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Footsteps In The Rain

HP/LV, DM/HG, Grindeldore
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach langem Überlegen habe ich mich nun dazu entschlossen, diese FF hier ebenfalls on zu stellen.
Sie ist ein Experiment, tatsächlich tobe ich mich hier ein wenig aus, weshalb ihr einige Klischees und noch viel mehr Ungewöhnliches finden werdet... oder auch nicht.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
Liebste Grüße, Ria

Überarbeitungsstatus: Beim Prolog sind es hauptsächlichst ein paar wenige Formulierungen, um Neville ein wenig mehr in Chara zu machen, doch handlungstechnisch bleibt alles beim alten. Komplett anzeigen

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Prolog (überarbeitet)

Prolog

 
 

Ich werde ehrlich sein und ganz ungeschminkt die Wahrheit sagen: Ich hatte eine Scheißangst, als ich in Askaban ankam. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, meine Kehle war wie zugeschnürt und ich zitterte am ganzen Körper – wobei ich zugeben muss, dass ich letzteres bis zum Ende meines Lebens auf die Kälte schieben werde, die an jenem Tag herrschte.
 

Seid ihr schon einmal in Askaban gewesen? Wenn nicht, stellt euch einen einzelnen Felsen inmitten der Nordsee vor, der in unregelmäßigen Abständen von fünfzig Meter hohen Wellen angespritzt wird. Glücklicherweise ist der Felsen jedoch einundfünfzig Meter hoch, weshalb eure Füße schon einmal nicht nass werden. Die Spritzer bekommt ihr aber trotzdem ab und ich sage euch eines: Sie sind kalt.
 

Doch glücklicherweise befindet sich vor euch ein großes, schwarzes, trostloses Gebäude, in dem es sicher irgendwo einen Kamin gibt, an dem man sich aufwärmen kann. Umso näher ihr jedoch dieser vermeidlichen Rettung kommt, umso kälter scheint alles zu werden. Zuerst werdet ihr es auf den Wind schieben, der unter anderem für die hohen Wellen verantwortlich ist, aber sobald sich das riesige, vier Meter dicke Tor hinter euch geschlossen hat, werdet ihr feststellen, dass es nicht das Wetter ist, das euch bis ins Mark frieren lässt. Nein, es sind die Dementoren.
 

Ich glaube, heutzutage muss ich niemandem mehr erklären, was es mit diesen... Geschöpfen auf sich hat, oder? Jeder kennt diese dunklen, Hoffnung stehlenden Monster, die sich am liebsten auf jeden einzelnen von uns stürzen würden, um unsere Seele zu fressen. Ich persönlich habe sie nie gemocht und seit jenem Besuch in Askaban mag ich sie noch weniger.
 

Doch warum bin ich überhaupt dort gewesen, in dem wohl berüchtigsten Zauberergefängis überhaupt? Um euch zu beruhigen: Ich war kein Gefangener und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um niemals einer zu werden und glaubt mir, wenn ihr etwas Hirn im Kopf habt, werdet auch ihr alles daran setzen, niemals dorthin zu kommen.
 

Ich habe etwas Recherche betrieben und herausgefunden, dass jedem Häftling sage und schreibe fünf Quadratmeter zur Verfügung stehen, in denen er schlafen, essen und leben muss. Es gibt darin nichts weiter, als eine kleine Liege, ein Waschbecken und ein Plumpsklo. Die einzelnen Zellen sind unverhältnismäßig hoch und ganz oben gibt es ein kleines, viereckiges Fenster, was als einzige Orientierung dafür dient, ob Tag oder Nacht ist.

Dreimal täglich bekommen die Häftlinge – wenn sie sich gut geführt haben – Nahrung. Die Zelle verlassen dürfen sie nie. Beschäftigung gibt es keine. Sie sitzen einfach nur den ganzes Tag und die ganze Nacht in der Dunkelheit, während Dementoren an ihnen vorbei schweben und all ihre Hoffnungen und guten Erinnerungen einsaugen.
 

Es sind unmenschliche Bedingungen, die dem einzigen Ziel dienen, die Gefangenen zu brechen oder in den Wahnsinn zu treiben. Wer einmal für längere Zeit in Askaban gewesen ist, wird nie wieder derselbe sein. Im Grunde ist es schlimmer als jedes Todesurteil.

Manchmal frage ich mich ernsthaft, ob unsere Richter jemals durch die Gänge des Gefängnisses geschritten sind und sich angesehen haben, wohin sie Menschen mit ihren Verurteilungen schicken. Ich wage es ernsthaft zu bezweifeln, ich persönlich wäre jedenfalls nicht in der Lage, so etwas irgendeinem lebenden Wesen anzutun. Aber vielleicht ist das auch der Grund, warum ich kein Richter geworden bin.
 

Normalerweise sind auch keine Besucher zugelassen – außer hochrangige Mitglieder der Gesellschaft – doch an jenem Tag hatten sie eine Ausnahme gemacht und zu meinem Pech war ich diese Ausnahme. Aus diesem Grund stand ich angsterfüllt in einer Art Empfangsraum und wartete darauf, dass sich irgendjemand meiner annahm. Zu meinem Glück hörte ich bald Schritte und einer der wenigen menschlichen Wärter kam auf mich zu. Es war ein schlaksiger, hochgewachsener Mann mit kurzem, blonden Haar und leuchtend blauen Augen. Er hatte einen Drei-Tage-Bart und auf seiner Stirn konnte ich eine kleine Narbe erkennen, die ihm – wie er mir später erzählte – ein Gefangener zugefügt hatte.
 

Als er mich sah, verzog er seinen schmalen Mund zu einem Lächeln. „Mr. Longbottom, da sind Sie ja! Guten Tag, guten Tag.“

Seine Stimme war hoch und quiekend und erinnerte mich an meine eigene, wann immer ich in Panik verfiel. Bei ihm schien sie jedoch normal zu sein.

Ich schüttelte nervös seine Hand, sagte aber nichts, da ich befürchtete, selbst nur ein ängstliches Quieken herauszubringen. Was bei Merlins Bart tat ich hier nur?
 

Der Wärter schien meine Unruhe zu bemerken, denn er klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. „Machen Sie sich keine Sorge, Sir. Sie werden hier im Nu wieder raus sein, viel schneller noch als ich, nehme ich an und während Sie hier sind, werden Sie die ganze Zeit von mir und einem Patronus begleitet werden. Die Dementoren werden Ihnen also nichts tun können. Und was Mr. Potter angeht, so werden Sie dort ganz von Dementoren verschont bleiben.“
 

Diese Aussage überraschte und beruhigte mich gleichermaßen. Also würde ich wenigstens während meines Besuches nichts mit ihnen zu tun haben. Aber... „Warum werde ich bei ihm von ihnen verschont bleiben?“ Ich war stolz darauf, dass meine Stimme einigermaßen normal klang.
 

„Anordnung von oben“, meinte er und zuckte mit den Schultern. „Der Dunkle Lord selbst hat angeordnet, dass wir keine Dementoren in seine Nähe lassen sollen. Was immer er damit auch bezwecken will... Wollen wir los?“
 

Ich nickte und folgte ihm dann in die Tiefen des Gefängnisses herein. Der Dunkle Lord hatte es also angeordnet? Das war merkwürdig. Wobei es nicht merkwürdiger war, als die Tatsache, dass ich jetzt hier war.
 

Dafür war übrigens ganz allein mein alter Klassenkamerad Harry Potter verantwortlich. In der Schule hatten wir relativ wenig miteinander zu tun gehabt. Zwar hatten wir in unseren letzten Monaten in Hogwarts fast in jedem Fach nebeneinander gesessen, aber daraus bildete sich noch keine Freundschaft. Deshalb hatte es mich auch so überrascht, als man mir vor ein paar Tagen mitgeteilt hatte, dass er sich ausgerechnet mich als letzten Besucher vor seiner Urteilsverkündung ausgesucht hatte.
 

Wie ganz England hatte ich seinen Prozess voller Trauer und Entsetzen verfolgt. Keiner konnte sich erklären, wie ausgerechnet Harry, der Sohn von Lily und James Potter, etwas so... grauenvolles hatte tun können. Er war doch so ein guter Mensch gewesen, er hatte seine Familie geliebt, seine Freunde stets zum Lachen gebracht, Traurigen Trost geben können und selbst die mit Freundlichkeit behandelt, die ihn gehasst haben. Er war kein Mörder und erst recht kein Verräter und doch...
 

Jedenfalls hatte das Zauberergamot auf Harrys Bitten und mit Zustimmung des Dunklen Lords die Erlaubnis erteilt, dass Harry in Askaban einen letzten Besucher empfangen durfte. Als ich das gehört hatte, war ich mir sicher gewesen, dass er ein Familienmitglied oder einen seiner Freunde wählen würde, ja von mir aus sogar den Dunklen Lord, aber doch nie im Leben mich!

Dennoch war ich genau diesem Moment auf dem Weg zu ihm und hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde. Was wollte Harry von mir? Warum ausgerechnet ich? Und war er wirklich noch der Harry, den ich kannte? Konnte er das überhaupt noch sein, nach allem, was er getan hatte?
 

Wir liefen etwa eine halbe Stunde durch Askaban. In den Zellen hörte ich die Gefangenen jammern und schreien. Manche murmelten auch nur zusammenhanglose Worte vor sich her. Kein einziger von ihnen schien groß auf uns zu achten, aber wenn ich durch die Gitterstäbe spähte, sah ich, dass mir jedes einzelne Augenpaar folgte. Schluckend lief ich sofort etwas schneller, während ich mich daran erinnern musste, dass in diesem Teil des Gefängnisses nur harmlose Täter waren. Die wirklich gefährlichen befanden sich in einem anderen Trakt und wurden durch dicke Stahltüren festgehalten, nicht durch solche Gitterstäbe.

Doch auch dieses Wissen konnte mich nicht im mindesten beruhigen. Sollten sie jetzt irgendwie freikommen – da war ich mir sicher – würden sie sich auf uns stürzen und in Stücke reißen.
 

Nach einer halben Ewigkeit, die nicht mehr als ein paar Minuten gewesen sein konnte, kamen wir vor Harrys Zelle an. Sie befand sich in einem abgelegenen Teil. Der nächste Gefangene war viele Korridore entfernt und es gab keine Tür. Tatsächlich war vor uns nichts weiter als ein Stück Wand, in das ein vergittertes Fenster eingelassen war, mit dem man sich vergewissern konnte, dass er noch da saß. Während der Wärter die Zauber murmelte, die es uns ermöglichen würden, zu ihm gehen zu können, betrachtete ich ihn. Er saß zusammengerollt an der rechten Wand. Seine Arme hatte er um seine Beine geschlungen, in der auch sein Gesicht vergraben hatte. Er trug die typische, weiße Kleidung der Gefangenen und an seinem linken Fuß war das Ende einer dicken Kette befestigt, von der ich wusste, dass sie ihn daran hinderte, Magie auszuüben.
 

Selbst von meinem Standort aus konnte ich erkennen, dass er abgemagert und leichenblass war, außerdem hatte ich das Gefühl, dass er vor Kälte zitterte. Obwohl die Dementoren nicht hierherkamen, schien ihre Nähe ihm zu schaffen zu machen. Tatsächlich war er ihnen gegenüber schon immer sehr empfindlich gewesen. Ob der Dunkle Lord deshalb...?
 

„So, Mr. Longbottom“, unterbrach der Wärter meinen Gedankengang, „die Schutzzauber sind jetzt kurz unten. Sie können nun durch die Wand durchgehen.“
 

Ich warf ihm einen ängstlichen Blick zu. „Moment, heißt das, ich gehe alleine rein?“
 

Der Wärter verdrehte die Augen. „Natürlich, was haben Sie denn gedacht? Aber keine Angst, ich werde die ganze Zeit hier stehen und ein Auge auf Sie beide haben. Wenn sie rauswollen, müssen Sie also einfach auf diese Wand hier zukommen und ich löse die Zauber wieder. Ihnen kann nichts passieren, vertrauen Sie mir.“
 

Wirklich beruhigen taten mich seine Worte nicht, aber ich hatte das Gefühl, dass es keinen Sinn gemacht hätte, zu protestieren. Deshalb fragte ich einfach: „Werden Sie hören können, was wir sagen?“
 

Seltsamerweise brachte ihm das zum lachen. „Natürlich nicht! Jede einzelne dieser Spezialzellen hier ist mit einem schallisolierenden Zauber ausgestattet, was auch besser so ist, ich will gar nicht wissen, was er da vor sich hinmurmelt.“

 

Stirnrunzelnd sah ich zu Harry. Für mich sah es nicht so aus, als ob er irgendein Geräusch von sich geben würde.

 

Der Wärter fuhr fort: „Hören Sie ihm lieber nicht zu genau zu, Sir. Er ist nicht mehr der, den sie einmal kannten. Wenn nicht Askaban, so werden ihn auf jeden Fall seine Schandtaten verändert haben.“ Er gab ein Schnauben von sich. „Wenn sie ihn nicht töten, wird Mr. Potter für sehr lange Zeit bei uns zu Gast sein und dann wird ihn auch nichts mehr vor den Dementoren schützen, ganz wie es solche Wahnsinnigen verdient haben.“
 

Innerlich wurde mir schlecht von diesen Worten, weshalb ich ein schlichtes: „Danke für die Warnung“ von mir gab und dann einfach durch die Wand trat. Sobald ich auf der anderen Seite angekommen war, bemerkte ich, dass der Teil mit dem schallisolierenden Zauber wahr war, da ich sofort hörte, wie Harry leise ein Weihnachtslied vor sich hinsummte. Mein Eintreten schien er überhaupt nicht wahrzunehmen.
 

Da ich nicht wusste, wie ich ihn ansprechen sollte, drehte ich mich um, damit ich den Wärter einen fragenden Blick zuwerfen konnte, doch zu meinem Schreck erkannte ich, dass von dem Fenster nichts mehr zu sehen war. Vor mir war nur noch nackte Wand. Verdammt, ob ich hier je wieder rauskommen würde?!
 

Hinter mir verstummte das Summen und Harry sagte mit leiser Stimme: „Mach dir keine Sorgen. Es ist nur eine Illusion. Der Wärter sieht uns immer noch und amüsiert sich wahrscheinlich gerade köstlich über deinen entsetzten Blick. Aber du darfst es ihm nicht übel nehmen. Es gibt nicht viel zu lachen in diesem Beruf.“
 

Langsam drehte ich mich um. Harry saß immer noch in derselben Haltung da, nur dass er jetzt den Kopf gehoben hatte, um mich ansehen zu können. Seine grünen Augen wirkten überraschend lebendig, auch wenn sie von einem unaussprechlichen Schmerz getrübt waren, den ich während unserer Schulzeit noch nicht gekannt hatte. Und sein Blick sah alles andere als wahnsinnig aus.
 

„Neville“, flüsterte er. „Du bist also tatsächlich gekommen.“
 

Seine Musterung machte mich nervös und so brachte ich nur ein krächzendes „Ja“ heraus

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Harry lächelte und wirkte dabei wirklich wie der Junge, mit dem ich zur Schule gegangen war. „Sag mir, Neville, was war das erste, dass ich dir je geschenkt habe?“
 

Ich blinzelte verwirrt. „Ähm... du hast mir nie etwas geschenkt.“ War er doch wahnsinnig?
 

„Tatsächlich?“, fragte er überrascht. „Und was war das letzte, was ich in Hogwarts zu dir gesagt habe?“
 

Daran konnte ich mich natürlich erinnern. Diese Worte würde ich niemals vergessen, weil sie mich damals unheimlich glücklich gemacht hatten. „Du sagtest, wir würden in der kommenden Woche gemeinsam mit Ron und Hermione etwas trinken gehen. Was wir dann auch gemacht haben, in der...“
 

Er hob eine Hand und lächelte wieder. „Das genügt. Ich glaube dir jetzt, dass du wirklich Neville bist.“ Er lehnte sich etwas zurück und streckte seine Beine aus. Dabei gab die Kette ein klirrendes, kaltes Geräusch von sich. Es musste furchtbar sein, bei jeder Bewegung auf diese Weise daran erinnert zu werden, dass er gefangen war und wahrscheinlich nie wieder würde zaubern können.
 

Wenn es Harry störte, ließ er es sich nicht anmerken, sondern klopfte einladend neben sich auf den Boden. „Tut mir Leid, ich musste mich davon überzeugen, dass du nicht er bist.“
 

Zögernd ging ich auf ihn zu und setzte mich neben ihn. „Er?“
 

„Tom“, flüsterte er. „Der Dunkle Lord. Voldemort. Nenn ihn wie du willst.“ Er schloss seine Augen. „Er hat gedacht, ich würde ihn wählen. Das ist der einzige Grund, warum er zugelassen hat, dass ich einen Besucher empfangen darf. Er wollte, dass ich ihn von mir aus rufe... aber ich habe mich für dich entschieden. Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel.“
 

„Ähm... nein, natürlich nicht.“ Wovon sprach er?
 

Harry kicherte leise. „Doch, du nimmst es mir übel. Du musst mich nicht anlügen.“ Er wurde wieder ernst und seufzte schwer. „Es tut mir Leid – wirklich, aber du bist der Einzige, den ich darum bitten konnte.“
 

Der Einzige, denn er darum bitten könnte? „Das stimmt doch nicht“, sagte ich sofort. „Ron oder Hermione wären auch gekommen. Oder Remus... oder...“
 

Ich sah, wie Harry mit dem Kopf schüttelte und verstummte sofort. Jetzt, wo ich direkt vor ihm saß, fiel mir auf, wie müde und ausgezehrt er eigentlich wirkte. Er musste schreckliches durchgemacht haben. Und natürlich hatte er das, immerhin war er nun schon seit geraumer Zeit in Askaban. Außerdem musste auch dieser Prozess ihn sehr mitgenommen haben.
 

„Es geht nicht darum, ob jemand gekommen wäre, Neville“, sagte er leise und öffnete seine Augen wieder um mir einen resignierten Blick zuzuwerfen. „Es geht darum, wen ich bitten kann, mir zuzuhören, ohne unterbrochen zu werden.“
 

Ich blinzelte verwirrt. Zuhören? Harry hatte mich gewählt, um ihm zuzuhören? Aber... „Was willst du mir denn erzählen?“
 

„Meine Geschichte“, sagte er leise und seine Augen verdunkelten sich. „Ich will dir erzählen, wie all das passieren konnte. Bitte, erlaube es mir. Es ist vielleicht meine einzige Chance.“
 

Für mehrere Minuten starrte ich ihn an. Ich hatte mit vielen Dingen gerechnet, aber nicht damit. Natürlich hatte ich mich – wie alle anderen – gefragt, was Harry dazu gebracht hatte, ein Mörder und Verräter zu werden. Doch wollte ich das wirklich wissen?
 

Ich werde ehrlich zu euch sein: Ich hatte immer noch eine Scheißangst. Trotzdem lehnte ich mich zurück und verschränkte die Arme hinter meinem Kopf. „Dann schieß mal los.“
 

Einen Augenblick lang sah er mich einfach nur überrascht an, dann lächelte er leicht und flüsterte: „Danke.“
 

Als Antwort neigte ich leicht den Kopf. Ich hatte keine Ahnung, was auf mich zukam. Was war es für eine Geschichte, die er mir erzählen würde? Und warum wollte er sie ausgerechnet mir erzählen? War es eine Art Beichte? Hoffte er, dass seine Taten dadurch weniger schlimm wurden? Oder wollte er es einfach damit verarbeiten?
 

Was immer auch seine Beweggründe waren, er erzählte mir alles. Er erzählte mir von seiner Familie. Er erzählte mir von seinen Morden. Und vor allen anderen Dingen erzählte er mir von dem Menschen, der innerhalb eines Augenblicks sein ganzes Leben durcheinander gebracht hatte: Tom.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  MamorEngel
2014-02-13T14:32:39+00:00 13.02.2014 15:32
Interessant :)
Sehr gut geschrieben. Die Stimmung ist toll!
Es stellen sich einem beim Lesen so viele Fragen zu Vergangenheit. Das gefällt mir besonders. In vielen anderen FFs wird die Vergangenheit in 10 Sätzen platt erzählt, reines Faktenaufzählen. Auf einmal ist so viel passiert in nur wenigen Sätzen und man kann sich nicht einfinden in die neue Zeit, die der FF beschreibt. Eine Stimmung kommt dabei nicht auf.
Hier ist es anders: Auch eine neue Zeit, eine völlig andere Situation und man weiß, dass in den nächsten Kapiteln genau beschrieben wird, wie es dazu kam und da freut man sich drauf :)

Ich werde gespannt weiterlesen :)
Von:  mimaja56
2012-01-15T19:07:26+00:00 15.01.2012 20:07


Wow, das ist ...

ich bin nach dem ersten Kapitel einfach fertig.

Ich habe Gänsehaut von deinen Schilderungen über Askaban, mir gruselt es bei dem Gedanken das Voldemort am langen Hebel sitzt.

Die Vorstellung das Harry ein Mörder sein soll .... wen hätte ermordet, dass es ihm als Mord ausgelegt wird und nicht als Verteidigung. Denn immerhin wurde er ja für den Kampf erzogen und sollte
Tommylein in Asche verwandeln.

Wen kann er verraten haben? .... Die weiße Seite? .....

Du hast es echt geschafft mich an eine neue Storie zu binden ....

Und Nev wird uns begleiten.
Ja, irgendwie kann ich Harrys Entscheidung verstehen, beste Freunde hin oder her. Hermine hätte hunderttausendmal unterbrochen und hinterfragt. Ihren Senf dazugegeben und und und ....

so jetzt erst mal Danke
und auf zum 2. Pitel.


lg mimaja
Von:  strify09
2012-01-06T15:47:29+00:00 06.01.2012 16:47
hei :)

die ff ist interessant
und ich bin neigierig auf das neue :)
welches scheinbar grad veröffetnlicht wurde ;)

lg strify
Von:  Gelosia
2012-01-06T12:24:27+00:00 06.01.2012 13:24
Oho?
Das kling interessant...
Ich freu mich, noch die weitere FF von Dir lesen zu können^^
Was Harry wohl erlebt hat, um zu einem Verräter zu werden? Bin gespannt, wie Du es dieses Mal zurecht gelegt hast ;D
*FF favot*
lg ヤミ


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