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Save a little love - GhxVi

von

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Versprechen

Nervös und mit einem flauen Gefühl im Magen zupfte sich SonGohan ein letztes Mal die Krawatte zurecht, bevor er durch das riesige Tor schritt und sich zur Eingangstür bewegte, die von großen weißen Marmorsäulen umgeben war.

Er drückte auf die Klingel und wartete ab. Nach einigen Sekunden öffnete sich die Tür, und ein dickliches, pinkfarbenes Wesen mit schwarzem Anzug und Fliege schaute mit einem breiten Grinsen auf den Jungen herab.

„Oh, hallo Boo! Darf ich reinkommen?“, begrüßte er den gutmütigen Dämon, der seither bei Mister Satan wohnte und zu Manieren ergezogen wurde.

„SonGohan! Du reinkommen kannst!“, antwortete dieser nur silbenartig und mit quietschvergnügter Stimme, nicht aufhörend zu grinsen.

„Er kann sich an mich erinnern? Ob er wohl noch weiß, dass er mich bei unserer ersten Begegnung beinahe ins Jenseits befördert hätte?“, dachte SonGohan nach und trat ein.

„Vielen Dank, Boo! Gut siehst du aus!“

„Boo mag Kleidung von Erdlingen!“, entgegnete der Angesprochene nur und wies mit dem Arm in Richtung Wohnzimmer.

„Du da warten sollen!“ „Okay, vielen Dank.“, nickte SonGohan kurz und trat langsam und vorsichtig weiter. „Wo ist denn Videl?“, fragte er sich, als er das Wohnzimmer erreichte und sich auf die einladende weiße Ledercouch niederließ.

Doch diese ließ nicht lange auf sich warten und erschien kurz darauf, nachdem sie von Boo über seine Ankunft erfahren hatte.

„Da bist du ja!“, rief sie erfreut, lief strahlend auf ihn zu und blieb kurz vor ihm stehen, immerzu bedacht nicht über ihre ungewohnten Absätze zu stolpern. SonGohan erhob sich, schaute sie an und betrachtete ihr kurzes schwarzes Kleid. „Hallo, hübsch siehst du aus.“

„Danke“, antwortete Videl lächelnd und setzte sich neben ihn auf die Couch. „Mein Vater kommt gleich.“

Sie griff nach seiner Hand und ließ ihren Daumen beruhigend über seinen Handrücken kreisen, um seine spürbare Anspannung zu lösen. „Es wird schon gut werden.“, sicherte sie ihm zu und SonGohan nickte, nachdem er einmal tief ausgeatmet hatte.

Kurz darauf erschien der Butler vor ihnen. „Das Essen ist serviert, der Meister wird sie unverzüglich antreffen.“, verkündete dieser im formalen Ton und geleitete die beiden ins Esszimmer. „Tse, der Meister“, wiederholte Videl ihn leise in abfälligem Ton und kicherte.

Im Esssaal angelangt setzten sie sich an den endlos langen Kieferntisch, an dem SonGohan bereits gegessen hatte, als er das erste Mal hier war.

Endlich traf Mister Satan ein und SonGohan erhob sich blitzartig, um ihm die Hand zu reichen.

„Schön Sie wiederzusehen, Mister Satan.“, begrüßte er ihn aufrichtig, der Angesprochene ergriff seine Hand und grummelte nur irgendetwas.

„Papa! Du hast versprochen, nett zu ihm zu sein!“, beschwerte sich Videl aufgebracht. „Nagut. Ganz meinerseits, SonGohan.“, gab dieser an den Jungen zurück, um seine Tochter nicht aufzuregen. SonGohan lächelte und drückte seine Hand weiterhin, nicht merkend dass sein Griff immer fester wurde.

Nur an der wechselnden Gesichtsfarbe seines Gegenübers und an den sich bildenden Schweißtropfen auf seiner Stirn konnte er es langsam erkennen und ließ abrupt los.

„Oh, tut mir leid.“

Nun grummelte Mister Satan noch mehr und setzte sich an seinen Platz, ohne den Blick von seiner langsam rot anschwellenden Hand abzuwenden. Videls Augen haben sich inzwischen vor Schreck geweitet und sie forderte SonGohan mit ihrem Blick auf, sich auch hinzusetzen.

Es dauerte einige Minuten, bis Mister Satan über seinen Schmerz hinweg kam und die Stille brach.

„Also, mein Junge, du glaubst also, du kannst einfach so meine über alles geliebte Prinzessin ausführen?“

„Paps…“, stöhnte Videl verlegen und verdeckte ihre Augen mit ihren Händen.

Doch SonGohan blieb ganz ernst. „Nein Sir, deswegen bin ich ja hier, um mir ihre Zustimmung abzuholen. Ich versichere Ihnen, dass ich bestens für Ihre Tochter sorgen kann.“

„Achja? Und wie willst du mir das beweisen?“

„Wie wär’s denn mit einem kleinen Kämpfchen, als Kraftvergleich?“, schlug Videl bissig vor und grinste. „Du wolltest doch immer einen, der stärker ist als du. Hier hast du ihn, was willst du denn noch?“

Ihr Vater überging sie und wendete sich wieder SonGohan zu. „Ich warte auf deine Antwort.“

Der Angesprochene schaute kurz Videl an, ehe er ihm antwortete. „Nunja, ich liebe ihre Tochter. Ich kann Videl vor allem beschützen, außerdem werde ich nach der Schule auf ein College gehen und kann ihr somit auch etwas bieten und…“ „Schluss jetzt!“, unterbrach ihn das ungeduldige Mädchen. „Er ist intelligent, stark, mutig, ehrlich, und das weißt du auch genau, Papa. Du willst ja nur nicht wahrhaben, dass dich jemand übertrifft.“

„Videl…“, versuchte ihr Freund sie zu besänftigen und griff nach ihrer Hand. „Ich sag doch nur, wie es ist.“, grummelte sie und zog eine Schnute.

Mister Satan seufzte und beschloss, seine Tochter nicht weiter aufzuregen. „Nagut, du scheinst mir ein aufrichtiger und netter Kerl zu sein. Wir könnten ja Videl zu liebe versuchen, normal miteinander auszukommen.“, schlug er in ruhigem Ton vor, vor den erstaunten Gesichtern seiner Gegenüber.
 

Inzwischen waren sie bei der Hauptspeise angelangt und die Stimmung war weniger angespannt, eher ausgelassen.

SonGohan und Mister Satan führten eine normale Unterhaltung, wodurch letzterer ein besseres Bild von seinem zukünftigen ‚Schwiegersohn’ bekommen konnte.

Videl saß nur stumm am Tisch und verfolgte mit verblüfftem Gesicht das Geschehen, nie hätte sie so einen Wandel in solch kurzer Zeit für möglich gehalten.

Ihr Vater hatte in gewisser Weise ein schlechtes Gewissen, immerhin wurde ihm schon mehrmals von der Z-Gruppe aus der Klemme geholfen und stand so tief in ihrer Schuld.

Außerdem hatte er zusammen mit SonGoku und Vegeta versucht, die Erde zu retten und verstand sich somit besser mit ihnen. Dass sich seine Tochter ausgerechnet dessen Sohn aussuchen musste, war ihm zwar ein Dorn im Auge, doch zu verhindern war es auch nicht. Also beschloss er letztendlich, es einfach zu akzeptieren, bevor er sie ganz verlor.
 

Bald wurde das Dessert serviert und alle verstanden sich prächtig, als sich SonGohans Miene plötzlich verfinsterte und er sich blitzartig auf seinem Stuhl verkrampfte. „Hey, was hast du denn?“, fragte ihn Videl beunruhigt. Doch er antwortete nicht, stattdessen schloss er die Augen fester und blendete seine Umgebung aus. Das Mädchen konnte sich sein Verhalten nicht erklären und auch Mister Satan fing nun an, sich zu wundern. „Hey, mein Sohn, verträgst du das Eis nicht?“, witzelte er leicht beschwipst und schwenkte sein Weinglas hin und her. Der Saiyajin löste seine Anspannung und schaute in die Augen seiner Freundin. „Ich habe gerade eine Aura gespürt…eine beunruhigend starke…“, erklärte er.

„Vielleicht ist es ja dein Vater, der eine neue Technik ausprobiert…“, versuchte sie ihn zu besänftigen, doch er schüttelte nur den Kopf. „Nein, es ist eine böse Energie…“ Videls Gesichtsfarbe verfärbte sich schlagartig weiß und sie starrte ihn mit vor Schreck geweiteten Augen an. „Nicht schon wieder…“, flüsterte sie nur ungläubig.

„SonGohan! Kannst du mich hören?“, fragte die laute und angespannte Stimme in seinem Kopf, die wie aus dem Nichts auftauchte. „Piccolo?“, stieß der Junge erschrocken hervor und erhob sich ruckartig vom Tisch. Er war beunruhigt, normalerweise nahm er doch sonst nur in Notsituationen auf diese Weise Kontakt mit ihm auf. Videl schaute ihn verwundert an. Da erinnerte er sich, dass er auch telepathisch mit Piccolo kommunizieren konnte und antwortete ihm in Gedanken. „Ich höre dich laut und deutlich, Piccolo. Was gibt’s? Ist irgendetwas passiert?“

„Spürst du auch diese Energie?“, entgegnete der Namekianer mit bissiger Stimme.

„Ja, was kann das nur sein?“ „Dreimal darfst du raten. Jemand, der für tot gehalten wurde. Broly.“

„Was? Broly? Aber wie ist das denn nur möglich? Es wurde doch nie jemand Böses mit den Dragonballs wiederbelebt.“ „Wir wissen auch nicht, wie das passieren konnte. Am besten, du kommst jetzt sofort her, wir treffen uns alle in Dende’s Palast, um uns einen Schlachtplan zu überlegen. Dann sehen wir weiter.“ „Aber Piccolo, das geht jetzt nicht so einfach…“

Doch da war die Verbindung abgebrochen und die Stimme verschwand aus SonGohans Kopf.

„Was ist passiert?“, wollte Videl aufgeregt wissen und nun hat auch ihr Vater das merkwürdige Verhalten ihres Freundes bemerkt. „Hört dein Schnuckiputz jetzt schon Stimmen?“, lallte er laut lachend.

„Halt den Mund, Papa.“, ermahnte sie ihn und griff nach SonGohans Händen. „Wirst du mir jetzt endlich mal antworten? Was soll dieses Schweigen?“

„Es tut mir sehr leid Videl, ihr werdet den Nachtisch wohl ohne mich essen müssen.“

„Was meinst du damit? Ist irgendetwas passiert?“ „Ich weiß noch nicht, wie schlimm es ist, aber auf jeden Fall muss ich meinen Vater und die anderen unterstützen. Ich bin bald wieder zurück, versprochen!“ Dann gab er Mister Satan die Hand und verabschiedete sich auch von ihm.

Er war schon am Ausgang angelangt, als Videl sich ihm in den Weg stellte und mit den Armen eine Art Sperre bildete.

„Nicht so schnell! Erst wirst du mir genau sagen, was du vorhast. Ich versteh nämlich nur Bahnhof.“ „Bitte Videl, es ist jetzt keine Zeit für lange Erklärungen. Lass mich einfach gehen.“

„Nein! Ich lasse dich nicht gehen! Du hast mir versprochen, mich nie mehr zu verlassen, schon vergessen? Wer sagt mir denn, dass du auch wirklich wieder kommst? Dasselbe hast du mir auch damals gesagt, und dann bliebst du monatelang verschollen! Und was ist, wenn du dieses Mal wirklich stirbst?“

Die Worte sprudelten nur so aus Videls Mund und sie musste sich erst einmal wieder fangen, während sich Tränen in ihren Augen bildeten.

„Hey…“, flüsterte SonGohan ruhig und strich ihr saft über die Wange. „Es wird schon alles klar gehen, ich versprech’s dir! Diesmal ist es nicht so wie damals, diesen Broly haben wir außerdem schon einmal besiegt!“

„Aber…du kannst nicht…“, schluchzte sie nun verzweifelt.

Der Junge seufzte und nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände, sodass er sie ansehen konnte. „Ich verspreche dir, nicht zu sterben. Na, wie wäre es so?“

„Wie willst du so was denn versprechen können…“, grummelte sie nur und schaute zur Seite. Der Saiyajin lachte leise und kramte etwas aus seiner Hosentasche. „Hier, eigentlich wollte ich damit ja bis zu deinem Geburtstag warten, aber ich gebe sie dir nun als eine Art Symbol für mein Versprechen.“

Das Mädchen schaute ihn fragend an, doch SonGohan machte nur eine Handbewegung, sie solle sich umdrehen, was sie auch tat. Er stellte sich hinter sie und sie spürte etwas Kaltes auf ihrem Dekolleté. Als sie heruntersah, entdeckte sie eine Kette mit einem silbernen Anhänger in Form eines Gs daran. „G wie Gohan?“, fragte sie ihn und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

„Ja. Gefällt es dir?“ Sie nickte bloß und strich vorsichtig darüber. „Das ist ein Zeichen meiner Liebe zu dir, doch gleichzeitig auch ein Symbol für meine Rückkehr. Solange du diese Kette trägst, werde ich auf jeden Fall zurück kommen. Falls nicht, kannst du sie meinetwegen auch wegwerfen.“, witzelte er, doch sie schaute ihn nur grimmig an.

„Okay, du hast mich überredet, du kannst ruhig gehen.“, seufzte sie nach einer Pause und nahm seine Hand. „Und wehe, du hältst dein Versprechen nicht!“

„Keine Sorge!“, versicherte er ihr lächelnd und lief hinaus.

„Warte!“, rief sie und rannte ihm nach. „Kann ich nicht wenigstens noch zu Gottes Palast mit kommen, nur damit wir uns noch verabschieden können?“ „Hm, aber das können wir doch auch hier tun…“, antwortete er unschlüssig.

„Bitte! Lass mich wenigstens so lang wie möglich noch mit dir zusammen sein!“

„Hm, nagut. Du kannst ruhig mitkommen. Aber was willst du deinem Vater sagen?“, fragte er und deutete mit dem Finger in Richtung Einganstür, wo dieser schon lehnte.

„Was höre ich da? Du willst meine Tochter schon wieder verlassen? Hast du nicht versprochen, sie zu beschützen?“, wütete dieser aufgebracht, während er sich auf die zwei Teenager zu bewegte.

„Gerade eben hatte ich meine Meinung dir gegenüber ja geändert, aber das kannst du gleich wieder vergessen! Jetzt, wo du meine Zustimmung hast, machst du dich bei der erst besten Gelegenheit gleich wieder aus dem Staub und lässt meine Kleine im Stich! Du kannst was erleben…“

„Papa, bitte! Es ist wirklich dringend, etwas Bedrohliches nähert sich der Erde. Er will uns doch nur beschützen, worin du in jeder Hinsicht gescheitert bist…“

„Es tut mir wirklich leid, Mister Satan, aber es muss sein. Ich verspreche, ihre Tochter nicht zu verletzen!“

Nach diesen letzten Worten erhoben sich beide Hand in Hand in die Lüfte und ließen den verdatterten und protestierenden Mister Satan auf der Erde stehen, wovon er sich auch nicht lösen könnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TrafalgerLaw_Ace
2011-04-07T11:55:16+00:00 07.04.2011 13:55
tolles Kapitel.
Bin gespannt ob songohan überleben wird oder nicht.
Die arme Videl will er immer alleine lassen :(

Bin gespannt wie es weiter geht.


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