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Geliebter Pirat

Jack x ?
von

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Ein ungewöhnlicher Pirat

Seit ungefähr zwei Stunden lag eine unangenehme Kälte in der Luft und Jack war der Meinung, dass es nicht nur an den frischen Wind lag, welcher meist in den Nächten wehte. Nein, seine letzten Worte hätte er wohl nicht aussprechen sollen, denn nun zeigte die Kleine ihm die kalte Schulter, betrachtete überwiegend die Sterne am Himmel und rieb sich hin und wieder über ihre nackten Arme, um sich vor der Kälte zu schützen. "Toller Anfang" dachte er sich ironisch und er sah natürlich seinen Fehler auch ein, aber erwartete die junge Frau nun etwa eine Entschuldigung von ihm? Er seufzte, griff neben sich zu seiner Rumflasche, die er vor einer halben Stunde geöffnet hatte und führte die Öffnung an seine Lippen, um einen kräftigen Schluck zu sich zu nehmen.
 

Ocean hörte sehr wohl die gierigen Schlucklaute neben sich, schüttelte angewidert ihren Kopf und erschrak, als er ihr plötzlich die Flasche unter die Nase hielt. Nun sah sie ihn doch an, studierte seine Mimik und nahm die Flasche zögerlich entgegen. Wie wohl dieses Getränk schmeckte? Prüfend rümpfte Ocean ihre Nase, kniff sofort ihre Augen zusammen und schüttelte sich. Wie konnte er dieses Gesöff nur trinken, wobei ihr nun auffiel, dass sie nicht einmal wusste, wie dieses Getränk hieß. Ihre rechte Hand ausstreckend, schrieb sie ihm die Frage auf seine Handinnenfläche und sah ihn nun ebenso fragend in die Augen.
 

"Dieses Gesöff, wie du meinst, heißt Rum und ist unter uns Piraten wie ein Nationalgetränk" erwiderte Jack ihr nun doch wieder schmunzelnd, weil er ihre Mimiken einfach belustigend fand. Ocean nickte verstehend, wendete sich nun wieder der Flasche zu und führte die Öffnung an ihre Lippen. Hoffentlich schmeckte der Rum wenigstens, denn der Geruch war in ihren Augen einfach widerwärtig. Erst nippte sie vorsichtig, nahm dann aber mutig einen richtigen Schluck zu sich und schüttelte sich erneut angewidert. Im nächsten Moment hustete die Kleine, reichte die Flasche an Jack zurück und beugte sich leicht vor. Dieses Getränk war das Nationalgetränk unter den Piraten? Wie abartig, dachte sich Ocean insgeheim.
 

"Nicht dein Fall? Du wirst dich wohl oder übel dran gewöhnen müssen, Kleines" grinste Jack amüsiert, denn er hatte keine anderen Getränke am Bord. Ocean nickte ihm nun geknickt zu, schlang ihre Arme um ihren Oberkörper und versuchte sich irgendwie zu wärmen. Nach nur wenigen Minuten knurrte auch noch ihr Magen, weswegen sie peinlich berührt ihren Kopf senkte und ihre Schuhe musterte. "Wann hast du denn das letzte Mal gegessen und warum sagst du denn nichts?" wurde Jack nun ernst, holte Brot neben sich aus einem Beutel hervor und riss ihr ein großes Stück ab. Eigentlich könnte er sich ebenso gut mit den Sternen unterhalten, denn von ihnen würde er auch keine Antwort erhalten.
 

Dankend nahm die junge Frau das Stück Brot entgegen, biss hinein und kaute auf das trockene Etwas herum. Fleisch wäre ihr natürlich lieber gewesen, aber sie konnte wohl kaum Ansprüche stellen, oder? Nach weiteren schweigsamen Minuten spürte sie warmen Stoff um ihre Schultern, sah nun wieder zu ihrem Nebenan auf und lächelte ihn schüchtern an. Jack ließ sich von seinen Platz gleiten, lehnte sich gegen die Sitzfläche und winkelte seine Beine etwas an. "Ich beiße nicht, also komm her und lass dich von mir wärmen" murmelte er, trank erneut einen Schluck von seinen Rum und wartete, denn er würde sie sicherlich nicht noch einmal auffordern. Er wollte lediglich nett sein und seine Worte irgendwie mit Taten und Gesten bereinigen.
 

Ocean glitt mit den Mantel, den er ihr zuvor um die Schultern gelegt hatte, zu ihm hinab, sah ihn noch einige Sekunden an und versuchte etwas Bestimmtes aus seinen Augen zu lesen. Er würde ihr doch nicht gewaltsam an die Wäsche gehen, oder? Hier auf dem weiten Meer wäre sie ihm hilflos ausgeliefert und selbst wenn Land in Sicht kommen würde, würde sie ihm nicht entkommen können, weil sie nicht schwimmen konnte. Unruhig schweiften ihre Augen umher, versuchte diese grausamen Gedanken zu verdrängen, ehe Ocean seinen leisen Seufzer sehr wohl hörte.
 

"Ich bin nicht wie dieser Kerl, Ocean. Ich habe noch nie eine Frau berührt, ohne ihr Einverständnis bekommen zu haben. Ich... Wie kann ich dir meine Worte beweisen?". Jack brodelte innerlich, gestikulierte wild mit seinen Händen und verschränkte schließlich seine Arme vor der Brust, weil er auf diese Nummer keine Lust mehr hatte. Warum hatte er ihr überhaupt seine Hilfe angeboten? Weil die Kleine in seinen Augen sehr zerbrechlich wirkte? Ja, dachte er sich, denn Ocean hatte in den letzten Tagen so viele grausame Erfahrungen machen müssen und nur deswegen verlangte sein Beschützerinstinkt, sich um die junge Frau zu kümmern und ihr ein wenig Halt zu geben.
 

Ocean krabbelte nun zwischen seine Beine, lehnte ihren Rücken an seinen Oberkörper und ließ sich von ihm in die Arme schließen. Sie öffnete ihren Mund, wollte sich bei ihm für ihr Verhalten entschuldigen, doch kein einziges Wort kam über ihre Lippen. Suchend blickte sie zur Seite, erblickte die Rumflasche und nahm sie an sich. Fragend blickte sie über ihre Schulter zu ihm auf, fragte stumm um Erlaubnis und sah sein Nicken. Vermutlich mochte er nun auch nicht mehr mit ihr reden, weil sie ihn indirekt mit diesen Kerlen verglichen hatte.
 

Einen Schluck zu sich nehmend, schüttelte sie sich ein weiteres Mal, öffnete erneut ihren Mund und hauchte zumindest ein leises, dennoch verständliches Wort. "Verzeihung". Jack glaubte seinen Ohren nicht, beugte sich ein wenig vor und stützte sein Kinn auf ihrer linken Schulter ab. "Habe ich etwas an meinen Ohren? Hast du gerade wirklich gesprochen, oder..." murmelte er fragend und blickte zur Flasche, welche sie noch immer in den Händen hielt. "Muss wohl der Rum sein" fügte er leise hinzu, denn vielleicht hatte er sich diese leise Stimme auch nur eingebildet.
 

"Jack, ich... Ich...". "Also habe ich doch nichts an meinen Ohren. Meine Güte, deine Stimme hört sich schrecklich an, Kleines. Du solltest unbedingt noch mehr Rum trinken" unterbrach er sie grinsend, freute er sich doch, dass ihre Schweigsamkeit endlich ein Ende fand, aber ihre Stimme hörte sich wahrlich krächzend an. Wie lange Ocean wohl nicht mehr ihre Stimme verwendet hatte? Einige Wochen, sofern er ihren langen Text richtig gelesen hatte. Ocean trank noch einige Schlücke, stellte anschließend die Flasche ab und drehte sich in seinen Armen. Traurige Augen sahen zu ihm auf, ehe er ihre zittrigen Finger in seinem Hemd spürte und Jack nun fragend seinen Kopf leicht zur Seite neigte.
 

"Ich... Du..." murmelte Ocean und lehnte ihre Stirn an seine Brust. Ihr lag soviel auf der Seele und doch traute sie sich nicht, ihm die vergangenen Tage zu schildern. Jack wusste von ihrem Pein, wusste vermutlich ebenso, dass sie sich beschmutzt fühlte und er schien ihr nun irgendwie helfen zu wollen, obwohl sie so tief in seiner Schuld stand. Ihre Schultern bebten, während ihr vereinzelte Tränen von den Wangen liefen und lautlos von ihrem Kinn tropften. "Ich..." begann sie erneut, spürte jedoch plötzlich eine Hand unter ihrem Kinn und blickte ihm in die Augen, während er ihr vereinzelte Tränen von den Wangen strich.
 

Der Captain blieb stumm, sah ihr einfach nur in die Augen und fuhr mit seinen Fingerkuppen über ihre rechte Wange. Jack wusste mit dieser Situation nicht umzugehen, denn er hielt nicht jeden Tag eine weinende Frau in seinen Armen, welche ausgerechnet bei ihm Halt suchte. Natürlich konnte er die Kleine nun nicht abweisen, handelte demnach, wie es ihm gerade in den Sinn kam und versuchte Ocean auf seine Art und Weise zu beruhigen. Beruhigende Worte würden der jungen Frau nicht helfen und sie schien seine Geste auch zu verstehen, weswegen er mit seiner anderen Hand vorsichtig über ihren Rücken glitt.
 

"Jack... Ich habe Geschichten über Piraten gehört und... Ich... Du widersprichst diesen Geschichten" erwähnte Ocean nach einer Weile der Stille, in der sie sich hatte beruhigen können. Er war weder ungehobelt zu ihr, noch sonst verhielt er sich im Moment wie ein Pirat, welcher nur Reichtümer und Alkohol im Sinn hatte. Jack lächelte amüsiert, denn er musste ihr insgeheim zustimmen. Seine rechte Hand glitt nochmals über ihre Wange, anschließend zu ihrer Schulter und zog sie mit sanfter Gewalt an seinen Oberkörper zurück.
 

"Ich begehre Gold und viele andere Schätze, aber ich hege nicht die Absicht, eine junge Frau gewaltsam zu unterwerfen. Wenn du aber Lust auf ein sündhaftes Abenteuer mit mir hast, lass es mich wissen, Kleines". Jack konnte sich seinen letzten Satz einfach nicht verkneifen, grinste die Kleine amüsiert an und griff nun zu seiner Rumflasche. Hemmungen hegte er schon seit Jahren nicht mehr und er würde sie auch nicht von sich stoßen, wenn Ocean auf seine Worte einging, denn er war letzten Endes auch nur ein Mann, welcher seine Sehnsüchte stillen wollte. Schließlich saß zwischen seinen Beinen eine attraktive Frau, die er nicht vom Bett stoßen würde.
 

Unglauben spiegelten die blauen Augen wieder, denn diese Dreistigkeit, ihr solch ein Angebot zu unterbreiten, hätte sie ihm nun nicht zugetraut. Auf sein Angebot natürlich nicht eingehend, betrachtete Ocean nun seine rechte Hand, in der er die Rumflasche hielt. Er trug goldene Ringe, die nun ihre Aufmerksamkeit verlangten, streckte ihre Hand nach seinem Handgelenk aus und besah sich mit wachsender Neugierde die Schmuckstücke. Jack schmunzelte amüsiert, betrachtete jede ihrer Handlungen und ließ die nun leere Flasche aus seinen Fingern gleiten. Er streckte ihr seine Hand entgegen, spürte im nächsten Moment ihre zierlichen Finger über seine Haut gleiten und erwiderte ihre zaghaften Berührungen.
 

"Jack, du sagtest, dass du ein Captain bist, aber...". Ocean unterbrach sich, sah sich um und nahm nochmals das kleine Segelboot in Augenschein. "Du besitzt kein Schiff und von einer Crew sehe ich auch nichts". Allmählich taute die Kleine auf, denn auch wenn er ihr ein eindeutiges Angebot gemacht hatte, rührte er sie nicht unsittlich an. Nein, im Gegenteil. Jack wirkte vorsichtig und behutsam, obwohl diese Eigenschaften dem Bild eines Piraten nicht wirklich entsprachen. Ein leiser Seufzer entfuhr seinen Lippen, ehe er nach einer neuen Rumflasche griff und mit seinen Zähnen den Korken aus der Öffnung zog.
 

"Vor sechs Jahren wurde eine Meuterei gegen mich angezettelt. Mein Schiff und mein Reichtum wurde mir auf die fieseste Art und Weise gestohlen, aber glaube mir, Kleines, ich hole mir meinen Besitz zurück" erklärte er ihr, nahm einen kräftigen Schluck Rum zu sich und hielt der Kleinen anschließend die Flasche hin. Ocean nahm die Flasche zögerlich entgegen, ließ ihren Kopf auf seine Schulter sinken und betrachtete seine Mimik. Hatte sie etwa einen wunden Punkt mit ihrer Frage getroffen? Vermutlich und nur deswegen murmelte Ocean eine leise Entschuldigung vor sich her.
 

"Ich war unvorsichtig, Schätzchen. Vertrauen unter Piraten ist eine Seltenheit und ich war eben naiv und habe meiner Crew vertraut" entgegnete er ihr, nahm seinen Hut ab und legte ihn neben sich auf den feuchten Untergrund. Anschließend ließ er seinen Kopf auf ihren Haarschopf sinken, schloss seine Augen und stieß einen leisen Seufzer aus. Ocean lächelte leicht, blickte noch immer zu ihm auf und erhob ihre rechte Hand, um sein Haar zu befühlen. Es fühlte sich wie Stroh an, aber es passte irgendwie zu seinem Erscheinungsbild. Eigentlich hatte die Kleine immer geglaubt, Piraten seien dreckige und wirklich unattraktive Männer, aber diese Vorstellung traf nicht auf Jack zu. Nein, er roch zwar ein wenig muffig und er trank wohl überwiegend Alkohol, aber er war in ihren Augen dennoch irgendwie akzeptabel.
 

"Willst du deine Identität zurück und die Wahrheit über dich erfahren?" durchbrach Jack die Stille, hob seinen Kopf etwas und sah ihr nun wieder in die Augen. Er hatte ihren Namen in Erfahrung bringen können, hatte auch gelesen, wer ihre Eltern waren, aber ihre Herkunft war ihm nach wie vor ein Geheimnis geblieben. Nur eine Vermutung hegte er, aber Ocean konnte doch unmöglich aus diesem fernen Land kommen. Die Kleine schluckte, senkte ihren Kopf und wusste nicht so genau, ob sie wirklich ihren Namen erfahren wollte. Vielleicht tauchten schmerzhafte Erinnerungen auf, wenn sie ihren Namen erfuhr. Woher wusste er ihren Namen? Hatte er sie deswegen allein in ihrem Zimmer gelassen, um die Wahrheit über sie zu erfahren?
 

"Lass es mich wissen, wenn du deinen Namen erfahren willst. Ich schätze, dass du noch Zeit brauchst und da ich ein Gentleman bin, werde ich dir diese Zeit geben" fuhr er fort, strich ihr eine schwarze Haarsträhne aus ihrem Gesicht und ließ seine Finger über ihre weiche Wange gleiten, während er leicht lächeln musste. "Es erschreckt mich wirklich, dass ich nicht sehr viel älter bin als du. Du siehst für dein Alter noch sehr jung aus und wärst du nicht in Tortuga gewesen, hätte ich behauptet, du wärst noch eine zarte Jungfrau" grinste er die Kleine an, bevor er erneut einen Schluck von seiner Rumflasche zu sich nahm.
 

"Es ist wohl eher erschreckend, dass du mein Alter weißt. Woher...". "Ich musste wissen, welcher Frau ich zur Freiheit verhelfe, Kleines. Stell dir nur einmal vor, du wärst die Tochter eines Mannes, der bei der Marine tätig ist. Du hättest meine Geisel werden können und ein äußerst effektives Druckmittel noch dazu" unterbrach er Ocean, stellte seine Rumflasche neben sich ab und ergriff ihre Handgelenke, um sie zu beruhigen. "Sei nicht sauer auf mich, Ocean. Du vergisst, wer ich eigentlich bin und wenn dir die blanke Wahrheit nicht passt, dann...". Nun, was dann? Er war wenigstens ehrlich zu ihr, denn er hätte auch schweigen können.
 

Ocean riss sich wütend los, trommelte mit ihren Fäusten auf seiner Brust herum und gab immer wieder wütende Laute von sich. Erst nach wenigen Minuten wurden ihre Hiebe schwächer, ehe Jack erneut einen Versuch wagte und ihre zierlichen Handgelenke umfasste. "Hast du dich beruhigt?" wollte er immer noch lächelnd wissen, blickte ihr in die Augen und schreckte zurück, als sie erneut ihre Hand erhob und zu einer Ohrfeige ausholte. Jack wartete schon auf den ziehenden Schmerz, doch Ocean verkrampfte sich plötzlich und keuchte erschrocken, während sie ihre Hand über ihren Bauch gleiten ließ.
 

Augenblicklich ließ Jack ihre Handgelenke los, betrachtete ihre gequälte Moene und beugte sich etwas zu ihr vor. Natürlich konnte er sich denken, weswegen Ocean furchtbare Schmerzen verspürte, denn in den letzten Tagen mussten grausame Dinge mit ihr angestellt worden sein. "Du musst meinen Rat nicht befolgen, aber du solltest deinen Körper schonen, Kleines. Lehn dich zurück und komm zur Ruhe" murmelte Jack und drehte ihren Körper etwas, bis er ihren Rücken an seiner Brust spüren konnte. Der Mantel war von ihren Schultern gerutscht, weswegen er den Stoff über ihren Körper ausbreitete und schließlich seine Arme um den sehr verkrampften Körper vor sich legte.
 

Ocean keuchte schmerzvoll, streckte ihre Beine aus und ließ ihren Kopf auf seine Schulter sinken. Auch wenn Jack eben noch herzlose Worte ausgesprochen hatte, musste sie ihm insgeheim zustimmen und versuchte nun ihren Körper weitgehend zu entspannen. Ein leiser Seufzer entwich ihren Lippen, als seine Hände vorsichtig über den Stoff glitten und sie nun bemerkte, wie sehr er sich eigentlich um sie bemühte. Warum war Jack nur so ungewöhnlich? Piraten waren doch hinterhältige Diebe, welche sich alles nahmen und dem Gesetz trotzten, oder? Warum wirkte er dann so nett, beinahe schon liebevoll einer fremden Frau gegenüber? Ocean wusste es nicht, neigte ihren Kopf leicht zur Seite und sah zu ihm auf. Er trug ein Lächeln auf den Lippen, erwiderte nun ihren Blick und deutete mit seinen Händen an, fragte stumm die Erlaubnis, ob er ihren Bauch etwas massieren durfte.
 

"Warum? Wieso kann ich deine Handlungen nicht durchschauen? Erst sagst du solche grausamen Sachen und im nächsten Moment kümmerst du dich um mich" murmelte Ocean, hob den Mantel etwas an und ließ ihm gewähren. Jack grinste amüsiert, bettete seinen Kopf auf ihrer Schulter und begann ihren Bauch zu massieren. "Diese Worte höre ich oft, Schätzchen. Ich bin auch nur ein Mensch und wenn eine schöne Frau in Not ist, erwacht mein Beschützerinstinkt. Ich würde lügen, wenn ich dir sage, dass ich Frauen noch nie als Druckmittel verwendet habe, um aus aussichtslosen Situationen fliehen zu können, aber ich sage die Wahrheit, wenn ich dir sage, dass ich noch nie eine Frau umgebracht habe" wisperte er, ließ seine Augenlider sinken und konzentrierte sich auf seine vorsichtige Behandlung.
 

Nun war es die Schwarzhaarige, welche ein amüsiertes Grinsen auflegte, während ihr ein wohliger Laut über die Lippen kam. Seine vorsichtigen Berührungen linderten ihren Schmerz und allmählich machte sich ihre eigentliche Müdigkeit bemerkbar, die sie schon seit Tagen, eigentlich schon seit Wochen vermisste. Stumm ergriff Ocean seine linke Hand, legte ihre zierliche Hand in seine und schloss müde ihre Augen. Jack ließ seinen Daumen über ihren Handrücken gleiten, bemerkte ihre zunehmend ruhiger werdende Atmung und stellte seine minimalen Kraulbewegungen ein.
 

"Jack... Bitte... Noch ein bisschen" wisperte Ocean, legte sich auf die Seite und bettete ihren Kopf an seine Brust. Deutlich konnte sie seinen Herzschlag hören, kuschelte sich noch ein wenig mehr an ihn, um noch mehr Wärme zu bekommen und legte ein zufriedenes Lächeln auf, als seine Hand erneut vorsichtig über ihren Bauch glitt. Der Captain betrachtete ihr entspanntes Gesicht, schmunzelte über ihre leise Bitte und sah nun zu den Sternen auf. Noch nie war ihm eine Frau begegnet, welche ihn, ausgerechnet einen Piraten, so dringend brauchte, aber er wäre ein verdammter Lügner, wenn er behaupten würde, dass er ihre Nähe nicht genoss.
 

Wieder zu ihr hinab blickend, betrachtete er nochmals eingehend ihr Gesicht. Wunderschöne blauen Augen waren hinter den Lidern verschwunden, wobei er nun wieder ihr blaues Veilchen und ihre geschwollene Nase in Augenschein nahm. Soviel Leid hatte diese junge Frau erfahren müssen und dennoch brachte sie unglaubliches Vertrauen auf und blieb bei ihm sitzen. Jede andere Frau hätte sich bei der Bezeichnung 'Pirat' wohl ans andere Bootende gesetzt, aber Ocean suchte stattdessen seine Nähe, würde diese Nacht in seinen Armen einschlafen können und allein seinen Worten vertrauen.
 

"Gute Nacht, Kleines" wisperte er ihr zu, löste vorsichtig seine Hand und griff zur Rumflasche. Einen kräftigen Schluck nehmend, sah er nun wieder zum klaren Nachthimmel auf und ließ sich den heutigen Abend nochmals durch den Kopf gehen. Leise lachend, denn er glaubte immer noch nicht, dass er einer fremden Frau das Leben gerettet hatte, stellte er die Flasche neben sich ab, legte wieder seine Arme um Ocean und ließ seinen Kopf auf ihren schwarzen Haarschopf sinken. Auch er war müde, brauchte ein wenig Schlaf und schloss genießerisch seine Augen. Ja, sein verdammter Beschützerinstinkt hatte ihn dazu gebracht, der Kleinen zu helfen. Eine Frau war gefährlich, hatte er von unzähligen Piraten gehört, aber er wollte diese Gefahr selbst erkennen und würde Ocean auch weiterhin in seiner Nähe dulden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2014-09-15T04:22:57+00:00 15.09.2014 06:22
Hallo (ˆ⌣ˆ‎)

*schmunzelt* das hat etwas süßes, das Jack die junge Dame
meine „Kleine“ nennt. Ich fand es auch schön, das sie so schnell
wieder ihre Stimme gefunden hat.

*lacht* ich glaube das ist genau der Reiz den Jack hat (zumindest
beim Film gucken) das er etwas liebenswertes hat, aber man nie
weiß wann der schalk, schelm und Pirat wieder ausbricht und man
einschätzen kann was er als nächstes tut.

Hört sich spannend an, das Ocean ihn jetzt wohl begleiten darf,
um seine black Pearl zurück zuholen.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  xXSakuraHarunoXx
2010-12-02T20:33:28+00:00 02.12.2010 21:33
tolles kapi freue mich auf´s nächstes^^.rum rum und noch mal rum aber es geht´s was ander es als rum hoffe das sie niechts ernses hatt.


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