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Forgivable Sinner II

to turn the wheel of fortune
von

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Part 1

Die Fortsetzung zu meiner ersten Fic "Forgivable Sinner"^^!

warning: M/M content!
 


 

Forgivable Sinner II - to turn the wheel of fortune
 

Part 1:
 

Seltsame Töne einer Violine drangen durch die neblige Luft aus einem kleinen Theater, weit

ab von der Stadt. Erst traurig sanft, dann erfüllt von Verzweiflung und Sehnsucht. Die Welt

schien zu schweigen, selbst der Wind ruhte an diesem Tag.
 

"Wieso... wieso hast du mich hierher gebracht... Heinrich?" Kim standen funkelnde Tränen in

den Augen als er in Heinrichs lächelndes Gesicht blickte. Bald darauf spürte er eine warme

Berührung an seiner Schulter und den leisen Hauch eines Flüsterns an seinem Ohr.

"Hast du vergessen, welcher Tag heute ist?"

Kim blickte auf seine Hände, die er zusammengefaltet in seinem Schoß liegen hatte.

"Wie könnte ich diesen Tag vergessen, Heinrich?! Wie könnte ich?! Aber... wieso hier?"

"Es war sein Lieblingsstück. Es hat es sich immer angehört, noch bevor er dich kennen lernte

und es war jedes Mal die einzige Zeit, in der er seinen Gefühlen freien Lauf ließ... Es mag dir

grausam erscheinen, dass ich dich an seinem Todestag hierher gebracht habe, aber

wenn...."

Kim ergriff Heinrichs Hand und unterbrach ihn, indem er ihm seinen Zeige -und Mittelfinger

über die Lippen legte.

"Ist schon gut, Heinrich. Ist schon gut. Ich verstehe... Du..." und dabei lächelte er "...du

wolltest ihn uns noch einmal in Erinnerung rufen. Drei Jahre sind eine lange Zeit und wenn

wir ihn auch niemals vergessen werden, so wird er doch mit jedem Monat, der dahinstreift

ein bisschen undeutlicher in unserem Inneren. Das macht mich manchmal wahnsinnig, aber

was soll ich dagegen tun? Man sagt, dass Zeit Veränderung bringt und die Wunden heilt. Ich

frage mich, ob sie meine jemals schließen kann?!"

Heinrich legte seine Hand unter Kims Kinn und sah ihm in die Augen, wobei er mit seinem

Daumen leise über die Wange des Jungen strich.

"Es wird alles wieder gut, Kim. Ich verspreche es dir. Dein Leben steht nicht still und du wirst

irgendwann über seinen Verlust hinwegkommen." Heinrich näherte sich langsam Kims

Gesicht. Er wusste nicht, weshalb er das tat, aber Kims Lippen zogen ihn in einen Bann und

er bemerkte erst, was er vorhatte, als er Kims unregelmäßige Atemzüge auf seiner Haut

spürte. Schnell wich er aus und küsste den Jungen auf die Wange.

Kim schluckte und Heinrich strich ihm liebevoll durch das Haar.

"Entschuldige, Kleiner! Ich bin zwar Eduards Bruder, aber eigentlich steh' ich nicht auf

Männer, wenn du verstehst, was ich meine?" Er grinste und dabei wiederholte er diese

Worte in seinem Inneren immer und immer wieder. "Ich hatte nur das Gefühl, dass ich dich

irgendwie trösten müsste. Immerhin bin ich Schuld daran, dass du so traurig bist..."

Kim stand auf und Heinrich bemerkte, dass der Junge zitterte. Als er gehen wollte, ergriff er

seine Hand und hielt sie fest. "Ganz ruhig. Ich... hab's nicht so gemeint. Es tut mir leid. Es

tut mir leid, Kim!" Kim streifte ihn mit einem flüchtigen Blick. Tränen liefen ihm über das

blasse Gesicht.

"Du... ich war... du hast mich nur so sehr an ihn erinnert. Ihr seht euch nicht sehr ähnlich,

aber in eurer Art merkt man, dass ihr Brüder seid."

Beide schwiegen sie eine Weile, dann ergriff Kim das Wort.

"Lass' uns nun zurück nach Hornbach fahren..." Heinrich nickte zustimmend und beide

verließen sie schweigend das Theater. Die Fahrt in der Kutsche schien eine Ewigkeit zu

dauern, es hatte sich ein beklemmendes Gefühl eingestellt.

/Wieso hab' ich versucht, ihn zu küssen? Manchmal wundere ich mich über mich selbst.

Wenn Madelene dabei gewesen wäre... ich glaube, ich hätte es auch nicht verhindern

können... Vielleicht war es einfach die Traurigkeit dieses Jungen, die mich so überwältigt hat.

Ich besuche ihn nicht oft, aber wenn ich ihn sehe, dann fällt es ihm jedes Mal schwer zu

lächeln. Sieht er in mir Eduard? Bin ich es, der ihn an so vieles erinnert, dass er manchmal

denkt, er müsse in diesem Schmerz an die Vergangenheit ertrinken? Ich... weiß es nicht.../

Als sie in den großen Schlosshof von Hornbach einfuhren, durchbrach nur das Knistern der

Kutschräder auf dem steinigen Untergrund die Stille. Sie hielten an und Kim stieg aus. Der

frische Nachtwind strich ihm durch die Haare und schien noch immer die Klänge der Violine

mit sich zu tragen. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, sondern ganz in Gedanken versunken,

lief Kim zum Eingang des Schlosses. Erst als er schon vor der Tür stand, bemerkte er, dass

Heinrich ihm nicht gefolgt war. Er blickte zurück und sah Eduards Bruder vor der Kutsche

stehen, ihm mit den Rücken zugewandt. Er wollte gerade wieder einsteigen.

"Kim... ich werde nach Hause fahren. Madelene ist nicht gerne allein, weißt du?"

"Heinrich... aber du..."

"Wir sehen uns dann spätestens in ein paar Monaten wieder. Jetzt muss ich gehen..."

Kim ballte seine Hände zu Fäusten und schloss seine Augen. Dann wendete auch er sich ab.

Er legte seine Hand auf den kalten Griff der Tür.
 

"Verzeih' mir, Kim.... denn ich wusste nicht, was ich tat!"
 

Heinrichs Worte durchhallten die Einsamkeit der Nacht. Kim blieb wie versteinert stehen,

doch sah nicht zurück. Seine Hand ruhte noch immer auf der Klinke. Erst als er die Pferde

wiehern hörte, drehte er sich um, doch die Kutsche war bereits aus dem Schlosshof

ausgefahren und war von der Dunkelheit verschluckt worden.
 

/Wie jeden Tag. Das Schloss... es ist so schrecklich leer. Was gäbe ich dafür, jetzt seine tiefe

Stimme hören zu können, wie sie meinen Namen ruft. Sie füllte immer das gesamte Schloss.

Jeden kleinen Winkel, es schien immer so warm./

Kim stieg müde die Treppe hinauf.

/Normalerweise würdet Ihr jetzt hinter mir stehen, mich mit Euren starken Armen umfassen

und mir zärtliche Worte ins Ohr flüstern. Doch stattdessen schreit die Dunkelheit nach mir./

Er hielt sich die Ohren zu und betrat Eduards ehemaliges Zimmer. Er kniete sich neben dem

Bett auf den Boden und verkrampfte seine Hände im dunkelgrünen Laken. Die Tränen in

dieser Nacht wollten nicht versiegen. Kim schluchzte laut und sein Oberkörper zitterte mit

seinen ungleichmäßigen Atemstößen.

"Jetzt bin ich ganz allein. Verdammt, Heinrich, du wolltest doch noch bis Ende der Woche bei

mir bleiben. Dachtest du, ich mochte deine Anwesenheit nicht? Ich... ich hab' doch heute im

Theater nicht geweint, weil du mich erschreckt hast, als du versuchtest, mich zu küssen.

Nein, verdammt... es war doch nur... weil du mich an alte Zeiten erinnert hast. An IHN, an

IHN..." und jetzt verebbte seine Stimme allmählich "... an IHN, der mich einfach verlassen

hat... der sein Versprechen gebrochen hat und mich der trostlosen Schwärze des Daseins

auslieferte."

Kim strich langsam mit seiner rechten Hand über das weiche Laken. /In diesem Bett habt ihr

mich geliebt. Hier habe ich... meine Unschuld an Euch verloren.../
 

Irgendwann war Kim in seinem Kummer eingeschlafen. Als er am Morgen erwachte, fand er

sich in seinem weißen Bett, zugedeckt. Sein Blick wanderte im Zimmer umher und als er zu

seiner Rechten blickte, sah er Heinrich, der auf einem Sessel saß und seinen Oberkörper auf

das Bett gebeugt hatte. Er schlief. Kim blieb ganz still sitzen, lauschte nur auf den leisen

Wind, der durch das geöffnete Fenster drang und das Zimmer mit feuchter Herbstluft füllte.

"Dxy%&? &$%test %x$$& §$"%&!en können Dummkopf!" Kim zuckte zusammen, als er

plötzlich Heinrich im Schlaf nuscheln hörte. Es war ihm irgendwie peinlich, den jungen Mann

beim Schlafen beobachtet zu haben. Vorsichtig schob er seine Bettdecke beiseite, was einige

Probleme machte, da Heinrichs linker Arm genau über ihr lag. Er wollte gerade aus dem Bett

huschen, als er sich an seinem Handgelenk gepackt fühlte.

"Hab' ich dir nicht eben gesagt, dass du nicht aufstehen sollst?!"

Kim überlegte und schüttelte dann den Kopf. "Nein, kann mich nicht erinnern. Du hast nur

irgendetwas vor dich hingenuschelt... Ich dachte, du würdest noch schlafen."

Mit einem Ruck schnellte Heinrichs Körper nach oben, so dass er aufrecht im Sessel saß.

"Haha, von wegen geschlafen! Da kennst du mich aber schlecht, mein lieber Kim. Ich und

Schlaf! Putzmunter war ich. Die ganze Zeit. Und wehe zu bezichtigst mich noch einmal des

Nuschelns. Ich hab' die beste Aussprache überhaupt!"

Kim schmunzelte und musste auf einmal kichern.

/Ich bin froh, dass es dir wieder etwas besser geht, Kim Prokter... Es tut gut, dich wieder

einmal lachen zu hören, auch wenn... auch wenn du über mich lachst.../ Heinrich rieb sich

mit der Hand den Hinterkopf.

"Wieso bist du eigentlich... ich meine, warum..."

"Ich konnte dich doch nicht alleine lassen. Ich wollte dir nur etwas Zeit geben. Was vielleicht

keine so gute Idee war, ich seh' es ja ein. Aber jetzt bin ich ja hier und es tut mir leid, was

gestern passiert ist..."

"Hast du deswegen diese seltsamen Worte gesagt?"

"Welche seltsamen Worte?!"

"'Vergib mir, denn ich wusste nicht, was ich tat.' Ich habe überlegt, was du damit wohl

gemeint hast..."

Heinrich stand auf.

"Den Sinn dieser Worte wirst du vielleicht eines Tages noch verstehen. Doch jetzt ist die Zeit

noch nicht reif dafür. Was sie bedeuten, wird dich vermutlich traurig stimmen und wenn du

die Wahrheit erfährst, wirst du mich hassen. Doch mehr kann ich dir nicht sagen..."

"Heinrich... wie sollte ich dich jemals hassen können?!"

Eduards Bruder blickte Kim tief in die Augen.

"Shhh, frag' so etwas nicht. Frage keine Dinge, die du jetzt noch nicht verstehen kannst...

So, und jetzt Schluss mit dieser Grübelei! Zieh' dich an! Mach' dich fertig, ich erwarte dich in

einer halben Stunde zum Frühstück. Und komm' ja nicht zu spät, hörst du? Ich werde

nachher nicht auf dich warten!"

"Was haben wir denn vor?"

"Das bleibt mein kleines Geheimnis. Jedenfalls wird es dich ein bisschen auf andere

Gedanken bringen, glaub' mir. Also bis dann!" Und mit diesen Worten verschwand er aus der

Zimmertür.

Heinrich starrte auf den dunkelgrünen Teppich unter seinen Füßen.

"Du wirst mich hassen Kim... für das, was ich dir angetan habe... dir und meinem eigenen

Bruder... du wirst mich hassen und es gibt nichts, was ich tun könnte, um alles ungeschehen

zu machen..."
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (8)
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Von: abgemeldet
2005-10-02T08:05:21+00:00 02.10.2005 10:05
hey tolle geschichte !!! Schreib doch bitte weiter... und ich werde auch empfehlen ^^
Von: abgemeldet
2003-10-14T10:55:26+00:00 14.10.2003 12:55
Ich bin froh, dass ich auf diese Empfehlung von Van gegangen bin^^ Ist wirklich voll super!! Ich empfehl mit ^-^
Von:  Dai-Chan
2003-07-11T08:13:02+00:00 11.07.2003 10:13
Voll schöne Story, geht sie auch weiter?! *lieb guck*
Auf jeden Fall mach weiter so, die Storys sind echt der Hammer =)

Conan
Von: abgemeldet
2002-05-07T18:20:59+00:00 07.05.2002 20:20
Kannst du mir sie Bitte schicken?
Videl7@gmx.de
Danke!!^.^
ciao
Kristina
Von:  Di-chan
2002-04-18T11:58:51+00:00 18.04.2002 13:58
Tja, manche menschen stecken eben voller gegensätze *lol*^^°! Kalte Augen, warme Stimme... das geht schon *hihi*! Wer diese Person allerdings ist, wird erst in den kommenden zwei Kapiteln klar, jetzt verrat' ich noch nix^^!!! Mit Bernard habe ich glaube ich wieder einmal einen etwas psychisch verwirrten Charakter geschaffen. Naja...
Und keine Sorge, auch die kleine Sophie wird nicht gänzlich von der Bildfläche verschwunden sein^^! Schließlich ist das ja nun erst der Auftakt für den zweiten Teil von FS gewesen... die eigentliche Handlung kommt schon noch^^! Dann wird's auch wieder etwas spannender *tropf*...

*wink*^^

Di-chan
Von: abgemeldet
2002-04-18T11:44:28+00:00 18.04.2002 13:44
will endlich rausfinden wer der typ is, der dem liebhaber (*fluch* ich hab doch tatsächlich den namen vergessen von kalau? vielleicht?) so ähnlich sieht! ich meine, wie er und kim dann zueinander stehen... ich habe noch nie jemanden getroffen, der kalte augen, aber gleichzeitig ne warme stimme hat! *rofl* komisch...naja...der arme bernard! *snifl* und kommt auch wieder die schwester mal vor? *neugirigis* die haben sich doch auch lange nicht mehr getroffen oda? okai, dann werd ich dich nich weita nerven...
cu Garfieldsweet /)(^.^)/) *wink*
und schreib schnell weita ja?!
Von:  Di-chan
2002-04-17T16:09:47+00:00 17.04.2002 18:09
Dankeschön für deinen comment @ Angel23 *smile*^^!
Bin schon dabei, bei Part 5 weiterzuschreiben... aber die liebe Zeit fehlt mir momentan vorne und hinten *seufz*...
Von:  AngyAngel
2002-04-16T13:00:03+00:00 16.04.2002 15:00
hay supi das du weiterschreibst kann es kaum erwarten bis zum nächsten teil mahc weiter so und beschere uns noch viele geschichten Angel23
Von:  Di-chan
2002-04-15T17:02:12+00:00 15.04.2002 19:02
Naja, lass' dich einfach mal überraschen *smile*.
Heyhey... ich hab' doch bis jetzt deine Fics nur aus Zeitmangel noch net bewertet^^! Machst du dir schon wieder Gedanken, dass se mir nicht gefallen könnten *tropf*^^°? Ich geb' schon noch meinen Senf dazu ab *hihi*^^!
Hmmm ja, Kims Eltern sind vielleicht auch etwas extrem konservativ geraten *smile*, aber Minsk ist ja auch nicht gerade ein liebenswerter Chara, oder *^_^*?
Tschüsschen,

Di-chan
Von: abgemeldet
2002-04-15T14:50:57+00:00 15.04.2002 16:50
lass dir ruhig zeit...ich weiß ja, dat se nich so gut sind wie deine! *seufz* der arme kim, dass sein geliebter auch unbedingt sterben musste! *snif* naja....vielleicht wirds ja was mit dem heinrich?! *lach* ich find ih auch sehr gut! *lach* eigentlich finde ich alle deiner karas geil...außer die eltern...die sind böööööse! *grummble* naja....also, ich finde den ersten teil der fortsetztung auch wieder mal (wie auch net anders zu erwarten) richtig klasse! was der heinrich wohl mit dem kim vor hat? *schondenzweitenteilruntergeladenhatundihngleichles* deswegen muss ich jetzte aufhören, da ich es kaum erwarten kann den nächsten teil zu lesen!!! ^.^"
okai, bis denne
Garfieldsweet *wink*


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