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Staffel 7 ~ Möge die Heilung beginnen

Fiktive siebte Staffel von 'Grey's Anatomy'
von

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V. Das Korallenriff

V.

Into the blue   
 

31. Kapitel: Das Korallenriff
 

Es war die bislang wichtigste Operation in seinem Leben! Nicht das sie besonders wichtig für seine Karriere war, nein, ihm bedeutet der kleine Junge so viel und schon lange hatte Andrew den festen Vorsatz gehabt, dass er Toby retten wollte. Heute war es soweit, dass sich sein Schicksal entschied. Nicht nur Tobys Schicksal, sondern auch Andrew’s, denn er hing seinen weiteren Arbeitsverlauf an diese Operation. Sollte er versagen, wollte er nicht mehr operieren.

Zu viele Menschen hatte er in den letzten Monaten verloren und damit war jetzt entweder auf die eine oder die andere Art Schluss. Viele Stunden dauerte die Operation. Zwischenzeitlich stand es gar nicht gut um Toby. Immer wieder sank sein Blutdruck ab und die Transplantate mussten besonders oft überprüft werden, bevor sie ihm eingesetzt werden konnten. Andrew konnte von Glück reden, dass er in der ganzen Zeit drei Chirurgen an seiner Seite hatten, die ihm obwohl das er sie kaum kannte, Hoffnung gaben. Alex Karev, Miranda Bailey und Tamina Harper.

Nur ab und zu huschte sein Blick hinauf zur Galerie, die dementsprechend voll war. Selbst Burke hatte sich eingefunden und beobachtete ihn genau! Andy war glücklicherweise Profi genug um das auszublenden und so verging Stunde um Stunde. Immer weiter schritt die Operation voran und je mehr Handgriffe erledigt waren, desto komplexer wurde alles.

Erst nach exakt 15 Stunden war die OP beendet...
 

Den ganzen Tag waren kleine Stände aus Holz und mit Strohdach errichtet worden und in der Mitte des langen Strandes stand eine Bühne von der die lauten Töne kamen. Kurz vor dem Wasser waren viele Fackeln positioniert und zwischen den Buden waren mehrere Ketten mit Lampions gespannt. Es war ein unglaubliches Ambiente, dass den Leuten sichtlich Freude bereitete. Überall wurde gesungen, getanzt und gelacht, vor allem in der Nähe der Bühne, wo sich die Spanier nur so überschlugen vor Begeisterung. Die Sonne neigte sich immer weiter dem Untergang zu und das sorgte dafür, dass auch Owen und Cristina das Haus verließen. Den ganzen Tag hatte sie die traute Zweisamkeit im Haus genossen, doch mit der Rückkehr von Derek war die gute Laune verflogen. Bedauerlicherweise hatte er ein ziemliches Talent bewiesen, die Beiden in nicht ganz so passenden Situationen zu stören.

So schlenderte das Paar gemütlich den Strand entlang und beobachteten die zahlreichen feierwütigen Leute. Auch manch eine Palme war beleuchtet, weshalb es einfach nur ein herrlicher Anblick war...  Für jemanden, der es noch nie erlebt hatte – wie Cristina und Owen - musste es wohl noch ein atemberaubender Anblick sein, als für jemanden, der schon öfter an solchen Festivitäten teilgenommen hatte. Alles war so anders wie im verregneten Seattle. Die Musik tönte über den gesamten Strand und verleitete wohl jeden zum tanzen und feiern.

Das atemberaubenste war aber nicht die Festivität, sondern der gewaltige Sonnenuntergang, der sich am Horizont ereignete und alles in ein warmes Licht tauchte.

Cristina hatte ihren Arm um die Hüfte von Owen gelegt und die Hand in die hintere Hosentaschen des Chirurgen geschoben, sein Arm lag locker um ihre Schulter und so schlenderten die beiden Strand entlang und beobachteten ein kleines bisschen die ganze, lustige und frohe Stimmung.

„Ich find das schön“, sagte Cristina mit einem Mal, weshalb Owen sie fragend ansah.

“Was meinst du?“

„Einfach die Seele baumeln lassen und an nichts anderes zu denken außer Sex und Entspannung.“, klärte sie ihn auf, woraufhin ein breites Lächeln auf seinen Zügen erschien.

„Ja, das hat schon etwas für sich. Hier haben wir einfach keine anderen Verpflichtungen, außer, dass es uns gut geht.“, nickte er bestätigend und führte sie weiter. Das Wasser rauschte, als es von den Wellen an den Strand getrieben wurde. Die Sonne brannte am Horizont und tauchte Stück für Stück die Umgebung in die Dunkelheit, doch zuvor schenkte sie der ganzen Umgebung eine wunderschöne Atmosphäre. Owen konnte nicht anders als zufrieden vor sich hin zu lächeln.

„Dir geht es gut?“, fragte er nach.

„Natürlich, warum sollte es mir auch schlecht gehen.“, erwiderte sie und zuckte mit ihren Schultern. Dabei schielte sie Fragend zu ihm nach oben. „Was beschäftigt dich?“, fragte sie nach.

„Ach nichts.“, wehrte Owen sofort mit einem Kopfschütteln. Er wollte die gute Stimmung nicht trügen, denn er hatte seit langem das Gefühl, dass es wieder aufwärts ging. Allerdings lagen ihm die Worte von Meredith noch etwas schwerer im Magen.

„Owen...?“

Cristina kniff ihn ganz frech in den Po!

“Hey! Lass ... gut sein. Ich will die Zeit mit dir hier genießen. Es ist nichts wichtiges, was mir durch den Kopf gegangen ist, also denk nicht weiter darüber nach.“, versuchte er ihr noch zu verdeutlichen und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

Sie wirkte zwar noch nicht zufrieden, allerdings wollte sie genauso wenig die Stimmung ruinieren. So zuckte sie mit ihrer Schulter. „Wenn du meinst.“, murmelte sie und schon stürzten sich die Beiden in das Partygetümmel des Strandes! Jetzt hatten sie sowieso keine Zeit mehr sich damit zu beschäftigen, sondern viel mehr ging es jetzt um das Tanzen und Feiern!

 

Die Insel Roatán hatten sie bereits hinter sich gelassen. Die kleine Lagune kam immer näher.

„Du warst also schon oft in der Nacht auf dem Meer unterwegs?“, fragte Jackson nach und ließ seinen Blick zu ihr hinüber wandern. Sie sah ja so schrecklich niedlich aus. Ihre Lippen fest aufeinandergepresst starrte sie aufs Meer hinaus, allerdings konnte sie nicht verhindern, dass je weiter sie kamen, ihr Gesichtsausdruck immer sanftmütiger wurde.

„Durchaus ja ... der einzige Unterschied ist, dass ich normalerweise keinen Amateur dabei habe.“, grinste sie ihn flüchtig an.

„Amateur? Was heißt hier Amateur. Ich kenn mich aus mit der Dunkelheit.“

„So? Dann kannst du auch ein Schiff lenken, sollte ich bewusstlos werden? Oder du findest dich in der Dunkelheit tatsächlich zurecht, sodass du uns sicher zurück in den Hafen bringst?“, fragte sie nach. Mittlerweile waren sie umgeben vom offenen Meer. Jackson legte seine Stirn in Falten.

„Nun ja ... ich glaub nicht, aber ... ich weiß was ich tun muss, wenn du bewusstlos wirst. Schon vergessen, ich bin ein Arzt.“, lachte er auf und zwinkerte ihr einmal scherzend zu.

April schüttelte schmunzelnd ihren Kopf und drosselte langsam das Tempo des Schiffes. Noch tauchte die Sonne das Meer in ein warmes Licht, weshalb von dem Korallenriff nicht wirklich etwas zu sehen war.

„Ich hab Sandwiches und Cola mitgebracht.“, sagte sie und kramte aus einer Kühlbox die genannten Dinge. So ließ sie sich auf dem Boden nieder und signalisierte Jackson, dass er sich zu ihr setzen sollte. Es erinnerte doch glatt ein kleines Picknick.

„Hier ist das Atoll?“, fragte er nochmal nach und lehnte sich an den Rand des Schiffes.

„Ja. Aber das sehen wir erst, wenn es dunkel ist.“, klärte sie ihn lächelnd auf und reichte ihm ein Sandwich und eine Dose Cola, die er dankend entgegen nahm. Zischend öffnete er die Dose und betrachtete April noch ein bisschen länger. Sie sah so niedlich aus. Der Wind spielte mit einer Haarsträhne und das Lächeln auf ihren Lippen verzauberte ihn noch ein bisschen mehr.

Er seufzte und sah wieder auf seine Cola. "April.. ich glaube, ich muss dir etwas sagen, was ich dir eigentlich schon vor sehr, sehr langer Zeit hätte sagen sollen.. Aber ich hab befürchtet, dass du mir nicht glaubst, dass du darin nur einen Trick siehst und.." Er schluckte und hob seinen Blick, sodass er ihr direkt in die Augen sah. Jetzt oder nie...!

Sie trank hastig einen kleinen Schluck von der Cola und war froh, dass sie sich nicht daran verschluckt hatte. Sowas passierte bei ihr leider schneller, wenn sie nervös war. Als Jackson auf einmal so ... eigenartig mit ihr redete, spürte sie auf einmal ihren Herzschlag schneller werden.

"Ähmm... o..okay...", sagte sie leise und versuchte sich zusammenzureißen! Nein, Jackson würde ihr sicher nicht davon erzählen dass er sie mochte! April fühlte ein eigenartiges Zittern, das sie erfüllte. Die Nervosität ließ sie nur noch schwer atmen und so warf sie ihm einen kleinen, abwartenden und zugleich fragenden Blick zu.

Sein Herzschlag beschleunigte sich und Jackson hatte keine Ahnung, wie er April es sagen sollte. Dabei schien es doch so einfach.. Nur ein paar Worte, vielleicht ein kleines Lächeln dabei, auch wenn ihm dazu definitiv nicht zumute war. Auf einmal schien die Dose Cola vor ihm ziemlich interessant und das so oder so schon recht kleine Boot wurde noch kleiner. Er atmete einmal tief durch, ehe er April wieder ansah.

"Ich.. also.. es ist so... als wir zusammen im Aquarium waren, da... ist mir etwas klar geworden.. Ich mag dich, April. Ich mag dich, aber nicht nur als eine gute Freundin. Du bedeutest mir so viel, dass es weh tut! Der Grund, dass es mir so schwer fiel zu akzeptieren, dass du gehst ist.. ich hab mich in dich verliebt.." Jackson schluckte und beugte sich ein wenig nach vorn, um ihre Hand wieder zu greifen.

April sah auf die Cola, lauschte dem Knistern der Kohlensäure, während ansonsten alles leise war. Die Situation zwischen ihr und Jackson war gerade sehr angespannt und sie wusste nicht recht damit umzugehen. Erst als er die Stimme erhob sah sie ihn wieder an. je mehr Worte er formulierte, desto mehr wirkte sie absolut fassungslos. Regungslos starrte sie ihn an. Hatte Jackson tatsächlich gesagt, dass er in sie verliebt war? In ihren Ohren rauschte es und ihre Gedanken kreisten nur noch um das gesagte, als er plötzlich seine Hand auf die ihre lag. Ihr Kopf ruckte nach unten und dann wieder zu ihm.

"Ich ... bin in dich seit unserem ersten Arbeitstag verliebt...", sagte sie sehr leise... und starrte weiter auf seine Hand, die ihre noch immer so fest umschlossen hielt. Ein warmes Gefühl machte sich in April breit und ihr gelang es nicht das alles einzuordnen. Aber es war so ... unbeschreiblich schön. Gerade tummelten sich so viele Schmetterlinge in ihrem Bauch und zauberten ihr neben der Röte auf den Wangen auch ein Lächeln auf die Lippen.

Jackson konnte nicht anders als sie augenblicklich anzustrahlen. Leicht streckte er seine Hand aus und berührte ihre weiche Wange, wobei sein Herz einen deutlichen, kleinen Hüpfer vollzog. Ihm wurde abwechselnd heiß und kalt und vor Glück sogar ein bisschen schwindlig. Sie war ihn verliebt! Das war viel mehr, als er zu hoffen gewagt hatte.

„Komm mit...“, murmelte April und erhob sich.

Der letzte Sonnenstrahl war verschwunden und so war das Meer dunkel. Zumindest auf den ersten Blick. Das ringförmige Korallenriff das die kleine Lagune umschloss, vor der sie vor Anker lagen, strahlte in einem hellen blau und schien förmlich zu schimmern und zu schillern, so wie die Sterne. Jackson blinzelte und sah sich mit ehrfürchtigen und großen Augen um.

Ein leises „Wow“, entwich seinen Lippen und mit andächtigen Schritten trat er an die Reling heran. April hielt noch immer seine Hand fest und sah mit einem kleinen und sanften Lächeln hinaus auf das Wasser.

„Warum leuchtet es?“, fragte er nach und sah wieder hinüber zu April, die ganz dicht neben ihm stand.

„Das... das Atoll leuchtet wegen der Sonne glaub ich... so wie der Mond weißt du...", sagte sei dann nur um sich etwas auf andere Gedanken zu bringen. Das war ihr wichtig, wenn alles um sie herum zu verwirrend wurde.

"Oh, wirklich?" Unwillkürlich glitt sein Blick zum Himmel, wo der Halbmond auf sie hinunterschaute. "Ich habe gelesen, dass es im karibischen Meer nur vier Atolle gibt... Hast du alle schon gesehen?" fragte er dann. Er wusste nicht, wieso er diese Frage stellte, aber vielleicht spürte er Aprils Unsicherheit im Unterbewusstsein.

"Du hast über das Atoll gelesen? Ähm ... nein ... ich, also ich war bisher nur bei diesem. Ich hab mich nie wirklich mit den anderen beschäftigt. Eine leichte Briese wehte durch ihre Haare und für einen Moment fröstelte sie, weshalb sie Jackson über seine warmen Arme strich und sich ein wenig mehr an ihn schmiegte. Seine Nähe war so wohltuend und sie genoss es einfach bei ihm zu sein.

"Ja, ich.. also ich bin heute an dem kleinen Laden vorbei gegangen, dieser Taucherladen, in der Nähe vom Strand.. Ich hab mir da ein, zwei Magazine gekauft.. und in dem einen stand etwas über die Atolle." Kurz hob er die Schultern. "Um ehrlich zu sein, ich wollte dich ein bisschen beeindrucken.." gab er dann grinsend zu. "Ist dir kalt? Willst du mein Hemd haben?" fragte er dann, als er merkte, wie sie sich nach dem Windstoss an ihn drückte.

Sie schüttelte hastig ihren Kopf. Auch wenn das Angebot durchaus verlockend war, wüsste sie nicht wie sie mit einem halbnackten Jackson, der ihr noch dazu gerade seine Verliebtheit gestanden hatte, umgehen sollte.

Ihre Wangen hatten sich rot gefärbt und so sah sie hinaus auf das leuchtende Wasser. Jackson legte seinen Arm um sie und strich ein bisschen über ihre Schulter.

April sah auf und blickte in die wunderhübschen grünen Augen, die viel anziehender waren, als das leuchtenden Atoll. Ein kleines, sanftes Lächeln umspielte die Züge des jungen Mannes, als er seine Hände auf ihren schmalen Schultern platzierte und sie so ein bisschen zu sich umdrehte.

Leise plätscherten die Wellen, die gegen das Boot stießen. Jackson neigte seinen Kopf ein wenig zu ihr und berührte sanft die Lippen der Frau, der er bereits sein Herz geschenkt hatte. April schloss ihre Augen und legte ihren Kopf leicht in den Nacken. Es war ein kribbliges, warmes Gefühl, das sich in ihr breit machte, als er sie an sich heran zog und sie einander einfach nur küssten...

 

Andrew rieb sich seine Nasenwurzeln und lehnte sich mit einem tiefen Seufzen an die Wand. Dabei schloss er seine Augen und lauschte auf die zahlreichen Geräusche in seiner Umgebung. Hier und da unterhielten sich die Leute, Lautsprecherdurchsagen hallten durch die Gänge und ab und zu ertönte sogar das Geräusch eines Piepers, von einem vorbeihuschenden Arzt. Noch einmal dachte er an die Operation zurück, die ihm so viel abverlangt hatte.

Er öffnete seine Augen. Müde und etwas abgespannt sah er durchaus aus, allerdings wollte er sich diesen einen, ganz bestimmten Moment nicht entgehen lassen. Neben ihm lehnte Miranda Bailey und sah in die gleiche Richtung.

„Er wacht auf.“, murmelte sie mit einem Mal und lachte auf. Andy trat auf die Fensterscheibe zu, die den Gang von dem Krankenzimmer trennten.

Ein Lächeln vertrieb all den Kummer und all die Sorgen von seinen Zügen, als Toby langsam und noch sehr schwach seine Augen öffnete. Sogleich waren seine Eltern – leicht weinend – an seiner Seite, lachten, streichelten ihm durch die Haare und dankten immer wieder dafür, dass ihr Sohn noch am Leben war.

Andy und Miranda sahen sich kurz an. „Heute haben wir ein Leben gerettet...“, sagte Miranda stolz, woraufhin der Ire nickte.

„Ja. Das haben wir....“

Er hatte ihn gerettet. Toby würde gesund werden und das ließ Andrew seine Sorgen vergessen. Stattdessen beobachtete er mit einem friedlichen Lächeln das Erwachen seines wichtigen Patienten.
 

~*~
 

„Ich weiß genau, dass alles wieder gut wird und das sich das Schicksal auch wieder zum besseren verändert. Auf Regenzeit folgt Sonnenschein und ich bin der festen Überzeugung, dass auch für mich irgendwann wieder helle Tage folgen werden. Sobald ich die Dunkelheit aus meinem Leben vertrieben habe... und bis dahin schaue ich zu, wie die Anderen glücklich werden.“
 

Meredith Grey



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