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Schule ist...

...ganze 10 Jahre lang dem Lehrer zu zeigen, das man eben doch dumm ist.
von

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Chemie - Chaos

Kapitel 10

Chemie – Chaos
 

Unser hauptsächliches Problem, was die Klasse R10c daran hinderte einen einwandfreien Realschulabschluss zu ergattern, lag nicht nur in Mathe, sondern auch in Chemie.

Unsere Lücken in diesem Fach waren so imens, das unsere Chemielehrerin Frau Schulz uns jede Stunde daran erinnern musste, dass Chemie ein Fach mit Chemikalien war, Atome und Moleküle irgendwas miteinander zutun hatten, dass Elektronen negativ geladen sind und das Archimedes erst vor kurzem den mathematischen Beweis hatte das die Erde eine Kugel ist.

Leider gehörte es zum Hauptproblem unserer Klasse alle Worte die Frau Schulz gerade aussprach, so schnelll wie möglich wieder zu vergessen. Marven war so gut darin, das er innerhalb von drei Sekunden alles Gesagte wieder vergessen konnte, so dass seine Antworten bei jeder an ihn gestellten Frage „Weiß ich nicht...“ oder „Hab ich vergessen...“ waren –Frau Schulz bewunderte insgeheim Marvens nicht funktionierendes Kurzzeitgedächtnis-.

Das führte leider dazu, das Frau Schulz sich mehrere Chemiestunden krank meldete. Aber wer konnte ihr es verübeln? Sicher saß sie abends auf dem Sofa, weinte und fragte sich warum im Gottes Namen sie sich nur dafür entschieden hatte Chemielehrerin zu werden, das Fach schlecht hin, das so gut wie 98% aller Schüler nicht verstanden und sich die Frage stellten, warum man überhaupt mit Chemikalien experimentierte wenn es doch sowieso klar war, dass kein Schüler auf der Welt irgendeinen Beruf ausüben würde der damit etwas zu tun hatte. Was mich eigentlich zu dem Punkt bringt, auf den ich die ganze Zeit hinaus wollte: Frau Klöbigerkleiber war in dieser Zeit unsere Vertretungslehrerin.

Frau Klöbigerkleiber wusste dass wir nichts wussten und das stimmte sie immer ziemlich traurig, da sie uns mit einem bemitleidenden Blick ansah. Denn sie fand es ganz furchtbar schrecklich nicht die Gabe zu besitzen Chemie zu verstehen!

Doch das einzige was uns in den Momenten mit Frau Klöbigerkleiber interessierte, waren die paar Minuten ohne sie, wenn sie den Klassenraum verließ.

Just in dem Moment, als Frau Klöbigerkleiber in einem Wahnsinnstempo den Raum verließ, überlegten wir, wie wir unsere liebe Lehrerin doch ein wenig auf den Arm nehmen konnten.

Gizem sprang auf, betätigte den Schalter, der sämtlichen Strom in diesem Raum ausschaltete, sodass der Overheadprojektor, den Frau Klöbigerkleiber mit Mühe und Liebe aufgebaut hatte, sofort aussprang. Als die liebe, liebe Frau wieder zurück kam, stellte sie erst in einigen Sekunden des Nachdenkens fest, das der Projektor aus war, doch sie kam nicht auf die Idee das wir den Strom ausgeschaltet hatten, sie drückte mehrmals auf den Schalter des Projektors und dachte wirklich für einen kurzen Moment dieser sei kaputt.

Seufzend schlurfte sie zu dem Schalter, steckte den Schlüssel rein –so als habe sie gemerkt wir wären es gewesen- und stellte den Strom wieder an. Plötzlich schlurfte sie zurück in den Nebenraum, Gizem sprang wie von der Hummel gestochen auf, drückte erneut den Knopf für den Strom und setzte sich erneut ganz unschuldig zurück auf ihren Platz.

Doch wir waren der Annahme dass das noch nicht genug waren, schnell überlegten wir uns einen Bombensicheren Plan, wie wir unsere Vertretungslehrerin noch mehr in den Wahnsinnn treiben konnten.

„Ich hab’s! Wir gehen alle einfach aus der Klasse, warten ein paar Minuten und klopfen dann an die Tür um nach Frau Klöbigerkleiber zu fragen!“, schlug Sofiye vor.

Wir wahren davon ziemlich begeistert, standen auf und verließen schleunigst den Chemieraum. Aylev war ziemlich hippelig, sie konnte sich in diesem Moment nichts schöneres Vorstellen als Frau Klöbigerkleiber so richtig zu ärgern.

Also warteten wir. Wir warteten und warteten. In der Zeit des Wartens, liefen einige Klassen an uns vorbei, hielten uns vielleicht sogar für knallharte Schwänzer.

Irgendwann schlug dann Selim vor wieder zurück in die Klasse zu gehen, da Frau Klöbigerkleiber uns sicher schon suchte.

Aylev klopfte voller Vorfreude gegen die Tür, öffnete diese und fand den Raum leer vor. „Samma! Ist die uns jetzt suchen gegangen, oder was?“, fragte Catalina und drängte sich nach vorne um mit eigenen Augen den leeren Raum zu sehen.

Plötzlich lief Frau Klöbigerkleiber in den Raum, so als wäre sie wirklich erst wieder zurückgekehrt.

Seltsamer Weise hatte sie uns nie vermisst, was entweder daran lag das sie die paar Minuten ohne uns wirklich genossen hatte oder das wirklich erst vor einigen Sekunden wieder den Chemieraum betreten hatte. Dieses Rätsel kann leider nur Frau Klöbigerkleiber lösen.



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