Zum Inhalt der Seite

James Norrington

Ⅰ. Ankerlichtung
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

I. Was Höhen bewirken

Nicht das Wasser. Die Tiefe. Wir nahmen ganz unvermittelt davon Notiz. Wieder besuchten uns die Lehrerscharen, die Dienstmädchen kicherten und die kleinen Röcke und Schuhe und Hüte bedurften bereits einer eigenen Kammer. Angesichts der raren Ehre durch des Admirals Präsenz wurde zwar weiterhin Fisch gebraten und das Klavier stumm gehalten, aber endlich ließ Lady Elizabeth von ihrer täglichen Aufnahme Englischer Creme ab und stillte ihr Verlangen nach Süßem – fragte man die jungen Hausmädchen – indem sie sich besorgniserregend intensiv mit James beschäftigte. Mir bereitete ebenfalls Kummer, dass dem Jungen, der zwar schon in den fünf Jahren zuvor verwöhnt wurde, jählings die Behandlung eines Prinzen zuzukommen hatte, welche nur dann Grenzen kannte, wenn Lawrence Norrington sich seiner annahm. Väterlich, aber streng verfolgte der fürderhin sein Ziel, den Nachkommen in die Theorie der Schifffahrt einzuweihen. Andernfalls suchte man, eigentlich frau sich James‘ selten sichtbare Freuden mit neuen Büchern, strategischen Brettspielen oder Custard und buntem Speiseeis zu erkaufen, sodass der Junge bald schon wenig anderes aß. Sein Lächeln blieb dennoch aus. Elizabeth führte ihn ins Theater, Lawrence bestellte ihm einen Fechtlehrer aus Frankreich und stellte ihm fragwürdige Aufgaben zur Schärfung von Verstand und Sinnen. Verstaubt lag der Kompass auf der Kommode des Knaben ohne Freizeit. In tiefen Kämmerchen quietschten schrill die Geigensaiten, der eine Professor ging, der andere kam, die einstündigen Spaziergänge wichen abendfüllenden Feiern bei adligen Bekannten und ein munterer Kanarienvogel fing James‘ argwöhnische Blicke ein, der sich nicht nur durch den unzweifelhaft paradiesischen Gesang gestört fühlte (mir, die ich gerne und begeistert lauschte, versetzte er oft einen beleidigten Stoß, ehe er wortlos aus dem Zimmer rannte), auch die Desserts von dem winzigen Schnabel des Zuckervögelchens bedroht, ja, sich beraubt glaubte. Realitätsgetreue Nachbildungen bedeutender Schiffe zierten sein Gemach, die er keines Blickes würdigte, außerdem ließ Lawrence ihm doch wahrhaft eine kleine Kapitänsuniform der Englischen Marine auf den Leib schneidern. Wie eine Puppe ließ er sich damit einkleiden; noch einen Tag zuvor hatte er uns durch einen unerklärlichen Wutanfall entsetzt. Ich legte ihm den Gürtel mit dem kleinen Degen an und hoffte zugleich, er würde ihn nicht in einem Neuerlichen gegen uns verwenden, dann puderten wir jede Pore zu, richteten sein Haar und setzten ihm einen Dreispitz mit goldener Bordüre und schwarzer Schleife auf. Ich führte ihn zu seinen Eltern und einem ihm fremden Mann mit Staffelei in das väterliche Arbeitszimmer. Gemalt werden solle er, und nach konkreter Anweisung des noch immer nicht vorgestellten Fremden platzierte sich Captain James am Schreibtisch und wurde zu Marmor. Das Ergebnis hatte all seine Vorzüge idealisiert, jegliche Unstimmigkeiten verworfen. Ein uniformierter Junge, auf einen verzierten Degengriff gestützt und mir so fremd wie sein Maler, herrschte fortan aus dem meistbenutzten Korridor über uns alle.

Er sollte auch Unterricht im Reiten empfangen und erhielt ein eigenes Pferd. Er protestierte nicht, weil er den Stolz seines Vaters spürte, die Zuneigung, welche dem Lord in Momenten, da James die üblichen Fortschritte zeigte, tatsächlich in den hellen Augen schimmerte. Als er jedoch aus seiner unsichtbaren Ortung einer Verbindung zum Vater erwachte und bemerkte, dass er schon auf dem Rücken des Schimmels saß, erbleichte die Röte der niedrigen Außentemperatur und der Verlegenheit. Der wie dünnes Glaswerk verhüllte Junge legte sich nieder, griff in die Mähne der Märe und zitterte, schwitzte zur selben Zeit. Lady Elizabeth im dicken Pelzmantel warf Lawrence in dünnem Admiralsrock vor, diese Grippe zu verantworten, doch handelte es sich mitnichten um eine Erkältung, wie sich herausstellte, als James nach ein paar Minuten schwerer Atmung auf dem Boden wieder auf eigenen Beinen stand und den weißtragenden Garten besah. Sofort hob Lawrence ihn wieder auf das Pferd. Keinen Schritt setzte es, da sich sein Reiter wieder vibrierend zusammenkrümmte und eine Vermutung heraufbeschwor, die sich bestätigen sollte: Nicht das Wasser, wie wir anfangs befürchtet hatten; die Tiefe ängstigte James seit der Rückkehr vom Atlantik. Ob dessen freilich beachtliche Tiefe der Anlass war, die Tiefe des Freibords der HMS Victory, welche er beide einschneidend erlebt hatte, oder eine andere; er fürchtete sie gewisslich seit dem Fall von dem Schiff, er fürchtete den Fall selbst und jedwede Folgen, die dieser nach sich gezogen hatte, die jeder Fall nach sich zog, und obwohl Elizabeth ihn nie wieder auf ein Pferd zwang, solange er hier lebte, und ihm auch sonst jede Höhe ersparte, würde auch zukünftig die eine oder andere Möglichkeit eines Falles oder der Bewahrung vor einem solchen ihn in der sich selbst an erster Stelle stehenden Manier eines Panischen agieren lassen.

Doch war der Fall an sich in seinen vielen Ausführungen, aber gleich welcher Höhe, nicht für jeden Menschen eine unerträgliche Vorstellung? Ich habe einmal geträumt, aus einer Höhe, die mir im Nachhinein nicht einmal mehr bekannt war, niederzufallen, und der atemberaubende Druck, der dabei auf meinen Körper wirkte, fühlte sich so real an. Es waren zwei oder drei Sekunden, aber genug, um mir für den weiteren Verlauf meines Lebens die Lust am Fall zu nehmen. Er vermittelt keine Freiheit oder die Aufregung des Fluges wie Ikarus, von dem viele Menschen träumen, sondern Unsicherheit und Kontrollverlust. Und Angst vor dem Aufprall. Als ich am Morgen aufwachte und über das eingebildete Erlebnis sinnierte, wurde mir klar, wie verzweifelt jemand wirklich sein muss, wenn er am Rand eines todsicheren Abgrunds steht und sich fallen lässt. Ich glaube nicht, dass man in diesem Moment lange fackeln darf.
 

Überraschend empfing Lawrence Norrington eines Tages Besuch aus den Kreisen seines Dienstes. Auch Lady Elizabeth schien nicht über die Gäste in Kunde gesetzt worden zu sein, denn sie raufte hektisch mich und alle, die sie innerhalb von Sekunden in ihrer Nähe entdeckte, zum Bereiten des Tisches zusammen. Wir stolperten von der Küche zum Salon, um Geschirr, Tee und Gebäck zu transportieren, während der Admiral und seine Kollegen schon im Eingangsraum in das ewige Thema unter Seesoldaten – Schiffe, Schiffe, Schiffe – eintauchten. Einmal konnte ich es mir nicht nehmen lassen, um die Ecke zu spähen, als würde ich erwarten, den Fremden Namen zuordnen zu können, was natürlich nicht der Fall war. Erst, als ihr Vorstand sie mit großzügiger Miene an den Tisch führte und Lady Elizabeth die Herren bescheiden, aber würdevoll begrüßte, gaben sie sich als Captain Robert Gillette, Captain Edward Groves – Norringtons Vorzugskapitäne – Graf John Sheffield zu Mulgrave, der ebenfalls in der Marine Seiner Majestät gedient hatte, sowie Direktor Thomas Mercer, ein wichtiger Mann der English Company Trading to the East Indies, bekannt. Captain Gillette brachte außerdem seinen Sohn mit, welcher mit seinen elf Jahren entschlossen war, demnächst seinen Dienst für das Vaterland zu verrichten und sich bereits jetzt verhielt, als sei er fest integrierter Teil der seemännischen Runde. Es dauerte gar nicht lang, da sie von den Schiffen und Kriegen zum Sohn des verehrten Admirals der Blauen Flagge wechselten, den sich dieser sogleich stolz schicken ließ, um ihn den Männern wie das Modell eines neuartigen Schiffstypen zu präsentieren. Weil sehr darauf geachtet wurde, dass James selbst im Schutz der heimischen Gitter ein perfektes Erscheinungsbild gab, mussten wir ihn nicht noch eilig herrichten, obwohl ich mich gedrungen sah, die Grenzen seiner individuellen Perfektion irgendwie zu überwinden, da er mir auf einmal nicht ausreichend schien, den hohen Gästen gezeigt zu werden. Auf der Hälfte des Weges gab ich ihn an seine Mutter ab, die ihn in den Saal brachte, damit die aus Höflichkeit unausgesprochenen Fragen nach einer schwarzen Frau als augenscheinliche Amme nicht die Aufmerksamkeit auf das eigentliche Objekt des Interesses verwirrten. Ich durfte allerdings Nachschub an Getränken liefern, wodurch es mir ermöglicht war, der Gesellschaft immerhin teilweise beizuwohnen. James’ Blick haftete an dem zur Strenge verkniffenen Gesicht des älteren Jungen, der sich dessen bewusst wurde, ihn jedoch nicht erwiderte, eher resolut ignorierte. Admiral Norrington und Captain Gillette tauschten sich über die Köpfe der beiden Söhne hinweg in eben dem Belangen aus, als würden sie eine neue Strategie zurechtlegen, dann warf Captain Groves munter dazwischen, dass auch mindestens einer seiner Schar von Söhnen auf dem Schiff Seiner Majestät dienen würde. Mister Mercer, der sich eigentlich nur ungern dem unberechenbaren Temperament der Ozeane aussetzte, der ohnehin weder von Navigation noch von Kriegsführung erwähnenswerte Ahnung innehatte, schwieg auch hier wieder als der Vater zweier verzogener Töchter und – doch! – eines Sohnes, über dessen denkwürdigem Interesse an Waffen und exotischen Exekutionsmaßnahmen er sich nicht zu sprechen traute. Der Earl of Mulgrave war, obzwar verheiratet, noch nicht in den Genuss eines männlichen Erben gekommen, was ihn, der er ein intelligenter und sympathischer Mensch war, trotzdem nicht mit beleidigenden Scherzen der anderen Männer versehen sollte.

„Wenn meine kleine Mary Jungen nur nicht so "fusstierend" fände“, spaßte er aber, „so wäre ihre Hand dem Eurem gewiss.“

Norrington beugte sich zum Ohr seines Sohnes. „Hast du das verstanden, James? Was ein beneidenswertes Lob dir da doch ausgesprochen wurde!“ Ob James die Worte des Grafen verstanden hatte, spielte eine untergeordnete Rolle; seine Augen aufleuchtend machte einzig und allein der berechtigte Verdacht, dass er seinem Vater gerade zur Ehre gereicht hatte.

Ehre. Welch Macht steckt in diesem Wort, dieser Eigenschaft, die den Menschen unserer Zeit vergleichbar unersetzlich ist wie das Recht zu sprechen und zu handeln. Und wie leicht ist sie zu verletzen! Wie rasch wird ein Duell auf Leben und Tod ausgemacht, weil jemand einem anderen eine im Grunde marginale Beleidigung gestellt hat. Schon einmal war James direkt mit den Begriffen Ehre und Schande konfrontiert worden, nun aber musste er lernen, was jene zu erwarten hatten, welche es versäumten, ihren Ruf wieder rein zu waschen. Mister Mercer war nicht nur kein Kapitän und Vater eines Vorzeigesohnes; man kannte ihn außerdem als chronischen Skeptiker, der nicht davor zurückschreckte, die eigene Monarchie zu kritisieren, woran nicht einmal der Ire Gillette dachte, erst recht nicht in der Gegenwart des patriotischen, nationalistischen Admirals Norrington. Mister Mercer aber, ein verhaltener, wenig prunkvoll und doch elegant gekleideter Mann, der sein Haupt würdevoll wie ein Pferd trug, ängstigten die barbarischen Reaktionen zur Wiederherstellung der englischen Ehre, die seine scharfen, doch niemals aus dem Blauen gegriffenen Bemerkungen überall auslösten, nicht im Geringsten. Er wusste um die Verletzlichkeit eines jeden gentleman, wenn es um den Ruf ging, vor allem aber um die der Würdenträger, der Verantwortlichen, der Könige, Generäle und Admirale; eben all jener, die ihre Lüge eines tadellosen Vaterlandes angegriffen sahen, und deshalb wusste er auch, weil er in England lebte und nicht in Frankreich, im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation oder in der Neuen Welt, dass seine gefährliche Ehrlichkeit eines Tages sein Untergang bedeuten würde. Es will mir nicht einleuchten, aus welchem Grund genau der Lord ihn eingeladen oder er um diese Einladung gebeten haben mochte. Er inspizierte den ihm von einem Naval Lord, einem Mitglied der Admiralität als hoffnungsvolle Zukunft vorgestellten blassen, mageren Jungen, welcher der ausgiebigen Betrachtung durch die fünf unbekannten Augenpaare nur schlecht standhielt, hörte sich die höflichen Meinungen des Grafen und des einen Kapitäns an und das von irischer Seite vorsichtige Schweigen, ließ das sich ihm bietende Bild in seinem Verstand schwenken wie das Glas zur Beurteilung eines Weines, summierte eins und eins und äußerte schließlich im Manchester-Dialekt: „Erlaubt mir die sachliche Anmerkung, Admiral, aber dieser Junge wirkt nicht enthusiastisch noch körperlich in der Lage, den komplexen und abverlangenden Beruf eines Seeoffiziers ausüben zu können. Seht doch: Ihn verraten die Anzeichen der Unentschlossenheit. Habt Ihr je die Meinung Eures Sohnes in Betracht gezogen bei Eurem zukunftsorientierten Projektieren?“

Unparteiisch betrachtet konnte ich ihm damals in jedem Aspekt Recht geben.

Der Lord fuhr buchstäblich auf. Seine spektakuläre Statur thronte über dem Kopf des Tisches wie Poseidon über der Meeresoberfläche und seine ausgekühlten Augen kündigten einen Orkan an. Noch war seine Stimme ein gefürchteter abflauender Wind, eine ruhige Welle, die sich unnatürlich weit zurückzog, ehe die gigantische Flut auf das Land zustürzte. „Zweifelt Ihr, Mr Mercer, etwa an meinem Verstand oder der Eignung meines Sohnes?“

Man konnte beinahe spüren, wie sich die übrigen Genossen der Runde innerlich auf ihren Stühlen ein paar Zoll vom Tisch wegschoben. Der Kritiker selbst, der Norrington ausgerechnet gegenüber saß, verschränkte in unveränderter Ruhe die Hände auf dem Plattenrand und legte das Haupt schief, um ihn aus zufriedenen Rabenaugen zu mustern. „Ich bin in der Tat ein wenig skeptisch, was die Stärke einer Mannschaft, eines Schiffes betrifft, das von festgefahrener Tradition statt von bewiesenem Talent geführt werden soll.“

Noch horchte Norrington.

„Wir alle kennen doch die Auswirkungen des alten Fehlers, Landgeneräle an der Stelle von mit dem Element des Wassers aufgewachsenen Seemännern zu setzen. Habt nicht noch Ihr selbst im Heer gedient, Admiral?“

Sein blitzartiges Erheben ließ uns übrigen zusammenfahren, und das Donnern des stürzenden Stuhles versetzte uns in eine respektvolle Starre. Thomas Mercer fasste den Gang des Lords um den Tisch herum noch in nichtsahnendes Visier, da bohrte sich die Faust bereits in sein Gesicht, dass es ihn rückwärts umwarf. In meinem Blickwinkel versteifte sich Captain Gillettes Sohn merklich. Eine Grundregel der hochgeschätzten Erhaltung der Ehre, die Admiral Lawrence Norrington von mitunter tödlicher Bedeutung war, bestand darin, einem öffentlichen Austragen der Fehde möglichst entgegenzuwirken, um beider Seiten Ehre zu wahren; insbesondere, wenn eben dieses Austragen Gefahr lief, einem ungeordneten Gelage ähnlich zu werden. Und doch setzte sich Norrington aufgrund desselben Zieles schlichtweg darüber hinweg, wenn er, der er sich selbst der Richter war, es für notwendig erachtete. Gerade da es scheinbar paradox anmutete, hielt die gesamte Runde still und ließ den Verstand rattern – ohne Erfolg – bis sich Mister Mercer auf die Beine schaffte. Unter seiner Nase klebte ein Blutbart, der sich bis in den weißen Spitzenkragen fortsetzte. „Und Eure Argumente, Admiral?“

„Lawrence, lass es!“, zischte Lady Elizabeth. James’ Augen hingen an den beiden Männern. Er wirkte ganz gebannt.

Norrington griff in den schwarzen Kragenumschlag seines Gegenübers und zerrte ihn mit einem „James, komm!“ aus dem Raum. Der Junge trotzte der aufhaltenden Hände seiner Mutter und eilte hinterher wie eine Taube einem krümelnden Brotesser. Als ich ihnen folgte, hörte ich hinter mir den jungen Gillette erschrocken fragen: „Der wird doch nicht bevorzugt, Papa, oder, der wird nicht vor mir befördert, oder?“

Natürlich verharrte ich in einem Versteck, aus dem ich die Szene sicher verfolgen konnte. Ich möchte das, was vor sich ging, gar nicht bis ins Detail beschreiben – gewiss kann man es sich ausmalen, sofern einem bewusst ist, dass eine leicht verletzliche Wasserhaut die Hemmschwelle des alten Seesoldaten verbildlichte. „Das, James“, so schloss er seine bedenkliche Lektion, nachdem der Direktor der Handelsgesellschaft die Sturmstille ausgenutzt und sich aus der Gefahrenzone geschleppt hatte, „haben die Männer verdient, die es nicht verstehen, dass Zurückhaltung gegenüber einem Ranghöheren mehr als das menschliche Laster des Begehrens nach Aufmerksamkeit die eigene Würde erhält. Schweige, wenn deine Worte nicht einer für jedes Auge ersichtlichen Tatsache dienen.“

James, etwas erbleicht aufgrund der vielen ungesunden Farben im Gesicht dieses Fremden, der Geschwindigkeit, mit der sein Vater sie verursachen konnte, sowie der eigenen Ungewissheit, warum überhaupt, nickte lediglich und wandte sich um zum Gehen.

„Du wirst die Erwartungen deines Vaters, unserer Gäste und die deines Heimatlandes doch nicht enttäuschen?“

War dies eine Frage? James schüttelte den Kopf, ohne sich noch einmal umzudrehen.

„Und genau aus diesem Grund, mein Sohn; weil du nur deine Lebensaufgabe im Kopf hast, weil du dienst, statt zu beweisen, wirst du eines Tages über allen anderen triumphieren.“

Ein sehr kleines, unsicheres Lächeln.
 

Bald proklamierte uns der Lord den nächsten Schritt im Plan James’ längst entschiedener Biografie. Er würde eine privilegierte Privatschule besuchen. Wenn Lady Elizabeth nicht mit dem Plan des Gatten übereinstimmte, dann teilte sie es zumindest nicht mit. Ich kann mir jedoch durchaus vorstellen, dass die Aussicht auf erstklassige Bildung ihre damit verbundenen Entbehrungen einigermaßen aufwog. Irrtümlich schienen sie beide eine Hochbegabung in dem fleißigen, stummen Lernen des – obwohl ein Norrington – ganz normalen Sprosses zu sehen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Daikotsu
2011-03-02T17:06:32+00:00 02.03.2011 18:06
Der arme kleine Norrington. hat Höhenangst?
Er tut einem Leser (oder Jedermann) absolut leid in diesem Kapitel.
Man kann sogar die Verzweifluzng süpren.
Man hat MIrtleid mit ihm.
Zudem gefällt mir die Szene mit Marcer hier. Und den Sohn Gilettes ;)


Zurück