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Staffel 7 ~ Möge die Heilung beginnen

Fiktive siebte Staffel von 'Grey's Anatomy'
von

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V. Dämmerung

V.

Into the blue   
 

30. Kapitel: Dämmerung
 

Der Tag auf der Insel Roatán neigte sich schneller dem Ende zu, als es manchen wohl lieb war. Den ganzen Tag verbrachte die Seattle Grace Clique, derzeit bestehend aus Mark, Lexie, Arizona, Callie und Jackson, ihre Zeit in der Stadt und auch Meredith war irgendwo unterwegs. Derek erfüllte sich einen Traum und besichtigte die großen Schiffe und Fähren, während Owen und Cristina die Abwesenheit der ganzen Chirurgen nutzten und ihre Zweisamkeit genossen.

Die Sonne brannte wie ein großer Feuerball am Horizont und tauchte die Insel in ein warmes, orange-rotes Licht! Die Schatten der Bäume wurden länger und das glitzern des Wasser schwoll an. Es war ein unglaubliches Licht, das alles für sich vereinnahmte und eine unglaubliche Wärme in den Herzen der Bewohner und der Besucher von Roatán ausbreitete. Im untergehenden Licht wirkten manche Palmen schwarz und nur eine leichte Priese bewegte die mächtigen Palmen und auch die anderen Bäume und Pflanzen. Vereinzelt schoben sich ein paar Wolken über den Horizont und ließen das Bild, das sich den Chirurgen bot noch um einiges schöner erscheinen. Es war ein tief romantischer und wunderschöner Anblick, der so viel Ruhe und Frieden mit sich brachte. Mehr und mehr verschwanden die Sorgen und vor allem die Chirurgen konnten den Ballast von ihrer Seele nehmen. Der Amoklauf rückte in immer größere Ferne, bis er schließlich ganz aus den Herzen von ihnen verschwand.
 

Arizona und Callie nahmen versteckt am Rande des Restaurants platz. Von hier aus ließen sich Mark und Lexie überaus gut beobachteten. „Mission Amor ist gestartet.“, flüsterte die Schwangere, woraufhin Callie sogleich nickte.

„Perfekt ... und wenn alles glatt läuft, benimmt sich Jackson auch gegenüber April nicht länger wie ein blinder Fisch. Wobei mir wohler wäre, wenn wir ihn beobachten können.“, murmelte Callie noch leise.

„Wir hätten uns wohl kaum mit auf das kleine Schiff quetschen können. Jetzt ist unser Küken auf sich gestellt. Jacky wird das schon schaffen.“, sprach die Blondine zuversichtlich und verbarg ihr Gesicht hinter der Karte. Immer wieder glitt ihr Blick jedoch hinüber zur anderen Seite des Restaurants. Mark und Lexie hatten gerade Platz genommen, Getränke bestellt und besahen sich gerade ebenso die Karte. Noch schienen die Zwei nicht viel miteinander zu reden, aber Torres und Robbins waren verdammt zuversichtlich!

„Hoffentlich wird er das. Wenn er denn überhaupt begriffen hat, was er wirklich für April empfindet.“, gab Callie noch zu bedenken.

„Ich glaube das Jackson es begriffen hat, aber genau davor Angst hat. Oh mein Gott, wenn ich so an die letzten Woche denke..  weißt du was? Als Kepner noch bei uns im Krankenhaus war, da hat man ihr manchmal schon angesehen, dass sie ihn gern hat. Die beiden haben es verdient, nach so langer Zeit glücklich zu sein.." Lächelnd runzelte sie die Stirn. Ja, Arizona und sie sollten sich vielleicht öfter darin üben, andere Menschen glücklich zu machen, auch wenn es damals bei Teddy und Mark ein wenig nach hinten losgegangen ist. Jetzt hatten sie bei Mark ja eine weitere Chance. Er gehörte zu Lexie. So viel war gewiss. Auch wenn die beiden gerade voreinander saßen wie zwei Teenager, die nicht recht wussten, was sie miteinander reden sollten.

Daher kam der Kellner auch sehr gelegen.
 

Mark und Lexie ahnten ja nicht, dass sie von zwei Ladys ganz genau beobachtet wurden und so waren sie doch ein kleines bisschen verklemmter. Lexie begriff noch immer nicht wirklich, warum sie dieser ganzen Sache überhaupt zugestimmt hatte. Es war so merkwürdig wieder mit Mark auszugehen, allerdings auch unglaublich schön. So zierte ein sanftes Lächeln ihre Züge, während sie ihr Gesicht hinter der Karte versteckte und erst hervorspitzte, als sich der Kellner des schönes Restaurants, das Mark ausgewählt hatte, zu ihnen trat. Allerdings war sie so tief in Gedanken versunken gewesen, dass sie gar nicht mehr daran gedacht hatte, nach etwas zu Essen zu suchen! Mark ergriff das Wort.

„Calaou als Vorspeise und danach cab backs.“, bestellte Mark und starrte noch immer in die Karte. Die ganzen Speisen überforderten ihn nach wie vor, allerdings versuchte er sich nichts davon anmerken zu lassen.

Nervös knabberte die kleine Grey auf ihrer Unterlippe herum und sie warf einen kleinen Blick in Richtung Kellner, der sie abwartend und trotzdem ruhig begutachtete. „Ich bekomm das selbe und dazu einen Litchisaft...“, sagte sie hastig und reichte ihm die Karte zurück.

„Seit wann isst du Krebs?“, fragte Mark. Das Lächeln auf Lexies Zügen erstarb.

“Wie was... was hab ich bestellt?“, kam verwirrt über ihre Lippen, als der Kellner bereits verschwunden war.

„Als Vorspeise Calaou, das ist eine Suppe und danach 'cab backs' das sind Krebsschalen, die mit würzigem Krebsfleisch gefüllt werden“, antwortete er ruhig.

“Ewww ...“, murmelte Lexie und verzog angewidert ihr Gesicht.

„Ich geh für dich umbestellen.“, zwinkerte Mark ihr zu, legte die Servierte beiseite und erhob sich eilig um dem Kellner zu folgen. Immerhin sollte das ein schöner Abend werden.

Lexie rutschte nervös auf ihrem Stuhl hin und her, als Mark auch schon wieder zurück kehrte. Mit großen gespannten Augen sah sie ihm entgegen. „Du bekommst Bratkartoffeln und ein schönes Filet vom Rind.“, zwinkerte er ihr zu.

Augenblicklich musste Lexie breit grinsen. „Ich habe ganz vergessen, wie gut du mich eigentlich kennst.“, strahlte sie ihn an.

„Wir haben beide so einiges vergessen wie mir scheint.“, sprach Mark und legte die Serviette wieder auf seinen Schoss. Er nahm einen Schluck von seinem gekühlten Bier und sah Lexie wieder an. Das Fragezeichen stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben und so sprach er auch sofort weiter. „Hör zu, Alexandra, in den letzten Wochen ist so viel in unserem Leben passiert und ich weiß, dass ich mich dir gegenüber nicht immer fair verhalten habe. Ich habe dich das ein oder andere Mal vergessen oder ... alleine in der Dunkelheit gelassen, zumindest scheinst du das zu glauben, aber ich war immer da, Lexie. Auch an jenem schrecklichen Tag. Der Amoklauf ist jetzt schon so lange her und auch was danach passierte... oder währenddessen.“, seufzte er auf und streckte seine Hand aus.

„Ich will neu anfangen im Leben, Lexie, aber das kann ich nicht.“, fuhr er leise fort.

„Wieso kannst du es nicht?“, fragte Lexie nach. Sie wusste nicht, ob sie seine Hand ergreifen sollte, oder nicht. Es kam ihr gerade so schrecklich schwer vor.

„Weil ich mein neues Leben nicht ohne dich beginnen möchte.“

Sie sah auf, sah ihm an und versank im selben Atemzug in diesen strahlend blauen Augen. Die junge Frau blinzelte und schluckte den dicken Kloß, der sich in ihrem Hals gebildet hatte herunter.

„Ich verstehe nicht, was du meinst...“, murmelte sie und versuchte mit den Worten ihren lauten Herzschlag zu übertönen.

„Ich meine, dass ich alles versuche um ein neues Leben zu beginnen. Ich hab sogar versucht mich mit Kepner abzulenken, aber ich kann nicht!! Ich kann ohne dich nicht atmen und ich bin nur dann wirklich glücklich, wenn du in meiner Nähe bist!“, stieß er aus und streckte seine Hand noch ein kleines bisschen mehr aus.

Lexie presste fest ihre Lippen aufeinander und gab sich einen kleinen Ruck um seine Hand zu nehmen. „Mark, ich weiß nicht was ich sagen soll... ich vermisse dich auch und ich ... wünschte mir all die Dinge wären nie passiert, damit wir wieder die Lexie und der Mark von früher sein können. Ich weiß jedoch nicht wie das geht.“, flüsterte sie ihm zu und unterdrückte sich die Tränen, die gerade aufstiegen.

So viele Dramen ereigneten sich um sie herum und doch war Mark immer wieder Fels in der Brandung in ihrer Nähe und das verwirrte sie auch ein kleines bisschen. Noch immer schlug ihr Herz schneller, wenn er nur bei ihr war.

Mark zog seine Hand zurück und lächelte.

Lexie hob irritiert eine Augenbraue und fühlte etwas in ihrer Hand liegen. Langsam drehte sie diese um und öffnete die Handfläche. Ein kleiner, silberner Ring mit einem blau schimmernden Saphir und zwei kleinen Diamanten lag in ihren Händen. Ihr blieb der Mund offen stehen. Und ihre Augen weiteten sich, als sie erkannte, was das für ein Ring war...
 

Nach einem wunderschönen und vor allem extrem entspannten Nachmittag freute sich Jackson umso mehr auf den gemeinsamen Abend mit April. So kam er pünktlich um sechs wieder bei der Villa an. April konnte er schon weiten entdecken. Sie stand auf dem langen Pier und war damit beschäftigt die kleine Yacht zu beladen. In dem untergehenden Sonnenlicht sah sie noch eine Spur hübscher aus als sonst. Deshalb konnte er nicht anders als sanft zu lächeln, ehe er sich in Bewegung setzte und zu ihr hinüber schlenderte.

„Hey, April.“, stieß er freudig aus. Die junge Frau hob einen Blick und sah zu ihm hinüber.

„Sieh an, du bist pünktlich.“, freute sie sich und schenkte ihm ein kleines Lächeln. Es passierte ihr doch tatsächlich, dass sie für einen Moment in seinen wunderschönen, grünen Augen versank.

Jackson hatte einfach unglaubliche Augen. Das grün mit dem leichten Touch blau hatte sie schon im ersten Moment verzaubert, aber wohl viele andere Frauen auch. Jackson war einfach ein unglaublich attraktiver Mann mit den besonderen Augen, dem smarten Lächeln und den überaus guten Körperbau, den sich April gar nicht so genau besehen wollte.

’Lieber nicht zu tief in die Augen schauen’, beschloss sie für sich und wandte mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen ihren Blick ab, denn gerade jetzt drohte sie einfach in seinen Augen zu versinken. Die kleine Yacht wackelte unter ihren Füßen, als sie die beiden sie betraten.

„Klar. Ansonsten hätte ich ja Angst haben müssen, dass du ohne mich fährst.“, zwinkerte er ihr zu.

“Und du bist sicher, dass nichts passieren kann?“, fragte Jackson nach und ließ seinen Blick schweifen. Die Sonne ging gerade unter. In der Dunkelheit einfach so aufs Meer hinaus fahren erschien ihm nicht besonders ... clever. Die Sorge zeichnete sich deshalb deutlich in seinen Augen ab, wobei er noch immer versuchte mit einem Lächeln die Unsicherheit zu überspielen.

„Ich war schon dutzende Male draußen.“, winkte April ab und warf die beiden Schlafsäcke in die kleine Koje unter Deck.

„Sag bloß, du hast Angst mit mir die Nacht zu verbringen.“, witzelte sie mit einem Mal, woraufhin Jackson irritiert blinzelte. Sein Kopf ruckte und schon sah er ihr wieder in die Augen.

„Das... das war jetzt nicht so gemeint, wie es geklungen hat!“, stieß sie rasch aus und rieb sich nervös über den Hinterkopf.

Hastig wandte sie sich ab und begann damit die Leinen los zu machen. Jackson sah ihr nach und grinste.

„Wieso sollte ich nicht mit dir die Nacht verbringen wollen?“, fragte er dann mit einem Mal nach und erntete dafür einen verwirrten Blick.

„Lassen wir das... wir müssen jetzt eh los.“, wehrte April dieses peinliche Gesprächsthema ab. Rasch löste sie die letzte Leine und schon stand sie am Ruder der kleinen Yacht.

Für April war es sehr schwer gerade nicht an Jackson zu denken, zumal er so dicht bei ihr war. Es war schlimm, wirklich schlimm. Sonst war sie immer auf Roatán um nicht an ihn zu denken und jetzt hatte sie ihn quasi mit dabei! Deshalb versuchte sie sich jetzt damit abzulenken und starrte einfach nur auf das Meer, lenkte das Schiff an den anderen gewaltigen Booten vorbei und dann direkt aufs offene Meer. Sie warf ihm einen Blick zu, den er allerdings nicht bemerkte. Gerade lenkte April die kleine Yacht an all den riesigen Dampfern vorbei.

Mit beinahe ehrfürchtigem Blick sah Jackson an den riesigen Schiffen hinauf, an denen sie gerade vorbei schipperten. Es war schon ein wenig angsteinflößend, wie hoch und mächtig sie aussahen, vor allem im Halbdunkel. Kurz sah er hinüber zu April, die konzentriert das Boot lenkte. Sie schien angespannt zu sein und ein bisschen übertrug es sich auch wieder auf Jackson, doch je weiter sie sich vom Hafen entfernten und aufs offene Meer hinausfuhren, legte es sich. Lächelnd sah er auf das Wasser, in dem sich die letzten strahlen der Sonne spiegelten und das Wasser orange glitzern ließ. Sie steuerten direkt in die Richtung einer kleinen Lagune..
 

~*~
 

„Khalil Gibran  schrieb eins: Der Widerschein der Sonne in einem Tautropfen ist nicht weniger schön als die Sonne selber, und die Spiegelung des Lebens in eurer Seele ist nicht weniger kostbar als das Leben selber.

Was passiert, wenn die Sonne untergeht. Was geschieht, wenn die Nacht und die Dunkelheit regiert. Manch einer wird mutiger in der Sicherheit der Dunkelheit, andere fürchten die Finsternis und das übel, dass sich in den Schatten verbirgt.

Ist das Leben leichter wenn die Sonne scheint, oder wenn der Regen auf die Erde prasselt. Das Leben ist etwas kostbares. Ein Geschenk und manche Menschen sind dabei es zu vergeuden. Andere wiederum nehmen es, so wie es ist und leben ... leben einfach nur noch und sorgen dafür, dass es ihrer Seele gut geht. Egal ob in der Dunkelheit oder im Licht. Das Leben beginnt jeden Tag aufs Neue und letzenendlich sind wir dafür verantwortlich zu entscheiden, wohin uns unser Weg führt. Ob wir die Liebe oder die Flucht wählen ...“
 

Meredith Grey



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