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Staffel 7 ~ Möge die Heilung beginnen

Fiktive siebte Staffel von 'Grey's Anatomy'
von

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II. Konfus

Ich darf euch alle zu meiner neuen Episode willkommen heißen. „Vollkommen zerfetzt“. Mal schauen was diesmal alles passieren wird und ich hoffe natürlich, dass ihr bislang Gefallen an der Story gefunden habt. ^^ Vielen Dank für die Kommentare :)
 

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„Henrys Wadsworth Longfellow hat einmal gesagt: „Sich sorgen ist fast so gut wie sich freuen. Unerträglich wird das Leben für den, der weder Freuden noch Sorgen hat.“

Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich mich in letzter Zeit sehr oft gesorgt habe. Um viele Dinge und langsam frage ich mich, ob es nicht auch mal wieder an der Zeit für etwas mehr Freude im Leben ist. Doch leider ist das eines der wenigen Dinge, die man nicht erzwingen kann. Aber so ist das mit Gefühlen. Sie scheinen einen zu beherrschen und stets durch den Hinterkopf zu spucken. Ich frage mich nur, warum es so schwer ist endlich die Sorgen fallen zu lassen und sich zu Freuen. Vielleicht sollte ein jeder der es sich wünscht einfach mal ausprobieren. Sorgen vergessen. Den kleinen Dingen im Leben Freude widmen und sich davon leiten lassen...“
 

(Meredith Grey)
 

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II. Episode: Vollkommen zerfetzt

6. Kapitel: Konfus
 

Steif wie ein Brett stand April in ihrem Türrahmen und starrte mit großen Augen zu Jackson, der sich nun langsam von ihr löste. Sofort trat die junge Frau einen Schritt zurück, sah ihn noch immer erschüttert und verwirrt zugleich an. Sie schluckte.

„Ich kann aber nicht bleiben...“, murmelte sie und hob rasch ihr Handtuch auf. „... Jackson, ich muss meinen eigenen Weg finden... versuch mich bitte zu verstehen.“ Mit einer hastigen Handbewegung strich sie sich eine dunkle Strähne aus dem Gesicht und sah noch einmal flüchtig in die grünen Augen von Jackson, die vor Enttäuschung und Trauer so matt wie noch nie zuvor wirkten. Resigniert ließ er seine Hände sinken, als April weiter vor ihn zurücktrat und die Hoffnung und auch einen kleinen Teil seines Herzens ganz einfach mit sich nahm. Tief atmete er ein und sah auf das Holz der Tür, die sich vor seinen Augen schloss und nun ihn und April trennte. Er atmete aus und lehnte seine Stirn gegen das raue Holz. Auf der anderen Seite stand April. Zwei Finger auf ihre Lippen gelegt und das Herz bis zum Hals schlagend. Mit dem Rücken ließ sie sich an die Zimmertür sinken und versuchte zu begreifen was gerade geschehen war.

Jacky hatte sie geküsst! Einfach so und das war für die junge Frau, die kaum Intimitäten kannte, eine vollkommen neue Erfahrung. Sicher. Sie mochte Jackson als Freund wahnsinnig gerne, aber es war nicht mehr, was sie empfand... oder etwa doch? Was war es, dass sie gerade spürte, das ihr Herz schneller schlagen ließ und so ein wohliges Kribbeln in ihrem Bauch auslöste? Sie mahnte sich innerlich und schüttelte ihren Kopf. Noch immer stand Jackson an der Tür und hatte seine Augen zusammengekniffen. Es war so schwer an April ran zu kommen um ihr zu vermitteln, wie sehr man sie brauchte. Vielleicht hatte er gerade den falschen Weg gewählt, aber er wollte seine Freundin doch nicht verlieren. Dann war er der letzte Mercy-Westler unter den ganzen Hyänen! Vielleicht war der Gedanke ein wenig drastisch, aber er wollte April nicht aufgeben, zumal er sie wirklich mochte. Es tat ihm weh zu wissen, dass sie ihn nicht mal als Freund betrachtete. Sie waren Kollegen. Nichts weiter. Aber wieso gefiel ihm diese Abstufung so gar nicht. Jackson atmete sehr tief durch, bevor er sich von der Tür abstieß und wie ein geprügelter Hund zurück in sein Zimmer schlurfte. Mit tief traurigem Gesichtsausdruck ließ er sich aufs Bett sinken und starrte an die kahle Wand vor sich. Aus und vorbei. Hatte er jetzt auch noch April verloren? Erst Charlie und Reid, dann April. Wer verschwand als nächstes aus seinem Leben? Er seufzte tief und ließ sich zurück auf das Bett sinken, starrte die weiße Decke an und fühlte sich absolut nutzlos...
 

Nutzlos.

Ja, so fühlte sich Lexie auch, die wie ein braves Schosshündchen von Arizona mitgezogen wurde. Die Blondine hatte sie an der Hand genommen und führte sie seit einer gefühlten Ewigkeit von einem öffentlichen Verkehrsmittel zum nächsten.

“Der Keller des Krankenhauses hätte auch ausgereicht...“, murmelte Lexie mit einem mal, weshalb ihr ein paar große blaue Augen fragend entgegen sah. „Bitte? Ich versteh nicht was du meinst...“

Lexie seufzte auf. „Du...“ – ja die beiden duzten sich nun – „... hättest mich auch eben so gut im Keller des Krankenhauses umbringen können. Mich hätte doch sowieso niemand gesucht. Und hey, da gibt’s sicher ein paar sehr gute Verstecke, schließlich liegen da schon massenhaft Leichen herum. Du musst mich also nicht erst durch halb Seattle führen, bevor du mich umbringst...“, plapperte Lexie und starrte vor sich hin. Arizona lächelte.

„Alexandra!”, mahnte sie und Lexie verzog ihr Gesicht. Sie mochte diesen Namen ausgesprochen ungern. Nur ihre Mutter hatte sie immer so genannt und an diese konnte die kleine Grey gerade nicht denken. „Um ein paar Dinge mal klar zu stellen“, fuhr Arizona fort. „Weder habe ich vor dich umzubringen, noch wird dein Verschwinden unbemerkt bleiben. Du wirst von so vielen Menschen bedingungslos geliebt und somit würdest du einem jedem im Krankenhaus fehlen. Also glaub du nicht, dass du nicht binnen weniger Momente gefunden wirst... somit wäre der Krankenhauskeller wahrlich der letzte Ort, an dem ich dich umbringen würde.“ Die Chirurgin zwinkerte ihr gut gelaunt zu, als sie die Treppen der U-Bahn hinter sich ließen.

Lexie zog ihre Augenbrauen etwas zusammen. „Aber ... ich ... nein ... ich weiß ...“, gab sie kleinlaut stotternd zu. „Wohin gehen wir dann?“, wollte sie wissen und sah sich prüfend in der Umgebung um. Aber bis auf das gewaltige Footballstadium waren hier nur ein paar kleine Pubs und ansonsten herrschte gähnenden Leere in den Straßen. „Na dorthin.“, sagte Arizona grinsend und nickte direkt zum Footballstadium.

„Ich wusste gar nicht, dass heute Abend ein Spiel stattfindet.“ Nervös strich sich Lexie über den Hinterkopf. Noch nie war sie ein Zuschauer in so einem großen Stadium gewesen. Ihr war zwar aufgrund des fotografischen Gedächtnisses sehr wohl bewusst, dass die ‚ Seattle Seahawks’ eine der führenden Mannschaften war, aber konnte sie diesen nicht mal Gesichter oder Statistiken zuordnen, so wenig wie sie sich für Football interessierte!

„Heute Abend findet auch kein Spiel statt.“

Verwirrung. Lexie blinzelte. „Was... was machen wir dann hier?“, fragte sie nach und wurde von Sekunde zu Sekunde leiser.

Arizona drehte sich zu Lexie um und legte einen Finger an ihre Lippen und zwinkerte, bevor sie leise ein Wort flüsterte: „Leben.“ Lachend schritt sie weiter, als Lexie einen Moment vollkommen von der Spur stehen blieb. Natürlich war sie gerade mehr als nur etwas verwirrt, aber auch die Neugier war jetzt geweckt und so lief sie eiligen Schrittes hinter der Oberärztin her, die noch immer zielstrebig in Richtung Stadium unterwegs war.
 

In einem anderen Stadtteil saß Mark in einem hübschen Restaurant, eine Rose neben sich liegend und wippte nervös mit seinen Beinen. Er war ungeduldig und wusste nicht Recht was er von diesem Abend zu erwarten hatte. Ein Blind Date war etwas so lächerliches, doch Callie hatte ihn dazu gezwungen und so saß er frisch geduscht und im Anzug in seinem Lieblingsrestaurant und haderte mit sichtlicher Unruhe den Dingen entgegen, die da auf ihn zu kamen! Es war sieben Uhr. Er ließ seinen Blick schweifen, doch von der Dame war nichts zu sehen. Mark bestellte sich noch ein Glas Chardonnay und nagte an dem Brot herum, das glücklicherweise bereits auf dem Tisch stand. Andernfalls – so seine Vermutung – könnte er einfach verhungern. Um halb acht bestellte er sich schließlich eine Suppe, nachdem er sich hier schon überaus idiotisch vorkam. Er wurde das Gefühl nicht los, dass sämtliche Gäste ihm immer wieder einen bohrenden Blick zuwarfen und ihn innerlich verhöhnten: Er war der Mann, der versetzt worden war. Oh ja, gerade kam sich Mark wirklich idiotisch vor. Schweigend löffelte er seine Tomatencremésuppe. Um acht Uhr wirkte er schon milde verzweifelt und orderte noch einen Chardonnay.

„Lassen Sie die Flasche gleich hier...“, murmelte er und blätterte durch die Speisekarte.

Jetzt war es klar: Wer auch immer sein Blinde Date war, sie hatte ihn versetzt! Eigenartige Gedanken machten sich in ihm breit. Was war, wenn sie bereits hier war, ihn gesehen hatte und aus dem Grund besser das Weite gesucht hatte. Mark’s Augenbrauen wanderten noch ein Stück weiter zusammen, als er sich ein Steak medium bestellte und ein wenig angesäuert vor sich hin starrte. Zähneknirschend leerte er das letzte bisschen seines Weines und sah sich wieder um. So viele Familien und glückliche Paare saßen hier, aber er konnte es hören. Dieses Gelächter, dieser versteckte Hohn darüber, dass man ihn, Mark Sloan, versetzt hatte. Was hatte sich Callie dabei nur gedacht?! Um halb neun bekam er sein Steak und aß dieses ohne recht auf den Geschmack zu achten. Nur eine halbe Stunde später, zahlte er, warf die Serviette beiseite und erhob sich. Mit einem wütenden Schnauben drehte er sich um, da er noch zur Toilette wollte und da fiel sein Blick auf einen Tisch in einer Ecke. Eine Frau saß an diesem und sah mit einem breiten Grinsen zu ihm hinüber, bevor sie mit der Rose wank. Hatte sie da die ganze Zeit gesessen und ihn schmoren lassen?? Mark blinzelte vor Entrüstung und schüttelte seinen Kopf.

„Mark Sloan ... stur und verbissen wie eh und je…”, kam über ihre vollen Lippen, als er an ihren Tisch getreten war. „Nur einmal im Leben solltest du über deinen Tellerrand hinaus schauen.“

Er seufzte und schloss für wenige Sekunden seine Augen. „Addison ... was tust du hier?“ Ein breites Grinsen lag auf den Lippen von keiner geringeren Person als Addison Montgomery, als er sich zu ihr an den Tisch setzte.
 

Mit beschwingten Schritten verließ Cristina den Operationssaal. Auch wenn sie innerlich ruhig und erhaben wir früher wirkte, trug sie innerlich einen Kampf von gigantischen Ausmaß aus! Sie wollte fliehen! Weglaufen und das so schnell wie möglich! Doch ihr Stolz hielt sie zurück. Vor Burke würde sie sich eine solche Blöse nicht geben und so wusch sie sich ihre Hände als niemand geringer als Preston den Raum betrat und ebenfalls schweigend seine Hände säuerte.

„Du warst gut...“, stellte er nur wenige Sekunden später fest und zerbrach das Schweigen in der Luft.

„Er war gut.“, antwortete Cristina und nickte in Richtung des Fensters. Von hier aus konnte sie gut beobachten wie Meredith gemeinsam mit Alex und Dr. Gallagher die Wunden verschloss. Andrew Gallagher. Eine wahre Koryphäe auf dem Gebiet der Kardiochirurgie. Noch nie zuvor hatte sie einen Arzt beobachtet, der so schnell handelte und dabei keinerlei Gefühlsregungen zeigte. Während er operierte sagte er keinen Ton, sondern konzentrierte sich voll und ganz auf den offenen Brustkorb in dem seine Hände steckten. Er hatte Operationstechniken drauf von denen Cristina (!) noch nie zuvor etwas gesehen hatte. Absolut unglaublich, aber umso mehr drängte sich ihr die Frage auf, warum solch ein Kardiogott ausgerechnet mit Burke zusammenarbeitete.

„Das ist er. Er ist einer der besten Chirurgen in Europa, aber du...“

Cristina schnitt ihm das Wort ab. „Ich stehe hier nicht zur Debatte und du tust gut daran mich einfach in Ruhe zu lassen!“ Wieder keimte der Zorn in ihr auf, weshalb sie energiegeladen die Handtücher aus der Box riss und Preston provokant ansah. Es wäre wahrlich ein Fehler sie zu unterschätzen oder sich überhaupt mit ihr anzulegen! Ganz gleich weshalb er hier im Krankenhaus war, Cristina war fertig mit ihm!

„Yang“, setzte er fast schon herrisch an, als sich die Tür aus der anderen Richtung öffnete und der Leiter der Unfallchirurgie im Rahmen stand.

„Cristina?“ Owen warf einen kurzen Blick zu Burke, lauerte fast schon feindselig auf eine falsche Bewegung des Chirurgen um ihn in seine Schranken zu weißen.

In der Mitte stand Cristina, sah von einem zum anderen und atmete einmal tief durch. Langsam hob sie ihren Blick und sah von einem Mann zum anderen, während sich wieder diese drückende Stille über sie legte. Fahrig hob sie ihre Hand und entfernte die OP-Haube, bevor sie sich in Bewegung setzte, an Owen vorbei in Richtung Freiheit und zurück blieben die beiden Chirurgen, die der Asiatin nachsahen, bevor sie einander fast schon abschätzend musterten. Owen schüttelte leicht seinen Kopf, trat zurück und ließ die Tür ins Schloss fallen. Sollte Preston Burke sich noch zu einer ernsten Gefahr für seine Chance mit Cristina entwickeln? Es blieb natürlich zu hoffen, dass dem nicht so war. Hunt fühlte den innerlichen Kampf, denn er wollte Cristina folgen. In ihren Augen hatte er deutlich gesehen, dass sie ihn brauchte. Immer wieder während der OP war ihr Blick dem seinigen begegnet, aber jetzt war wohl nicht der richtige Zeitpunkt. Sie brauchte ihre Freiheit und die sollte sie auch bekommen, zumal sein Pieper ein lautes Signal von sich gab. Notaufnahme! Sofort setzte sich der Unfallchirurg in Bewegung und rannte den Gang entlang!

Nur wenige Augenblicke später stieß er die Tür zur Notaufnahme auf und schon hörte er die lauten, schmerzerfüllten Schreie, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließen. Seine Gedanken an Cristina waren wie weggeblasen, als er den Mann sah.

„Es ist ein Wunder, dass er es überlebt hat ...“, raunte Bailey, als der Mann zu schreien aufhörte und scheinbar das Bewusstsein verlor. Owen überblickte das Ausmaß der Verletzungen nur knapp: Er war buchstäblich zerfetzt! „Was überlebt ...“

„Zusammenstoß mit einer Schiffsschraube.“ Owen schloss seine Augen, zog einmal tief die Luft ein und begann genau wie Callie und Bailey schnell und schier verzweifelt die Wunden zu verarzten, die sich immer weiter zu Häufen schienen.
 


 


 

~~~
 

Sorge und Freude hängt sehr eng miteinander zusammen, denn manchmal ist man besorgt die Freude wieder zu verlieren und manchmal ist man erfreut die Sorgen zu vergessen...
 

(M.G.)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Luna-Noir
2012-02-05T21:17:54+00:00 05.02.2012 22:17
6.2:

Tja... was soll ich sagen, ich würd Jacky am liebsten knrúddeln & trösten XD April weiß gar nicht was sie fürn Hübschen da von sich schiebt.
Hihi, ich stell mir Arizona & Lexi grad bildlich vor, wie sie die andere da wie ein mürrischen Hund hinter sich her zieht. Sehr putzig die beiden. Eine gute Kombi ^.-
Ok, das Blind Date ist also eine alte Bekannte. Fragt sich nur was die beiden damit bezwecken wollen, ich les da mal weiter in der Hoffnung, dass du es noch weiter erklärst...
Jeeehaaa, Bailey ist auch wieder mit von der Partie, wenn auch nur kurz XD
Aber die Situation zwischen Owen & Burke, genauso stelle ich mir das auch vor. Obwohls in der Lage auch nicht verwundert hätte, wenn Owen ihm eine verpasst hätte. Verdient hätte er es XD

*knuff*


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