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Nemesis

von

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Klare Fronten 3

Maka konnte es kaum glauben, doch als sie sich vorsichtig um nicht gesehen zu werden den Beiden näherte, erkannte sie dass es Soul und Nira waren. Sie standen schweigend vor einem Grabstein.

Mit schnellem Herzschlag und stechendem Gefühl im Bauch wartete Maka in sicherer Entfernung.

Es wäre unangenehm gewesen, wenn sie die Zwei jetzt stören würde.

Sie wusste ja nicht einmal um wem sie da trauerten, ein Beweis für ihr noch sehr lückenhaftes Gedächtnis.

Nira hatte einen großen farbenfrohen Blumenstrauß in den Händen, den sie nun behutsam auf das Grab legte.

Dann legte sie ihren Arm um Soul und ging mit ihm. Sie verließen den Friedhof durch den Nordeingang. Ein Glück für Maka, denn sie war vom Süden gekommen.

Wer weiß wie lange die Beiden beim Grab gewesen waren, aber sie waren sehr schnell wieder verschwunden.

Diese kurze Begegnung brachte Maka wieder zur Verzweiflung. Ihre Existenz war noch so unsicher. Sie fühlte sich so, als ob sie noch nicht richtig dazugehören würde.

Natürlich gaben sich ihre Freunde die größte Mühe, aber trotzdem hatte sich viel zu viel verändert.

Ein Schwindelgefühl packte sie, deshalb wurde aus ihrem trotten mehr ein torkeln. Schweren Herzens näherte sie sich dem Grabstein.

Die Kopfschmerzen meldeten sich wieder.

Wer könnte es sein? War es ein alter Freund den sie völlig vergessen hatte?

Langsam las sie den Namen, so gespannt wie ein Testergebnis.

“Hier ruht in Frieden Sinthya Evans”. Ziemlich einfach und simpel gehalten, laut der Jahreszahl ist sie vor fünfzehn Jahren gestorben.

Sinthya, wiederholte Maka. Nichts klingelte in ihrem Kopf wenn sie diesen Namen aussprach. Der Stein und die Inschrift machten auch nicht sonderlich viel her.

Evans, Sinthya Evans. Maka schlug vor schreck die Hände vor dem Mund zusammen.

“Soul Eater heißt doch mit richtigem Nachnamen Evans. Das muss seine Mutter sein!”

Er hatte nie von seinen Eltern erzählt, weil sie wahrscheinlich beide schon längst tot waren. Maka fühlte sich so elend. Immer war sie damit beschäftigt gewesen sich über ihren Vater zu beschweren, und Soul hatte dabei schon längst seine Mutter verloren.

Wie ein nutzloser Gegenstand sackte sie in sich zusammen. Der Spitze Kies bohrte sich in ihre Knie als sie sich darauf fallen ließ.

“Ich war so ein erbärmlicher Partner.” Nira begleitete Soul wenigstens zu dem Grab, sie war viel gefühlvoller als man ihr eigentlich zutraute.

“Es tut mir so leid Soul.”

Sie begann einfach zu weinen. Ihr war es auch egal falls jemand sie nun sah, immerhin war das ein Friedhof, gab es denn einen besseren Ort zum heulen?

Für Maka war es jedoch die Erkenntnis über ihre eigene Ignoranz die sie nun von Innen auffraß.

Die Luft fühlte sich zunehmend stickiger an. Strahlend grinste die Sonne vom Himmel und briet wieder alles unter sich weg.

“Es muss dir nicht Leid tun Maka. Ich wollte dich damals einfach nicht damit belasten.”, sagte Soul.

Seine Stimme ließ sie erschrecken.

“Mich belasten? Es hätte mir auch so auffallen müssen.” Früher hätte sie ihn dafür angemault.

“Seit wann bist du denn so melancholisch? Das ist doch nicht deine Art.”

Er grinste.

Nira stand direkt neben Soul. Ihr lächeln wirkte aber etwas seltsam, vermutlich weil sie es einfach nie tat.

“Ach komm schon. Ich habs nur durch Zufall rausgekriegt das ist alles. Soul is einfach viel zu Faul um alles rum zu erzählen.”

Diese plumpe Ansprache von Nira machte durchaus Sinn.

Beide zogen Maka wieder hoch auf die Beine, wie eine auftreibende Kraft die ein zurückbleiben unmöglich machte.

Verlegen wischte sie sich über die geröteten Augen.

“Wenn du am Boden liegst, also wie war der Spruch noch mal? Naja keine Ahnung, du hast jedenfalls Freunde die dich immer hochziehen werden.”

Eine Sekunde lang dachte Maka daran Nira zu korrigieren und ihr das Richtige Sprichwort zu sagen, aber wozu? Was Nira da von sich gegeben hatte war der Grund warum sie Shibusen so liebte.

“Ich weiß heute ist Schule” begann Soul “Aber wir sind heute zu Hause geblieben. Willst du vielleicht mitkommen? Wir haben noch deine alten Sachen, ohne die wärst du nicht die Sensenmeisterin die wir kennen.”

Damit wären die Fronten für Maka geklärt. Nira gehörte zu Soul und sie fühlte sich im Moment viel mehr mit Tyranna verbunden.



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