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Love me,… Devil?

von

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Titel: Love me,… Devil?

Teil: 47
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Er hatte verloren. Es war ja nicht so, dass er es nicht erwartet hatte, doch er hätte ja auch Glück haben können. Shay seufzte und lehnte sein Schwert an den Tisch, der in seinem Zelt stand. Sein Blick glitt durch dieses, welches er nun auch nicht mehr benötigte. Es war schon schade, doch es war ein Turnier, auf das er stolz sein konnte. Er hatte viel erreicht, mehr als bei allen anderen Turnieren zuvor. Egal ob nun kämpferisch oder gesellschaftlich. Ihm war klar, dass seine Familie das gewiss nicht anerkennen würde und er auch kein Lob zu erwarten hatte, doch er wusste selbst, welche Leistung er hier erbracht hatte und nur das zählte.

Sein Diener betrat das Zelt und half ihm beim Ablegen der Rüstung, das letzte Mal in diesem Jahr. Es sei denn, es brach ein Krieg aus, doch das war mehr als unwahrscheinlich. Selbst wenn, gab es dann eine Armee und er hatte keine militärische Stellung. Doch das hier war ein friedliches Land, das seine Grenzen gut sicherte. Das Volk war zufrieden und die Nachbarstaaten ließen sie aufgrund ihrer Größe zufrieden. Sie waren zu klein, um wirkliches Interesse zu erregen und zu groß, um sie einfach unbedacht anzugreifen.

Die Klappe des Zeltes öffnete sich und Raoul trat ein. „Entschuldigt mein Eindringen, aber ich wollte Euren Diener nicht von seinen Pflichten abhalten.“

Shay, der bei der Bewegung des Stoffes den Kopf gedreht hatte, hob zweifelnd eine Augenbraue. Raoul nahm sich ziemlich viel heraus, dafür dass sie nicht einmal befreundet waren. Mehr als eine Bekanntschaft und ein gemeinsamer Freund verband sie doch kaum. Einmal davon abgesehen, gehörte es zu den Pflichten seines Dieners, sich um seine Gäste zu kümmern.

Raoul, der nicht so wirkte als würde ihm sein Eindringen wirklich leidtun, grinste vergnügt. „Ihr habt einen guten Kampf bestritten.“

„Es tut mir leid, dass Ihr Eure Wette verloren habt.“ Dabei zeigte Shay ebenso viel Reue, wie Raoul bei seinem unaufgeforderten Eintreten eben. Schließlich hatte er getan, was in seiner Macht stand, wenn auch nicht für den Schwarzhaarigen, sondern für sich selbst. Er hatte sich selbst nichts vorzuwerfen. Es war nicht seine Schuld wenn der Andere unmögliche Wetten einging.

Raoul machte eine wegwerfende Handbewegung. „In letzter Zeit bin ich es gewohnt gegen Lady Karen zu verlieren. Allerdings sind es nur Summen, die kaum die Rede wert sind.“

Was wahrscheinlich noch immer mehr war, als Shay in seinem bisherigen Leben je besessen hatte. Aber das konnte sich in Zukunft ja ändern, wenn er die richtige Entscheidung traf. „Warum seid Ihr hier?“

Doch sicher nicht, um mit ihm über belanglose Dinge zu sprechen, oder ihm sein Bedauern auszudrücken. Shay entließ seinen Diener, der ihm gerade das letzte Rüstungsteil abgenommen hatte.

In Raouls Augen funkelte es kurz verspielt. „Erst einmal will ich mich entschuldigen. Ich muss zugeben, dass ich nicht so unschuldig an Eurer Niederlage bin.“

„Wie meint Ihr das?“ Misstrauisch sah Shay den Älteren an. War dieser Kampf etwa manipuliert gewesen? Allerdings hatte er nichts davon bemerkt. Einen Kampf vor so vielen Zuschauern zu manipulieren, war außerdem unmöglich, oder?

Die Hände beschwichtigend erhoben lächelte Raoul. „Nein, nicht was Ihr vielleicht denkt. Der Kampf war fair und ehrenhaft. Allerdings wusste ich, dass Casey wütend wird, wenn er meinen freundschaftlichen Umgang mit Euch bemerkt.“

„Ihr habt ihn absichtlich gereizt?“ Und Shay hatte sich schon gewundert, warum Raoul so vertraut mit ihm umgegangen war. Wie naiv von ihm zu glauben, dass es aus purer Freundlichkeit geschehen war.

„Ja. Ich wollte, dass er wütend wird und ernsthaft kämpft. Nur so konnte ich herausfinden, welches Potential in Euch steckt.“

„Mein Potential?“ Shay wurde immer verwirrter, irgendwie verstand er nicht, worauf der Ältere hinauswollte.

„Als Schwertkämpfer. Ich wollte wissen, wie viel noch in Euch steckt. Denn ich würde Euch gerne ein Angebot machen.“ Als Shay ihn verwirrt ansah, hob Raoul nur lächelnd eine Hand. „Ja, ich weiß, dass Ihr schon ein Angebot habt. Und ich habe auch nicht vor das zu überbieten. Deswegen biete ich die gleiche Bezahlung und auch, dass Ihr weiterhin an diesem Turnier teilnehmen könnt. Ich denke, das war eine Forderung von Euch, um dem anderen Angebot zuzustimmen.“

Shay nickte bestätigend, dass stimmte. Nur deswegen wollte er ja eine Stellung. Deswegen und weil er sich nun endlich von seiner Familie lösen musste, das war ihm in den letzten Wochen klar geworden. Bei seiner Familie würde er nicht glücklich werden, nicht wenn sich ihre Einstellung nicht änderte. Und Shay war zu alt, um noch an Wunder zu glauben.

„Euer Arbeitsplatz wäre hier am Hof und Ihr würdet zu meinen persönlichen Rittern gehören, die meinem Hauptmann untersteht. Befehle würden auch von ihm kommen und nur damit das klar ist, bei meinen Männern gelten keine Standesunterschiede. Ihr könnt Bauer oder König sein, wenn ihr zu meinen Männern gehört, seid Ihr nicht besser oder schlechter als jeder andere von ihnen.“ Der ernste Blick in Raouls grünen Augen machte klar, dass es über diese Sache keine Diskussionen geben würde.

„Ich verlange nicht, dass Ihr mit Eurer Familie brecht und ich denke auch nicht, dass sie Einwände dagegen hätte.“

Selbst wenn, würde sie diese nicht laut äußern. Shay wusste wie wichtig die Beziehungen mit den Trelains für seine Familie waren. Alles lief über sie. Selbst wenn man sich anderweitig umsah, man kam nicht an Raouls Familie vorbei, da jeder Händler oder Adelige mit ihnen Handel trieb oder von ihnen abhängig war. Der König regierte dieses Land, doch bei Raouls Familie liefen alle wirtschaftlichen Fäden zusammen. Und Raoul war eben der nächste Erbe, Shays Familie würde sich hüten, ihn zu verärgern. Das war keine schwere Entscheidung, die Shay da zu treffen hatte.

Doch der Ältere hob abermals die Hand um Shays Antwort zu verhindern. „Ich will nicht sofort eine Antwort. Schlaft darüber, wägt beide Angebote miteinander ab und denkt an Eure Zukunft, wie Ihr sie Euch vorstellt. Hört Euch auch noch andere Angebote an, wenn es welche gibt. Ich erwarte eine Antwort bis zum Ende des Turniers, dann ist diese Antwort aber bindend, egal wie sie ausfällt.“

Also wenn er ablehnte, dann war diese Tür zu. Shay nickte zögernd. Das hatte er verstanden, immerhin war er ja nicht dumm. „Das ist in Ordnung.“

Auch wenn er seiner Meinung nach nicht mehr nachdenken musste. Seine Entscheidung war gefallen, doch Raoul wusste es sicher besser als er.

Raoul lächelte erfreut und nickte. „Gut, dann empfehle ich mich. Ach und handhabt das bitte mit der gleichen Diskretion wie das andere Angebot. Ich will nicht das diese Sache von den falschen Leuten gehört wird.“

Damit drehte er sich um und verließ das Zelt.

Shay sah ihm einige Augenblicke nach. Nun, er hatte zwei Angebote, seine Zukunft sah jetzt ja gar nicht mehr so schlecht aus. Jetzt musste er sich nur noch entscheiden und es war keine Frage, bei wem er zusagen würde, auch wenn er wirklich noch einmal darüber nachdenken würde. Immerhin hatten alle zwei Möglichkeiten ihre Vor und Nachteile.
 

Er war der Richtige, das war eindeutig. Es gab keinen Anderen, der besser zu Christian passte, als Shay. Das musste Christian nur mehr klar werden. Allerdings würde das wohl die schwerere Aufgabe werden. Karen seufzte tief. Unruhig ging sie im Raum auf und ab.

Sie war darin geübt, Leute zusammenzubringen, den Rest erledigten diese selbst. Hier aber war es umgekehrt. Gefunden hatten sie sich selbst, aber der Rest war ein Problem. Alleine weil sie Christian kannte. Er hatte strenge Kriterien an einen festen Partner, so streng, dass sie kein Mensch, ungeachtet des Geschlechts, sie erfüllen konnte. Christian selbst ließ das auch gar nicht zu. Hatte Juliet damals so viel zerstört, oder gab es dafür auch einen anderen Grund? Christian war keiner dieser Adeligen, die nächtliche Vergnügungen als Sport ansahen. Gut, auch er ging dem nach, um sich nicht zu langweilen, doch er verstand auch ein ‚Nein‘, als das war es war. Eine Ablehnung und keine Aufforderung.

„Was sagst du?“ Sie wandte sich ihrem Gast zu, der ihr bis jetzt schweigend zugesehen hatte.

„Zu welchem Thema?“ Rida sah sie fragend an.

Karen wollte gerade auffahren, als ihr klar wurde, dass sie seit seinem Eintreffen noch kein Wort mit ihm gewechselt hatte. Sie ließ den Kopf hängen und schüttelte ihn, ein tadelndes Lächeln lag auf ihren Lippen. „Ich bin eine schlechte Gastgeberin. Vor allem da ich dich extra hierhergebeten habe, nicht?“

„Ihr seid eine Lady, da ist exzentrisches Verhalten durchaus entschuldbar.“

Bei dieser Bemerkung, die von jedem anderen eine Beleidigung gewesen wäre, lächelte sie nur. „Diese Spitze habe ich wohl verdient. Ich rede von Shay. Er ist doch der Richtige, oder?“

Es war nicht das erste Mal, dass sie Rida aus diesem Grund zu sich einlud. Einfach weil sie jemanden benötigte, mit dem sie reden konnte. Natürlich hatte sie ihre Zofen, doch mit ihnen würde sie nicht über Christian reden. Nicht über Gebühr, schließlich wusste sie, dass mindestens Eine von ihnen Karens Mann Bericht erstattete. Leider, wusste sie noch nicht welche.

Rida zuckte ratlos mit den Schultern. „Er scheint ihn zu mögen. Shay selber, ich muss sagen, ich kenne ihn nicht gut genug. Aber wenn Christian ihn mag, dann maße ich mir kein Urteil darüber zu. Es ist seine Entscheidung.“

„Leider. Nur Christian ist blind was das angeht. Jeder andere sieht, was er noch immer nicht begreift, oder zu leugnen versucht.“ Obwohl sie da eher auf die erste Möglichkeit tippte, immerhin war Liebe etwas, das Christian schon lange nicht mehr kannte. Nicht was eine seiner Eroberungen anging.

„Ich würde sagen, dass er gar nicht an diese Möglichkeit denkt. Liebe ist nichts, das in seiner Welt Platz hat.“

Karen biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. Und es war nichts, das sie ihm klarmachen konnte. Er musste selbst darauf kommen, ansonsten kam Christian vielleicht einmal irgendwann zu dem Schluss, dass sie ihn dazu gedrängt hatte. Außerdem brachte es nichts, wenn er es nicht selbst begriff, das hatten sie genug fehlgeschlagene Versuche gelehrt. So schlimm es war, außer ihm zuzureden konnte sie gar nichts machen. Nur zweifelte sie daran, dass sie damit Erfolg haben würde.

„Wir wissen, dass es sie einmal gab, also dass er fähig ist zu lieben.“

„Das habe ich ihm auch nie abgesprochen, Rida.“ Karen war ein wenig entsetzt darüber, das Rida ihr das anscheinend zutraute. Sie sah sich als Christian besten weiblichen Freund, natürlich wusste sie, dass er fähig war zu lieben. Vielleicht hatte er es aber mit der Zeit auch nur verlernt? Es gab solche Menschen, die sich wegen eines Fehlschlages für immer davon abwandten. Jedoch hielt sie Christian nicht für einen derart schwachen Menschen. Wegen eines Fehlschlages schwor er doch nicht einer Sache ganz ab.

„Was also soll ich machen?“

„Sollt Ihr denn etwas machen?“ Bei dieser Frage sah der Ältere sie eindringlich an.

Karen wollte schon etwas antworten, als sie Ridas Blick bemerkte. Ja, sollte sie etwas machen? War das überhaupt ihr Problem? „Willst du damit sagen, dass mich das nichts angeht?“

„Das würde ich nie.“ Rida schüttelte vehement den Kopf. „Ich meine nur, dass es Dinge gibt, die man nicht beeinflussen kann. Niemand, nicht einmal Ihr und dazu gehört auch, in wen sich ein anderer verliebt. Und das wollt Ihr doch, oder? Dass sich Christian verliebt.“

Ihr würde es reichen, wenn er jemanden finden würde, der ihm gab, was er brauchte. Was wohl auch nur eine Umschreibung dafür war. Aus diesem Grund nickte sie zustimmend. „Es liegt mir nicht, mich herauszuhalten und das weißt du.“

„Ich weiß.“ Mit einem milden Lächeln stimmte ihr Rida zu.

„Aber für Christian werde ich es wohl lernen müssen.“ Sie untermalte diese Antwort mit einem bedauernden Seufzen.

Rida warf einen kurzen Blick zur Tür und schien nachzudenken. Doch dann lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf Karen. „Darf ich Euch eine persönlichere Frage stellen?“

„Du darfst, dass du eine Antwort erhältst, kann ich dir jedoch nicht versprechen.“ Diese persönlichen Fragen waren immer eine heikle Sache, vor allem wenn sie einen selbst betrafen. Jedoch überraschte es sie, dies von Rida zu hören. Schließlich wusste sie nicht mehr von ihm als Christian und Rida selbst sie wissen ließen.

„Wie wird man jemanden los, dessen Aufmerksamkeit einem unerwünscht ist?“

Das erstaunte Karen nun doch. Eigentlich hatte sie angenommen, der persönliche Bezug würde ihre Person betreffen. Doch damit schien Rida sich selbst gemeint zu haben. „Ich denke, wenn man das dieser Person klar gemacht hat, kann man nichts anderes mehr machen. Es sei denn handgreiflich zu werden, doch das würde ich keinem Mann einer Frau gegenüber raten. Eigentlich kann man nur weiter abweisend sein, irgendwann wird das Interesse verfliegen. In dieser Hinsicht sind wir Frauen sehr flatterhaft.“

Karen beobachtete Rida bei ihren Worten. So ganz zufrieden schien er mit ihrer Antwort nicht zu sein. Aber so war das eben. Es wäre umgekehrt leichter, da eine Frau mehr Mittel hatte, wenn ihr Mann oder ihre Familie ihre Ehre in Gefahr sähen. Aber als Mann musste man damit einfach fertig werden. Es war ungerecht, doch das Leben war nicht immer gerecht. „Hast du etwa eine Dame, deren Aufmerksamkeit du geweckt hast?“

Karen konnte nicht abstreiten, dass sie nun neugierig war, aber vielleicht konnte sie ja auch einmal mit dieser Dame reden. Rida schien das auf jeden Fall unangenehm sein und warum sollte, sie ihm nicht einmal helfen?“

„Was?“ Bei ihrer Frage sah der Ältere sie beinahe erschrocken an. Seine Gesichtsfarbe wurde etwas dunkler, als er den Kopf schüttelte. „Nein. Es tut mir leid, es war eher eine theoretische Frage.“

Er eilte zur Tür und verbeugte sich leicht. „Ich muss nun auch zu meinem Herrn zurück. Einen schönen Tag noch, Lady Karen.“

Bevor Karen noch etwas erwidern konnte, fiel die Tür auch schon ins Schloss. Sie blinzelte verwundert, doch dann legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Das war ja interessant. Ob sie vielleicht auch so herausfand, wer Ridas Verehrerin war? Wenn sie sich schon nicht bei Christian einmischen konnte, vielleicht konnte sie dann dem Schwarzhaarigen von Nutzen sein? Langeweile würde sie sicher nicht aufkommen lassen, dafür war ihr Leben viel zu kurz.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TinaChan
2011-09-07T08:55:32+00:00 07.09.2011 10:55
Juhu ein neues Kapitel :D :D

Haha Karen ist genial xD Das wär bestimmt lustig wenn sie bei Rida und Alan mitmischen würde, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass diese das zulassen würden..

Ich hoffe Shay nimmt das Angebot von Raoul an und Christian erkennt seine Gefühle :D Obwohl irgendwie fehlt noch so ne dramatische Wendung oder so xD Weil sonst ist das alles iwie zu Friedefreudeeierkuchen :D Aber das ist nur meine Meinung xD

Ich freu mich drauf, wies weiter geht :)
Grü0chen,Tina


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