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Wer suchet, der findet.

Ob der Fund zur Suche passt ist eine andere Sache
von

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Reflexionen.

\\Für die Brosche bedankt sich Sundora mit einem Kuss. Hauchzart und sanft wie der Wind. Sogar Tränen hat sie in den Augen und beteuert, niemals etwas dermaßen Schönes geschenkt bekommen zu haben. Oder überhaupt etwas geschenkt bekommen zu haben.

Errötend weiß Lars nicht, was er darauf erwidern soll. „Gern geschehen.“ sagt er schließlich.\\
 

//Immer wieder strich sie über das Kleinod, das Lars ihr – Einfach so! – geschenkt hatte. Seine Großzügigkeit kannte keine Grenzen und er bat sie, mit ihm zu essen.

Die Brosche an dem Kleidungsstück namens Pullover angeheftet griff sie nach der Hand des jungen Mannes und wusste nicht anders, als vor Dankbarkeit zu lächeln. Viel Glück hatte sie mit der Wahl der Ältesten. Und auch mit ihrer eigenen. Lars hatte sie nicht eingesperrt oder mit Gewalt untertan gemacht, wie es manch anderen ihrer Art widerfahren war.

„Lehrst du mich?“ wagte sie darum die Frage. „Bringst du mir bei, was du von dieser Welt weißt?“ Dabei drückte sie seine Hand etwas fester und schmiegte sich an ihn. Ihr Herz klopfte schneller, auch aus Furcht.

In der nächsten Sekunde schämte sie sich für ihre Furcht. Seine dunklen Augen strahlten von Wärme und er gab ihr das Lächeln zurück.//
 

\\Was er Sundora beizubringen vermag, bringt er ihr bei – nimmt sich Lars vor. Allerdings ist diese Welt ihm selbst noch in manchen Dingen fremd und in manchen ein absolutes Rätsel. Trotz der knapp fünfzehn Jahre die sie schon hier sind. Sein Bruder und er.

Aaron fand seine Bestimmung darin Polizist zu werden, wofür Lars voller Stolz zu seinen großen Bruder aufblickt. Er selbst hat mit einem ganz anderen Job sein Einkommen und arbeitet bei einem Autohändler für Gebrauchtwagen. Ob Werkstatt oder Verkauf. Lars macht beides gern und er macht es gut. Nichtsdestotrotz hat er sich auf seinen Urlaub gefreut. Für Aaron standen ein paar Überstundenfrei-Tage an und gemeinsam wollten sie etwas unternehmen. Wandern, vielleicht. Und Zelten. ‚Das eher weniger.‘ kommt Lars in den Sinn mit der Erinnerung an den letzten Zeltausflug. Dann eben einfach nur ganz gemütlich auf Sessel und Couch gammeln, mit Mitternacht schmusen und schwatzen, Mensch-ärgere-dich-nicht spielen und nebenbei halbwegs ungesundes Zeug futtern.

„Tja… Sundora.“ fängt er an. „Alles weiß ich auch nicht, aber… Was hältst du davon, wenn wir in eine Bibliothek gehen?“ Sicherheitshalber erklärt er, was eine Bibliothek ist.\\
 

//Ein Ort des angesammelten Wissens. Und Lars war bereit dieses Wissen mit ihr zu teilen. Er würde sie nicht einsperren und auch lein Leid zufügen. Er würde sie nicht… nie schlecht behandeln. Auch das musste Liebe sein. Wahrhaftig. Sie wollte Mitternacht danach fragen.

In diesem Augenblick machte ihr Herz einen Hüpfer. Es fühlte sich an wie dieser Schluckauf und sie wusste sich nicht anders zu helfen, jauchzte und sprang Lars in die Arme. Worte, die ihre Dankbarkeit bekundeten, fielen ihr nicht ein, darum küsste sie ihn einfach.//
 

\\Die Arme um Sundora geschlungen lächelt Lars mit dem Kuss. Gleichzeitig fragt er sich, wie lange das so sein wird. Vielleicht wird diese wunderbare junge Frau irgendwann gehen. Vielleicht, sobald sie diese Welt genug begriffen hat. Daran mag er nicht denken. Er will sie nicht hergeben. Doch will er auch keinen Zwang auf Sundora ausüben oder sie nötigen bei ihm zu bleiben.

Die Zukunft ist ein unbeschriebenes Blatt. Was immer kommen mag… Lars erfährt es früh genug. Darüber lächelt er und Stille umgibt ihn.

Der Vermummte steht weiterhin neben Sundora und ihm. Er kann diesen Mann in schwarz spüren. Unendlich langsam wagt Lars es und hebt den Kopf.

Tatsächlich steht der Vermummte noch da und sieht auf die junge Frau und ihn. Die Iriden rotglühend. Das lange und das kurze Schwert gehen wieder in die Höhe und beide Klingen reflektieren ein grelles Licht, dessen Ursprung Lars nicht ausmachen kann.

Die Walt Wilson knallt. Aarons Walt Wilson knallt.

Die Reflexionen blenden Lars. Sie stechen schmerzhaft in seine Augen, die er zukneift und in dieser Sekunde hört er den dumpfen Laut eines gefallenen Körpers.

Die Augen aufgerissen sieht er Sundora auf dem Boden sitzen. Sie muss ausgerutscht sein und ist auf ihre Kehrseite gelandet. Das Gesicht zeigt kaum Schmerzen – eher Überraschung und sie klagt ein leises „Au!“

Selbstverständlich hilft Lars ihr auf die Füße, tätschelt ihren Po und möchte wissen: „Wie ist denn das passiert?“

Auf ihre nonverbale Antwort hin verkneift er sich schwerlich das Lachen, denn Sundora zeigt nahezu anklagend auf eine Bananenschale.\\



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Witch23
2012-08-13T09:54:51+00:00 13.08.2012 11:54
Er will sie nicht hergeben. vermute das fehlt im letzten Absatz.

Ein schönes Kapitel von den beiden, vor allem die Vision. Ich bin mal gespannt wann für ihn endlich die Erleuchtung kommt, hoffentlich nicht viel zu spät.


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