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Zwischenblut

von

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Ein Weihnachtsfest voller Überraschungen

Ein Weihnachtsfest voller Überraschungen
 

Sie setzten sich auf eine Parkbank, die ganz in der Nähe des Bahnhofs in einem kleinen Park aufgestellt worden war.

Ohne Umschweife fing Cloud an, das Mädchen ihm gegenüber zu fragen.

„Was machst du hier? Warum bist du nicht bei dir zuhause oder in der Schule?“, fragte Cloud und sah das Mädchen eindringlich an.

Sie lächelte besorgt und Cloud konnte ihre leicht zu großen Vorderzähne sehen.

„Ich habe dich zwar erst vor kurzem kennen gelernt, aber ich habe schon jetzt Respekt vor dir und vor dem, was du in der Schule machst. Du stellst dich gegen die anderen Mitschülern. Ich mache mir aber auch Sorgen, dass sie dich noch weiter und noch mehr aufs Korn nehmen werden, wenn die Ferien zuende sind.“ Sagte das Mädchen und sah Cloud intensiv an.

Cloud und Léon tauschten einen Blick, dann antwortete er:

„Danke, aber ich weiß, wie ich mich wehren kann!“

Das Mädchen musterte ihn weiter, doch dann lächelte sie.

Sie zog aus ihrer Tasche, die sie bei sich trug, ein ziemlich großes und alt aussehendes Buch. Sie öffnete es und fing an, so lange darin zu blättern, bis sie das gefunden hatte, was sie suchte. Sie drehte das Buch um und schob es Cloud zu.

Cloud und Léon beugten sich über das Buch und lasen sich den Abschnitt durch, auf den das Mädchen mit ihren Zeigefinger zeigte.
 

„Die Familie „zu Wallenstein“ gehörte dem alten Adelsgeschlecht des Mittelalters an. Die Familie zu Wallenstein war für ihr großes Handelsgeschick weit über die damaligen Grenzen Europas bekannt und ihr Einflussreichtum erstreckte sich über alle Länder des Westens und Ostens. Als die Pest ungefähr bis zum Jahre 1353 in Europa anhielt, fiel ungefähr ein Drittel der europäischen Bevölkerung dieser Krankheit zum Opfer. Auch die Familie zu Wallenstein war davon betroffen und die Angehörigen der Familie starben allesamt an der Krankheit, sodass der Familienname erloschen ist.“

Cloud und Léon tauschten wieder einen Blick miteinander.

„Was machen wir jetzt? Wir sitzen in der Tinte!“, dachte Cloud und unterhielt sich per Gedanken mit seinem Bruder über die Situation.

„Wir sollten uns anhören, was sie zu sagen hat, dann werden wir weitersehen!“, sagte Léon gedanklich und nickte dann seinem Bruder zu.

„Also Hermine, was möchtest du wissen?“, sagte Cloud und nannte nun den Namen des Mädchens, das ihm gegenüber saß.

„Ich möchte wissen, warum du dich plötzlich so für die magischen Wesen einsetzt. Früher warst du eher ein Mitläufer von Draco Malfoy und hast immer und überall gegen jedes Wesen gewettert, das deiner damaligen Meinung nicht intelligent genug war. Jetzt aber schwörst du dich darauf ein, dass du jedes Wesen retten und unterstützen möchtest. Eine letzte Frage habe ich da noch. Wie kann es sein, dass du den Namen zu Wallenstein trägst, wo er doch vor mehr als 650 Jahren erloschen sein soll?“, fragte Hermine und sah ihn nun etwas misstrauisch an.

Cloud kratze sich am Hinterkopf und überlegte fieberhaft darüber, was er ihr antworten sollte.

Nach einer kurzen Zeit des nachdenkens, antwortete er ihr dann.

„Ich kann dir auch nicht mehr sagen, als ich weiß. Ich trage den Namen seit kurz vor Beginn des neuen Schuljahres. Da bin ich von der Familie zu Wallenstein adoptiert worden. Wahrscheinlich haben sie sich den Namen ausgesucht und sich daraufhin umtaufen lassen!“, sagte Cloud und hoffte inständig, dass Hermine diese Erklärung schlucken würde.

Hermine wirkte daraufhin nur noch skeptischer.

„Was mir noch aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass du wesentlich blasser geworden bist und du bist damals in den kalten See schwimmen gegangen, obwohl es sehr kalt war. Ich habe da so einen Verdacht, was mit dir los ist, aber es wäre besser, wenn wir das an einem Ort besprechen, wo wir nicht so leicht belauscht werden könnten und das am Besten unter vier Augen!“, sagte sie und warf Léon einen unsicheren Blick zu.

Léon fing ihren Blick auf und runzelte die Stirn.

„Das Date mit Cloud muss ich dir versauen. Wir haben ganz klare Anweisungen von unseren Eltern bekommen, dass wir uns nicht trennen dürfen!“, sagte Léon und sah sofort, dass er Hermine damit einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte.

„Na gut, wenn’s unbedingt sein muss. Dort drüben ist ein kleines Café, dort können wir uns reinsetzen.“ Sagte Hermine und deutete auf ein kleines Café, das am Rande des Parks war.

Beide Brüder tauschten einen Blick und nickten dann. Gemeinsam mit Hermine gingen sie auf das Café zu.

„Das gefällt mir nicht. Wir balancieren mit ihr auf Messers Schneide. Wenn sie etwas erkannt hat, dann sind wir geliefert!“, schoss es Cloud durch den Kopf und auch Léon und Nurarihyon bekamen seine Gedanken mit.

„Wenn es brenzlig wird, dann kann ich immer noch Thomas rufen, ohne dass es jemand mitbekommt und Thomas wird sich dann um sie kümmern!“, sagte Nurarihyon und Cloud wurde bei diesem Gedanken noch mulmiger.

Sie betraten das Café, wobei Cloud Hermine die Tür aufhielt und sie zuerst eintreten ließ. Cloud und Léon folgten ihr und sie sahen sich in dem kleinen Café um. Es war weihnachtlich geschmückt und es gab mehrere Ecken, wo sich die Gäste ungestört unterhalten konnten. Cloud steuerte auf eine dieser Ecken zu und die beiden anderen folgten ihm. Sie setzten sich und sofort kam eine Bedienung zu ihrem Tisch und nahm ihre Getränke auf.

Worüber sich Cloud wunderte war, das Hermine ihre Bestellung auf fehlerfreiem deutsch aufgab.

„Nicht schlecht, Hermine. Aber für dich ist es mit Sicherheit ein Kinderspiel, einen Sprachtrank zu brauen!“, sagte Cloud leise.

Auf Hermines Gesicht breitete sich ein kleines Lächeln aus, aber sofort wurde ihr Blick wieder bohrend.

„Schluss mit den Schmeicheleien, ich will jetzt endlich antworten. Warum hast du deine Meinung zu den magischen Wesen und zu den anderen Slytherins so rapide geändert?“, zischte Hermine ungeduldig.

In diesem Moment kam die Bedienung und servierte ihnen die Getränke. Als die Frau wieder weg war, antwortete er ihr.

„Du hast mir klar gemacht, dass es Schwachsinn ist von der Überlegenheit der Hexen und Zauberer zu reden und ich habe einfach mal meine grauen Zellen angestrengt und bin zu dem Schluss gekommen, dass du Recht hast. Als ich anfing, meine Meinung darüber zu äußern, hat das den Slytherins natürlich nicht gepasst und deshalb bin ich mit ihnen aneinander geraten.“ Erklärte Cloud und ihm wurde innerlich immer mulmiger zu mute.

„So und warum bist du so blass geworden und komm mir jetzt nicht damit, dass du ein Fan Japans bist und dich an das dort herrschende Schönheitsideal anpassen willst! Harry und Ron mögen das ja geglaubt haben, ich aber nicht!“, sagte Hermine offen heraus.

Cloud dachte fieberhaft über eine Antwort nach, die Hermine schlucken würde, doch es fiel ihm absolut nichts ein.

„Versuch es mit der Mondscheinkrankheit! Diese Krankheit sorgt dafür, dass du normalerweise nicht bei Tageslicht herumlaufen kannst, aber durch Zaubertränke ist es dir möglich. Die Zaubertränke haben aber die Nebenwirkung, dass deine Haut so blass geworden ist!“, schlug Nurarihyon vor und präsentierte Cloud so eine schlüssige Antwort auf Hermines Antwort.

„Gut, ich wollte es eigentlich nicht sagen, aber wenn du so darauf drängst werde ich es dir sagen. Ich leide unter der Mondscheinkrankheit. Durch diese Krankheit könnte ich normalerweise nicht tagsüber herumlaufen, aber durch...!“, sagte Cloud, doch er wurde von Hermine angeschrien.

„Hör jetzt auf mit diesen Lügen! Sag mir jetzt endlich, was mit dir los ist!“, schrie Hermine und plötzlich war das gesamte Café verstummt und starrte zu ihnen herüber.

Wahrscheinlich dachten die anwesenden Gäste, dass es sich hier um einen Streit zwischen einem Pärchen handelte, weshalb sie sich wieder abwandten.

„Ich glaube, Ms. Granger, dass wir dieses Gespräch mit einer weiteren Person fortsetzen sollten!“, sagte eine alte Stimme, die Cloud von irgendwoher bekannt vorkam.

Cloud sah sich im Café um und erblickte dann im Schatten einen alten Mann sitzend. Seine Augen weiteten sich vor Unglaube. Doch bevor er seinen Unglaube in Worte fassen konnte, trat die Person aus dem Schatten heraus und nun konnte ihn jeder für einen Moment im Café sehen, bis er sich neben Hermine setzte.

„Wenn Dumbledore hier ist, dann haben wir wirklich ein dickes Problem! Nurarihyon, ruf unsere Eltern, sie sollen herkommen!“, schoss es Cloud durch den Kopf.

Der Dämon nickte ihm zu und rief in Gedanken so laut nach Béatrice und Thomas, dass es Cloud wunderte, dass keiner der Gäste aufschreckte.

„Nun Cloud, wie Ms. Granger dir bereits mitgeteilt hat, macht sie sich Sorgen um deinen Zustand, sowie körperlicher und geistiger Natur.“ Sagte Dumbledore und sah ihn an wie einen Enkel, den er am liebsten einen riesigen Berg an Süßigkeiten geschenkt hätte.

Noch bevor sich Cloud zu einer Antwort durchringen konnte, öffnete sich die Tür des Cafés und Cloud und Léons Eltern traten ein.

Sie sahen sich um, erblickten ihre Söhne und gingen sofort auf ihren Tisch zu. Sie organisierten sich noch zwei Stühle und setzten sich zu ihnen.

„Guten Tag, schön sie hier an einen vorweihnachtlichen Abend hier zu treffen, Professor.“ Sagte Thomas und streckte Professor Dumbledore die Hand hin.

Dumbeldore schüttelte seine Hand und auf seinem Gesicht bildete sich ein Lächeln.

„Es freut mich sie wiederzusehen, Thomas, und Béatrice, sie sind noch genauso schön wie ich sie in Erinnerung habe!“, sagte Dumbledore und schüttelte auch Béatrice die Hand.

Danach setzten sie sich und der Schulleiter begann ohne Umschweife.

„Ms. Granger ist heute in meiner Begleitung aus der Schulen hier her gekommen, weil sie sich Sorgen um den Zustand von Cloud macht. Sie hat einen bereits verhärteten Verdacht, den sie euch gerne kund tun möchte.“ Erklärte Dumbledore und lächelte in die Runde.

„Nun, junge Dame, was für einen Verdacht hast du, was Cloud betrifft?“, fragte Thomas freundlich.

Hermine holte tief und bebend Luft.

„Nun, Clouds Verhalten in der Schule ist mir immer mehr und mehr aufgefallen. Zuerst wurde er immer blasser, dann setzt er sich für die Gleichberechtigung der magischen Kreaturen ein, was ihn früher nicht interessiert hat und dann stellt er sich noch gegen seine Mitschüler. Ich habe da einen gravierenden Verdacht, der alles ändern würde, wie es momentan ist.“ Sagte Hermine und zog, als sie fertig war, zischend die Luft ein.

Béatrice war es nun, die etwas sagte.

„Nun, was genau für einen Verdacht hast du, junge Dame?“

Hermine wandte sich ihr zu und schluckte.

„Ich habe den Verdacht, dass Cloud ein Vampir ist!“, sagte sie und ließ diesen gewaltigen Verdacht eine Weile im Raum stehen.

Thomas und Béatrice blieben ganz ruhig, ganz so, als wenn sie über das Wetter reden würden.

„Und wie kommst du auf diesen Verdacht?“, fragte nun diesmal Dumbledore und schaltete sich so wieder in das Gespräch ein.

Hermine holte noch mal zischend Luft, dann antwortete sie:

„Zum einen wurde Cloud immer blasser, dann waren da seine roten Augen. Es gibt zwar bei den Muggeln so was wie Kontaktlinsen, aber dafür wäre Cloud noch zu jung. Zum weiteren sah ich ihn einmal im eiskalten See auf dem Schulgelände schwimmen. Dann kommt noch die Tatsache hinzu, dass es in letzter Zeit immer wieder zu Übergriffen auf Schüler und Schülerinnen kam. Alle sind im Krankenflügel gelandet, mit einem nicht lebensgefährlichen Blutmangel. Allerdings konnte sich niemand an den Angreifer erinnern. Dann noch die Tatsache, dass Draco Malfoy mit einer gebrochenen Hand im Krankenflügel aufgetaucht ist und er behauptete, dass Cloud ihn mit nur einer Berührung das Handgelenk gebrochen hätte. Das sind alles Tatsachen, die sich nicht von der Hand weisen lassen. Zudem kommt noch hinzu, dass ich bei meiner Recherche auf den Namen zu Wallenstein gestoßen bin. Das komische dabei ist aber, dass alle Mitglieder der Familie zu Wallenstein bereits damals bei der Pest umgekommen sein sollten und der Name deshalb erloschen sein soll. Wo sich jetzt mir die Frage stellt, warum tragen sie den Namen noch immer?“

Béatrice und Thomas tauschten einen Blick, doch dann seufzte er.

„Irgendwann kommt es immer raus. Bis jetzt ist es niemanden von unserer Familie gelungen, unser kleines Geheimnis zu wahren. Nun, junge Dame, du hast vollkommen recht, Cloud ist ein Vampir, aber vielleicht möchte er dir ja selbst erzählen, wie es dazu gekommen ist.“ Sagte Thomas und legte die Hand auf Clouds Schulter.

Cloud räusperte sich und erzählte Hermine die ganze Geschichte, wie er gegen den Troll gekämpft und somit Léon geholfen hatte, Léon ihm danach das Angebot gemacht hatte, ihn in einen Vampir zu verwandeln und in seine Familie mit aufzunehmen.

„Deshalb bin ich so blass geworden. Deshalb musste ich immer wieder Blut trinken und die anderen Schüler beißen.“ Beendete Cloud seine Erklärungen und es schien ihm ein Zentner von den Schultern zu fallen.

„Warum hast du es getan? Warum hast du dich in einen Vampir verwandeln lassen?“, fragte Hermine und wirkte nun wieder überaus neugierig.

„Ich habe mir damals auch die selbe Frage gestellt. Warum sollte ich mich in einen Vampir verwandeln lassen. Etwa, weil sich dann meine Kräfte sprunghaft steigern würden, oder wegen des ewigen Lebens? Nein, Hermine, dass waren nicht die Gründe, warum ich Léons Angebot annahm. Ich nahm es an, weil ich endlich eine richtige Familie haben wollte. Ich war es leid, allein zu sein. Ich wollte zu jemanden gehören, der mich so akzeptierte, wie ich war, mit meinen Ecken und Kanten. Und so nahm ich Léons Angebot an und wurde zu einem Vampir. Ich muss zugeben, dass als er verschwunden war und ich von dem Ausflug zurückkehrte, ich es als eine Art schlechten Scherz hielt, aber es war Realität und nur kurze Zeit später wurde ich adoptiert, worüber ich heute noch dankbar bin.“ Sagte Cloud und sah von seinen Eltern zu Léon herüber.

Seine Eltern und auch Léon lächelten ihm zu und sahen nun zu Hermine herüber.

„Ich möchte dich aber noch bitten, dieses kleine Geheimnis für dich zu behalten. Es würde sich nicht gut in der Schule machen, wenn es in der Schule öffentlich bekannt werden würde, dass ich zur Hälfte ein Vampir bin und zur anderen Hälfte ein Zauberer, wobei es sich bei dieser Mischung auch schon wieder anderes verhält, denn schließlich kann man nicht sagen, dass ich nur zur Hälfte ein Vampir bin. Ich bin beides, Zauberer und Vampir und deshalb bin ich so dafür, dass sich die Zauberer und die magischen Wesen auf Augenhöhe begegnen.“ Sagte Cloud.

Hermine nickte und willigte so in Clouds Bitte ein.

„Danke!“, sagte Cloud und wirkte nun sichtlich erleichtert.

Draußen war es nun stockdunkel und als Cloud nach draußen sah, fiel ihm dies auch auf.

Die Bedienung kam auf sie zu und räusperte sich.

„Entschuldigen Sie, aber wir schließen jetzt!“, sagte sie höflich.

Cloud nickte und holte sein Portmonee.

„Wie viel macht das?“, fragte er.

Die Frau rechnete den Preis aller Getränke zusammen und antwortete dann:

„Das macht dann 7,50 € !“

Cloud öffnete das Portmonee und zog einen 10 € Schein heraus.

„Hier, geben Sie mir 2 € zurück, dann ist es okay!“, sagte er.

Die Bedienung rechnete ab und dankte ihm für den Besuch.

„Ich denke, wir sollten nun gehen. Es ist bereits spät und Agathe wird sich wieder mal Sorgen machen, wo wir bleiben!“, sagte Thomas und erhob sich.

Cloud warf seinem Vater einen etwas ungläubigen Blick zu, sagte aber nichts. Er verabschiedete sich von Hermine und Professor Dumbledore und verließ zusammen mit seiner Familie das Café.

Als sie draußen in der Kälte standen, zog sich Cloud seine Jacke enger an den Körper.

„Tut mir leid, dass ich euch in diese Situation gebracht habe. Ich hätte besser aufpassen müssen!“, sagte Cloud niedergeschlagen.

Thomas schüttelte den Kopf.

„Auch wenn du besser aufgepasst hättest, wäre es diesem Mädchen früher oder später aufgefallen. Sie ist jemand, die solange sucht, bis sie etwas gefunden hat. Außerdem bist du nicht der erste und wirst auch nicht der letzte sein, bei dem unser Geheimnis auffliegen wird. Wie ich bereits im Café sagte, ist es bei jedem von uns aufgeflogen. Bei dem einen freiwillig, bei dem anderen eher unfreiwillig. Also mach dir keine Gedanken darüber. Sie hat versprochen, dass sie es nicht verraten wird und ich habe dafür gesorgt, dass sie es nur verraten kann, wenn Léon oder du es ihr erlaubt. Jetzt sollten wir aber wirklich zurück, oder Agathe macht uns einen Kopf kürzer!“, sagte Thomas und sie traten in den Schatten einer großen Birke, die im Park stand.

Cloud sah sich noch einmal um, um sicher zu gehen, dass sie niemand beobachtete, dann versank er mit den Anderen zusammen im Schatten.

Einen Augenblick später tauchte er wieder im Schatten des großen Baums auf, der auf dem Gelände des Anwesens der Familie zu Wallenstein stand.

Sie stapften durch den Schnee zurück zur Villa und traten hinein.

Der Eingangsbereich der Villa war vollkommen dunkel und verlassen. Es musste nah an Mitternacht sein, soviel war Cloud sicher.

„Ihr beide geht jetzt am Besten ins Bett. Es war ein anstrengender Tag!“, sagte Béatrice und ohne auch nur ein Wiederwort zu geben gingen die beiden Brüder hoch ins obere Stockwerk. Als sie vor Clouds Zimmer angekommen waren, wandte sich Cloud an Léon.

„Hey, sag mal. Ist es dir auch schon mal passiert, dass jemand herausgefunden hat, dass du ein Vampir bist?“, fragte Cloud und sah Léon etwas geknickt an.

Léon wusste, wie er sich fühlte, denn schließlich war er vor gut einem halben Jahr in der selben Situation wie Cloud gewesen.

„Klar, wie Vater schon gesagt hat. Es ist jedem von uns passiert und auch bei mir war es so.“ antworte Léon

Cloud horchte auf.

„Ach ja?! Und wer war es, der dein Geheimnis herausgefunden hat?“ fragte Cloud nun neugierig.

Léon gluckste.

„Du warst es. Was meinst du, wie geschockt ich war, als du es herausgefunden hast. Aber wie schon gesagt, jetzt ist es passiert und wir können es nicht ändern. Also sollten wir jetzt ins Bett gehen. Kopf hoch, in zwei Tagen ist Weihnachten und ich hab mir schon was passendes für dich überlegt. Also gute Nacht!“, sagte Léon und ging den Gang weiter zu seinem Zimmer.

Cloud atmete erleichtert auf und ging dann in sein Zimmer, wo er sich fertig machte und ins Bett legte. Er schlief erst nach ein paar Minuten ein.

Er hatte einen sehr merkwürdigen Traum. Er saß auf dem dreibeinigen Stuhl in der großen Halle und hatte wieder den sprechenden Hut auf dem Kopf. Der Hut flüsterte ihm zu, doch die Worte wollten Cloud nicht erreichen. Dann schien er etwas in die große Halle zu rufen und ein fünfter Haustisch, der aufgestellt worden war, sprang auf und applaudierte. Plötzlich erglühte das Hauswappen, dass auf Clouds Schulumhang prangte und veränderte sich. Aus dem grünen S wurde ein silbernes N auf mitternachtsblauen Grund. Auch die Ränder seiner Schuluniform, die zuvor noch grün waren, änderten sich nun in silbern. Cloud erhob sich vom Stuhl und nahm den Hut von seinem Kopf. Eine Hand legte sich auf seine Schulter und als er in das Gesicht schaute, dass zu der Hand gehörte, schreckte er aus seinem Traum.

„Nurarihyon!“, keuchte er, als er aufschreckte.

Er fasste sich mit einer Hand ans Gesicht und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Schon spürte er eine bekannte Aura, die in seinem Zimmer Form annahm.

„Was ist los, Cloud?“, fragte der Dämon und trat auf das Bett zu.

„Ich hatte gerade einen seltsamen Traum. In diesem Traum war ich in Hogwarts und saß mitten in der großen Halle. Ich hatte wieder den sprechenden Hut auf dem Kopf, der uns in die jeweiligen Häuser verteilt und der Hut hat mich zu einem neuen Haus zugeteilt. Jemand hat mir seine Hand auf die Schulter gelegt. Als ich ins Gesicht dieser Person gesehen habe, bin ich aufgewacht.“ Sagte Cloud und sank wieder in die Kissen.

Für einen Moment hatte er das Gesicht der Person gesehen, die ihm die Hand auf die Schulter gelegt hatte. Es war Nurarihyon gewesen. Aber dieser hatte Hogwarts auch nie betreten und würde es in den nächsten Jahren wahrscheinlich auch nicht tun.

„Es war bestimmt nur ein schlechter Traum. Leg dich wieder hin und schlaf!“, sagte der Dämon.

Cloud nickte leicht, doch da kam ihm ein Gedanke, dem er noch nachgehen musste. Dieser Gedanke hatte nichts mit seinem Traum zu tun.

„Nurarihyon, sag mal, gibt es eine Möglichkeit mit seiner Aura anderen Personen ein falsches Aussehen von mir vorzugaukeln. Ich meine, dass man durch seine Aura so sich ein falsches Aussehen als Illusion erschafft.“ Sagte Cloud und wirkte nun neugierig.

Der Dämon runzelte die Stirn.

„So etwas ist möglich, aber warum solltest du so was tun wollen?“, fragte nun der Dämon.

Cloud zuckte nur mit den Schultern und erwiderte dem Dämon, dass es in Hogwarts ganz nützlich sei. Er wünschte dem Dämon noch eine gute Nacht und drehte sich dann um und schlief wieder ein.

Auch der Dämon machte sich wieder zurück in sein Bett, dass allerdings nicht ganz leer war.

Am nächsten Morgen wurde Cloud von einem der Dienstmädchen geweckt.

„Es ist Zeit, auf zu stehen, junger Herr. Ihre Eltern warten bereits im Speisesaal auf euch!“, sagte das Dienstmädchen und zog die Vorhänge vom Fenster zurück, sodass das Sonnenlicht ungehindert hereinkam.

Cloud schob die Bettdecke bis zum Bauch und wollte sie sich schon ganz vom Körper schieben, als ihm etwas auffiel.

„Kannst du bitte meinen Eltern ausrichten, dass ich mich fertig mache und dann zu ihnen komme!“, bat Cloud das Dienstmädchen.

Das Dienstmädchen, das in Wirklichkeit schon eine junge Frau war, verbeugte sich und sagte dann:

„Ich werden es ihren Eltern ausrichten, junger Herr.“ Sagte sie und verließ Clouds Zimmer.

„Gut, dass sie nicht gemerkt hat!“, brummte Cloud und stand aus seinem Bett auf.

Er hatte das, was viele Jungen und wie er später auch noch feststellen sollte auch Männer morgens hatte. Seine Schlafhose spannte sich und er taperte ungelenk in sein Badezimmer und ging erst mal unter die Dusche.

Nachdem er fertig war mit duschen, zog er sich an und putzte sich die Zähne. Als er mit seiner Morgenhygiene und auch mit dem anziehen fertig war, verließ er sein Zimmer und ging hinunter in den Speisesaal.

Dort saßen bereits die Anderen aus seiner Familie. Thomas, Béatrice, Wiki, der Dämon Nurarihyon und auch Clouds und Léons andere Tante Agathe war anwesend.

Als Cloud den Speiseraum betrat, richtete Agathe sofort ihren Blick auf Cloud und dieser merkte sofort, wie Agathe versuchte, in seine Gedanken einzudringen. Cloud verstärkte seine geistige Mauer und setzte sich neben Léon, nachdem er allen einen guten Morgen gewünscht hatte.

Er fing an zu frühstücken und fragte seine Mutter, was für den heutigen Tag geplant sei.

„Nur ein wenig Training für dich und Léon!“, antwortete sie.

Cloud war sich darüber im Klaren, was dies wieder bedeutete, vor allem, wenn Nurarihyon sein Lehrer im Training war.

„Gut, aber können wir dann das üben, worüber ich dich heute Nacht gefragt hatte, Nurarihyon?“, fragte Cloud direkt den Dämon.

Wiki warf ihm einen verwirrten Blick zu.

„Klar, können wir das üben, aber erwarte nicht, dass es gleich beim ersten Mal klappt. Ich habe selber einige Male gebraucht, bis es funktioniert hat.“ Ermahnte ihn der Dämon.

Cloud nickte und machte sich wieder über sein Frühstück her. Als er damit fertig war, sagte Wiki:

„So, da ihr Beide jetzt fertig seid mit frühstücken, habt ihr eine halbe Stunde für euch privat zur Verfügung, dann erwarten Nurarihyon und ich euch im Trainingsraum.“ Sagte sie und gemeinsam fingen sie an, den Tisch abzuräumen.

Nachdem sie fertig waren, gingen Cloud und Léon beide hoch in ihre Zimmer und zogen sich ihre Trainingskleidung an.

Cloud zog sich gerade seine Sportschuhe an, als es an seiner Zimmertür klopfte.

In ihm kam ein mieses Gefühl auf und als er die Tür öffnete, wusste er auch, warum dies so war.

Vor der Tür im Gang stand seine Tante Agathe.

„Was kann ich für dich tun?“, fragte Cloud höflich, doch er konnte einen frostigen Unterton aus seiner Stimme nicht verbannen.

„Ich wollte mit dir reden. Unter vier Augen!“, antwortete sie und wartete auf Clouds Reaktion.

Cloud trat einen Schritt von der Tür weg und ließ sie somit eintreten.

„Gut, reden wir also, aber ich schlage erst mal einen Waffenstillstand vor.“ Sagte Cloud und hielt ihr die Hand hin.

Sie sah ihn einen Augenblick misstrauisch an, doch dann ergriff sie seine Hand und schüttelte sie.

„Setzt dich doch!“, bat Cloud höflich und deutete auf die Couch.

Agathe folgte der Geste und nahm auf der Couch Platz. Cloud setzte sich auf einen der dazu gehörigen Sessel und sah seine Tante erwartungsvoll an.

Sie faltete ihre Hände zusammen und sah direkt in Clouds Augen. Normalerweise, wenn sie dies tat, versuchte sie an Clouds geistigen Schutzwall vorbei zu kommen, aber Cloud spürte keinerlei dieser Versuche.

Sie räusperte sich und sagte dann:

„Ich habe bereits von Anfang an gemerkt, dass du unsere Familie auch als deine eigene Familie ansiehst, obwohl du erst sei einem halben Jahr unseren Namen trägst. Du hast aber noch nicht jeden aus unserer Familie persönlich kennen gelernt. Ich habe davon gehört, dass du einen Vampir aus der Gefangenschaft des Zaubereiministeriums geholfen hast. Dafür möchte ich dir danken, denn dieser Vampir ist mein Mann und zugleich auch dein Onkel. Er ist ebenfalls mit deiner Mutter verwandt. Dieser Angriff von seitens der Zauberer hatte mich so in Rage gebracht, dass ich nicht mehr klar denken konnte und mein alter Groll gegen diese Gesellschaft wieder auflebte. Das hast du leider zu spüren bekommen und ich bin heute hier her gekommen, um mich dafür bei dir zu entschuldigen. Ich habe einfach meine Selbstbeherrschung verloren, als ich erfahren habe, dass auch du ein Zauberer bist. Du wirst deinen Onkel schon sehr bald kennen lernen, denn er kommt zum Weihnachtsfest hier her.“ Sagte sie.

Sie schien erleichtert zu sein, diese Worte endlich gesagt zu haben.

Cloud saß noch immer wie versteinert da und musste erst mal das verdauen, was er zu hören bekommen hatte.

Cloud schluckte den Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte, herunter und sagte dann:

„Danke, dass du mir das erklärt hast, aber warum hasst du die Zauberer so? Was haben sie dir angetan?“

Mit dieser Frage schien sich Cloud auf einen sehr schmerzhaften Punkt bei Agathe gestellt haben.

Sie verzog das Gesicht und kämpfte scheinbar mit den Tränen.

„Die Zauberer haben mit einem Fluch meinen Sohn in den Wahnsinn getrieben. Du musst wissen, wir Vampire sind zwar unsterblich und auch körperliche Verletzungen heilen bei uns in Sekundenschnelle, aber geistige Verletzungen heilen genauso langsam, wenn gar nicht wie bei Menschen. Sie haben meinen Sohn so lange gefoltert, bis er den Verstand verloren hat und das habe ich ihnen niemals verziehen!“, sagte Agahte und holte sich ein Taschentuch hervor, um sich die Tränen abzutupfen.

An der Tür klopfte es und als Cloud es ignorieren wollte, sagte Agathe:

„Mach ruhig auf, du solltest eigentlich schon lange beim Training sein!“

Sie versuchte ihrer Stimme einen festen Klang zu geben, doch es gelang ihr nicht so ganz.

Cloud stand von Sessel auf und öffnete die Tür. Vor ihm stand der Dämon Nurarihyon und er sah nicht besonders erfreut aus.

„Du bist zu spät. Wir warten bereits auf dich!,“ sagte der Dämon wütend.

Agathe stand auf und ging ebenfalls zur Tür.

„Clouds Verspätung ist nicht sein Verschulden, sondern meins! Richte das Wiki aus!“, sagte Agathe, sah dem Dämon aber nicht direkt an, so dass dieser nicht die Spur ihrer Tränen sehen konnte.

„Wie dem auch sein. Cloud wird am Training teilnehmen!“, sagte der Dämon bestimmend.

Cloud mochte es nicht, dass über ihn geredet wurde, wenn er genau daneben stand.

„Ich werde am Training teilnehmen, aber mir ist es auch wichtig, Streitigkeiten mit Familienmitglieder zu regeln.“ Sagte Cloud und ging am Dämon vorbei, ließ aber nicht die Gelegenheit aus, ihn anzurempeln.

Was Cloud allerdings nicht sehen konnte war das leichte Lächeln, was sich auf dem Gesicht des Dämons gebildet hatte.

Cloud verabschiedete sich von Agathe und ging dann mit Nurarihyon zum Trainingsraum in die andere Villa. Sie sprachen beide kein Wort miteinander und als sie am Trainingsraum angekommen waren, musste Cloud Wiki erst mal Rede und Antwort stehen. Als er dies getan hatte, sah sie ihn mit einer Mischung aus Überraschung und Unglaube an, sagte allerdings nichts. Durch seine Verspätung musste Cloud natürlich viel aufholen und so wurde er von Nurarihyon doppelt und dreifach gedrillt. Auch die Gewichte, die selbst für einen Jungvampir verdammt schwer waren, musste er tragen. Aber das Training hatte auch so seine Erfolgsmomente für Cloud bereit. So schaffte dieser es dem Dämon im Schwertkampf standzuhalten, ohne auch nur einmal von ihm zu Boden gestreckt zu werden. Auch die Technik, um die Cloud Nurarihyon in der Nacht gebeten hatte, zeigte der Dämon ihm. Auch wenn es Cloud noch nicht gelang, so fand er es faszinierend, sich als jemand anderes auszugeben. Er hatte sich auch schon vorgenommen, bei wem er diese Technik anwenden wollte. Als kleinen Denkzettel hatten sich Wiki und Nurarihyon noch etwas gemeines für Cloud ausgedacht. Sie banden an seinen Füßen zwei Eisenkugel und scheuchten ihn zwanzig Runden quer durch den riesigen Trainingsraum.

Nachdem das Training beendet war, sagte Wiki:

„So, für heute seid ihr fertig. Morgen ist Weihnachten, das heißt, dass ihr die nächsten drei Tage nicht trainieren müsst, aber danach geht’s wieder weiter. Ich werde euch Morgen früh sagen, was das entsprechende Thema ist. Ihr könnt jetzt gehen!“, sagte Wiki und entließ die beiden Brüder.

Sie machten sich sofort auf den Weg in die Umkleide, wo sich Cloud erst mal seine voll geschwitzten Sachen vom Leib riss und schnell unter die Dusche sprang.

„Warum bist du denn zu spät gekommen?“, fragte Léon laut, während er in einer anderen Duschkabine duschte.

Cloud erzählte ihm von dem Gespräch mit Agathe und auch von dem Grund, warum sie so bei ihrem ersten Aufeinandertreffen die Fassung verloren hatte.

Lèon schwieg eine Weile. Erst als er das Wasser abstellte sagte er:

„So einige Vampire hegen Hass gegen die Zauberer. Jetzt versteh ich auch, warum es Agathe tut.“

Cloud machte sich weiter Gedanken darüber, bis er auf eine Sache stieß, die er bis dahin außer Acht gelassen hatte.

„Wie feiert ihr eigentlich Weihnachten noch mal?“, fragte Cloud und verließ seine Duschkabine.

Auch Léon verließ nun seine Duschkabine und trocknete sich ab. Er zog sich saubere Kleidung an, genau wie Cloud und antwortete dann.

„Am 24. Dezember machen wir immer eine Themenparty und am 25. Dezember gibt’s dann morgens die Geschenke, weil wir die Überzeugung haben, dass der Weihnachtsmann in der Nacht kommt. Natürlich gibt es keinen Weihnachtsmann. Dass Mutter und Vater die Geschenke unter den Weihnachtsbaum legen, hab ich mitbekommen, als ich sechs war.“ Sagte Léon und gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg zu ihren Zimmern.

„Apropos Weihnachtsbaum. Wo steht der denn? Ich hab noch keinen gesehen?!“, fragte Cloud und sah sich in der Eingangshalle um.

Das ganze Haus war zwar weihnachtlich geschmückt worden, doch einen Weihnachtbaum hatte Cloud wirklich noch nicht gesehen.

„Der Baum steht an dem Ort, wo wir dann gemeinsam Weihnachten feiern. Du wirst den Baum dann in zwei Tagen sehen. Ich muss dir aber noch etwas von Wiki erzählen. Sie hat mir aufgetragen dir zu sagen, dass du ihr und Nurarihyon nichts schenken sollst, denn sie schließen sich bei der Tradition an. Nach der Tradition schenken nur die Erwachsene den Kindern etwas, allerdings nicht umgekehrt. Die Kinder untereinander schenken sich nur eine Kleinigkeit!“, sagte Léon und als sie bei Clouds Zimmer angekommen waren, trennten sie sich.

Cloud betrat sein Zimmer und ging hinüber zu seinem Schreibtisch. Er hatte sich zwar so seine Gedanken gemacht, was er Lèon schenken wollte, und ihm war auch schon etwas passenden eingefallen. Sein einziges Problem war, dass er es bis morgen fertig haben musste. Vielleicht würde Wiki ihm dabei helfen.

Allerdings schaltete er zuerst seinen Computer ein und wartete nur einen Augenblick, bis dieser soweit war und so stöberte Cloud nach einem passenden Motiv im Internet. Er hatte nicht vergessen, dass Léon ein eingefleischter Fan der Serie Yu-Gi-Oh war und so hatte er sich vorgenommen, ihm eine funktionierenden Duelldisk zu bauen. Nach nur wenigen Minuten des Suchens fand er auch eine passende Duelldisk und druckte sich das Bild aus.

Er legte sich den Mantel der Schatten über und ging mit dem Bild zurück zur Trainingsvilla, wo er noch immer Wiki und Nurarihyon vermutete. Vor dem Trainingsraum zog er sich die Schuhe aus und betrat auf Socken den Trainingsraum. Allerdings sah er jetzt ein wenig anders aus als vorhin. Mehrere schwer aussehende Trainingsgeräte standen herum und Cloud erblickte den Dämon an einem der hinteren Geräte.

Noch immer vom Mantel der Schatten verborgen ging er zu dem Dämon herüber und erblickte auch Wiki, wie diese auf einem Laufband neben Nurarihyon trainierte.

Als Clouds Augenmerk auf dem Dämon fiel, wusste er sofort, warum dieser so schnell und so oft die Herzen der Frauen brach, denn sein ganzer Körper war vollkommen durchtrainiert. Für einen Moment stellte Cloud sich vor, wie er wohl aussehen würde, wenn er so durchtrainiert wäre wie Nurarihyon.

„Du würdest auch so ein Mädchenschwarm werden wie unser guter Nurarihyon. Darauf gebe ich dir mein Wort!“, sagte Wiki, die nun nicht mehr auf dem Laufband war, sondern neben ihm stand.

Cloud machte vor Schreck einen Satz nach oben und verlor so seine Konzentration, sodass er wieder sichtbar wurde. Wiki ließ ein amüsiertes Lachen hören.

„Du warst gerade so in deinen Gedanken versunken, dass jeder dich bemerkt hätte. Sorry, aber ich konnte es mir nicht verkneifen, mal einen kurzen Blick auf deine Gedanken zu werfen und ich kann dir sagen, dass das, was du dir da vorgestellt hast möglich ist. Du musst nur weiter trainieren und alles weitere erledigen wir.“ Sagte Wiki.

Cloud nickte, nachdem er sich von seinem Schreck erholt hatte.

„Der Grund aber, warum ich noch mal hierher gekommen bin ist, dass ich dich darum bitten möchte, mir bei Lèons Geschenk zu helfen. Ich hab schon was genaues geplant, doch mir fehlen noch ein paar Materialien, die ich holen muss.“ Sagte Cloud und hielt Wiki und Nurarihyon das Blatt hin, was er in seinem Zimmer ausgedruckt hatte. Beide sahen sich das Blatt an.

„Was soll denn das sein?“, fragte der Dämon und sah zweifelnd noch mal das Blatt an.

„Es ist ein Gegenstand aus einer Serie, die Léon sehr mag. Und das möchtest du jetzt nachbauen, aber wobei brauchst du meine Hilfe?“, erklärte Wiki und sah Cloud fragend an.

„Ich müsste noch mal los, um mir die Farben und das Metall zu besorgen. Das Metall muss sehr leicht sein, weil man es eventuell über längere Zeit tragen muss.“ Sagte Cloud und Wiki machte sich darüber ihre Gedanken.

„Gut, aber dafür musst du nichts kaufen, denn die Farben habe ich alle bei mir auf der Arbeit. Hast du auch vor bei diesem Geschenk Magie mit einzuarbeiten?“, sagte Wiki, worauf Cloud nickte.

„Wir ziehen uns um und dann können wir losgehen. Sag du schon mal jemanden Bescheid!“, wies Wiki ihn an, worauf Cloud so schnell er konnte in die Villa rannte, wo er seine Eltern vermutete.

Er fand sie auch im riesigen Wohnzimmer, wo sie zusammen mit Agathe saßen und Tee tranken.

„Hi, habt ihr kurz eine Minute für mich?!“, fragte Cloud, als er das Wohnzimmer betrat.

„Sogar mehr als eine Minute. Was ist denn los, Cloud?“, sagte Agathe und nippte an ihrer Teetasse.

Cloud erzählte ihnen leise, was er vor hatte.

„Nette Idee. Dann wünsch ich dir gutes Gelingen, mein Sohn!“, sagte Thomas.

Cloud bedankte sich bei ihnen und ging zurück in die Eingangshalle, wo er sich seine Jacke anzog. Er musste auch nicht lange warten und schon kamen Wiki und Nurarihyon durch die Tür.

„Kommst du? Wir fahren dorthin!“, sagte Wiki und gemeinsam verließen sie die Villa.

Vor der Haustür stand Wikis Motorrad, bloß dass diesmal noch ein Beiwagen daran befestigt worden war.

„Setz dich in den Beiwagen, Cloud!“ ,sagte Wiki und startete die Maschine.

Cloud setzte sich in den Beiwagen und schnallte sich an. Wiki setzte sich dagegen auf die Maschine und Nurarihyon hinter ihr und schlang die Arme um ihre Hüfte.

Sie fuhren los und verließen das Grundstück. Wiki fuhr aus Wildau heraus und in den Wald hinein. Sie fuhren durch den Wald und als sie diesen verlassen hatten, sahen sie schon die Grenze der Stadt Königswusterhausen. Wiki hielt an der Stadtgrenze und bog nach rechts auf einen kleinen und holprigen Weg ab. Nach fünf Minuten Fahrt hielt Wiki das Motorrad an einem Schacht an und stieg ab. Sie ging ein paar Schritte, wobei sie immer wieder mit dem Fuß auf dem Boden stampfte. Nach kurzer Suche hatte sie gefunden, was sie gesucht hatte, denn sie bückte sich und hob ein riesiges Gitter hoch. Das Loch, was dadurch entstanden war, war so groß, dass sie samt Maschine und Beiwagen hindurchgepassten. Langsam fuhr Wiki die Schräge hinunter und bremste dann.

„Das wars! Ab hier müssen wir zu Fuß weiter!“, sagte sie und nahm den Helm ab.

Cloud kletterte aus dem Beiwagen und sah sich um. Obwohl es stockdunkel war, konnte er alles bestens erkennen. Es war ein feuchter, nach Moder riechender Raum, der sich zu einem Kanal hin öffnete. Der Eingang zum Kanal war durch ein Gitter, in dem eine Tür eingelassen worden war, versperrt, aber Wiki holte einen alten Schlüssel aus ihrer Hosentasche und sperrte die Tür auf.

Sie betraten den Kanal und Cloud musste sich aufgrund des Gestanks die Hand vor die Nase halten. In der Mitte des Kanals schnellte Wasser an ihnen vorbei. Sie gingen den schmalen Weg weiter den Kanal entlang, bis sie an eine Biegung ankamen, wo es wieder eine Tür gab. Diesmal wäre Cloud allerdings fast an ihr vorbei gelaufen, denn die Tür hatte genau die gleiche Farbe wie die Wände des Kanals. Nur weil Wiki ihn darauf aufmerksam gemacht hatte, war er stehen geblieben. Wiki öffnete die Tür genau wie die davor mit einem alten Schlüssel und einer nach dem anderen traten sie durch die Tür. Diesmal standen sie in einem unterirdischen Tunnelkomplex. Womit Cloud aber nicht gerechnet hatte war, dass er hier auf andere Vampire treffen würde, aber so war es. Als sie eintraten, sahen die anderen Vampire kurz auf, grüßten Wiki und gingen dann ihren jeweiligen Beschäftigungen nach. Wiki ging den Gang weiter entlang, bis sie zu einer großen, schwarzen Tür kamen und Wiki öffnete diese. Sie betraten den Raum und Cloud staunte nicht schlecht. Der Raum, den sie betreten hatten, war eine Werkstatt und die verschiedensten Werkzeuge waren fein säuberlich an der Wand aufgereiht.

Wiki ging hinüber zu einem Kasten und öffnete diesen. Eine Liste, die an dem Kasten angebracht worden war, zeigte, was sich in der Kiste befand. Wiki holte eine riesige Metallplatte heraus und überreichte sie Cloud.

„Das ist Titan, ein leichtes, festes und dehnbares Metall. Damit wirst du das herstellen können, was du möchtest.“ Sagte sie und reichte Cloud zudem auch noch gleich eine Schürze.

„Klasse, hast du vielleicht noch Papier und Bleistift? Ich muss mir noch ein paar Notizen machen!“, sagte Cloud und nahm die Metallplatte entgegen.

Wiki nickte und suchte ihm Bleistift und Papier heraus. Sobald sie es gefunden hatte, überreichte sie es Cloud, der sich sofort an die Arbeit machte und Zeichnungen und Skizzen anfertigte. Während der damit beschäftigt war, beobachteten ihn Wiki und Nurarihyon genau.

„Unser Kleiner scheint sich ja richtig in die Arbeit zu stürzen!“, sagte Nurarihyon und beobachtete Cloud bei seiner Arbeit.

Wiki nickte und erwiderte:

„Du wirst es mit Sicherheit auch schon gemerkt haben. Cloud hält sich immer noch zurück, in dem, was er tut. Wahrscheinlich hält er das alles hier noch für einen Traum. Er kann es nicht glauben, dass ihm auch mal etwas gutes im Leben widerfahren ist. Auch hat er sich noch nicht mit dem Gedanken angefreundet, dass er jetzt viel Geld zu Verfügung hat. Léon hat mir erzählt, als wir auf Cloud gewartet haben, dass dieser noch nicht mehr von seinem Taschengeld ausgegeben hat, als sich einen Döner zu holen. Cloud hortet das Geld, weil er sich wahrscheinlich denkt, dass er davon mehrere Monate auskommen muss. Das war vielleicht damals in seinem Heim so, aber nicht mehr hier. Wir müssen ihn einfach unter unsere Fittiche nehmen und klar machen, dass er in unserer Familie angekommen und willkommen ist.“ Sagte Wiki und sah Cloud an, der nun mit seinen Zeichnungen fertig war und zu Wiki herübersah.

Cloud hatte vom Gespräch des Dämons und seiner Tante nichts mitbekommen, denn sie hatten sich in ihren Gedanken unterhalten.

„Ähm Wiki, ich bräuchte jetzt deine Hilfe, denn jetzt muss ich mir Schablonen machen, doch ich brauche Hilfe bei der richtigen Vergrößerung, denn ich will nicht, dass die Duelldisk am Ende zu groß oder zu klein ist!“, sagte Cloud und sah dabei zu seiner Tante herüber.

Wiki stand auf und ging zu Cloud herüber und beugte sich über die Notizen, um diese zu lesen.

„Das sieht doch schon ganz ordentlich aus. Jetzt werden wir gemeinsam Schablonen machen, damit du so die Metallplatten zurecht schneiden kannst!“, sagte Wiki und holte eine große Pappe heraus, worauf sie dann gemeinsam die Schablonen zeichneten.

Als sie damit fertig waren, schnitten sie die Schablonen aus und legten sie auf die Metallplatten.

„So, und jetzt schneide schön sauber an den Rändern der Schablone entlang!“, sagte Wiki und sah erwartungsvoll zu Cloud herüber.

Dieser sah seine Tante nur verwirrt an.

„Wie soll ich denn das Metall durchschneiden. Ich kann zwar meinen Zauberstab verwenden, aber diesen wollte ich eigentlich erst benutzen, wenn ich die Duelldisk mit den Zaubern ausstatte.“ Sagte Cloud, worauf Wiki ihn ungläubig ansah.

„Du hast es ihm noch nicht beigebracht?“, fragte Wiki Nurarihyon ungläubig.

Der Dämon sah zuerst von Wiki, dann zu Cloud und wieder zu Wiki zurück.

„Was beigebracht?“, fragte Cloud, der nun neugierig geworden war.

Wiki schüttelte nur ungläubig den Kopf.

„Ich rede von einer Fähigkeit, den bei uns Vampiren so weit verbreitet ist wie bei normalen Kleinkindern das Laufen lernen. Es gehört zu den ersten Fähigkeiten, die einem Jungvampir wie dir eigentlich beigebracht werden. Léon kann es schon im Schlaf. Ich rede davon die Fingernägel in sekundenschnelle so zu verlängern und zu härten, dass sie als Waffen eingesetzt werden können. In dieser Form ähnelt die Hand meistens eher einer Klaue. Mit dieser Technik hatte dich auch Agathe angegriffen! Es ist kinderleicht es zu erlernen!“, erklärte Wiki.

Sie formte ihre Hand zu einer Klaue und tatsächlich verlängerten sich ihre Fingernägel, so dass ihre Hand nun wirklich wie eine Klaue aussah.

Cloud formte mit seiner Hand ebenfalls eine Klaue und ihm kam der Gedanke an einen schwarzen Jaguar, der seine Klauen ausgefahren hat, in den Sinn. Einen Augenblick passierte nichts, doch dann fingen seine Fingernägel wirklich an zu wachsen und sie hörten erst auf zu wachsen, als seine Hand wirklich einer Klaue glich.

„Wow!“, sagte Cloud und besah sich seine Hände an.

„So, und jetzt führe deinen rechten Zeigefinger an den Rand der Schablone und führe ihn an ihr entlang!“, wies Wiki Cloud an.

Cloud tat wie geheißen und fuhr mit seinem Zeigefinger die Schablone nach. Als er damit fertig war, hatte er tatsächlich nur mit seinem verlängerten Fingernagel das Muster der Schablone aus dem Metall geschnitten. Erstaunt besah er sich das zugeschnittene Metallstück an.

„Sehr gut! Jetzt musst du noch weitere Metallstücke zuschneiden und dann musst du sie zusammenschweißen!“, sagte Wiki und klopfte Cloud auf die Schulter.

Cloud nickte und hielt die Schablone wieder auf das Metallstück und schnitt sich wieder ein Stück zu. Diesen Vorgang wiederholte er noch einmal, so dass er dann drei Stücke vor sich zu liegen hatte.

„So, und jetzt kommt die Schweißarbeit. Hier hast du ein Schweißgerät und einen Sichtschutz. Ich werde deine Hand führen, damit du nicht aus versehen abrutschst.“ Sagte Wiki und überreichte Cloud einen Sichtschutz.

Cloud schüttelte zuerst seine Hände und seine Fingernägel schrumpften auf ein normales Maß zurück. Danach band der sich den Sichtschutz am Kopf fest und hielt zusammen mit Wiki das Schweißgerät. Bevor sie aber anfingen zu schweißen, legten sie sich die Platten so hin, dass sie sie mühelos zusammen schweißen konnten. Wiki warf das Schweißgerät an und gemeinsam schweißten sie die Platten zusammen.

Nach einer halben Stunde schweißen waren sie endlich fertig und legten die Rohduelldisk auf die Arbeitsfläche, um sich abzukühlen.

„So, jetzt brauch das Metall erst mal 2 Stunden zum Abkühlen. Solange kannst du dir schon mal die notwendigen Farben zurechtlegen. Ich werde dir das restliche Werkzeug geben!“, sagte Wiki und nahm ein paar Zangen und einen Hammer von der Wand.

Sie zeigte Cloud auch, wo sich die Farben befanden und Cloud holte sich alle Farben, die er brauchte und stellte diese auf die Arbeitsfläche. Danach folgte er Nurarihyon auf einen Wink von ihm hin und verließ die Werkstatt. Cloud, Wiki und Nurarihyon gingen, von Wiki geführt, den langen Tunnel entlang, bis sie zu einer weiteren Tür kamen, die offen stand. Aus ihr kam ein für Cloud köstlicher Geruch. Sie betraten den Raum und Cloud fand sich in einer unterirdischen, riesigen Küche wieder.

In der Küche am Herd stand eine junge Vampirin mit einer Punkfrisur, künstlich aufgeschlitzten Sachen und jeder Menge an Ohrsteckern an beiden Ohren.

„Hi jo Christy!“, sagte Wiki und klopfte der anderen Vampirin auf die Schulter.

Die Vampirin am Herd schreckte aus ihrer Kocherei hoch und sah Wiki irritiert an. Dann aber schrie sie so laut, dass sich Cloud die Ohren zuhalten musste.

„Wiki, oh mein Gott, du hast mir so gefehlt! Wo warst du denn so lange? Wenn ich das den anderen erzähle, die werden ausrasten vor Freude!“, schrie die Vampirin namens Christy.

Wiki lächelte und erwiderte:

„Ich war im Auftrag meiner Schwester unterwegs. Ich sollte auf unseren Schützling ein Auge haben!“

Christys Augen, die schwarz ummalt waren, leuchteten auf und sie sah zu Cloud herüber.

„Ach nein, wie süß ist der denn? Ist er Léons Gefährte? Warum solltest du ein Auge auf ihn haben? Das ist doch Léons Aufgabe.“ Sagte Christy in einer ohrenzerberstenden Lautstärke.

Cloud indessen fühlte sich irgendwie in den falschen Film versetzt.

Wiki kratzte sich verlegen am Hinterkopf, aber sie warf Cloud einen nervösen Blick zu.

„Naja, ich soll einen Blick auf ihn werfen, weil er auf ein Internat in England geht. Das ist der letzte Wunsch seiner leiblichen Eltern und du kennst ja Léon, sobald irgendwo ein hübsches Mädchen umherläuft, hat er für nichts anderes mehr Augen.“ Sagte Wiki und lächelte etwas nervös.

Christy nickte und fuhr sanft an ihr Kinn, ganz so, als wenn sie nachdenken würde.

„Na Kleiner, wie darf ich dich nennen? Mein Herr oder doch eher Schnuckelchen?,“ fragte Christy in einen unschuldig klingenden Tonfall.

Cloud biss sich zuerst auf die Zunge, denn ihm lag schon eine Spitze Bemerkung auf der Zunge und so antwortete er:

„Cloud reicht vollkommen, gnädige Dame!“

Hinter sich hörte Cloud ein unterdrücktes Husten, das eher wie ein Lachen klang.

Christy dagegen schien ein wenig vor den Kopf gestoßen.

„Gnädige Dame? Seh` ich wirklich schon so alt aus?“, sagte Christy verzweifelt und hielt sich an Wiki fest.

Nurarihyon konnte sich nun sein Lachen nicht mehr verkneifen und prustete laut los.

Christy fing sich allerdings schnell wieder, dann warf sie einen Blick auf Nurarihyon, der sich wieder gefasst hatte.

„Wow, ich wusste ja, dass du auf gut aussehende Männer stehst, aber mit dem hast du den Vogel eindeutig abgeschossen. Der sieht ja granatenscharf aus. Und, wie ist er so im Bett?“, sagte sie und als sie zuletzt diese offene Frage stellte, hielt der Dämon Cloud die Ohren zu.

„Hey, wir haben hier noch immer einen Unterachtzenjährigen unter uns, da könnt ihr doch nicht über so was reden!“, sagte der Dämon und hielt Cloud weiterhin die Ohren zu.

Wiki grinste nur, was für Christy offenbar Antwort genug war.

Bei Cloud stellte sich allerdings so langsam ,aufgrund des leckeren Geruchs, ein Hungergefühl ein und so fragte er:

„Was ist denn da hinten in den Töpfen?“

Christy sah auf und sah von Cloud hinüber zu den Töpfen, die auf dem Herd vor sich hinköchelten.

„Ach das. In den Töpfen sind Nudeln, Tomatensoße und Tomatensuppe. Alles nach meinen eigenen Rezepten. Willst du mal probieren, Wölkchen?“, sagte sie und verpasste Cloud noch einen Kosenamen.

„Wenn es nicht zu viele Umstände macht!“, sagte Cloud verlegen, als sogar sein Magen ein Knurren von sich gab.

Christy fing an zu lachen.

„Du bist wirklich süß, Kleiner. Hier sind die Teller, Besteck und Untersetzer!“, sagte sie und reichte Cloud die von ihr genannten Dinge.

Gemeinsam mit Wiki und Nurarihyon begannen sie den kleinen Esstisch zu decken.

Als sie fertig waren, servierte Christy ihnen das fertige Essen.

Sie belud jeden ihrer Teller großzügig mit den Nudel und Soße. Danach wünschten sie sich einen guten Appetit und fingen an zu essen.

„Sag mal, Wölkchen, in welches Internat gehst du eigentlich? Ich war in England schon in vielen Internaten, also sollte ich eine Menge kennen.“ Sagte sie und nahm eine weitere Portion der Nudeln in ihren Mund.

Cloud tauschte einen Blick mit Wiki, dann legte er Löffel und Gabel weg.

„Ich glaube nicht, dass du auf meiner Schule warst. Hör mir jetzt ganz genau zu, denn ich werde dir jetzt etwas sagen, was nur wenige Vampire wissen. Ich gehe auf die Hogwarts- Schule für Hexerei und Zauberei. Ich war, vor meiner Verwandlung ein Zauberer und ich habe jetzt auch noch meine Zauberkräfte. Ich habe sogar als Beweis meinen Zauberstab hier.“ Sagte Cloud und legte seinen Zauberstab auf den Tisch.

Christy machte große Augen, schluckte ihren Bissen herunter und sagte dann:

„Dann ist es also wahr, Hexen und Zauberer gibt es wirklich. Ich wollte es bis heute nicht glauben, aber es ist doch wahr. Vor meiner Verwandlung wahr ich ein ganz normaler Mensch. Wie werden denn die bei den Zauberern genannt?“, sagte Christy und reagierte somit vollkommen anders als es Cloud erwartet hatte.

„Ja, es ist wahr. Die normalen Menschen ohne irgendwelche magischen Kräfte werden von den Zauberern als Muggel bezeichnet!“, sagte Cloud und nahm einen weiteren Löffel Spagetti in den Mund.

Christy dachte über das nach, was Cloud ihr gesagt hatte.

Als sie fertig waren mit dem Essen, räumten sie die Teller und das Besteck in die Spülmaschine.

Cloud aber fühlte seinen Hunger noch nicht gestillt, denn er wusste, dass dieser Hunger nicht mit normaler Nahrung gestillt werden konnte.

Christy schien erahnt zu haben, was Cloud beschäftigte, denn sie öffnete den Kühlschrank und holte drei Beutel mit Blut heraus.

„Hier, als Nachtisch, Wölkchen!“, sagte sie und reichte Cloud einen der Blutbeutel.

„Danke und würdest du mich bitte nicht mehr Wölkchen nennen? Dieser Name ist wirklich dämlich!“, sagte Cloud und öffnete den Beutel an seinem Verschluss.

Christy dachte scheinbar einen Moment über seine Bitte nach, dann sagte sie:

„Nö, ich find Wölkchen süß, also heißt du jetzt bei mir Wölkchen!“, sagte sie.

Cloud war überhaupt nicht begeistert von ihrer Antwort.

Er trank seinen Beutel aus und warf dann die leere Packung in den Mülleimer. Als auch Wiki fertig war, bedankten sie sich für das Essen und gingen zurück zur Werkstatt.

Sie betraten die Werkstatt und Cloud ging hinüber zur Rohform der Duelldisk. Diese war in der Zwischenzeit abgekühlt, so dass Cloud sie mit dem Werkzeug weiter bearbeiten konnte. Wiki und Nurarihyon setzten sich wie zuvor etwas entfernt von Cloud hin und beobachteten ihn. Es dauerte eine Stunde, dann war Cloud soweit, dass er die Duelldisk nur noch mit Farbe besprühen und dann noch verzaubern musste. Als er zu einer der Farben griff, hielt Wiki ihn auf. Sie hielt ihm Schutzkleidung und Schutzbrille hin. Cloud schlüpfte in diese und fing dann an, die Duelldisk zu besprühen. Nach einer weiteren Stunde Arbeit war er damit fertig und legte die nun feuchte Disk auf die Arbeitsfläche, auf der zuvor Wiki alte Zeitungen ausgebreitet hatte.

„Nun heißt es wieder warten!“, sagte Cloud und setzte sich neben seine Tante.

Sie warten über eine Stunde, bis die Farbe endlich getrocknet war, dann packte Cloud die nun fast fertige Duelldisk in eine Plastiktüte und drehte sich zu Wiki um.

„Wir sind fertig! Was ich jetzt noch brauche ist eine Karte und das offizielle Regelbuch, damit ich es testen kann.“ Sagte Cloud und nahm die Duelldisk in der Tüte vorsichtig von der Arbeitsfläche.

„Gut, dann fahren wir mit der Duelldisk nach Hause und Nurarihyon holt dir noch schnell ein Regelbuch und eine Karte.“ Sagte Wiki und gemeinsam verließen sie den Tunnelkomplex und gingen durch den Kanal zurück zum Motorrad.

Cloud kletterte wieder in den Beiwagen und zog sein Portmonee heraus. Er reichte dem Dämon einen Zwanzigeuroschein und dankte ihm.

Danach warf Wiki die Maschine an und sie fuhren los.

„Wie kommt Nurarihyon denn wieder zurück?“, fragte Cloud, während sie die große Hauptstraße entlang fuhren.

„Na so wie sonst auch. Er rennt!,“ antwortete Wiki und beschleunigte die Maschine, so dass ihnen der Fahrtwind nur so um die Ohren pfiff und so ein weiteres Gespräch unmöglich machte.

Es dauerte nicht besonders lange, bis sie auf das Geländer der Villa fuhren.

Als sie vor der Villa hielten, in der sie wohnten, dankte Cloud seiner Tante und umarmte sie zum Abschied.

Wiki erwiderte die Umarmung und Cloud kletterte aus dem Beiwagen und betrat die Villa. Er zog sich seine Winterjacke aus und putzte sich seine Schuhe ab. Er stellte seine Schuhe in den Schuhschrank und als er sich aufrichtete kam Lèon gerade aus dem Wohnzimmer geschlendert.

„Hey, wo warst du?“, fragte Léon seinen Bruder.

„Ich musste noch etwas erledigen, deshalb war ich draußen!“, antwortete Cloud und wollte an seinem Bruder vorbeigehen, als dieser nach der Tüte langte.

Cloud wich mit der Tüte aus und ging schnell die Treppe hoch. Léon folgte ihm, denn scheinbar wollte er wissen, was sich in der Tüte befand.

„Kann bitte mal jemand Léon zurückhalten, sonst wird er noch sein Weihnachtsgeschenk sehen!“, schickte er seinen Gedanken ins Wohnzimmer und einen Moment später rief seine Mutter laut nach Léon.

Léon fluchte, kehrte dann aber ins Wohnzimmer zurück.

Durch seine Gedanken dankte Cloud seiner Mutter und machte sich schleunigst auf den Weg in sein Zimmer.

Dort angekommen versiegelte er es, so dass jeder, der eintreten wollte, erst anklopfen musste.

Cloud nahm die Duelldisk aus der Tüte und legte sie auf die Glasplatte seines Zimmertisches. Danach ging er in sein Schlafzimmer, wo er seinen Schulkoffer hatte und öffnete diesen. Er zog das Buch heraus, was ihm schon so viele vergessene Zaubereien und Hexereien gezeigt hatte. Er blätterte bis zu der Seite, auf der der Darstellungszauber, den er schon verwendet hatte, um Sasuke erscheinen zu lassen. Er las sich die Seite nochmals gründlich durch und erfuhr, dass der Zauber auch auf Gegenstände übertragbar sei. Sogar eine Modifikation des Zaubers stand auf den folgenden Seiten, war ausführlich beschrieben, allerdings war der Zauber nicht besonders langlebig. Aber es stand auch dort, dass wenn man einen Tropfen Vampirblut mit dem Zauber verband, dass dann der Zauber solange existierte, wie auch er Vampir lebte, von dem das Blut war.

„Na wo bekomme ich jetzt das Vampirblut her? Das ist wirklich eine unlösbare Aufgabe!“, dachte sich Cloud sarkastisch.

Er nahm die Zauber von seiner Tür, öffnete sie und betrat den Flur. Schnell schaute er sich um, ob auch ja niemand vom Dienstpersonal anwesend war. Als er sich vergewissert hatte, dass niemand anwesend war, zog er seinen Zauberstab aus der Tasche und versiegelte wieder die Tür.

Danach ging er in sein Labor in den Keller und holte sich eine Spritze aus einem Schubfach. Als er am Wohnzimmer vorbeikam, kam sein Vater gerade raus.

„Wenn ihr jetzt kurz mein Blut riechen könnt, ist das okay, denn ich werde etwas davon brauchen!“, flüsterte er seinem Vater ins Ohr.

Dieser nickte und so machte sich Cloud wieder zurück in sein Zimmer.

Als er im Zimmer eingetreten war, verschloss er die Tür wieder magisch und machte sich ans Werk.

Es dauerte eine Stunde, bis er mit dem Zauber fertig war und als er sich erschöpft auf die Couch setzte, klopfte es an die Tür. Allerdings war Cloud zu faul, um noch mal aufzustehen und so schickte er seine Aura aus, um zu erkennen, wer vor der Tür stand. Durch seine Aura erkannte er, dass es der Dämon Nurarihyon war. Cloud richtete seinen Zauberstab auf die Tür und murmelte:

„Alohomora!“

Die Tür klickte und schwang leise auf. Nurarihyon betrat das Zimmer und sah, dass es sich Cloud auf der Couch gemütlich gemacht hatte.

„Ich latsche durch die halbe Stadt, nur um deine Karten und dein Regelbuch zu bekommen und du machst es dir auf der Couch bequem! Na ganz toll!“, beschwerte sich Nurarihyon und warf die Tüte mit Clouds Sachen auf die Couch.

„Naja, jeder wie er es verdient!“, konterte Cloud und sah jetzt in die Tüte.

Der Dämon zog eine Augenbraue hoch, sagte allerdings nichts dazu. Er verließ Clouds Zimmer und schloss die Tür.

Cloud hob seinen Zauberstab und verschloss die Tür wieder magisch. Danach holt er die Kartenpacks und das Regelbuch aus der Tüte. Er las sich zuerst das komplette Buch durch, dann riss er die Packs auf und holte die Karten heraus.

Der erhob seinen Zauberstab und ließ die Karten über sich herum fliegen. Danach richtete er seinen Zauberstab auf die Duelldisk, holte die Spitze hervor und entnahm sich wenige Tropfen Blut. Diese wenigen Tropfen Blut ließ er aus der Spitze in die Luft entweichen und ließ auch sie schweben. Er richtete seinen Zauberstab auf die Duelldisk und die Blutstropfen flogen auf diese und verschwanden in deren Inneren. Danach sprach er den modifizierten Zauber und richtete ihn so aus, dass die Regeln des Spiels immer Anwendung finden würden, wann immer Léon die Duelldisk verwendete. Der Zauber bewirkte auch, dass von jeder Karte, die Léon dann später spielte, ein Hologramm erschien.

Als er mit den Zaubern fertig war, testete er die Duelldisk, indem er ein schwaches Monster senkrecht auf eine der Felder legte. Sofort reagierte die Disk und leuchtete auf. Vor der Disk tauchte die Karte, die er gerade gespielt hatte und ein kleiner Panda kam aus der Karte hervorgepurzelt. Cloud ging zu dem Panda herüber, der sich nun in Angriffsstellung gebracht hatte und fuhr mit der Hand durch den Panda hindurch.

„Perfekt!“, schoss es Cloud durch den Kopf.

„Jetzt muss ich das Geschenk nur noch verpacken.“ Sagte Cloud zu sich selbst.

Er nahm die Karte von der Disk und das Bild des Pandas verschwand.

Danach verließ er wieder sein Zimmer und versiegelte es, sodass Léon nicht auf den Gedanken kommen konnte, mal in sein Zimmer zu gehen und nachzuschauen, was sich in der Tüte befand.

Er ging hinunter in das Wohnzimmer und sah durch die großen Glastüren, dass es bereits dunkel geworden war. Aber dies hatte nichts zu bedeuten, denn schließlich war es Winter und zu dieser Jahreszeit wurde es immer früher dunkel.

„Was gibt’s, Cloud?“, fragte Béatrice und Cloud sah von den Glastüren hinüber zu seinen Eltern.

„Ich brauche Geschenkpapier und Tesafilm!“, sagte er offen heraus, als er sah, dass Léon nicht mehr da war.

Béatrice nickte, ging hinüber zu einem großen Schrank und gab ihm die Sachen, um die er gebeten hatte.

Sofort machte sich Cloud auf den Weg zu seinem Zimmer, betrat es und machte sich an das Verpacken.

Als er damit fertig war, betrachtete er sein Werk. Er kramte aus seinem Schreibtisch ein Blatt Papier heraus, faltete es und machte daraus eine Weihnachtskarte. Er beschriftete die Karte und band sie mit Geschenkschnur am Geschenk fest. Die Karten, die noch immer in der Luft schwebten, verpackten sich auf einem Schlenker mit Clouds Zauberstab selbst. Danach ließ er alles auf dem Zimmertisch liegen, wünschte seinen Eltern durch seine Gedanken gute Nacht und ging ins Bett.

Am nächsten Tag wurde er leise von Nurarihyon geweckt.

„Steh auf, du musst dich fertig machen!“, sagte der Dämon und zog Cloud die Bettdecke weg.

Dieser grummelte und stand auf. Er stakste ins Badezimmer und ging erst mal unter die Dusche. Danach zog er sich an und putzte sich die Zähne. Als er fertig war, verließ er das Badezimmer und ging mit dem Dämon zusammen hinunter zum Frühstück.

Als er in dem Speisesaal trat, sah er sofort seine Eltern, Léon, Wiki, Agathe und einen anderen Vampir, der Cloud von irgendwoher bekannt vorkam.

„Ah gut, du bist wach! Setz dich, die Rühreier sind auch jeden Moment fertig!“, sagte Béatrice und rührte in einer Pfanne herum.

Cloud setzte sich neben Léon und sah am Tisch entlang. Sein Augenmerk fiel auf den Vampir, den er nicht kannte, der ihm aber trotzdem bekannt vorkam. Agathe fiel es auf, dass Cloud den fremden Vampir ansah und sie stupste ihn mit dem Ellenbogen an. Der Vampir sah auf und nahm die Zeitung weg, sodass Cloud sein ganzes Gesicht sehen konnte. Da fiel es ihm ein, woher er den Vampir kannte. Es war der Vampir, den er und Léon aus dem Zaubereiministerium gerettet hatten. Allerdings sah er jetzt um Welten besser aus als damals.

„Ich denke, ich schulde dir und Léon zuerst meinen Dank! Ohne euch wäre ich jetzt noch immer in der Gefangenschaft der Zauberer. Während der Zeit, in der ich mich dann nach meiner Befreiung erholt habe, habe ich erfahren, dass auch du zu einem Teil ein Zauberer bist. Dies hat mich zum nachdenken gebracht und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass nicht alle Zauberer bösartig sein können. Mein Name ist Siegfried. Es freut mich, dich kennen zu lernen!“, sagte Siegfried und reichte Cloud die Hand.

Cloud schüttelte sie und stellte sich ebenfalls kurz vor.

„So und da das jetzt erledigt ist, lasst uns frühstücken!“, sagte Léon und nahm sich eins der Brötchen aus dem Korb.

Die anderen taten es ihm nach und so begann das Frühstück.

„Wenn wir mit dem Frühstück fertig sind, werden wir euch beide dann passend einkleiden. Da es eine Themenparty geben wird, müsst ihr natürlich auch passend gekleidet sein. Das Thema der Party werdet ihr dann später noch erfahren. Christy wird in einer Stunde kommen und euch beim Umkleiden helfen.“ Sagte Wiki zu Léon und Cloud, die darauf nur nickten.

Als sie dann fertig waren, räumten sie den Tisch ab und Cloud und Léon wollten mithelfen, die Teller abzuspülen, doch Béatrice scheuchte sie in ihre Zimmer.

In seinem Zimmer vertrieb Cloud sich die Zeit damit, seine Fingernägeln so zu verändern, dass sie wieder aussahen wie eine Klaue. So versuchte er auch seinen Zauberstab zu halten, aber die Führung war schwieriger als sonst. Er verkürzte die Fingernägel wieder auf die normale Länge und begann, bunte Leuchtkugel aus seinem Zauberstab im gesamten Zimmer zu verteilen, so dass das Zimmer noch ein wenig weihnachtlicher aussah.

Es klopfte an der Tür und Cloud öffnete die Tür, indem er mit dem Zauberstab auf sie zeigte. Herein kamen Wiki und Christy. Christy hatte, passend zum Anlass, sich ein rotes Kleid mit weißem Fell angezogen. Sie trugen eine große Kiste herein. Sie stellten die Kiste neben der Couch ab und Cloud sah sich die Kiste neugierig an.

„Was ist denn in der Kiste?“, fragte Cloud und versuchte sie so zu öffnen, doch die Kiste war mit einem Schloss versehen, so dass sie nicht geöffnet werden konnte.

Cloud versuchte das Schloss abzumontieren, doch Christy hielt ihn auf.

„Nicht so. Ich möchte mal sehen, wie du zauberst!“, sagte sie.

Cloud richtete den Zauberstab auf die Truhe und sagte:

„Alohomora!“

Ein blauer Strahl kam aus der Spitze des Stabs und traf auf die Truhe, die daraufhin sofort aufsprang.

„Wow, das ist also Zauberei!“, sagte Christy und machte große Augen.

„Das war nur ein kleiner Spruch für Anfänger!“, sagte Cloud und öffnete nun den Deckel der Truhe.

Zum Vorschein kamen weiße Gewänder.

„Was ist das? Das sieht aus, als wenn es damals in Griechenland getragen worden wäre.“, fragte Cloud und zog eines dieser Gewänder aus der Truhe.

„Das sind, wie du schon erkannt hast, griechische Kleidungsstücke, denn das Thema der heutigen Feier ist das alte Griechenland. Du und Léon werdet nicht einfach irgendwelche Griechen nachspielen, sondern ihr werdet einen Gott nachmachen. Welchen dieser Götter ihr spielt, dass werden wir durch Lose herausfinden. Léon hat schon ein Los gezogen und wir haben uns fast weggschmissen vor Lachen, als wir erfahren haben, wen er spielen muss. Jetzt aber bist du dran!“, sagte Wiki und zog ein Bündel Lose aus ihrer Tasche und hielt sie Cloud vor die Nase.

Cloud suchte sich eins der Lose heraus und betete zum Himmel, dass er nicht Aphrodite, die Göttin der Liebe ziehen würde. Er zog das Los aus Wikis Hand und besah es sich an. Auf dem Los stand in ordentlicher Handschrift der Name „Hades“. Cloud atmete aus. Mit Hades konnte er wenigstens etwas anfangen, denn als er damals den Disneyfilm „Herkules“ gesehen hatte, hatte er Hades mit seinen brennendem Haar und seiner ganzen Art ziemlich cool gefunden. Er zeigte Wiki sein Los, die darauf hin die passende Kleidung aus der Truhe fischte. Sie reichte Cloud die passende Kleidung und er sah, dass seine Kleidung nicht weiß, sondern grau- schwarz war.

„Los, zieh dich um, wir wollen dich in deiner Kleidung sehen!!“, sagte Christy.

Cloud ging ins Badezimmer , zog sich seine Kleidung vom Leib und die andere an.

„Jetzt fehlt nur noch, dass ich genauso flammendblaue Haare habe wie der Hades aus dem Film!“, schoss es Cloud durch den Kopf.

Er stellte sich mit ebenso blauen Haaren vor und sah dann in den Spiegel. Jetzt waren seine Haare genau in der selben flammend blauen Farbe wie die des Hades, der im Disneyfilm

zu sehen war. Er verließ das Badezimmer und trat vor Wiki und Christy.

„Cool, du siehst gut aus als Hades, Wölkchen!“, sagte Christy und sah sich Cloud von oben bis unten an.

Cloud ging dieser Spitzname gewaltig auf den Keks, aber um die Stimmung nicht kaputt zu machen, sagte er nichts dazu.

„Danke, wo ist Léon? Ich will sehen, welchen Gott er gezogen hat!“, sagte Cloud und gemeinsam verließen sie sein Zimmer.

„Er wartet schon unten mit den anderen auf dich!“, antwortete Wiki.

Sie stiegen die Treppe herunter und schon im Eingangbereich kam Léon ihm entgegen.

Seine griechische Kleidung war weiß, auch wenn ein blaues Wellenmuster eingearbeitet worden war. Er hielt einen goldenen Dreizack in der rechten Hand und stützte sich auf diesen ab.

„Du bist also auch einer der großen drei Götter. Ich bin Hades, der Gott der Toten und der Unterwelt.“ Stellte Cloud seine Figur vor, die er spielte.

Léon grinste.

„Cool, aber irgendwie etwas unpassend für jemanden, der nicht sterben kann. Ich bin Poseidon, der Gott der Meere. Alles Wasser hört auf mein Kommando!“, verkündete Léon und brachte sich in Pose.

Wiki und Christy kicherten bei dem Anblick, doch dann scheuchten sie die beiden Möchtegerngötter in den Spiesessal.

Dort wartete bereits ein stattliches Frühstück auf sie. Cloud sah, dass jeder von ihnen in der griechischen Kleidung gewandet war. Bei manchen konnte er auch sofort erkennen, wen sie darstellen sollten. Nurarihyon stellte Zeus, den Göttervater da, Thomas Ares, den Gott des Krieges, Béatrice Hera, Zeus Gemahlin, Agathe stellte Athene, die Göttin der Weisheit, Strategie und der Baukunst, bei Siegfried war es ein wenig schwieriger und erst nach kurzem Grübeln kam Cloud darauf, dass er Dionysos, den Gott des Weines, darstellte.

Cloud sah sich um und sah, dass nur noch Wiki und Christy nicht umgezogen waren.

Sie begannen das Frühstück, bei dem noch weihnachtliche Musik nebenbei lief, und unterhielten sich dabei.

„Wen stellt ihr denn da?“, fragte Léon Wiki und Christy, als sie auf das Thema zu sprechen kamen.

Wiki schnitt eine Grimasse, ganz so, als ob ihr ihre Rolle zuwieder wäre. Christy dagegen kicherte und versuchte ihren Kicheranfall mit ihrer Hand auf dem Mund zum Stillstand zu bringen.

Wiki holte schnaubend Luft und sagte mit zusammen gebissenen Zähnen:

„Ich bin Artemis, die jungfräuliche Göttin. Ich verabscheue die Männer und stehe für die Jagd.“

Im Speisesaal war es still geworden.

Nurarihyon beugte sich zu ihr herüber und flüsterte ihr ins Ohr:

„Ganz egal wen du jetzt darstellen sollst, für mich wirst du immer Aphrodite, die Göttin der Liebe und der Schönheit sein!“,

Wiki wurde rot, als der Dämon sie noch auf die Wange küsste.

Christy hüstelte und versuchte so die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu lenken, was nicht so ganz gelang. Trotzdem sagte sie:

„Ich bin Hestia, die Göttin des Familien- und Staatsherdes und auch ich bin zur ewigen Jungfräulichkeit verdammt, ähh ich meine verpflichtet!“, sagte Christy und lächelte matt.

Cloud schüttelte nur amüsiert den Kopf. Er machte sich selbst so seine Gedanken darüber, die er aber für sich behielt.

Nach dem Frühstück wuschen sie gemeinsam ab. Danach zogen sich auch Wiki und Christy um. Als sie sich dann in der Eingangshalle versammelt hatten, sagte Béatrice:

„So, da wir jetzt so zahlreich versammelt sind, möchte ich Léon und Cloud bitten, Augenbinden anzulegen, denn wir fahren jetzt zu dem Ort, an dem wir feiern werden!“

Cloud tauschte einen Blick mit seinem Bruder, dann aber nickte er.

Nurarihyon trat hinter ihm und verband ihm die Augen.

„So, und jetzt darf ich dich anziehen!“, sagte Christy, die anscheinend ganz in Clouds Nähe stand.

Cloud zuckte mit dem Schultern, dann merkte er, wie ihm die Schuhe und danach die Jacke angezogen wurde. Jemand nahm seine Hand und führte ihn nach draußen. Cloud hörte, wie der Motor eines Autos angeworfen wurde, dann legte jemand die Hand auf den Kopf und ließ ihn ducken. Er wurde zusammen mit Léon ins Auto verfrachtet. Nachdem sie alle im Auto waren, fuhr es los. Wer das Auto steuerte, konnte Cloud nicht sagen, denn seine Augen waren noch immer verbunden. Sie fuhren eine Weile, bis es Cloud langsam langweilig wurde.

„Wohin fahren wir denn?“, fragte er.

Er hörte ein amüsiertes Lächeln.

„Auf den Olymp!“, antwortete eine Stimme und Cloud war sich sicher, dass es Agathe war, die ihm geantwortet hatte.

Nach einer langen Fahrt hielten sie an und Cloud stieg mit Hilfe aus dem Auto aus. Da er nur die dünne Kleidung trug, die er angezogen hatte, fing er in der Kälte schnell an zu frieren.

Jemand führte ihn weiter und nach kurzer Zeit wurde Cloud wärmer, ganz so, als wenn sie einen Raum betreten hatten.

Der Reißverschluss seiner Jacke wurde nach oben gezogen und die Jacke von seinem Körper entfernt. Auch die Schuhe wurden ihm ausgezogen und was Cloud wunderte, war das er spürte, wie ihm auch die Socken von den Füßen entfernt wurden. Dann wurde etwas an seine Füße geführt, dass sich anfühlte wie Sandalen.

„Kommt mit!“, sagte Nurarihyons Stimme und Cloud fühlte eine starke Hand, die ihn weiter führte. Sie gingen nur ein paar Schritte, dann kam eine Treppe, die sie hochstiegen. Dann packte jemand Cloud an den Schultern, drehte ihn herum und drückte ihn in etwas weiches. Jemand entfernte die Augenbinde und Cloud konnte sehen, wo sie jetzt waren. Sie befanden sich auf dem Dach eines riesigen Gebäudes. Es gab einen Pool und überall standen Personen herum, die in griechischer Tracht gekleidet waren. Cloud lag in einem Meer aus Kissen. Ein Mann, von dem Cloud erkannte, dass er Hermes, den Boten der Götter, darstellen wollte, ging zu einem Mikrophon, dass auf einem Podest stand, und sagte ins Mikro:

„Seid willkommen zu unserer diesjährigen Themenparty. Dieses Jahr haben wir einen Neuzugang unter uns. Sein Name ist Cloud und er spielt dieses Jahr den Gott der Unterwelt Hades. Und nun lasst die Feier beginnen!“

Sofort begann eine Gruppe von Frauen an zu singen und zu musizieren.

Die Leute fingen an zu tanzen und sich zu amüsieren. Cloud erhob sich von den Kissen und fing auch an zu tanzen, auch wenn er es nicht richtig konnte.

„Für den Gott des Todes tanzt du nicht schlecht!“, machte Wiki ihm ein Kompliment im Laufe des Abends, als sie mit Nurarihyon an ihm vorbeitanzte.

Später, als er vom Tanzen erschöpft war, setzte er sich zurück in das Meer aus Kissen. Jemand setzte sich zu ihm und hielt ihm Weintrauben vor den Mund. Er wollte sich eine nehmen, doch die Person zog die Weintrauben wieder weg.

„Lasst mich euch verköstigen, mein Gebieter!“, sagte die Frau und Cloud erkannte, dass es Christy war.

Sie hielt ihm wieder eine Weintraube vor den Mund. Cloud öffnete den Mund und sie ließ die Weintraube in seinen Mund gleiten. Er zerkaute die Weintraube und schluckte sie runter. Wieder hielt sie ihm eine Weintraube vor dem Mund und er öffnete wieder den Mund. Das ging ein paar mal so weiter, bis Christy eine der Weintrauben zwischen ihre Lippen nahm und sich zu Cloud herüber beugte.

„Was macht sie da? Sie wird doch nicht?!“, schoss es Cloud durch den Kopf, doch da berührte die Weintraube zwischen ihren Lippen schon die seinen.

Cloud dachte, dass dies ein Spiel wäre, was damals bei den Göttern üblich gewesen wäre und so öffnete er die Lippen, um die Weintraube entgegen zu nehmen. Christy verstand dies als Einladung und ließ die Weintraube in Clouds Mund fallen, als sie ihre Lippen auf seine legte.

Gleich danach, als sich ihre Lippen berührten, wusste Cloud, dass es falsch war. Er unterbrach den Kuss und krabbelte rückwärts von ihr weg. Die Weintraube schluckte er im ganzen herunter. Er fuhr mit seinen Fingern zu seinen Lippen und fuhr sie nach.

Christy seufzte auf.

„Warum? Warum fühlt es sich falsch an?“, murmelte Cloud leise.

Christy lächelte traurig und ging zu Cloud herüber. Sie hockte sich neben ihm und sagte dann mit leiser Stimme:

„So fühlt es sich an, wenn man nicht das Mädchen küsst, dass man mag!“

Cloud verstand zuerst nicht, was sie sagte, doch dann fiel bei ihm der Groschen.

„Aber ich bin in niemanden verliebt! Es gibt niemanden!“, murmelte er leise vor sind hin.

Christy sah ihn an als wüsste sie, dass dies nicht ganz der Wahrheit entsprach.

„Vielleicht fällt dir momentan niemand ein, aber schon bald wirst du der Person gegenüberstehen. Aber für den Moment vergiss die Sache und genieß den Abend!“, sagte sie und reichte Cloud einen kleinen Kelch mit Cola.

Cloud nahm den Kelch in die Hand und nippte von dem Inhalt.

Weiter auf dem Programm standen die verschiedensten Partyspiele, die Cloud auf vollkommen andere Gedanken brachten. Auch der bekannte Klassiker Reise nach Jerusalem war mit dabei, wo sich Cloud aber gegen Wiki geschlagen geben musste.

Als er sich erschöpft auf die Kissen niederließ, reichte ihm diesmal Léon einen Kelch. Cloud nippte daran und stellte fest, dass es Blut war. Früher hätte es ihn erschreckt, doch jetzt fand er es so normal wie für andere Kaffee. Er trank den Kelch vollkommen aus und nahm sich dann etwas zu essen.

Den ganzen Tag über lachte, schwatzte, tanzte und amüsierten sie sich und als es dunkel wurde, löste sich die Feier langsam auf.

„Das war cool!“, sagte Cloud und ging mit den anderen hinunter zum Auto.

„Na, war das eine Überraschung oder war es keine?“, sagte Thomas.

„Das war wirklich eine Überraschung. Wird so eine Party jedes Jahr geschmissen?“, fragte Cloud begeistert.

Wiki nickte.

„Ja, und jedes Jahr gibt es ein anderes Thema!“, sagte sie auf Clouds Frage hin.

Cloud wirkte ziemlich beeindruckt daraufhin. Er zog die Sandalen aus, seine Socken und Schuhe wieder an und auch sein Jacke zog er sich wieder an. Er hielt sich beim Gähnen die Hand vor den Mund, aber man konnte ihm ansehen, dass er müde war.

Sie verließen das Gebäude und gingen hinüber zum Auto. Die Fahrt zurück zum Anwesen bekam Cloud nicht mehr mit, denn er schlief auf der Rückbank ein.

Am nächsten Tag wachte er in seinem Bett auf. Er schlug die Bettdecke zurück und sah, dass er noch immer die griechische Kleidung vom Tag zuvor anhatte. Er ging ins Badezimmer und stand nun vor der schwierigen Entscheidung, ob er duschte oder eher in die Badewanne stieg. Er entschied sich für die Wanne, da er, seitdem er hier war, noch nie gebadet und immer nur geduscht hatte. Er ließ sich heißes Wasser ein und wartete, bis die Wanne bis zur Hälfte gefüllt war. Danach sah er sich ein paar der Öle an und drehte die Verschlüsse ab, um an ihnen zu riechen. Eins gefiel ihm ganz besonders gut und so schüttete er etwas davon in die Wanne. Danach ließ er die Wanne weiter voll laufen und stieg dann hinein. Er sank in die riesige Wanne und tauchte unter, um auch seine Haare nass zu machen. Da fiel ihm ein, dass seine Haare immer noch wie die des Hades aus dem Disneyfilm waren und so schloss er seine Augen und dachte an die Frisur, die er gerne wieder haben würde. Er wusste, dass es geklappt hatte, denn als er mit seiner Hand durch die Haare fuhr, waren sie länger. Sie reichten ihnen nun fast bist zu den Schultern und lagen nass und wild herum, aber das würde er später richten.

Jetzt wusch er sich und dann noch sein Haare. Als er damit fertig war, ließ er sich in der Wanne treiben. Es war richtig entspannend und nach zehn Minuten verließ er die Wanne, trocknete sich ab und ging in sein Zimmer, um sich passende Kleidung anzuziehen. Er zog sich seine besten Sachen an und kleidete sich so, wie er es sonst auch bei offiziellen Anlässen üblich war. Über das weiße Hemd zog er die rote Weste. Die schwarze Hose hatte er bereits angezogen und so schnappte er sich sein Geschenk für Léon und verließ sein Zimmer. Er ging hinunter zum Speisesaal und fand dort alle vor. Alle, bis auf Léon.

„Guten Morgen und frohe Weihnachten!“, sagte Cloud und setzte sich an den Tisch.

„Guten Morgen! Das wünschen wir dir auch, Liebling!“, sagte Béatrice, kam zu ihm herüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Wo ist denn Léon?“, fragte Cloud und nahm sich eine Scheibe Toast, die sein Vater ihm anbot.

„Léon ist bereits oben im Traditionszimmer, wo wir nachher alle zusammen sein werden und wo ihr beide nachher eure Geschenke auspacken werdet.“

Auch wenn es am Weihnachtstag etwas unpassend war, so brannte Cloud eine Frage auf der Zunge.

„Warum? Warum hat sich die Tradition durchgesetzt, dass nur die Erwachsenen den Kindern etwas schenken und nicht umgekehrt?“, fragte er.

Agathe warf einen überraschten Blick zu Thomas herüber.

Dieser schluckte seinen Bissen herunter und sagte dann:

„Weil Kinder für uns das größte Geschenk sind, was wir Vampire erhalten können. Du musst wissen, dass wir Vampire nicht besonders fruchtbar sind und es deshalb immer zu schätzen wissen, wenn wir ein Kind bekommen. Allerdings machen wir keine Unterschiede zwischen unseren leiblichen Kindern und den Kindern, die wir adoptieren. Deshalb möchten wir nicht, dass unsere Kinder uns etwas schenken, denn sie sind das größte Geschenk für uns.“

Cloud schluckte seinen Bissen herunter und erwiderte:

„Ich verstehe!“

Als er mit dem Frühstück fertig war, nahm er Léons Geschenk und ging zusammen mit seinen Eltern, Wiki, Nurarihyon, Agathe und Siegfried hoch in den ersten Stock. Sie gingen an seinem und Léons Zimmer vorbei. Als sie am Ende des Ganges angekommen waren, standen sie vor einer geöffneten Tür. Cloud trat als Erster in das Zimmer ein und sein Augenmerk richtete sich sofort auf den riesigen Weihnachtsbaum. Der Baum war über und über mit Christbaumkugel behängt. Girlanden und Lametta fehlten natürlich auch nicht. Unter dem Weihnachtsbaum waren Geschenke verteilt.

Es stand auch eine Couchgarnitur im Zimmer, worauf sie sich jetzt niederließen. An den Wänden hingen Bilder von verschiedenen Vampiren. Manch einer dieser Vampire kam Cloud wage bekannt vor.

„So, da der Weihnachtsmann so fleißig war und ihr anscheinend das Jahr über artig wart, dürft ihr jetzt eure Geschenke auspacken!“, sagte Thomas und gab somit seinen Söhnen das Startsignal, damit diese sich auf die Geschenke stürzen konnten.

Cloud zog sein Geschenk hervor und überreichte es Léon.

„Frohe Weihnachten! Das hier ist für dich!“, sagte Cloud und überreichte Léon das Geschenk.

„Danke, ich wünsche dir ebenfalls frohe Weihnachten! Das hier ist dein Geschenk!“, sagte Léon, nahm das Geschenk von Cloud herüber und überreichte ihm dann sein Geschenk.

„Danke!“, sagte Cloud und nahm dann das Geschenk von Léon entgegen.

Ihm kam es zwar nicht neu, dass er Geschenke bekam, aber damals im Heim hat jedes Kind nur ein einziges Geschenk bekommen und es war immer nur eine Kleinigkeit gewesen. Aber schon das Geschenk von Léon war groß und schwer. Cloud setzte sich auf die Couch und packte das Geschenk langsam aus dem Papier aus. Langsam kam ein Holzkasten zum Vorschein. Langsam öffnete er den Holzkasten und ein schwarzer Gürtel kam zum Vorschein. Am dem Gürtel war ein langer Stab befestigt, doch als Cloud sich den Stab näher ansah, bemerkte er, dass er hohl war.

„Das ist ein spezieller Gürtel. In dem hohlen Stab kannst du deinen Zauberstab stecken. Du kannst den Gürtel entweder als ganz normalen Gürtel benutzen, oder aber so wie es die Polizisten tun und ihn dir als Geschirr um den Brustkorb schnallen. Auf jeden Fall habe ich dafür gesorgt, dass nur du allein deinen Zauberstab wieder aus der Vorrichtung ziehen kannst. Jeder andere, der es versucht, na ja, ich will mal soviel sagen, dass ich nicht in der Haut dieser anderen Person stecken will! Der Gürtel ist noch mit ein paar Runen verziert, die auch noch ein paar Wirkungen haben, aber das mal nur so ganz am Rande.“, sagte Lèon lässig.

Cloud war sprachlos über das Geschenk.

Er schnallte sich seinen Gürtel von der Hose und den neuen Gürtel um. Er passte wie angegossen und sah dazu noch richtig gut aus.

„Danke!“, sagte er, denn zu mehr war er einfach nicht in der Lage, da er sprachlos war.

Léon nickte und packte dann das Geschenk aus, was er von Cloud bekommen hatte.

„Du bist ja irre! Wo hast du die denn herbekommen?“, fragte Léon, als er das Papier von der Duelldisk entfernt hatte.

Cloud freute sich darüber, dass seinem Bruder das Geschenk so sehr gefiel.

„Selbst gebaut. Probier sie doch gleich mal aus. Ach, da sind noch kleine Pakete, die sind dir gerade herunter gefallen!“, sagte Cloud und deutete auf die Päckchen, die jetzt auf dem Boden lagen.

Léon schnallte sich die Duelldisk um den rechten Arm, hob die Päckchen auf und entfernte von ihnen das Geschenkpapier.

„Cool, danke! Auch noch neue Karten dazu. Ich werde sie zusammen mit der Duelldisk ausprobieren!“, sagte Léon und legte ein Monster auf eins der Felder der Duelldisk.

Die Disk leuchtete auf, doch das Monster erschien nicht als Hologramm.

Léon wirkte ein wenig irritiert. Cloud ebenfalls. Cloud stand von der Couch auf und besah sich die Karte an, die Léon auf die Disk gelegt hatte.

Da fiel es ihm auf, warum die Disk nicht reagierte.

„Jetzt ist mir klar, warum die Disk nicht reagiert. Das Monster, das du gespielt hast, ist zu stark. Ich habe die aktuellen Regeln eingebaut, sodass du erst ein schwächeres Monster spielen musst.“ Sagte Cloud.

Léon klatschte sich mit der Hand an den Kopf, dann nahm er die Karte von der Disk und spielte ein schwächeres Monster.

Diesmal klappte es und auf dem Feld erschien eine Abbildung des geflügelten Kuribohs.

Léon freute sich wie ein Schneekönig.

Cloud setzte sich wieder auf die Couch, doch da wurde er von hinten angestoßen.

„Na was ist? Mach schon! Da warten noch mehr Geschenke auf dich ausgepackt zu werden.“ Sagte Thomas und schubste Cloud Richtung Geschenke.

Cloud wollte seinen Augen und seinen Ohren nicht trauen. Der ganze Haufen auf der rechten Seite des Weihnachtsbaums war für ihn. Langsam ging er auf die Geschenke zu und fing an, eins nach dem anderen auszupacken. Mehrere selbst gestrickte Pullover kamen zum Vorschein, eine schwarze Jeans, eine Playstation 3, dazu noch ein paar Spiele. Auch zwei Spiele aus der Kingdom Hearts- Serie waren mit dabei. Léon hatte ihm ja gesagt, dass die gut seien.

Als er fast alle Geschenke ausgepackt hatte, sah er, dass noch ein kleines Paket mit einer Karte übrig war. Er las zuerst die Karte, aber was auf dieser stand, verstand er nicht so ganz.
 

„Frohe Weihnachten wünsche ich dir! Da du jetzt alt genug bist, wird es Zeit, eine alte Tradition wieder aufleben zu lassen!

Wiki“
 

Cloud entfaltete das Paket und heraus fielen ihm zwei schwarze Handschuhe aus Leder. Cloud zog die Handschuhe an und sah, dass seine Finger herausschauten. Die Handschuhe sahen aus wie die Sorte Handschuhe, die man beim Fahrradfahren trägt, um keine Blasen an den Händen zu bekommen.

Cloud sah zu Wiki herüber und sah, dass sie ihn aufmerksam beobachtete.

Er erhob sich und umarmte dann jeden von seiner Familie und bedankte sich für die Geschenke. Als er damit fertig war, fragte er Wiki:

„Was ist das für eine Tradition, die ihr wieder aufleben lassen wollt?“

Wiki tauschte einen Blick mit Thomas und Bèatrice, dann sagte sie:

„Früher war es üblich, dass Jungvampire etwas gegeben wurde, um ihnen Verantwortung beizubringen. Dies war meist ein Gegenstand, mit denen sie nicht vertraut waren, die aber zu ihnen passten. Wir haben jetzt die Entscheidung getroffen, dass wir dies wieder einführen. Es gildet bei uns als Maßnahme, um manche Jungvampire zur Vernunft zu bringen und da ihr beide, dass heißt Léon und du, für die anderen Jungvampire Vorbilder sein sollt. Deshalb machen wir euch dieses Geschenk.“ Antwortete Wiki auf seine Frage.

Cloud musste schlucken.

„Und was für ein Gegenstand wird das sein?“, fragte Léon, der sich nun auch die selben Handschuhe angezogen und einen Brief in der Hand hatte.

„Das hängt von euch ab. Euer Körper wird vermessen, eure Bewegungen analysiert und eure Angriffe beobachtet. Dann wird euch eine Reihe an möglichen Gegenständen vorgestellt, die ihr dann alle ausprobieren müsst, bis ihr die Richtige gefunden habt.“ Erwiderte nun Agathe.

Cloud kam diese Art von Prozedur bekannt vor und es fiel ihm plötzlich wieder ein.

„So werden auch die Zauberstäbe bei dem Zauberstabladen verkauft!“, sagte Cloud und er erinnerte sich noch, wie lange er damals für die Suche nach seinem Zauberstab gebraucht hatte.

„Das kann sein, aber wir fertigen die Gegenstände nicht aus Holz an. Unsere Gegenstände sind aus von Kobolden gewonnen Metall, dass von uns Vampiren weiterverarbeitet wird. So machen die Kobolde uns keine Schwierigkeiten, weil sie uns das Metall noch in der Rohform mit ihren magischen Eigenschaften verkaufen. Wir formen es dann und erschaffen daraus das Endprodukt. Am ersten Tag des neuen Jahres werden wir sehen, für welchen Gegenstand ihr geeignet seid.“ Sagte Wiki und machte so die beiden Brüder noch neugieriger.

„So, jetzt aber genug darüber. Bis dahin sind es noch ein paar Tage, also braucht ihr euch darüber noch keine Gedanken machen. Ich schlage vor, dass wir uns jetzt dem Weihnachtstee widmen. Ich habe da eine hervorragende Sorte mitgebracht, die ihr unbedingt mal probieren müsst!“, sagte Agathe und ging in die Küche, um den Tee zu machen.

Béatrice folgte ihr und gemeinsam machten sie den Tee und Kuchen fertig. Léon und Cloud widmeten sich nun ihren Geschenken, die sie bekommen hatten. Bei Cloud war es auch eine Kamera, die der Anleitung auch in Hogwarts funktionieren sollte. Léon hatte neben der Duelldisk auch ein paar neue Spiele und Kleidung bekommen. Cloud las sich gerade die Anleitung der Kamera durch, als Béatrice und Agathe wieder in das Zimmer kamen. Sie trugen ein Tablett mit Tee, Kuchen und Besteck und stellten es auf den Tisch. Sie verteilten die Tassen und Teller und fingen an gemeinsam zu essen.

Als Cloud mit der Anleitung der Kamera fertig war, schoss er ein paar Fotos von seiner Familie, Léon, Nurarihyon und als Wiki ihm anbot, von ihm ein Foto zu machen, überreichte er ihr die Kamera und sie schoss auch ein Foto von ihm.

„Wenn du wieder in der Schule bist, dann musst du auch mal ein Foto von dir in der Schuluniform machen!“, sagte Wiki und reichte ihm die Kamera zurück. Cloud nickte und legte dann die Kamera beiseite, um sich einen weiteren Karton anzusehen, den er ausgepackt hatte. Er öffnete ihn und zum Vorschein kam ein brandneues Handy. Es sah richtig gut aus, hatte einen Touchscreen und schon ein paar einprogrammierte Features. Cloud schloss es mit dem beiligenden Ladekabel an, sodass es erst mal aufladen konnte. Cloud las sich auch die Anleitung des Handys durch, um zu wissen, was es alles konnte.

Jemand tippte ihm auf die Schulter und als er sich umdrehte, saß er Nase an Nase mit Léon. Sie verharrten einen Moment, dann aber grinste Léon.

„Kuchen?“, fragte er und hielt Cloud einen Teller mit Früchtekuchen unter die Nase.

Cloud nickte, stand auf und setzte sich mit zu den Anderen an den Tisch. Er fing an den Kuchen zu essen und las sich dabei die Anleitung durch.

„Und ich dachte Multitasking wäre so ein Frauending und jetzt schaut euch mal unseren Cloud an!“, sagte Wiki grinsend und alle Augen ruhten auf Cloud, der von Wikis Worten nichts mitbekommen hatte und noch immer in der Anleitung vertieft war.

Die Anderen schmunzelten. Wiki stand auf und ging vorsichtig an Cloud heran. Da dieser auf einen der Hocker saß, konnte Wiki mühelos hinter ihn gelangen.

„Weißt du, dass du richtig süß aussiehst, wenn du so in etwas vertieft bist? Du wirst mit Sicherheit ein Liebling der Mädchen!“, sagte sie und umarmte Cloud von hinten.

Cloud, der bis jetzt nicht bemerkt hatte, dass Wiki hinter ihn getreten war, versteifte sich, doch als er bemerkte, wer hinter sich stand, entspannte er sich schnell wieder.

„Na wenn du meinst!“, sagte Cloud und schlang seine Arme um den Hals seiner Tante.

„Ja, das mein ich!“, sagte Wiki, worauf auch der Dämon zustimmend nickte.

Cloud seufzte und bewegte ein wenig seine Schultern, die ein wenig steif geworden waren.

„Kann ich mal ein Foto von euch allen machen? Ich würde es dann hier ausdrucken und in der Schule so weiter entwickeln, dass ihr euch dann auf dem Foto bewegen würdet. Ich würde es dann so verzaubern, dass nur Léon und ich alle Personen auf dem Bild sehen können.“ Sagte Cloud und nahm seine Kamera wieder in die Hand.

„Natürlich, Liebling, aber wir möchten, dass du auch auf das Foto kommst und das, was du vorhast, geht auch ganz einfach ohne Zauberei. Wir kennen da eine Möglichkeit!“ sagte Béatrice.

Cloud nickte, stellte die Kamera auf den Tisch und setzte sich zwischen seine Mutter und Wiki. Léon setzte sich zwischen Nurarihyon und Agathe und wartete darauf, dass das Foto geschossen wurde.

Cloud ließ die Kamera mit einem Schwebezauber so hoch schweben, dass es genau auf Augenhöhe war. Dann, auf einen Schlenker seines Zauberstabs hin, löste er den Auslöser aus. Ein heller Blitz kam und schon war es vorbei. Auf einen weiteren Schlenker von Clouds Zauberstab hin kam die Kamera zu ihn und Cloud besah sich das Foto an. Es waren alle anwesenden Personen darauf gut abgebildet und Cloud reichte den Apparat herum, so dass sich jeder das Foto ansehen konnte.

„Solche Geräte gab es aber zu meiner Zeit nicht.“ Sagte Nurarihyon und besah sich die Fotoapparat von allen Seiten an.

Wiki grinste nur darauf und der Dämon reichte den Apparat an Léon weiter. Als sich jeder dann das Foto angesehen hatte, reichte Siegfried Cloud die Kamera zurück.

Béatrice holte ein Päckchen Streichhölzer aus ihrer Hosentasche hervor und öffnete diese. Aber zum Vorschein kamen keine Streichhölzer, sondern weiße Tabletten.

„Was sind das für Tabletten?“, fragte Agathe und sah sich neugierig die Tabletten an.

Béarice reichte jedem die Schachtel und es nahm sich jeder eine Tablette daraus.

„Löst die Tablette in Wasser auf, dann werdet ihr schon sehen!“, antwortete Béatrice auf Agathes Frage.

Sie reichte einen Krug mit Wasser herum und jeder goss sich etwas in seine Tasse. Danach gab jeder die Tablette in das Wasser und rührte es mit einem Löffel um.

Wiki war die Erste, die etwas von ihrem neuen Getränk zu sich nahm. Sie nippte an dem Getränk und sah dann überrascht auf.

„Das ist Blut. Zugegeben, es ist ein wenig dünner als sonst, aber eindeutig ist es Blut! Wer hat diese Tablette entwickelt?“, sagte sie und sah sich den Inhalt ihrer Tasse an.

Béatrice räusperte sich.

„Ich glaube, Cloud hat sie hergestellt.“ Sagte Béatrice und jetzt sahen alle von Béatrice zu Cloud herüber.

Dieser kratzte sich verlegen am Kopf.

„Na ja, die ganze Wahrheit ist, dass Léon und ich diese Tablette entwickelt haben. Léon hatte die Idee und ich habe mir dann bei Mutter in der Firma das Wissen geholt. Dann haben wir es entwickelt!“, sagte Cloud.

Léon sah ihn überrascht an, doch auf einen warnenden Gedanken von Cloud hin, hielt er den Mund.

Cloud erzählte, wie Léon ihn damals davon erzählte, dass es im Anime Vampire Knight Bluttabletten gab. So ist er auf die Idee gekommen und er hat damals den Techniker, mit dem er in der Firma zusammen gearbeitet hatte, es auch mit anderen Materialien ginge und der Techniker meinte ja. So habe er mit Léon zusammen den Versuch unternommen, das Blut in eine Tablette zu bringen. Die ersten Versuche liefen schief, doch später hat es tatsächlich geklappt.

„Und da es ja funktioniert kann es dafür eingesetzt werden, um den Vampiren, die erst vor kurzem verwandelt wurden, das Blut als Nahrung näher zu bringen. Noch dazu kann es verwendet werden, um mehr Blutreserven für die Medizin zu erzeugen!“, beendete Cloud seiner Erklärung.

Daraufhin wirkten die Anderen noch beeindruckter.

„Wow, da habt ihr aber was geschaffen, was euch richtig reich machen würde. Darauf müsst ihr euch das patent anmelden!“, sagte Wiki und nahm noch ein Schluck von ihrem Getränk.

Cloud wirkte ein wenig verdutzt.

Agathe klatsche in die Hände.

„Jetzt ist aber genug darüber, Kinder. Wir haben Weihnachten und da werden wir bitte nicht über die Arbeit sprechen. Ich für meinen Teil habe jetzt erst Recht Hunger bekommen und werde mich jetzt um das Essen kümmern. Irgendwelche Freiwilligen, die mir dabei helfen möchten?“, sagte sie, worauf Cloud sich sofort erhob.

Nach kurzem Zögern erhob sich auch Léon. Béatrice wollte ebenfalls helfen, doch Agathe verneinte es, denn drei Personen in der Küche seien genug.

So gingen Agathe, Cloud und Léon hinunter in die riesige Küche und bereiteten das Essen vor.

Die beiden Brüder blieben während ihrer Arbeit still. Cloud musste Léon bei dem einen oder anderen gerät zeigen, wie es verwendet wurde, aber im Großen und Ganzen klappte es.

„He ihr Beiden! Hat es euch die Sprache verschlagen oder warum redet ihr nicht!“, sagte Agathe, als sie gerade die Ente füllte.

Beide Brüder tauschten Blicke untereinander, dann aber sagte Léon:

„Naja, wir würden uns ja gerne in unseren Gedanken unterhalten, aber...!“, sagte er, doch den Satz ließ er unbeendet.

Agathe seufzte.

„Aber ihr traut euch nicht, weil ihr sonst denkt, ich würde lauschen?!“, sagte sie.

Wieder tauschten beide Brüder Blicke aus, dann war es diesmal Cloud, der nickte.

Agathe seufzte.

„Hört mal, Jungs. Ich weiß, dass ich immer sehr streng zu anderen und zu mir selbst bin, aber das war es, was mich immer geschützt. Ich weiß, dass ich euch beide, vor allem dich Cloud, damit total verschreckt habe und es tut mir leid. Wenn ihr euch in euren Gedanken unterhalten wollt, dann werde ich euch nicht belauschen! Das verspreche ich euch!“, sagte sie und rieb die Ente mit einer Kräutermischung ein.

Beide tauschten wieder einen Blick.

„Okay, ich kann es ja eigentlich auch laut aussprechen. Es geht darum, dass Cloud meinte, dass wir gemeinsam die Bluttablette entwickelt haben. Das stimmt aber nicht. Cloud allein hat sie entwickelt. Ich hatte nichts damit zu tun!“, sagte Léon und zerstampfte nun die Kartoffeln.

Cloud seufzte.

„Natürlich haben wir sie zusammen entwickelt. Du hast mich erst auf den Anime gebracht und du hast mir noch vorgeschlagen, dass ich dann mir das Wissen dazu besorge, als ich in die Firma von Mutter gehe. Wir haben es dann entwickelt!“, sagte Cloud und sah seinen Bruder an.

Dieser sah Cloud noch weiter ungläubig an.

„Sag jetzt nichts weiter. Ich habe es gesagt und so bleibt es! Ohne dich würde ich noch immer in diesen beschissenen Heim sitzen und sieh es einfach als meinen Dank an!“, sagte Cloud in seinen Gedanken zu Léon.

Dieser wandte sich wieder seiner Aufgabe zu, nickte dann aber leicht.

Es dauerte noch eine Weile, aber dann hatten sie das Essen fertig und deckten gemeinsam den Tisch. Sie riefen die anderen aus dem Traditionszimmer und begannen dann das Abendessen.

Nach dem Abendessen räumten sie das Geschirr ab und räumten es in die Spülmaschine.

„Cloud, würdest du uns noch ein wenig von der Zauberei zeigen, die du beherrschst?“, fragte Wiki, als sie wieder im Traditionszimmer saßen.

Cloud zog seinen Zauberstab aus der Halterung an seinem neuen Gürtel und schwang ihn durch die Luft. Nach einander führte er jeden Zauber vor, der ihm einfiel. Manche Zauber, die eher für Duelle geeignet waren, stellte er mit Léons Hilfe da. So hatte er seinen Bruder entwaffnet, erstarrt oder zu Boden geworfen. Auch hatte er sich oder andere mal schweben lassen. Er reichte seinen Zauberstab auch an Léon, so dass dieser auch ein paar einfache Zauber vollführen konnte. Manche klappten bei ihm, manche gingen aber auch ziemlich schief und statt Cloud erstarren zu lassen, traf der Fluch Nurarihyon, der gerade mitten im trinken erstarrte. Wiki johlte auf vor Lachen. Cloud nannte Léon den Gegenzauber und Léon sprach ihn über dem Dämon, der daraufhin etwas sauer wirkte, sich dann aber schnell fasste. Langsam aber sicher wurde es dunkel und Cloud nahm den Zauberstab entgegen, um einen letzten Zauber auszuführen. Er erschuf die schwarze Wolke, die so dicht war, dass sie einen Schatten warf. Die Wolke hüllte ihn ein und er versank in den Schatten. Sofort, als er im Schatten versunken war, verschwand die schwarze Wolke.

„Wo ist er?“, fragte Wiki.

Sie sahen sich um.

„Genau hinter dir!“, sagte Cloud und erschien hinter seiner Tante.

Sie drehte sich zu ihm herum und grinste.

„Kleines Schlitzohr!“, sagte sie und lachte.

„Tja, aber jetzt ist Schluss! Es ist bereits spät und morgen kommen auch noch mal ein paar Leute! Also ab ins Bett mit euch!“, sagte Béatrice.

Cloud und Léon nickten, sammelten ihre Geschenke ein und machten sich auf den Weg in ihre Zimmer.

„Danke für die Sache mit den Tabletten!“, sagte Léon, als er an der Tür zu seinem Zimmer angekommen war.

Cloud schüttelte leicht lächelnd den Kopf.

„Ich danke dir, dass du mir eine Familie gegeben hast! Gute Nacht!“, sagte Cloud und ging in sein Zimmer und zu Bett.
 

Ende des 21. Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SakuraxChazz
2012-07-15T14:08:54+00:00 15.07.2012 16:08
Ein verdammt langes Kapitel >.<
Das hat auch drei oder Vier Stunden an Zeit gefressen, pro Nase die es gelesen hat.
Und ich vermute noch immer Fehler drin, aber bei dem Wust an Worten. Und ich weiß nie genau wann mein PC endgültig stirbt T.T Das wird wohl das erste, was ich neu kaufen werde.

Nunja jetzt mal zu dem wirklich langen Kapitel.
Das Hermine das Geheimnis gelüftet hat ist ja nicht wirklich verwunderlich. Sonst wäre sie ja nicht mehr Hermine Granger xD Aber wie locker sie das hinnimmt. Nun gut, sie ist ja so oder so für andere Wesen da. Hat ja auch ihre Elfen Organisation. Von Ron und Harry liebevoll BELFER genannt xD Ich kann mir auch nur das merken. Nuja gut dann war das ja abgehakt. Das er so ein schlechtes Gewissen hatte und dann wie er Léon gefragt hat, wann ihm das denn passiert wäre xD War doch eigentlich logisch oder? Wobei es natürlich hätte sein können, das es vorher schonmal vorgekommen ist. Aber war eher unwahrscheinlich.
Oh und dann war da das mit Agathe. Das hat mich wirklich gerührt, das sie so offen mit ihrem neuen Neffen gesprochen hat. Das ist natürlich verständlich. Erinnert an die Geschichte von Nevilles Eltern.
Oh und wie Cloud dann das Geschenk bastelt. Das fand ich auch wirklich klasse von ihm. Kaufen kann ja jeder, aber etwas selbst zu fertigen. Eine großartige Idee.
Oh und wie Léon und Cloud sich schließlich darum streiten wer das mit den Bluttabletten war.
Ach genau dasm it der Tradition hab ich ganz vergessen. Da bin ich mordsgespannt wer was abbekommt.
Ähm ja das mit den Bluttabeletten. Und erneut die Dankbarkeit von Cloud, dafür das sie ihn in die Familie aufgenommen haben. Hach ja.. Ein tolles Kapitel.
Und dafür ein verdammt kurzer Kommentar.. aber mir fällt nicht mehr ein im Moment... Ich freu mich auf jedenfall, wenn es weiter geht.

LG Saku^^


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