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Retrograde Amnesie

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Retrograde Amnesie

Danke für die Kommentare und die vielen Favoriten. Hier ist das nächste Kapitel.
 

Retrograde Amnesie
 

Seto Kaiba hasste Störungen.

Diese waren unangekündigt, unnötig und in vielen Fällen einfach nur unnütz.

Er hatte Migräne und er war gereizt, dies war er meist aber heute erschien es ihm ganz besonders schlimm.

Sein Tag hatte mit einem verspäteten Meeting begonnen, das sich so langsam und zäh zog wie ein ausgelutschter Kaugummi. Gefolgt von einer trotteligen Vorzimmerdame die ihm einen brühheißen Kaffee über seine weiße Hose geschüttet hatte. Gegen Mittag waren dann in der gesamten 53 Etagen der Corporation die Rechner ausgefallen und jetzt – noch 3 Stunden später – war jeder halbwegs brauchbare Mitarbeiter dabei, den Virus aus dem gesamten Server zu vernichten, der dies angerichtet hatte.

Als dann auch noch der Handyanruf von Mokuba kam war er kurz vor einem Schreikrampf.

Sein kleiner Bruder hörte sich jedoch auch nicht gerade überglücklich an. Seine Stimme überschlug sich und er verhaspelte sich in unvollständigen Sätzen.

Das einzige was er aus dem Wirrwarr heraushörte war so etwas wie: Krankenhaus… Wheeler… dringend…

Wer sollte daraus schlau werden?

„Roland, fahren Sie den Wagen vor!“, ordnete er zischend an während er sein Büro verließ und sich fragte, was der Köter nun schon wieder angestellt hatte.

Diese Promenadenmischung machte mal wieder nichts als Ärger!
 

Kaum war Kaiba aus der Limousine gestiegen und über den Parkplatz zum Haupteingang des Krankenhauses gelaufen sprang ihm sein kleiner Bruder wortwörtlich entgegen.

„Seto! Seto, komm schnell!“ Die kleine Kinderhand packte seinen Arm und zerrte ihn mit erstaunlicher Kraft ins Innere des Hospitals.

„Mokuba… zieh nicht so!“ Seine Nerven spannten sich merklich an. „Es ist ja nicht das erste Mal, dass Wheeler im Krankenhaus gelandet ist. Was hat er nun schon wieder angestellt? Sich mit ein paar Typen angelegt, die nicht nur heiße Luft reden sondern auch zuschlagen können?“

„Seto, sei nicht so ekelhaft. Joey geht es wirklich schlecht. Er hat kein Erinnerungsvermögen mehr.“

„So? Hat er auch den letzten Rest seines kümmerlichen Verstandes eingebüßt?“ Der Leiter der KC schnaubte verächtlich und lehnte sich an die Wand des Fahrstuhls während Mokuba bereits die richtige Etagenzahl drückte.

„Nein, nein… Es ist viel schlimmer und ich bin schuld daran!“

„An dem geistig zurückgebliebenen Hirn des Köters kannst du wohl kaum schuld sein, Mokuba.“

„Hör doch erst mal richtig zu.“, verlangte der kleine Kaiba mit fester Stimme. „Nach dem Fußballtraining bin ich über die große Querstraße gelaufen, so wie immer… aber heute… habe ich geträumt und mich hätte beinahe ein Kleintransporter erwischt…“

„W-Was… Moment, Mokuba! Geht’s dir gut?“ Nun war Kaiba alarmiert. Der einzige Mensch der je Sorgen in ihm hervorrufen würde, war sein kleiner Bruder. Sein einziges Familienmitglied.

„Natürlich geht’s mir gut, das siehst du doch.“, sprach Mokuba und drückte entschieden den Arm seines großen Bruders zur Seite. „Aber Joey geht’s gar nicht gut. Er hat wohl sein Gedächtnis verloren.“

„Was hat Wheelers Erinnerungsvermögen mit deinem Unfall zu tun?“

„Na ja, Joey hat mich wohl zur Seite geschubst. Er war auf einmal hinter mir und hat sich statt meiner vor das Auto geworfen. Deswegen liegt er jetzt auch im Krankenhaus.“

„Moment mal…“ Kaiba seufzte überfordert auf und massierte sich die Nasenwurzel. „Wheeler hat dich sozusagen gerettet? Sag mir bitte nicht, dass er was gut bei mir hat?“

„Seto! Ist das deine einzige Sorge?“ Mokuba war mehr als entrüstet als sich in diesem Augenblick die Aufzugtür öffnete und die beiden in den Gang hinaustraten.

In nur wenigen Schritten erreichten sie das betreffende Zimmer und Kaiba rollte entnervt mit den Augen als er sah, dass der ganze Kindergarten versammelt war. Entzückend…

„Kaiba, wie gut das du da bist.“ Yugi winkte ihn hektisch an das Bett von Wheeler. „Joey erkennt uns alle nicht mehr.“

„Der Köter simuliert doch nur.“, zischte Seto und bedachte seinen blonden Klassenkameraden mit einem beinahe tödlichen Blick. „Er stiehlt meine kostbare Zeit, geschweige denn meine Nerven.“

„Erkennst du ihn, Joey?“ Tristan sah seinen besten Kumpel flehentlich in die Augen und deutete mehrfach auf den brünetten jungen Mann. „Bitte Alter, sag uns, dass du Kaiba erkennst.“

„Ja, genau Köter. Erkennst du deinen Herrn?“, spöttelte Kaiba nun kurz amüsiert, was ihm jedoch wieder verging als Wheeler ihm ohne Zorn oder Wut in die Augen sah.

Sein Blick war merkwürdig starr, ruhig und emotionslos.

„Nein…“, hauchte er dann schließlich und senkte leicht den Kopf. „Wer ist dieser Mann?“

Wieder herrschte einige Sekunden fassungslose Stille bevor sich Duke laut seufzend die Haare raufte.
 

„Nein, das gibt es doch nicht! Er erkennt noch nicht mal Kaiba!“

„Willst du mich veralbern, Wheeler!“, herrschte Kaiba nun den Blonden an, sodass dieser zusammenzuckte. „So senil kannst noch nicht mal du sein, damit du vergisst, wie oft du gegen mich verloren hast. Hör auf uns für dumm zu verkaufen!“

„Hör auf ihn so anzuschreien.“, bat Yugi mit erhobenen Händen. „Hör doch zu, Kaiba. Joey kann sich nicht nur an uns nicht erinnern, er hat auch keinerlei Ahnung wie er heißt oder wer er überhaupt ist.“

Kaiba gab ein undeutliches Grummeln von sich während er Joey keinen Moment aus den Augen ließ. „Hör mal zu, Wheeler! Ich bin Seto Kaiba, der begabteste Duellant der Welt und außerdem reichster Jungmilliardär, verstanden?“

„Ich weiß nichts mehr.“ Joey sah starr aus braunen Augen zurück. „ Ich kann mich an gar nichts mehr erinnern.“

Ehe Kaiba darauf abermals etwas erwidern konnte, ging die Tür auf und Tea, gefolgt von zwei Ärzten kam, herein.

Der eine Medizine - war der - der Joey operiert hatte.

„Ich habe unseren Psychiater mitgebracht.“ Informierte nun dieser und deutete auf den zweiten Mann, der sich nun an Joeys Bett setzte.

„Guten Tag, Herr Wheeler, ich bin Doktor Misata.“, stellte er sich dem jungen Mann vor und lächelte ihn dabei aufmunternd an. „Wissen Sie noch Ihren Namen? Haben Sie eine Ahnung, wer Sie sind?“

Joey schüttelte leicht mit dem Kopf.

„Haben Sie noch irgendwelche Erinnerungen an die Geschehnisse des heutigen Tages?“

Abermals ein Kopfschütteln.

„Wie heißt die Hauptstadt von China?“

„Das ist Peking.“

„Und haben Sie eine Ahnung wie viel vier mal neun ist?“

„Sechsunddreißig.“

Joey konnte all diese leichten, allgemeinen Fragen ohne Probleme beantworten doch augenscheinlich stimmte trotzdem etwas nicht mit ihm.
 

Wenige Minuten später , hatten sich alle vor Joeys Zimmertür versammelt.
 

„Retri… was…?“ Tristan sah den Psychiater höchst verwirrt an.

„Retrograde Amnesie, du Depp!“ Fauchte Tea zurück, sodass der Mediziner zustimmend nickte.

„Was ist das?“ Auch Duke verstand kein Wort.

„Retrograde Amnesie, ist eine Form der Amnesie bei der man sich bei Krankheit, einer Verletzung oder bei einem schweren Schock an bestimmte Dinge nicht mehr erinnern kann. Dinge vor einem bestimmten Zeitpunkt“, erklärte nun Kaiba den unwissenden Freunden. „ In Wheelers Fall wohl sein Zusammenprall mit diesem Kleintransporter.“

„Exakt. Die leichte Gehirnerschütterung die sich Herr Wheeler zugezogen hat, scheint doch mehr Ausmaße angenommen zu haben, als mein Kollege vorher angenommen hat.“ Erklärte der Psychiater nun. „Offenbar hat er dadurch einen schweren traumatischen Stock erlitten.“

„Wird er denn sein Gedächtnis wiedererlangen?“ Tristan sah den Mann aufgewühlt an, doch dieser seufzte nur leise.

„Ich weiß es nicht. In diesem Stadium kann man noch nichts sagen, dafür ist es noch zu früh. Aber falls es Sie beruhigen sollte: Das Wissen welches man für das alltägliche Leben braucht, steht Ihrem Freund weiterhin zur Verfügung.“

Yugi lächelte leicht. „Das heißt also, Joey wird in der Lage sein, ein ganz normales Leben zu führen?“

„Ja genau. Nichtsdestotrotz möchte ich mit Herrn Wheeler noch einige Tests durchführen, aber erst nach seiner Genesung. Dafür ist er bisher noch zu schwach.“

„Wir könnten doch versuchen, ihn langsam wieder an sich zu erinnern, oder?“, hakte Duke nach.

„Sicherlich. Aber das wird wohl kaum nützen. Diese Form der Amnesie ist sehr instabil und je mehr sich Herr Wheeler versuchen wird zu erinnern, umso weniger Informationen wird er aufrufen können. Er muss sich langsam, vor allem selbst, wieder an alles erinnern.“

„Da können wir ja ewig warten.“ Kaibas spöttelnder Satz wurde von den Umstehenden mit bösen Blicken quittiert. „Was wollt ihr von mir? Soll ich die Hand dieses unterbelichteten Trottels halten und mit ihm wehmütig alte Klassenfotos durchgehen?“

„Wie kann dich das so kalt lassen?“ Tea war empört. „Immerhin hat er Mokubas Leben gerettet.“

„Sie hat Recht, ich bin schuld. Wir müssen uns um Joey kümmern.“, beharrte nun auch Kaibas kleiner Bruder sodass Angesprochener die Stirn in Falten legte.

„Das erwartest du doch nicht ernsthaft von mir Mokuba…?“

Doch der Schwarzhaarige ließ mit seinem Blick keine Zweifel offen, dass er sich dem Blonden annehmen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Iwa-chaaan
2011-08-22T14:00:24+00:00 22.08.2011 16:00
Oh mann, armer Joey XD ( das hab ich schonmal, geschrieben, ich weiß xD )

Ich liebe deinen Kaiba XD Und seine Sprüche und vor allen Dingen seine Sorge xD
„Wheeler hat dich sozusagen gerettet? Sag mir bitte nicht, dass er was gut bei mir hat?“

Er ist so ein Arsch ò.ó sollte lieber dankbar sein,d ass Mokuba da net liegt û___û

Aber ob das Joey gut tut, wenn er mit einem gereiztem Kaiba zu tun hat, der von seinem Bonsaiterroristen Mokuba dazu gezwungen wird, sich um die Promenadenmischung zu kümmern? xD

Ich bin gespannt ^-^

*weiterles* xD
Von:  Coppelius
2011-08-06T17:08:36+00:00 06.08.2011 19:08
armer joey QQ
seto ist echt ein arsch >.<
Von:  Jackie20
2011-07-24T19:51:17+00:00 24.07.2011 21:51
tolles kapitel
typisch kaiba, kann sich einfach nicht joey gegenüber
freundlich verhalten
egal im welchen zusiand joey sich befindet
jetzt hat er ihn auch noch am hals wegen mokuba
ob das was wird
freu mich schon wie es weiter geht
schreib schnell weiter
bye
Von:  Yukito_Nishii
2011-07-24T19:09:20+00:00 24.07.2011 21:09
Das kann ja was werden Joey kann sich
an nichst erinnern und Kaiba bekommt sozusagen
den Aufrag Joey zu helfen, als wiedergutmachung,
dass er Mokuba gerettet hat. Aber ich finde auch, dass
Joey besser aufgehoben ist bei Seto, da er nicht so
nervlich ist wie Joey seine Freunde.^^

Bitte schreibe ganz schnell weiter.^^

LG

DX


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