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Erzwungene Liebe kann auch andere Wege nehmen

Zwischen Liebe und Freundschaft liegt nur ein schmaler Pfad (Kapitel 21 ONLINE!)
von

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Ausflug

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Kapitel 10: Ausflug
 

Yuuno würde für einen Monat weg sein. Zeit genug, mein Leben so weit auf die Reihe zu bekommen, dass ich bereit für unsere Beziehung war. Natürlich vermisste ich ihn jetzt schon, doch ich konnte es auch nicht ändern.

Voller Tatendrang sprang ich heute morgen schon förmlich aus dem Bett heraus und hüpfte fertigmachend durch die Wohnung. Meinem Bruder blieb das natürlich nicht verborgen. Er saß nur ruhig am Tisch, trank seinen Tee und las gemütlich die Zeitung. Gerade zog ich ,zur Küche hüpfend, meine Socken an, als mich Tekkas eisiger Blick mit voller Wucht traf.

„Was hast du angestellt“, fragte er zerknirscht. Mal wieder war ich überrascht davon, wie gut gelaunt er heute war. Sonst war es meine Aufgabe ihn morgens anzukeifen und manchmal schon beim Frühstück wieder einzuschlafen. Im normal Fall überschüttete er mich mit guter Laune, aber sobald ich in sein Gesicht sah, wusste ich auch wieso er so mies drauf war.

Er war blass, hatte tiefe dunkle Augenringe unter den Augen und schien auch sonst nicht sehr gut geschlafen zu haben. Als er von der Zeitung aufsah und sich vorbeugte, um sich noch einen Schluck Tee zu gönnen,vernahm ich ein hässliches Knacken seines Rückens. Daraufhin verzog er das Gesicht zu seiner schmerzvollen Grimasse. Leise konnte ich ihn fluchen hören. Ich dagegen musste leicht lächeln, behielt mein Kommentar für dieses Schauspiel lieber für mich, sonst könnte ich mich auch gleich freiwillig in die Hölle schicken.

„Was ist los Nii-san? Du scheinst nicht gut geschlafen zu haben.“, meinte ich, stieß mich von der Türkante ab und setzte mich an den niedrigen Tisch auf die Tatamimatten.

„Ist das so offensichtlich?“

„Ja“, da musste ich doch ein wenig grinsen. Ich hatte heute einfach zu gute Laune.

„Wir-“ Er stoppte. Sofort konnte ich dir Unsicherheit in seinen Augen erkennen. Er wusste nicht, ob er es mir erzählen sollte, wusste nicht, wie ich reagieren würde. Doch mir machte es nichts mehr aus. Ich war über die Sache hinweg.

„Es ist in Ordnung, erzähl‘“, forderte ich ihn auf, während ich mir gerade ein Onigiri von seinem Teller nahm.

Er räusperte sich kurz, ignorierte den Essensklau einfach. Er hatte eh nichts angerührt.

„Also gut. Wir bearbeiten gerade einen sehr schwierigen Fall.“, sagte er nach einer Weile. „In den letzten drei Wochen wurden neun Frauen ermordet aufgefunden. Jeweils immer in einem verlassenen Haus oder in ihren eigenen Häusern. Sie wurden missbraucht, misshandelt und dann erstickt. Bei Zweien wurde die Kehle durchgeschnitten. Deswegen gehen wir davon aus, dass es mehrere Täter sind. Zum Beispiel eine Bande. Gestern wurde auch ein junges Mädchen gefunden. Nicht sehr viel älter, als du, 15 vielleicht. Dort war es das gleiche Muster, außer, dass sie ertränkt wurde. Wir gehen von einer Bande aus. Sie wechseln sich je nach drei Opfern ab. Jeder von ihnen hat seine eigene Tötungsart.“

„Habt ihr schon was rausgefunden?“
„Nein, fast nichts. An den Opfern haben wir keine DNA der Täter gefunden. Auch sonst waren die Tatorte sauber. Das einzige, was wir sicher wissen ist, dass sich alle Opfer sich in manchen Merkmalen ähneln. Sie waren alle sehr jung, hatten schwarze Haare, dunkle Augen und waren recht groß. Sie scheinen allein zu agieren, sich ihre Opfer auszusuchen und dann die anderen zu holen, damit die auch ihren Spaß bekommen.“ Die letzten Worte spie er schon fast aus.

Den Ekel bei dieser Vorstellung konnte ich verstehen.

„Die Kerle morden munter weiter und wir können es nicht verhindern, da wir noch nichts haben.“ Tekka stützte seinen linken Arm auf den Tisch auf und fasste sich an den Kopf.“ Das macht mich einfach fertig.“ Er klang müde und ernsthaft verzweifelt.

„Ihr bekommt das schon hin“, antwortete ich ihn lächelnd und tippte ihn kurz gegen die Stirn.

„Hoffentlich“, seufzte er.

„Nein, ganz sicher!“, meinte ich daraufhin streng. Und hatte somit das erreicht, was ich wollte:

Er lachte.

„Du hast Recht. Es wäre eine Schande, wenn die Polizei so etwas nicht geregelt bekommen würde.

Aber Sayuri, tu‘ mit bitte einen Gefallen.“ Nun schaute er mir wieder ernst entgegen.

„Ja?“
„Geh bitte Nachts nicht mehr allein raus, auch nicht mit deiner Freundin. Wenn dann mit einem Anbu oder einem geschulten Shinobi. Am besten mit Kakashi.“
„Nii-san, mach dir keine Sorgen, ich-“
„Sayuri, bitte!!“ Die Sorge spiegelte sich in seinen Augen wieder.

„Ja, ist gut“
„Danke“ Damit wandte er sich wieder seiner Zeitung zu. Ich hingegen seufzte nur leise und kaute weiter an meinem Onigiri herum.
 

„Sag‘ mal, wieso bist du heute schon so früh auf? Hast du noch etwas vor?“, fragte mich Tekka interessiert, als er die Zeitung fertig studiert hatte.

„Ja, ich gehe mit Kakashi in den Baumarkt. Dort kaufen wir die Farben und so.“
„Oh, ihr fangt schon mit der Wohnung an?“

„Ja.“
„Sehr schön. Ich würde euch ja helfen, aber leider Kami‘ s muss ich arbeiten.“
„Das ist nicht schlimm, wie kriegen das auch so hin. Du kannst uns ja dann bei den Möbeln helfen.“

„Ist gut.“

Als mein Blick im Raum herumging, blieb er an der Uhr hängen, die Über der Küchenzeile hing.

„Oh, Nii-san,du musst los!“, meinte ich, packte meinen Bruder an den Haaren und schleifte ihn hinter mir her, zur Eingangstür. Dieser war so überrascht von meiner Aktion, dass er nicht die Möglichkeit hatte aufzustehen und deshalb nur aus voller Kehle vor Schmerzen aufschrie, als ich ihn hinter mir her zog.

„VERDAMMT, GING DAS NICHT ETWAS ZÄRTLICHER?!!!!!!“, schrie er mich an, als ich seine Haare losließ.

„Nein“, antwortete ich ihm ruhig.

Wütend zog er sich die Schuhe an und murmelte etwas vor sich hin, das sich für mich stark nach: „Pass‘ bloß auf, das wirst du noch bereuen!“, anhörte.

Mich interessierte dies weiter jedoch nicht und so trat ich zusammen mit meinem Bruder auf die Straße. Da wir in die gleiche Richtung mussten, gingen wir das kleine Stück zusammen.

Die Straßen waren heute ziemlich belebt und nur einmal in meinem Leben war ich froh, so eng mit meinen Verwandten zusammen zu wohnen. Ich kannte jeden im Viertel zumindest flüchtig. Niemand war hier fremd. Die Frauen unterhielten sich rege in ihren Ecken, die Kinder spielten aus den Straßen, lachten fröhlich und die Männer tauschten sich über die verschiedenen Missionen aus und verkündeten mit Stolz, wenn ihre Kinder sie bestanden hatten. Ein angenehmes Bild der Ruhe, wie ich fand. Auch das Wetter passte. Der Himmel strahlte in einem hellen Blau, die Sonne schein aus vollem Munde und nur einzeln wurde sie von den flauschigen, weißen Wolken verdeckt.

Wohlig seufzte ich auf.

„Schönes Wetter nicht?“, meinte Tekka und ich ahnte, dass er lächelte.

„Ja“

„Nach der Arbeit gehen wir zum Nakano Fluss schwimmen. Wir machen uns einen schönen Tag. Zusammen mit Itachis und Shisuis Familie gehen wir dort hin, in Ordnung?“
„Hat Oji-san sie eingeladen?“

„Nein, sie haben uns eingeladen. Fugaku wollte noch etwas von dir. Wahrscheinlich wollte er sich entschuldigen und euch Glück wünschen.“
Ich nickte nur.

Ein Teil meiner Freude war jetzt schon wieder verschwunden. Doch ich freute mich darüber den kleinen Sasuke wieder zu sehen. Der Kleine war wirklich süß und nach dem, was Itachi mir immer erzählte, auch sehr fleißig.
 

Schon waren wir aus dem Viertel raus und schlugen des Weg zur Polizei ein.

„Wie lange habt ihr für die Renovierung geplant?“

Verwundert über den plötzlichen Themenwechsel hob ich den Kopf.

„Etwa drei Wochen“, antwortete ich ihm.

„hm“ , brummte Tekka nachdenklich.

Da kam die Polizeistation auch schon in Sicht.

„Also, bis dann. Nach der Arbeit kommst du bitte nach Hause. Ich warte dann auf dich.Wir Treffen uns heute Mittag am Nakano Fluss.“

„In Ordnung.“

Er gab mir noch einen flüchtigen Kuss auf die Haare und verschwand ins Innere des großen Gebäudes.

Ich ging nur weiter die breite Straße entlang. Kurze Zeit später kam der große Laden auch schon in Sicht. Ein grauer Haarschopf hob sich schon von weitem von der Menge ab.

Kakashi hob grüßend die Hand, hielt es nicht nötig von seinem Buch aufzusehen.

„Yo“, meinte er schlicht.

„Morgen, Kakashi“

„Du bist zu spät, wie kommt‘s?“

„Das geht dich nichts an“, sagte ich herablassend.
„Wie ich sehe, hast du gute Laune.“,versuchte er zu scherzen. So wie immer konnte er mich durchschauen. Wie ich meine Augen manchmal hasste!

„Auch das geht dich nichts an,mein lieber Kakashi“

„Dann nicht“Mit dieser Antwort ging er an achselzuckend an mir vorbei, doch ich wusste, dass er neugierig war und folgte ihm in den großen Laden hinein.
 

Wir verbrachten den ganzen Vormittag in dem Laden, berieten die verschiedenen Farben. Es war ziemlich lustig. Die Farbe für das Wohnzimmer durfte ich aussuchen. Ich entschied mich für dunkelrot. Das Bad würden wir in Weiß streichen. Nur bei der Küche durfte Kakashi entscheiden. Er entscheid sich für ein helles grau. Im Schlafzimmer wollte er grün an die Wände bringen, doch damit war ich nicht einverstanden. Ich wollte ein schönes hellblau haben. Wir haben so lange über die Farben diskutiert, bis er Pakkun und Bisuke zur Hilfe holte. Die Beiden waren sich einig. Sie wollten beige. Da gaben wir uns schließlich geschlagen, da es doch nicht so schwer vorzustellen war.

Zufrieden verließen wir den Laden schließlich. Morgen würden wir uns zum streichen treffen. Kakashi erklärte sich dazu bereit alles vorzubereiten. Ich dankte ihm kurz und machte mich auf den Weg nach Hause.
 

Schnell zog ich mir meine Badesachen unter meine normalen Sachen und machte mich auf den Weg zum Nakano Fluss.
 

Das Herz schlug mir bis zum Hals, als ich den schmalen Waldweg entlang lief. Ich wusste nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich Fugaku sah. Doch hoffte ich, dass man mir meine Unsicherheit und den Schmerz, der sich für mich hinter der Situation verbarg, nicht ansah. So war mein Ziel auch schon in Sicht gekommen.

Die erste Person, die ich sah, war Shisui,welcher mich ansah, als hätte ich ihn persönlich in die Hölle getragen. Das hatte ich ja wahrscheinlich auch. In die Hölle des Schmerzes.

Im Nachhinein tat es mir doch leid.Aber ich musste immer noch jedes Mal, wen ich daran dachte, lächeln. Dieses war keineswegs lieblich gemeint.

„Hallo Leute!“, begrüßte ich die Gemeinschaft, die aus: Shisui, seiner Frau Hadane, seiner leiblichen Tochter Kioko,Mikoto,Fugaku, Tekka, meinem Onkel, Sasuke und Itachi bestand.
 

Schon nervig, wenn man so eine große Familie hatte. Leise seufzte ich. Dieser Tag würde ja heiter werden.
 

„Hey, Shisui, wo sind deine Eltern“, fragte ich Shisui schließlich und stellte mich neben ihn. Eben dieser zuckte zusammen, als er meine Anwesenheit spürte. 
„Stell dich doch nicht immer so plötzlich neben mich!!!“, beschwerte er sich, ehe er sich kurz räusperte und ruhig weitersprach „Mein Vater musste arbeiten, meine Schwester ist auf Mission und meine Mutter wollte nicht kommen“, erklärte er.

Das erklärte natürlich auch Itachis Stimmung, der da saß und ein Gesicht zog, als würde morgen die Welt untergehen. Das musste doof sein, wenn er von einer Mission wieder kam, seine Freundin Wochenlang nicht gesehen hatte und genau diese dann wieder auf Mission war.
 

Aber ganz richtig.
 

Kimiko war Itachis Halb-Cousine. Doch die Beiden wusste es erst seit einem halben Jahr. Fugakus Bruder hatte eine Affäre mit Kimikos Mutter gehabt. Als Ihre Eltern auf einer Mission starben, erzählte ihr leiblicher Vater ihr die Geschichte. Zu dieser Zeit war sie aber schon mit Itachi zusammen gewesen, deswegen fand es auch niemand im Clan mehr weiter schlimm.
 

„Wie geht‘s deiner Schwester?“
 

Sofort verfinsterte sich Shisuis Blick. Seit der Sache mit seinem Vater hatten die beiden Streit mit ihm. Shisui verurteilte die Entscheidung ihres Vaters, machte deswegen auch kein Geheimnis daraus.

„Es geht, aber sie kommt langsam mit der Situation klar.“
„Hm, es muss schwer für sie sein, plötzlich zu erfahren, dass ihr Sensei in Wahrheit ihr Vater ist.“

„Das ist es auch.“
Ich nickte verständnisvoll.

„Hey, aber ich hätte nie im Leben gedacht, dass du doch noch auftauchst!“, meinte er schließlich wieder fröhlich. Verwirrt schaute ich ihn an. Er legte mir eine Hand auf den Rücken und zog mich zu sich heran, beugte sich zu mir herunter und flüsterte mit ins Ohr:

„Du hast mir die Nase gebrochen. Das hat scheiß weh getan. Wenn du mich kennst, solltest du wissen, dass das Rache gibt“

Bei seiner Stimmlage lief es mir kalt den Rücken herunter.

Sofort ließ er mich los und grinste mich schief an. 
„Heute wirst du leiden“, meinte er leise und ließ den Blick frei. Da ich noch bei dem Weg stand, hatten mich die anderen noch nicht erblickt, nur gehört. Also machte ich mich mit meinem Erscheinen bemerkbar. Jeder Teil der Familie saß auf einer Decke oder Handtüchern am Flussufer und unterhielten sich angeregt.

„Oh, Sayuri-Onee-chan!“, quiekte der kleine Sasuke auch schon gleich und rannte auf mich zu. Kurz bevor er mich umrennen konnte, bleib der Kleine stehen und umarmte mich stürmisch.

„Hey, Sasu! Alles klar bei dir ?“, fragte ich gespielt gut gelaunt und schenkte ihm ein Lächeln.

„Jap, ich hab beim ersten Versuch mit den Shuriken einmal fast das Ziel getroffen!“, erzählte er voller Stolz.

„Sehr schön!“, meinte ich nur und wuschelte ihm kurz durch die Haare. Der Kleine murrte verstimmt und ich ging weiter zu Itachis Familie, beachtete ihn nicht weiter. Sonst spielte ich gern mit dem Kleinen, doch heute hatte ich einfach keinen Nerv dazu. Ich war nur wegen einer Sache hier: Ich wollte mit Mikoto reden oder wenigstens mit Itachi.

Kaum hatte mich Mikoto entdeckt, fing sie an zu lächeln und warf mir einen entschuldigenden Blick zu. Ich verstand diesen jedoch sofort. Sie hatte keine Zeit,würde das Gespräch auf später verlegen, da sie sich um Itachis Rücken kümmern musste, den sie gerade mit Sonnencreme einschmierte. Deswegen nickte sie mir noch kurz zu. Itachi saß nur ruhig da, doch wusste ich, dass ihm das gar nicht passte. Fugaku saß still und griesgrämig wie immer neben seiner Frau und schaute noch nicht einmal auf, als er mein Erscheinen bemerkte, ehe ich von Itachis Tante übermannt wurde. Hatte Tekka nicht gesagt, er wolle etwas von mir?
 

„Hey, Yuri! Lange nicht mehr gesehen! Wie geht‘s dir so, Kind?“, erkundigte sich Hadane fies lächelnd, während sie urplötzlich auf mich zukam und mich in den Klammergriff nahm. Ich hingegen antwortete nicht, röchelte nur und versuchte irgendwie an Luft zu kommen, versuchte ihre Griff um meinen Hals zu lockern. Schließlich ließ sie mich los und ich ging keuchend zu Boden.

„Danke, mein Schatz!“, erklang Shisuis amüsierte Stimme neben ihr. Dieser gab seiner Frau einen kleinen Kuss auf die Wange, ehe er sich zu seiner Tochter in den Fluss begab und mit ihr und Sasuke anfing ordentlich zu planschen.

,Shisui, das wird Rache geben!‘, dachte ich wütend.

Hadane war eine so schlaue und gebildete Frau, nur wenn es um ,Spaß‘ ging, den ihr Ehemann verzapft hatte, ließ sie sich nicht davon abbringen diesen mitzumachen. Eine Verschwendung von Talent, wie ich fand. Hadane war die einzige Frau im Clan, die ihr Sharingan so gut im Griff hatte und auch noch ein zusätzliches Doujutsu besaß. Damit war sie für den Clan und die ANBU unersetzlich. Ich freute mich schon darauf, irgendwann ein paar Aufträge mit ihr ausführen zu dürfen, da dies für jeden Shinobi eine Ehre war.

Aber wenn man bedachte, dass sie Shisui bei solchen Racheaktionen half, dann zweifelte ich an ihrem geistigen Talent.
 

Eine Weile lang beobachtete ich die drei im Fluss. Shisui war gut im Umgang mit Kindern und schaffte es sogar den kleinen Sasuke aufzutauen, der Shisui auf den Tod nicht ausstehen konnte, da er eifersüchtig auf ihn war, weil er so viel Zeit mit seinem Bruder verbrachte. Doch waren seine Tochter und Sasuke unzertrennlich. Da konnte der kleine Uchiha auch einmal darüber hinwegsehen, wer der Vater von Kimiko war. Eine süße Familie waren die drei. Im Gegensatz zu Itachis, welcher mir gerade auf die Schulter tippte.

Sofort drehte ich mich um.

„Hallo“, lächelte mich Itachi an. Auch bei ihm konnte ich sehen, das es gefälscht war.

Da blökte Sasuke in die Runde.

„He, Nii-san! Komm rein und spiel mit uns!“, lachte der kleine und schaute seinen großen Bruder mit Engelsaugen an. Dieser jedoch meinte nur:

“Tut mir leid Sasuke, später vielleicht.“

„Mou!“,beschwerte sich der Jüngere lautstark. Itachi schenkte ihm nur ein weiteres, entschuldigendes Lächeln.

„Hey“, begrüßte ich ihn noch nachträglich, ehe er nach meiner Hand griff und mich mit sich zog.

Wir kamen an einem kleinen abgelegenen Teil des Flusses an. Die anderen konnten und von hier aus nicht sehen und nicht hören. Sofort ließ er meine Hand los.

„Du hasst diese Familien Feste auch wie die Pest, oder?“, fragte ich amüsiert.

„Ja“, antwortete er, während er sich seiner Hose entledigte und eine Schwarze Badehose zum Vorschein kam.

„Lass uns hier bleiben“,meinte Itachi, als er ein rotes Handtuch auf dem grünen Gras verteilte.

„Wie du meinst.“ Auch ich entledigte mich meiner Sachen,legte sie zusammengefaltet neben Itachis und setzte mich auf das Handtuch.

„Was ist los?“, fragte ich sogleich, da mir sein Benehmen komisch vorkam. Und ich sollte Recht behalten.
 

Der Junge seufzte leise.
 

„Es ist die Sache mit Sasuke und meinem Vater“, sagte er nach einiger Zeit gedrückt.

„Gibt es immer noch solche Spannungen zwischen euch?“, fragte ich leise und schaute ihn eindringlich an. Er jedoch konzentrierte sich auf den Boden unter sich, schaute wie paralysiert auf diesen einen Punkt, bewegte sich nicht mehr. Nur sein Brustkorb hob und senkte sich, als er die Augen schloss und in eine körperliche Starre fiel, bevor seine Gedanken auf Hochtouren anfingen zu arbeiten.

„Ja“, meinte er dann nach einer Weile „Vater konzentriert sich immer nur auf mich und meine Angelegenheiten, mein Training, meine Vorbereitungen für die Chu-nin Prüfung. Sasukes Leistung nimmt er überhaupt nicht mehr wahr. Dafür sind seine Leistungen aber zu gut und natürlich will er dafür gelobt werden, nur stößt er da bei Vater an seine Grenzen. Er möchte nicht Mutters oder mein Lob, nein, er möchte es von Vater hören und ist immer ganz deprimiert, wenn er es sich nach einer wirklich guten Leistung erhofft, es aber doch nicht schafft es zu bekommen.“, erzählte Itachi niedergeschlagen. Nur selten habe ich ihn so deprimiert uns hoffnungslos erlebt.

„Sasuke bedeutet dir wirklich viel, oder?“, fragte ich, als er fertig war.

„Mehr, als alles andere auf der Welt. Ergeht es deinem Bruder nicht auch so?“

„Ich weiß es nicht, aber ich schätze schon.“, antwortete ich ihm ehrlich, doch musste ich später schmerzhaft feststellen, wie gelogen diese Aussage eigentlich war.

„Ich finde es einfach ungerecht. Sasukes Leistungen sind so gut, selbst Mutter sieht es. Sie war selbst eine erfahrene Konoichi und weiß deshalb, wie gut Sasukes Leistungen sind, dafür, dass er noch nicht einmal auf der Akademie ist.“

„Hat deine Mutter nicht schon einmal mit deinem Vater geredet?“

„Ich weiß es nicht, aber selbst das würde nichts bringen. Einmal, nur ein einziges Mal, hat Vater Sasuke gelobt, seither hat er ihn aber noch weniger beachtet, als sonst schon und das macht Sasuke fertig. Dabei kann noch nicht einmal ich ihm helfen, obwohl ich es versuche.“

„Erhoffst du dir das von diesem Ausflug?“, fragte ich dann schließlich vorsichtig.

„Vielleicht“, immernoch war seine Haltung und sein Blick gesenkt.

„Ich würde mal sagen, dass Fugaku bei so einem Ausflug wenigstens einmal auftauen muss. Da kommt noch eine Gelegenheit für euch beide, glaub mir. Schließlich ist das ein Familien Ausflug und da er hier ist, heißt das, dass diese Sache ihm wichtiger ist, als seine Arbeit. So ignorant ist er glaube ich nicht.“ Ich lächelte Itachi aufmunternd an, war froh, selbst nicht so einen Vater gehabt zu haben. Zumindest konnte ich mich nicht daran erinnern, dass er so gewesen war. Nett und freundlich, so hatte ich ihn in Erinnerung, welche auch langsam verblassten und nur durch Tekkas Geschichten von ihm in meinem Gedächtnis am leben blieben. Da hob Itachi den Kopf doch noch und schaute mich eindringlich an. Der Ausdruck, den er in den Augen hatte, gefiel mir ganz und gar nicht: Entschlossen und wütend.

„Hör auf mir so dreist ins Gesicht zu lügen! Ich seh‘ doch, dass etwas bei dir nicht stimmt, also tu‘ nicht so, als würde bei dir alles in Ordnung sein!“ Erschrocken über seinen plötzlichen Gefühlsausbruch-der für einen Itachi eher untypisch war- blickte ich ihn nur überrumpelt an. Nach einer Weile wich der Zorn aus seinen Augen und er fragte leise:

„Ist das wahr mit der Hochzeit?“
 

Darauf wollte er also hinaus.
 

„Ja“

„Wieso?“

„Ich weiß es nicht, aber auf jeden Fall hatte das einen Grund.“

,Diesen musste ich nur noch herausfinden‘, fügte ich in Gedanken hinzu.
 

Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Itachi zeigte es zwar nicht, würde mich niemals darauf ansprechen, doch wusste ich, was auf einmal mit ihm los war.

Über diese Erkenntnis musste ich leise lachen und legte ihm eine Hand auf den Kopf, beugte mich zu ihm herunter.

„Itachi, auch wenn ich jetzt umziehe und verheiratet bin, bedeutet das nicht, dass sich etwas zwischen uns ändern wird. Ich werde deine beste Freundin bleiben und auch wenn ich nicht so oft da bin, wie bisher, werde ich immer versuchen dir zu helfen, wo ich auch kann.“

Etwas ertappt nickte er, während sich ein kleiner Rotschimmer auf seinen Wangen abzeichnete.

„Aber du weißt anscheinend alles. Woher?“ Das interessierte mich wirklich, da strengste Geheimhaltung über die Sache verhängt worden war.

„Ich hab das zufällig mitbekommen, als ich von einer Mission zurück kam. Mutter und Vater haben darüber geredet.“

„Also hast du gelauscht.“

Daraufhin sagte Itachi nichts mehr. Stumm schüttelte ich den Kopf. Es war Zeit Itachi auf andere Gedanken zu bringen und ich wusste auch schon wie...
 

„Hop, du Trauerkloß! Ab ins Wasser mit dir!“, sagte ich etwas lauter, als plötzlich Stille eingekehrt war. Also zog ich das Handtuch weg, schnappte mir die Hand des Kleineren und zog ihn mit einem Ruck ins Wasser. Da dies anscheinend zu überraschend für ihn kam, konnte er sich nicht fangen und landete mit einem lauten >Platsch< im Klaren -und eiskalten- Nass.

Drüber war Itachi nicht sehr erfreut, worauf mich die erste Ladung Wasser im Gesicht traf.

„Na, warte, du Zwerg!“, knurrte ich gespielt verärgert und machte mich bereit dafür, ihn noch einmal schwimmen zu lassen.
 

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Nach so einem ernsten Gespräch war es wohl das beste Idee gewesen, die Stimmung ein wenig aufzulockern.

Lange habe ich Itachi nicht mehr so lachen gesehen, als wir-völlig durchnässt und frierend- auf dem Handtuch gelandet waren. Danach war noch eine Kitzelpartie angesagt gewesen, die Itachi jedoch haushoch gewann, da ich sehr kitzlig war und er dagegen kaum.

Völlig ausgelaugt lagen wir also-inzwischen wieder trocken und angezogen- hier auf dem Handtuch und beobachteten den Himmel, wie er von dem Rot des Nachmittages verschlungen wurde.
 

Ein schöner Anblick.
 

Doch die Idylle hielt nicht lange, als wir auch schon Shisuis Stimme vernahmen, die -meiner Meinung nach- nur so von Vorurteilen triefte. Der -ach so begabte- Herr Uchiha wäre sich ja sowieso schon sicher, dass Itachi mich irgendwann einmal heiraten würde, würde dieser nicht mit seiner Schwester zusammen- und ich verheiratet sein.
 

Zusammen gingen wir wieder zu den anderen und siehe da, selbst Fugaku hatte feuchte Haare, doch hatte sich sein mürrischer Ausdruck nicht verändert.

Sasuke strahlte wie die Sonne und textete gerade Kimiko voll, die nur lächelnd da saß und still zuhörte, bis ihre Mutter sie zu sich und ihrem Vater holte und die drei sich von uns verabschiedeten.

Wir saßen nun zusammen auf der großen Decke, bis mein Onkel die Stimme erhob und meinen Arm kurz berührte.

„Du musste morgen früh aufstehen, oder?“

„Hm?, Ja, warum?“

„Schau mal auf die Uhr“ Er zeigte auf meinen Arm, auf den ich meinen Blick heftete und erschrak.

„Verstehst du, was ich meine?“
„Ja, aber du auch.“

„Stimmt. Hat Nii-san morgen frei?“

„Ja“

„Kann er uns helfen?“

„Was wollt ihr machen?“

„Heute haben wir Farbe gekauft und wollen morgen streichen.“

„In dem Fall, bestimmt. Ich frage ihn morgen. Wenn ich nach Feierabend noch Zeit finde, helfe ich euch auch.“
Ich nickte.

„Lass und gehen“

„Hm“

Sofort danach stand er auf und verabschiedete sich von Fugakus Familie. Kurz hauchte ich Itachi noch einen Kuss auf die langen Haare.

„Bis dann, ich meld‘ mich bei dir. Und: Kopf hoch, dass schaffst du schon.“ Leicht strich ich ihm über den Kopf. Er nickte nur teilnahmslos, lächelte nicht. Ich kannte das schon, doch machte es mir Sorgen. Er benahm sich nicht wie ein Kind seines Alters. Er sollte lachen uns Spaß haben. Shisui hat das schließlich auch geschafft, genauso wie sein Bruder und ich. Wir waren auch vorzeige Shinobi und hatten keine erfüllte Kindheit. Kurz legte ich die Stirn in Falten.

„Was ist los?“, flüsterte Itachi neugierig.

„Nichts. Merk dir einfach, was ich gesagt habe. Vielleicht komm ich Nachts mal vorbei und beobachte dich.“Ich lächelte leicht, doch Itachis Miene blieb starr. Er antwortete nicht.

Schulterzuckend drehte ich mich um und ging schnellen Schrittes meinem Onkel hinterher.
 

Bis dahin wusste ich nicht, was am nächsten Tag geschehen würde. Mein Versprechen würde ich brechen und auch sonst würde nichts wie dahin sein. Weitere Veränderungen würden folgen, die keinesfalls erträglich oder schmerzlos sein würden. Verhindern konnte ich es nicht, würde es versuchen und doch würde ich scheitern.

Itachi....Verzeih mir.....
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2011-06-14T19:27:37+00:00 14.06.2011 21:27
Super Kapi^^


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