Zum Inhalt der Seite

One-Shots rund um Hogwarts

Weitere Kapitel in Bearbeitung...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Grund

„Katie, das sind ja tolle Neuigkeiten! Du tust es doch, oder? Oder?“

Mit der schieren Freude, mit der die Weasley-Zwillinge auf die Nachricht reagierten, hatte die Jägerin definitiv nicht gerechnet.

„Ich...ich weiss nicht... Wieso seid ihr so denn euphorisch? Ich dachte, ihr könnt Marcus Flint nicht ausstehen?“

„Genau!“, erwiderten die beiden einstimmig „Deswegen sollst du es ja tun! Du kannst ihn und das Slytherin-Team ausspionieren. Sie haben absolut keine Chance gegen uns! Nein, warte! Das ist sogar noch besser!“

Freds Gesicht erhellte sich, wenn überhaupt möglich, noch mehr.

„Du brichst dem grünen Schleimzwerg das Herz! Dann wird er so deprimiert sein, dass er sein Team nicht mehr coachen kann und...“

„Hört auf! Ihr seid ja widerlich!“, mischte sich Angelina ein.

Doch Katie war für deren Hilfe nicht dankbar. Immerhin war sie es gewesen, der „herausgerutscht“ war, dass Marcus Flint Katie um ein Date gebeten hatte.

„Oliver“, säuselte Alicia „Oliver, was sagst du dazu?“

Alle Köpfe drehten sich zum Kapitän der Gryffindors. Dieser schien mit der Situation überfordert.

„Ich sage...ich sage wir sollten jetzt trainieren, wozu sind wir denn hier? Los, alle Mann aufs Feld!“

Katie drehte sich schnell weg, Angelina und Alicia schienen noch etwas sagen zu wollen, doch Katie brachte sie mit einem Blick zum Schweigen.

„Mann, Katie und das Slytherin-Schwein, das wär doch mal was“, liess George noch verlauten, bevor er aufs Feld trat.
 

Das Training war gut gelaufen, nur Katie schien mit ihren Gedanken ganz woanders zu sein. Wood, sowieso schon angespannt, denn das Finalspiel stand unmittelbar bevor, hielt sie aus diesem Grund zurück. Beim Hinausgehen hielt Angelina Katie noch kurz am Ärmel fest.

„Frag ihn.“

Katie sah sie an, scheinbar verstand sie nicht.

„Frag ihn noch mal, was er von all dem hält. Soll ich bleiben?“

Begierig sah sie ihre Freundin an.

„Nein, Ange, ist schon ok, ich...“

„Ladies!“, donnerte Wood.

„Geh schon!“, wisperte Katie Angelina zu. Dann wandte sie sich, scheinbar nonchalant, an Wood.

„Was gibt’s, Oliver?“

Oliver kam auf sie zu.

„Katie, du weißt was mir dieses Spiel bedeutet. Es ist meine letzte Chance, Champion zu werden. Ich kenne dich, auch dir bedeutet es etwas, also bitte, egal wer dich um ein Date bittet...“

„Soll ich ja sagen?“

Darauf war Wood nicht gefasst gewesen.

„Was?“

Katie kam ein paar Schritte auf ihn zu, stand jetzt direkt vor ihm.

„Soll. Ich. Ja. Sagen?“, fragte sie noch einmal, langsamer.

Er atmete tief ein. Er hatte ihren Geruch schon immer gemocht. Sie roch nach frischem Holz, mit einem Hauch Vanille.

„Weiss nicht. Solange du weißt, wo deine Loyalitäten liegen, wieso nicht?“, meinte er schliesslich verbissen

„Wenn du dagegen bist, dann nenn mir einen Grund!“

Er schwieg. Sie schüttelte kurz den Kopf und rannte an ihm vorbei aus der Umkleide hinaus.

Der Raum kam Wood auf einmal einige Grad kühler vor.
 

...
 

„Katie, für eine Gryffindor bist du wirklich schwer in Ordnung!“, lachte Marcus Flint, als er mit der Jägerin aus Hogsmeade kam. „Ich meine, du bist intelligent, witzig, hübsch...ich habe Mut gebraucht, aber dich um ein Date zu bitten hat sich gelohnt.“

„Freut mich.“, antwortete Katie mit dem Ansatz eines Lächelns. Das Date hatte ihr gefallen, Marcus war erstaunlicherweise ein richtiger Gentleman. Von ihren Begegnungen auf dem Quidditchfeld hätte Katie zweifellos einen anderen Rückschluss auf seinen Charakter gezogen. Sie waren in den „Drei Besen“ gewesen und hatten fast vier Stunden über Quidditch gefachsimpelt. Sie hatten sich jedoch beide gehütet, über Schulquidditch zu sprechen. Sympathie hin oder her, sie waren immer noch in verschiedenen Teams. Und beide wollten dieses Jahr den Pokal.

„Nächstens wird es aber nichts mit einem zweiten Date...“, unterbrach Marcus ihre Gedanken.

„Das letzte Spiel gegen Gryffindor steht ja noch an. Die haben ein paar ziemlich gute Spielzüge drauf, aber wir sind ihnen dennoch haushoch überlegen!“

Provozierend grinste Marcus Katie an, doch diese hatte den Blick starr geradeaus gerichtet, zum Schultor. Oliver lehnte sich lässig an den Türrahmen und schien die zwei nicht zu bemerken.

„Hey! Noch da? Soll ich dein Schweigen als Zustimmung zu meiner vorigen Aussage deuten?“

Katie brauchte einen Moment, um sich wieder zu fangen, dann antwortete sie jedoch schnippisch: „Freu dich mal nicht zu früh. Diesmal wird euch nicht einmal Betrügen helfen.“

„Pass auf, was du sagst! Ich schmeisse dich gleich in den See!“, erwiderte Marcus lachend und machte Anstalten, sie zu packen. Katie kreischte und rannte in Richtung Eingang. Als sie auf gleicher Höhe mit Wood war, blieb sie jedoch wie angewurzelt stehen. Sie fühlte Wut in sich aufsteigen.

„Ist was?“, schnauzte sie ihn an. „Spionierst du mir etwa nach?“

Er wich ihrem Blick aus.

„Du hast vielleicht Ideen. Als ob ich so etwas nötig hätte. Es gibt keinen Grund, warum du...“

Doch Katie hatte die Beherrschung verloren und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige.

„Du...du...“ Heisse Tränen stiegen ihr in die Augen und sie konnte nicht mehr weiter sprechen.

Schliesslich rannte sie an Wood vorbei in die grosse Halle und Wood, der sich verwirrt die Backe hielt, blieb eben so perplex zurück wie Marcus, der einige Meter Abstand gehalten hatte.
 

...
 

Am Tag des entscheidenden Spiels nahm Angelina Katie in der Umkleide kurz zur Seite. Katie hatte sich gehütet, mit irgendjemandem aus ihrem Team über ihr Date zu sprechen, selbst die Weasleys hatten nach mehreren Versuchen aufgegeben. Katies Blick hatte sie irgendwann doch zum Schweigen gebracht. Zwischen ihr und Wood herrschte eisige Stimmung. Sie hatte sich gewundert, dass er sie nicht aus dem Team geschmissen hatte, schob es jedoch darauf, dass er sich das zu diesem kritischen Zeitpunkt einfach nicht erlauben konnte.

„Katie, was ist eigentlich los? Hat es was mit Marcus zu tun? Wenn diese Schlange dich irgendwie verhext hat, dann schwöre ich...“

Unwillkürlich musste Katie lächeln.

„Nein, nein. Ach, Ange, es ist...es ist wegen Wood! Ich wollte, dass mein Date ihn irgendwie beschäftigt, aber er macht immer nur blöde Sprüche und...das regt mich wahnsinnig auf! Ich weiss auch nicht wieso.“

Nun war es an Angelina zu lächeln.

„Oh, Süsse. Du willst mir aber nicht weismachen, dass du nicht weißt, was mit dir los ist?“

Katie wurde sogar noch röter als ihr Quidditchumhang.

„Das ist es nicht! Ehrlich!“

„Bist du jetzt mit Marcus zusammen?“, fragte Angelina aus heiterem Himmel.

„Ich...nein, wieso?“

„Na dann ist ja alles gut! Alles was du jetzt zu tun brauchst ist zu Wood zu gehen und...“

Doch derselbige kam soeben in die Umkleide gehetzt.

„Verdammt, nun kommt doch endlich!“

Er sah Angelina strafend und Katie verachtungsvoll an, doch für einen Kommentar schien er zu nervös.

Katie schluckte dreimal leer, dann folgte sie dem Kapitän aufs Spielfeld. Sie war ebenfalls nervös, doch sie konnte es nicht abwarten, ihren Besen zu besteigen. Während des Spiels würde sie so voll gepumpt mit Adrenalin sein, dass ihre Probleme sich einfach in den Hinterkopf verbannen liessen.
 

...
 

„Gewonnen! O mein Gott, wir haben gewonnen!“, kreischte Alicia, doch keiner hörte sie, alle waren selbst mit Schreien, Lachen und Weinen beschäftigt. Vor lauter Aufregung setzte Katie ein wenig zu hart auf dem Boden auf und landete eher unsanft auf ihrem Hintern. Sie wollte sich schon aufrappeln, doch jemand zog sie hoch und riss sie in seine Arme. Es war, sie war eigentlich gar nicht überrascht, Oliver. Sie schlang die Arme um ihn und schluchzte in seinen Umhang.

„Wir haben gewonnen!“, nuschelte sie schwach. Er liess sie los und sah ihr in die Augen. Röte stieg ihr ins Gesicht. Nicht schon wieder!

„Katie, geh nicht mit Flint aus, ähm ich meine, geh nicht noch mal mit ihm aus! Ich habe einen Grund...aber jetzt ist es vermutlich schon zu spät...“

Noch nie hatte Katie ihren Kapitän so unsicher erlebt. Sie entschloss sich, mit dem letzten Bisschen Willenskraft, dass sie aufbringen konnte, ihn noch ein wenig auf die Folter zu spannen. Sie sah in sein Gesicht, welches eine interessante Mischung zwischen Euphorie und Zerknirschtheit zeigte. Nach etwa fünf Sekunden hielt sie es nicht mehr aus und fiel ihm erneut um den Hals.

„Oliver, du Idiot! Ich war doch die ganze Zeit nur in dich verknallt, du blinder Volltrottel...“

Der Vollidiot vergrub sein Gesicht in Katies Haar und genoss den Augenblick.
 

Er fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Eine süsse Ewigkeit mit einem Hauch Vanille.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-11-29T19:11:28+00:00 29.11.2010 20:11
Ich mag diesen One-Shot vor allem, weil ich das Pairing Katie x Oliver aber auch Katie x Flint sehr mag ^^
Generell hast du einen schönen Schreibstil und ich find die Idee auch voll lieb, mit dem Date vor dem finalen Spiel und die Beschreibung, wie Oliver so drauf ist, wenn er ein wenig eifersüchtig ist, find ich auch gut :)
Was ich weniger so gut fand, war Katies kleiner Heulkrampf aber das ist halt Ansichts/Geschmackssache ^.^

Alles in allem: Gefällt mir ^.~

Glg Magic-Pie


Zurück