Vermutlich nicht.“
 

Sein Lachen hielt noch eine ganze Weile an und ich war für den Moment glücklich, neben ihm zu sitzen und ihm dabei zuzuhören. Wenn ich die Augen schloss, könnte ich mir beinahe einbilden, wir wären wieder in Hogwarts. Da fiel mir ein...

„Am Ende des Schuljahres hattest du dich wieder mit Ron vertragen.“
 

Er lächelte. „Das stimmt. Ginny hatte sich irgendwann sehr ausführlich mit ihm unterhalten und danach ist er zu mir gekommen und hat sich bei mir entschuldigt. Ich habe die Entschuldigung angenommen und danach war alles wieder gut.“
 

Aber er hatte ihm nie wieder vertraut. Mir wurde langsam klar, dass es nicht so einfach war, seine Vergebung zu bekommen, wie er uns alle glauben lassen wollte.

„Was hat Ginny ihm erzählt?“
 

„Och, eigentlich nichts Besonderes“, sagte er leichthin. „Sie hat ihn einfach an Cedric Diggory erinnert.“
 

Ich warf ihm einen amüsierten Blick zu. „Das nennst du also einfach? Dann will ich nicht wissen, was du unter nicht einfach verstehst.“
 

Er schmunzelte und fuhr damit fort, mir seine Geschichte zu erzählen.
 

________________________________________

Bei meinem Konzept der Seelenverwandtschaft beziehe ich mich vor allem auf die Theorien, die Philosophen und Esoteriker über dieses Thema gebildet haben (allerdings habe ich es nicht Eins-zu-Eins übernommen, sondern leichte Abwandlungen einfließen lassen). Auf Wikipedia gibt es ein paar interessante Artikel dazu...
 

Bis zum nächsten Kapitel!

Liebe Grüße, eure Ria



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  HerzZehn
2014-02-24T08:00:19+00:00 24.02.2014 09:00
Wie schaffst du das nur, alles so echt und glaubhaft wirken zu lassen, wo doch alles so anders ist? Es ist unglaublich.
Harry ist ein so interessanter, undurchschaubarer Charakter. Man sieht Parallelen zum "echten" Harry: den Mut, die Bereitschaft, sich für andere einzusetzen, das Vertrauen zu Dumbledore. Und doch ist er finsterer, unnahbarer, vom Wesen her ganz anders. Das ist manchmal etwas schwer zu begreifen, weil Harry für uns so durch und durch Griffindor ist. Aber es ist trotzdem glaubhaft.
Mit Tom hast du einen unglaublich starken neuen Charakter entworfen. Er ist furchtbar charmant, auch ihn durchblickt man nicht, seine Autorität ist beeindruckend und gleichzeitig ist er auch menschlich und manchmal nahbar.
Die Geschichte mit der Seelenverwandtschaft ist sehr interessant. Es klang zwar bei der ersten Erwähnung merkwürdig, aber die Bücher, die Harry dazu liest, der Artikel dazu macht es glaubhaft und nicht so seltsam albern romantisch, wie man zuerst denkt. Dadurch wird der Verbindung zwischen ihnen eine gewisse Tiefe gegeben.
Ich bin wirklich gespannt, wie es weiter geht. Wie er zum Todesser wird, warum er sich verändert, was er später schlimmes macht und warum er dafür in Askaban landet.
Meinen großen Respekt an deine Leistungen, die du bisher in dieser FF bewiesen hast. Ich freue mich auf mehr von dir.

Liebe Grüße
HerzZehn
Von:  sweet_tod
2013-04-07T11:59:59+00:00 07.04.2013 13:59
Der ff ist echt mal was ganz anderes!!
Wann kommt denn das nächste cap?
Ich will wissen wie es weiter geht!!!
Schreib bitte schnell weiter!!
Das letzte Update war vor einem Monat! Es wird langsam Zeit für ein neues cap ;)

LG sweet
Antwort von:  Riafya
07.04.2013 14:21
Ui, auch hier vielen Dank für deinen Kommentar! *knuff*
Wann das nächste Kapitel kommt, weiß ich noch nicht soooo genau, da mein Augenmerk momentan mehr auf TBTP liegt, aber ich kann dir versichern, dass es auf jeden Fall weitergehen wird. ^^
Über meinen Schreibfortschritt halte ich euch übrigens sowohl auf meinem Steckbrief, als auch auf Twitter und Tumblr auf dem Laufenden, dort kannst du also als erstes erfahren, wann du das nächste Mal mit etwas von mir rechnen kannst. <3
Liebe Grüße, Ria
Von:  Saku-nee-chan
2013-02-07T20:02:06+00:00 07.02.2013 21:02
hach, ich weiß nicht was ich sagen/schreiben soll...
erstmal ein großes, dickes und fettes danke für die widmung =) das war für heute wirklich ein krönender abschluss *sich noch immer freu*

du kennst meine meinung zu deiner ff....sie wird sich wohl auch niemals negativ ändern!
nicht, wenn du uns immer wieder diese tollen kapitels schenkst!

da ich ziemliche schwierigkeiten habe zu sagen/schreiben was ich über das kaptitel bzw die ff halte, quatsche ich einfach mal drauf los ^^ auch wenn du es eigentlich auch schon alles weißt xD:
ich liebe es einfach, wie harry und tom (und tom und die todesser xD) mit einander umgehen.
es herrscht immer eine gewisse..spannung zwischen ihnen; sei es nun eine romatische, sexuelle, angespannte, wütende, neckende und/oder humorvolle spannung
immer hat jemand einen guten spruch auf lager, was es gleich viel spaßiger und anregender macht, die ff und kapitel zu lesen!

so, das war der allgemeine teil ;) nun komme ich zum inhalt xD

als allererstes:
ich bin (positiv) überrascht über toms verhalten zu lucius; vorallem auch wegen der andeutung zu den würgemalen...
ich hätte wirklich nicht erwartet, dass tom so seinen standpunkt klar machen würde...aber genau das ist ein punkt, den ich an deinen ffs liebe: die überraschenden handlungen der einzelnen charaktere ^^

ich glaube ich hatte es schon mal erwähnt: ich mag deine bellatrix!!! sie hat nun einen weiteren, riesigen pluspunkt bei mir, weil sie sich für ihren neffen einsetzt und stets loyal hinter tom steht; bewundernswert ^^

kommen wir zurück auf den punkt überraschungen: hermione und blaise!
also ehrlich, wer hätte denn damit jetzt gerechnet? XD ich gestehe: ich nicht!
aber das ist egal, weil ich es so um so besser finde xD und ich freu mich wirklich schon auf das gespräch mit hermione und harry =D
du kennst mich, ich bin neugierig...ich will wissen, wie das mit den beiden passiert ist *giggel*

und nun zu meiner lieblingsstelle im kapitel: das zusammentreffen von harry mit tom und snape!
ich verstehe vollkommen, warum harry sev den spruch mit dem liebhaber reingedrückt hat...ich hätte es nicht anders getan!....wenn ich nicht zu viel schiss vor ihm haben würde, wenn er erstmal in seinem lehrermodus ist *schluck*
tom reaktion (seine ausdrucklose mine) ist natürlich auch sehr interessant...und wohl auch verständlich ^^

als harry in die offensive geht und ihn fragt, ob er eifersüchtig ist....ja, mein kopf hätte sich eine andere reaktion von tom gewünscht (und zwar die mit an die wand drücken udn leidenschaftlich küssen *giggel*)
das er lacht, war wohl wirklich nicht in harrys sinn *giggel* der arme xD


ich hoffe, dass ich dir auch weiterhin helfen kann bei deinen zukünftigen kapiteln hierzu ^^ (und natürlich auch bei deinen anderen ff's ^-^)
du weißt ja: ich stehe jederzeit zur verfügung ;)

vlg saku
Antwort von:  Riafya
07.02.2013 21:23
Ohhhh, danke, danke, danke!!!!!!!
Ich freue mich wirklich sehr über dein Kommi und keine Sorge, ich habe absolut nichts gegen einfach draufloslabern! Im Gegenteil, ich finde es toll. <3

Jaja, Tom... XD
Er ist sehr gut darin, seinen Standpunkt anderen näher zu bringen und wenn ihm sein Standpunkt besonders wichtig ist (und ja, er ist ihm diesmal ziemlich wichtig), kann er durchaus handgreiflich werden. Lucius hätte es eigentlich besser wissen sollen.

Es freut mich übrigens sehr, dass ich dich mit Hermione und Blaise überraschen konnte. *___*
Allerdings fürchte ich, dass ich das Gespräch zwischen Harry und Hermione nicht aufschreiben werde... ich denke aber, dass es ziemlich unangenehm (auf Hermiones Seiten) und gleichzeitig äußerst amüsant (auf Harrys Seite) gewesen ist.

Vielen Dank noch einmal für.... alles. XD
Liebste Grüße, Ria
Von:  mimaja56
2013-02-07T10:41:36+00:00 07.02.2013 11:41
es ist für mich immer schwer nach einem deiner Kapitel zu sagen was ich gerade fühle oder denke.

Deine Stories sind so anders, sie fordern den Leser, sie bringen Informationen die ich in noch keiner andren Geschichte hatte. Mal abgesehn, dass sie wahrscheinlich auch nicht rein gepasst hätten. Aber so wie du es schreibst, kommt einem alles unumstößlich, logisch und schon immer so gewesen vor.
In Momenten wie diesem, wenn ich wieder ein Kapitel gelesen habe frage ich mich oft, wer ist "die Mutter" von Harry Potter? - J.K.Rowling oder du.
Ihr habt, wenn ich ihre Bio richtig gelesen habe sehr viel gemeinsam. Ich denke, dass auch du alle möglichen Varianten zu Harrys Tun und Handeln durchgespielt hast, und jederzeit einige Umleitungen einbaun könntest, die alle genauso logisch wären wie das eben geschriebene.

Vielen Dank für diesen wirklich Genuss.

lg
mimaja
Antwort von:  Riafya
07.02.2013 12:12
Oh Gott, oh Gott, oh Gott.
Bring mich doch nicht so zum Erröten. >////////////<
Danke fürs Lesen, fürs Kommischreiben und für diese.... Worte, die mich für einen Moment mehr als sprachlos gemacht haben. Ich freue mich wirklich darüber, dass dir meine kleine FF so viel Freude bereitet. (Auch wenn ich nach wie vor der Meinung bin, dass J.K. Rowling Harrys einzig wahre Mutter ist. ^///^)
Danke.
LG, Ria


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