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Hizumi no hisho desu.

von

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Bin ich glücklich?

Seit zwei Monaten arbeitete er nun schon wieder als Host und alles lief bestens. Karyu hatte Spaß an seiner Arbeit und war innerhalb kürzester Zeit wieder zu einem der Top-Hosts aufgestiegen, aber dennoch fehlte ihm etwas. Das zufriedene Gesicht seiner Gäste löste nichts in ihm aus, dabei war das früher für ihn doch die beste Bezahlung gewesen. Warum jetzt nicht mehr?

Nachdenklich kam er gerade aus der Haltestelle in Shibuya, blickte kurz zur Statue des Hachikos und lächelte sanft. Vielleicht sollte er sich auch ein Haustier zu legen, dann würde er sich zu Hause möglicherweise besser entspannen können. Eine Katze wäre bestimmt angenehm, so ein Fellknäuel sollte doch wirklich beruhigen können. Interessiert blieb er stehen und sah sich die Werbung auf dem großen Bildschirm an. Unwillkürlich seufzte er. Wieso kam ihm das jetzt so bekannt vor? Karyu war verwirrt und sah sich um, wobei es ihm wieder einfiel. Hier in der Nähe hatte er gestanden, ebenfalls zu den Bildschirmen gesehen und geseufzt. Hier hatte er Hizumi das erste Mal gesehen, wobei ihn dessen Lächeln sofort in den Bann gezogen hatte. Wie es dem Älteren wohl gehen mochte? Ob dieser ihn vermisste? Warum machte er sich eigentlich etwas vor? Hizumi dachte bestimmt nicht mehr an Karyu. Er sollte sich daran ein Beispiel nehmen und auch nicht mehr an den Kleineren denken. Genau damit würde er jetzt anfangen und sich ein Haustier holen, welches ihn sicher hervorragend ablenken würde. Entschlossen machte er sich nun auf den Weg zur nächsten Tierhandlung.

„Haben Sie Haustiere?“, fragte sein Stammgast und nippte an dem Getränk, welches Karyu ihm gerade eingegossen hatte.

„Ja, seit kurzem. Einen schwarzen Kater, obwohl schwarzer Teufel wohl passender wäre. Wie geht es denn Ihrem Hund? Hatten Sie nicht erzählt, dass dieser sich in letzter Zeit komisch verhält?“, erwiderte Karyu lächelnd.

„Dem geht es Gott sei Dank wieder gut. Wie heißt denn Ihre Katze?“

Gerade als Karyu antworten wollte, fiel sein Blick auf zwei neue Gäste, welche abschätzend im Eingangsbereich standen und gerade empfangen wurden. Was machten die denn hier? Wieso waren Tsukasa und Zero hierhergekommen?

Unbewusst stand er auf und sah noch immer verblüfft zu den beiden. Ein Lächeln erschien auf dem Gesicht des Kurzhaarigen.

„Wir wollen ihn da haben!“, erklärte Tsukasa in einem rotzfrechen Ton und zeigte auf ihn. Zero schien indessen recht eingeschüchtert zu sein, weil er von allen Seiten gemustert wurde, allen voran von Karyus Chefin, die wohl hoffte einen neuen Host gefunden zu haben.

Der anfängliche Versuch Tsukasas Interesse auf einen anderen freien Host zu lenken scheiterte in dem Moment, als der Kurzhaarige einfach einen größeren Batzen Geld in die Hand der Chefin legte.

„Karyu bring unsere Gäste bitte in den V.I.P.-Bereich!“, sagte sie sofort hektisch und er nickte.

„Entschuldigen Sie mich bitte, ein anderer Host wird sich sicher gleich um Sie kümmern. Ach und bevor ich es vergesse, mein Kater heißt Ryûtarô“, verabschiedete er sich höflich und verbeugte sich.

Irgendwie wurden seine Hände gerade feucht. War er aufgeregt? Aber wieso? Er kannte die beiden doch! Oder war genau das das Problem?

Lächelnd begrüßte er seine eigentlichen Freunde und brachte diese dann in den V.I.P.-Bereich, wo der Kurzhaarige es sich sofort bequem machte. Zero fühlte sich sichtlich unwohl und brauchte etwas, ehe er sich vorsichtig neben Tsuka setzte, welcher sofort einen Arm um dessen Hüfte legte.

„Möchten Sie etwas trinken?“, fragte Karyu höflich und versuchte sich vorzustellen, dass die beiden ganz normale Kundschaft wären.

„Orangensaft, aber du kannst mit uns normal umgehen, wir bleiben auch nicht wirklich lange“, antwortete der Kurzhaarige und musterte Karyu genau, als dieser ihnen die Getränke eingoss.

„Warum seid ihr dann hier?“

„Ich wollte mir mal ansehen, wo du jetzt arbeitest. Schließlich muss das ja besser sein als bei uns, wenn du so fluchtartig das Haus verlässt und meinen Bruder zurücklässt.“ Die Augen des Kleineren verfinsterten sich und Karyu fühlte sich sichtlich unwohl. Warum eigentlich? Hizumi hatte doch ihn betrogen und nicht anders herum!

„Ich mag es nun mal nicht, wenn man mir untreu ist, deshalb konnte und wollte ich nicht mehr länger bei ihm bleiben!“, knurrte er und war erschrocken darüber, wie er den Jüngeren dadurch anfuhr. Zero zuckte erschrocken zusammen, während Tsukasa sich nicht beeindrucken ließ.

„Wann bitte soll Hizu dich betrogen haben? So etwas würde er niemals tun!“

„Frag doch mal das Mädel, welches in seinen Armen lag, als ich ihn an dem Morgen wecken wollte“, erwiderte er und verschränkte bockig die Arme vor seiner Brust.

„Mädel? Wenn du die Kleine mit so dunklen Haaren meinst, kann ich dir sagen, dass das unsere Cousine war, die abends noch spontan vorbei gekommen war. Sie ist ziemlich anhänglich und steht auf Körperkontakt, die beiden sind zusammen aufgewachsen, weshalb die immer eng aneinander gekuschelt schlafen. Was an sich voll praktisch ist, wenn man mit denen in einem Bett schlafen muss, weil dann mehr Platz für einen selbst ist.“, erklärte der Kurzhaarige und runzelte leicht seine Stirn.

Cousine? Hieß das etwa Hizumi hatte ihn gar nicht betrogen? Hätte er vielleicht einfach mal fragen sollen? Aber es war doch alles so eindeutig gewesen.

„Du kannst gerne wieder kommen! Hizumi-sama vermisst dich, man sieht es ihm an, wie sehr er unter deiner Abwesenheit leidet. Seitdem du weg bist, hat er nicht mehr gelacht oder gelächelt!“, mischte sich Zero ein.

Hizumi hatte nicht mehr gelacht? Es tat weh, sehr weh. Er hatte den Älteren so gerne Lachen gehört, dennoch konnte er doch nicht einfach wieder zurück. Der Schwarzhaarige wäre ohne ihn sicher besser dran.

„Karyu, meine Eltern wollen, dass Hizu endlich einen festen Sekretär bekommt, weshalb sie in ein paar Wochen ein Auswahlverfahren machen. Wenn du hinwillst, wird Zero dich bestens darauf vorbereiten. Du hast die Wahl!“

„Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist Tsuka. Vielleicht sollte es einfach nicht sein“, murmelte Karyu und kaute auf seiner Unterlippe, während er seine Hände knetete. So wäre es sicher am besten für sie alle.

„Aber Karyu…“, fing Zero an, wurde aber von dem Kurzhaarigen unterbrochen.

„Nicht Zero. Überleg es dir und meld dich dann. Denk einfach mal darüber nach, was Hizumi alles für dich getan hat und wie viel du für ihn!“ Mit diesen Worten stand Tsukasa auf und ging, wobei Zero ihm wortlos folgte.

Karyu tat als wäre nichts gewesen, er wusste, wenn er zu sehr darüber nachdenken würde, würde es in seiner Brust nur wieder heftig schmerzen, denn noch immer war er nicht über Hizu hinweg. Die neugierigen Blicke und Fragen seiner Kollegen ignorierte er einfach. Jetzt wollte er nur noch, dass er endlich Feierabend hätte.

Endlich hatte er Feierabend, das Aufräumen hatte sich heute wirklich hingezogen. Nun waren bis auf ihn und die Chefin auch schon alle weg. Draußen sah es ziemlich ungemütlich aus. Ob es bald regnen würde? Zur Sicherheit könnte er ja einen der Ersatzschirme mitnehmen. Doch als er in den Schrank sah, seufzte er laut, dort hing nur noch ein Schirm. Seine Chefin würde sicher auch einen brauchen. Würde er sich halt beeilen, was er sowieso musste, wenn er die letzte Bahn nicht verpassen wollte.

Schnell schlüpfte er in seine Jacke und lief dann los, er war schon viel zu spät dran.

Er rannte zur Bahnhaltestelle, legte seine Suica auf den Automaten und lief weiter, hetzte die Stufen hinab, um zum Gleis zu kommen, doch Karyu sah nur noch die Rücklichter. Dann würde er wohl nach Hause laufen müssen. Seufzend stieg er die Treppen hinauf und verließ das Gebäude, um seine Schritte dann nach Hause zu lenken. [Anmerkung der Autorin: Ab hier bitte „Rain falls“ von Nega hören]

Die Haltestelle hatte er noch nicht lange hinter sich gelassen, als ein kurzes tiefes Grollen durch die Luft fuhr und kurze Zeit später die ersten kleinen Wassertropfen auf den Boden prallten. Erst nur vereinzelt und dann immer mehr in wesentlich schnelleren Abschnitten prasselten die Tropfen auf die Straße, bildeten kleine Pfützen, die schnell größer wurden.

Sein Kopf kippte resigniert nach vorne. Das musste ja passieren.

Es dauerte nicht lange, da klebten ihm seine Haare im Gesicht und er spürte, wie die Kälte seine Glieder durchzog, weil seine Sachen komplett durchnässt waren. Dennoch setzte er seinen Weg fort, obwohl die Regentropfen ihm die Sicht versperrten, immer wieder wie kleine Kugeln auf ihn nieder fielen.

Langsam drifteten seine Gedanken ab. Er musste an Tsukasa denken, welcher für Zero ins Unwetter gestürmt war, während er geborgen in Hizumis Armen gelegen hatte. Was Hizu alles für ihn getan hätte? War das so viel?

So langsam, wie er einen Fuß vor den anderen setzte, schien auch gerade sein Kopf zu arbeiten, suchte nach allem, was mit Hizumi zu tun hatte. Der Ältere hatte ihn aus dem Bordell gerettet und ihm eigentlich seine Freiheit wiedergegeben, welche er nur nicht so genutzt hatte, weil… ja, weil er bei dem Kleineren glücklich gewesen war. Er hatte Wärme, Geborgenheit, Sicherheit und Liebe empfunden, Freundschaften aufgebaut. War so angenommen worden, wie er war. Niemand hatte sich daran gestört, dass er zuvor eigentlich zum Abschaum gehört hatte.

Langsam kullerten Wassertropfen an seinen Wangen hinab, verschleierten seine Sicht weiter. Weinte er?

Warum hatte ihm der Ältere auch nur wieder zeigen müssen, wie es war wirklich zu leben, das Leben genießen zu können? Warum musste er sich nur ihn den Schwarzhaarigen verlieben? Warum konnte er ihn und sein Lächeln nicht vergessen?

Mit allem anderen war er doch sonst auch immer klar gekommen. Wieso nur damit nicht?

Aber er hatte doch sicher auch etwas für den Älteren getan, da war er sich sicher.

Hatte ihm doch ebenfalls gezeigt, wie schön Liebe war. Obwohl, kannte das Hizumi nicht schon? Wurde dieser doch von seiner Familie nicht schon geliebt?

Und als er den Kleineren zum Urlaub überredet hatte, hatte sich dieser wegen ihm entführen lassen. Damals hatte er doch eigentlich schon gemerkt, wie sehr er den Schwarzhaarigen liebte und dass er nicht ohne ihn sein wollte. Das waren die Schmerzen in seiner Brust, dass hatte er doch gewusst, nur nicht wahr haben wollen! Tief in seinem Inneren konnte er die Sehnsucht immer spüren, den Drang sich Hizumi wieder an den Hals zu werfen, um all diese schönen Dinge wieder zu fühlen.

Was wenn Hizu ihn wirklich so vermisste? Was wenn das alles nicht so hätte sein sollen? Vielleicht sollte er den Kleineren das entscheiden lassen, indem er sich einfach als Sekretär bewarb. Vielleicht würde er dann auch wieder die Erfüllung in einem Job finden.

So könnte er möglicherweise vielleicht auch wieder Licht sehen, zwischen der grauen Zeit des Regens. Nun lief er, um endlich nach Hause zu kommen, dem Regen zu entgehen.

In seiner Wohnung angekommen, schälte er sich aus seinen nassen Klamotten und hüllte sich in seinen Bademantel. Hektisch durchsuchte er die Wohnung, nach dem Zettel mit Tsukasas Handynummer, irgendwo hatte er den doch hingelegt, als er den Fetzen Papier in seiner Tasche gefunden hatte. Fluchend hob er sein Bankheft wieder auf, welches ihm gerade runtergefallen war. Irritiert hob er das Foto auf, welches unter dem Heft plötzlich zum Vorschein kam. Seine Beine waren nicht mehr im Stande ihn zu halten, weshalb er dumpf mit den Knien auf dem Boden landete. Die Schmerzen waren ihm egal, auch die Tränen die wieder über sein Gesicht liefen, sich mit den Wassertropfen von seinen Haaren vermengten.

Das Foto von seinem Nachtschränkchen. Vorsichtig strich sein zitternder Finger über Hizumis Gesicht, welches ihn glücklich anstrahlte. Ein leises Mauzen ließ ihn sich umsehen und er entdeckte seinen kleinen Kater, welcher ihn mit großen grünen Augen ansah. Langsam griff er nach dem Tier und vergrub sein Gesicht in dem schwarzen Samtfell.

„Ryû ich war so ein Hohlkopf“, jammerte er und ließ seinen Tränen freien Lauf. Wie hatte er Hizumi nur verlassen können? Er brauchte den Älteren doch fast schon so stark wie die Luft zum Atem.

Am Morgen erwachte er mit starken Kopfschmerzen. Noch immer saß er auf dem Boden, den Kopf auf sein Bett gelegt, den Kater auf seinem Schoß. Die Kopfschmerzen kamen wohl vom Weinen. Jetzt fiel ihm aber ein, wo er den Zettel mit Tsukasas Nummer hingelegt hatte. Vorsichtig stupste er seinen Kater an, damit dieser sich von ihm runter bequemte. Ryû schien das ganz und gar nicht zu gefallen, denn dieser krallte sich erst mal an Karyu fest, um dann von dessen Schoß zu hüpfen. Murrend sah er sich seinen Schenkel an und die Kratzer, die ihm dort nun entgegen sprangen.

Er ließ sich nicht weiter davon aufhalten und suchte den Zettel, welchen er nun endlich fand.

Die Zahlen tippte er nervös in sein Handy und hielt sich dieses dann ans Ohr. Das Adrenalin raste gerade durch seinen Körper. Hoffentlich war noch nicht alles zu spät.

„Hi Karyu! Ich hatte eher mit deinem Anruf gerechnet“, wurde er gleich von Tsukasa begrüßt. Irgendwie brummte da noch etwas im Hintergrund.

„Ich musste erst noch die Nummer suchen“, erklärte er und versuchte auf dieses Brummen zu hören. Was das wohl war?

„Wie lautet deine Antwort?“ Tsukasa riss ihn aus seinen Gedanken.

„Ich würde gerne annehmen. Aber sag mal, was brummt oder schnurrt denn da? Hast du dir eine Katze angeschafft?“ Dieses Geräusch irritierte ihn ja total.

„Ach das, das ist Zero. Er schnurrt immer so schön, wenn man ihn am Rücken krault. Ich genieß das noch etwas und dann schick ich ihn dir vorbei“, erwiderte der Kurzhaarige und legte auf, ohne noch eine Antwort von Karyu abzuwarten.

„Kein Wunder, dass der kein Haustier braucht. Zero benimmt sich wie ein treuer Hund und schnurrt, wie eine Katze“, murmelte er Kopf schüttelnd.
 

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So es geht aufs Finale zu! Wenn alles klappt, ich also aufgrund meiner Abinoten nicht heulend in der Ecke hocke, dann gibt es nächste Woche das letzte Kapitel, obwohl eigentlich hängt das weniger von mir ab, eher von meiner Betaleserin. ^^ Egal, ich bedanke mich lieber dafür, dass ihr solange beim Lesen durchgehalten habt und es euch gefallen hat, ihr hier und da lachen konntet. ^^

BTW ich wohn jetzt im MANIAs HEAVEN XD Meine Mitbewohnerin und ich haben unsere Wohnung so getauft, also ist klar das eigentlich kein Despazeug hängt oder? XD
 

Lucel: Ich … äh … also … doch das war mein ernst. Aber du siehst jetzt geht es Bergauf. ^-^

Das Happy End lässt sicher nicht mehr lange auf sich warten ^.~ *knuddel*
 

Michie: So du konntest es also auch lesen. Freut mich! *knuff*

Es gibt für alles immer eine Erklärung. *nick*

Karyu hat es halt nicht so einfach in seinem Leben, aber es kann doch eigentlich nur noch besser werden. ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-11-16T20:40:45+00:00 16.11.2011 21:40
o_O *sfz*
also...
die begründung... *hust* ^^

aaaber...
ich hab mich dran gehalten und das lied angemacht... ^^
das passt da wirklich super rein! *___*

und Karyus zusammenbruch... da hätte ich auch losheulen können >_<
aber jetz MUSS es ja wieder gut werden!!! ;)


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