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Das gegebene Versprechen

von

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Jemanden zum Reden

Als Susanno am Kampfplatz ankam, hörten die Soldaten kurz auf mit ihren Übungen um seiner Hoheit zu begrüßen. Er ging direkt auf seinen Oberbefehlshaber Akram Krauts zu. „Wie wäre es mit einem kleinen Kampf, eure Hoheit. Es scheint als hättet ihr es bitter nötig.“ Susanno müsste unwillkürlich Lächeln. Außer seinem Bruder Mikoru, erlaubte er es nur seinem besten Freund Akram, so unverfroren mit ihm zu Reden. Akram zog ein langes Schwert aus einem Ständer, wo sie für die Kämpfer aufbewahrt wurden und warf es seiner Hoheit zu. Susanno fing es mit einer Leichtigkeit eines geübten Kämpfers auf und ging in Kampfhaltung. „Na dann wollen wir anfangen oder willst du erst noch ein paar aufwärm Übungen machen, mein alter Freund!“ Akram lachte und schon waren die beiden in einen heftigen Schwertkampf vertieft. Die anderen Soldaten unterbrachen ihre Kämpfe, um den beiden zuzuschauen. Kaiser Susanno und Akram waren so geschwind und wendig wie zwei wilde Raubkatzen. Sie trainierten so lange bis ihre beiden Körper schweißbedeckt waren und sie ohne dass ein Sieger hervorgegangen ist, aufhören mussten. Die Soldaten waren so gefesselt von dem Kampf der beiden, dass sie mit ihrem Training aufgehört hatten, um ihnen zuzuschauen. Als Akram das auffiel schnauzte er sie sofort an. „ Was steht ihr hier so dämlich rum, ihr sollt trainieren, ihre faulen Säcke. Wird’s bald oder soll ich euch Beine machen!“ Nach dieser Rüge ihres Oberbefehlshabers und vor Augen ihres Kaisers, bewegten sich alle Soldaten wieder zu ihren Schwertübungen. Susanno musste sich ein Lachen verkneifen. Sein bester Freund hatte seine Soldaten unter fester Kontrolle. Er deutete Akram mit ihm zu kommen weil er noch etwas mit ihm zu besprechen hatte. Sie gingen ins große Bad um sich zu Waschen.

Nachdem sich die beiden es im Bad gemütlich gemacht hatten, brach Akram als erster das Schweigen. „Was wolltest du mit mir so dringendes besprechen Susanno?“ „Kannst du dich noch an den Wissenschaftler erinnern, der uns vor acht Jahren solche Probleme bereitet hat!“ Akram musste kurz überlegen, antwortete dann aber mit genervter stimme. „Ja, an den kann ich mich noch sehr gut erinnern. Dem Kerl hätt ich am liebsten das Genick gebrochen, doch du hast mich ja zurück gehalten. Warum eigentlich? Das wüsste ich gerne!“ Von Susanno kam ein leichtes schmunzeln. „Das liegt an der lieblichen kleinen Tochter, die er damals hatte und die jetzt eine junge Frau geworden ist, zudem wird sie bald meine Ehefrau sein. Ach, eins habe ich vergessen zu erwähnen. Sie ist die Tochter von Juriko!“ Akram schaute seinen besten Freund und Herrscher sprachlos an. Er hoffte inständig, dass er ihn nur an der Nase herum führte. „Das meinst du doch bitte nicht im Ernst.“ Doch Susanno verzog keine Miene. „Das ist echt nicht mehr zum Lachen. Das heißt, das Mädchen das gestern in den Palast gebracht wurde, ist die Tochter von diesem elenden Wissenschaftler und unseren verehrten Juriko. Du willst mir nicht verraten, wie es dazu gekommen ist, oder?“ Er nickte nur, um seinen besten Freund zu beschwichtigen. „Noch nicht, aber das ist nicht der eigentliche Grund warum ich mit dir Reden wollte. Mir geht es um etwas anderes. Im Todeswald gab es in letzter Zeit häufiger Unruhen, die mir Sorgen bereiten. Die Simaren scheinen wieder irgendwas zu planen und ich möchte das du der Sache auf den Grund gehst, deshalb bitte ich dich ein Team fähiger Soldaten zusammen zu stellen, die diesen Job erledigen.“ Akram seufzte nur über diesen Auftrag. Die Simaren hatte sich seit längerer Zeit ruhig verhalten und er hatte gehofft, dass es so bleiben würde, aber da hatte er sich wohl getäuscht. „Gut, ich habe verstanden. Dass sie jetzt wieder anfangen müssen Ärger zu machen. Alles seit dieser Lichtstrahl aufgetaucht ist!“ „Nein, seit Jurikos Tochter mit dem Lichtstrahl hier angekommen ist, um es genau zu sagen!“ Entgegnete Susanno mit beiläufiger Stimme. Akram hielt sich mit beiden Händen den Kopf, um sich wieder zu fangen. „Das hätte du mir auch anders sagen können und nicht wie, als würdest du mir am liebsten mit einem Hammer den Kopf einschlagen.“ Die beiden schwiegen sich eine Zeit lang an. Susanno wusste das er seinen Oberbefehlshaber Zeit geben musste, damit er die genannten Tatsachen akzeptieren konnte.

Akram dachte an die liebevolle und warmherzige Juriko, die ihn als kleiner Junge in ihren Bann gezogen hatte. Sie war die wunderschönste Frau, die er damals gekannt hatte, jeder war von ihrer Freundlichkeit angetan und genau diese Frau soll diesen verdammten Wissenschaftler geheiratet haben. Er wollte es nicht glauben, dass diese Wunderbare Frau, ihr Herz an ihn verschenkt hatte. Er musste an das Mädchen denken, das Susanno erwähnt hatte, die Tochter von Juriko und dem schweinehund, wem ähnelt sie mehr, der edlen Juriko oder dem elenden Kerl. Er musste es unbedingt wissen, doch jetzt war es schon zu Spät um nochmal zu Susanno zu gehen, er hätte in vorhin fragen sollen aber er war einfach zu aufgebracht als er gegangen war. *Ich werde morgen noch mal zu ihm gehen und ihm Richtig auf den Zahn zu fühlen. Ich habe das Gefühl, das er mir noch einiges verschweigt.*

Der nächste Morgen graute dunkel heran, schwere Unwetter tauchten alles in eine bedrückende Stimmung. Kaiser Susanno erhebte sich aus seinem großen Bett, nahm seinen Morgenmantel und trat auf den großen Balkon. Er schaute sich das unheimliche Spiel der Wolken und Blitze an, die selbst ihn vor Ehrfurcht erzittern ließ. Seine junge Braut hatte sich gestern nicht wieder beruhigen können. Er musste sie heute unbedingt ihrer ängste berauben, sonst könnte es später Schwierigkeiten geben, wenn er ihr die volle Wahrheit offenbarte. Doch dies wollte er noch ein Weilchen vor sich herschieben, so lange er es nur konnte. Er bewegte sich wieder ins Innere seines Zimmers, wo er sich für den Tag anzog, denn er musste noch einiges Erledigen. Das drei Monden fest stand kurz bevor und die Sache mit Nadeshiko musste er auch noch bereinigen, zudem machte ihn die Simaren aus dem Todes Wald Ärger. *Als Herrscher hat man immer einiges zu tun, echt anstrengend!* Er verließ seine Gemächer und bewegte sich mit schnellen Schritten zu den Räumen seines kleinen Bruder Mikoru zu. *Mit Sicherheit schläft der kleine bestimmt noch tief und fest.* Überlegte er mit einem breitem Grinsen. Prinz Mikoru hatte schon immer Probleme morgens aus den Federn zu kommen und meisten war er es der in weckte, was Mikoru überhaupt nicht gefiel. Er ging in das Zimmer, herüber zu dem Bett in dem sein kleiner Bruder selig schlief und riss unsanft die Decke zurück, um ihn dann mit einem gezielten Tritt, aus dem Bett zu befördern. Mikoru schreckte aus seinem schlaf heraus und brüllte seinen großen Bruder an. „Hast du sie noch alle Susanno, mich so brutal aus meinen eigenen Bett zu schmeißen!“ Susanno schmunzelte amüsiert. „Nur zu deiner Information, ich habe dich nicht geschmissen, sondern getreten das ist ein feiner Unterschied, also steh auf wir haben heute noch einiges zu erledigen!“ Mikoru schaute in überrascht an, stand wiederwillig auf, um ihn dann zu fragen. „Wieso denn wir?“ Ihm kam einer leiser Verdacht, er hob eine Augenbraue. „Sag mir jetzt nicht, dass ich mich um deine Verlobte kümmern soll, das kannst du mal schön vergessen großer Bruder. Das kannst du gefälligst selber machen. Ich habe nämlich keine Lust den Babysitter für sie zu Spielen, hast du mich verstanden!“ Susanno musste Grinsen. Er wusste wie sein kleiner Bruder tickte, erst beschwerte er sich über die Aufgabe, um sie dann doch zu machen. Mit etwas Überredungskunst, übernahm er die Aufgabe sicher sehr schnell. Er wandte sich von ihm ab. „Gut, dann muss ich eben jemanden aussuchen der mir diese Aufgabe mit Freude erfüllt.“ Hinter ihm war ein leises grummeln zu vernehmen, das immer lauter wurde. „Ist ja schon gut, ich übernehme diese verdammte Aufgabe als Babysitter, aber das wir uns verstehen, ich mache es nicht gerade gerne!“ Um seinen kleinen Bruder Mikoru ein wenig milder zu stimmen, legte er ihm seine Hand auf die linke Schulter und sprach ihm aufmuntern zu. „Ich wusste doch, dass ich mich auf dich verlassen kann Mikoru, mein lieber Bruder.“ Dieser eine Satz des Vertrauens, genügte Mikoru vollkommen aus, um ihn zu besänftigen. Susanno ging aus dem Zimmer, damit sich sein Bruder anziehen konnte. *Das wäre schon mal erledigt, kommt das nächste Problem an die Reihe.*

Susanno ging zu den Unterkünften der Soldaten, um sich noch mal mit Akram zu beraten, dazu musste er hinaus über den Übungsplatz gehen. Er traf Akram schon, auf den noch leeren Übungsplatz, mit seinem großen Breitschwert vor, mit dem er schwungvoll die Luft zerschnitt. Akram bemerkte seinen Herrscher gar nicht, so vertieft war er in seine Übung mit dem großen Breitschwert, erst als Susanno näher kam und sich ein langes Schwert von den Brettern nahm und ihm damit Angriff, wohlwissend das er ihn mit Leichtigkeit parieren würde. Mit einem lauten klirren trafen die zwei Schwerter aufeinander. Die beiden schwangen ihre Schwerter noch ein Paar Mal aneinander, bis sie sie niederlegten. „Du hast mich ganz schön erschreckt, eure Hoheit.“ Susanno legte sich das Schwert auf die Schulter, bevor er sprach. „Das war nicht meine Absicht, aber es war so verlockend, da konnte ich einfach nicht wiederstehen und außerdem weiß ich wie fähig du bist, so musste ich mir keine Sorgen machen, das ich dich verletzten könnte.“ „Danke für das Lob Majestät. Wolltet ihr was bestimmtes von mir, das ihr mich so früh aufsucht, trotz des schlechten Wetters.“ Ein heftiger Blitz durchzuckte in diesem Moment den schwarzen Himmel und lies ihn hell erleuchten, bevor es wieder dunkel wurde. „Wir sollten besser rein gehen um zu Reden, am besten in meinen Räumen.“ Sagte Susanno bestimmt und ging voraus, Akram schaute ihn kurz an um ihm dann zu folgen. Es war ihm Recht, da er sowieso noch einige Fragen hatte, die er beantwortet haben wollte. Sie gingen durch die langen Korridore des Palastes, bis hin zu die offiziellen Empfangsräume des Kaisers, wo er es sich an seinem Platz gemütlich machte. Akram machte es sich auf den Platz direkt gegenüber von Susanno bequem, um ihm direkt in die Augen schauen zu können. „Also, was möchtest du schon so früh am Morgen von mir, Susanno.“ Susanno musste anfangen zu lachen, sein Freund aus Kindertagen war immer sehr direkt, wenn sie unter sich waren. „Ich wollte mit dir über dein vorgehen wegen den Simaren reden, nichts weiter.“ „Wer‘s glaubt wird selig. Du hast doch noch was anderes auf dem Herzen, also raus damit.“ Susanno grinste. War er so leicht ihn zu durchschauen. „Ich gebe es wohl am besten sofort zu, sonst lässt du mich nicht in Ruhe, richtig! Also was willst du wissen!“ Akram wusste jetzt, dass er nicht auf alle Fragen Antworten erhalten würde. Aber besser als gar nichts, aber Gefallen tat es ihm nicht. „Was hat es mit dem Mädchen wirklich auf sich, ich will so viel wie möglich Wissen.“ *Er ist mal wieder sehr direkt, aber genau das schätze ich an ihm so sehr.* Der Kaiser atmete ein paar Mal durch, bevor er anfing. „Es ist eigentlich ganz einfach. Du weißt doch noch, wie Juriko verschwunden ist.“ Akram nickte, er konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie sie alle verzweifelt nach ihr gesucht hatten. Sie aber nicht finden konnten. „Durch einen Spalt in den Welten gelangte sie in die Welt, aus der der Wissenschaftler stammte. Er kümmerte sich um sie und die beiden heirateten. Durch Juriko erfuhr er von unserer Welt und wie du schon weißt, versuchte er in unsere Welt zu gelangen. Die schlug Dank unserem Einsatz fehl, aber durch diese Sache erfuhr ich von meiner zukünftigen Frau, ich verlangte von ihm, dass er Juriko und ihre Tochter an uns übergibt. Doch Juriko war schon verstorben, ihre Tochter nicht alt genug, um sie sicher in unsere Welt zu holen, sodass ich beschloss ihn zu zwingen sie uns zu übergeben, wenn sie alt genug dafür wäre. Dies hielt dieses miese Schwein natürlich nicht ein, so waren wir gezwungen sie mit etwas Gewalt, zu uns zu holen. Den Rest kennst du ja in etwa.“ Akram war nicht besonders zufrieden mit dieser kurzen Erklärung seines Herrschers, aber ihm war bewusst, dass er vorerst keine weiteren Einzelheiten bekommen wurde. „Warum du Jurikos Tochter Heiraten wirst, willst du wohl noch nicht verraten, aber eins sag ich dir ich will es Später aber Wissen, verstanden!“ Susanno musste über diese Verwegenheit seines Oberbefehlshabers Lächeln, jedem anderem hätte er schwerstens Bestraft, aber seinem Freund vergab er es. Schließlich hatte er nur ihn und seinen kleinen Bruder mit denen er so ungezwungen Reden konnte.



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