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Prinzessin Serenity

Usagi X Mamoru (Gegenwart)
von

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Die dunkelste Stunde

Hallo^^

Bitte entschuldigt, dass ich dieses Mal wieder so lange gebraucht habe um das neue Kapitel reinzustellen. In der letzten Zeit hatte ich leider viel zu tun, weshalb ich nicht die Zeit fand das Kapitel rechtzeitig zu überarbeiten. Ich hoffe, Ihr habt nochmal ein Nachsehen mit mir.^^'
 

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Der Tag der Hochzeit brach schließlich an und die Straßen waren ungewohnt leer. So gut wie jeder im Land, der es sich erlauben konnte, verfolgte das Ereignis entweder daheim vor dem Fernseher, mit Kollegen bei der Arbeit oder auf andere Weise. Es schien beinahe, als würden alle für diesen einen Tag aus ihrem gewohnten Rhythmus ausbrechen und den normalen Alltag hinter sich lassen. Seit Tagen herrschte in den Medien nur dieses eine Thema vor, und nun da die Zeit gekommen war, schien jeder den Atem anzuhalten.

Mamoru saß in seinem Arbeitszimmer und versuchte sich auf seine Arbeiten zu konzentrieren. Seine Hand schmerzte, behinderte ihn aber nicht weiter. Verbissen bemühte er sich nicht daran zu denken, was am heutigen Tag geschehen würde, doch je mehr er sich anstrengte, desto stärker zogen ihn seine Gedanken zu Usagi und der Hochzeit.

Als er keinen einzigen Satz mehr niederschreiben konnte, ohne immerzu ihr Bild vor Augen zu haben, gab er es auf und schaltete den Laptop aus. Er wusste, dass er an diesem Tag nicht mehr in der Lage sein würde an etwas anderes zu denken als an Usagi.

Er wollte sie sehen, unbedingt, aber er wusste nicht, ob er es auch ertragen konnte mitansehen zu müssen, wie sie jemand anderen ehelichte. Für so ziemlich jeden war es schlicht die Märchenhochzeit, die die Herzen der Menschen bewegt, für ihn war es nichts weniger als der krönende Abschluss einer ganzen Reihe schrecklicher Ereignisse, die sein Leben grundlegend verändert hatten.

Während er sich in seinem Arbeitszimmer zurückgezogen hatte, war Rei früher von der Arbeit heimgekehrt und verfolgte bereits Sondersendungen zum Thema. Mamoru war froh, dass sie nicht darauf bestanden hatte selbst anwesend zu sein, um dann mit Tausenden von weiteren Schaulustigen die Ankunft der Prinzessin zu verfolgen. Er wusste, dass Rei daran gedacht hatte, aber glücklicherweise hatten wichtige Termine sie daran gehindert. Mamoru war sich sicher, dass er es mit Sicherheit nicht durchgestanden hätte.

Nicht, dass er es nicht auch in Betracht gezogen hätte. In seiner Phantasie aber, sah er sich und Rei tatsächlich in vorderster Reihe stehen, während die kaiserliche Kutsche mit der Prinzessin eintraf, wie er sich wie in einem schlechten Film über den Schultern der Menschen hinweg auf sie zubewegte und laut herausschrie, was er empfand, und dass sie an diesem Tage nicht heiraten durfte.

In einem anderen seiner heutigen Tagträume hatte er es dann sogar bis hin zur Zeremonie geschafft und sah sich schon laut brüllend, er würde Einspruch gegen diese Hochzeit erheben, nach vorne Laufen. Usagi würde Seiya vor aller Augen stehenlassen und Mamoru in die Arme schließen. Nur kurz darauf würde er, Usagi auf Händen tragend, ein riesiges Tor mit dem Fuß auftreten und mit ihr gemeinsam der Menge entgegentreten, bevor sie von einem wahren Blitzlichtgewitter schier geblendet worden wären.

Aber so etwas geschah nicht in der Wirklichkeit. Immer wieder holte ihn die Realität wieder ein und sah danach trostloser aus als jemals zuvor.

In Wahrheit würde er es noch nicht einmal schaffen in ihre Nähe zu kommen. Mamoru konnte dies tatsächlich sagen, denn er hatte es versucht. Da es kein Geheimnis war, wo die Hochzeit stattfinden sollte, hatte er der Gegend in den letzten Tagen mehrere Besuche abstatten könne. Immer wieder war er auf und ab spaziert, immer auf der Suche nach etwas, das ihm helfen konnte in das Gebäude zu gelangen, aber schnell wurde ihm klar, das jegliche Möglichkeit bereits im Vorfeld überprüft wurde. Jegliche Schlupflöcher, die man in den Wochen der Vorbereitung nicht entdeckt hatte, würde er in dieser kurzen Zeit erst recht nicht finden.

Alternativ hatte er dann überlegt statt sich bei der Hochzeit zu zeigen, einfach dafür zu sorgen, dass diese nicht stattfinden könne. Aber wie konnte er es in dieser kurzen Zeit noch schaffen, ohne dass der Verdacht auf ihn viel? Eine ganze Zeit dachte er über eine anonyme Bombendrohung von einer Telefonzelle aus nach. Zweifellos würde man es ernst nehmen, sie mussten es einfach ernst nehmen, allein schon um die Sicherheit der Prinzessin und des Kronprinzen nicht zu gefährden.

All Mamorus Pläne wurden an dem Tag zerschlagen, als ihn ein ihm unbekannter Mann plötzlich ansprach.

„Guten Morgen Herr Chiba“, hatte er gesagt und war an ihn herangetreten.

Mamoru erinnerte sich gut daran, wie er den Fremden argwöhnisch betrachtet hatte. Mit seinem langen Mantel und dem dunklen Anzug hatte dieser ausgesehen wie ein wandelndes Klischee eines Regierungsbeamten. Obwohl an dem Tag dicke Wolken den Himmel bedeckten, hatte er seine Sonnenbrille nicht einmal abgesetzt.

„Ein schöner Tag zum Spazieren gehen, nicht wahr?“

„Kennen wir uns?“, hatte Mamoru gefragt ohne auf dessen Frage zu reagieren.

„Sie kennen mich nicht, aber wichtig ist eigentlich nur, dass ich sie kenne, Mamoru Chiba.“

In diesem Moment war Mamorus Blut zu Eis gefroren, und eine dunkle Befürchtung war ihn ihm aufgestiegen, als der fremde Mann mit dem seltsamen langen Zopf weitersprach.

„Noch ist es hier ruhig, aber sie sollten sich einen Gefallen tun und das Ereignis von daheim aus betrachten. Hier wird es für sie nur stressig.“

Was wie ein nett gemeinter Ratschlag klang, war eine eiskalte Warnung, und genauso hatte Mamoru es verstanden. Zwar hatte er geahnt, dass man ein Auge auf ihn hatte, aber dass er tatsächlich derart streng beobachtet wurde, versetzte ihm einen Schock.

„Man beobachtet mich?“

„Sagen wir mal, man will gerade jetzt darauf achten, dass sie nichts tun, was sich als Dummheit herausstellen könnte. Am besten wäre es, wenn sie am betreffenden Tag einfach das Haus nicht verlassen und sich einfach vor den Fernseher setzen. Hier könnten sie schließlich eh nichts sehen.“

„Ich mag es nicht sonderlich, wenn man versucht mich zu bedrohen“, hatte Mamoru angespannt erwidert und nicht mal versucht seine Wut dabei zu verbergen.

„Das ist keine Drohung, wir sind nur um sie besorgt“, hatte der Fremde geantwortet und war noch näher an Mamoru herangetreten, nur um sich dann zu ihm vorzubeugen.

„Und wir passen gut auf sie auf. Am Tag der Hochzeit werden sie daheim bleiben, und denken nicht einmal daran etwas Komisches zu versuchen, denn sie könnten nicht einmal die Toilette aufsuchen, ohne dass wir davon erfahren. Glauben sie mir, es ist zu ihrem Besten, dann brauchen sie sich nämlich auch keine Illusionen machen. Sie würden nicht glauben, was alles berücksichtigt wurde, wenn es darum ging, was die Hochzeit gefährden könnte. Sie sind da nur ein kleiner Teil.“

Der Fremde Mann hatte weder gelogen noch untertrieben, wie Mamoru schon bald feststellte.Man hatte Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die alles von dem er jemals gehört hatte übertrafen. Die gesamte Gegend war überprüft und vorbereitet worden, ganze Straßenzüge gesperrt, Häuser und Wohnungen geräumt. Jeder Besucher hatte Metalldetektoren passieren und teilweise auch persönliche Kontrollen über sich ergehen lassen müssen. Es gab derart viel Sicherheitspersonal, dass es einfach unmöglich war näher an irgendjemand der kaiserlichen Familie heranzukommen.

Noch bevor er den Gedanken auf sie zuzulaufen auch nur beenden hätte können, wäre er schon überwältigt und abgeführt worden. Dennoch gab sich Mamoru diesen Träumen hin und ging sie noch in vielen verschiedenen Varianten durch. Still lächelnd dachte er daran, was sein könnte, wenn die Welt ein wenig mehr wie in seinen Träumen wäre.

Als Mamoru ins Wohnzimmer trat, sah er gerade einen Reporter auf dem Bildschirm aufgeregt von der großen Menschenmenge, die sich versammelt hatte um die Ankunft von Prinzessin Serenity zu verfolgen, berichtete.

„Da bist Du ja.“, rief Rei glücklich und strahlte über das ganze Gesicht. Sie klopfte mit der Hand auf das Kissen direkt neben sich.

„Komm, setz Dich. Wir machen es uns gemütlich.“

Mamoru nickte ihr mit dem Ansatz eines Lächelns zu und setzte sich direkt neben sie auf die Couch. Sie hatte sich quer über die Sitzfläche gelegt, so dass für ihn nur noch wenig Platz blieb .

Rei hatte sich gleich nach ihrer Ankunft ihrer Kleidung, die sie bei der Arbeit trug entledigt und war nun weitaus legerer angezogen. Neben ihrem viel zu weitem schlabbrigen Shirt trug sie noch eine weiße Hose und dicke Socken mit kleinen aufgedruckten rosa Kätzchen.

Vor ihr auf dem Tisch stand eine neue Schachtel Kleenex, die sie später mit Sicherheit brauchen würde, das wusste Mamoru schon jetzt. So war es eigentlich immer, wenn sie vorhatte bei einem kitschigen Film den Gefühlen freien Lauf und sich so richtig gehen zu lassen. In den meisten Fällen gehörte allerdings auch noch eine große Packung Schokoladeneis dazu. Gewöhnlich saß sie dann innerhalb kürzester Zeit umgeben von gebrauchten Papiertaschentüchern schluchzend vor dem Fernseher und vernichtete das Eis oder andere Süßigkeiten.

„Kein Wort zu irgendjemanden darüber, was hier gleich passiert, klar?“, meinte Rei und griff nach der Schachtel mit den Kleenex.

Mamoru war wohl der Einzige, der Rei auch in solchen Momenten beiwohnen durfte. In Gegenwart anderer war sie immer sehr um Haltung bemüht und versuchte Stärke zu zeigen. Eine bei Kitsch vor Freude aufjauchzende und hin und wieder während rührseliger Filme heulende Rei war etwas, das sie andere nicht zeigen wollte.

„Als ob ich das je getan hätte“, sagte Mamoru und grinste.

Rei lehnte sich zurück, streckte ihm verspielt die Zunge heraus und zog eine Schnute.

„Ja, weil du weißt, was dann mit dir geschehen würde.“

„Tja, was soll ich machen, ich habe eben Angst vor dir. du haust immer so kräftig zu.“

„Ich gebe dir gleich was du“, kichernd knuffte sie ihm leicht mit dem Fuß in die Seite, bevor sie plötzlich ernst wurde.

„Danke.“

Mamoru zog die Augenbraue hoch und legte den Kopf schief.

„Danke? Wofür denn? Was habe ich denn getan?“

„Dafür, dass du dir den Tag hier mit mir Zeit nimmst und dir die Hochzeit ansiehst, obwohl es dir auf die Nerven geht.“

„Ist schon in Ordnung“, meinte er und versuchte sie so liebevoll wie möglich anzuschauen.

„Oh, gleich geht es los!“, rief Rei plötzlich und deutete zum Fernseher.

Mamoru griff nach der Fernbedienung und stellte den Ton lauter ein. Neben ihm sah er Rei, wie sie ihn mit weit aufgerissenen Augen übertrieben flehend ansah und greifende Bewegungen in Richtung der Papiertaschentücher machte. Schmunzelnd beugte er sich vor und griff nach der Pappschachtel um sie ihr dann in die Hand zu drücken. Dankend nahm sie sie von ihm entgegen.

Mamoru schaute wieder zum Fernseher verfolgte die Sendung. Er war furchtbar aufgeregt und sein Herz schlug heftig gegen seine Brust. Er wollte dies nicht sehen, alles in ihm schrie danach, dass er diesen schrecklichen Moment einfach ignorieren sollte. Aber er konnte nicht anders, er würde sie sehen, er musste sie einfach sehen, selbst wenn sie gerade unerreichbar fern war.

Im Fernsehen sah man nun einen Aufmarsch von Menschen und Reitern, die eine prunkvolle geschlossene Kutsche begleiteten. Mamoru spürte, wie sich sein Herzschlag allein durch den Gedanken, dass sich seine Usagi darin befand, erneut beschleunigte.

Die Kutsche hielt vor einem langen roten Teppich, unzählige Leute standen bereits bereit um sie in Empfang zu nehmen. Aus den Reihen der Zuschauer, die das Spektakel aus großer Entfernung beobachteten, und mit Sicherheit kaum etwas erkennen konnten, erstrahlten plötzlich eine war Flut von Blitzlichtern, ausgelöst von hunderten von Kameras.

Einer der Bediensteten öffnete die Tür der Kutsche, und Mamoru beugte sich fast unmerklich ein kleines Stückchen vor um besser sehen zu können. Gebannt starrte er auf den Bildschirm.

Als sich plötzlich ein Moderator ins Bild schob und ankündigte zu den anderen Kameras umzuschalten um die restliche Hochzeitsgesellschaft zu zeigen, hätte er ihn am liebsten selbst angebrüllt. Zweifellos würde der Verantwortliche Regisseur für diesen Schnitt bald seinen Job verlieren.

Sie war so nah gewesen, und wenn Mamoru es nicht selbst besser gewusst hätte, wäre er davon ausgegangen, dass man dies einzig und allein nur aus dem Grunde tat um ihn zu ärgern. Nur wenige Sekunden später, und er hätte sie gesehen. So hingegen musste er sich mit Aufnahmen vom Inneren des Gebäudes begnügen.

Eine unglaubliche Masse von Menschen hatte sich dort versammelt und erwarteten gebannt diesen einen Augenblick.

Und dann war es soweit. Eine wunderschöne Musik wurde eingespielt und kündete von dem baldigen Erscheinen von Prinzessin Serenity. Mamoru spürte weder wie er sich an den Armlehnen seines Sofas festkrallte, noch merkte er wie Rei neben ihm gebannt mit großen Augen das Geschehen auf dem Bildschirm verfolgte, die Kleenex-Packung fest umklammert.

Ein großes Tor mit zwei Flügeln wurde geöffnet und gab den Blick auf Prinzessin Serenity frei. Selbst von daheim auf dem Sofa aus konnte man hören, wie alle Anwesenden gemeinsam einen Seufzer ausstießen. Bewundernde Blicke flogen ihr zu, ein aufgeregtes Raunen ging durch die Bänke.

„Oh mein Gott, da ist sie!“, rief Rei aufgeregt.

Mamoru verfolgte, wie Prinzessin Serenity, seine Usagi langsam durch den Gang Schritt. Nicht nur alle Blicke in diesem Saal, vermutlich die aller Mensch in diesem Land, wenn nicht gar weit darüber hinaus, waren auf sie gerichtet.

„Ist sie nicht wunderbar? Sieht sie nicht traumhaft aus?“, fragte Rei und zog bereits das erste Papiertaschentuch aus der Schachtel und tupfte vorsichtig über ihr rechtes Auge.

„Ja...“, meinte Mamoru, obwohl er Rei kaum verstanden hatte.

Er sah nur sie. Plötzlich war es als wäre die Zeit mit Usagi nur wenige Minuten her gewesen, als hätte er sie gerade eben noch in den Armen gehalten. Während die ganze Welt voller Ehrfurcht auf ihre Märchenprinzessin schaute, sah er nur das Mädchen, das er einst in den Armen gehalten und geliebt hatte. Er sah seine Usagi, die ihm in diesem pompösen Kleid, das alle anderen so bewunderten, mit all dem Schmuck und dieser aufwändigen Frisur so Fremd schien.

Niemand von ihnen kannte sie so, wie er sie kennengelernt hatte. Keiner der Anwesenden hatte sie jemals so gesehen wie er. Und niemand außer ihm erkannte gerade, dass sie nicht glücklich war und Kummer empfand.

Ganz am anderen Ende des roten Teppichs wartete dann jener Mann auf sie, dem das Glück zuteil werden sollte, ihr Ehemann zu werden. Zum ersten Mal sah Mamoru nun Seiya und stellte fest, dass dieser so gar nicht dem entsprach, was er erwartet hatte.

In prunkvoller und reich dekorierter Uniform stand er da und sah unsicher zu, wie sie auf ihn zukam. Seiya war für Mamoru nie wirklich real gewesen, doch nun erkannte er zum ersten Mal den Menschen in ihm. Der Thronfolger war sichtlich aufgeregt und stand unter großer Anspannung, was gemessen an dem Schauspiel, um ihn herum auch kein Wunder war. Mamoru würde es nicht wundern, wenn er während der Hochzeit weiche Knie bekommen sollte. Aber eines beunruhigte ihn sofort.

Auch wenn Seiya noch so angespannt und unsicher wirken mochte, so erkannte Mamoru das strahlende Leuchten in dessen Augen. So in etwa musste Mamoru selbst ausgesehen haben, als er mit Usagi zusammen war. Der Kronprinz sah Usagi mit einem Blick an, der nichts als Glück und Liebe für sie ausdrückte. Ein weiteres Gefühl stieg in Mamoru auf. Obwohl er Seiya niemals kennengelernt hatte, obwohl dieser ihm niemals etwas getan hatte, und obwohl sie niemals aufeinandertreffen würden, konnte er ihn ganz plötzlich nicht ausstehen.

Für Mamoru war er derjenige, der ihm Usagi wegnahm, und darum hasste er ihn. Vielleicht würde er ihr ja ein guter Ehemann sein. Mit Sicherheit würde er sie gut behandeln und ihr viel Liebe schenken, aber alleine aus dem Grund, dass er und nicht Mamoru es war, der mit ihr glücklich sein durfte, war für ihn Grund genug Seiya zu verdammen.

Als Prinzessin Serenity dann Seiya erreichte und neben ihm stehenblieb hielt Mamoru den Atem an. Sie dort zu sehen zerriss ihm förmlich das Herz.

„Sie sieht so traurig aus“, sagte Rei plötzlich.“

„Hm?“ machte Mamoru ohne sie anzusehen.

„Schau nur. Wo ist ihr glückliches Lächeln hin? So guckt eine Frau nicht, die gerade den schönsten Tag ihres Lebens erlebt.“

Mamoru seufzte und stimmte ihr nickend zu. Froh darüber, dass er nicht der Einzige war, dem dies aufgefallen war. Aber er war nicht in der Lage ihr zu antworten. Ein dicker Kloß steckte ihm im Hals und hinderte ihm am Sprechen.

Es schmerzte ihn hilflos mit ansehen zu müssen, wie jemand anderes seine Usagi heiraten würde, und dass sie in Begriff war etwas zu tun, was sie eigentlich nicht wollte. Und er wusste, dass sie es nur tat, weil sie ihm helfen wollte. Damit er frei sein konnte.

Während der ganzen Zeremonie bekam Mamoru nicht ein Wort mit, sondern hatte nur Augen für seine Usagi, doch dann kam der Augenblick, vor dem er sich gefürchtet hatte. Die Frage aller Fragen wurde gestellt. Der Kronprinz antwortete mit einem stolzen Ja und einem glücklichen Strahlen im Gesicht, als man ihn fragte, ob er sie zur Frau nehmen wolle.

Mamoru biss die Zähne zusammen. Alles wartete gebannt auf die Antwort der Prinzessin, die den Kopf senkte und quälend lange Sekunden schwieg. Als sie aufblickte sah ein jeder, der die Hochzeit im Fernsehen verfolgte, dass ihre Augen tränenerfüllt waren und sie nur stumm die Lippen bewegte, ohne einen Ton herauszubringen. Ihr Gesicht verzog sich zu einem Ausdruck des Leids, was anscheinend von jedem der Anwesenden falsch interpretiert wurde. Ein ergreifendes Raunen ging durch die Halle, und nach weiteren Sekunden nickte sie ganz leicht mit dem Kopf, bevor ihr eine Träne über die Wange lief, der bald eine weitere folgte.

Mamorus Innerstes zog sich schmerzhaft zusammen. Es war vorbei. Am liebsten hätte er laut aufgeschrien als er mit ansehen musste, wie beide kurz darauf zu Mann und Frau erklärt wurden. Die Welt vor ihm verschwand hinter einem Schleier, und er glaubte in ein bodenloses Loch zu stürzen. Sein Herz hämmerte derart stark, dass er glaubte, es könne jeden Augenblick seine Brust sprengen.

Plötzlich spürte er die weiche Berührung einer Hand an seinem Gesicht.

„Ooh, das ist ja irgendwie süß. du weinst ja auch.“

Erst jetzt bemerkte er, wie sie mit dem Finger eine der Tränen aufgefangen hatte, die ihm über das Gesicht gelaufen waren. Blinzelnd drehte Mamoru seinen Kopf und sah zu Rei, die ihn mit geröteten Augen ansah und ihm ein Taschentuch reichte. Dankbar nahm er es entgegen und trocknete sein Gesicht. Es war ihm unangenehm, das sie ihn so sah.

„Es... es ist schon gut“, log er und versuchte aufzustehen. „Das ist mir irgendwie so peinlich. Sowas passiert mir doch nie.“

Mamoru versuchte seine Bemerkung scherzhaft klingen zu lassen, bemerkte noch während er diese Lüge aussprach, wie falsch sie klang.

„Ach, da ist doch nichts dabei. Auch gestandene Kerle dürfen bei solchen Gelegenheiten mal einen Anflug von Gefühl zeigen.“, sagte Rei mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen.

Mamoru griff nach einem weiteren Taschentuch.

„Na komm, lass dich mal knuddeln, dann geht es auch gleich wieder besser.“

Noch bevor er etwas unternehmen konnte, hatte Rei ihn umarmt und drückte ihn fest. Sofort schlang er auch seine Arme um sie und drückte sie fest an sich. Es tat gut ihre Nähe zu spüren, und ein wenig linderte es den Kummer, und spendete ihm etwas Trost, den er dringend brauchte.

Es war alles verloren. Seine Usagi war fort. Während die Welt ihre Hochzeit und das vermeintliche Glück der Beiden feierte, fiel er in ein tiefes bodenloses Loch, und wusste noch nicht, dass dies nicht der letzte der schlimmsten Erlebnisse in seinem Leben gewesen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Reblaus
2011-01-18T19:59:08+00:00 18.01.2011 20:59
Ich denke in diesem sehr traurigen, aber dennoch schoenen Kapitel wird mehr dem Leser mitgeteilt als auf den ersten Blick offensichtlich erscheint.
Wer ist der Mann der Mamoru observiert? Ist ein "Geheimdienstmitarbeiter des Hofes"? Ist es der Kronprinz selbst? Koennte Mamoru ihn vor dem Traualtar ueberhaupt wiedererkennen ?
So unbedarft ist unser Krimiautor also nicht, dass er Drohungen auch als solche respektiert...

So wie Serenity gezeichnet wird , scheint sie sehr unter Druck/ Zwang zu stehen , sonst wuerde sie sich besser im Griff haben. In wie weit Seiya spielt oder echte Gefuehle zeigt erfaehrt der Leser hoffentlich noch im weiteren Verlauf der Geschichte.

Ob es fuer Serenity/ Usagi und Mamoru ueberhaupt noch eine Hoffnung gibt?
Naja die Hoffnung stirbt zuletzt!

Lg
Von:  sweetnady10
2010-11-05T01:02:43+00:00 05.11.2010 02:02
das wa ein super schönes kapi
wie kannst du einfach aufhören mit schreiben wo es garde so spanent geworden war
ich hab mit mamoru ganz schön gelitten ich habe jetzt noch tränen in den augen mamoru tut mir so richtig leid das war schön aber auch verdammt traurig (heul)
und das mamoru mal weint das hätte ich nie gedacht aber ich weiss das er auch weinen kann unser lieber mamoru
du hast da so schön geschrieben bin echt begeistert da ich so was ja nicht kann das mir da einfach die idee fählt lass ich es auch lieber sein
bitte schreib ganz schnell weiter
ich freu mich schon auf das neue kapi
ganz liebe grüsse sweetnady10


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