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Verdrehte Welt

Hier die Vorschau auf Kapitel 11 (Toki):
von

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Rückblick 2

So nun kommt mein zweites Kapitel.

Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen, denn hier ist meine erste Adultszene angehaucht.

Natürlich werden auch noch weitere folgen.

Ich freue mich über jeden hilfreichen Hinweis, falls irgend etwas in meinem FF nicht wirklich stimmig wirk.
 

Ich habe auch zum ersten Mal versucht Tokio etwas genauer mit einzubeziehen. (Vorwiegend bei der Beschreibung des Ziel´s beim Wandertag)

Im nächsten Kapitel wird es besonders knifflig, da ich versuche möglichst im realen Bereich zu bleiben.

Also Googeln was das Zeug hält. XDD
 

Nun dann bis zum nächsten Kapitel.
 

Viel Spaß hiermit.
 

Eure Hina.
 

PS: Ich widme dieses Kapitel meinem neuen Fan Herbstwind. ;)
 


 

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Mira

 

Die Schulglocke verkündet endlich den Stundenschluss.

Nach sieben quälend langweiligen Stunden werde ich endlich wieder in die Freiheit entlassen.

Gut ich gebe zu, dass die Pausen recht nett waren.

Hana wich mir keine Sekunde mehr von der Seite und half mir die Schulzeit zu verkürzen.

Doch leider konnte ich so auch kein einziges Mal mehr mit meinem Engel Toki sprechen.

Abgesehen von dem einen Mal nach der dritten Stunde gelang es mir nicht, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.

Mit unter lag das wohl daran, dass Hana sie mit aller Macht ausschließlich wollte.

Zickenkrieg eben.

Toki hat sich darauf natürlich nicht eingelassen.

Sie ist und bleibt ein Engel.

 
 

 

„Tschüss bis Morgen!“ rufe ich in die Runde und mache mich flinken Fußes auf den Weg zu meinem Hochhaus.

Ja, ich habe es bereits mit meinem geheimen Namen versehen und zu meiner Ruhestätte erklärt.

Auf dem Weg dorthin kaufe ich mir noch schnell einen Burger bei McDonalds und eine Cola.

Die Menschen ziehen an mir vorbei, wie ein stetiger Strom. Ich lasse mich einfach langsam mittreiben.

Dabei fällt mir auf, dass keiner auf den anderen achtet.

In der Stadt in der ich meine letzten 6 Jahre verbracht habe, zeigte sich genau das gleiche Bild. Jeder achtet nur auf seine Ziele.

Falls ein anderer Passant dringen Hilfe benötigt, wird er geflissentlich ingnoriert. Höchstens zum Gaffen lassen sich die Mitpassanten herab.

Nicht mehr, nicht weniger.

Heimweh macht sich in mir breit.

Sarah, meine beste Freundin und Seelenverwandte ist die einzige, die von meinem Wandel weiß.

Wir haben uns vorgenommen fleißig Briefe zu schreiben.

Doch wie ich mich kenne, schleift es an meinem eigenen schreibfleiß.

Seufzend schüttel ich den Kopf.

Arme Sarah.

Doch auch sie wird eine neue Freundin finden.

Hoffe ich doch.

Mein schlechtes Gewissen treibt mich dann doch dazu, eine Postkarte und eine Briefmarke zu kaufen.

Damit bewaffnet überquere ich die Straße zu meinem Paradies.

Genau wie gestern, hänge ich mich an die Fersen eines Bewohners und schleiche mich so auf das Dach.

Oben angekommen, setzte ich mich wieder auf meinen Vorsprung, schlürfe meine Cola und überlege was ich schreiben soll.

 
 

 

Mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen. Meine Schwestern nerven wie immer und meine Eltern sind in ihrer Arbeit vertieft.

Hoffe es geht dir gut.

Bis bald deine Mirajane.

 
 

 
 

 

Mit zittrigen Fingern und Tränen in den Augen, schreibe ich meinen alten Namen drunter.

Sarah ist auch die einzige die weiß, dass ich noch am Leben bin.

Da ich ihr vertrauen kann habe ich mit meinem Geburtsnamen unterschrieben.

Keiner wird die Postkarte lesen dürfen, außer sie selbst.

Sarah lebt schon seit 4 Jahren alleine.

Damals habe ich ihr geholfen, auf eigenen Füßen zu stehen, nachdem ihre Eltern sie rausgeworfen hatten.

Ihr großer Bruder ist der einzige, der ihr jetzt noch nahe steht, da sie sich immer abkapselt und nie jemanden wirklich an sich heranlässt.

Doch ich hoffe für sie und für mich, dass sie die Kapsel endlich aufbricht und sich auf das Leben einlässt.

 
 

 

Ich packe die Postkarte in mein Mathebuch und nehme mir vor sie noch heute Abend abzuschicken.

Ich lasse meine Beine in der Luft hin und her schwingen und genieße den frischen Wind.

Gegenüber von mir steht noch ein Hochhaus.

Allerdings scheint es niedriger zu sein, als mein kleines Paradies.

Gedankenversunken lasse ich meinen Blick über die verschiedenen Balkone schweifen.

Dabei sticht mir eine weiße Gardine ins Auge, die im Wind wie wild hin und her tanzt. Auf dem dazugehörigen Balkon steht ein blonder Engel und blickt direkt zu mir herüber.

Selbst von hier aus kann ich das leuchten ihrer Augen sehen.

Doch was mich wirklich schockiert ist die Zigarette in ihrer Hand.

Dieser Glimmstängel passt einfach nicht in das Bild eines lieblichen Engels.

Pfui.

Ich konnte Zigaretten sowieso noch nie leiden.

Dieser Schandfleck verbreitet seinen Rauch in der Luft und zieht einen langen Faden in den Himmel hinauf.

Toki beobachtet mich weiter.

Ihr Blick hält meinen unentwegt gefangen.

Langsam beugt sie sich auf ihr Geländer nach vorne.

Mit der Rechten stützt sie sich ab und nimmt einen Zug von der Zigarette.

Ungläubig starre ich sie an.

Dann hebt Toki ihre Hand und winkt mir zu.

Verblüfft erwidere ich den Stillen Gruß.

Ich entschließe ich mich vorerst nach Hause zu gehen und breite meine Arme aus.

Mein geheimes Ritual, dass ich jedes mal als Abschiedsgruß für mein Paradies verwende.

Dann stehe ich auf.

So verharre ich einen Moment und stelle mir vor, wie der Wind, der durch meine Haare weht und meine Arme streichelt, mich einfach mit sich fort trägt.

Dann springe ich über das Geländer, schnappe meinen Rucksack und mache mich auf den Heimweg.

Unterwegs will mir das Bild des rauchenden Engels einfach nicht aus dem Kopf gehen.

Die Zigarette lacht mich in meine Gedanken für meine kindische Abneigung aus.

 
 

 

„Endlich bist du da!“ begrüßt mich Hikari sogleich.

Ich habe nicht einmal die Gelegenheit dazu gehabt, meinen Schlüssel aus dem Schloss zu ziehen, da steht meine kleine Schwester grinsend vor mir.

„Und wie war dein Tag?“

„Ganz interessant.“

„Echt? Los erzähl mal.“

Ich seufze auf. „Warte kurz ja?“

Sie nickt widerwillig und entlässt mich, damit ich kurz auf die Toilette huschen kann.

Müde blicke ich mich im Spiegel an und wasche Gesicht und Hände.

Das kalte Wasser erfrischt mich etwas und hilft mir das nervige Gespräch zu überleben.

Ich setzte mich auf die Couch.

Sumi sitzt auf ihrem Stammplatz.

Dem Sitzsack.

Niemand außer ihr, darf sich darauf setzen.

Ihr Heiligtum.

Naja wenn sie meint. Jeder hat so seine Eigenheiten.

Bei diesem Gedanken fällt mir Toki mit ihrer Zigarette wieder ein.

Na toll! Gerade hatte ich sie vergessen

„Dann schieß mal los!“ ruft Hikari aufgeregt.

Hibbelig nimmt sie neben mir Platz und reicht mir einen kalten Orangensaft.

Lächelnd,über ihre Ungeduld berichte ich von meinem ersten Schultag.

 
 

 

Sumi springt auf und klatscht in die Hände.

„Super, da haben wir ja schon zwei Kandidatinnen.“

Ich rolle genervt mit den Augen.

„Manno,“ brabbelt die ältere meiner Schwestern, „Warum nur Mädels?“

Am liebsten hätte ich sie ja getröstet, doch ich will mich auf keinen Fall mit einem Jungen einlassen.

Denn das wäre der Preis den ich bezahlen muss, damit sie wieder gute Laune bekommt.

Also begnüge ich mich, indem ich ihr einfach liebevoll über den Kopf streiche.

Danach setzten wir uns alle zum Essen zusammen.

Meine Mutter berichtet gleich von ihren Fortschritten, die sie in ihrem Caffee gemacht hat.

Die Speisekarte steht bereits und der Name wurde heute angebracht.

Nochmals erinnert sie mich an die Eröffnungsfeier am Samstag.

Also noch 3 Tage.

Sie erlaubt mir sogar meine Klassenkameraden einzuladen.

Doch ich weiß schon jetzt, dass ich mir das ersparen werde.

Wer weiß mit wem mich meine Schwestern dann verkuppeln wollen.

 
 

 

Nach dem Essen begebe ich mich in mein Zimmer. Die Hausaufgaben werde ich wohl nicht erledigen.

Da mir einiges an Stoff fehlt und mein Japanisch eingerostet ist, sodass ich nicht alles verstehen kann was ich lese, erspare ich mir die Mühe.

Was soll´s.

Ich habe noch nie gute Noten mit nach Hause gebracht.

Das wissen meine Eltern. Sie haben mich auch nie versucht zum lernen zu animieren oder gar zu zwingen.

Ihr Motto Lautet: Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

Das heißt ich kann aus meinem Leben alles machen was ich will. Sie werden mich immer unterstützen.

Doch noch habe ich keine speziellen Zukunftswünsche.

Nachdem ich mich geduscht habe, klettere ich in mein Bett und schlafe auch sofort ein.

 
 

 
 

 

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Toki

 

Seufzend drehe ich mich hin und her.

Ein angenehmes Ziehen macht ich in meiner unteren Region breit.

Vor mir sehe ich Mira.

Er lächelt mir entgegen und kommt auf mein Bett zugelaufen.

Langsam lässt er sein schwarzes Hemd von den Schultern gleiten und blickt mich lüstern an.

Ich strecke meine Hand nach ihm aus ....

 
 

 
 

 

Auf einmal klingelt mein Wecker und reist mich unsanft aus dem Traum.

Fluchend schmeiße ich ihn gegen die Wand.

Sogleich höre ich ein lautes Scheppern und einen Aufschrei von Milk.

Empört rennt sie davon.

Meine Güte noch nie habe ich solch einen erotischen Traum von einem Jungen gehabt.

Bin ich bereits so sehr in meiner Tarnung aufgegangen, dass ich mir beim Sex Mira vorstelle. Leider muss ich zugeben, dass es mir sehr gefallen hat.

Nur zu gern würde ich ihn auf diese Weise erkunden.

Was denke ich mir nur dabei?

Bin ich so ausgehungert nach Sex, dass ich es nötig habe mich an einen Jungen heran zu machen?

Ich darf mir keine Nachlässigkeiten mehr erlauben!

Gestern hat schon ausgereicht:

 
 

 
 

 

Da stehe ich auf dem Balkon und gönne mir eine Malboro, um den ganzen Frust aus mir zu entlassen.

Hana ist mir so auf die Nerven gegangen.

Wegen dieses Weibes konnte ich mich kein einziges Mal mehr ungestört mit Mira unterhalten. Dabei gibt es doch noch so viel zu erfragen.

Stattdessen muss ich mich mit seiner Anwesenheit im Unterricht begnügen.

Zum Glück sitzt er fast in jedem Raum in meiner Nähe, sodass ich ihn leicht beobachten kann, ohne dass es einem Lehrer auffällt.

Wie gesagt, da stehe ich auf meinem Balkon und rauche.

Plötzlich erkenne ich in der Ferne eine sehr vertraute Gestalt. Mein Herz fängt wieder an wie wild zu rasen und mein Atem beschleunigt sich.

Mira sitzt wieder auf dem Vorsprung und starrt mich regelrecht an.

Wem könnte ich das verdenken.

Die Zigarette in meiner Hand passte auch überhaupt nicht zu dem Bild, dass ich von mir aufgestellt habe.

Ein Engel der raucht?

Wo gibt es denn so was?

Aber mir ist das egal.

Dieses Laster ist das einzige, dass ich mir gönne, ohne auf meine Tarnung zu achten.

Trotzdem konnte ich nicht widerstehen und habe ihm zugewunken.

Zu meiner Freude erwidert er diesen Gruß.

Dann stand er auf und mein Herz machte einen riesigen Satz.

Wieder breitete er seine Arme aus.

Geschockt blickte ich ihn an.

Am liebsten wäre ich zu ihm hin gerannt und hätte ihn von dieser Brüstung fortgerissen.

Doch zu meinem Erstaunen stand er lediglich im Wind und schien es zu genießen wie dieser durch seine Haare fuhr.

Ihm fehlten nur noch die Flügel und mein kleiner, dunkler Engel wäre perfekt gewesen.

Ohne Furcht stand er da.

Dann kam wieder Bewegung in ihn und er sprang über die Brüstung.

Bei diesem Anblick wäre mein Herz wieder beinahe stehen geblieben.

Gestern Abend schwor ich mir, dass ich ihm diese schreckliche Angewohnheit abgewöhnen werde!

Auch wenn das heißen sollte, dass ich ihn in meiner Wohnung einsperren muss.

Nie wieder wird er diese Hölle da oben betreten.

Egal was er sagt.

Basta!

 
 

 
 

 

Als ich endlich aus den Tiefen meiner Gedanken wieder auftauche, mache ich mich für die Schule fertig.

Fest nehme ich mir vor, endlich mehr mit meinem dunklen Engel zu reden.

Nach einem schnellen Frühstück mache ich mich auf den Weg in die Schule.

Heute scheint es ein lauer Frühlingstag zu werden.

Der Wind weht unter meinen Rock und ein leichter Schauer durchflutet mich als er meine Beine streichelt.

Das Gemurmel meiner Umgebung dringt kaum an mein Ohr.

Wie von einem starken Magneten, werde ich von der Schule angezogen.

Seit Mira zu uns gekommen ist, gehe ich wieder gerne in die Schule.

Die Langeweile hat ihr Ende gefunden.

Ein aufgeregtes Kribbeln macht sich in mir breit und ich beschleunige meinen Schritt.

Am Schultor angekommen, schlängle ich mich an den anderen Schülern vorbei.

Automatisch sucht mein Blick nach einem gewissen Engel.

Gefunden!

Von hinten pirsche ich mich an und nehme meine Beute ins Visier.

„Guten Morgen Mira.“

Erschrocken dreht er sich um.

Stirnrunzelnd sieht er mir in die Augen.

Vermutlich muss er gerade an die Zigarette denken, denn sein Blick nimmt einen abweisenden Ausdruck an.

Naja ändern kann ich es nun nicht mehr.

Was soll´s dieses kleine Geheimnis, dass ich mir wohl niemals abgewöhnen kann, ist mir nun entschlüpft.

Ich habe die Vermutung, dass das nicht das letzte Geheimnis sein wird, welches Mira lüftet

Eigentlich sollte mich das ärgern oder beunruhigen.

Tut es aber nicht.

Ehrlich gesagt freue ich mich schon darauf, wenn er es schafft hinter meine Fassade zu sehen.

„Morgen.“ nuschelt er und blickt verlegen auf den Boden.

Kurz sondiere ich die Gegend.

Hana ist noch nicht hier. Endlich kann ich auf Tuchfühlung gehen!

Also schnappe ich mir seinen rechten Arm und hänge mich an ihn.

Erschrocken zieht er scharf die Luft ein.

„Was hast du gestern auf dem Dach gemacht?“ komme ich gleich zum Punkt.

Doch das einzige was ich ernte, ist ein Schulterzucken.

Aber so leicht schmeiße ich die Flinte nicht ins Korn.

Für die anderen Mitschüler geben wir bestimmt ein seltsames Paar ab.

Egal wie sehr ich mich anstrenge, ein perfektes Mädchen zu sein, bin ich trotzdem sehr groß und wirke eher robust als zart.

Jedenfalls wenn es um die Körpergröße geht überrage ich die meisten Jungs aus meiner Klasse.

So auch Mira.

Aber mithilfe von viel Make up und dem richtigen Styling komme ich dem Bild einer etwas größeren, eleganten Dame etwas näher.

Dann noch das Verhalten, dem Styling anpassen. Schon kann man leicht über gewisse Mängel hinwegtäuschen.

Jeder Mensch sieht immerhin nur die Fassade, die einem gezeigt wird.

Naja, jedenfalls hoffe ich das.

Doch, wenn ich mir so die neidischen Blicke der Jungs ansehe, die am liebsten Mira´s Platz einnehmen wollen, dann finde ich die Bestätigung meiner Annahme.

„Also?“ bohre ich nach.

„Nur so.“ nuschelt er.

Man wie unbefriedigend.

Doch warte nur!

Ich decke auch deine Geheimnisse auf!

Vorsichtig versucht sich mein Engel von mir zu entziehen, doch ich lasse nicht locker und halte ihn umso fester gefangen.

Dann setzte ich mein süßestes Lächeln auf und blicke in seine wundervollen Augen.

„Du magst es wohl nicht darüber zu reden? Ich jedenfalls hatte ziemlich große Angst um dich.“

„Ehrlich?“

Ha, angebissen.

„Ja. Bitte pass besser auf dich auf. Das ist gefährlich.“ sage ich, dann quetsche ich noch eine kleine Träne aus meinen Augenwinkel und er sitzt in der Falle.

„Keine Angst. Ich war schon auf höheren Orten und hatte nicht so viel Platz zum sitzen.“

Geschockt sehe ich ihn an.

Wo zum Henker treibt der sich nur herum?

„Warum machst du so etwas gefährliches?“

„Um zu entspannen.“ antwortet er locker und lächelt mich verlegen an.

Bei diesem Lächeln muss ich an den Traum denken.

Wieder steigt dieses unglaubliche Verlangen in mir auf.

Verflixt!

Dann läutet es zum Unterricht.

Schnell begeben wir uns ins Klassenzimmer und nehmen Platz.

Egal wie viele Gelegenheiten ich haben werde, um Mira auszufragen. Sie reichen mir doch nicht.

Um vielleicht etwas mehr Befriedigung zu bekommen, muss ich mich wohl auf ein Date einlassen.

Während des Unterrichts beobachte ich ihn wieder.

Jedes Mal wenn Mira nicht mit dem Stoff mitkommt seufzt er leise und murmelt vor sich hin. Dann dauert es nicht lange und sein Kopf sackt auf seine Arme.

Ich nehme an, dass er dann aus dem Fenster sieht und vor sich hin träumt.

Am liebsten würde ich in seine Träume mit abtauchen und diese erforschen.

Stattdessen überlege ich mir eine Taktik, wie ich ihn wieder für mich einnehmen kann.

 
 

 
 

 

In der großen Pause packe ich die Gelegenheit beim Schopfe.

Kurz bevor es Hana gelingt sich Mira unter den Nagel zu reißen, hefte ich mich an seine Seite.

Erstaunt blick er mich an.

„Darf ich dich begleiten?“

„Klar.“ erfreut strahlt er mir entgegen und wieder ist es um mich geschehen.

„Gut, dann lass uns doch ein wenig herumlaufen.“

Ich hänge mich bei ihm unter und führe uns zum Schulgarten.

Die Blumen blühen in den prächtigsten Farben.

Rododendron, Weigelien und Weißdorn beobachten jeden unserer Schritte.

Die Farbenpracht ist schier überwältigend.

Die Vögel singen ihr Frühlingslied.

 
 

 

Leise plätschert der Gartenteich und erinnert mich an den Tag, als unsere Klasse ihn gemeinsam ausgehoben und bepflanzt hat.

Die Sonne hatte viel heißer vom Himmel herab geschienen und der Schweiß ran uns in Bächen den Rücken herunter.

Trotzdem hatte es viel Spaß gemacht.

 
 

 

Wir lassen uns unter dem alten Pavillon nieder. Weinreben räkeln sich im Sonnenlicht und krabbeln gemächlich Stück für Stück die Säulen hoch.

Ein Schmetterling lässt sich kurz auf einem einzelnen Blatt nieder. Dann setzt er seinen Weg fort.

Kurz genießen wir es beide schweigend beisammen zu sitzen und die Anwesenheit des anderen vollständig auszukosten.

Heute trägt Mira die Schuluniform.

Die einfache schwarze Hose schmiegt sich perfekt an seine Beine.

Sein Po sieht zum anbeißen aus.

Kurz atme ich tief ein und dann wieder aus, um meine Beherrschung wieder zu finden.

Das weiße Hemd wirkt in der Sonne leicht durchsichtig.

Seine Brustwarzen zeichnen sich blass rosa ab.

Ob er weiß, wie verführerisch er gerade wirkt?

Bestimmt nicht.

Einatmen.

Ausatmen.

Ich brauche mehrere Anläufe, um mich von diesem köstlichen Anblick loszureißen.

„Mira, ... “ setze ich an.

Prompt bekomme ich die gewünscht Aufmerksamkeit.

„Ja?“

„Ich würde dich gerne besser kennenlernen.“

Überrascht wie ein junges Rehkitz starrt er mich an. Seine Augen weiten sich und etwas wie unglauben spiegelt sich in ihnen.

Ja in seinen Augen kann ich wunderbar jede Gefühlsregung ablesen.

Wie sie wohl schimmern werden, wenn die Erregung ihn überkommt?

Einatmen.

Ausatmen.

Zischend lasse ich die Luft aus meinen Lungen entweichen.

Es dauert eine Weile bis meine Worte bei ihm durchdringen.

Plötzlich verfärbt sich sein Gesicht rot.

Man ist der niedlich.

„Warum?“ piepst er mir entgegen.

Ich muss mir ein schmunzeln verkneifen.

Normaler weise lässt er den Macho und Weiberhelden raus hängen. Doch scheint sein Selbstbewusstsein mir gegenüber ziemlich in sich zusammen zu brechen.

Irgendwie erfüllt mich diese Vorstellung mit Genugtuung.

„Weil ich dich nett finde.“ Ich lasse meinen Blick bewusst schweifen.

„Ich mag dich. Ich weiß das hört sich komisch an. Vor allem da wir uns erst seit wenigen Tagen kennen. Doch ich mag dich wirklich gerne und möchte dich deshalb besser kennen lernen.“

Erwartungsvoll blicke ich ihn an.

Seine dunklen Augen leuchten mir entgegen.

Verlegen sengt Mira seinen Blick.

„Ok.“ antwortet er leise.

Ich muss mich richtig anstrengen, um seine Antwort zu verstehen.

Mein Herz macht einen Freudensprung.

„Wie wäre es dann mit einem Date am Samstag?“

Vorsichtig schüttelt Mira seinen Kopf.

„Warum nicht?“

Ein Stich durchfährt das Herz das eben wie wild herumgehüpft ist.

„Da habe ich schon was vor. Sorry.“

Unzufrieden schnalze ich undamenhaft mir der Zunge.

Dieser Laut lenkt Mira´s Blick wieder in meine Richtung. Irritiert runzelt er die Stirn.

Nun liegt es an mir verlegen den Blick zu senken.

Mist.

Wieder eine alte Angewohnheit die zu Tage tritt.

„Dann eben Sonntag.“

„OK.“ kommt wieder die einsilbige Antwort.

„Super.“ erfreut springe ich auf. „Naja und am Freitag haben wir ja Wandertag. Da können wir uns ja auch unterhalten.“

„Wandertag?“ fragt er leicht verwirrt.

„Ja. Wir gehen zur Rainbow Bride. Und werden von dort aus nach Odaiba fahren. Um zum Daikanransha, eines der größten Riesenräder der Welt, zu gehen. Doch vorher werden wir wohl wieder diesen langweiligen Abstecher zu der Plattform des Fuji TV Studio´s machen, um gleich das Museum zu erkunden. Naja wir waren leider schon viel zu oft dort, deshalb hält sich meine Vorfreude auch in Grenzen.“

„Wirklich?“ vor Begeisterung leuchten seine Augen gleich dreimal so intensiv wie jemals zuvor.

Da nehme ich mir fest vor Mira auf jeden Fall viel herumzuführen.

Am liebsten möchte ich ihm jede noch so unbekannte Seite der Welt auf einem silbernen Tablett servieren, wenn ich dafür nur wieder dieses Leuchten ernten darf.

Naja ich denke Tokio genügt für den Anfang.

 
 

 

Bald darauf klingelte es wieder zum Unterricht.

Unsere Wege trennen sich leider für heute. Und so begebe ich mich in meine AG Räume und Mira bricht zum Karateclub auf.http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/ffadmin/255079/722307/

Ich verabschiede mich mit einem sanften Wangenkuss von ihm.

Wieder läuft Mira puterrot an, stammelt einen Abschiedsgruß und geht seiner Wege.

Zwar habe ich gewonnen und ein Date errungen. Doch macht sich zugleich eine brennende Eifersucht in mir breit.

Wie kann ich nicht an erster Stelle stehen?

Mit wem ist mein Mira am Samstag bloß verabredet?

Ich hoffe für Hana, dass sie nicht die Glückliche ist, sonst werde ich bald die Furie aus meinem Inneren befreien müssen!

Erschrocken stelle ich fest, dass ich Mira schon als mein Eigentum betrachte.

Wenn das so weitergeht, kann ich meine Tarnung gleich an den Nagel hängen und mit einer riesigen Zielscheibe herumlaufen.

Ich darf mich einfach nicht verlieben!

Auf gar keinen Fall.

Doch innerlich muss ich zugeben, dass es scheinbar längst zu spät ist und ich angefangen habe meine steinharte Fassade bröckeln zu lassen.

 
 

 

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Mira

 
 

 

Am Abend in meinem Bett lasse ich den gesamten Tag Revue passieren.

Eigentlich hätte ich mich nicht getraut auf Toki zuzugehen, nachdem ich sie mit der Zigarette gesehen habe.

Ja ich weiß es nervt.

Doch was soll ich machen? So bin ich nun mal!

Natürlich war ich völlig überrumpelt als mich besagte Person einfach so angesprochen hat und so tat als wäre nie etwas gewesen.

Dabei bin ich mir sicher, dass es ihr nicht sonderlich gefallen hat, dass ich sie beim rauchen beobachtet habe.

Doch meine Anfängliche Scheu hat sich bald darauf wieder gelegt.

Insgeheim entschuldigte ich mich bei meinem Engel, für dieses Gehabe.

Aber der klammernde Griff mit dem sie mich gefangen gehalten hatte, überraschte mich.

So viel Stärke hätte ich ihr gar nicht zugetraut.

Dann beim Spaziergang im Garten, plötzlich die Aussage, dass sie mich mag.

Ich meine dieser zauberhafte Engel mag mich!

Einfach unglaublich.

Toki´s Geständnis hat sich tief in mich hinein gebrannt.

Mit Herzklopfen muss ich an ihre eisblauen Augen denken, die mich wie eine besonders schmackhafte Beute gemustert haben.

Eine Gänsehaut macht sich bei mir breit.

Zugleich erfüllt mich eine tiefe Scham.

Wie konnte ich nur dermaßen uncool sein?

Hatte ich nicht stundenlang mit Sumi und mit Hikari geübt, wie ich mich zu verhalten hatte, wenn ich mit einem Mädchen alleine bin.

Doch nein. Ich vermassle alles.

Ich bin der Mann!

Eigentlich hätte ich die Initiative ergreifen sollen, doch Toki war schneller.

Dann stottere ich bloß und bekomme keinen vernünftigen Ton heraus.

Ich Weichei!

Memme!

Aber wer würde mir das verübeln?

Bei diesem ausgehungerten und begehrenden Blicken, mit denen mich Toki fast ausgezogen hätte, wäre jeder in Verlegenheit geraten.

Ich hätte diesem Engel niemals einen solchen Blick zugetraut.

Sie wirkt stets so stolz und doch zerbrechlich.

Mich ärgert es immer noch, dass ich ihr kaum in die Augen sehen konnte.

Doch Toki schien das nicht gestört zu haben.

Zum Glück.

Dann überrascht sie mich wieder mit diesem Kuss.

Nun gut er war nur auf der Wange. Aber trotzdem.

Meine Güte geht die aber ran!

Ich werde am Sonntag mich auf jeden Fall von meiner besten Seite zeigen müssen. Männlich, cool und draufgängerisch.

Nervös nage ich an meiner Lippe.

Ein Date.

Ein DATE!

Und das mit einer Frau. Wer hätte das gedacht?

Sumi wird sich freuen und Hikari wird beleidigt mit dem Fuß aufstampfen.

Aber vorerst werde ich es noch geheim halten.

Warum jetzt schon die Pferde scheu machen?

Ich nehme mir vor endlich einzuschlafen, doch es gelingt mir nicht.

Ewig drehe ich mich von einer Seite zur anderen und verfluche den Hund aus der Nachbarschaft, der lauthals zu bellen beginnt.

Meine Wange glüht immer noch heiß von dem Kuss.

 
 

 
 

 

Schrill klingelt mich mein Wecker aus dem Bett.

Verschlafen reibe ich mir über die Augen und blinzle in das helle Morgenlicht.

„Aufstehen!“ trällert mir Sumi entgegen.

Früher einmal war sie ein richtiger Morgenmuffel gewesen. Außer einem bösen Blick konnte man rein gar nichts von ihr in solcher Hergottsfrühe erwarten.

Doch seit sie begonnen hat, mich jeden Morgen zu stylen, ist sie zum regelrechten Sonnenscheichen mutiert.

Würg!

Also wirklich, vor einem Jahr war sie mir da lieber.

Zutiefst motiviert zerrt mich meine kleine Schwester vor den Spiegel und beginnt meine Haare zu bürsten.

Das ziehen und der permanent Geruch von Haarspray raubt mir den letzten Nerv.

 
 

 
 

 

Abgesehen von der Begegnung mit meinem Engel, war der gestrige Tag recht blöd gelaufen.

Der Klubchef wollte gleich zum Anfang meine Fähigkeiten austesten.

Also durfte ich gegen diesen Vollpfosten, von Riesen antreten.

Für mein Alter bin ich mit gerade mal 1,67 m recht klein geraten.

Mein Gegenüber dafür mit 1,79 m umso größer.

Vollkommen von sich selbst überzeugt und in der Hoffnung dem schmächtigen neuen eins rein würgen zu können, attackiert er mich sogleich.

Doch jeden seiner Schläge weiche ich mit der mir an trainierten Leichtigkeit aus.

Mister Vollpfosten versuchte mich gerade mit ein paar Kantenschlägen aus dem Gleichgewicht zu bringen, als ich endlich seine Schultern zu fassen bekomme.

Ich rolle mich nach hinten ab, ziehe ihn mit zum Boden und stoße ihn mit meinen Beinen weg, während ich meine Rückwärts rolle Beende und wieder auf beiden Beinen stehe.

Verdattert blickt mich der Riese von unten an.

Wut breitet sich in seinem Gesicht aus.

Sagami Sempai kommt auf mich zu gelaufen und klatscht mir auf die Schulter.

Bei diesem unerwarteten Gefühlsausbruch werde ich leicht in die Knie gezwungen.

Die Stunde war dann auch schon so gut wie vorbei.

Natürlich ahne ich bereits, was mich heute erwarten wird.

Denn der ach so tolle Riese hatte, nicht anderes zu erwarten war, eine ganze Armee von Dumpfbacken um sich geschart.

Aber mich kümmert das nicht weiter.

Immerhin hat Sumi ganze Arbeit geleistet, als sie sich meiner Ausbildung gewidmet hat.

 
 

 

Endlich bin ich vom Frisiertisch befreit und darf mich zu einem gemeinsamen Frühstück hinsetzten.

Mum ist bereits unterwegs.

Heute ist also Hikari für die Bentos verantwortlich.

Ihre mag ich am liebsten, da sie mein Bento immer randvoll mir süßen Eierröllchen und Wiener stopft.

Meine Leibspeise.

Und schon hat sich meine Laune erheblich gebessert.

 
 

 
 

 

Vor dem Schultor erblicke ich doch sogleich Mister Wandschrank und seine Gesellen.

Seufzen mache ich mich bereit ihnen eine Abreibung zu verpassen.

Grinsend winke ich ihnen entgegen und folge ihren bleischweren Schritten, die wohl besondere Coolness ausdrücken sollten.

Als wir dann hinter der Turnhalle ankommen kreisen mich vier Idioten ein.

Na dann wollen wir mal!

Ich gehe sogleich in die Vollen.

Den ersten treffe ich mit einem Fußkick direkt in die Magengegend.

Gekrümmt geht er zu Boden.

Die nächsten zwei greifen mich von beiden Seiten an.

Sie packen meine Arme, doch das beeindruckt mich wenig.

Ich lasse mich nach unten Fallen und ziehe den langen dünnen mit. Dabei schnappe ich mir seinen linken Arm, hebe seinen Oberkörper an und drehe ihn auf den Bauch.

Dann umklammere ich weiter seinen Arm und ziehe ihn nach Oben.

Ein lauter Knacks zeigt mir, dass das Gelenk aus der Gelenkpfanne raus gerutscht ist.

Ein leises Jammern bestätigt meine Annahme.

Zufrieden grinse ich ihn frech an.

Zweiter außer Gefecht.

Der pummelige große, stürmt sich schreiend auf mich.

Was für ein dummer Fehler.

Ich packe seinen Arm und schleudere mir das dicke Ding über die Schulter.

Krachend landet er auf dem Boden.

Leider scheint meine Schulter etwas abbekommen zu haben. Naja ich habe mich wohl doch etwas bei seinem Gewicht verschätzt.

Schnaufen steht der Dicke auf.

Ich schnaufe zurück.

Wir erdolchen uns fast mit unseren Blicken.

Da begehe ich einen folgeschweren Fehler!

Von hinten umfangen mich zwei starke Arme und nehmen mich in den Klammergriff.

Denn ich hatte den Vollpfosten von Wandschrank vergessen.

Wütend strample ich mit den Beinen.

Doch meinem gestrigem Gegner gelingt es ohne große Mühe mich nach oben zu heben.

Der Dicke grinst mich mit seinen Schweinebacken an.

Schelmisch grinse ich zurück.

Irritiert blickt er er kurz zum Wandschrank, dann richtet er sich auf.

Sofort hebt er seine Fäuste und setzt zum Schlag an, doch bevor er mich treffen kann, fange ich seine Hand mit meinen Füßen ab.

Ich umschlinge den Arm und presse die Schenkel fest zusammen, dabei drehe ich leicht meine Hüfte nach Außen.

Ich weiß ich bin ein sehr bewegliches Kerlchen.

Auf diese Weise zwinge ich den dicken in die Knie.

Eher aus Überraschung als aus Schmerz gibt der gefällte einen Schrei von sich.

Genau in diesem Moment lockert der Dumme von Gestern seinen Griff.

Ich nutze die Gelegenheit und rutsche aus der Umklammerung.

Auf den Boden hockend grinse ich diesen Idioten an.

Mit einem gezielten Fausthieb in die Weichteile bringe ich ihn zu Fall.

Na hey!

Wer hatte was von Fairplay gesagt?

Dann drehe ich mich dem dicken zu, der seinem Idioten von Anführer beim zusammensacken zu sieht.

Ich trete solange auf sein fettes Gesicht ein, bis nur noch ein jammerndes Häufchen Elend übrig bleibt.

Ich kann solche Typen einfach nicht ausstehen.

Man muss mit unglaublicher Härte auf sie losgehen, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Ansonsten wird man unweigerlich immer wieder in solche Schlägereien reingezogen.

Darauf habe ich nun wirklich keinen Bock.

Aber eigentlich bin ich froh, endlich diesen Teil meiner Neueinschulung hinter mich gebracht zu haben.

Die Schulrowdies sind besiegt und werden nach diesem erbarmungslosen Kampf keinen weiteren anzetteln wollen.

Zufrieden klopfe ich mir den Staub von den Kleidern.

Da klatscht es auf einmal.

Als ich mich umdrehe, sehe ich zwei graue Augen, die mich anstarren.

Sofort muss ich an einen wilden Sturm denken der gerade über einen Himmel zieht, um alles und jeden zu verschlingen.

Irritiert ziehe ich eine Augenbraue hoch.

„Gut gemacht kleiner. Eigentlich wollte ich dir gerade zu Hilfe kommen, doch wie ich sehe kommst du ganz gut alleine zurecht.“

„Tja dann hast du gute Augen!“ gebe ich patzig zurück.

Irgendetwas an der Art wie er mich ansieht, jagt mir eine Gänsehaut über den Körper.

Sein Blick mustert jeden Zentimeter von mir.

„Was glotzt du so?“ gebe ich weiter Kontra.

„Mh ... Du gefällst mir.“

Erschrocken weiche ich einen Schritt zurück.

„Keine Angst. Ich falle noch nicht über dich her. Leider beginnt jetzt der Unterricht. Man sieht sich.“ sagt er und winkt mir zu.

Der Kerl spinnt ja!

Hallo??

Was heißt hier, dass er NOCH nicht über mich her fällt.

Bin ich denn ein Tier oder so?

Wenn dann falle ich über Toki her!

Bei diesem Gedanken zucke ich innerlich zusammen.

Ich und über jemanden herfallen.

Naja, dann mal viel Spaß dabei Mira!

Allmählich mache ich mich auf den Weg zum Unterricht, natürlich bleibt meine kleine Prügelei nicht unbemerkt.

Doch der schmierige Schuldirektor denkt wohl, dass er sich bei mir einschleimen kann, wenn er diese für ihn „unbedeutende Sache“ unter den Tisch fallen lässt.

Also komme ich heute nochmal mit heiler Haut davon.

Meine Schulter macht mir den restlichen Tag noch Probleme, deshalb beschließe ich gleich nach der Schule nach Hause zu gehen.

Hana klebt natürlich von da an jede freie Minute an mir und kaut mir ein Ohr ab.

Irgendwie habe ich heute überhaupt keinen Nerv für ihre Flirterei.

Trotzdem bleibe ich höflich. Immerhin will ich es mir ja nicht mir der süßen Blume verscherzen.

Doch auffällig ist der musternde Blick von Toki, der mich scheinbar überall hin verfolgt.

Die stechenden Augen bohren sich in meinen Rücken.

Selbst auf dem Heimweg kommt es mir so vor, als ob mir dieses Augenpaar weiterhin folgt.

Die Geschäft fliegen an mir vorbei.

Hin und wieder remple ich Passanten an und fluche im gleichen Moment über meine Unachtsamkeit, da meine Schulter sich gleich wieder mit einem stechenden Schmerz zurückmeldet.

Zu Hause angekommen gönne ich mir einen ganzen Nachmittag an meiner Playstaition 2.

Mit meinen Charakteren mache ich mich auf, in die unendlichen Weiten der Final Fantasy Welten.

 
 

 
 

 

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Toki

 
 

 
 

 

Vollkommen geplättet lasse ich mich auf meiner Couch nieder.

Das schwarze Leder ist schön kühl und bequem.

Seufzend spielt ich nochmals die Kampfszene vor meinem inneren Auge ab, die sich vor Kurzen ereignet hatte.

Natürlich wollte ich heute Früh Mira sofort wieder in Beschlag nehmen und weiter ausquetschen, doch kamen mir dies Idioten zu vor.

Wie konnten es diese Proleten wagen, meinen Mira zu bedrohen.

Diesen süßen, zarten, zerbrechlichen Jungen.

Doch da hatte ich mich wieder einmal in Mira geirrt.

Mit Leichtigkeit besiegte er alle vier.

Gut, kurzzeitig hatte er seine Deckung fallen gelassen, doch diesen Fehler sogleich wieder ausgeglichen und gewonnen.

Eine Mischung aus Stolz und Zufriedenheit macht sich in mir breit.

Mein Mira das Überraschungspaket.

Kurzzeitig bin ich vor mir selbst erschrocken.

Beinahe hätte ich die Beherrschung verloren und mich in den Kampf mit eingemischt.

Beinahe.

Dann tauchte da plötzlich Takae auf.

Die Schulschwuchtel schlecht hin.

Vor meinen Augen baggert dieses Arschloch MEINEN Mira an.

Bei diesem Gedanken platze ich jetzt noch vor Wut.

„Nun gut.“ murmel ich vor mich hin und ernte einen überraschten Blick von Honey, der sich maunzend an meinem Bein angelehnt hat.

Dann werde ich Nägel mit Köpfen machen!

Mira gehört mir!

Mir ganz allein.

Ich scheiße auf meine Tarnung und werde mir den kleinen Wirbelwind krallen.

Ich ergebe mich und füge mich meinen Schicksal.

Ich sehe ein, dass ich ihn will. Und das um jeden Preis.

Ich gebe es ja zu!

Mein Name ist Toki. Ich bin 16 Jahre alt. Lebe seit drei Jahren hier in Tokio alleine in einer kleinen Wohnung. Ich habe mich zum ersten Mal richtig verliebt und reiße hiermit alle meine Mauern ein.

Ich riskiere mein Leben um mit einem Jungen zusammen zu sein.

Was für ein merkwürdiges Gefühl.

Seit drei Jahren verkleide und verstecke ich mich.

Doch nun ist Schluss.

Ich werde Mira in meine tiefen Abgründe ziehen!

Ja, ihr habt wahrscheinlich schon richtig vermutet.

Ich bin ein Junge und ab dem heutigen Tage schwul!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Herbstwind
2010-07-21T22:10:24+00:00 22.07.2010 00:10
Awwww Ein neues Kapitel und dann auch noch mir gewidmet :D
sehr interessant, wirklich! Dein Stiel ist frech aber sehr passend, weil du es ja aus der Sciht der beiben Protagonisten schreibst^^ Den Traum hast du gut geschrieben (auch wenn ich persönlöich nicht so auf erotische Texte stehe XPPP)
Lese das nächste Kapi gleich weiter ~~~


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