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Prinzessin Serenity

Usagi X Mamoru (Gegenwart)
von

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Mond und Sterne

Irritiert setzte Mamoru sich auf und sah zur Tür, aus der Usagi soeben nach draußen gelaufen war. Er zögerte kurz, versuchte seine Gedanken zu ordnen, einen klaren Kopf zu kriegen, bevor er sich erhob und ihr langsam folgte, unsicher was er sagen sollte, wenn er sie einholte. Er glaubte eigentlich wütend sein zu müssen, schließlich hatte sie ihm allerhand unerhörte Dinge an den Kopf geworfen, aber seltsamerweise verspürte er keinen Ärger, sondern nur Verwirrung. Warum hatte er nicht empört reagiert, so wie es eigentlich hätte sein sollen? Wieso hatte er nicht entgegnet, dass er wohl kaum geheiratet hätte, wenn es nicht die wahre Liebe gewesen war? Mamoru seufzte.

Als er Usagi erreichte, wusste er noch immer nicht, was er eigentlich sagen wollte. Viele Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum, aber keiner davon war wirklich greifbar. Genau genommen wusste er nun noch nicht einmal, weshalb er ihr überhaupt gefolgt war.

„Tut mir leid“, sagte sie leise mit gesenktem Kopf und stieß mit dem Fuß einen kleinen Stein an.

„Was meinst Du?“, fragte Mamoru.

Usagi drehte sich um und verzog dabei ein wenig das Gesicht. Sie schaute verlegen zu Mamoru hinauf, und ihr Blick war dem eines kleinen Kindes nicht unähnlich, das gerade dabei war eine Schandtat zu beichten.

„Ich hätte das vielleicht nicht so sagen sollen. Es war auch nicht so gemeint, es-“

„Doch, war es“, unterbrach Mamoru sie und schaute ernst zu ihr rüber. Er bemerkte wie Usagi sich innerlich anspannte und schluckte, als erwarte sie nun, dass er verärgert sei.

„Es war so gemeint, du hast nur das gesagt, was du gerade dachtest. Dass Du damit genau ins Schwarze getroffen hattest, konntest du ja nicht ahnen.“

Usagi entspannte sich augenblicklich, und Mamoru registrierte, dass er sie scheinbar überrumpelt und verwirrt hatte. Er war beinahe amüsiert zu sehen, wie es hinter ihren Augen offenbar arbeitete und sie mit sich haderte, ob sie die nächste Frage aussprechen sollte oder nicht. Er nahm ihr diese Entscheidung ab.

„Ja, vielleicht habe ich Dir deshalb geholfen“, sagte er nachdenklich. „Siehst Du, ich bin nicht unglücklich in meiner Ehe, Rei tut wirklich alles um eine gute Ehefrau zu sein.“

Mamoru machte eine kurze Pause um sich seine nächsten Worte genau zu überlegen. Schweigend sah er zum Wasser hinaus und beobachtete den ruhig daliegenden See, aus dessen Oberfläche sich im letzten Licht des Tages die Silhouetten der umliegenden Berge spiegelten. Er musste sich nicht extra zu ihr drehen um zu wissen, dass Usagi direkt neben ihm stand, ihn still ansah und geduldig warten würde, bis er weitersprach. Mamoru holte tief Luft und sog die frische Luft ein.

„Aber Du hast recht“, fuhr er schließlich leise fort. „Unser Leben ist angenehm, aber wirklich glücklich bin ich auch nicht. Ich finde Erfüllung in meiner Arbeit, wir haben eigentlich alles, was man sich wünschen kann, aber es fehlt etwas.“

Er machte eine kurze Pause und bemerkte erst jetzt, dass er die ganze Zeit auf den See gestarrt hatte, während er redete. Mamoru drehte den Kopf und sah zu Usagi, die ihn mit großen Augen anblickte, die unverhohlene Neugier widerspiegelten.

„Vielleicht bin ich auch nicht ganz uneigennützig“, fügte er schmunzelnd hinzu.

„Was?“

„Naja, ich muss zugeben, dass das heute einer der aufregendsten Tage war, die ich seit langer Zeit erlebt habe.“

Usagi sah ihn wortlos an, und nach einigen quälend langen Sekunden legte sie ihren Kopf leicht schief hob eine Augenbraue und setzte ein schelmisches Grinsen auf. Er mochte es, wenn sie dies tat.

„So?“

„Aber gewiß!“, erwiderte er und schloss sich ihrem Grinsen an. „Du hast meine Pläne für die nächsten Tage über den Haufen geworfen, meine Sachen versaut, meinen Schokoladenshake verschüttet, mir den letzten Nerv geraubt, mich in Panik versetzt, mich angeschrien und einen Idioten genannt, mir die Schamesröte ins Gesicht schnellen und mehr Eis essen lassen, als gut für mich wäre. Aber egal welche Gefühlslagen ich heute durchleben musste, dadurch fühle ich mich jetzt so gut wie schon lange nicht mehr. Ich weiß nicht, wie Du es geschafft hast, aber ich konnte schon so lange nicht mehr derart erheitert auf einen Tag zurückblicken.“

Usagi lächelte und schaute verlegen zu Boden. „Gern geschehen.“, murmelte sie leise und wendete sich dann langsam ab. In dem schwachen Dämmerlicht konnte Mamoru nicht erkennen wie sie leicht rot anlief.

„Ich denke, ich wollte nicht, dass es Dir ebenso ergeht wie mir und später in einer Ehe zu stecken, ohne zu wissen, was das Leben einen wirklich bieten kann. Ich habe nicht viele Möglichkeiten, aber ich tue, was ich kann um Dich in deinem Vorhaben zu unterstützen. Was immer Du auch zu tun gedenkst, ich versuche Dir dabei so gut ich kann zu helfen.“

Er war an sie herangetreten und stand nun neben ihr. Gemeinsam schauten sie zu, wie sich das letzte Licht des Tages stetig aber sicher hinter den Bergen verschwand.

„Du hast mir schon sehr geholfen. Mehr als ich Dir jemals vergelten kann“, sagte Usagi ruhig und beinahe flüsternd. „Es tut mir leid, dass ich Dich in etwas hineingezogen habe, das so riskant für Dich war. Ich habe nicht nachgedacht und nur eigennützig gehandelt.“ Nachdem sie geendet hatte, schaute sie weiter auf die glatte Oberfläche des Sees. Mamoru glaubte in ihrer Stimme eine gewisse Traurigkeit zu vernehmen.

„Ich würde nicht sagen, dass Du eigennützig gehandelt hast. Gut, vielleicht ein wenig, aber dein Antrieb war eher pure Verzweiflung. Du bist Hals über Kopf fortgelaufen, als Du eine Chance gesehen hattest, nicht wahr? Es wurde Dir alles zuviel, Du musstest dem allen einfach entfliehen und plötzlich offenbarte sich eine Möglichkeit.“

Usagi nickte stumm.

„Wie könnte ich jemanden, der so verzweifelt ist, nicht helfen? Was für ein Unmensch wäre ich dann?“

„Wohl der ungehobelte Idiot, für den ich Dich heute morgen gehalten hatte“, gab sie frech zurück und setzte wieder das schelmische Grinsen auf, das Mamoru so an ihr mochte.

„So reagiere ich nur, wenn mir Mädchen mit weichen Birnen den Milchshake verschütten, auf den ich mich schon so sehr gefreut hatte. Aber so schlimm wie ich heute morgen dachte, bist Du gar nicht. Irgendwie mag ich Dich sogar.“

Mamoru lachte und legte wie selbstverständlich seine Hand auf ihre Schulter um sie kurz aber fest an sich zu drücken. Er spürte, wie Usagi scharf einatmete und sich ihr ganzer Körper unter seiner unabsichtlichen Berührung anspannte Erst jetzt wurde ihm bewusst, was er eigentlich getan hatte und ließ sie augenblicklich wieder los. Er schluckte.

„Es... es tut mir leid. Manchmal denke ich einfach nicht dran. Ich vergesse dann einfach, wer Du bist, deinen Stand und so.“

Sie wich ein klein wenig vor ihm zurück und sah unsicher zu ihm hinauf. Mit einem Mal wirkte sie so empfindlich und zerbrechlich. Mamoru schellte sich innerlich dafür, dass er sich nicht besser unter Kontrolle gehabt hatte.

„Meinen Stand?“, fragte sie leise.

„Ja... Du bist doch... Ich wollte nicht anmaßend sein.... Es ist nur so, dass Du Dich nicht unbedingt so benimmst, wie man es von einer Prinzessin erwarten würde. Ich sollte nicht-“

„Du bist wirklich ein blöder Idiot!“, unterbrach ihn Usagi, tat dabei übertrieben beleidigt, sah ihn an und zog dabei eine vorwurfsvolle Schnute, um es noch zu unterstreichen.

„Was glaubst Du denn wieso ich den heutigen Tag so genossen habe? Weil ich endlich mal nicht die Prinzessin sein muss, sondern herumalbern, Blödsinn machen und einfach so sein kann, wie ich wirklich bin. Bitte mach das nicht kaputt, indem Du mich immer daran erinnerst, wer ich bin. Das habe ich dort, wo ich weggelaufen bin schon genug zu hören bekommen.“.

„Oh.“, sagte Mamoru und schluckte.

„Kannst Du es nicht einfach vergessen?“

Flehend sah sie zu ihm auf. Es war derselbe Gesichtsausdruck, mit dem sie ihn Stunden zuvor angesehen hatte, nachdem sie in sein Auto geflüchtet war.

„Dieser Ort hier ist so wunderbar. Hier kann ich das einfach Mädchen Usagi Tsukino sein, und nicht die Prinzessin auf die scheinbar die ganze Welt blickt. Ich möchte einfach nur hier bei Dir bleiben und es auskosten solange es geht, einfach nur ich selbst zu sein.“

„Das ist alles, was Du willst?“

Sie nickte und sah ihn entschlossen an.

„Du willst nicht versuchen weiter weg zu kommen? Vielleicht auf einem Schiff.“

„Nein“, Usagi schüttelte vehement ihren Kopf. „Ich hatte eh nie wirklich Hoffnung, dass es klappen könnte. Du hast doch gesehen, dass die Leute mich erkennen. Selbst in kleinen Städten und Dörfern kennt man mein Gesicht. Wenn ich von hier fortgehe, werde ich entdeckt, schneller als mir lieb ist. Und außerdem ist dieser Ort hier, viel besser als alles, was ich mir hätte ausmalen können.“

Mamoru atmete laut aus und nickte zustimmend. Im Grunde genommen hatte sie vollkommen recht, an keinem Ort der Welt würde sie mehr Ruhe finden als hier. Sowie sie sich in die Öffentlichkeit traute, lief sie Gefahr entdeckt zu werden. Aber hier waren sie alleine. Niemand dürfte wissen, dass sie hier bei ihm war.

„Also schön.“, sagte er. „Wenn es das hier ist, was Du willst, dann solltest Du es auch auskosten. Warte hier, ja?“

Mamoru gab ihr keine Zeit zu antworten, sondern ließ Usagi vedutzt stehen und lief zur Hütte zurück, nur um wenige Minuten später mit zwei Polstern, die offenbar für Liegestühle gedacht waren, zurückkam. Freudestrahlend lief er geradewegs zum Steg und zog Usagi an der Hand mit sich und führte sie zum Wasser.

„Was wird das hier?“, fragte sie vorsichtig als er die Polster auf die harten Bretter legte und sich dann drauf setzte, die Beine über den Rand baumelnd, so dass seine Füße beinahe die Wasseroberfläche berührten.

„Na komm, setz Dich.“, forderte er sie auf.

Auch wenn sie nicht wusste, worauf er hinaus wollte, ließ sie sich nieder und schwang die Beine über den Rand, so dass sie frei baumelten.

„Und jetzt?“

„Nichts und jetzt.“

„Was heißt hier nichts? Sollen wir jetzt nun einfach hier am Wasser sitzen und in die Nacht hinausstarren? Man sieht ja kaum was.“

Mamoru schwieg und sah sie nur lächelnd an. Schmunzelt verfolgte er wie sie verwirrt grübelte und sich dann umsah.

„Das ist gemein.“, schmollte sie. „Was ist denn nun so besonders hier?“

Sie knuffte ihm auf den Arm, in der Hoffnung Mamoru dadurch eine Reaktion zu entlocken, aber er ging nicht auf diese Provokation ein, sondern grinste in die dunkle Nacht heraus und hoffte, dass sie nichts davon mitbekäme. Schließlich ließ er sich nach hinten kippen, verschränkte die Arme hinter den Kopf und sah in den Nachthimmel hinaus, gespannt darauf, was als nächstes folgen würde. Sein Grinsen wurde noch breiter, als er Usagi leise neben sich fluchen hörte, während sie noch immer grübelte, weshalb sie nun hier saßen. Irgendwann lehnte sie sich ebenfalls widerstrebend nach hinten und starrte noch oben in den Himmel.

Durch den wolkenlosen Nachthimmel schien es, als könnten sie in jeden noch so entfernten Winkel des Universums schauen, und man bekam einen kleinen Eindruck von der Unendlichkeit des Alls.

„Oh.“, entfuhr es ihr, und Mamoru lächelte zufrieden.

„Jetzt verstehe ich... Aber hättest Du es nicht gleich sagen können?“

„Wieso? So machte es doch viel mehr Spaß.“

„Du bist doof!“, sagte sie kichernd, ballte ihre Faust und stieß ihm leicht in die Seite, ohne jedoch den Blick von der Pracht, die sich ihr bot abzuwenden.

„Das ist der schönste Sternenhimmel, den ich jemals gesehen habe.“

„Ja, so etwas sieht man wirklich nur hier draußen. Wenn man in der Stadt lebt, kriegt man soetwas hier nie zu Gesicht.“

„Mhm...“, machte Usagi und starrte weiter in den Himmel. „Wie schön der Mond aussieht. Ich habe ihn noch niemals so hell leuchten sehen.“

„Das kommt, weil wir bald Vollmond haben, und weil hier keine andere Lichtquelle ist, die davon ablenken kann.“

„Weißt Du viel über den Mond und die Sterne?“

„Wohl nicht soviel, wie ich vielleicht sollte“, gab er zu, und richtete nun ebenfalls seine volle Aufmerksamkeit auf den hell scheinenden Mond, der auch ihm nie so detailliert erschien wie heute.

„Der Mond übt eine unglaubliche Faszination aus, nicht wahr?“

„Oh ja“, pflichtete sie ihn bei. „Er ist wunderschön.“

„Dass du vom Mond begeistert sein würdest, hätte ich mir ja eigentlich auch denken können“, sagte Mamoru plötzlich und klang dabei sehr amüsiert.

„Wieso das?“

„Na dein Name. Hast Du es nicht bemerkt?“

„Was ist denn mit meinem -“, sie stutzte und brach mitten im Satz ab, als es ihr mit einiger Verspätung bewusst wurde. „Usagi Tsukino...“, sagte sie erstaunt.

„Mondhase“, fügte Mamoru hinzu und lächelte. „Und da soll es Zufall sein, dass Du so vom Mond fasziniert bist?“

Usagi wusste keine Antwort, aber ihr Kichern verriet Mamoru, dass sie ihm den kleinen Scherz nicht übel nahm. Im Gegenteil, sie schien sich sogar sehr drüber zu amüsieren.

„Glaubst Du, dass man eines Tages ganz normal auf dem Mond spazieren kann?“, sagte sie plötzlich und überrumpelte Mamoru damit ein wenig.

„Auf dem Mond? Wie kommst Du jetzt darauf? Ich glaube aber eher weniger“, gab Mamoru nachdenklich zu. „Vielleicht in ferner Zukunft einmal. Aber das werden wir wohl nicht mehr erleben.“

„Das ist schade“, sagte Usagi ein wenig enttäuscht. „Ich würde gerne sehen, wie es dort oben so ist.“

„Aber dort oben ist nichts. Nur kahle Landschaften und sonst nichts. Schöner sieht der Mond einfach von hier unten aus.“

„Ob jemals jemand auf dem Mond gelebt hat?“

„Menschen auf dem Mond?“

„Ja“, sagte sie nachdenklich. „Stell Dir vor, es hätte vielleicht ein Volk auf dem Mond gegeben, das dort vor langer Zeit gelebt hatte.

„Eigentlich sollte ich doch derjenige sein, der sich solche Dinge ausdenkt“, sagte Mamoru und lachte. Als er zu Usagi sah, bemerkte er, dass sie seine Bemerkung entweder nicht mitbekommen oder aber völlig ignoriert hatte. Sie lag einfach nur da und schaute mit großen Augen nachdenklich in den Nachthimmel.

„Es könnte doch sein“, fuhr sie kurz darauf fort. „Ein altes Volk, das vor Äonen dort gelebt und über das Leben auf der Erde gewacht hat. Doch ihr Reich ging vor langer Zeit unter. Und wir würden noch nicht mal wissen, dass es sie gegeben hat.“

„Das klingt irgendwie...traurig“, meinte Mamoru.

„Ja, das ist es.“

Mamoru wusste nicht, wie lange sie noch dort gelegen und sich unterhalten hatten. Über das geheimnisvolle Volk auf dem Mond, über den vergangenen Tag, ihre Begegnung. Usagi hatte von den Anfängen ihrer Flucht erzählt, und Mamoru erneut, wie er sein letztes Manuskript verbrannte und gleich mit den Arbeiten an einem neuen Buch zu beginnen, auch auf die Gefahr hin, dass es wohl niemand lesen wird. Er konnte nicht sagen, wann er eingenickt war, aber als er erwachte, bemerkte er Usagi, die sich wohl aufgrund der nun deutlich kühleren Nachtluft an seine Seite gekuschelt hatte und dort nun friedlich schlummerte. Sie lag auf der Seite und hatte ihren Arm auf seine Brust gelegt. Als er seinen Arm etwas hob und über ihre Taille legte, seufzte sie leicht und Mamoru glaubte zu sehen, dass sie im Schlaf leicht lächelte. Für einige Momente tat er nichts außer sie dabei zu beobachten, wie sie da lag. Was sie wohl träumte, fragte Mamoru sich. Irgendwann beugte er sich zu ihr und flüsterte ihr vorsichtig ins Ohr.

„Usako...?“

Sie brummte leise, machte aber keine Anstalten aufwachen zu wollen. Im Gegenteil, sie schien sich mit aller Gewalt an den Schlaf zu klammern und wehrte sich dagegen aus ihrer Traumwelt gerissen zu werden. Mamoru schmunzelte und rüttelte sie leicht mit seiner freien Hand. Verschlafen blinzelte sie und sah ihn dann mit fragenden Augen an.

„Wir sind wohl eingenickt. Komm, wir sollten zur Hütte zurückkehren und uns schlafen legen.“

„Mhm...eine Gute Idee.“, sagte sie noch immer etwas orientierungslos und stemmte sich hoch. Beim Aufstehen ächzte sie und ließ ihr Rückgrat ausgiebig knacken.

Mamoru lachte, und bog selbst seinen Rücken etwas durch. Er knackte sogar noch lauter als Usagi, fühlte sich aber danach bedeutend besser.

„Ab einem gewissen Alter geht es nicht mehr spurlos an einem vorüber, wenn man die halbe Nacht auf einem derart hartem Boden liegt.“, sagte er lachend und hob die Sitzpolster auf.

Sie gingen zurück zur Hütte, und er war sich nicht so ganz sicher, ob Usagi wirklich schon ganz wach war, da sie mehr stolperte als das sie gerade lief und sich dabei ständig die Augen rieb. Wahrscheinlich war sie in Gedanken bereits jetzt wieder im Land der Träume. Nur wenige Augenblicke später war sie dann aber schlagartig hellwach, als sie in der Hütte angekommen waren und Usagi im Schein der Kerzen feststellte, dass es offensichtlich nur ein Bett gab.

„Hm.“, machte sie leise und schaute ratlos drein. „Das wird...“

Mamoru stand nicht weg von ihr und verfolgte interessiert das Schauspiel. Er hatte im Laufe des Tages ein reges Vergnügen daran gefunden Usagi dabei zu beobachten, wenn es in ihrem Kopf gerade arbeitete. Je nach Gesichtsausdruck versuchte er dann zu erahnen, was sie wohl gerade denken würde. In diesem Fall war es auch gar nicht sonderlich schwer. Er wartete noch eine kurze Weile ab und holte dann ein dickes Bündel vom Schrank herunter.

„Schlüpf ruhig unter die Decke.“ sagte er und machte sich dann daran unter den staunenden Blicken von Usagi sein Futon auszurollen. Usagi warf ihm einen gespielt grimmigen Blick zu, den er grinsend zur Kenntnis nahm.

„Was hast Du denn von mir gedacht?“, fragte er und grinste sie wieder an. „Ich bin schließlich ein Mann von Ehre.“

„Soso“, sagte Usagi, während sie so wie sie war unter ihre Bettdecke huschte. „Aber anstatt mich im Ungewissen zu lassen, hättest Du mich ja auch früher darüber aufklären können, dass Du noch eine weitere Schlafmöglichkeit hast.“

„Aber wieso? Es macht auf diese Art vielmehr Spaß. Ich schaue gerne zu, wie Du versuchst Probleme zu lösen. Es sieht irgendwie niedlich aus.“

„Niedlich?“

„Ähm...ja.“, Mamoru löschte das Licht und legte sich nun auch auf seine Schlafstätte. Es war härter als erwartet, bedingt durch den harten Holzboden.

„Also auf eine gewisse Art....Nicht so, wie es sich vielleicht angehört haben mag. Also...“ , Mamoru biss sich auf die Lippe und überlegte, ob er noch irgendetwas sagen konnte, was ihn nicht noch mehr wie einen Trottel aussehen lassen würde als ohnehin schon. Vorsichtig wartete er Usagis Antwort ab. Doch es kam keine. Stattdessen vernahm er nur ihre tiefen gleichmäßigen Atemzüge und stellte fest, dass sie anscheinend eingeschlafen war, noch bevor er seinen Satz überhaupt beendet hatte.

„Gute Nacht Usako“, flüsterte er in die Dunkelheit und legte sich dann selbst hin.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dragonohzora
2010-09-16T12:50:52+00:00 16.09.2010 14:50
Hab noch was vergessen^^

DieG eschichte auf dem Mond war wirklich schön und passend, wie du das mit hinein integriert hastXD
*wink*
Von:  Dragonohzora
2010-09-16T12:48:06+00:00 16.09.2010 14:48
Was soll ich mal wieder sagen? Langsam gehen mir die lobeshymden für Dich aus^^

Das Kapitel war einfach total süß. Schön das Mamoru in sich gegangen ist und Usagi nichst nachträgt. Die Atmosphäre prickelte ja förmlichXD Das war total schön, wie da an einem Steg lagen und sich den Sternenhimmel betrachteten.

Usagis anfängliche Skepsis hat sich aj auch noch aufgelöst, war ja auch verständlich, als Prinzessin wurde sie ja bisher in einem goldenen Käfig gehalten.

Ich bin mal gespannt was nun pAssiert. Werden sie gefunden? oder haben sie noch ein wenig Zweisamkeit und was ist mit Rei?

Schreib schnell weiter
Liebe Grüße:)
Von:  AvalonsHexe
2010-09-14T08:49:49+00:00 14.09.2010 10:49
Ein Wort ... Kawaii xD tolles Kappi ... schreib weiter so und bitte schnell ... xD

LG Ava


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