Zum Inhalt der Seite

Universelles Durcheinander

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Teil 3 - Analysen, Streitereien und noch mehr Gäste

<Uff>. Ich werde nie mehr den Fehler machen, einen Uploadtermin für die Fort-setzung zu versprechen. Zwei Tage, nachdem ich Teil 2 hochgeladen hatte, er-hielt ich eine Info über einen FF-Wettbewerb. Das hat mich dann ziemlich in An-spruch genommen (sofern ich nicht gerade gearbeitet, an einem Forschungsbe-richt für die Uni geschrieben, oder Jedi Knight 2 gespielt hab). Jedenfalls bedan-ke ich mich an dieser Stelle bei allen, die Geduld mit mir hatten (und immer noch an der Fortsetzung interessiert sind). Danke, danke und nochmals danke an alle, die mir Kommentare geschrieben haben (hab diesmal etwas mehr Handlung als im 2. Teil).

So...nun genug gelabert. Viel Spaß beim dritten von ??? Teilen:
 

Universelles Durcheinander - Teil 3
 

Mit : Star Trek-Next Generation-Crew, Borg-Kollektiv, Ryoko und Ryo-Ohki ( Tenchi Muyo ), Vegeta, Son-Goku, Son-Gohan ( alle Dragon Ball Z ), Skuld ( Oh! My Goddess ), Soryu Asuka Langley ( Neon Genesis Evangelion ), Rally Cheyenne und Aristo [ Kategorie-1-Lucifer Hawk ] ( Silent Möbius )
 

Mehrere zehntausend Lichtjahre von der Enterprise entfernt, im fernen Deltaqua-dranten, öffnete die Borg-Königin langsam ihre Augen. Mit eleganten Schritten bewegte sich ihr schlanker kybernetischer Körper nach Vollendung ihres Regene-rationszyklusses durch die Zentralkammer des Nexus von Unimatrix null-eins, dem Nervenzentrum des Kollektivs. Von diesem Ort aus kontrollierte die Königin Billiarden von Drohnen auf tausenden von Schiffen, Planeten und Raumstationen in allen vier Quadranten der Galaxis, und brauchte dafür lediglich einen Gedan-ken aufzuwenden. Sie war das kontrollierende Element des kollektiven Bewußt-seins der Borg. Kontrolle führt zu Ordnung und Ordnung führt zu Perfektion - dem erklärten Endziel der Borg sowohl für sich selbst als auch für alle anderen Lebensformen.

Kürzlich hatten die kollektiven Stimmen in ihrem Kopf ihr jedoch eine Botschaft des Chaos vermittelt. Auf mehreren Schiffen konnten ihre Gedanken nicht mehr gehört werden. Dies war so, weil die Enterprise jene Schiffe noch während des Transwarp-Transfers in den Alpha-Quadranten zerstört hatte. Die Enterprise. Schon so oft ein Symbol für das Scheitern der Pläne des Kollektivs. Viel zu oft. Wäre die Königin ein schwaches Individuum gewesen, so hätte sie zweifellos Är-ger empfunden. Sie jedoch war kein Individuum. Sie war Teil einer riesigen Ge-meinschaft, deren Kraft aus dem allmächtigen 'Wir'erwuchs. Zudem war Ärger - wie jede andere Emotion auch - ein irrelevantes Gefühl, und alles was irrele-vant war, betraf die Spezies der Borg nicht.

Und dennoch...die Aktivitäten der Enterprise entfernten das Kollektiv immer wei-ter von ihrem Ziel universeller Perfektion. Warum konnten die Menschen nicht einsehen, daß es zu ihrem eigenen Besten war, ins Kollektiv assimiliert zu wer-den ? Warum leisteten sie weiterhin Widerstand, obwohl dieser letzlich sinnlos sein würde ?

Plötzlich wurde die Königin in ihren Betrachtungen unterbrochen, als sich eine Meldung eines Schiffes in den Vordergrund ihres Geistes drängte. Ein Borg-Aufklärer der Detektor-Klasse ( Anm.: das sind die kleinen barrenförmigen Schif-fe ).

"Das werden wir uns mal ansehen." beschloß die Königin, und auf einen Gedan-kenbefehl hin erschien vor ihren Augen eine holographische Darstellung dessen, was das Borg-Schiff zu melden hatte.

"Raumgitter drei-eins-eins." dröhnten die Stimmen der Schiffsbesatzung als mo-notoner Sprechchor in ihrem Kopf. "Schiff identifiziert. Föderation-Sternenflotte, Souvereign-Klasse. U.S.S Enterprise."

"Captain Picard." Die Borg-Königin lächelte kalt. "Dieses Mal werden wir nicht scheitern."

"Zweites Schiff unbekannter Bauart entdeckt. Beginne Assimilierung."

Diese Meldung ließ die Königin aufhorchen. Intensiv studierte sie daraufhin die übermittelten Daten des schwarzen kristallförmigen Objekts, das sich wenige hundert Meter neben der Enterprise befand. Dann traf sie eine Entscheidung...
 

"Detektor vier-eins-sechs. Bleibe außer Reichweite der Enterprise und sammle weiterhin Daten. Assimilierung des zweiten Objekts erst nach Befehl."

"Bestätigt."
 

Skuld hatte währenddessen Data dazu gebracht, ihr den Einsatz ihres Universal-Analysators (Mark Eins !!!) zu erlauben. Daraufhin überprüfte sie nochmal die Verkabelung ihrer Erfindung, wobei sie sie liebevoll tätschelte und mit aufmun-ternden Worten bedachte. Data beobachtete dieses Verhalten mit einer Mischung aus Verständnislosigkeit und Faszination.

"Kann es sein, daß Maschinen dir sehr viel bedeuten ?"

"Wenn ich eine richtig gut gebaute Maschine sehe, die jemand anderes gebaut hat, habe ich einen gewissen Respekt davor. Aber meine eigenen Erfindungen sind allesamt perfekte kleine Meisterwerke der Technik." antwortete die Göttin fröhlich. "Also muß man sie einfach lieben."

Mit diesen Worten und entschlossener Miene stellte sie sich breitbeinig neben ihrer Erfindung auf. Dann hob sie ihre rechte Hand und rief: "Und jeeeeetzt, Schalter auf...ON !!!" Ihre Hand fiel auf den Schalter herab und legte ihn mit ei-nem leisen 'Klick'um.
 

Zu diesem Zeitpunkt saß Geordi LaForge in einem Sessel vor der Hauptkontroll-konsole im Maschinenraum, hatte die Füsse hochgelegt und schlürfte eine Tasse heißen Kräutertee. Das sanfte blaue pulsieren des Warpkerns sorgte zusammen mit dem leisen rythmischen Summgeräusch, das er dabei von sich gab, für eine beruhigende Atmosphäre. Alles war in perfektem Zustand. Jedes einzelne Bauteil des Schiffs brachte optimale Leistung. Kurz gesagt: Der Chefingenieur war zu-frieden mit sich und dem Rest des Universums. Sogar die kurze Störung seiner Ruhe durch ein verrücktes kleines Mädchen hatte er schon so gut wie vergessen.
 

Plötzlich verlosch das Pulsieren des Warpkerns fast völlig, während gleichzeitig die Deckenbeleuchtung zunächst zu flackern begann und dann für einen Moment völlig erlosch.

"Was zum Teufel...?" Geordi ließ geschockt seine Teetasse fallen und sprang vor Schreck aus seinem Stuhl. Dabei trat er jedoch in die Teepfütze und rutschte aus. Mit einem lauten Krachen flog er gegen seine Kontrollkonsole und stieß sich übel den Kopf. Im gleichen Moment heulte eine Warnsirene auf, begleitet von einer Reihe monoton-gelassener Computermeldungen:

"<Tuut>...Warnung ! Sekundäre Steuerbord-EPS-Relais überlastet !...<Tuut>... Warnung ! Energieniveau für Strukturelles Integritätsfeld kritisch !...<Tuut>... Warnung ! Energie für Warpkern-Eindämmungsfeld kritisch !...<Tuut>..."

Geordi ignorierte die übrigen Warnungen, rappelte sich mühsam wieder auf und überflog hastig seine Anzeigen.

Das EPS - das Elektroplasma-System - diente der Energieversorgung des Schiffs, so wie Stromleitungen in einem Haus. Hier hatte es offenbar eine Stö-rung gegeben. Geordi ließ sich ein Leitungs-Schema des fraglichen Bereichs an-zeigen und entdeckte, daß gewaltige Mengen an Energie aus den EPS-Relais auf Deck zwölf gezogen wurden. Aber dort gab es eigentlich nichts, was so große Energiemengen verbrauchen konnte. Oder ? Und dummerweise war das sekun-däre Netz nicht für einen so gewaltigen Energietransport ausgelegt.

Das Versagen des Strukturellen Integritätsfelds war kein Problem, da das Schiff zur Zeit nicht flog. Andernfalls wäre die Besatzung aufgrund der nicht kompen-sierten Beschleunigungskräfte mit einem vielhundertfachen der Erdanziehungs-kraft gegen die Innenwände des Schiffs geschmettert worden und hätte eine neue Karriere als dekorativer roter Schleim gestartet. Aber - wie Geordi inzwi-schen bemerkte - bestand diese Gefahr zur Zeit ohnehin nicht, da nicht einmal genug Energie für den Antrieb zur Verfügung stand.

"Fähnrich Sung ! Finden sie einen Weg, um mit dem Problem in den EPS-Relais fertig zu werden !" befahl der Chefingenieur einem seiner Untergebenen, der sich auch sofort an die Arbeit machte.

"Lieutenant Williams ! Helfen sie mir bei der Stabilisierung der Eindämmung !" brüllte er durch das Chaos. Geordi war nicht der Einzige, den diese Situation völ-lig überrascht hatte.

"Ja, Sir !" Eine junge Frau eilte zu einer Kontrollstation, die direkt mit dem Warp-kern verbunden war.
 

Captain Picard hatte sich sofort nach Ende seiner Schicht schlafen gelegt. Nach-dem jedoch im Maschinenraum das totale Chaos ausgebrochen war, hatte der kommandierende Brückenoffizier sofort schiffsweiten Alarm ausgelöst. Dies hatte den Captain aufgeschreckt, der daraufhin sofort auf die Brücke geeilt war. Zeit-gleich trafen Commander Riker und Lieutenant Worf ein.

Zum Erstaunen des Captains war es auf der Brücke fast genauso dunkel wie auf dem Rest des Schiffs.

"Bericht." verlangte Picard kaum das er die Brücke betreten hatte.

"Weite Teile unserer Energieversorgung sind vor ein paar Minuten ohne Vorwar-nung zusammengebrochen." meldete der Brückenoffizier. "Ursache unbekannt."

"Riker an LaForge. Was ist da unten los ?"

"Hier LaForge, Sir." Die Stimme des Chefingenieurs war verdammt angespannt. "Fragen sie mich das in ein paar Minuten nochmal. Wir arbeiten gerade daran, die Eindämmung nicht zu verlieren."

Nach dieser Mitteilung herrschte auf der Brücke betroffenes Schweigen. Sobald die Stärke des magnetischen Eindämmungsfelds um den Warpkern unter den kritischen Wert von fünfzehn Prozent fiel, würden sie den Kern abwerfen und möglichst schnell wegfliegen müssen, da der Kern ohne stabiles Magnetfeld ex-plodieren würde. Zusammen mit dem Schiff. Dummerweise brauchte man zum Wegfliegen sowohl einen funktionierenden Antrieb, als auch ein einsatzbereites Strukturelles Integritätsfeld.

"Ist es denkbar, daß einer unserer Gäste das Schiff irgendwie sabotiert hat ?" fragte Worf.

"Aber was..."

In diesem Moment bebte das gesamte Schiff, als ob es von einem gigantischen Hammer getroffen worden wäre. Riker und Picard gingen zu Boden, während der kräftige Klingone Worf sich gerade so auf den Beinen halten konnte.

"Was war das ?" ächzte Picard und rieb sich eine Beule an seinem Kopf.

"Die internen Sensoren zeigen einen Hüllenbruch im Bereich der Decks zwölf und dreizehn auf der Steuerbordseite an. Im Bereich der Gästequartiere." meldete Fähnrich Jennings von der taktischen Station aus.

Picards Gesicht verfinsterte sich. Niemand machte ungestraft Löcher in sein Schiff.

"Mister Worf. Gehen sie mit einem Sicherheitstrupp nachsehen. Und wenn unsere Gäste dafür verantwortlich sein sollten, bringen sie sie her."

"Aye, Sir." Worf nickte grimmig.

"Und ein Reparaturteam soll ebenfalls hingeschickt werden."

Nachdem alle wichtigen Befehle erteilt und bestätigt waren, ließ Picard sich seuf-zend in seinen Kommandosessel fallen.

"Wohin soll das noch alles führen, Nummer eins ?"

Sein Erster Offizier zuckte mit den Schultern, war jedoch ebenfalls sehr besorgt. "Ich hoffe zum Guten, Sir."
 

Für Vegeta bedeutete es pures Vergnügen, den Ausdruck von Panik und Entset-zen auf Ryokos Gesicht zu sehen, als der Energieball entstanden war. Fast reich-te ihm dies schon, um für all den Ärger und die Beleidigungen die er hatte erdul-den müssen, entschädigt zu werden. Aber eben nur fast...

Erst einen Sekundenbruchteil bevor er den Energieball warf, begriff auch er, daß das Werfen von Energiebällen an Bord von Raumschiffen mitten im luftleeren All nicht die beste Methode war, die eigene Gesundheit zu erhalten, aber da war es bereits zu spät. Vegeta schaffte es lediglich, einen Großteil der Energie aus dem Ball zu nehmen und ihn in eine andere Richtung zu lenken. Mit einem lauten Kra-chen schlug die Lichtkugel in den Fußboden ein und brachte das ganze Schiff zum Erbeben.

Vegeta ließ sich nicht anmerken, daß ihm der Beinahe-Selbstmord ( obwohl er ja genaugenommen bereits tot war ) irgendwie peinlich war. Stattdessen ver-schränkte er die Arme vor der Brust und warf Ryoko einen amüsierten Blick zu.

"Du kannst die Hände wieder von deinen Augen runternehmen, Weib."

Ryoko nahm vorsichtig die Hände herunter und starrte den Sayajin-Prinzen fas-sungslos an. Dann fiel ihr Blick auf das zwei Meter breite Loch im Fußboden, was sie unwillkürlich an ein Schulgebäude denken ließ, das sie in Trümmer gelegt hatte, nur um sich abzureagieren.

"Sag mal, sonst geht's dir aber gut, oder ?"

"Ging mir schon mal besser." brummte er. "Zum Beispiel als ich hier noch meine Ruhe hatte."

Vegeta warf einen Blick durch das Loch, entdeckte, daß sich auf der anderen Sei-te ebenfalls ein dunkles Quartier befand und hatte eine Idee.

"Wenn's dir soviel Spaß macht, in MEINEM Bett zu liegen...von mir aus."

Ryoko starrte ihn erstaunt an. "Woher der Sinneswandel ?"

"Mach keine Witze !" fuhr Vegeta sie an und deutete auf das Loch. "Da unten ist noch ein leeres Quartier, also ziehe ich um. Ist viel bequemer, wenn man keine Löcher im Fußboden hat." Mit diesen Worten sprang er durch das Loch und ließ Ryoko einfach stehen.

"Ach und eins noch !" rief er drohend zu ihr herauf. "Falls du dir einfallen läßt, mich hier wieder zu belästigen, wird es nicht bei Löchern im Fußboden bleiben, Weib !"

Als er von oben keine dummen Kommentare mehr hörte, krabbelte Vegeta grummelnd ins Bett, zog sich die Decke über den Kopf, und war nach wenigen Minuten eingeschlafen.

Ryoko ihrerseits hatte keine Lust, in einem verwüsteten Raum zu schlafen, also ging sie durch die Wand einfach in ihr Zimmer zurück und ging ebenfalls schla-fen.
 

Während des Energieabfalls hatte Counsellor Troi sich erkundigt, ob ihre Anwe-senheit auf der Brücke nötig sei. Der Captain hatte dies verneint und ihr empfoh-len, schlafen zu gehen, weil er sie morgen während intensiver Unterhaltungen mit den Gästen so ausgeruht wie möglich brauchte. Dann hatte ein gewaltiger Schlag das Schiff erbeben lassen, wobei Troi mit dem Kopf gegen eine Wand ge-schleudert worden war - gerade genug für eine leichte Gehirnerschütterung und eine Platzwunde. Sie benötigte eine weitere halbe Stunde, um sich in der Kran-kenstation versorgen zu lassen, da außer ihr noch etliche Besatzungsmitglieder durch Stürze verletzt worden waren, und das Personal auf der Krankenstation entsprechend viel zu tun hatte.

Doktor Crusher heilte die Platzwunde mit einem Hautregenerator und gab ihr ein leichtes Schlafmittel, um trotz der Kopfschmerzen schlafen zu können. Anschlie-ßend machte Troi sich auf den Weg in ihr Quartier, wo sie ziemlich benebelt auf ihr Bett fiel, in der Absicht, sofort einzuschlafen. Irgendwie drang jedoch durch den medikamentösen Nebel in ihrem Kopf der Gedanke, daß sich ihre Matratze heute sehr seltsam anfühlte. Im nächsten Augenblick verspürte sie einen hefti-gen Ruck. Dann flog sie in hohem Bogen aus ihrem Bett.

"Das finde ich langsam NICHT MEHR KOMISCH !!!!" Vegeta schäumte vor Wut, während er sich aus dem Bett wälzte.

"W-was machen sie in meinem Quartier ?" fragte Troi empört, während sie sich aufrappelte und ihren erneut schmerzenden Kopf rieb.

"Was soll das heißen ? Ihr Quartier ?" giftete der Sayajinprinz sie an.

"Sie befinden sich in meinem Quartier. Noch dazu in meinem Bett. Und..." Troi lamentierte nicht weiter. Als sie das riesige Loch in der Deck sah, starrte sie nur noch fassungslos nach oben.

Dieser Zustand änderte sich erst, als sie in das Gesicht von Lieutenant Worf blickte, der gerade das Loch im Fußboden von Vegetas Quartier inspizierte.

"Sind sie in Ordnung, Counsellor ?" fragte er besorgt.

Sie nickte nur.

"Und dieser P'Tach ?" fragte er verächtlich und zeigte auf Vegeta.

Dieser warf Worf einen giftigen Blick zu, bevor er durch das Loch in sein altes Quartier zurückflog und neben dem Sicherheitschef der Enterprise landete.

"War das eine Beleidigung, Wuff ?"

Worf knirschte vor Wut mit den Zähnen. Nur der Respekt vor der Tatsache, daß dieser unverschämte Muskelprotz ein Gast seines Captains war, half ihm dabei, sich selbst davon abzuhalten, seine Faust in dieses arrogante Gesicht zu ram-men.

"Da sie alle unfähig zu sein scheinen, die Nacht auch tatsächlich zum Ausruhen zu benutzen, hat der Captain beschlossen, unsere gemeinsame Beratung vorzu-verlegen." erklärte Worf wütend. "Daher werden sie mich begleiten."

Vegeta zuckte nur mit den Schultern und grinste frech. Als sie das Quartier ver-lassen hatten sagte Worf: "Sie werden hier warten, während ich die anderen ho-le."

Dann ging er und holte Son Goku, Son Gohan und Ryoko. Unterwegs traf er auf Data und Skuld, die wegen der Nebeneffekte ihrer Erfindung etwas verlegen war. Nur Asuka weigerte sich, ihr Quartier mitten in der Nacht zu verlassen, also ließ Worf sie in Ruhe. Das Mädchen würde vermutlich sowieso nicht viel zur Problem-lösung beitragen können. Dann führte er die Gruppe zum Beratungsraum des Captains. Troi blieb in ihrem Quartier. Unter Betäubungsmitteln stehend und mit Kopfschmerzen belastet, wäre sie trotz ihrer Talente keine große Hilfe gewesen.
 

Ohne es zu wissen, wurde die Gruppe jedoch beobachtet. Beobachtet von einem Wesen, dessen Natur so fremdartig war, daß keiner der Anwesenden sie verstan-den hätte. Und dieses Wesen hatte zunächst nur ein Ziel: Herausfinden was mit ihm passiert war und dann die Kontrolle über die Situation übernehmen. Sehr zum Nachteil der noch unwissenden Besatzung verfügte das Wesen leider auch über die Mittel, die nötig waren um dieses Ziel zu erreichen.

Genau wie für Ryoko war auch für das Fremdwesen feste Materie kein Hindernis. Suchend bewegte es sich durch die Decks und Zwischenwände des Raumschiffs, bis es ein geeignetes Opfer gefunden hatte.

Auf Deck vierzehn kroch Crewman Johnson fluchend durch eine Jeffries-Röhre, einen der vielen Wartungstunnel, die den Leib der Enterprise durchzogen wie ein Netz aus Arterien und Venen den Körper eines Lebewesens. Er fluchte nicht etwa wegen seiner Arbeit. Er war ausgebildeter Techniker, hatte die Sternenflotten-akademie unter den besten fünf Prozent seines Jahrgangs abgeschlossen, und liebte seinen Job. Aber er hatte aufgrund der Erkrankung eines Kollegen bereits eine Doppelschicht absolviert und war dementsprechend müde und erschöpft. Und die seltsamen Probleme mit der Energieversorgung hatten natürlich keine fünfzehn Minuten warten können - dann hätte er Feierabend gehabt und das Problem wäre das Problem seiner Ablösung gewesen, nicht mehr seins.

Unwillig vor sich hinbrummelnd stoppte er neben einem Verteilerkasten, in dem sich einige Relais für die Energieversorgung der Steuerbordseite dieses Decks befanden. Dann öffnete er den Kasten und untersuchte die Relais gewissenhaft mit einem elektronischen Präzisionsmeßgerät.

Johnson war so in seine Arbeit vertieft, daß er den muskulösen, hellgrauen Arm mit der dreifingrigen Klaue daran, die lautlos und ohne jede Vorwarnung aus der Wand hinter ihm auftauchte, nicht bemerkte - nicht daß es einen Unterschied gemacht hätte.

Im nächsten Augenblick schloß sich die Klauenhand um seinen Kopf und änderte in Sekundenbruchteilen ihre Form. Die Hand schien plötzlich weich wie heißes Wachs zu werden, floß dann über seinen gesamten Kopf herab und bildete da-durch so etwas wie eine Gesichtsmaske, die jeden Schrei unmöglich machte.

Crewman Johnson ließ sein Werkzeug fallen und taumelte hin und her, während er versuchte, sich zu befreien. Nach wenigen Sekunden jedoch erlahmte sein Wi-derstand.

Nun erschien auch der Kopf des Fremdwesens aus der Wand, ein groteskes Ge-bilde, das annähernd Ähnlickeit mit dem Kopf eines Menschen hatte. Eine mäch-tige Woge aus psychischer Energie überrollte den Geist des jungen Mannes und brach jeglichen geistigen Widerstand seines hilflosen Opfers. Dann drang das Fremdwesen erbarmungslos in den Geist des Opfers ein und sog gierig jedes Quentchen an Information auf, das sich dort finden ließ.

Wenige Minuten später wußte das Wesen um seine Lage, und es wußte auch, daß es hier nicht bleiben konnte. Was immer auch für sein Erscheinen an diesem Ort verantwortlich sein mochte, hatte ihm den Großteil seiner Kräfte genommen, und es gab nur einen Ort in diesem Universum, an dem er eine Chance hatte, seine vollen Kräfte zurückzuerlangen. Dieser Ort war die Erde, der Ort, an dem er sich vor seinem unfreiwilligen Ausflug ebenfalls befunden hatte, wenn auch scheinbar in einer anderen Realität. Auf seiner Erde kannte man Kreaturen seiner Art be-reits. Die Menschen dort hatten ihnen den Namen Lucifer Hawk gegeben. Hier jedoch schien seine Art unbekannt zu sein. Ein gewaltiger Vorteil, falls es ihm gelingen sollte, die Erde zu erreichen. Denn anders als auf der Erde, von der er kam, gab es hier keine Attacked Mystification Police, um ihn aufzuhalten...
 

Zur gleichen Zeit begann in Picards Konferenzzimmer die geplante Unterredung mit seinen Gästen. Worf, Riker und Data waren ebenfalls anwesend, und von den Gästen fehlte nur das Mädchen namens Asuka Langley.

"Zunächst einmal, bevor wir uns mit ihrem unerwarteten Auftauchen auf diesem Schiff befassen, möchte ich wissen, wer für die Schäden an meinem Schiff ver-antwortlich ist." stellte der Captain fest, während er die Gäste nacheinander mit einem finsteren Blick durchbohrte, der sogar Vegetas Blicken Konkurrenz machen konnte. Als sein Blick auf Skuld fiel, sank diese sichtlich auf ihrem Platz zusam-men.

"Also ich glaube für das Problem mit der Energieversorgung bin ich verantwort-lich." gab sie kleinlaut zu. "Aber mit der Erschütterung danach habe ich nichts zu tun."

"Das war die Schuld von der da." grummelte Vegeta mit einer Kopfbewegung zu Ryoko hin, deren Gesichtsausdruck plötzlich zwischen Überraschung, Unschuld und Empörung hin und her wechselte.

"ICH ?" fauchte sie. "MEINE Schuld ? Wer hat denn den Energieball geworfen, häh ?"

"Und wer hat mich so gereizt ?" gab Vegeta ungerührt zurück.
 

Son Gohan wandte sich unterdessen an Commander Riker, der neben ihm saß.

"Wenn es ein Problem gibt, daß er nicht durch kämpfen lösen kann, wird Vegeta immer sehr schnell gereizt."

"Warum sagen sie mir das ?" fragte der Commander verblüfft.

"Nun...wenn man ihn in so einer Lage zu sehr reizt, verliert er die Selbstbeherr-schung und sprengt womöglich alles in die Luft, bevor ihm klar wird, was er da angerichtet hat. Das sollten sie auch ihren grimmigen Klingonen wissen lassen."

Riker schmunzelte leicht.

"Danke für den Hinweis. Wenn es noch was gibt...?"

"Da wäre in der Tat noch was."

"Ja ?"

"Dieses Mädchen, das erst auf mich gefallen ist, und mir dann eine gescheuert hat...warum ist die nicht hier ?"

"Ah, Asuka Langley. Worf sagte, sie sei der Meinung, sowieso nichts tun zu kön-nen." antwortete Riker. "Sie wollte lieber in ihrem Quartier bleiben."
 

Unterdessen hatte Vegeta die Tuschelei zwischen Son Gohan und Riker bemerkt. Natürlich dachte er, die zwei würden über ihn reden. Und natürlich versetzte ihn dieser Gedanke in rasende Wut.

Dies blieb natürlich Son Goku nicht verborgen, der Vegetas Ki-Level wie ein offe-nes Buch lesen konnte. Er wußte, es würde jetzt nur eine Frage der Zeit sein, bis es beim Sayajinprinzen zum emotionalen Super-GAU kam - zumal diese Ryoko offenbar auf einen Streit mit ihm aus zu sein schien.

"Hey ! Vegeta !"

Der Angesprochene hob den Kopf und bedachte Son Goku mit einem mörderi-schen Blick.

"Was willst du, Kakarott ?"

"Wie wär's mit einem kleinen Kampf, wenn das hier vorbei ist ?"

"Du meinst...nach dieser dämlichen Konferenz ?"

Son Goku nickte und empfand große Erleichterung darüber, daß Vegetas Ki-Level sich rapide auf ungefährliche Werte zubewegte.

Dieser schenkte seinem Herausforderer ein breites Raubtiergrinsen.

"Du weißt gar nicht, worauf du dich jetzt eingelassen hast, Kakarott. Ich kann es kaum erwarten, dich endlich zu Hackfleisch zu verarbeiten."

Picard und Riker warfen sich angesichts dieser unverhohlenen Mordlust bestürzte Blicke zu.

"Die beiden haben bisher häufiger gegeneinander gekämpft." raunte Son Gohan Commander Riker zu. "Bisher hat allerdings immer mein Vater gewonnen, was Vegeta von Mal zu Mal wütender gemacht hat."

"Verstehe." murmelte Riker. "Glaubst du, Vegeta wird tatsächlich versuchen, deinen Vater zu töten ?"

"Er wird sich bemühen, ihn ordentlich fertig zu machen. Aber beide sind ziemlich zäh. Außerdem sind sie die beiden letzten reinrassigen Sayajin. Schon allein des-halb würde Vegeta diese Drohung nicht wahr machen." erklärte Son Gohan. "Zu-dem würde er es durch diese Tat unmöglich machen, meinen Vater anschließend mit dessen Niederlage zu ärgern."
 

"Also sind Miss Ryoko und Mister Vegeta für die Beschädigung meines Schiffs verantwortlich." stellte Picard fest, nachdem er dem Streit von Vegeta und Ryoko eine Weile zugehört hatte. "In dem Fall muß ich sie beide bestrafen."

In Vegetas Augen blitzte es zornig auf, während Ryokos Gesichtsausdruck schwer zu deuten war. Es schien jedoch, als würde die Dämonin einen inneren Kampf austragen.

"Also schön." schaufte sie schließlich. "Er hat zwar den Energieball geworfen, aber das hätte er sicher nicht getan, wenn ich ihn nicht vorher geärgert hätte."

Picard nickte verstehend. "In dem Fall muß ich sie auffordern, sowas in Zukunft zu unterlassen."

Ryoko nickte reumütig.

"Womit hast du Vegeta eigentlich geärgert ?" fragte Son Goku neugierig.

"Ich habe mich in der Nacht in sein..."

"Wir sollten es dabei belassen, daß sie mir einen üblen Streich gespielt hat." un-terbrach Vegeta ihre Antwort und funkelte sie herausfordernd an.

"Ähh...genau. So war's. Eigentlich nicht weiter erwähnenswert." bestätigte Ryo-ko mit einem nervösen Lachen.
 

"Dann kommen wir jetzt zu ihnen, Fräulein Skuld." meinte Picard. "Was hat sie dazu veranlaßt, unsere Energieversorgung lahmzulegen ? Dank ihnen hätten wir beinahe unser Eindämmungsfeld verloren. Und unser Chefingenieur hat jetzt si-cher ein paar graue Haare bekommen."

"Was ist ein Eindämmungsfeld ?" fragte Son Gohan leise. Riker erklärte es ihm, während Skuld ebenfalls zu einer Erklärung ansetzte.

"Zunächst einmal kann ich nichts dafür, daß mir nur so primitive Ausrüstung zur Verfügung steht." begann Skuld mit einem leichten Anflug von Trotz. "Ich hätte nicht gedacht, daß ihr Warpkern einen so niedrigen Energieoutput hat."

"Vielleicht sollten sie erklären, wofür sie die Energie gebraucht haben." schlug Data ihr vor.

Skuld nickte knapp. "Also ich habe da eine Maschine gebaut. Meine absolut neueste supergeniale Erfindung der ultraobersten Meisterklasse." schwärmte sie. "Die Rede ist natürlich vom absolut fantastischen und unschlagbaren Universal-Analysator Mark eins."

Abgesehen von Data, der ja dabeigewesen war, als sie die Maschine benutzt hat-te, schauten alle anderen völlig verständnislos aus der Wäsche.

"Und was tut diese Maschine ?" erkundigte sich der Captain schließlich.

"Ich habe die Maschine eine Analyse des Universums machen lassen." antwortete Skuld. "Und es gab ein interessantes Ergebnis..."

"Langsam, langsam...du hast die Maschine das Universum analysieren lassen ?" fragte Picard zweifelnd.

"Sie fliegen mit Raumschiffen durch den Weltraum, aber von elementarer Physik haben sie wohl keine Ahnung, wie ?" brummte Skuld. Sie machte dabei keinen Versuch, ihre Verachtung vor der Unwissenheit der anderen zu verbergen.

Vegeta platzte schließlich der Kragen.

"Wenn du nicht schnell mit dem rüberkommst, was du rausgefunden hast, gibt's was hinter die Löffel, Kleine !!!" giftete er sie an.

"Nenn mich nicht <Kleine>, du...du Muskelprotz, du ! Ich bin kein kleines Kind mehr !" giftete Skuld zurück.

"Ich nenn dich, wie's mir paßt...KLEINE !" entgegnete Vegeta höhnisch.

Skuld schien den Tränen nahe zu sein.

"Gemeiner Mistkerl !...Blöder Muskelprotz !...Steroidhirn !" zeterte die Göttin und fuchtelte wild mit den Armen herum.

Vegeta wollte gerade zu einer passenden Verbalattacke ausholen, als ihm bewußt wurde, daß fast alle anderen ihn seltsam anstarrten. Nicht so, als ob sie von dem Streit genervt wären...nein, eher wie Leute, die mit aller Gewalt einen Lachanfall unterdrücken wollten.

Er fuhr zu Ryoko herum.

"Was ist los ? Rede schon, Weib !"

Ryoko wollte antworten, brachte aber lediglich ein Glucksen über die Lippen.

"Nun rede endlich !"

Ryoko versuchte, das Glucksen zu unterbinden, aber es gelang ihr nicht. Sie brach beim nächsten Versuch ihm zu antworten in schallendes Gelächter aus.

"Kakarott. Was ist so komisch ?" wandte er sich an seinen ewigen Konkurrenten, aber der hielt sich mit beiden Händen den Mund zu. Am Zucken seiner Bauch-muskeln konnte man dennoch erkennen, daß es ihm wie Ryoko erging.

"Willst du endlich reden, Kakarott ?" Vegetas Gesicht rötete sich leicht.

Der Sayajin nahm die Hände nicht von seinem Mund, schüttelte als Antwort je-doch vehement den Kopf.

Er wollte sich gerade an Son Gohan wenden, aber den übermannte der allgemei-ne Lachanfall just in diesem Augenblick, so daß der Sayajinprinz sich den Atem sparen konnte.

Sein Blick fiel auf Picard, der mit gesenktem Kopf dasaß und sein Gesicht in den Händen vergraben hatte. Er war offenbar eher genervt als belustigt. Der Androi-de Data beobachtete das Treiben um ihn herum mit verständnislosem Ge-sichtsausdruck, so daß von dem wohl auch keine vernünftige Antwort zu erwar-ten war.

Wuff oder Riker zu fragen war unter seiner Würde. Außerdem standen beide ebenfalls kurz vor einem Lachanfall.

Vegeta ballte zornig die Fäuste und stapfte zur Tür.

"Ihr könnt mich alle mal !" fauchte er. Dann verließ er den Raum.
 

Einige Minuten später hatten sich alle wieder soweit beruhigt, daß sie Skuld wei-ter zuhören konnten.

"Das Universum wird durch einen zehndimensionalen Superstring beschrieben. Dieser hat die Form eines Reifens und gibt mir Informationen über den Zustand des Universums als Ganzes. Hierzu war es notwendig, Daten aus Ebenen unter-halb der subatomaren Ebene zu sammeln."

"Aber unter der subatomaren Ebene gibt es doch nichts mehr." warf der Captain ein. Skuld bedachte ihn mit einem finsteren Blick.

"Für eure Unwissenheit kann ich nun wirklich nichts." bemerkte sie kühl. "Jeden-falls ist die Herkunft der Informationen der Grund für den hohen Energiebedarf. Von hier aus bis auf diese Ebenen vorzudringen kostet eben viel Energie. Aber wenn ich die Zeit habe, werde ich den Universal Analysator Mark eins umbauen, damit er unabhängig von eurem bescheidenen Warpkernchen arbeiten kann."

"Und welche Energiequelle willst du benutzen ?" fragte Commander Riker inter-essiert.

Skuld zuckte mit den Schultern. "Weiß ich noch nicht. Vielleicht ein kleines Schwarzes Loch oder etwas Materie von einem Weißen Zwergstern...oder viel-leicht eine künstliche Nova."

Worf, Picard, Riker und auch Ryoko, die über Weltraumphänomene recht gut Be-scheid wußte, wurden angesichts der Pläne Skulds blaß.

"Das sind zwar interessante Pläne." warf Data ein. "Aber was Skuld mit ihrem Gerät entdeckt hat, ist auch sehr interessant."

"Genau." Skuld nickte Data dankbar zu. Wenigstens hatte einer der Anwesenden was im Kopf. "Wie gesagt ist der zehndimensionale Superstring reifenförmig. Oder besser gesagt: Er sollte es sein. Anstelle eines zehndimensionalen Super-strings lieferte die Analyse dieses Universums stattdessen ein Knäuel von insge-samt acht zehndimensionalen universellen Superstrings. Einer davon ist der String für dieses Universum. Und die sieben anderen Strings berühren jenen String an einem gemeinsamen Schnittpunkt."

"Dann sind also, wenn ich das richtig verstanden hab, unsere Universen irgend-wie mit diesem hier verbunden worden ?" meinte Son Gohan.

"Genau. Du bist gar nicht so dumm, wie du aussiehst,...wie war nochmal dein Name ?"

"Son Gohan. Und wenn diese Verbindungen noch da sind...können wir dann ein-fach von hier weg ?"

"So einfach ist das nicht." antwortete Skuld. "Die Zugänge, durch die wir herge-kommen sind, scheinen zumindest im Moment von dieser Seite aus nicht nutzbar zu sein."

"Kann man sie öffnen ?" fragte Picard.

"Vielleicht. Wir verwalten und bearbeiten bei uns zu Hause mit dem Yggdrasil-System die kuriosesten Dinge, aber eine derartige Ballung von Universen ist meines Wissens nach in der Geschichte unserer Existenz noch nie vorgekom-men." erwiderte Skuld. "Ich weiß nicht, ob ich die Tore wieder öffnen kann, aber es wird auf jeden Fall viel Zeit brauchen."

"Warum ?"

"Weil, Son Gohan, ich für diese Arbeit eine gewaltige Rechenkapazität benötige. Yggdrasil würde das mühelos bewältigen, aber solange das Tor zu meinem Uni-versum verschlossen ist, habe ich keine Möglichkeit, das System zu nutzen."

"Und was passiert, nachdem wir die Tore benutzt haben ?" fragte Ryoko.

"Das ist ein weiteres Problem." seufzte Skuld. "Wir müssen einen Weg finden, die sieben anderen Strings von diesem String zu lösen. Andernfalls besteht die Ge-fahr einer Universal-Kondensation."

"Was ist das denn ?" fragten alle außer Ryoko beinahe gleichzeitig.

"So nennt man den Vorgang, wenn zwei oder mehr Universen miteinander ver-schmelzen." erklärte Skuld. "In einem solchen Fall würden Teile beider Universen nach dem Zufallsprinzip aufhören zu existieren, um ein neues Universum zu bil-den. Der Verlust ist notwendig, um den universellen Superstring des neuen Uni-versums nach der Verschmelzung auf die richtige Größe schrumpfen zu lassen."

"Und je mehr Universen an der Verschmelzung beteiligt sind, desto weniger bleibt aus den einzelnen Universen hinterher übrig." vermutete Ryoko mit finste-rer Miene.

Skuld nickte bedrückt. "Wenn diese acht Universen miteinander verschmelzen sollten, werden aus jedem Universum zwölf komma fünf Prozent übernommen. Der Rest..." Sie ließ den Satz unbeendet. Allein die Vorstellung war so beängsti-gend, daß sie sich die Konsequenzen gar nicht vorzustellen wagte.

"Dann läuft es also darauf hinaus, daß wir jetzt acht Universen retten müssen." stellte Son Goku mit seinem üblichen naiven Enthusiasmus fest. "Allein die Vor-stellung davon, was dabei auf uns zukommt, macht mich schon wieder hungrig."

Mit Ausnahme von Son Gohan schauten ihn alle entgeistert an. Die Existenz von acht Universen stand auf dem Spiel, aber der Kerl dachte nur ans Futtern.

"Wieso eigentlich acht ?" fragte Son Gohan plötzlich.

"Wie meinst du das ?" fragte Skuld zurück.

"Nun...du, ich, Asuka, Ryoko, Vegeta und mein Vater...das sind zusammen sechs. Macht mit diesem Universum hier sieben." erklärte Son Gohan.

Skuld machte ein ratloses Gesicht.

"Also an meinem Universal Analysator Mark eins liegt's sicher nicht. Der funktio-niert genauso einwandfrei wie alles, was ich bisher gebaut habe."

"Möglicherweise ist noch jemand an Bord." knurrte Worf. "Jemand, der sich aus irgendeinem Grund vor uns versteckt."

Picard, Riker und Data wechselten bestürzte Blicke.

"Mister Worf, geben sie Eindringlingsalarm und lassen sie das gesamte Schiff durchsuchen. Auch die unwahrscheinlichsten und unzugänglichsten Stellen."

Der Klingone nickte zur Bestätigung und machte sich auf den Weg.

"Nun gut. Während Mister Worf das Schiff durchsucht, könnten wir zur Erde flie-gen." schlug Picard vor. "Dort müßte es genug Kapazitäten geben, um ihnen zu helfen, Fräulein Skuld."

Diese schüttelte sofort den Kopf.

"Wir können hier nicht weg." entgegnete sie in einem Tonfall, der keinen Raum für Zweifel ließ. "Die Koordinaten der sieben Tore sind an den Raum gebunden. Wenn wir das Schiff bewegen, verlieren wir möglicherweise den Zugang zu den Toren. Außerdem...auch wenn ihr Warpkern nicht viel Energie erzeugt, besteht die Möglichkeit, daß der Aufbau eines Warpfeldes die Tore destabilisiert. Das gilt übrigens für jede Art von physischer Energie. Ab einem bestimmten Schwellen-wert könnte die Universal-Kondensation einsetzen. Und dieser Prozeß ist nicht umkehrbar, wenn er erstmal begonnen hat."

"Dann hätte deine Analysemaschine also schon den Prozeß auslösen können ?" erkundigte Ryoko sich.

Skuld nickte langsam. "Theoretisch ja. Aber es war die einzige Möglichkeit he-rauszufinden was los ist."

"Hey ! Ich mache dir keinen Vorwurf, Kl...ähhm...Skuld. Ohne dich würden wir immer noch im Dunkeln tappen."

"Tja...damit wäre wohl vorerst alles klar." meinte Son Gohan lässig und stand auf.

"Ach ja ?" fragte sein Vater und schaute ihn fragend an.

"Klar. Das Schiff kann hier nicht weg und darf außerdem nicht in einen Kampf verwickelt werden. Und die Lösung für unser Problem kann anscheinend nur Skuld finden, weil sie als einzige wirklich peilt, was Sache ist."

"Na wenn das so ist..." Son Goku sprang auf und reckte sich. "Dann kann ich ge-nausogut was essen gehen - bevor ich mit Vegeta kämpfe."

Sein Sohn zuckte nur mit den Schultern. "Aber wenn ihr mit voller Kraft kämpfen wollt, vergesst es. Keine Energieangriffe oder ähnliches, sonst leitet ihr womög-lich diese komische Verschmelzung ein, und das wäre doch echt Schade."

Son Goku nickte. "Das wird Vegeta aber gar nicht gefallen."

Son Gohan wandte sich an den Captain. "Gibt es hier in der Nähe keinen Plane-ten mit atembarer Atmosphäre, auf dem die beiden kämpfen könnten ?"

Picard dachte nach. Dann nickte er.

"Es gibt einen Gasriesen mit einem kleinen Klasse-M-Mond im Orphania-System, acht Lichtjahre von hier entfernt."

"Wollen sie das wirklich gestatten, Sir ?" Riker klang alles andere als begeistert.

"Wenn sich die beiden prügeln müssen, dann besser auf dem Mond, als auf mei-nem Schiff, Nummer eins. Son Goku, sie können Mister Vegeta sagen, daß ich sie beide dorthin bringen lasse, wenn sich bis morgen früh keine unangenehmen Zwischenfälle wie Löcher in meinem Schiff oder Energieausfälle ereignet haben."

"Geht klar." Son Goku grinste breit, dann machte er sich auf den Weg in seine Kabine, um noch mehr von diesen interessanten Reisgerichten auszuprobieren, die der Replikator im Angebot hatte.

"Und wo wollen sie hin ?" fragte Riker Son Gohan.

"Ich werde Asuka Langley über das informieren, was sich hier ereignet hat." antwortete dieser und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Ich meine, auch wenn sie nicht hier war, wird sie bestimmt interessieren, was wir rausgefunden haben, oder ?"

Riker grinste nur amüsiert. "Und sie haben bei diesem Besuch natürlich keine Hintergedanken."

Son Gohan begriff worauf der Commander hinauswollte und wurde augenblicklich knallrot.

"Ich möchte wissen, wieso ein junges, hübsches Mädchen sich so von der Au-ßenwelt abschottet." entgegnete er nach kurzem Überlegen, woraufhin der Commander ihn mit einem aufmunternden Lächeln bedachte.

"Ich mach mich dann auch vom Acker." verkündete Ryoko und ließ sich einfach durch den Fußboden sinken.

Kurz darauf verabschiedete sich auch Skuld. Jetzt, nachdem alle informiert wa-ren, wollte sie so schnell wie möglich wieder an die Arbeit gehen.

Data machte sich schließlich auf den Weg in den Maschinenraum, um seinem Freund Geordi zu helfen, und um ihn auf den neuesten Stand der Dinge zu brin-gen.

"Und was halten sie von der Sache, Sir ?" fragte Riker seinen Captain als sie bei-de allein waren.

Der Captain seufzte schwer. "So langsam frage ich mich, ob ich mir wünschen soll, daß das alles wieder nur ein Scherz von Q ist."

"Ja, diese Leute sind ein wenig anstrengend."

Picard runzelte die Stirn. "So nennen sie das also. Wenn das bei ihnen <ein we-nig anstrengend> ist, möchte ich nie Dingen begegnen, die sie <stressig> nen-nen würden, Nummer eins." stellte der Captain mit einem leichten Anflug von trockenem Humor fest.

Der nächste Kommentar Rikers wurde durch das Piepsen von Picards Insignien-kommunikator unterbrochen.

"Crusher an Picard."

"Hier Picard. Was gibt's, Doktor ?"

"Der Sicherheitsdienst hat eine junge Frau in Frachthalle drei gefunden. Die Halle war ziemlich verwüstet und die Frau ist momentan noch ohne Bewußtsein. Sie liegt zur Zeit unter Bewachung auf der Krankenstation."

"Ich bin unterwegs. Picard Ende."

Noch während er sprach, hatte der Captain sich schon zusammen mit seinem Ersten Offizier auf den Weg zur Krankenstation gemacht...
 

Vegeta stapfte durch die Korridore des Schiffes. Seine schlechte Stimmung trug er vor sich her wie ein riesiges Transparent, so daß alle Besatzungsmitglieder, denen er unterwegs begegnete, ihm augenblicklich aus dem Weg gingen. Als er sein Quartier betrat, marschierte er ins Bad, um sich ein wenig abzukühlen, da ihn im Moment lediglich der Gedanke an seinen bevorstehenden Kampf mit Kaka-rott unter Kontrolle hielt.

Flüchtig schaute er in den Spiegel. Mehr war normalerweise nicht nötig. Seine Frisur war unkaputtbar und er selbst war nicht so eitel, daß er sich stundenlang im Spiegel hätte betrachten wollen.

Der flüchtige Blick versetzte ihm jedoch einen so großen Schreck, daß er kurz blinzelte, den Kopf schüttelte, weil er glaubte, er leide an Halluzinationen, und dann vorsichtig nochmal in den Spiegel sah. Was er da zu sehen geglaubt hatte, konnte schließlich nicht real sein.

Aber es war real.

Auf seiner rechten Gesichtshälfte, von der Schläfe bis zum Kinn, prangte ein Schriftzug aus deutlich lesbaren schwarzen Blockschriftbuchstaben. Dasselbe galt für seine linke Gesichtshälfte und für seine Stirn.

<Gemeiner Mistkerl> stand rechts, <Blöder Muskelprotz> links, und auf seiner Stirn prangte weithin sichtbar der Aufdruck <Steroidhirn>.

Vegetas Faust schoß reflexartig vor und zerschmetterte den Spiegel in viele klei-ne Teile.

"Ich bring sie um !!!" schnaubte er wieder und wieder, während er in seinem Quartier hin und her tigerte. Seine Hände öffneten und schlossen sich dabei, so als bräche er einem imaginären kleinen Mädchen das Genick.
 

------------------------------------------------------------------------

So...das war's für diesmal (leider <seufz>). Für den nächsten Teil werde ich keinen Termin versprechen (irgendwie wiederhole ich mich, glaub ich), da ich demnächst mit einem Forschungspraktikum beschäftigt bin (wir armen, faulen Studenten haben leider nicht alle Sommerferien <wieder-seufz>).

Trotzdem werd ich so schnell wie möglich weitermachen (keine Angst, Sunny, solange es auch nur einen Menschen da draußen gibt, der an der Fortsetzung interessiert ist, werde ich garantiert weiterschreiben).

Im vierten Teil wird es um die finsteren Pläne des Lucifer Hawks Aristo gehen. Die Borgkönigin wittert eine Chance, die Enterprise loszuwerden und holt zum großen Schlag aus, und Vegeta und Co. erhalten 'ne Chance, sich etwas auszu-toben (wer mehr wissen will, muß auf Teil 4 warten).
 

Bis zum nächsten Mal,
 

clef-san



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück