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Kissed by Lies 1

Die Bräute des Burgherrn
von

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Kennenlernen

Der Geruch des Blutes schien Makuya zu verfolgen. Er rannte und rannte ohne Ziel. Überall waren die gleichen Flure und Wände. Er lief kreuz und quer durch das Stockwerk auf der Suche nach einem Ort, wo dieser Wahnsinn ein Ende fand. Er suchte den Ausgang, Er suchte die Treppe. Aber er fand einfach nicht, was er suchte. Doch egal wie lange er sprintete, ihm ging die Puste nicht aus. Überhaupt fiel es ihm um ein Vielfaches leichter schnell zu rennen, als noch ein paar Stunden zuvor.
 

Plötzlich kam es zu einer Personen-Kollision. Er hatte den Mann nicht um die Ecke kommen sehen. Und weil er einen so gewaltigen Schwung mit sich brachte, polterte es und beide landeten am Boden.

„T-Tut mir Leid! I-Ich...!"

Er schaute auf und bemerkte, dass er ausgerechnet in diesen einen Mann hatte reinlaufen müssen! Der Mann, der ihn überhaupt in dieses ganze Schlamassel gebracht hatte! So schnell er konnte ging er von dem Mann herunter und stand auf. Ihm blieben die Worte im Hals stecken. Mit nach wie vor blutverschmiertem Mund sah er dem Mann zu, wie er sich ebenfalls wieder aufrichtete. Er zog es in Erwähnung so schnell wie möglich das Weite zu suchen, doch genau in diesem Moment wurde er von diesen besonderen gelben Augen durchbohrt. Den Blick auf seinem Gesicht haften spürend, erstarrte Makuya in seiner Haltung und glich einer Salzsäule.
 

Der Erzvampir streckte seine Hand aus und wischte mit dem Daumen das Blut rund um Makuyas Mund weg.

„Du bist ja ganz durch den Wind...“

Er leckte es sich selbst vom Daumen und zuckte dabei zusammen.

„Das ist Kurachis Blut. Was ist passiert?“

Die ganze Zeit über nahm er nicht einmal seinen bannenden Blick von Makuya, dem das Herz fast in die Hose rutschte.
 

Makuya schluckte hart.

„I-Ich...fühlte mich auf einmal so eigenartig...und hab dann Schmerzen bekommen...und...ich habe Kurachi gebissen - dabei wollte ich das gar nicht a-aber mein Körper...I-Ich war nicht mehr Herr meiner Sinne! D-Das wollte ich nicht. I-Ich will doch niemanden töten!“, versuchte er bibbernd vor Angst zu erklären.
 

Töten? Einen kurzen Moment brachte dieser Begriff den Burgherrn zum stutzen, bis ihm klar wurde, dass das nicht sein konnte. Mit wieder erlangter Gelassenheit sprach er:

„Und du willst ein Samurai sein?“, fragte er mit einem spottenden Ton nach, „Wofür trägst du ein Schwert bei dir, wenn du nicht töten willst? Du hättest doch einfach Bauer werden können.“
 

Dieser belustigende Ton machte Makuya allerdings wütend. „Was weisst du denn schon?! Ich wollte nie Samurai werden! Ich hatte gar keine andere Wahl! Urteile nicht einfach über mich! Du hast doch keine Ahnung von meinem Leben..."
 

Dass Makuya seine Ehre verteidigte, das gefiel Takashi, der nun erst recht amüsiert schmunzelte.

"Stimmt. Noch weiss ich kaum etwas über dich. Aber wir werden bestimmt ein paar Gespräche haben, in denen du mir von deinem Leben erzählen wirst. Komm! Begleite mich auf mein Zimmer und leiste mir Gesellschaft bei einer Portion Blut.“
 

Makuya wusste nicht so recht. Doch welche Wahl hatte er schon? Takashi war so etwas wie sein neuer Meister. Ausserdem war er immer noch durstig. Bevor er auch noch Takashi aussaugte, trank er doch lieber freiwillig Blut, das man ihm spendierte. Also nickte er.
 

„Gut, dann werden wir jetzt in der Küche frisches Blut holen gehen.“
 

Auf dem Weg unterhielten sie sich.

„Du bist wohl ein friedliebender Mensch, Makuya, hm?"
 

„Ja, war ich aber schon immer. Aber...ich habe Kurachi fast umgebracht und alle haben es gesehen. W-Was wenn mir das jemand böse nimmt? Ich will keinen Unfrieden stiften...“
 

„Er wird dir nicht böse sein. Er kann niemandem wegen so etwas böse sein. Ausserdem ist ihm das auch nicht zum ersten Mal passiert. Mach dir keinen Kopf deswegen. Hier wird jeder mal ein bisschen angesaugt. Du wirst deinen Durst gleich löschen können und dann wird dir das nicht so bald wieder passieren.“

Er streckte seinen Arm nach dem Kleineren aus, packte ihn am Hinterkopf und verwuschelte das flauschige Haar.
 

„Oh! Wirklich? Das wusste ich nicht..." sagte er verunsichert. Der Gedanke daran angesaugt zu werden gefiel ihn nicht. Aber er begriff nun langsam aber sicher, dass er besser das tat, was Takashi ihm sagte. Er hatte bestimmt Recht und dieser Mann wusste durch seine Lebenserfahrung auch ganz bestimmt, was er tat. So lächelte er ihn zuversichtlich an: „Sie haben ja Recht...“
 

Wenig später verlor ihn die Kraft aber erneut so weit, dass er kurz schwankte und sich an Takashis Yukata festklammern musste. All das Blut, das er aus Kurachi gesaugt hatte, hatte keine lange Wirkung. Er entschuldigte sich beschämt bei seinem neuen Meister für den Patzer. Doch dieser sah ihn nur kurz an, drehte sich zu ihm um und nahm ihn schliesslich auf die Arme.

„Schon gut. Es ist höchste Zeit, dass du endlich etwas Ordentliches trinkst.“

Dann begann er schneller zu gehen und wenig später erreichten sie den Speisesaal. Am Oberen Tisch angekommen, setzte er Makuya endlich ab, dem es unangenehm war herumgetragen werden zu müssen. Leise entschuldigte er sich erneut für die Umstände. Takashi verwies aber lediglich auf einen Stuhl, neben einem prunkvoll verziertem Sessel, der einem kaiserlichen Thron glich.

Die einzelnen Vampire, die sich auch gerade in dem Saal aufhielten, begannen leise miteinander zu tuscheln, sahen dabei immer wieder zu Makuya, während Takashi rasch einen üppig gefüllten Blutkrug im Vorratsraum holen ging.
 

Als Makuya den Krug vor die Nase gesetzt bekam, bedankte er sich schüchtern, umfasste das Gefäss mit zitternden Händen. Kurz zögerte er, bis er sich doch zum trinken überwand. Nach den ersten paar Schlücken war er doch froh darüber, davon getrunken zu haben. Sein Zustand verbesserte sich wieder und auch sättigte dieses Blut rascher, wie jenes von Kurachi. Er fühlte sich auf einmal richtig kräftig und klar bei Sinnen. So fiel ihm auch erst jetzt auf, dass er unter Beobachtung stand. Sofort starrte er mit roten Wangen runter auf den Krug und fragte Takashi leise:

„S-Seit wann beobachten uns diese Leute schon?“
 

Takashi sah kurz auf, suchte den direkten Blickkontakt mit den Schaulustigen, die dann sofort wegsahen.

„Die sind immer neugierig, wenn sie ein neues Gesicht zu sehen bekommen...“, erklärte er Makuya.
 

„I-Ich bin es nur nicht gewohnt so viele Leute um mich herum zu haben, die mich beobachten...“
 

„Aber es ist doch schön, wenn man nicht alleine leben muss. Das solltest du von deiner Zeit, in der du bei deiner Familie gelebt hast, kennen.“
 

„Nein – Naja – Immer war ich schon nicht einsam. Ich weiss nur, dass ich mit drei Jahren zu meinem Meister gekommen bin, der sich dann um mich gekümmert hat. Von meinen Eltern weiss ich nichts.“, begann er nun von seiner Vergangenheit zu erzählen, „Mein Meister erzählte mir, dass ich eines Tages einfach vor seiner Tür lag und schlief. Nun ja...Ich wuchs bei ihm zusammen mit seinen Schülern auf.“, leise lachte er kurz, „Er war immer sehr streng und hatte es mit mir wirklich nicht leicht im Training aber er war auch sehr lieb...und naja...Er wollte unbedingt aus mir einen Samurai machen - auch wenn er meinte ich sei dazu nicht fähig. Ich selbst wollte es ja eigentlich nicht aber er hat sich die ganzen Jahre um mich gekümmert und naja...dann...dann ist das doch das Mindesteste, was ich tun konnte, um ihn glücklich zu machen... Als ich 17 wurde, starb er und jemand anderes übernahm den Dojo. Mich warfen sie raus, weil ich ihnen genug alt war und fähig sein müsste, alleine das Leben zu meistern. Das ist jetzt aber auch schon mehr als ein Jahr her.“
 

Takashi hörte ihm sehr aufmerksam und mit interessierter Ausstrahlung zu. Dann legte er ihm einfach einen Arm um die Schultern, begann mit einer Haarsträhne von ihm zu spielen.

„Er war wohl wie ein Vater für dich. Jetzt verstehe ich auch deine Situation besser. Aber bisher war das kein Leben, das du für dich gelebt hast. Betrachte dein Leben hier als Chance endlich deinen eigenen Lebenssinn zu finden. Hier kannst du jede x-beliebige Aufgabe ausprobieren.“

Er lächelte Makuya an, der sich ihm unbewusst vollkommen anvertraute. So unterhielten sie sich noch lange weiter, bis Makuya die Frage aufkam, was denn seine künftige Aufgabe hier sein würde. Während der Junge total ahnungslos war, hatte Takashi Makuya längst eine Aufgabe zugeteilt.
 

„Komm mit. Ich werde dir zeigen, was du für mich tun kannst. Du wirst bestimmt Gefallen daran finden und ich bin mir sicher, dass dir diese Aufgabe liegen wird.“

Mit dem noch halbvollen Krug in der Hand, stand er auf und ging Makuya voraus, der ihm sofort vollen Vertrauens nachlief.
 

„Soll ich dein Leibwächter oder Butler werden?“, fragte Makuya neugierig und mit einer kindlichen Naivität nach. In seiner Fantasie stellte er sich seine künftige Berufung ganz interessant und lustig vor – dabei hatte er noch keine Ahnung, worauf er sich gerade einliess.
 

Takashi selbst konnte diese Gutgläubigkeit, die Makuya ausstrahlte, kaum fassen. So führte er ihn zurück in sein eigenes Schlafgemach, öffnete die Tür und hielt sie Makuya auf. Als dieser den Raum betreten hatte, schloss er die Tür sogleich hinter sich. Scharfsinnig beobachtete er Makuya, der sich im Zimmer neugierig umsah, da er das letzte Mal kaum Gelegenheit dazu hatte, dies mit scharfen Sinnen zu tun. Takashis Zimmer war gross. Mitten im Raum stand ein Himmelbett. An der nächsten Wand war ein grosser Schreibtisch unter einem Fenster platziert. Die Dritte Wand war mit reichlich gefüllten Regalen verkleidet und an der Wand mit der Tür standen Kommoden. Die Einrichtung war alt und doch irgendwie nicht traditionell Japanisch. Es war sehr westlich eingerichtet. Der Raum roch nach altem Holz, nach dem beissenden Geruch von Kerzenrauch und einer Spur von Parfüm.

„Setz dich doch, Makuya“, schlug Takashi ihm vor und Makuya setzte sich auf die Kante des geräumigen Bettes.
 

„Also wenn ich die Wahl habe, würde ich gerne dein Butler sein“, sagte Makuya, während er sich ganz hibbelig und mit unruhiger Sitzhaltung weiterhin in dem detailreichen Zimmer, das sehr viel Charisma besass, umschaute, „das würde mir viel mehr Spass machen als sinnlos herum zu kämpfen.“
 

Der kindliche, unschuldige Charakter von Makuya hatte etwas faszinierendes, zugleich war er für Takashi, der kein Freund von Kindern war, eine Herausforderung. Er ging auf den Sitzenden zu, blieb vor ihm stehen und sah auf ihn hinunter. Dann neigte er sich nach vorne, so dass er eine Hand auf dessen Oberschenkel legte, um sich ganz wenig abzustützen. Sein Gesicht kam dadurch dem des anderen sehr nahe. "Einen Butler habe ich schon..."

Er nahm den Kelch und nahm wieder etwas von dem Blut zu sich aber nur wenig. Damit beugte er sich endgültig Makuya und ohne die geringste Vorwarnung küsste er Makuya einfach, stellte gleichzeitig den Kelch beiseite, ergriff den Kiefer des Jungen und drückte so zu, dass ihm nichts anderes übrig blieb als den Mund zu öffnen. Auf diese Art flösste er ihm die Köstlichkeit ein, während er den Überfallenen ins Bett drückte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-12-09T22:02:56+00:00 09.12.2010 23:02
das kommt mir nun endlich etwas länger vor und ist auch etwas besser gelungen.
Ihre kleine aktion mit dem Kuss und so ist serh aufregend. Bin gespannt auf mehr! x3
Von:  YaYa-Chan
2010-12-03T17:10:49+00:00 03.12.2010 18:10
x///< hurrrrr~~ erster richtiger Kuss~~ ♥
Ich finde das Kapitel irgendwie besser als die letzten. Vielleicht weil mehr gebabbelt wird oder keine ahnung @_______@ aber der lesefluss ist besser würde ich sagen. Man bekommt auch einen Einblick von der Vergangenheit der Charas. Das einzige was mir fehlt sind details ´__` meistens liest man ja in büchern oder Novels ne menge details bsp. er strich ihn eine strähne hinters ohr z.b. dann aber vll doch noch die haarfarbe erwähnen bla blub. Damit man einfach ne gute vorstellung davon bekommt. Zu viele Details darf man natürlich auchnicht haben. Aber ich ifnde es tollig das du Takashis Zimmer beschrieben hast, habe mir das nämlich auch total western-like vorgestellt xD hehhehee


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