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Innocent Future...

...a dream...
von

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First way

Alice ging rechts neben mir, Lia, von Derek geschoben, fuhr links neben mir.

Wir hatten bereits vor der Fahrt mit dem Fahrstuhl so gut wie nichts geredet, aber gerade schwiegen alle, bis auf Alice, die unaufhörlich weiter redete und nicht zu bemerken schien, dass man ihr nicht mal ansatzweise zu hörte.

Jeder war in seinen eigenen Gedanken.

Ich dachte darüber nach, wieso ich mich an nichts erinnern konnte, was war, bevor ich hier aufgewacht war und darüber, wer ich wohl gewesen war.

Klar, es konnte mir egal, da ich mich eh nicht erinnern konnte, aber dennoch, ich war neugierig auf mein altes Leben.

Trotzdem geisterte mir die gesamte Zeit eine Frage unablässig durch den Kopf, nein eigentlich waren es sogar zwei Fragen.

Wieso war ich hier?

Was hatte man mit mir gemacht?

Da fiel mir gerade noch eine weitere Frage ein, die ich schon fast vergessen hatte:

Was oder wie würde es von nun an weiter gehen?

Klar die ersten beiden Fragen, würde man mir wohl noch einmal erklären, aber was war mit der dritten?

Würden sie darüber schweigen oder reden?

All solche Fragen geisterten mir durch den Kopf, doch zu fragen, was wohl das einfachste gewesen wäre, traute ich mich nicht.

Natürlich, fragen war nicht schlimm, aber ich traute mich nun einmal nicht, denn immerhin kannte ich die beiden bisher noch nicht mal einen Tag.

Während wir so gingen, bemerkte ich nicht einmal, dass wir mittlerweile draußen angekommen waren.

Erst durch Alices sachte Berührung an meinem Arm und der Anmerkung, ich müsste aus meiner Traumwelt aufwachen, kehrte ich in die Wirklichkeit zurück und erschreckte, da ich dachte wir wären noch auf dem Weg.

Vor uns stand ein Pferdewagen, was mich zwar wunderte, aber offensichtlich war das ebenfalls bereits ein Beweis dafür, dass ich mich hier auf alles gefasst machen musste.

Derek hob Lia mühelos hoch, kletterte mit ihr auf den Wagen und setzte sie auf eine der Bänke, die seitlich an der Wand angebracht waren, ehe er den Rollstuhl hoch hob und ihn ebenfalls auf den Wagen stellte.

Dann half Derek noch Alice und mir nach oben und kletterte auf den Kutschbock und trieb die Pferde an.

Auf den Wagen passten gut sechs Leute, doch mit Rollstuhl waren es nur vier.

Da fiel es mir wieder ein. Wie hatte Derek nur mit Lia einfach so, als wäre es das normalste der Welt, hier hoch klettern können?

Fast zeitgleich stellte Lia die Frage: „Wie hat Derek das geschafft mit mir hier hoch zu klettern, Alice?“

Alice sah Lia mit einem verwirrten Blick an, ehe ihr anscheinend etwas einfiel.

„Ihr könnt es ja gar nicht wissen. Jeder hier hat eine besondere Fähigkeit. Dereks ist das Klettern und meine ist das Beeinflussen der Menschen mit Hilfe meiner Stimme.“, sprudelte Alice fröhlich darauf los und kurz darauf blieben ihr, bei unseren fassungslosen Gesichtern, die nächsten Worte im Hals stecken.

Da Derek das mitbekommen hatte, wandte er schnell ein: „Keine Sorge,mittlerweile hat sie gelernt ihre Kraft zu kontrollieren.“

„Haben wir auch solche Kräfte?“, fragte ich, immer noch entsetzt über das eben gehörte.

Stumm nickte Alice nur und sagte dazu: „Man hat euch vorhin, als ihr noch nicht bei Bewusstsein wart, ein Mittel gespritzt, was ein willkürliches Benutzen eurer Kräfte verhindert.

Heute Abend wird es noch einen Besuch von unserer Ärztin geben, diese wird euch das Mittel dann noch einmal spritzen, damit ihr bis morgen früh vor euren Kräften in Sicherheit seid.

Dann fängt euer Unterricht in Sachen Entdeckungslehre und Kontrolle an.

Das wird fast euren gesamten Tag in Anspruch nehmen.“

„David sagte auch etwas von Unterricht. Worum geht es da und wie läuft er ab?“

„Der Unterricht beginnt üblicherweise um halb elf und je nach Kurs, kann er bis in den Abend dauern, aber ihr müsst euch keine Sorgen machen, ihr könnt eigentlich immer von jemandem mitgenommen werden, der auch in diese Richtung will.

Um zwei gibt es dann das gemeinsame Essen in der Cafeteria.“, sagte Derek mit freundlicher Stimme.

„Und es gibt viele verschiedene Kurse, jeder hat meist einen anderen Kursplan, damit du lernst mit deinen Schwächen klar zu kommen und deine Stärken weiter auszubauen.

Währendessen wird die Fähigkeit ebenfalls mindestens eine Stunde trainiert, und zwar täglich!“, fügte Alice mit einem kleinen Lachen hinzu.

„Eine Frage noch. Wie lange dauert diese Kutschfahrt?“, fragte Lia zaghaft.

Offenbar fiel es auch ihr teilweise schwer, Fragen zu stellen.

„Wir fahren immer etwa eine dreiviertel Stunde bis Stunde. Das hängt immer etwas mit dem Wetter und den Straßen zusammen, da ein Teil des Weges zu unserem Haus mehr oder weniger nicht mit großen Steinen gepflastert ist.“, sagte Alice mit einem Lächeln auf den Lippen.

Schien sie überhaupt einmal aufzuhören zu lächeln?
 

Derek hatte mich gefahren, da ich selbst mit dem Rollstuhl noch nicht ganz so gut klar kam und er hatte mich hoch auf den Pferdewagen gehoben.

Ich war ihm dankbar, aber das, was Alice gesagt hatte, verunsicherte mich.

Warum sollte ausgerechnet ich eine solche Fähigkeit haben?

Mai hatte ebenfalls eine Fähigkeit, was ebenfalls keinesfalls beruhigend für mich war.

Da ich sowieso erst einmal über das Gehörte nachdenken muss, hörte ich Alice nicht weiter zu und schaute stattdessen in die Landschaft.

Ich fand die Landschaft hier eigentlich ganz schön, wir fuhren an einem kleinen Wäldchen, mehreren Sportplätzen, für die verschiedensten Sportarten, vorbei und irgendwann konnte man einen Blick aufs Meer bekommen.

Da dieser Anblick kaum etwas interessantes hatte, aber wohl bei Sonnenauf- und untergang fantastisch war, sah ich mich weiter um.

In der nähe war ein Haus, aber eines konnte ich mir zu beinahe hundertprozent sicher sein, es war nicht der Ort, wohin wir unterwegs waren, denn allzu viel Zeit konnte noch nicht vergangen sein.

Mittlerweile kamen wir in die nähe des Hauses und man konnte sehen, dass davor zwei Personen auf einer Bank saßen und irgendetwas in den Händen hielten.

Vor dem Haus und somit auch fast direkt vor den beiden, hielten wir an und Alice, die die meiste Zeit geredet hatte, schwieg.

„Noel, Sharon, drückt ihr euch wieder vor dem Unterricht oder was macht ihr hier?“, fragte Derek die beiden, die hochschreckten und uns anscheinend auch gerade erst bemerkten.

Erst jetzt konnte man sehen, dass das ein Junge und ein Mädchen waren, weshalb ich mich jetzt fragte, wer wer von beiden war.

„Genau genommen drücken wir uns nicht. Wir haben nur keine große Lust dort aufzutauchen.“, sagte das Mädchen.

Beide schienen Mai und mich nicht einmal eines Blickes zu würdigen oder sie bemerkten uns einfach nicht, was wahrscheinlicher war.

„Genau genommen,“, sagte Derek, „geht Noel nie zum Unterricht, außer er wird von David dorthin gezerrt und selbst dann drückt er sich noch! Aber du, Sharon, drückst dich nur dann, wenn du absolut keine Lust mehr hast, jemand anderes als Noel zu sehen.

So ist das und so wird es wohl auch bleiben, oder Noel?“

Von dem Jungen, der wohl Noel hieß, ich konnte nur raten, da ich bei dem Gespräch nicht ganz mitkam, kam nur ein gemurmeltes 'Ja', glaub ich zumindest.

Das Mädchen drehte beleidigt ihren Kopf zur Seite, wobei sie auch endlich uns entdeckte, auch wenn wir uns nicht versteckt hatten.

„Hallo! Wer seid ihr denn? Seid ihr neu?“, kam es von ihr und ich musste mich fragen, ob das nicht bald die am häufigsten gestellte Frage wurde, die es überhaupt gab.

Erst jetzt fiel mir auf, dass sie eigentlich ganz süß aussah, vorher hatte man das nicht sehen können, weil sie nie hergeschaut hatte und ihr der Blick auf mich auch teilweise versperrt gewesen war, durch Alice.

Sie hatte schönes braunes Haar, mit einem weichen Übergang von hellbraun zu dunkelbraun und dunkle Augen, dazu trug sie noch eine Brille und ihre Haare waren zu einem Dutt zusammen gesteckt.

Insgesamt schien sie mir eigentlich ganz nett zu sein, aber eine gewisse Vorsicht sollte man immer behalten, oder?

„-a.“, sagte Mai gerade zu mir und wedelte mir mit einer Hand vor den Augen herum.

„Mensch Lia, schläfst du, oder was? Sharon hat nach unseren Namen gefragt!“, wiederholte Mai, mit einem etwas bösen Unterton.

„Äh... ja... entschuldigt. Ich heiße Lia, schön euch kennen zu lernen.“, sagte ich mit einem entschuldigenden Lächeln auf meinen Lippen.

„Kein Problem. So etwas passiert mir ständig. Schön euch kennen zu lernen, ich bin Sharon de Silva und ja ich bin die Tochter von Führer Ayrton de Silva.“, antwortete Sharon.

Ich verstand nicht, wen sie mit 'Führer Ayrton de Silva' meinte, aber Alice war zusammengezuckt und erst jetzt fiel mir auf, dass sie bisher noch kein einziges weiteres Wort gesagt hatte.

Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht mit ihr, dessen war ich mir ziemlich sicher, da blieb nur die Frage, was stimmte nicht mit ihr?

Mittlerweile folgte ich der Unterhaltung, die zwischen Derek, Sharon und Mai in gang gekommen war, überhaupt nicht mehr, genauso wenig wie ich zu hörte, hörte ihnen Noel zu.

Manchmal konnte man sich ehrlich fragen, ob die Welt nicht nur daraus zu bestehen schien, ob man reden konnte oder eben nicht, aber okay, es musste einen nicht unbedingt interessieren, zumindest interessierte es mich gerade relativ wenig.

Vielleicht sollte ich mich auch mal wieder einklinken in das Gespräch, dachte ich gerade und löste mich langsam von meiner kleinen gedanklichen Welt.

Gerade rechtzeitig, um noch mitzubekommen, wie sich alle verabschiedeten, sogar Noel murmelte so etwas wie eine Entschuldigung, glaube ich und auch ich murmelte ein 'Tschüss'.

Dann fuhren wir weiter und Sharon winkte uns noch kurz hinterher, sowie auch Mai und ich, Alice aber tat weder etwas noch sagte sie die restliche übrige Reisezeit noch etwas.

Ab jetzt sagte keiner mehr etwas, man hörte nur noch das Klappern der Hufe von den Pferden und unser Atmen, aber vor allem konnte man, meiner Meinung nach, eine gewisse Angespanntheit fühlen.

Genau das ließ mir mehr als genug Zeit, um in Ruhe darüber nach zu denken, ob ich hier bleiben wollte oder was ich ab jetzt machen sollte.

Zwar wusste ich nicht, wann ich eingeschlafen war, aber ich schlief tief und fest, was mich daran erinnerte, wie ich das erste Mal aufgewacht war, sofern man das so nennen konnte, denn mir kam es mehr wie ein Traum vor, als Realität.
 

Nachdem ich mit Aaron gegangen war, diskutierten wir beide darüber, welche Fähigkeiten die beiden wohl haben würden, denn das einzige, was wir bei unseren Experimenten machten, war, dass wir sie in einen Kältetiefschlaf versetzten und ihnen anschließend sozusagen das Gen, mit den besonderen Eigenschaften, einpflanzten.

Man konnte nie sagen, welche Fähigkeit sie haben würden, das würde man erst dann in einigen Tests herausfinden, was es letztendlich ja auch spannend machte.

Die Tests waren unterschiedlich, mal war ein Angriff nötig, um die Fähigkeit zu wecken, manchmal reichte aber auch einfach abwarten aus.

Klar, das alles machte es spannend, auch wenn man es schnell herausfinden konnte, doch normalerweise, so hatte es zumindest in den Aufzeichnungen meiner Mutter Elizabeth Collins geheißen, sollten diese Kräfte noch einige Jahre ruhen, ehe sie von selbst in Erscheinung traten.

Hätten wir oder besser gesagt, hätte die Welt so lange warten können, hätten wir uns natürlich alle Zeit der Welt gelassen, nur leider hatten wir sie nicht.

Es würde nur noch einige Jahre dauern, dann wäre die Welt endgültig verloren, doch es gab noch Hoffnung, vielleicht würden die Leute, die an diesem Projekt teilgenommen hatten, überleben und unsere Erde wieder neu aufbauen.

Doch was machte ich mir damit eigentlich vor?

All das liegt noch viele Jahre in der Zukunft und was dann passieren würde, konnte heute noch keiner sagen, was eigentlich traurig war, denn es gab bei diesem Projekt auch Leute, die in die Zukunft sehen konnten.

Genau solche Sachen waren ja auch interessant. Es konnten fünf Leute dieselbe Fähigkeit haben und doch war sie immer unterschiedlich.

Naja, egal, es war so, wie es eben war und daran konnte niemand etwas ändern.

Am Eingang des Gemeinschaftsgebäudes, unter dem sich der Aufwachraum befand, trennte ich mich von Aaron, denn heute hatte ich keinen Unterricht mehr zu geben und sollte mich auf Morgen vorbereiten und was noch wichtiger war, ich musste Shari Desai, einer unserer beiden Ärztinnen, Bescheid geben und ihr die Unterlagen bringen.

Shari war eine sehr freundliche Frau und ich mochte sie nicht nur deswegen, sondern auch, weil sie etwas an sich hatte, was einen sofort denken ließ, sie wäre die Mutter von allen hier.

Die Unterlagen hatte Aaron besorgt und mir gegeben, weshalb ich mich jetzt auch zu dem Wohnhaus der Lehrer, Ärzte und Professoren aufmachte.

Ich hatte die Hoffnung Shari dort anzutreffen, auch wenn sie nicht immer da war, so war sie doch oft genug dort, sofern sie nicht schlief.

Der Weg zu unserem Haus war nicht lang, da es in der nähe des Gemeinschaftsgebäudes eigentlich nur zwei andere Häuser gab.

Das Haus der Lehrer und Professoren und das Haus, indem die meisten Schüler lebten und wo es auch immer Mittagessen gab.

Zuerst guckte ich im Wohnzimmer nach, wo sie schon mal nicht war, dann in der Küche, wo ich sie auch nicht vor fand.

Letztendlich klopfte ich an ihre Zimmertür, welche kurze Zeit später geöffnet wurde und Shari mich ansah, ehe sie fragte, denn sie wusste dass ich niemals grundlos kam: „Was gibt es diesmal für mich zu tun, David?“

“Nichts großes. Ich möchte dich nur bitten, nachher unsere zwei neuesten Bewohner zu besuchen.“, antwortete ich und gab ihr die Akten, welche sie nur kurz durchblätterte.

„Hm... Alice, Derek und Josh bilden mit ihnen ab heute eine Wohngemeinschaft... Ob das so gut gehen wird? Naja, ich meine ja nur, ob Josh oder Alice, keiner von den beiden fasst schnell Vertrauen. Was, wenn es dadurch dann Probleme gibt?“, erwiderte sie mit einem doch ziemlich besorgten Unterton in der Stimme.

Das ließ mich erst einmal auflachen, ehe ich dann sagte: „Es wird schon gut gehen, und selbst wenn, Derek ist doch auch noch da, oder etwa nicht? Vertraust du ihm etwa überhaupt nicht mehr? Er kann mehr Verantwortung übernehmen als die meisten denken, schon vergessen?“

„Nein, natürlich habe ich das nicht vergessen, aber er kann nicht alles allein auf sich nehmen. Aber okay, wir werden ja sehen was passiert, David.“

Daraufhin nickte ich nur und verabschiedete mich, denn ich sollte jetzt noch ein paar Dinge vorbereiten, da in gut einer Woche wichtige Personen der Regierung hierher kommen wollten, um sich das Projekt anzusehen und davon hing vielleicht sogar alles ab, auch wenn man es kaum glauben möchte.

Egal was noch in den nächsten Wochen auf mich, allen Helfern und Teilnehmern dieses Projektes zu kommen mohte, es würde noch eine sehr ereignissreiche und turbulente Zeit werden.



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