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Staffel 7 ~ Möge die Heilung beginnen

Fiktive siebte Staffel von 'Grey's Anatomy'
von

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II. Gestatten, mein Name ist Fisch

Freundschaft wird Liebe? Kann so etwas wirklich passieren, oder sollte man eine gute Freundschaft nicht aufgrund von einer vielleicht schlechten Beziehung aufgeben? Alles ist immer mit einem großen Risiko verbunden und vielleicht sollte man die Dinge manchmal einfach so lassen, wie sie sind, bevor irgendwann festgestellt wird, dass früher alles besser war.

(M.G.)
 

~*~

II. Episode: Vollkommen zerfetzt

11. Kapitel: Gestatten, mein Name ist Fisch
 

Durchaus interessiert ließ Jackson seinen Blick durch das große Personalzimmer gleiten. An der rechten Seite waren silberne Spints aufgereiht. An jedem klebten dutzende Fotos, Zettel und gezeichnete Bilder. Ein kleiner Kühlschrank stand auf der linken Seite und in der Mitte des Raumes ein großer Tisch, auf dem sich Gläser und Flaschen türmten. Aber viel interessanter war die große Pinnwand, die sich gleich neben dem Fenster befand. Während sich April daran machte in einem Spint herumzukruschten, wanderte Jackson zur Pinnwand und betrachtete die zahlreichen Fotos. Scheinbar allesamt Mitarbeiter vom Aquarium. Hier und da entdeckte er Victor und auch April. Ein bisschen verblüfft warf er einen Blick zu ihr, bevor er ein ganz besonders schönes Foto entdeckte. Von April.

Ein Mann mit blondem Lockenkopf hielt sie auf seinen Armen – April hatte einen gebrochen Fuß – und rings um sie standen ein paar andere Frauen und auch zwei Männer. Alle lachten vor einem herrlichen Panorama: Einem unglaublich weißen Sandstrand der an ein kristallklares, blaues Meer grenzte. Die Sonne stand hoch am Himmel und verlieh dem ganzen einen besonderen Glanz. Er lächelte etwas und ließ seinen Blick weiter wandern. Angefangen mit April auf einem Yetski, bis hin zu ihr in Tauchmontur und mit einigen Tauchern tauchte sie immer wieder auf.

„Na? Suchst du was bestimmtes?“, fragte April, die sich in den Türrahmen gelehnt hatte und darauf wartete, dass sich Jackson von den Fotos loslöste. „Nicht direkt.“, antwortete er mit einem kleinen Lächeln und zwinkerte ihr einmal noch zu. „Ich wusste nur nicht, dass du so viel im Meer machst…“

„Ich tauche, surfe, fahre gerne Boot … ja, ich mach viel im Meer und ich widerhole es nochmal Jacky: Du kennst mich einfach nicht.“ Sie lächelte ein wenig bitterlich und hob ihre Schultern dabei leicht an. „Komm schon, Fisch wartet.“

Jackson nickte, warf aber noch einmal einen Blick auf das Foto mit April. Sie wirkte so glücklich und strahlte förmlich, was ihn nicht zuletzt sehr beeindruckte. So hatte er sie in der Tat noch nie kennen gelernt und das konnte er in Gedanken gerade nur schwerlich einordnen. Schweigend folgte er ihr, als April noch einen Lichtschalter betätigte. Gedimmt schienen mehrere Scheinwerfer auf sie hinab. „Ich bin das erste Mal im Aquarium.“, stellte Jackson leise fest und betrachtete das erste große Aquarium, dass bis in die Decke ragte.

„Dann hast du einiges verpasst, denn das hier ist eine fabelhafte Wunderwelt.“

„Oh ja…“, murmelte Avery leise und folgte ihr dann. Vollkommen fasziniert von all der Fabenpracht, die sie hier entdeckten ließ er immer wieder seinen Blick schweifen, doch sah er letzen endlich immer wieder zu April.
 

Callie hob ihren Blick und betrachtete Derek, der tief in seinen Gedanken versunken die Wirbelsäule der jungen Frau operierte. Ab und an sah sie hinauf in die Galerie, konnte die Gesichter von Owen, Burke , dem neuen Chirurg und auch das von zahlreichen Assistenten erblicken, doch immer wieder sah sie zu Derek, der alles daran setzte um den Tumor von der Wirbelsäule zu entfernen. Aus zwei Stunden wurden drei, aus drei wurden vier. Immer weiter operierten die beiden Chirurgen und sprachen dabei kein einziges Wort miteinander. Sie waren im Moment nur auf dieser Welt um eine unschuldige Frau, die noch ihr ganzes Leben vor sich hatte zu heilen. Das war ihre Aufgabe, ihre Bestimmung und so blieb kein Platz für einen anderen Gedanken, auch wenn sich immer wieder in Callie die Zukunftsängste auftaten. Sie wollte nur, dass es ihren Freunden wieder gut ging und dieses Unterfangen erwies sich als schwieriger als angenommen. Bitterlich schluckte sie den fahlen Beigeschmack der Sorge herunter und schloss einen Moment ihre Augen, bevor sie sich wieder voll und ganz auf den Tumor konzentrierte.
 

Jacksons Begeisterung über die farbenfrohe Unterwasserpracht war nicht zu übersehen. Er strahlte geradezu, während er sich die einzelnen Fische genauer ansah. Hier und da schwamm sogar ein Rochen oder ein Hai an ihm vorbei. Gerade wanderten er und April durch einen langen Tunnel, der von dem größten Aquarium in dieser Einrichtung umgeben war. Es hatte fast den Anschein, als ob sie direkt durch das offene Meer spazierten. Fasziniert legte er seinen Kopf in den Nacken und gab einen kleinen Laut der Begeisterung von sich. „Ich habe wirklich eine Menge verpasst...“, stellte er leise fest. "Unglaublich... ich hätte nicht gedacht, dass das Leben unter Wasser so extrem vielfältig ist.", stellte er sehr fasziniert fest und lehnte die Stirn gegen die Scheibe, wie es sonst nur kleine Kinder taten, die die Fische beobachteten. Schließlich aber löste er sich von dem Anblick und sah zu April hinüber. Grinsend und auch ein wenig schelmisch lag er einen Arm um ihre schmalen Schultern, woraufhin April mit den Augen rollte. „Guck mal die Schildkröten.“, sagte Jackson vollkommen euphorisch. Hier mit April zu sein, gab ihm seit langem mal wieder ein Gefühl der Freiheit und der Geborgenheit. Mit leicht geöffneten Mund stand er vor dem großen Panoramafenster, hielt weiterhin April bei sich, die ihn nicht mal von sich stieß.

Es wäre der wohl ein perfekter Moment, der Jackson so viel Glück schenkte. Sie lag förmlich in seinen Armen und er fühlte wie sein Herz schneller schlug, sodass er befürchten musste, dass es zerbarst. Noch nie zuvor hatte April solch eine Nähe zugelassen und so konnte er nicht anders, als sie einfach nur anzublicken. Wie wunderhübsch sie doch gerade aussah. Mit dem leicht bläulichen Schimmer, der auf ihrer Haut fast so wie Schatten spielten und dem bezaubernden Funkeln in den Augen. Ihr Antlitz war wohl doch nichts zu überbieten.

Jackson atmete einmal etwas schneller ein und sah wieder zu dem Becken, doch es schaffte nicht eine ähnliche Faszination auf ihn auszuüben und so sah er wieder zu April. Müsste er nicht vor der erneuten Zurückweisung fürchten, so hätte er sich tatsächlich zu einem Kuss hinreißen lassen, doch der Augenblick endete so plötzlich wie er begonnen hatte, als April ihn weiter zog.

„Na los, Fisch wartet schon...“, murmelte sie und entwand sich lieber seinem Arm, bevor seine Nähe sie noch um den Verstand brachte! Sie boxte ihn noch scherzend in die Seite und eilte dann auch schon weiter. Jackson rieb sich einmal über den Hinterkopf. Warum nur übte April plötzlich eine solche Faszination auf ihn aus? Es war ein unglaubliches Gefühl, weshalb er einmal schwer schluckte und ihr dann eiligen Schrittes folgte. „Ich bin ja schon hier... wo ist jetzt Fisch?“ Fische waren ja überall, aber sie schien einen ganz bestimmten zu meinen.
 

„Derek....“, rief Callie den Gang entlang und folgte dem Chirurg, der den Gang eilig entlang lief. Er blieb erst vor der Fahrstuhltür stehen und drückte auf den Knopf. „Derek, du musst mit mir reden und wenn nicht mit mir, dann mit irgendwem anderen.“

Der Angesprochene seufzte auf und drehte sich zu ihr um. „Weshalb? Worüber?“

„Über alles, Derek. Du machst dich so kaputt. Es sind jetzt sechs Monate und ich weiß, wie schwer das alles für dich ist.“

Er hob seine Hand und starrte sie einen Moment an. „Callie du weißt nicht, wie ich mich fühle, denn nicht mal ich weiß wie ich mich fühle. Ich muss mein Leben wieder auf die Reihe bekommen und einen Weg finden mit all dem Umzugehen, also bitte, lass mich einfach in Ruhe.“

Torres seufzte auf. „Aber das macht nicht nur dich kaputt, Derek, sondern auch Meredith.“ Er schwieg und trat in den offenen Aufzug. „Keine Sorge, Callie. Alles wird wieder gut werden. Irgendwie.“, murmelte er und drückte auf den Knopf. Torres sah ihm mit einem Seufzen nach, als sich die Türen schlossen und er dahinter verschwand. Ihr Plan ‚Glücklich’ drohte zu scheitern oder zumindest schwerer zu werden, als bislang angenommen. Darum seufzte sie noch einmal auf und massierte sich einen Augenblick lang die Schläfe.

„Alles klar?“

Callies Kopf ruckte nach oben und sie sah direkt in die dunkelblauen Augen von Owen. Er stand mitten im Gang und irgendwie wirkte er gerade vollkommen verloren. Haltlos trieb er durch sein momentanes Leben und einmal mehr wurde Callie bewusst, dass Cristina ihm sehr viel mehr als nur ein erfülltes Sexleben gegeben hatte. Sie war sein Anker auf einer stürmischen See und die Person, die er brauchte und liebte. Ohne Cristina hatte er seinen Lebensmittelpunkt verloren und langsam machte sich seine Verzweiflung deutlich. Er fürchtete davor, sie nicht wieder zurückzubekommen und so stürzte sich Hunt wie immer in die Arbeit. 36 Stunden Schichten waren bei ihm noch wenig und langsam zeichnete sich das in Form von schwarzen Ringen unter seinen Augen ab. Callie seufzte auf. „Natürlich ist alles in Ordnung. Ich mache mir nur etwas Sorgen.“

„Worüber?“, fragte Owen nach.

„Über alles. Auch über dich.“

„Über mich?“, fragte er und hob verwirrt seine Augenbrauen. „Warum machst du dir über mich sorgen?“ Wie so oft nahm er seine typische Abwehrhaltung ein, indem er locker die Arme vor der Brust verschränkte. Etwas von oben herab musterte er Callie.

„Du wirkst so rastlos, so ... auf der Suche nach einem Halt, seit Cristina dich nicht mehr an sich ran lässt.“

Owen seufzte tief auf. „Das wird wieder besser werden, aber im Moment habe ich andere Gedanken...“ Er wollte darüber eigentlich nicht wirklich reden, aber Callie hatte kein Erbarmen und sah ihn weiterhin entschieden an. „Owen, ich sag es dir ja nicht gerne, aber Cristina entfernt sich immer weiter von dir. Du musst dir wirklich was einfallen lassen, wenn du sie wieder zurück haben willst.“

Leicht schürzte er seine Lippen. „Wie wärs, wenn du mir dann einfach mal einen Tipp gibst und mir sagst, was ich machen soll, anstatt mir nur zu sagen, was ich bereits weiß.“

Callie schwieg und sah ein wenig betröpfelt zu Boden. „Na siehst du, Callie. Das ist nicht so leicht, weil Cristina einfach eine sehr schwere Person ist, also mach dir keine weiteren Sorgen und überlass das mir. Ich komm klar.“, betonte Owen nochmal und klopfte ihr einmal leicht auf die Schulter, ehe er sich abwandte. Kurz nur sah Callie ihm noch nach, bevor auch sie etwas nachdenklicher geworden, ihrer Wege zog.
 

Bei einem nicht ganz so großen Aquarium kamen die Beiden zum stehen. Jackson sah hinein, konnte aber auf den ersten Blick nichts wirklich auffälliges entdecken. Nur gelbes und grünes Seegras und ansonsten wirkte das Aquarium eher dunkel. ‚Fisch Kepner’, zierte die Beschreibung des Getiers, das sich darin angeblich befand, aber im Moment nicht zu entdecken war.

„Ähm ... der heißt wie du...“

„Stimmt. Ich hab ihn damals gefunden und hier her gebracht.“, erklärte sie grinsend und öffnete einen Kasten direkt über dem Aquarium.

„Gestatten? Da ist Fisch...!“

Jackson traute seinen Augen kaum, als sich das gelbe Seegras aus dem grünen löste und Richtung Wasseroberfläche schwamm. Was auch immer es war, es sah wie ein in fetzen gerissenes Seepferdchen aus! „Was ist das April?“

„Ein Fetzenfisch. Gehört zur Familie der Seepferdchen.“, klärte sie ihn auf und kippte ein bisschen Futter in das innere des Beckens. Sofort begann ‚Fisch’ die Krümel aufzufangen.

„Und er heißt Fisch.“

„Jap...“

„Wieso?“

„Weil er in einem Fischschwarm gelebt hat, anstatt bei seinen Artgenossen.“

Langsam nickte Jackson und legte einen Finger gegen die Glasscheibe. „Hallo Fisch, ich bin Jackson. Freut mich dich kennen zu lernen.“ Er betrachtete das kleine Wesen und konnte dabei die Faszination nicht weiter aus seinem Gesicht verbannen. Der ganze Abend hatte ihm geholfen ein bisschen mehr Glücklichkeit in sein Leben zu lassen. Der Schatten in seinem Herzen war kleiner geworden...

April schmunzelte und verschloss das Becken wieder um ihren kleinen Freund nochmal eingehend zu betrachten.

„Lass uns gehen.“, sagte sie schließlich. Schweren Herzens löste sich Avery von dem Anblick des Fisches und folgte April auch schon. Schweigend setzten sie den Weg zum Personalzimmer zurück und auch das Aquarium wurde leise verlassen. Nur von Victor verabschiedeten sich die Zwei noch. April konnte nicht recht begreifen, was an diesem Abend mit ihr geschehen war, aber Jackson auf diese Art und Weise in ihr Leben zu lassen, war irgendwie besonders schön und fast könnte man meinen, dass April diese Zeit noch intensiver hatte auskosten wollen. Fast schon ein bisschen Sehnsüchtig sah sie zu ihm, aber schwieg den Rückweg zum Haus.

„Danke April ...“, rief Jackson ihr nach, als sie schon auf dem Weg nach oben war.

„Wofür?“, fragte sie irritiert nach.

“Einfach das du mich mitgenommen hast. Das ... hat mir viel bedeutet.“ Er lächelte flüchtig, bevor sich April auch schon vor ihm zurückzog und er wieder alleine in der Küche bei seinem mittlerweile warmen Bier saß und darüber nachdachte, was sich am heutigen Tag abgespielt hatte.

Die Verwirrung über den Weggang von April war perfekt, denn er wollte sie nicht verlieren und das wurde ihm gerade schmerzlich klar...
 


 

~*~

Die Zeiten sind voll mit Sorgen! Immer wieder stürzen wir von einer Sorge in die Nächste und warten manchmal nur darauf wieder mit einer neuen Sorge konfrontiert zu werden! Aber und das ist das wichtigste überhaupt: Zwischen den einzelnen Sorgen leben wir mit so viel Freude! Wir genießen das Leben! Ich genieße das Leben und auch wenn irgendwann wieder eine tiefe Sorge auf mich zukommt, so werde ich nicht aufhören das Leben zu lieben und mit all den Freuden und Sorgen glücklich zu LEBEN!

(M.G.)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Luna-Noir
2012-02-27T13:34:28+00:00 27.02.2012 14:34
11.2:

Ach ja, Jackson is so putzelig, aber die Idee mit der privaten und völlig anderen April find ich toll. SIe kann ja nicht immer wie ein aufgescheuchtes Hühnchen sein XD nein wirklich, sehr schön sehr schön :) Ahhhh er drückt die Stirn gegen die Scheibe, als ob er da mehr sehen würde *___*
Ohhh und schon is die Spannung zwischen den Beiden auch schon wieder weg :(
Aha aha aha, der schicke Fetzenfisch aus dem Sealife hat dich inspiriert XD ja, das sind wirklich hübsche Tierchen ^^

Und Callie tut mir irgendwie leid, sie routiert und routiert um allen irgendwie zu helfen und alle weisen sie ab, bring vorschläge Mädel, dann wird das sicher noch was ^^

Schön schön, finde du hast die Stimmung gut wiedergespiegelt, wenn man da so durchläuft fühlt man sich wirklich so und ich kann Jackson nachfühlen wie er sich gefühlt hat, in gewisser weise war ich da ebenso begeistert auch wenn ichs nich so gezeigt hab wie er :)

weiter so ^^


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