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Prinzessin Serenity

Usagi X Mamoru (Gegenwart)
von

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Ein kühner Plan

hallo zusammen!^^
 

Ein herzliches Dankeschön an all diejenigen, die diese Geschichte bis hier so fleißig verfolgt und mit den beiden mitgefiebert haben. ^__^

Ich habe mich sehr über die Kommentare und Kritiken gefreut und ebenso über die eine oder andere Anregung. Ich hoffe, dieses Kapitel gefällt euch ebenso und wünsche viel Spaß beim Lesen.^^
 

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Obwohl sie beide müde von der langen Wanderung waren, hielt es sie nicht lange in der kleinen Hütte. Während Mamoru in der kleinen Vorratskammer nach einem geeigneten Abendessen suchte, hatte sich Usagi ihres Schuhwerks entledigt, indem sie ihre Schuhe mit einer schwungvollen Bewegung in die gegenüberliegende Ecke, direkt neben dem großen Schrank beförderte. Trotz Mamorus Leugnen, war sie nicht von der Vorstellung abzubringen, dass ihre Füße sprichwörtlich dampfen würden. Als er hinter dem Vorhang hervorlugte, konnte er nur noch sehen, wie sie barfuß davon tapste und Richtung See ging. Er ging zu seinem kleinen Tisch und spähte aus dem Fenster. Von dort aus konnte er sehen, wie Usagi zum Wasser ging und scheinbar vorhatte dort ihre Füsse ein wenig zu kühlen. Selbst aus dieser Entfernung und bei fortgeschrittener Abenddämmerung konnte er noch Usagis Gesichtsausdruck erkennen, als sie zaghaft ihre Füsse in das eisigkalte Wasser tauchte und dabei eine ihrer typischen Grimassen zog. Er konnte sich ein freudiges Schmunzeln nicht verkneifen, als er ihr weiter zusah, wie sie ein paar Schritte durch das Wasser ging, während er nebenbei versuchte eine Konservendose mit einem scheinbar vorsintflutlichen Modell eines Dosenöffners zu malträtieren. Es war ein Wunder, dass er es nicht nur schaffte die Dose zu öffnen, sondern sich dabei auch keine größeren Verletzungen zuzog.

Mit einer dicken Decke unter dem Arm geklemmt, ein paar warmer Stricksocken in der einen und die geöffnete Konserve mit zwei Gabeln darin in der anderen Hand, machte er sich anschließend auf dem Weg in Richtung Steg.

Usagi hatte inzwischen offenbar genug vom eisigen Nass und war bibbernd ans Ufer gegangen. Als sie Mamoru sah, fiel ihr Blick Blick zunächst auf die Blechdose und dann auf die Decke. Ein breites Lächeln erhellte ihr Gesicht, als sie verstand und eilig auf den Steg hüpfte.

Mamoru wartete etwa in der Mitte auf sie und hielt ihr wortlos das dicke Paar Socken entgegen, und erfreute sich dann an Usagis dankbaren Blick, als sie diese nach einer kurzen Verwunderung annahm.

„Danke Mamo-chan, du bist ein Schatz“, sagte sie, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen leichten Kuss auf die Wange, bevor sie beide zusammen den Rest des Stegs entlanggingen.

„Als ich dich vom Fenster aus sah, dachte ich mir, dass du sie bestimmt brauchen würdest.“

„So so, du beobachtest mich also heimlich“, kicherte Usagi.

Als sie das Ende erreicht hatten, stellte Mamoru kurz die Dose ab, und breitete die Decke aus. Usagi hatte sich inzwischen auf die Planken gesetzt und noch während sie sich die warmen Wollsocken anzog, hatte sie bereits neugierig die Nase über die Dose gehalten und schnupperte.

„Was ist denn das?“

„Das köstlichste Mahl, das ich dir hier bieten kann, ein echtes Essen für harte Männer. Kalte Ravioli aus der Dose.“

„Kalte Ravioli?“, fragte Usagi skeptisch und rümpfte die Nase während sie versuchte den Inhalt der Dose zu identifizieren.

Mamoru hockte sich nun auch hin, ergriff die Konserve und hielt sie ihr auffordernd hin, während er mit der anderen Hand eine der Gabeln ergriff und sich ein Stück herausfischte. Usagi zögerte erst nahm aber dann die andere Gabel, als ihr Magen durch lauten Protest verkündete, dass ihr Hunger größer als ihre Skepsis sei. Das erste Stück probierte sie nur sehr zaghaft, bei den Restlichen hielt sie sich nicht mehr zurück.

„Kaum zu glauben, dass etwas, das so aussieht, doch so gut schmecken kann“, sagte sie noch kauend, während sie mit der Gabel gleich wieder nach weiteren Nudeln suchte. Mamoru grinste und neckte Usagi hin und wieder, indem er ihr eine der Ravioli wegmopste, auf die sie es eigentlich abgesehen hatte. Am Ende entbrannte ein feuriger Kampf um die letzten verbleibenden Nudeln, die Mamoru dann nach einem kurzen Gerangel Usagi überließ.

„Puh, bin ich satt“, sagte sie und ließ sich nach hinten sinken.

Mamoru stellte die leere Dose beiseite und legte sich direkt neben Usagi. Über ihnen breitete sich inzwischen eine klarer Sternenhimmel aus. Der Mond war bereits aufgegangen und erhellte die noch junge Nacht.

Usagi schmiegte sich an Mamorus Seite und legte den Kopf auf seinen Arm. Gemeinsam schauten sie zu den Sternen und dem Mond empor. Es verging eine ganze Zeit, in der sie beide einfach nur da lagen und schweigend in den Nachthimmel sahen während sie ihre Füße knapp über dem Wasser baumeln ließen.

„Wenn es nach mir ginge, dann könnte es ewig so weitergehen“, sagte Usagi irgendwann ohne ihren Blick von den Sternen abzuwenden. „Könnten wir doch nur für immer hierbleiben.“

„Ja“, sagte Mamoru etwas verträumt. „Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen, als bis zu meinem Lebensende gemeinsam mit dir hier am Wasser zu sitzen und Ravioli aus der Dose zu futtern.“

„Also ein wenig Abwechslung würde ich nicht abschlagen. Es müssen nicht nur Ravioli sein.“

„Pfirsiche und Schokoladeneis?“

„Zum Beispiel.“

„Und was hältst du von Keksen?“

„Oh ja, hast du welche dabei?“

„Nein.“

„Schade.“

Usagi verzog das Gesicht und schaute übertrieben betrübt. Dann drehte sie sich zu Mamoru und sagte nur:

„Toll gemacht, jetzt habe ich Appetit auf Kekse.“

„Soll ich morgen versuchen welche zu besorgen?“

„Hm nein, lieber nicht“, sagte Usagi nach kurzer Überlegung. „Nur für ein paar Kekse will ich das hier nicht aufs Spiel setzen. Mich wundert es aber , dass du keine Kekse in deiner Kammer hinter dem Vorhang hast.“

Mamoru lachte kurz auf und drückte Usagi dabei etwas an sich.

„Tja, dummerweise mag ich Kekse ebenfalls gerne, weshalb sie auch immer als erstes aus sind. Beim letzten Mal hatte ich mir noch vorgenommen, neue zu kaufen.“

„Hast du wegen mir vergessen welche zu besorgen?

„Wenn ich gemein wäre, könnte ich jetzt zustimmen“, sagte Mamoru grinsend. „Aber die Wahrheit ist, dass ich es wohl auch ohne dich vergessen hätte.“

„Dann bin ich ja beruhigt.“

„Aber du hast deshalb immer noch keine Kekse.“

„Das stimmt leider. Ich glaube auch nicht, dass sich dieser Umstand noch ändert, wenn wir weiter davon reden“

„Da magst du durchaus recht haben.“

„Das habe ich in den meisten Fällen“, sagte Usagi mit einem selbstsicheren Grinsen im Gesicht.

„Du bist ja sehr von dir überzeugt“

„Aber natürlich, dazu habe ich auch allen Grund. Bisher hatte ich fast überall Recht. Oh ja.“, sagte Usagi in einem kindlichen Tonfall und brachte Mamoru damit wieder zum Lachen. Dann hob sie ihre freie Hand und deutete auf den hell leuchtenden Mond.

„Und wenn ich sage, dass vor langer Zeit bestimmt einmal Leute auf dem Mond gewohnt haben, dann wird früher oder später jemand herausfinden, dass das tatsächlich stimmt.“

„So, so. Meinst du, dass wir das eines Tages noch erleben werden?“, fragte Mamoru neckisch.

„Das will ich doch schwer hoffen, wie stehe ich denn sonst da?“

„Wie jemand, der Blödsinn erzählt. Aber viele revolutionäre Denker kamen erst lange nach ihrem Tod zu Ruhm.“

„Das sind ja tolle Aussichten, davon habe ich dann ja gar nichts mehr.“

„Das ist dann wohl Pech.“

Mamoru zucke lachend zusammen, als Usagi ihm ihren Ellenbogen in die Seite stieß und dabei erfolglos versuchte beleidigt zu spielen. Er revanchierte sich auf der Stelle, in dem er sie packte und kitzelte. Sie lachte und zappelte so lange, bis ihr die Tränen über die Wangen liefen und Mamoru sie endlich erlöste. Völlig außer Atem lag sie auf der Decke und musste dennoch immer wieder weiter lachen. Mamoru mochte ihr Lachen, ihre Heiterkeit, es war geradezu ansteckend und man hatte scheinbar keine Möglichkeit sich dagegen zu sträuben. Direkt über sie gebeugt schaute er sie lächelnd an, dann senkte er den Kopf zu ihr hinab und küsste sie zart und lange. Er wollte diesen Moment auskosten so lange es ging. Als er sich wieder erhob schaute er sie weiter an und bewunderte einfach nur ihre Schönheit.

Etwas verwirrt schaute sie ihn an, ohne dabei den fröhlichen Ausdruck auf ihrem Gesicht zu verlieren.

„Was ist denn? Hast du etwas?“

„Nein, alles in Ordnung“, sagte Mamoru. „Ich hatte mir nie darüber Gedanken gemacht, aber jetzt verstehe ich plötzlich weshalb man dir diesen Namen gab.“

Usagi sah fragend zu ihm auf.

„Meinen Namen? du meinst...?“

„Prinzessin Serenity. Weißt du denn, was es bedeutet? Hast du dich jemals gefragt, weshalb man dich so nennt?“

Usagis nachdenklicher Gesichtsausdruck verriet ihm, dass sie in der Tat noch nie darüber nachgedacht hatte und sich bis heute der Bedeutung nicht bewusst war.

„Ich... ich fand den Namen einfach schön. Ich mochte es immer, wenn sie mich im Fernsehen Prinzessin Serenity genannt hatten. Es klang so erhaben, viel besser als mein wirklicher Name. Kein Wunder, dass man diesen so selten jemanden sagen hört.“

Neugierig blickte sie Mamoru an.

„Was glaubst du, weshalb nennt man mich so.“

Mamoru lächelte und strich ihr bevor er antwortete mit der Hand über ihre Wange.

„Es beschreibt dein Wesen, deine ganze Art. Wann immer man dich gesehen hatte, hast du immer so fröhlich ausgesehen und eine unbekümmerte Heiterkeit gezeigt, egal wie es auch in deinem Inneren ausgesehen haben mag. Darum nannten sie dich wohl Serenity. Die heitere Prinzessin.“

„Die heitere Prinzessin?“

„Ja genau.“

Mamoru nickte. Selbst in der Dunkelheit glaubte er zu erkennen, wie sie leicht errötete, als sie verlegen den Kopf abwandte.

„Das klingt irgendwie schön. Aber dennoch stimmt es nicht. Das passt doch gar nicht zu mir. Die Leute haben ein ganz falsches Bild von mir. Es ist nur das Bild von mir, das ich in der Öffentlichkeit zeige.“

„Vielleicht steckt darin aber mehr von dir als du ahnst“, sagte Mamoru ruhig. „Vielleicht haben sie dir aus falschen Annahmen heraus diesen Namen gegeben, aber dennoch hätten sie es nicht besser treffen können.“

„Wie meinst du das?“

„So wie du jetzt bist, ist deine ganz natürliche Art, nicht wahr?“

Usagi nickte stumm.

„Du sagtest selbst, dass du hier so glücklich bist wie nie zuvor, und das sieht man dir auch an. Man sieht es an deinem Lächeln, man sieht es in deinen Augen, diese unbekümmerte Heiterkeit. Wenn dich etwas freut, dann sieht man es auch. Egal wie du dein Leben auch betrachten magst, es gab bestimmt auch glückliche Momente, und wenn deine Augen dann ebenso gestrahlt haben mussten wie heute, dann hat man dir den Namen ganz zurecht gegeben.“

Usagi lächelte verlegen und blickte wieder zur Seite. Mamoru legte sich wieder neben sie und streckte den Arms aus. Sie verstand sofort und schmiegte sich erneut eng an ihn.

Mit einem tiefen Atemzug zog Mamoru die angenehm kühle Nachtluft ein und genoss es einfach nur auf den harten Brettern des Holzstegs zu liegen, in den Himmel zu starren und Usagi neben sich zu spüren. Als Usagi eines ihrer Beine um ihn schlang, durchzog ihn wieder dieses angenehme wohlige Kribbeln. Mit seiner freien Hand strich er langsam über ihre glatte Haut. Unter seinen Fingerspitzen könnte er fühlen wie sich die feinen Härchen bei ihr langsam aufstellten.

„Ist dir kalt?“, fragte Mamoru und schaute etwas besorgt zu Usagi.

„Nein, ist schon gut“, erwiderte sie, doch irgendwas an ihrer Stimme verriet ihm, dass sie nicht ganz die Wahrheit sagte.

„Nachts kann es hier ziemlich kühl werden. Wenn du möchtest können wir reingehen. Ich zünde den Kamin an, und schon bald wird es mollig warm.“

Usagi gab einen Ton des Missfallens von sich.

„Aber dann kann ich den Mond und die Sterne nicht mehr sehen.“

„Ich sag dir was. Wir gehen rein, und ich öffne das Fenster über dem Bett. So kannst du von dort aus hinaussehen.“

„Hm“, machte Usagi und dachte ganz offensichtlich darüber nach. „Na schön.“

Ächzend standen sie auf, Mamoru legte die Decke zusammen, nahm die leere Blechdose mit und gemeinsam begaben sie sich zurück zur Hütte. Usagi tapste leichtfüßig neben ihm her.

Nachdem er wie versprochen das Fenster geöffnet hatte, ließ sich Usagi sogleich auf das große Bett fallen. Auf dem Bauch liegend schaute sie den Kopf auf die Hände gestützt aus dem Fenster und wippte dabei mit den angewinkelten Beinen. Während Mamoru versuchte ein Feuer im Kamin zu entzünden, ließ er sich kurz ablenken, als er registrierte, dass das übergroße T-Shirt, das Usagi trug ein wenig hochgerutscht war und so Blicke auf ihr knappes Höschen zuließen, das darunter hervorblitzte. Als sie Mamorus Blicke bemerkte, tat Usagi erbost und zog das T-Shirt mit einem süffisantem Grinsen tief herunter, um Mamoru zu ärgern indem sie ihm weitere Einblicke verwehrte. Sie hatte jedoch nicht bedacht, dass sich unter dem straff gespannten dünnen Stoff nun deutlich ihre runden Pobacken abzeichneten und Mamoru so einen neuen Blickfang boten.

Trotz derartiger Ablenkungen hatte er es bald geschafft das Brennholz zu entzünden, und nur kurze Zeit später brannte ein knisterndes Feuer im Kamin und verbreitete eine wohlige Wärme in dem kleinen Raum.

Stolz auf seine meisterhafte Leistung als Herr des Feuers, erhob sich Mamoru und streckte Arme und Beine. Lächelnd betrachtete er Usagi, wie sie fasziniert vom Bett aus den Nachthimmel beobachtete. Er mochte ihre niedliche Art, wie sie nun in dem viel zu großen T-Shirt, nackten Beinen und dicken Wollsocken an den Füßen da lag und sich allein an so kleinen Dingen wie dem Vollmond am Nachthimmel, der durch das kleine Fenster über dem Bett herein schien, erfreute.

Sie drehte ihren Kopf zu ihm, als er sich neben sie auf das Bett setzte, und lächelte ihn an, bevor sie sich auf den Rücken legte und die Arme nach Mamoru ausstreckte. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten dieser Einladung Folge zu leisten, legte sich neben Usagi und schloss sie in die Arme. Als er sie fest an sich drückte atmete er ihren süßen Duft ein, der ihn einmal mehr an Honig und ein wenig Vanille erinnerte. Usagi stieß einen langen Seufzer aus.

„Ich bin völlig erledigt“, sagte sie und schmiegte sich enger an Mamoru.

„Das wundert mich gar nicht, es war ja auch ein anstrengender Tag. Wir waren den ganzen Tag unterwegs.“

„Es war ein schöner Tag“, sagte sie matt. „Und ich wünschte, er würde noch viel länger andauern.“

„Wir haben ja auch noch morgen. Du wirst sehen, morgen wird der Tag noch schöner.“

„Mhm“, machte sie und kuschelte sich weiter bei Mamoru ein. Als sie sein Bein mit dem ihren umschlang, ließ er seine Hand etwas tiefer gleiten um mit den Fingerspitzen ihre zarte Haut zu ertasten. Langsam strich er über ihren Oberschenkel und spürte wieder dieses angenehme Kribbeln im Unterleib.

„Aber heute wollen wir uns ausruhen und vielleicht bald ein wenig schlafen.“

„Ja, schlafen klingt gut“, sagte Usagi und strich in Gedanken mit den Fingern durch Mamorus Haare. „Aber noch nicht jetzt“, fügte sie noch hinzu.

Er führte seine Hand weiter langsam über Usagis Körper, strich über ihre Beine, dann über ihr Becken um dann auf ihrem runden Po inne zu halten, einige Zeit dort zu verweilen und danach höher zu wandern. Seine Hand glitt unter das weiße T-Shirt, erkundete zuerst jede Wölbung ihres Körpers, ließ Usagi eine Gänsehaut über den Rücken laufen und streichelte dann sanft ihre Brust. Zuerst zart und schon sehr bald forscher. Nur kurze Zeit später hatten sie sich ihrer Kleidung entledigt, wobei sie eine kurze Pause einlegten und herzlich über Usagis Missgeschick lachten, als diese beim Versuch Mamoru das Shirt auszuziehen, eben jenes zerriss.

Nur wenige Momente später waren sie eins, sowohl körperlich als auch im Geiste. Sie ließen sich vollkommen gehen und offenbarten dem anderen ihre Seele. Als sie beide dann vor Erschöpfung verschwitzt in die Kissen sanken, wusste keiner von ihnen wie viel Zeit vergangen war, aber der Mond war nun ein ganzes Stückchen weiter gewandert, und Mamoru hatte sich nicht erinnern können, wann er sich jemals so glücklich gefühlt hatte wie an jenem Tag. Das breite Grinsen in ihren Gesichtern, würde wohl noch viele Wochen andauern, dachte er und lächelte Usagi an, die erschöpft in seinen Armen lag und ihren Kopf an seine Brust gelegt hatte.

„Von hier aus kann man ihn gerade noch sehen“, sagte Mamoru gedankenversunken, als er nach oben aus dem Fenster direkt über sich blickte.

„Also ich kann ihn von hier wirklich gut sehen“, sagte Usagi müde aber neckisch.

Verwirrt sah Mamoru auf, bemerkte worauf Usagi schaute und ließ seinen Kopf wieder ins Kissen sinken.

„Nein, das meine ich doch nicht!“, rief er und drückte Usagi grinsend. „Ich habe von dem Mond geredet. Wenn man von hier aus nach draußen guckt, kann man ihn gerade noch erkennen.“

Mamoru deutete mit dem Finger aus dem Fenster, und Usagi kletterte ein Stückchen weiter ans Kopfende, um besser sehen zu können. Sie lächelte zufrieden als auch sie dann sehen konnte.

„Ich glaube er sah noch nie so schön aus wie hier“, sagte sie andächtig.

„Meinst du?“

„Ja, hier scheint er viel heller und klarer. Man kann ihn viel deutlicher sehen als anderswo.“

„Das kommt vielleicht nur daher, weil gerade keine Wolken am Himmel sind und die Sicht nicht durch die Lichter einer Stadt getrübt wird.“

„Ja vielleicht. Sieh mal“, rief sie plötzlich und deutete mit dem Finger nach oben. „Man kann richtige Landschaften sehen. Ganz viele dicke dunkle Flecken, Berge und Täler. Wenn dort mal jemand gewohnt hat, dann hatten sie es dort bestimmt sehr schön.“

Mamoru musste schmunzeln.

„Ich fürchte das ist weit unromantischer als du es dir vorstellst. Der Mond ist nur ein kahler Steinbrocken im All.“

„Ja, jetzt. Aber vielleicht war es mal anders. Kannst Du das widerlegen? Ich sage ja nicht, dass es so ist, aber ich finde die Vorstellung schön, dass es vielleicht einst so gewesen sein könnte.“

„Hm“, machte Mamoru nachdenklich. „Ja, dieser Gedanke ist schon irgendwie faszinierend. Ich erinnere mich daran, dass irgendwann im 19. Jahrhundert ein Wissenschaftler sich einen Scherz erlaubte und behauptete, er hätte mit einem neu entwickelten Teleskop auf dem Mond Pflanzen, seltsame Kreaturen und sogar menschenähnliche Wesen sehen können. Diese Meldung ging damals um die Welt und ist sehr berühmt.“

„Nein“, rief Usagi skeptisch „Der hat doch nicht wirklich Tiere und Menschen dort gesehen, oder?“

„Stimmt, hat er nicht,“ sagte Mamoru und grinste. „Es war ein großer Schwindel, der erst aufflog, als auch andere Wissenschaftler bessere Teleskope hatten und nachschauen konnten.“

„Das glaube ich dir nicht, das ist doch nie und nimmer passiert“

„Doch, glaub es mir ruhig. Das ist wirklich passiert, so etwa vor 150 Jahren.“

„Du nimmst mich auf den Arm.“

„Das würde ich mir doch doch nie-... Na gut, hin und wieder ärgere ich dich, aber diesmal sage ich wirklich die Wahrheit.“

„Ich weiß ja nicht, aber ich will dir mal glauben“, sagte Usagi betont skeptisch.

„Du kannst es ja nachschlagen und wirst dann bestimmt ganz schön staunen.“

„Das mache ich, da kannst du dich drauf verlassen“, versicherte ihm Usagi. „Und wehe dir, wenn du geschwindelt hast.“

„Muss ich jetzt Angst bekommen?“

„Oh ja, und wie. Die Furcht soll dir den Schlaf rauben.“, kicherte sie.

„Zum Glück ist mein Gewissen ja rein.“, erwiderte Mamoru und schaute dann wieder nach oben aus dem Fenster.

„Wusstest du eigentlich, dass die dunklen Flecken auf dem Mond Meere sind?“, fragte er plötzlich, nachdem er einige Momente in Gedanken versunken war.

„Ich glaube, ich habe einmal davon gehört“, sagte sie und suchte in ihrer Erinnerung nach weiteren Informationen. Nur einige wenige Bruchstücke fielen ihr wieder ein. „Es sind aber keine richtigen Meere wie bei uns, nicht wahr? Es sind keine ausgetrockneten Ozeane sondern irgendwas anderes. Krater oder so. Kann das sein?“

„Ja du liegst genau richtig“, sagte Mamoru. „Wenn ich mich recht erinnere sind es uralte Krater, aber genau weiß ich es nicht. Schau, das dort müsste das Meer der Stille sein.“ Er zeigte auf einen der größeren dunklen Flecke auf dem Mond, und auch wenn Usagi sich Mühe gab die Richtung zu deuten, konnte sie absolut nicht ausmachen, welche der Stellen er nun meinte.

„Und das da ist das Regenmeer, und wenn ich mich nicht irre, liegt daneben das Meer der Heiterkeit.“

Mamoru stutzte als ihm ganz urplötzlich etwas auffiel, was er eigentlich schon lange hätte bemerken können. Ein breites Grinsen wanderte plötzlich über sein Gesicht.

„Dass ich das nicht schon früher erkannt habe“, sagte er mehr zu sich selbst.

„Was meinst du?“, fragte Usagi irritiert.

„Das Meer der Heiterkeit! Kein Wunder, dass du vom Mond fasziniert bist. Du hast ja auch eine besondere Verbindung dazu.“

„Ich verstehe nicht.“

„Es ist dein Name, nicht dein echter, sondern der, den man dir später gegeben hat.“

„Und was hat der mit dem Mond zu tun?“

„Das Meer der Heiterkeit“, meinte Mamoru, „heißt auf Latein Mare Serenitatis.“

„Und deswegen glaubst du, hätte ich eine besondere Verbindung zum Mond?“, frage Usagi erheitert. „Interpretierst du da nicht vielleicht ein wenig zuviel hinein?“

„Vielleicht“, gab er zu. „Aber irgendwie mag ich diesen Gedanken. Das macht dich noch besonderer für mich. Die Prinzessin und der Mond.“

Mamoru gab ihr einen zarten Kuss und drückte sie an sich. „Meine geheimnisvolle Mondprinzessin“, sagte er.

Usagi lächelte Verlegen und legte den Kopf wieder an Mamorus Brust.

„Das klingt irgendwie schön“, sagte sie seufzend und drückte sich noch enger an ihn.

Sie blieben eng umschlungen liegen und genossen die gegenseitige Nähe. Als er merkte, dass Usagi etwas fröstelte legte er die Decke über sie. Mamoru hatte schon geglaubt, sie wäre eingeschlafen, da sie lange Zeit nichts sagte, doch irgendwann brach sie ganz unvermittelt das Schweigen.

„Was meinst du, wie lange wir noch haben?“, fragte sie.

Obwohl er durch ihre Frage aus einem Halbschlaf gerissen wurde, wusste er sofort, was sie meinte und war augenblicklich bei klarem Verstand.

„Ich weiß nicht. Vielleicht ein oder zwei Tage.“

„Das ist viel zu kurz“, murmelte sie resigniert. „Das ist nicht gerecht.“

Bis eben gerade hatte Mamoru sich noch voll und ganz der Illusion hingegeben, die Zeit mit ihr könnte vielleicht wirklich niemals enden, aber mit einem Mal hatte sie ihn in die Realität zurückgeholt. Er hasste es daran erinnert zu werden, das ihr Zusammensein nur von kurzer Dauer sein würde.

„Ich will einfach nicht akzeptieren, dass das hier, die wenigen gemeinsamen Tage an diesem abgeschiedenen Ort alles sein soll, was wir vielleicht jemals haben werden.“

Mamoru schluckte. Er wollte antworten, brachte jedoch keinen Ton heraus. In seinem Kopf kreisten unzählige Gedanken, die sich alle nur um eine Frage drehten. Was konnten sie tun um zusammen bleiben zu können?

„Usako?“

„Ja?“

Er blickte ihr direkt in die vom Mondschein hell erleuchteten Augen, die ihn erwartungsvoll ansahen. Sein Hals hatte sich zugezogen, und er musste schlucken um um überhaupt einen Ton herauszubringen.

„Was wäre wenn es eine Möglichkeit gäbe, irgend einen Weg, unserem alten Leben zu entfliehen um zusammen sein zu können? Würdest du es wollen? Auch wenn es hieße, all das, was du liebst zurücklassen zu müssen?“

Mamoru war selbst von dem Überrascht, was er da gerade gesagt hatte. War das sein Ernst? Würde er denn bereit sein, sein früheres Leben aufzugeben? Er hielt den Atem an.

„Ich... Nach all dem, was passiert ist, kann ich unmöglich zurück. Ich kann Seiya nicht heiraten, jetzt nicht mehr. Ich will bei dir bleiben, für immer und ewig.“

„Du würdest es alles für mich aufgeben?“

„Ja, das würde ich. Ohne auch nur zu zögern“, sagte sie sanft aber bestimmt. „Es gibt nichts in meinem Leben, das ich so sehr vermissen würde, wie ein Leben mit dir.“

„Vielleicht sollten wir einfach das Risiko eingehen.“

„Was meinst du?“

„Was, wenn wir einfach fort gehen? Irgendwo hin, wo man uns nicht kennt. Einfach verschwinden. Wenn wir hier bleiben, wird es unweigerlich enden, aber wenn wir es versuchen, haben wir eine Chance.“

„Meinst du, dass wir es schaffen können?“

Mamoru schwieg. Er wusste, dass sie sich ebenso über ihre Aussichten auf Erfolg im Klaren war, wie er selbst. Aber im Augenblick war ihm ebenso bewusst, dass sie die Wahrheit gar nicht hören wollte.

„Ja, das können wir ganz bestimmt“, sagte er, und küsste sie auf die Stirn.

„Es wird schön, unser gemeinsames Leben“, sagte sie und schloss die Augen.

Nach wenigen Momenten war sie eingeschlafen. Mamoru lag noch lange wach. Weder konnte noch wollte er schlafen. Stattdessen genoss er Usagis Nähe, die eng an ihn geschmiegt in seinen Armen schlief. Er hielt sie so fest wie er nur konnte ohne sie aufzuwecken und kostete jede einzelne Sekunde davon aus, denn er hatte das Gefühl, dass es das letzte Mal war, das sie ihm so nahe war wie jetzt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Dragonohzora
2010-10-11T20:33:29+00:00 11.10.2010 22:33
Irgendwie war diese Kapitel so idylisch und wunderschön, ich konnte mir richtig vorstellen, wie sie unter dem Sternenzelt liegen. Mamoru ist wirklich ein guter Geschichtenerzähler, aber das muss er ja wohl auch als Autor gut können:)

Aber irgs, kalte Ravioli aus der Dose *schauder* Aber der Hunger treibt es denn wohl reinXD

Es ist einfach zu schön lesen zu können, wie sie sich lieben. Mamoru und Usagi in ihrer kleinen absoluten perfekten Welt und doch wissen wir ja alle, das es nicht so bleiben kann. Leider glaube ich das sich beide es sich einfacher vorstellen, als es denn wirklich werden wird. Soviele Unterschiede sind zwischen ihnen und doch bete ich das sich diese Liebe entfalten kann und jedes Hinderniss denn auch überwinden kann. Mamoru hat es verdient und auch Usagi und Seiya und rei ist auch nicht damit geholfen,wenn sie ihr leben fristen neben personen, die einfach nicht ihre Liebe erwidern können, mit den Jahren wird es nur als Unglück enden, jetzt wo Usa und Mamoru ihre liebe gefunden haben.

Nur eines würde mich ja jetzt mal intressieremn: Wie lautet denn Serenitys wahrer Name, schließlich ist Usagi ja erfunden worden von ihr??? Mamoru scheint ihn ja zu kennen?

Also mal wieder ein so super tolles, zum träumendes Kapitel, ich freue mich schon sehr auf das Nächste.

Bis denn:)

PS: Das Usagi alles für Mamoru aufgeben will, zeigt wie sehr sie in ihn verliebt ist, ebenso Mamoru, wobei Usagi wohl ein klein wenig mehr aufgeben wird, als er. All you need is Love*gg*

Beide Daumen nach oben!!!!^^


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